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Jg. 21, Heft 43 SEITZ, Oxydation von Natriumhydrosulfit. -- Buchbesprechungen. 955 24. Oktober 1942 KURZE WISSENSCHAF DIE EINWIRKUNG VON SERUM AUF DIE OXYDATION VON NATRIUMHYDROSULFIT. Von W. SEITZ, Berlin-Zehlendorf. Im Verlauf anderer Arbeiten, die sich mit der Einwirkung des Serums auf den Ablauf yon Oxydationen befassen, wurde auch die oxydative Zerst6rung des Natriumhydrosulfits unter- sucht. Eine w~sserige L6sung yon Natriumhydrosulfit (NaHSOa) ist nur sehr kurz haltbar, da auch bei gew6hnlicher Temperatur durch die Einwirkuiig des Luftsauerstoffes und des "vVassers eine rasche Oxydation erfolgt. Es wurde nun untersucht, ob sich durch Zusatz von Serum dieser oxydative Prozeg beeinflusseii l~13t. Methodisch wurde dabei so vorgegangen, daB in Reagensgli~ser zuerst I ccm einer L6sung von Methylenblau (I : ioooo) oder eines anderen Redoxindicators einpipettiert wurde. Daraufhin kommen die Zusatze (z. t3. Serum) und Aqua dest. hinzu, so dab als End- volumen jeweils 2 ccm resultierten. Es wurdeii daiin alle Ans~tze mit dem gleichen Volumen (o,1--o, 5 ccm) der frisch bereiteten proz. L6sung yon NaHSO a versetzt, worauf nattirlich dutch eine (reversible) Reduktion des Methylenblaus prompte Entf~rbung der Ansatze erfolgte. Wen:: :nan eine i proz. L6sung yon NaHSOa 15 Minuten often stehen l~Bt, so ist die ursprtinglich vorhandene stark reduzierende Wirkung vollkommen verschwunden, Methylen- blaul6sungen werden dann nicht mehr entfArbt. Aus diesem Gruiide muB die NaHSOa-L6sung ftir jeden einzelnen Versuch ganz frisch bereitet werden. Ebenso mug die Art des Vorgehens, z.B. des Eiiipipettierens, streng gleichm~gig erfolgen, da schon eine geringe Verschiedenheit der Behandlung die Oxydation des NaHSO a be- einflul3t. L~gt man nun die Reagensgl~ser ruhig im Zimmer stehen, so kann man beobachten, daB bei den Ansi~tzen, denen o,i oder o,oi ccm Serum zugegeben worden war, die blaue Farbe des Me- thylenblaus viel spXter wieder auftrat, dab also das Serum das NaHSO 3 in einem gewissen Umfang vor der Oxydation schtitzt. Es gelang leicht, das Weseii dieses Serumeffektes klarzustelleii. Puffert man nXmlich die AnsXtze ohne Serum mit Phosphatpuffer, so li~Bt sich ebenfalls eine (allerdings nicht so deutliche) Schutz- wirkung erzielen. Dieser Serumeffekt ist also auf die Pufferungs- fXhigkeit des Serums zuriickzuftihreii. Es ist leicht IIachzuweisen (durch F~llung und Abfiltrierung des EiweiBes), daB die Wirkung auf das SerumeiweiB zurtickzuftihren ist. Vorheriges Aufkochen des Serums lXl3t die Schutzwirkung uiiver~ndert. Die eben geschilderten Erscheiiiuiigen treten daiin auf, wenn IIach dem Zusatz des NaHSO a die Ansitze ruhig im Zimmer stehenbleibeii. Schiittelt man dagegen die Reagens- gl/iser gleichm~13ig, so tritt durch die vermehrte Sauerstoff- TLICHE MITTEILUNG. zufuhr eine schnellere Oxydation des NaHSO a ein. Um /ihn- liche Vergleichszeiten zu erhalten, kann man zum Ausgleich sogar gr6gere NaHSO3-Mengen (o,5--i,occm der frischen Iproz. L6sung) verwenden. Bei dieser Anordnung wirkt der Zusatz voii o,i--o,oi ccm Serum -- im Gegensatz zu den Versuchen mit ungentigender Sauerstoffzufuhr -- auI die Oxydation, sichtbar gemacht durch das Wiederauftreten der Blauf/irbung, beschleunigend ein. Diese oxydationsf6rderiide Wirkung des Serums ist sowohl bei ungepufferteii Ans/itzen als auch bei phosphatgepufferten Ans/ttzen (p~ 6--pH 8) ZU beobachten. Noch deutlicher zeigt sich diese oxydations- beschleuiiigende Wirkung des Serums bei stgrkerer alkalischer Reaktion (n/,00--x/20 Natronlauge Endkonzentratioii). Auch mit Alkohol ausgefglltes Serumeiweil3 zeigt dieselbe Wirkung. Aufkochen des Serums ver/indert den Effekt nicht. Statt mit Serum kann auctl mit o,I ccm gewascheiien Blutk6rperchen, die auf das ioofache verdiinnt wurden, die Reoxydation des Methylenblaus in Wasser oder physiologischer Kochsalzl6sung beschleunigt werden. Ebenso wie Serum wirkt annRhernd Hgmoglobin oder Albumin (aus Ei). Da aber auch Saponinzusatz die Oxydation beschleunigt und weiterhin zu beobachten war, dab eine oxydationsbeschleunigende