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den. Man Weist auch darauf hin, daß das fin- nische Parlament, die. Regierung.. im. Herbst vorigen Jahres mit großer Mehrheit zu Ver- handlungen mit den EFTA-Ländern ermäch- tigt hat und daß deshalb kein Zweifel daran bestehe n kann, daß. Finnland eine Assoziie- rung mit der Kleinen Freihandelszone er- strebt. . # Der den EFTA-Staaten überreichte Be- richt enthält außer allgemeinen Uebersichten vor allem die finnischen Vorbehalte gegenüber dem Stockholmer Vertrag sowie konkrete Vor- schläge in allen denjenigen Punkten, in denen für Finnland wichtige wirtschaftliche Interes- sen auf dem Spiele stehen. Finnland erstrebt dabei jedoch keine allgemeine Ausnahme- klausel nach portugiesischem Beispiel in der Form einer auf 20 Jahre verlängerten Ueber- gangszeit, wie dies vom schwedischen Regie- rungsorgan «Stockholms Tidningen» behaup- tet worden war. Die Finnen begehren viel- mehr Sonderregelungen für einzelne schwä- chere Industriezweige, zum Teil in Form ver- längerter Uebergangsperioden. In einigen Fäl- len hat man Anpassungsfristen bis zu 15 Jah- ren vorgeschlagen. Außerdem sollen die finni- schen Zolltarife, wie schon berichtet, vor dem Anschluß Finnlands an die Kleine Freihan- delszone zum Teil noch erhöht werden. Anhaltende Nervosität an der israelisch-syrischen Grenze Tel Aviv, 4. Febr. äff (Beuter) Ein Spre- cher der israelischen Armeebehörden gab be- kannt, daß am Donnerstag bei einem Zusam- menstoß einer israelischen Patrouille und einem syrischen Vorposten im Huleh-Tal ein Israeli verletzt wurde. "Wahrend, der Nacht haben syrische Vorposten entlang' der Grenze wiederholt das Feuer eröffnet. Der israelische Sprecher erklärte, diese Tatsache dürfte auf die «Nervosität» der syrischen Soldaten zu- rückzuführen sein. Auf israelischer Seite seien keine Opfer zu beklagen; es sei auch kein Schaden entstanden. Rückzug der israelischen Truppen " ,. aus der entmilitarisierten Zone - Tel Aviv, 4. Febr. ag (AFP) Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte am Donners- tag, daß alle Einheiten der israelischen Armee aus der entmilitarisierten Zone in der Nähe der syrischen Grenze zurückgezogen worden seien; lediglich israelische Polizeipatrouillen zirkulierten in der entmilitarisierten Zone.' Die Moskauer Beratungen der Ostblockregierungen Unterzeichnung eines Communiqucs ^.. Moskau,. 4. Fcbri ag .(Reuter) Nick". Ab-: s'ehluß einer eintägigen Session des Politischen Konsultativkomitees des Warschauer Paktes unterzeichneten am Donnerstag Führer . aus acht kommunistischen Ländern in Moskau ein Communique, . dessen Inhalt nicht sofort be- kanntgegeben wurde. Abgesehen von den acht Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes, be- teiligten sich auch' Vertreter der Volksrepu- blik China, der Mongolei, Nordkoreas und Nordvietnams an der Session. Die Parteisekretare und die Ministerpräsi- denten unterzeichneten je vier Dokumente, da es sich um .«ine Partei- und um eine Begie- rungserklärung in vier Ausführungen han- delte. Mehr als 150 Personen, darunter Minister- präsident Chruschtschow und der polnische Parteisekretär Gomulka, betraten den Saal, in dem die Unterzeichnung stattfand. Es wurde -Champagner serviert. Die Unterzeichnung dauerte eine Viertelstunde und fand in einer herzlichen Atmosphäre statt. Der Zeremonie wohnten verschiedene sowjetische Marschälle bei, unter denen sich der sowjetische Verteidi- gungsminister Marschall Malinowski und der Befehlshaber der. Truppen der Mitgliedstaaten des Warschauer Paktes, Marschall Konjew, befanden. . Die Errichtung eines neuen Kongo-Staates Beschlüsse der Konferenz in Brüssel R. H. Brüssel, 4. Februar Welches wird die Hauptstadt des neuen kongolesischen' Staates sein, Leopoldville, Luluabourg oder Elisabethville? Werden die schwarzen JDelegierten beschließen, den König der Belgier als Staatschef anzuerkennen, und damit eine durch die Souveränität der Krone zusammengehaltene Gemeinschaft zwischen dem .europäischen Mutterland und dem jungen Staat herbeiführen? Und vor allem: werden die Zentralisiert, oder die Föderalisten die Oberhand behalten? Je länger die Brüsseler Konferenz am Runden Tisch dauert, desto deutlicher tritt die große Zahl der Probleme in Erscheinung, die gelöst werden müssen, wenn der' Weg zur Aiisruf ung der Unabhän- gigkeit bis zum 30. Juni freigelegt werden soll. Vorläufig bleibt es bei den Beratungen im engeren Kreis der Kommissionen, wo sich die Diskussion rascher vorantreiben läßt als in dem Massenauditorium der Vollversammlung. Niemand verhehlt sich aber, daß die auf dieser unteren Ebene gefaßten Mehrheits- beschlüsse noch keineswegs das letzte Wort bedeuten und daß die Meinungsverschieden- heiten über einzelne Probleme aufflammen könnten, wenn die heterogene Delegiertenschar in den Plenarsaal zurückkehrt. Ob die erfor- derliche Klärung bis zu dem festgelegten Ter- min des 15. Februar zustande kommt, so daß die belgische Regierung in diesem Zeitpunkt tatsächlich die notwendige parlamentarische Prozedur in Gang setzen kann, wagt gegen- wärtig- niemand zu beschwören. Ein Teil der Kongolesen, die anfanglich energisch auf der sofortigen Bildung einer provisorischen Regierung im Kongo bestanden hatten, scheint sich inzwischen über die juri- stische Unmöglichkeit eines derartig