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418 Berieht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien Der Verf. hat sich im Rahmen dieses Werkes sowohl theoretisch als auch praktisck mit den Problemen der 10otentiometrischen Titration auseinandergesetzt. Ein- leitend definiert er die GreBen, mit denen bei dieser Analysenmethode gearbeitet wird. Sofern allgemeine Bezeichnungen daFur fehlen, sehls er geeignete vor. Streng wird zwischen isovalenter und heterovalenter Titration unterschieden und auf die ]3esonderheiten der heterovalenten Titratiorl wie auch auf Fehler, die dureh gleiehe Behandlung beider Arten entstehen, hingewiesen. Ein GroBtefl des Werkes ist den Methoden der Endpunktsbestimmung gewidmet. Die bedeutend grSl~ere Genauigkeit der Interpolationsverfahren gegenfiber der blol~en Verwendnng des grSl~ten Potentia]schrittes zur Endpunktsbestimmung wird an gerechneten und praktisch durchgef'fihrten Titrationsbeispielen deutlich vor Augen geffihrt. Fiir die versehiedenen Interpolationsverfahrenwerden Beispiele angefiihrt; desgleiehen wird auch gezeig%, warm welehe l~ethode am gfinstigsten anzuwenden ist. Mit den angegebenen Extrapolationsverfahren sind auch solche Titrationen potentiometrisch verfolgbar, die man bisher mit dieser Methode lfieht erfassen kormte. Kritisch betrachtet der Autor den Analysenfehler, den er seinen Ursaehen nach welter unterteilt und damit zeigt, warm und wodurch eine Verbesserung der Genauigkeit zu erreiehen ist. Die Ratschl~ge zur praktischen Durchfiihrung yon Titrationen und zur Behebung der durch Passivierung yon Elektroden auftretenden Schwierigkeiten zeigen, dal~ der Verf. nicht nur theoregseh mit dem Gebiet der potentiometrischen Titration ausgezeiehnet vertraut ist, sondern auch fiber grol~e praktische Erfahrung verffigt. G. GmTz~E S1)ektralanalyse. Uber die Besonderheiten der Prozesse, writhe einen Ein/lufl au/ die AnaIysenergebnisse bei der ~ektra~ana~yse nach der 2dethode des Einblasens yon Pulvern in das Bogenplasma ausiiben, berichten A. K. I~vSAEOV und N. T. BATOVA 1. Es wurden Prozesse untersucht, welche die Ausstrahhng yon Spektrallinien bei der Verdampfung des zu untersuchenden Materials aus dem Elektrodenkanal oder beim Einblasenvon Pulvern in das Bogenplasma beeinflussen, sowie der EinfluB des Zusammenldebens yon Pulverpartikeln auf die Intensit~t der Spektrallinien. An ttand der Analysenyon bei 1200 ~ C vorgeschmolzenenGranaten [(Ca, Mg, Fe, Mn)aA1 ~ (SiO~)3] wurde festgestellt, da] das etwaige Zusammenkleben yon Pulverpartikeln keinen Einitul~ auf die Intensit~t der Spektral]inien ausiibt. 1 ~. anal. Chim. 20, 415--420 (1965) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Allunionswiss.- forseh. Inst. lClineralrohstoffe, Moskva (UdSSR). J. MALI~OWSKZ Das gerschieben der Standardkurven bei S2ektralanalysen nach dem photoelektrischen Ver]ahren haben V. V. GvsA~sgIG N. I. TAgASEW~ und V. M. Tv~xr~l untersueht und gefunden, dal3 das Verschieben dutch Drehen der Standardkurven um einen konstanten Punkt behoben werden kann, was einen bedeutenden Zeitgewirm bei Routineanalysen ergibt. An Hand der Bestimmung yon Mn, Cu, Mg, He und Na i~ Aluminium- oder .Magnesiumlegierungen wurde die Methode des Auffindens des obengenannten Punktes angegeben. 1 ~. anal. Chim. 20, 421--425 (1965) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lomonosov- Staatsuniv. Meskva (UdSSR). J. M~LI~OWSE_~ Die direkte Frontalanalyse an Siiulen mit Ionenaustauschern gestattet nach 1VI. t~DI~ und G. B~u~Is~or~z 1 bei Kenntnis der Molenbriiche einer bin~ren Ionen- mischung die Berechnung des Trennfaktors (der Austauschkonstante) aus dem Ver- h~ltnis der L~nge der Frontalzone mit nut einer Komponente (/') zur Gesamtl~nge

Die direkte Frontalanalyse an Säulen mit Ionenaustauschern

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Page 1: Die direkte Frontalanalyse an Säulen mit Ionenaustauschern