Wirkung IIur an den Ansgtzen auftrat, bei deneii es unter Schiitteln zu eiiier gewissen Schaumbildung kam, lag der SchluB sehr nahe, dab die Wir- kung dieser Stoffe nur in ihrer Oberfl~chenwirkuiig zu suchen ist. Der Zusatz yon Oktylalkohol uiiterdrtickt in der Tat die oxydationsbeschleunigende Wirkung dieser Zus/itze voll- kommeii. Die Anwesenheit voii Methylenblau oder yon anderen Redoxstoffen auf den Ablauf der Oxydation yon NaHSO a ist unwichtig. Es ist also gleichgiiltig, ob das Wiederauftreten der Farbe, so wie oben geschildert, abgewartet, oder ob nach einer bestimmten Zeit mit Methylenblau das noch vorhandene NaHSO a titriert wird. Es sei noch bemerkt, dab in dem Verhalteii yon Seren verschiedener Patienteii keine Unterschiede festgestellt werden koiinten. Zusammen/assung: SerumeiweiB schtitzt NaHSO a vor der Oxydation, solange die Sauerstoffzufuhr relativ gering ist. Diese Wirkung ist als reiner pR-Pufferungsdfekt aufzufasseii. Bei st~rkerer SauerstoffzuIuhr (Schtitteln der Ans~Ltze) be- wirkt Serum ebenso wie andere Eiweil3e oder Saponine eine Beschleunigung der Oxydation des NaHSO 3, welche auf die Oberfl/ichenaktivit/~t dieser Stoffe zurtickzuftihren ist. REFERATENTEIL. BUCHBESPRECHUNGEN. Kortiim, G.: Colorimetrie und Spektralphotometrie. Eine An- leitung zur Ausftihrung yon Absorptions-, Fluorescenz- und Trti- bungsmessungen an LSsungen. (Anleitungen f. d. Chem. Laborat. Prax. Begr. v. E. Zintl t. Hrsg. v. IZ. Brill. Bd. 2.) 94 Textabb. u. ein Bildnis. V[, 209 S. Berlin: Springer 1942. RM. 12.6o. Schon das erste B~ndchen der yon E. ZINTL begrtindeten Reihe von Laboratoriumsanleitungen, der ausgezeichnete spektralanaly- tische Kurs von S~ITH-RUTHARD, war ein durchschlagender Erfolg. ]Linen nicht minder grogen kann man dem vorliegenden .Buch propbezeien. Deiin es gab bisher, wiewohl colorimetrische und spektrophotometrische 13estimmungsmethoden sich in steigendem MaBe zumal auch in der Medizin durchgesetzt habeii, keine zu- verl~ssige Monographie dartiber. Bei dem Umfang der einsehlligigen Literatur, bei der Unzahl der angegebeiien Meganordnungen, bei den auseinandergeheiiden Behauptuiigen tiber die Zuverl~ssigkeit der Resultate, war man oft in nicht geringer Verlegenheit, ftir welche Methode man sich bei einer bestimmten Fragestetlung ent- scheiden sollte. In KORTt3MS Buch finder sich endlich ein sach- kundiger und zuverl~ssiger Berater. Ohne mehr an Theorie zu bringen, als zum Verst~ndnis unbedingt erforderlich ist, und ohne sich in eine Beschreibung der Legion yon Apparaten zu verlieren, bespricht der Verf. aus jeder Gruppe die gebr~uchlichsten Typen und legt dabei das Hauptgewicbt auf eine ausftihrliche Darlegung des Mel3prinzips und der erreichbaren Genauigkeit. Ein eigener Abschnitt mit Anwendungsbeispielen unterrichtet den Benutzer fiber die richtige Auswahl der Methode nach dem Zweck der Unter- suchung. Das Buch ist ein Muster an klarer und anregender Dar- steltung. Es hilft in roll betriedigender Weise einem dringenden Bedtirfnis ab uiid ist jedem aufs w~rmste zu empfehlen, der sich mit optischen MeBmethoden abgibt. K. LANG, Berlin. Behr, W.: Die maligne Diphtherie und ihre Behandlung. (Vortr. a. d. prakt. Med. Itrsg. v. K. Becknlann. It. 13. ) 7 Textabb. 4 8 S. Stuttgart: Ferdinand Enke 1942. Geh. RM. 3.--. In dem Btichlein wird -- far praktische Zwecke gedacht -- in ausgesprochen subjektiver Betrachtungsweise das klinische Bild und die Therapie der sog. malignen Diphtherie besprochen. Der Verf. treiint eine I. foudroyante (Tod durch LAhmuiig aller Stoff- wechselfunktioneii, Nebenniereninsuffizienz, Herzversagen) yon eiiier 2. protrahierten Verlaufsform. Am Kreislauf entspricht der I. Form ein Stadium der ,,Kreislauf- und Herzdysfunktion", bei dem trotz fehlender klinischer und anatomischer Befuiide eine schwere Herzsch~digung angenommen wird. Die Auffassung erscheint weiiig begrtindet. Wahrscheinlicher ist es auf primXre Shockzustande zu beziehen, die auch ftir dieses Stadium klinisch erwiesen sind. Zur Behaiidlung wird die teilweise intraven6se Serumgabe warm beftirwortet. Auch die Bluttibertragung be- 86*