abgekürz- ten Verfahrens klar geworden zu sein. Das Verdienst hiefür kommt vor allem dem belgi- schen Senator Rolin zu, der in' der für die Festlegung der staatlichen Struktur zustän- digen Kommission weniger die Rolle des sozia- listischen Politikers als des besonnenen Staats- rechtlers spielt. Er setzte den Kongolesen gestern in überzeugender Weise auseinander, daß die belgische Regierung bis zum 30. Juni auf jeden Fall für die Aufrechterhaltung der Ordnung und für die Führung der Verwal- tungsgeschäfte verantwortlich bleibt und daß sie diese Verantwortung vor allem auch auf der internationalen Ebene nicht vorzeitig an ein willkürlich improvisiertes Exekutivorgan der Eingeborenen abtreten könnte. Im Kohgomihisterium sucht man immer- hin zurzeit hach einer Formel, die es wenig- stensermöglichen würde, dem Tatendrang der Kongolesen insofern Rechnung zu tragen,' als> man1 t ihnen die Möglichkeit r TSur aktiven Mit- ! arbeit bei der Vorbereitung der Unabhängig- keit ßibt. Kongominister De Schrijver soll grundsätzlich damit einverstanden seih, daß eine Abordnung von kongolesischen Sonder- beauftragten in den kommenden Wochen und Monaten in Brüssel als Berater an der Aus- arbeitung der notwendigen Gesetzesvorlagen mitwirkt. Damit würde das psychologische Gegengewicht zu den Uebergangsarbeiten im Kongo geschaffen, wo die Vorbereitung und geordnete Durchführung der Wahlen ohne Mitwirkung des eingespielten belgischen Ver- waltungsapparates niemals zu verwirklichen wäre. Daß vor allem in der Frage der Struktur des Staatswesens in den nächsten Tagen mit heftigen Auseinandersetzungen gerechnet wer- den muß, wurde in einer gestern veröffent- lichten Erklärung des Präsidenten der in der Provinz Katanga dominierenden Conakat- Partei, Tshombe, deutlich sichtbar. Die Ver- treter Katangas, das dank seinem Reichtum an Bodenschätzen eine wirtschaftliche Vorzugs- stellung unter den sechs Provinzen einnimmt, sind nach wie vor ausgesprochene Föderalisten, und Tshombe betonte, seine Partei könne kei- ner Lösung zustimmen, die den mit den bis- herigen Provinzen identischen einzelnen Mit- gliedstaaten nicht ein Maximum von Kompe- tenzen einräume. Die Conakat tritt für ein loses, unter der Souveränität der belgischen Krone zusammengehaltenes Staatengefüge ein und besteht vor allem darauf, daß die Einzel- Staaten im kongolesischen Parlament in, glei- cher Stärke vertreten sein müßten. In Tele- grammen aus Jadotvüle werden die Delegier- ten bereits aufgefordert, der Konferenz den Rücken zu kehren, falls Belgien auf eine starke Zentralregicrung einlenken sollte. In anderer Richtung wirken die zentrifu- galen Kräfte, von denen sich der in die Isolie- rung gedrängte Abakoführer Kasavubu trei- ben läßt. Er hatte sich bekanntlich anfangs als Befürworter einer zentralistischen Lösung gebärdet, scheint sich jedoch nun, nachdem deutlich wurde, daß sein Einfluß außerhalb von Leopoldville gering ist, auf seine alte Lieblingsidee einer Leopoldville und Brazza- ville vereinigenden Republik des Bas-Congo zu konzentrieren. Kasavubu ist gestern nach seinen geheimnisvollen Abstechern wieder in Brüssel aufgetaucht, um zu versuchen, das ihm abspenstig gewordene Parteienkartell wieder unter seine Führung zu bringen. Das Unter- nehmen endete mit einem kläglichen Miß- erfolg; sogar die eigenen Parteianhänger scheinen von ihm nichts mehr wissen zu wol- len. Einer der Gründe besteht offenbar darin, daß mit Kasavubu auch die Delegationskasse verschwanden war und daß der Abakoführer nicht gewillt scheint, seinen allmählich in Finanznöte geratende n ehemaligen Freunden aus der Klemme zu helfen. Großbritanniens Streit mit den Malediven E. M. London, 4. Februar Der lange Streit zwischen Großbritannien und der Regierung der Malediven hat endlich beigelegt werden können. Er entstand, als die Royal Air Force auf Gan, der südlichsten Insel im südlichsten Atoll des Archipels der Malediven, die sich südwestlich von Ceylon an den Aequator anlehnen, eine Basis zu bauen begann. Vor etwa einem Jahr brach in dem Atoll, zu dem Gan gehört, eine «Rebellion» gegen die weiter nördlich residierende Regie- rung der Malediyen aus. Die Rebellen begrüß- ten Großbritannien als willkommenen Arbeit- geber, während die Regierung mit nationali- stischen und finanziellen Argumenten prote- stierte. Nun ist ein Kompromiß gefunden worden. Die Regierung der Malediven tritt die Insel Gan für dreißig Jahre an Großbritan- nien ab, damit die RAF dort das strategische Bindeglied zwischen Aden und Singapore er- richten kann, das sie auf Ceylon verloren hat. Großbritannien steuert dafür, auf verschie- dene Jahre verteilt, ungefähr eine Million Pfund an das Budget der Malediven bei und die lokale Rebellion verschwindet bis auf wei- teres wieder in der Versenkung. >.