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4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche. 463 Bleinitratl6sung und soviel 2,5 n Natronlauge zu fallen, bis der p~-Wert 9,2 ist (Indicatorpapier, Vergleieh 0,1 n BoraxlSsung). Es wird auf 10 ml aufgeffillt, zen- trifugiert, filtriert und 2 mal 1 ml Filtrat entnommen, wobei der eine Wert als Leer- wert verwendet wird. Die Bestimmung erfolgt wie oben, die Messung bei 590 m/~. -- Allgemein anwendbar ist folgendes Verfahren. Der in 2 rain ausgeschiedene Ham wird mit 0,5 ml 3~ Essigs/~ure anges/~uer~, auf 10 ml aufgeffillt und 0,5 ml 2 n Salzs~ure und 0,2 g LLOYDS Reagens zugegeben. Man sehiittelt 10 rain, zentri- fugiert, wi~scht den Nriederschlag mit 5 ml 0,1 n Salzs~ure, extrahiert mit 4 ml 0,2 n 2~'atronlauge, zentrifugiert wieder, entnimmt 3 ml der fiberstehenden Fliissigkeit und f~llt diese mit 2 ml 1 m Bleinitratl6sung, indem mit 2,5 n Natron- lauge auf PH 9,2 eingestellt wird. Nach dem Zentrifugieren werden 2 Proben zu je 3 ml analysiert. Zur Bestimmung yon MNA wird mit 10 ml Eisessig konserviert, man verwendet eine 4 rain Exkretionsperiode und setzt gleiehzeitig einen Wert an, dem 50---100 pg M_NA zngesetzt werden. Zu beiden G1/isern gibt man 15 ml Phos- phatpuffer p~ 7, Wasser bis auf 30 ml End filtriert fiber eine S/iule mit 2 g aktivier- tern Deealso. Man w/~seht 3 mal mit 5 ml Wasser aus, eluiert mit heiBer 25%iger KC1-LSsung, neutralisiert mit Natronlauge und stellt die Farbreaktion wie oben besehrieben an. Die Stoffweehselprodukte k6nnen aueh ehromatographiseh iden- tifiziert werden. Hierzu wird der Itarn im Vakuum auf das 10faehe konzentriert, davon 0,01 ml auf Papier aufgetragen und mit 80% igem Propano] entwiekelt. Wenn alles L6sungsmittel verfliiehtigt ist, wird mit ItypobromitlSsung besprfiht, ansehlieBend bei 100~ getrocknet und dann mit einer LSsung, die aus Nitrit, Sulfaminat und N-Naphthylendiamin besteht, behandelt. Unter diesen Bedingungen finder man ftir MNA einen I~-Wert yon 0,24, ffir MPC yon 0,6 und ffir Nicotinamid yon 0,72. Noeh 1 #gist naehweisbar. Naeh Verffitterung yon Nicotinamid steigen MPC und MNA im Ham sprungartig innerhalb yon 2 Tagen an, w/~hrend naeh Ver- f/itterung yon Chinolin keine Mehrausscheidung beobachtet wird. K. HI~SB~.RG. Die eolorimetrlsche llestimmung yon UronsSuren, besonders yon Glueurons/~ure, mit Naphthoresorein (NR) wird yon A. G~EgE~ und C. NEUBERG 1 einer kritisehen Betraehtung unterzogen. Bei Anwendung des Verfahrens yon C. NEUBERG und M. t(OBEL 2, bei welehem Salzs/~ure dureh Sehwefels/~ure ersetzt wird, f~llt das Pigment ohne Verharzung aus und ist dann in organisehen LSsungsmitteln glatt 15slieh. Die Farbe ist rotviolett in alkoholfreiem )~ther, Athylaeetat, Benzol, Toluol und Xyloh Auf Zusatz yon Alkoholen erh/~lt man eine tiefblaue F/~rbung; dieselbe Wirkung haben aueh Trichlor/~thanol, Triehlorbutanol, Borneol, Menthol, Cholesterin, Phenol und substituierte Phenole und Cateehine, wenn man sie ent- weder lest oder gelSst in Benzol oder Ather zu der rotvioletten LSsung zugibt. Der Farbstoff ist der Konstitution nach ein Oxydinaphthylfnrfurylmethan. Bei der quantitativen Auswertung ist zu beaehten, dab der Farbstoff sehr leieht adsorbiert werden kann, dab bei unvollst~ndiger Kondensation harz/ihnliehe Produkte ent- stehen und dab bei Mengen yon mehr als 0,88 mg Urons/~ure/ml der ausgef/~llte Farbstoff in Benzol nur noeh sehwer 15slich ist. Polyoxys/~uren geben entgegen anderen Mitteilungen keine Farbreaktion. Dies wurde besonders mit reiner Sehleim- s~ure naehgeprfift. Aueh Arabinose gibt die Farbreaktion nieht. K. HINSBERG. Zur eholesterinbestimmung im Blutsermn empfehlen ]~.IV~ERTENS und C.A~BE~s a eine Modifikation der Bestimmung naeh R. SC~5~I~ER und W. M. SrE~u 4. 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 8, 422--425 (1953). New York Med. Coll. und ~adison Found. f. Biochem. t~es., New York. Bioehem. Z. 243, 435 (193i) Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 2911, 24~-253 (1953). Marienkrankenhaus, Hamburg. J. bio]. Chemistry 106, 745 (1934).

