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Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 45 eine TroekenrShre (D) und sehlie~lieh dureh die bei 145 ~ C gehaltene Jodpentoxyd- rShre C geleitet. Das entbundene Jod wird in einer 5% igen Jod-Jodkaliuml6sung (A) absorbiert. Das Solenoidventil dient dazu, das System beim Entfernen der KJ-Wasch- flasehe abzuschlielten. Fiir die absorptiometrische :Bestimmung yon Jod ist 2880 A die gtinstigste Wellenl/~nge. Die 5%ige KJ-L6sung, auch die der Blindprobe, erhalt stets einen Zusatz yon 15 ml 0,001 n JodlSsung, um einen ganz geringen Jodver- braueh dureh freies Alkali in der LSsung l~echnung zu tragen. Das BEE~s(;he Gc- setz ist dann erfiillt. Man eicht mit Jodmengen bis 4,5 #g ]e ml. Die :Beleganalysen zeigen einen prozentualen Fehler yon etwa 1% bei 0,1% CO- Gehalt, etwa 5% bei 0,002% CO-Gehalt, etwa 20% bei weniger als 0,001% CO- gehalt. Wasserstoff reagiert mit Jodpentoxyd, wenn seine Konzentration mehr als 0,05~) betr/~gt. Eine Methode, die diesen Effekt beseitigt, ist noch nicht bekannt. R. Ln~o. Die eolorimetrische Bestimmung yon Cyanat dureh Uberfiihrung in den blauen Dicyanatodipyridinkupfer(II)-Komplex [Cu(Py)2(CNO)~ ] wurde yon E. L. MART1N und J. McCLELLAND 1 genau untersucht. Das Verfahren ist bereits frfiher yon K. C. BAILer und D. F. H. BAILEY2 empfohlen worden. Die neuen Versuche er- gaben, dab man besser Kupfernitrat an Stelle des frfiher vorgeschlagenen Kupfer- sulfates benutzt. Die Extinktion der blauen LSsung nimmt mit der Pyridinkonzen- tration zu. Als passend wurde eine Konzentration yon 2,l • 10-3 Mol Pyridin in 1 ml Reagens gews Bei dieser Pyridinkonzentration ergibt eine (!u(NOa)2-Kon- zentration yon 1,38 x 10 -4 Molen je ml ReagenslSsung ein Minimum der Lieht- durchl/~ssigkeit, das fiir die ChloroformlSsungen hei 680 mlt liegt. ~nderungen des pn-Wertes zwischen 7 und ] 1 beeinflussen die Lichtdurchl/~ssigkeit bei 680 m/t nicht, bei Pn 7,50 und 8,00 gilt das BEERsehe Gesetz. Die Farbintensitat ist zwischen 2 ~ 50~ umgekehrt proportional der Temperatur: die Farbentwicklung geht sehnell vor sich, die Farbe der ChloroformlSsungen bleibt wenigstens 36 Std un- ver/~ndert. Man ffigt zu l0 ml der w~, %igen Kupfernitrat-P~'idinlSsung (1,38 • 10-~ Mole Cu(NO3) 2 und 2,1 • 10-3 MoLe Pyridin je ml L6sung) bei 25 ~ C 5 ml der wagrigen. 0,5--5 mg Cyanat enthaltenden LSsung, bringt mit Natronlauge auf p~ 8,00 (Glas- elektrode), belaf~t die L6sung 10 minim Thermostaten bei 25 ~ C, extrahiert an- schlie6end im 50-ml-Scheidetriehter 4mal mit je 5 nil Chloroform, filtriert die ver- einigten Chloroformausziige, verd~innt auf 25 mlund migt die Lichtdurchlassigkeit bei 680 m#. Anwesendes Cyanid stSrt nieht, wenn das Verh~ltnis Cyanat:Cyanid = 1 : 2 nieht fiberschritten wird. BeiUntersuchung wagriger Cyanatl6sungen betrugen die durehschnittlichen Fehler 3,3% fiir eine Konzentration von ],5 mg, 2,8~ bei '> 5 rag, 1,2% bei 5,0 mg Cyanat. H. SCnM]DT. Eine Empfindlichkeitssteigerung in der photometrisehen Bestimmung kleim~r Mengen yon Titan 1/~l~t sich naeh K. GARD~ER~ dadureh erreichen, dal~ man die mit Wasserstoffperoxyd versetzte TitanlSsung mit einer LSsung yon 8-Oxychinolin in Chloroform ausschfittelt. Das Titan iibergeht unter Vertiefung der gelben Farbe in die Chloroformschicht. Kleinere Mengen AI, Fe und Mo beeintrachtigen die Titanbestimmung kaum, dagegen mtissen Zr und V abwesend sein. Be, Ca, Mg umt Mn stSren nicht. :Die Eichkurve verl~uft zwischen 0 und 60/~g Ti gradlinig. 1 Analytic. Chemistry 23, 1519 (1951). Universit~y of New Mexico, Albuquerque, N.M. Proc. l~oy. Irish Acad. 37B, 1 (1924). 3 Analyst 76, 485 (1951). The English Electric Co., Ltd. Nelson Research Labo- ratories Stafford.