-/. Tubman über die Integrationstendenzen in Afrika Monrovia, 3. Febr. (UPI) In einem Interview, das der Präsident Liberias, William Tubman, der UPI gewährte, befürwortete der Senior der afrikani- schen Regierungschefs zwar eine Art Gemeinsamen Marktes zwischen Liberia und den neuen unabhän- gigen Staaten Westafrikas, betonte aber, alle Fra- gen über einen politischen Zusammenschluß müß- ten mit Vorsieht behandelt werden. Die Voraus- setzungen innerhalb der einzelnen afrikanischen Staaten seien noch allzu ungewiß, als daß es jetzt schon möglich wäre, zu bestimmen, welche Länder in irgendeine wirtschaftliche, soziale oder politische zusammengefaßt werden könnten, Auf alle Fälle müßten ernsthafte Integrationsgespräche aufgeschoben werden, bis im kommenden Oktober die Föderation Nigeria ihre Unabhängigkeit er- reicht haben werde. Im Prinzip wäre es wünschens- wert, wenn sich die afrikanischen Staaten zu einer Wirtschaftsgemeinschaft von der Art der EWG zusammenfinden könnten; doch müsse es jedem einzelnen Staat überlassen werden, ob er beitreten wolle oder nicht Nach Ansicht des liberianischen Präsidenten müssen die ersten Schritte zu ver- stärkten innerafrikanischen Beziehungen «regional und nicht kontinental, wirtschaftlich und nicht politisch» sein. Das größte Bedürfnis in Afrika sei zurzeit noch das nach fachlich geschulten Kräften, und auf die- eingeschlafenen Posten weckten wie die Gänse das Capitol retteten. . ]'- '.'.': Raben sind klug und lernen auch Worte nach- sprechen. Es ist fragÜch, ob sich Monsieur du Cor- beau in der Fabel durch die Schmeicheleien, des Fuchses hätte überlisten lassen. Fast zu einer mit- handelnden Persönlichkeit, wird ein angeblich über hundert Jahre alter Rabe in «Barnaby Rudge», einem wenig bekannten Roman von Dickens. Er heißt Pflückebeutel und gehört dem. armen, geistes- schwachen Barnaby, der sich von ihm eher leiten läßt, als daß er ihn führt. Oft mischt sich der Rabe ins Gespräch, nachdem er höchst aufmerksam und scheinbar mit tiefem Verständnis zugehört hat und den Kopf von einem zum anderen drehte, als sei es seines^ Amtes, zwischen den Streitenden zu richten. Plötzlich werden sie dann von einer heiseren Stimme fast, erschreckt, die ihnen zuruft:. «Holla, holla, holla! was ist denn lost Hübsch munter' blei- ben! Will vom Tod nichts hören! Wau, wau, wäu! Bin ein Teufel, bin ein Teufel, hurra !».Zwischen- hinein gibt Pflückebeutel Töne von sien, .die sich anhören, als ob zehn Dutzend langer Stöpsel ge- zogen, würden. Der Rabe behält in diesem Roman, der die bösen Unruhen des «No Popery»-Auf ruhrs von 1778'zwischen Katholiken und Presbyterianern in Schottland und England schildert, geradezu das letzte Wort. Es war. zu wüsten Ausschreitungen des Pöbels in London gekommen; der Rabe hat sie' mit- erlebt und übt sich seither leider, beständig in der Redeweise jener Plünderer. Er ist weit intelligenter als der Zahnarztpapagei in den «Buddenbrooks», der . die Patienten ersucht, «einen Momang» zu warten. Auch der mit dem Humor von Dickens sich oft berührende Dichter Raabe liebte das Raben- geschlecht ; er nannte sich zuerst Corvinus und hieß einen. Band Erzählungen «Krähenfelder Geschich- ten». Im «Odfeld» schildert er prachtvoll einen Luftkampf zwischen zwei Rabenheeren, dem dann unten, auf dem Felde, noch blutiger, eine Schlacht des Siebenjährigen Krieges folgt. Am berühmtesten ist der unheimliche Rabe in Poes Gedicht «Nevermore» mit dem immer wieder- kehrenden Refrain: « die Tote, die da einst geliebt so sehr!" Sprach der Rabe: mehr!". Und der Rahe, stets noch sitzt er, stets noch mit den Augen blitzt er von der weißen Pallasbüste über meiner Türe her. Und es glühn die nimmersatten , Dämonaugen und im matten Lampenschimmer' fällt sein Schatten auf die Die- len breit und schwer. Ach, und meine Seele wird sich, aus dem Schatten breit und schwer, sich er- heben nimmermehr!» Die grauschwarzen, glanzlosen Rabenkrähen wie die Saatkrähen mit violettblau glänzendem Gefieder passen gewiß zum Winter, doch sind sie auch die auffallendsten Vögel des frühesten Frühlings, wenn Eranthis, Seidelbast und Schneeglöckchen zu blühen beginnen, Aecker neu aufgepflügt , und Matten gewässert werden. Es scheint uns ein selt- sames, ja rührendes Bild, ,dem pflügenden Bauer ganz nahe den sonst so scheuen und vorsichtigen Vogel folgen und die Forchen absuchen zu sehen. Ganze Schwärme von Krähen kann man auf er- höhten Stellen der besonders im Emmental und Oberaargau üblichen Wässermatten beobachten; dorthin flüchten sich nämlich beim Wässern zahl- lose Feldmäuse, die dann freilich der Sintflut nur entgehen, um von den Vögeln vertilgt zu werden. So wären denn die Krähen .für den Menschen nützlich? Sie werden viel verleumdet und bitter gehaßt. Wir glauben aber, daß ihr freilich grau- sames Töten manches jungen Hasen und auch von Singyögelbruten weit aufgewogen wird durch ihr Vertilgen ungeheurer Mengen von Engerlingen, Insekten usw. Brehm meinte einst: «Der Tod einer einzigen Rabenkrähe schadet dem Landwirt mehr als zehn lebendige.» Nach eingehenden Unter- suchungen, ob die großen Krähenbrutkolonien zu zerstören seien, kam einst das Landwirtschafts- ministerium Ungarns zum Schluß, weit besser sei es, ihnen Nistgelegenheit zu geben, indem auf den weiten Getreidefeldern Hecken begründet würden. Uebrigens raffen Darmparasiten zahllose junge Krähen dahin. Ob die Natur oder Der sie schuf überlegt hat, wie Nutzen und Schaden vom menschlichen Standpunkt aus abzuwägen und wie das Fressen des einen durch den andern auszugleichen seit Wir wissen es nicht; es ist eines der furchtbaren, grausamen Rätsel der Schöpfung. Läßt1 es sich lösen? Poes Rabe wird gewiß antworten: Nimmer- mehr! . . ,. Karl Alfons Meyer Auszeichnung Jacques Piccards durch Präsident Eisenhower W.l. Washington, 4. Februar In einer kurze n Zeremonie im Weißen