Die Einwirkung von Serum auf die Oxydation von Natriumhydrosulfit

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Jg. 21, Heft 43 SEITZ, Oxydation von Natriumhydrosulfit . - - Buchbesprechungen. 955 24. Oktober 1942

K U R Z E W I S S E N S C H A F

DIE EINWIRKUNG VON SERUM AUF DIE OXYDATION VON NATRIUMHYDROSULFIT.

Von

W. SEITZ, Ber l in-Zehlendorf .

Im Verlauf andere r Arbei ten, die sich mi t der E inwi rkung des Serums auf den Ablauf yon Oxyda t ionen befassen, wurde auch die oxyda t ive Zers t6rung des Na t r iumhydrosu l f i t s un te r - sucht . Eine w~sserige L6sung yon Na t r i umh y d ro s u l f i t (NaHSOa) ist nur sehr kurz ha l tbar , da auch bei gew6hnl icher T e m p e r a t u r durch die Einwirkui ig des Luf tsauers tof fes und des "vVassers eine rasche Oxyda t ion erfolgt. Es wurde nun un te r such t , ob sich durch Zusatz von Serum dieser oxyda t ive P rozeg beeinflusseii l~13t.

Methodisch wurde dabei so vorgegangen, daB in Reagensgli~ser zuerst I ccm einer L6sung von Methylenblau (I : ioooo) oder eines anderen Redoxindicators einpipettiert wurde. Daraufhin kommen die Zusatze (z. t3. Serum) und Aqua dest. hinzu, so dab als End- volumen jeweils 2 ccm resultierten. Es wurdeii daiin alle Ans~tze mit dem gleichen Volumen (o,1--o, 5 ccm) der frisch bereiteten

proz. L6sung yon NaHSO a versetzt, worauf nattirlich dutch eine (reversible) Reduktion des Methylenblaus prompte Entf~rbung der Ansatze erfolgte. Wen:: :nan eine i proz. L6sung yon NaHSOa 15 Minuten often stehen l~Bt, so ist die ursprtinglich vorhandene stark reduzierende Wirkung vollkommen verschwunden, Methylen- blaul6sungen werden dann nicht mehr entfArbt. Aus diesem Gruiide muB die NaHSOa-L6sung ftir jeden einzelnen Versuch ganz frisch bereitet werden. Ebenso mug die Art des Vorgehens, z .B. des Eiiipipettierens, streng gleichm~gig erfolgen, da schon eine geringe Verschiedenheit der Behandlung die Oxydation des NaHSO a be- einflul3t. L~gt man nun die Reagensgl~ser ruhig im Zimmer stehen, so kann man beobachten, daB bei den Ansi~tzen, denen o,i oder o,oi ccm Serum zugegeben worden war, die blaue Farbe des Me- thylenblaus viel spXter wieder auftrat, dab also das Serum das NaHSO 3 in einem gewissen Umfang vor der Oxydation schtitzt.