Die colorimetrische Bestimmung von Cyanat

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 45

eine TroekenrShre (D) und sehlie~lieh dureh die bei 145 ~ C gehaltene Jodpentoxyd- rShre C geleitet. Das entbundene Jod wird in einer 5% igen Jod-Jodkaliuml6sung (A) absorbiert. Das Solenoidventil dient dazu, das System beim Entfernen der KJ-Wasch- flasehe abzuschlielten. Fiir die absorptiometrische :Bestimmung yon Jod ist 2880 A die gtinstigste Wellenl/~nge. Die 5%ige KJ-L6sung, auch die der Blindprobe, erhalt stets einen Zusatz yon 15 ml 0,001 n JodlSsung, um einen ganz geringen Jodver- braueh dureh freies Alkali in der LSsung l~echnung zu tragen. Das BEE~s(;he Gc- setz ist dann erfiillt. Man eicht mit Jodmengen bis 4,5 #g ]e ml.

Die :Beleganalysen zeigen einen prozentualen Fehler yon etwa 1% bei 0,1% CO- Gehalt, etwa 5% bei 0,002% CO-Gehalt, etwa 20% bei weniger als 0,001% CO- gehalt. Wasserstoff reagiert mit Jodpentoxyd, wenn seine Konzentration mehr als 0,05~) betr/~gt. Eine Methode, die diesen Effekt beseitigt, ist noch nicht bekannt.

R. Ln~o.

Die eolorimetrische Bestimmung yon Cyanat dureh Uberfiihrung in den blauen Dicyanatodipyridinkupfer(II)-Komplex [Cu(Py)2(CNO)~ ] wurde yon E. L. MART1N und J. McCLELLAND 1 genau untersucht. Das Verfahren ist bereits frfiher yon K. C. BAILer und D. F. H. BAILEY 2 empfohlen worden. Die neuen Versuche er- gaben, dab man besser Kupfernitrat an Stelle des frfiher vorgeschlagenen Kupfer- sulfates benutzt. Die Extinktion der blauen LSsung nimmt mit der Pyridinkonzen- tration zu. Als passend wurde eine Konzentration yon 2,l • 10 -3 Mol Pyridin in 1 ml Reagens gews Bei dieser Pyridinkonzentration ergibt eine (!u(NOa)2-Kon- zentration yon 1,38 x 10 -4 Molen je ml ReagenslSsung ein Minimum der Lieht- durchl/~ssigkeit, das fiir die ChloroformlSsungen hei 680 mlt liegt. ~nderungen des pn-Wertes zwischen 7 und ] 1 beeinflussen die Lichtdurchl/~ssigkeit bei 680 m/t nicht, bei Pn 7,50 und 8,00 gilt das BEERsehe Gesetz. Die Farbintensitat ist zwischen 2 ~ 50~ umgekehrt proportional der Temperatur: die Farbentwicklung geht sehnell vor sich, die Farbe der ChloroformlSsungen bleibt wenigstens 36 Std un- ver/~ndert.

Man ffigt zu l0 ml der w~, %igen Kupfernitrat-P~'idinlSsung (1,38 • 10-~ Mole Cu(NO3) 2 und 2,1 • 10 -3 MoLe Pyridin je ml L6sung) bei 25 ~ C 5 ml der wagrigen. 0,5--5 mg Cyanat enthaltenden LSsung, bringt mit Natronlauge auf p~ 8,00 (Glas- elektrode), belaf~t die L6sung 10 m i n i m Thermostaten bei 25 ~ C, extrahiert an- schlie6end im 50-ml-Scheidetriehter 4mal mit je 5 nil Chloroform, filtriert die ver- einigten Chloroformausziige, verd~innt auf 25 mlund migt die Lichtdurchlassigkeit bei 680 m#. Anwesendes Cyanid stSrt nieht, wenn das Verh~ltnis Cyanat:Cyanid = 1 : 2 nieht fiberschritten wird. BeiUntersuchung wagriger Cyanatl6sungen betrugen die durehschnittlichen Fehler 3,3% fiir eine Konzentration von ],5 mg, 2 , 8 ~ bei '> 5 rag, 1,2% bei 5,0 mg Cyanat. H. SCnM]DT.

Eine Empfindlichkeitssteigerung in der photometrisehen Bestimmung kleim~r Mengen yon Titan 1/~l~t sich naeh K. GARD~ER~ dadureh erreichen, dal~ man die mit Wasserstoffperoxyd versetzte TitanlSsung mit einer LSsung yon 8-Oxychinolin in Chloroform ausschfittelt. Das Titan iibergeht unter Vertiefung der gelben Farbe in die Chloroformschicht. Kleinere Mengen AI, Fe und Mo beeintrachtigen die Titanbestimmung kaum, dagegen mtissen Zr und V abwesend sein. Be, Ca, Mg umt Mn stSren nicht. :Die Eichkurve verl~uft zwischen 0 und 60/~g Ti gradlinig.

1 Analytic. Chemistry 23, 1519 (1951). Universit~y of New Mexico, Albuquerque, N.M.

Proc. l~oy. Irish Acad. 37B, 1 (1924). 3 Analyst 76, 485 (1951). The English Electric Co., Ltd. Nelson Research Labo-

ratories Stafford.