Haus hat heute Präsident Eisenhower den Schweizer Jacques Piccard mit der Medaille .für hervor- ragende Dienste (Distinguished Public Service Award) der amerikanischen Flotte in Anerken- nung seines jüngsten Tauchrekordes an Bord des Bathyskaphs «Trieste» in der Nähe von Guam im westlichen Stillen Ozean ausgezeichnet. Piccard erreichte eine Tiefe von 11300 Metern. Die Lei- tung wird in der Auszeichnungsurkunde als bedeu- tender Beitrag an die ozeanographische Forschung gewürdigt. Piccard war im Bathyskaph von dem jungen amerikanischen Flottenleutnant Don Walsh begleitet, den Eisenhower mit der Verdienst- medaille auszeichnete. Ihre beiden Helfer im Kon- trollboot, Dr. Andreas Rcchnitzer vom Elektronen- laboratorium der Flotte und Leutnant Lawrence Shumaker, wurden ebenfalls ausgezeichnet. Am Ende der Zeremonie, der Flottensekretär Franke, Admiral Arleigh Burke, Chef der Flottenoperatio- nen, die wissenschaftlichen Berater des Präsidenten und des Flottendepartements sowie der schweize- rische Botschafter Henry de TorrentS beiwohnten, überreichte Lt. Walsh Eisenhower drei Souvenirs in Form eines Briefes und einer amerikanischen Flagge, die sich bei dem Tauchexperiment an Bord der «Trieste» befanden, sowie eine Plakette mit einem Kupferrelief des Tauchbootes. sem Gebiet würde sich eine Zusammenarbeit als äußerst sinnvoll erweisen. Vor allem sei eine Koor- dination anzustreben, bei der jedes Land von den Erziehungs- und Bildungsanstalten der andern pro- fitieren könnte. Als Beispiel führte Tubman an, Nigeria habe eine Medizinische Fakultät in Iba- daan, Qhana eine neue Verwaltungshochschule und Liberia eine neue Schule für Forstwissenschaft Diese Institutionen sollten den Studenten der an- dern Staaten offenstehen. Auf diese Art könnte nach Auffassung Tubans auch die ausländische Hilfe der Vereinigten Nationen oder der verschie- denen Wirtschaftsgruppen nutzbringend konzen- triert werden. Afrika sei nicht eine Welt für sich, sondern ein Teil der ganzen Welt Die unterent- wickelten Gebiete Afrikas benötigten Hilfsmittel und Kapital, wenn sie ihre Entwicklung vorantrei- ben wollten. Die Erfahrung beweise, daß das Kapi- tnl dann in ein Land hereinkomme, wenn eine sta- bile Regierung vorhanden sei, wenn die Rechte und Gesetze richtig angewandt würden und wenn den Behörden ein allgemeines Vertrauen entgegenge- bracht werde. Frankreich Der Oberste Kriegsrat Paris, 4. Febr. ag (AFP) Nach einem am Don- nerstag veröffentlichten Dekret im französischen Amtsblatt gehören dem Obersten Kriegsrat in der \ Zusammensetzung für 1960 die folgenden Mitglie- der an: als Präsident Rivallant, Kammervorsitzen- der' am Rechnungshof und TSIinisterdeTegierter für die Landarmce ; als' Vizepräsident Armeegeneral Dr.mctz, Stabschef der Armee; ferner die Armee- generäle Salan, Jacquot, Garbay, Lavaud, Allard, Descour, Fayard, Lecoq, Pedron, Gambiez und Dudognon. Sowjetunion Das Wachstum der Bevölkerung Moskau, 4. Febr. ag (Beuter) Die Agentur «Tass» veröffentlichte a m Mittwoch Ziffern, die vom Statistischen Zentralamt des Ministerrats Ver- öffentlicht worden sind. Danach zahlte die Sowjet- union am 15. Januar des vergangenen Jahres 208826650 Einwohner, davon 94050303 männ- lichen und 114776347 weiblichen Geschlechts. Von 1939 bis 1959 hat die Bevölkerungsziffer um 9 J5 Prozent zugenommen. Die Grippe in der Schweiz Bern, 4. Febr. ag Das Eidgenössische Gesund- heitsamt teilt mit: Für die Woche vom 24. bis 30. Januar wurden ans der ganzen Schweiz 12 195 Grippefälle gemel- det, gegenüber 2837 Fällen in der Vorwoche. In den Schulen von Bern war eine Schulklasse, in Zürich eine Kindergartenklasse wegen Grippe ge- schlossen. In den Ortschaften mit über 10 000 Ein- wohnern starben in der Woche vom 17. bis 23. Ja- nuar 14 Personen an Grippe. Unglücksfälle und Verbrechen Verkehrsunfälle Biberist, 4. Febr. ag Am Donnerstag, kurz vor 8 Uhr, ereignete sich auf der Betonstraße zwischen Solothurn und Biberist ein schwerer Aotozusäm- menstoß. Ein Stationswagen kam nach einer Links- kurve auf der glatten Straße ins Schlendern und geriet auf die linke Fahrbahn, wo- er' mit voller Wucht gegen einen aus entgegengesetzter Richtung kommenden Lastwagen prallte. Der Lenker und die beiden Mitfahrer des Stationswagens mußten ziem- lich schwer verletzt ins Bürgerspital. Solothurn übergeführt werden. Der Sachschaden an den Fahrzeugen beträgt rund 13000 Franken. Biet, 4. Febr. ag Am Donnerstag stießen auf .der Autobahn Biel-Lyß infolge von Glatteis zwei Autos und ein Lastwagen zusammen. Drei Personen erlit- ten schwere Verletzungen und mußten nach Siel in Spitalpflege verbracht werden. Arbeitsunfall. Neuenburg, 4. Febr. ag Der 37- jährige Bauer Fernand Robert aus Ponts-de-Martel wurde in seiner Scheune von einem aus' dem Lauf- lager springenden Schleifstein am Kopf verletzt und erlitt einen Schädelbruch. Er erlag den Folgen der Verletzung nach seiner Einlieferuni» ins Spital von Cadolles. Er hinterläßt Gattin und zwei kleine Kinder. - Flucht aus einem Pariser Gefängnis, aa (AFP) Paris, 4. Febr. In der Nacht auf den Donnerstag gelang es fünf Häftlingen des Gefängnisses von Les Fresnes bei Paris, zu entweichen, nachdem sie einen unterirdischen Gang ausgehoben hatten. Einer der Ausbrecher konnte wieder verhaftet werden. Neue Zürcher Zeitung vom 05.02.1960