Es gelang leicht, das Weseii dieses Serumeffektes klarzustelleii. Puffert man nXmlich die AnsXtze ohne Serum mit Phosphatpuffer, so li~Bt sich ebenfalls eine (allerdings nicht so deutliche) Schutz- wirkung erzielen. Dieser Serumeffekt ist also auf die Pufferungs- fXhigkeit des Serums zuriickzuftihreii. Es ist leicht IIachzuweisen (durch F~llung und Abfiltrierung des EiweiBes), daB die Wirkung auf das SerumeiweiB zurtickzuftihren ist. Vorheriges Aufkochen des Serums lXl3t die Schutzwirkung uiiver~ndert.

Die eben geschi lder ten Erschei i iui igen t r e t en dai in auf, w e n n IIach dem Zusatz des NaHSO a die A n s i t z e ruhig im Z immer s tehenbleibei i . Schi i t te l t m a n dagegen die Reagens- gl/iser gleichm~13ig, so t r i t t durch die v e r m e h r t e Sauers toff-

T L I C H E M I T T E I L U N G .

zufuhr eine schnel lere Oxyda t ion des NaHSO a ein. U m /ihn- liche Vergle ichszei ten zu erhal ten , k a n n m a n zum Ausgleich sogar gr6gere NaHSO3-Mengen ( o , 5 - - i , o c c m der f r i schen Iproz . L6sung) ve rwenden . Bei dieser A n o r d n u n g wi rk t der Zusatz voii o , i - - o , o i ccm Serum - - im Gegensa tz zu den Versuchen mi t ungent igender Sauers tof fzufuhr - - auI die Oxyda t ion , s i ch tbar g e m a c h t durch das W i e d e r a u f t r e t e n der Blauf/ irbung, besch leun igend ein. Diese oxyda t ions f6 rde r i ide Wi rkung des Serums ist sowohl bei ungepuffer te i i Ans/ i tzen als auch bei p h o s p h a t g e p u f f e r t e n Ans/ t tzen (p~ 6--pH 8) ZU beobach ten . Noch deut l icher zeigt sich diese oxyda t ions - beschleui i igende Wi rkung des Serums bei s tg rkere r alkal ischer Reak t i o n (n/,00--x/20 Na t ron lauge Endkonzen t ra t io i i ) . Auch mi t Alkohol ausgefgll tes Serumeiweil3 zeigt dieselbe Wirkung . Aufkochen des Serums ver / inder t den Ef fek t nicht . S t a t t m i t Serum k a n n auctl mi t o,I ccm gewaschei ien Blu tk6rperchen , die auf das i oo fache ve rd i inn t wurden, die R e o x y d a t i o n des Methy lenb laus in Wasse r oder physiologischer Kochsalz l6sung besch leun ig t werden .

E b en s o wie Serum wi rk t annRhernd Hgmoglob in oder Albumin (aus Ei). Da aber auch Saponinzusa tz die Oxyda t ion besch leun ig t und wei te rh in zu b e o b a c h t e n war, dab eine oxyda t ionsbesch leun igende Wi rkung IIur an den Ansg t zen auf t ra t , bei deneii es u n t e r Schi i t te ln zu eiiier gewissen Schaumbi ldung kam, lag der SchluB sehr nahe, dab die Wir- kung dieser Stoffe nu r in ihrer Oberf l~chenwirkui ig zu suchen ist. Der Zusatz yon Oktyla lkohol u i i te rdr t ickt in der Ta t die oxyda t ionsbesch leun igende W i rk u n g dieser Zus/itze voll- kommeii .

Die Anwesenhe i t voii Methy lenb lau oder yon ande ren R e d o x s t o f f e n auf den Ablauf der Oxyda t ion yon N a H S O a is t unwicht ig . Es ist also gleichgiiltig, ob das W i e d e r a u f t r e t e n der Farbe , so wie oben geschildert , abgewar te t , oder ob nach einer b e s t i m m t e n Zeit m i t Methy lenb lau das noch v o r h a n d e n e N a H S O a t i t r i e r t wird.

Es sei noch bemerk t , dab in d e m Verhal te i i yon Seren versch iedener Pa t ien te i i keine Unte r sch iede fes tgeste l l t we rden koi in ten .