418 Berieht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Der Verf. hat sich im Rahmen dieses Werkes sowohl theoretisch als auch praktisck mit den Problemen der 10otentiometrischen Titration auseinandergesetzt. Ein- leitend definiert er die GreBen, mit denen bei dieser Analysenmethode gearbeitet wird. Sofern allgemeine Bezeichnungen daFur fehlen, sehls er geeignete vor. Streng wird zwischen isovalenter und heterovalenter Titration unterschieden und auf die ]3esonderheiten der heterovalenten Titratiorl wie auch auf Fehler, die dureh gleiehe Behandlung beider Arten entstehen, hingewiesen. Ein GroBtefl des Werkes ist den Methoden der Endpunktsbestimmung gewidmet. Die bedeutend grSl~ere Genauigkeit der Interpolationsverfahren gegenfiber der blol~en Verwendnng des grSl~ten Potentia]schrittes zur Endpunktsbestimmung wird an gerechneten und praktisch durchgef'fihrten Titrationsbeispielen deutlich vor Augen geffihrt. Fiir die versehiedenen Interpolationsverfahren werden Beispiele angefiihrt; desgleiehen wird auch gezeig%, warm welehe l~ethode am gfinstigsten anzuwenden ist. Mit den angegebenen Extrapolationsverfahren sind auch solche Titrationen potentiometrisch verfolgbar, die man bisher mit dieser Methode lfieht erfassen kormte. Kritisch betrachtet der Autor den Analysenfehler, den er seinen Ursaehen nach welter unterteilt und damit zeigt, warm und wodurch eine Verbesserung der Genauigkeit zu erreiehen ist. Die Ratschl~ge zur praktischen Durchfiihrung yon Titrationen und zur Behebung der durch Passivierung yon Elektroden auftretenden Schwierigkeiten zeigen, dal~ der Verf. nicht nur theoregseh mit dem Gebiet der potentiometrischen Titration ausgezeiehnet vertraut ist, sondern auch fiber grol~e praktische Erfahrung verffigt.

G. GmTz~E

S1)ektralanalyse. Uber die Besonderheiten der Prozesse, writhe einen Ein/lufl au/ die AnaIysenergebnisse bei der ~ektra~ana~yse nach der 2dethode des Einblasens yon Pulvern in das Bogenplasma ausiiben, berichten A. K. I~vSAEOV und N. T. BATOVA 1. Es wurden Prozesse untersucht, welche die Ausstrahhng yon Spektrallinien bei der Verdampfung des zu untersuchenden Materials aus dem Elektrodenkanal oder beim Einblasen von Pulvern in das Bogenplasma beeinflussen, sowie der EinfluB des Zusammenldebens yon Pulverpartikeln auf die Intensit~t der Spektrallinien. An ttand der Analysen yon bei 1200 ~ C vorgeschmolzenen Granaten [(Ca, Mg, Fe, Mn)aA1 ~ (SiO~)3] wurde festgestellt, da] das etwaige Zusammenkleben yon Pulverpartikeln keinen Einitul~ auf die Intensit~t der Spektral]inien ausiibt. 1 ~. anal. Chim. 20, 415--420 (1965) [Russiseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Allunions wiss.- forseh. Inst. lClineralrohstoffe, Moskva (UdSSR). J. MALI~OWSKZ

Das gerschieben der Standardkurven bei S2ektralanalysen nach dem photoelektrischen Ver]ahren haben V. V. GvsA~sgIG N. I. TAgASEW~ und V. M. T v ~ x r ~ l untersueht und gefunden, dal3 das Verschieben dutch Drehen der Standardkurven um einen konstanten Punkt behoben werden kann, was einen bedeutenden Zeitgewirm bei Routineanalysen ergibt. An Hand der Bestimmung yon Mn, Cu, Mg, He und Na i~ Aluminium- oder .Magnesiumlegierungen wurde die Methode des Auffindens des obengenannten Punktes angegeben. 1 ~. anal. Chim. 20, 421--425 (1965) [Russisch]. (Mit engl. Zus.fass.) Lomonosov- Staatsuniv. Meskva (UdSSR). J. M~LI~OWSE_~

Die direkte Frontalanalyse an Siiulen mit Ionenaustauschern gestattet nach 1VI. t ~ D I ~ und G. B~u~Is~or~z 1 bei Kenntnis der Molenbriiche einer bin~ren Ionen- mischung die Berechnung des Trennfaktors (der Austauschkonstante) aus dem Ver- h~ltnis der L~nge der Frontalzone mit nut einer Komponente (/') zur Gesamtl~nge