Die Errichtung Auszeichnung Jacques Piccards Präsident …bei+Eisenhower... · 2017. 3. 8. · Febr. ag (AFP) Ein Sprecher der israelischen Armee erklärte am Donners-tag, daß alle

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  • den. Man Weist auch darauf hin, daß das fin-nische Parlament, die. Regierung.. im. Herbstvorigen Jahres mit großer Mehrheit zu Ver-handlungen mit den EFTA-Ländern ermäch-tigt hat und daß deshalb kein Zweifel daranbestehen kann, daß. Finnland eine Assoziie-rung mit der Kleinen Freihandelszone er-strebt. .

    #Der den EFTA-Staaten überreichte Be-

    richt enthält außer allgemeinen Uebersichtenvor allem die finnischen Vorbehalte gegenüberdem Stockholmer Vertrag sowie konkrete Vor-schläge in allen denjenigen Punkten, in denenfür Finnland wichtige wirtschaftliche Interes-sen auf dem Spiele stehen. Finnland erstrebtdabei jedoch keine allgemeine Ausnahme-klausel nach portugiesischem Beispiel in derForm einer auf 20 Jahre verlängerten Ueber-gangszeit, wie dies vom schwedischen Regie-rungsorgan «Stockholms Tidningen» behaup-tet worden war. Die Finnen begehren viel-mehr Sonderregelungen für einzelne schwä-chere Industriezweige, zum Teil in Form ver-längerter Uebergangsperioden. In einigen Fäl-len hat man Anpassungsfristen bis zu 15 Jah-ren vorgeschlagen. Außerdem sollen die finni-schen Zolltarife, wie schon berichtet, vor demAnschluß Finnlands an die Kleine Freihan-delszone zum Teil noch erhöht werden.