Zusammen/assung: SerumeiweiB scht i tz t N a H S O a vor der Oxyda t ion , solange die Sauers tof fzufuhr re la t iv gering ist. Diese W i rk u n g ist als re iner p R - P u f f e r u n g s d f e k t aufzufasseii . Bei s t~rkerer Sauers tof fzuIuhr (Schti t teln der Ans~Ltze) be- wi rk t Serum ebenso wie andere Eiweil3e oder Saponine eine Beschleunigung der Oxyda t ion des N a H S O 3, welche auf die Oberfl / ichenaktivit /~t dieser Stoffe zurt ickzuft ihren ist.

REFERATENTEIL. BUCHBESPRECHUNGEN.

Kortiim, G.: Colorimetrie und Spektralphotometrie. Eine An- leitung zur Ausftihrung yon Absorptions-, Fluorescenz- und Trti- bungsmessungen an LSsungen. (Anleitungen f. d. Chem. Laborat. Prax. Begr. v. E. Z i n t l t. Hrsg. v. IZ. Br i l l . Bd. 2.) 94 Textabb. u. ein Bildnis. V[, 209 S. Berlin: Springer 1942. RM. 12.6o.

Schon das erste B~ndchen der yon E. ZINTL begrtindeten Reihe von Laboratoriumsanleitungen, der ausgezeichnete spektralanaly- tische Kurs von S~ITH-RUTHARD, war ein durchschlagender Erfolg. ]Linen nicht minder grogen kann man dem vorliegenden .Buch propbezeien. Deiin es gab bisher, wiewohl colorimetrische und spektrophotometrische 13estimmungsmethoden sich in steigendem MaBe zumal auch in der Medizin durchgesetzt habeii, keine zu- verl~ssige Monographie dartiber. Bei dem Umfang der einsehlligigen Literatur, bei der Unzahl der angegebeiien Meganordnungen, bei den auseinandergeheiiden Behauptuiigen tiber die Zuverl~ssigkeit der Resultate, war man oft in nicht geringer Verlegenheit, ftir welche Methode man sich bei einer bestimmten Fragestetlung ent- scheiden sollte. In KORTt3MS Buch finder sich endlich ein sach- kundiger und zuverl~ssiger Berater. Ohne mehr an Theorie zu bringen, als zum Verst~ndnis unbedingt erforderlich ist, und ohne sich in eine Beschreibung der Legion yon Apparaten zu verlieren, bespricht der Verf. aus jeder Gruppe die gebr~uchlichsten Typen und legt dabei das Hauptgewicbt auf eine ausftihrliche Darlegung

des Mel3prinzips und der erreichbaren Genauigkeit. Ein eigener Abschnitt mit Anwendungsbeispielen unterrichtet den Benutzer fiber die richtige Auswahl der Methode nach dem Zweck der Unter- suchung. Das Buch ist ein Muster an klarer und anregender Dar- steltung. Es hilft in roll betriedigender Weise einem dringenden Bedtirfnis ab uiid ist jedem aufs w~rmste zu empfehlen, der sich mit optischen MeBmethoden abgibt. K. LANG, Berlin.

Behr, W.: Die maligne Diphtherie und ihre Behandlung. (Vortr. a. d. prakt. Med. Itrsg. v. K. B e c k n l a n n . It. 13. ) 7 Textabb. 4 8 S. Stut tgart : Ferdinand Enke 1942. Geh. RM. 3.--.

In dem Btichlein wird - - far praktische Zwecke gedacht - - in ausgesprochen subjektiver Betrachtungsweise das klinische Bild und die Therapie der sog. malignen Diphtherie besprochen. Der Verf. treiint eine I. foudroyante (Tod durch LAhmuiig aller Stoff- wechselfunktioneii, Nebenniereninsuffizienz, Herzversagen) yon eiiier 2. protrahierten Verlaufsform. Am Kreislauf entspricht der I. Form ein Stadium der ,,Kreislauf- und Herzdysfunktion", bei dem trotz fehlender klinischer und anatomischer Befuiide eine schwere Herzsch~digung angenommen wird. Die Auffassung erscheint weiiig begrtindet. Wahrscheinlicher ist es auf primXre Shockzustande zu beziehen, die auch ftir dieses Stadium klinisch erwiesen sind. Zur Behaiidlung wird die teilweise intraven6se Serumgabe warm beftirwortet. Auch die Bluttibertragung be-

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