Die colorimetrische Bestimmung von Uronsäuren

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Page 1: Die colorimetrische Bestimmung von Uronsäuren

4. Auf Physiologie und Pathologie beziigliche. 463

Bleinitratl6sung und soviel 2,5 n Natronlauge zu fallen, bis der p~-Wert 9,2 ist (Indicatorpapier, Vergleieh 0,1 n BoraxlSsung). Es wird auf 10 ml aufgeffillt, zen- trifugiert, filtriert und 2 mal 1 ml Filtrat entnommen, wobei der eine Wert als Leer- wert verwendet wird. Die Bestimmung erfolgt wie oben, die Messung bei 590 m/~. - - Allgemein anwendbar ist folgendes Verfahren. Der in 2 rain ausgeschiedene H a m wird mit 0,5 ml 3~ Essigs/~ure anges/~uer~, auf 10 ml aufgeffillt und 0,5 ml 2 n Salzs~ure und 0,2 g LLOYDS Reagens zugegeben. Man sehiittelt 10 rain, zentri- fugiert, wi~scht den Nriederschlag mit 5 ml 0,1 n Salzs~ure, extrahiert mit 4 ml 0,2 n 2~'atronlauge, zentrifugiert wieder, entnimmt 3 ml der fiberstehenden Fliissigkeit und f~llt diese mit 2 ml 1 m Bleinitratl6sung, indem mit 2,5 n Natron- lauge auf PH 9,2 eingestellt wird. Nach dem Zentrifugieren werden 2 Proben zu je 3 ml analysiert. Zur Bestimmung yon MNA wird mit 10 ml Eisessig konserviert, man verwendet eine 4 rain Exkretionsperiode und setzt gleiehzeitig einen Wert an, dem 50---100 pg M_NA zngesetzt werden. Zu beiden G1/isern gibt man 15 ml Phos- phatpuffer p~ 7, Wasser bis auf 30 ml End filtriert fiber eine S/iule mit 2 g aktivier- tern Deealso. Man w/~seht 3 mal mit 5 ml Wasser aus, eluiert mit heiBer 25%iger KC1-LSsung, neutralisiert mit Natronlauge und stellt die Farbreaktion wie oben besehrieben an. Die Stoffweehselprodukte k6nnen aueh ehromatographiseh iden- tifiziert werden. Hierzu wird der I tarn im Vakuum auf das 10faehe konzentriert, davon 0,01 ml auf Papier aufgetragen und mit 80% igem Propano] entwiekelt. Wenn alles L6sungsmittel verfliiehtigt ist, wird mit ItypobromitlSsung besprfiht, ansehlieBend bei 100~ getrocknet und dann mit einer LSsung, die aus Nitrit, Sulfaminat und N-Naphthylendiamin besteht, behandelt. Unter diesen Bedingungen finder man ftir MNA einen I~-Wert yon 0,24, ffir MPC yon 0,6 und ffir Nicotinamid yon 0,72. Noeh 1 # g i s t naehweisbar. Naeh Verffitterung yon Nicotinamid steigen MPC und MNA im H a m sprungartig innerhalb yon 2 Tagen an, w/~hrend naeh Ver- f/itterung yon Chinolin keine Mehrausscheidung beobachtet wird. K. HI~SB~.RG.

Die eolorimetrlsche l lest immung yon UronsSuren, besonders yon Glueurons/~ure, mit Naphthoresorein (NR) wird yon A. G~EgE~ und C. NEUBERG 1 einer kritisehen Betraehtung unterzogen. Bei Anwendung des Verfahrens yon C. NEUBERG und M. t(OBEL 2, bei welehem Salzs/~ure dureh Sehwefels/~ure ersetzt wird, f~llt das Pigment ohne Verharzung aus und ist dann in organisehen LSsungsmitteln glatt 15slieh. Die Farbe ist rotviolett in alkoholfreiem )~ther, Athylaeetat, Benzol, Toluol und Xyloh Auf Zusatz yon Alkoholen erh/~lt man eine tiefblaue F/~rbung; dieselbe Wirkung haben aueh Trichlor/~thanol, Triehlorbutanol, Borneol, Menthol, Cholesterin, Phenol und substituierte Phenole und Cateehine, wenn man sie ent- weder lest oder gelSst in Benzol oder Ather zu der rotvioletten LSsung zugibt. Der Farbstoff ist der Konstitution nach ein Oxydinaphthylfnrfurylmethan. Bei der quantitativen Auswertung ist zu beaehten, dab der Farbstoff sehr leieht adsorbiert werden kann, dab bei unvollst~ndiger Kondensation harz/ihnliehe Produkte ent- stehen und dab bei Mengen yon mehr als 0,88 mg Urons/~ure/ml der ausgef/~llte Farbstoff in Benzol nur noeh sehwer 15slich ist. Polyoxys/~uren geben entgegen anderen Mitteilungen keine Farbreaktion. Dies wurde besonders mit reiner Sehleim- s~ure naehgeprfift. Aueh Arabinose gibt die Farbreaktion nieht. K. HINSBERG.

Zur eholesterinbestimmung im Blutsermn empfehlen ]~.IV~ERTENS und C.A~BE~s a eine Modifikation der Bestimmung naeh R. S C ~ 5 ~ I ~ E R und W. M. S r E ~ u 4.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 8, 422--425 (1953). New York Med. Coll. und ~adison Found. f. Biochem. t~es., New York.

Bioehem. Z. 243, 435 (193i) Hoppe-Seyler's Z. physiol. Chem. 2911, 24~-253 (1953). Marienkrankenhaus,

Hamburg. J. bio]. Chemistry 106, 745 (1934).