    Anhaltende Nervositätan der israelisch-syrischen Grenze

    Tel Aviv, 4. Febr. äff (Beuter) Ein Spre-cher der israelischen Armeebehörden gab be-kannt, daß am Donnerstag bei einem Zusam-menstoß einer israelischen Patrouille undeinem syrischen Vorposten im Huleh-Tal einIsraeli verletzt wurde. "Wahrend, der Nachthaben syrische Vorposten entlang' der Grenzewiederholt das Feuer eröffnet. Der israelischeSprecher erklärte, diese Tatsache dürfte aufdie «Nervosität» der syrischen Soldaten zu-rückzuführen sein. Auf israelischer Seite seienkeine Opfer zu beklagen; es sei auch keinSchaden entstanden.

    Rückzug der israelischen Truppen"

    ,. aus der entmilitarisierten Zone- Tel Aviv, 4. Febr. ag (AFP) Ein Sprecherder israelischen Armee erklärte am Donners-tag, daß alle Einheiten der israelischen Armeeaus der entmilitarisierten Zone in der Näheder syrischen Grenze zurückgezogen wordenseien; lediglich israelische Polizeipatrouillenzirkulierten in der entmilitarisierten Zone.'

    Die Moskauer Beratungen

    der OstblockregierungenUnterzeichnung eines Communiqucs

    ^.. Moskau,. 4. Fcbri ag .(Reuter) Nick". Ab-:s'ehluß einer eintägigen Session des PolitischenKonsultativkomitees des Warschauer Paktesunterzeichneten am Donnerstag Führer . ausacht kommunistischen Ländern in Moskau einCommunique,

    . dessen Inhalt nicht sofort be-kanntgegeben wurde. Abgesehen von den achtMitgliedstaaten des Warschauer Paktes, be-teiligten sich auch' Vertreter der Volksrepu-blik China, der Mongolei, Nordkoreas undNordvietnams an der Session.

    Die Parteisekretare und die Ministerpräsi-denten unterzeichneten je vier Dokumente,da es sich um .«ine Partei- und um eine Begie-rungserklärung in vier Ausführungen han-delte.

    Mehr als 150 Personen, darunter Minister-präsident Chruschtschow und der polnischeParteisekretär Gomulka, betraten den Saal, indem die Unterzeichnung stattfand. Es wurde-Champagner serviert. Die Unterzeichnungdauerte eine Viertelstunde und fand in einerherzlichen Atmosphäre statt. Der Zeremoniewohnten verschiedene sowjetische Marschällebei, unter denen sich der sowjetische Verteidi-gungsminister Marschall Malinowski und derBefehlshaber der. Truppen der Mitgliedstaatendes Warschauer Paktes, Marschall Konjew,befanden. .

    Die Errichtungeines neuen Kongo-Staates

    Beschlüsse der Konferenz in BrüsselR. H. Brüssel, 4. Februar

    Welches wird die Hauptstadt des neuenkongolesischen' Staates sein, Leopoldville,Luluabourg oder Elisabethville? Werden dieschwarzen JDelegierten beschließen, den Königder Belgier als Staatschef anzuerkennen, unddamit eine durch die Souveränität der Kronezusammengehaltene Gemeinschaft zwischendem .europäischen Mutterland und dem jungenStaat herbeiführen? Und vor allem: werdendie Zentralisiert, oder die Föderalisten dieOberhand behalten? Je länger die BrüsselerKonferenz am Runden Tisch dauert, destodeutlicher tritt die große Zahl der Problemein Erscheinung, die gelöst werden müssen,wenn der' Weg zur Aiisrufung der Unabhän-gigkeit bis zum 30. Juni freigelegt werdensoll.

    Vorläufig bleibt es bei den Beratungen imengeren Kreis der Kommissionen, wo sich dieDiskussion rascher vorantreiben läßt als indem Massenauditorium der Vollversammlung.Niemand verhehlt sich aber, daß die aufdieser unteren Ebene gefaßten Mehrheits-beschlüsse noch keineswegs das letzte Wortbedeuten und daß die Meinungsverschieden-heiten über einzelne Probleme aufflammenkönnten, wenn die heterogene Delegiertenscharin den Plenarsaal zurückkehrt. Ob die erfor-derliche Klärung bis zu dem festgelegten Ter-min des 15. Februar zustande kommt, so daßdie belgische Regierung in diesem Zeitpunkttatsächlich die notwendige parlamentarischeProzedur in Gang setzen kann, wagt gegen-wärtig- niemand zu beschwören.

    Ein Teil der Kongolesen, die anfanglichenergisch auf der sofortigen Bildung einerprovisorischen Regierung im Kongo bestandenhatten, scheint sich inzwischen über die juri-stische Unmöglichkeit eines derartig abgekürz-ten Verfahrens klar geworden zu sein. DasVerdienst hiefür kommt vor allem dem belgi-schen Senator Rolin zu, der in' der für dieFestlegung der staatlichen Struktur zustän-digen Kommission weniger die Rolle des sozia-listischen Politikers als des besonnenen Staats-rechtlers spielt. Er setzte den Kongolesengestern in überzeugender Weise auseinander,daß die belgische Regierung bis zum 30. Juniauf jeden Fall für die Aufrechterhaltung derOrdnung und für die Führung der Verwal-tungsgeschäfte verantwortlich bleibt und daßsie diese Verantwortung vor allem auch aufder internationalen Ebene nicht vorzeitig anein willkürlich improvisiertes Exekutivorgander Eingeborenen abtreten könnte.