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der beladenen Zone (l)]einer Ionenaustausehersi~ule konstanten Quersehnittes fiber die Beziehung K, = b / ( b - A/'/1) = F, worin Kr = N = Austauschkonstante = Trennfaktor, b ---- Molenbruch der weniger fest adsorbierten und daher in der Frontal- zone allein anwesenden Komponente in der ursprfinglichen Mischung und ~ = Kor- rekturfaktor, der unter anderem veto Verhi~ltnis /'/1 abh~ngt und ffir jede Harz- charge neu bestimmt werden muB. Damit ist ,zugleich aueh die Selekt ivi t i t des Austauschers erfaBt. Der in Gegenwart weehseluder Konzentrationen yon einem oder mehreren Komplexbildnern erhaltene Wart yon K~ kermzeieimet das Ergebnis aller m6g]ichen Austausehreaktionen. Welm das Harz ffir zwei komplexe Ionen- arten dieselbe Affiniti t aufweist, was z.B. bei den u der Fall ist, dann wird K~ praktisch gleieh dem Verh~ltnis der Stabilitgtskonstanten der beiden Kom- plexe. Zur Ausfiihrung der notwendigen Zonenli~ngenmessungen wird eine 300ram lange Mikrobfirette KPG yon Sehott und Gen. mit einem Innendurehmesser yon 2 mm an ei~em Ende mit einem Hartfilterl0aloierscheibchen, z.B. aus Paratex 1/80 von Sehl. & Seh., versehen, das dureh ein fiber das Biirettenende ge- sehobenes Gummisch]auchsttiekehen und ein in den Schlaueh passendes Ab- laufrbkrehen festgehalten wird, und dutch ein in derselben Art an das andere Biiret- tenende angeffigtes Triehterchen erst mit Wasser, dama mit dem in Wasser suspen- dierten Austauseher geffillt. Nach einer Absetzzeit yon mehreren Stunden wird der fiberschfissige Austauscher entfernt und das Trichterchen durch ein einseitig mit Gummisehlauch und Quetschhahn verschlossenes T-RShrchen ersetzt, durch dessen seitllche 0ffnung fiber einen Gummischlauch die ProbelSsung aus einem NiveaugefiiB aufgebracht wird. Zur sicheren Unterscheidung der einzelnen Zonen ist es zweekdienlich, in manehen Fi~llen sogar unumg~ngllch, das tIarz mit geringen ~engen von Norin zu beladen und die Sgule im ultravioletten Lieht zu beobachten.

i Helv. Chim. Aeta 46, 2107--2110 (1963). Inst. Chim. min6rale et analytique, Univ., Lausanne (Schweiz). A. K o s ~

Nit der sehr erfolgreichen, aber nicht sehr h~tufig verwendeten Technik zur Auftrennung yon nahe verwandten Verbindungen mittels eindimensionaler multipler Chromatographie (EMC) besch~iftigt sieh J . A. T~o~A 1. Der erforderliche Zeitaufwand dieser Technik karm durch Aawendung der Dfirmsehichtchromato- graphie oder der zentrifugal besch]eunigten Chromatographie reduziert werden. Die Methode verlangt keine speziellen und teuren Apparate und ist einfaeh auszuf/ihren. Diese Vor~eile der EMC kompensieren die grSl]eren AuflSsungsm6gliehkeit~n der kontinuierliehen Chromatographie. Der Verf. entwiekelte kfirzlieh 2 die Theorie der EM0 und diskutierte die 10raktisehen und theoretisehen M6gliehkeiten. Es wurde eine theoretisehe Methode zur Auswahl der Laufmittelsysteme vorgesehlagen, um nahe verwandte Verbindungen zu trennen. Die nut m/ihevoll erreiehbaren notwen- digen Daten aber machten diese theoretisehe Ngherung unpraktiseh. Daher wurde zur Auswahl des geeigneten Laufmittels ein einfaehes emiJirisehes Verfahren vor- gesehlagen, das sieh nur auf wenige Leitregeln grfindet. Es wurden je~zt Tabelten aufgestellt, die die Rf-Werte zweier Verbindungen zur Zahl der erforderliehen L6sungsmitteldurchgEnge ffir eine Aufl6sung in Beziehung setzen. Anhand dieser Tabellen ist es mSglich, falls die R~-Werte zweier Verbindungen bekannt sind oder abgeschiitzt warden kSnnen, naehzupriifen, ob die gelSsten Stoffe mit dem Test- t6sungsmittel aufgetremat werden k6nnen; wenn dies m6glich ist, kann man direkt ablesen, wieviel LSsungsmitteldurchgiinge erforderlieh sind. Verl/~ngerte Flecken f/ihren oft zum Verdacht auf alas Vorhandensein yon 2 oder mehr vorliegenden Sub- stanzem Normalerweise sueht man darm zur AuflSsung ein anderes LSsungsmittel. Die EMC ist oft erfolgreicher und zeitsparender. In vielen Fi l len ngmllch wird dutch

Z. analy~. Chem., Bd. 216 28