    Im Kohgomihisterium sucht man immer-hin zurzeit hach einer Formel, die es wenig-stensermöglichen würde, dem Tatendrang derKongolesen insofern Rechnung zu tragen,' als>man1 t ihnen die Möglichkeit r TSur aktiven Mit- !arbeit bei der Vorbereitung der Unabhängig-keit ßibt. Kongominister De Schrijver sollgrundsätzlich damit einverstanden seih, daßeine Abordnung von kongolesischen Sonder-beauftragten in den kommenden Wochen undMonaten in Brüssel als Berater an der Aus-arbeitung der notwendigen Gesetzesvorlagenmitwirkt. Damit würde das psychologischeGegengewicht zu den Uebergangsarbeiten imKongo geschaffen, wo die Vorbereitung undgeordnete Durchführung der Wahlen ohneMitwirkung des eingespielten belgischen Ver-waltungsapparates niemals zu verwirklichenwäre.

    Daß vor allem in der Frage der Strukturdes Staatswesens in den nächsten Tagen mitheftigen Auseinandersetzungen gerechnet wer-den muß, wurde in einer gestern veröffent-lichten Erklärung des Präsidenten der in derProvinz Katanga dominierenden Conakat-Partei, Tshombe, deutlich sichtbar. Die Ver-treter Katangas, das dank seinem Reichtum anBodenschätzen eine wirtschaftliche Vorzugs-stellung unter den sechs Provinzen einnimmt,sind nach wie vor ausgesprochene Föderalisten,und Tshombe betonte, seine Partei könne kei-ner Lösung zustimmen, die den mit den bis-herigen Provinzen identischen einzelnen Mit-gliedstaaten nicht ein Maximum von Kompe-tenzen einräume. Die Conakat tritt für ein

    loses, unter der Souveränität der belgischenKrone zusammengehaltenes Staatengefüge einund besteht vor allem darauf, daß die Einzel-Staaten im kongolesischen Parlament in, glei-cher Stärke vertreten sein müßten. In Tele-grammen aus Jadotvüle werden die Delegier-ten bereits aufgefordert, der Konferenz denRücken zu kehren, falls Belgien auf einestarke Zentralregicrung einlenken sollte.

    In anderer Richtung wirken die zentrifu-galen Kräfte, von denen sich der in die Isolie-rung gedrängte Abakoführer Kasavubu trei-ben läßt. Er hatte sich bekanntlich anfangsals Befürworter einer zentralistischen Lösunggebärdet, scheint sich jedoch nun, nachdemdeutlich wurde, daß sein Einfluß außerhalbvon Leopoldville gering ist, auf seine alteLieblingsidee einer Leopoldville und Brazza-ville vereinigenden Republik des Bas-Congozu konzentrieren. Kasavubu ist gestern nachseinen geheimnisvollen Abstechern wieder inBrüssel aufgetaucht, um zu versuchen, das ihmabspenstig gewordene Parteienkartell wiederunter seine Führung zu bringen. Das Unter-nehmen endete mit einem kläglichen Miß-erfolg; sogar die eigenen Parteianhängerscheinen von ihm nichts mehr wissen zu wol-len. Einer der Gründe besteht offenbar darin,daß mit Kasavubu auch die Delegationskasseverschwanden war und daß der Abakoführernicht gewillt scheint, seinen allmählich inFinanznöte geratenden ehemaligen Freundenaus der Klemme zu helfen.

    Großbritanniens Streitmit den Malediven

    E. M. London, 4. FebruarDer lange Streit zwischen Großbritannien

    und der Regierung der Malediven hat endlichbeigelegt werden können. Er entstand, als dieRoyal Air Force auf Gan, der südlichstenInsel im südlichsten Atoll des Archipels derMalediven, die sich südwestlich von Ceylon anden Aequator anlehnen, eine Basis zu bauenbegann. Vor etwa einem Jahr brach in demAtoll, zu dem Gan gehört, eine «Rebellion»gegen die weiter nördlich residierende Regie-rung der Malediyen aus. Die Rebellen begrüß-ten Großbritannien als willkommenen Arbeit-geber, während die Regierung mit nationali-stischen und finanziellen Argumenten prote-stierte. Nun ist ein Kompromiß gefundenworden. Die Regierung der Malediven tritt dieInsel Gan für dreißig Jahre an Großbritan-nien ab, damit die RAF dort das strategischeBindeglied zwischen Aden und Singapore er-richten kann, das sie auf Ceylon verloren hat.Großbritannien steuert dafür, auf verschie-dene Jahre verteilt, ungefähr eine MillionPfund an das Budget derMalediven bei unddie lokale Rebellion verschwindet bis auf wei-teres wieder in der Versenkung.

    >.-/. Tubman über dieIntegrationstendenzen in Afrika

    Monrovia, 3. Febr. (UPI) In einem Interview, dasder Präsident Liberias, William Tubman, der UPIgewährte, befürwortete der Senior der afrikani-schen Regierungschefs zwar eine Art GemeinsamenMarktes zwischen Liberia und den neuen unabhän-gigen Staaten Westafrikas, betonte aber, alle Fra-gen über einen politischen Zusammenschluß müß-ten mit Vorsieht behandelt werden. Die Voraus-setzungen innerhalb der einzelnen afrikanischenStaaten seien noch allzu ungewiß, als daß es jetztschon möglich wäre, zu bestimmen, welche Länderin irgendeine wirtschaftliche, soziale oder politische

    zusammengefaßt werden könnten, Aufalle Fälle müßten ernsthafte Integrationsgesprächeaufgeschoben werden, bis im kommenden Oktoberdie Föderation Nigeria ihre Unabhängigkeit er-reicht haben werde. Im Prinzip wäre es wünschens-wert, wenn sich die afrikanischen Staaten zu einerWirtschaftsgemeinschaft von der Art der EWGzusammenfinden könnten; doch müsse es jedemeinzelnen Staat überlassen werden, ob er beitretenwolle oder nicht Nach Ansicht des liberianischenPräsidenten müssen die ersten Schritte zu ver-stärkten innerafrikanischen Beziehungen «regionalund nicht kontinental, wirtschaftlich und nichtpolitisch» sein.

    Das größte Bedürfnis in Afrika sei zurzeit nochdas nach fachlich geschulten Kräften, und auf die-

    eingeschlafenen Posten weckten wie die Gänsedas Capitol retteten. . ]'- '.'.':

    Raben sind klug und lernen auch Worte nach-sprechen. Es ist fragÜch, ob sich Monsieur du Cor-beau in der Fabel durch die Schmeicheleien, desFuchses hätte überlisten lassen. Fast zu einer mit-handelnden Persönlichkeit, wird ein angeblich überhundert Jahre alter Rabe in «Barnaby Rudge»,einem wenig bekannten Roman von Dickens. Erheißt Pflückebeutel und gehört dem. armen, geistes-schwachen Barnaby, der sich von ihm eher leitenläßt, als daß er ihn führt. Oft mischt sich der Rabeins Gespräch, nachdem er höchst aufmerksam undscheinbar mit tiefem Verständnis zugehört hat undden Kopf von einem zum anderen drehte, als sei esseines^

    Amtes, zwischen den Streitenden zu richten.Plötzlich werden sie dann von einer heiserenStimme fast, erschreckt, die ihnen zuruft:. «Holla,holla, holla! was ist denn lost Hübsch munter' blei-ben! Will vom Tod nichts hören! Wau, wau, wäu!Bin ein Teufel, bin ein Teufel, hurra !».Zwischen-hinein gibt Pflückebeutel Töne von sien, .die sichanhören, als ob zehn Dutzend langer Stöpsel ge-zogen, würden. Der Rabe behält in diesem Roman,der die bösen Unruhen des «No Popery»-Aufruhrsvon 1778'zwischen Katholiken und Presbyterianernin Schottland und England schildert, geradezu dasletzte Wort. Es war. zu wüsten Ausschreitungen desPöbels in London gekommen; der Rabe hat sie'mit-erlebt und übt sich seither leider, beständig in derRedeweise

    jener Plünderer. Er ist weit intelligenterals der Zahnarztpapagei in den «Buddenbrooks»,

    der. die Patienten ersucht, «einen Momang» zu

    warten.Auch der mit dem Humor von Dickens sich oft

    berührende Dichter Raabe liebte das Raben-geschlecht ; er nannte sich zuerst Corvinus und hießeinen. Band Erzählungen «Krähenfelder Geschich-ten». Im «Odfeld» schildert er prachtvoll einenLuftkampf zwischen zwei Rabenheeren, dem dannunten, auf dem Felde, noch blutiger, eine Schlachtdes Siebenjährigen Krieges folgt.

    Am berühmtesten ist der unheimliche Rabe inPoes Gedicht «Nevermore» mit dem immer wieder-kehrenden Refrain:« die Tote, die daeinst geliebt so sehr!" Sprach der Rabe:mehr!". Und der Rahe, stets noch sitzt er, stetsnoch mit den Augen blitzt er von der weißenPallasbüste über meiner Türe her. Und es glühndie nimmersatten

    ,

    Dämonaugen und im mattenLampenschimmer' fällt sein Schatten auf die Die-len breit und schwer. Ach, und meine Seele wirdsich, aus dem Schatten breit und schwer, sich er-heben nimmermehr!»

    Die grauschwarzen, glanzlosen Rabenkrähen wiedie Saatkrähen mit violettblau glänzendem Gefiederpassen gewiß zum Winter, doch sind sie auch dieauffallendsten Vögel des frühesten Frühlings, wennEranthis, Seidelbast und Schneeglöckchen zublühen beginnen, Aecker neu aufgepflügt , undMatten gewässert werden. Es scheint uns ein selt-sames, ja rührendes Bild, ,dem pflügenden Bauerganz nahe den sonst so scheuen und vorsichtigen

    Vogel folgen und die Forchen absuchen zu sehen.Ganze Schwärme von Krähen kann man auf er-höhten Stellen der besonders im Emmental undOberaargau üblichen Wässermatten beobachten;dorthin flüchten sich nämlich beim Wässern zahl-lose Feldmäuse, die dann freilich der Sintflut nurentgehen, um von den Vögeln vertilgt zu werden.

    So wären denn die Krähen .für den Menschennützlich? Sie werden viel verleumdet und bittergehaßt. Wir glauben aber, daß ihr freilich grau-sames Töten manches jungen Hasen und auch vonSingyögelbruten weit aufgewogen wird durch ihrVertilgen ungeheurer Mengen von Engerlingen,Insekten usw. Brehm meinte einst: «Der Tod einereinzigen Rabenkrähe schadet dem Landwirt mehrals zehn lebendige.» Nach eingehenden Unter-suchungen, ob die großen Krähenbrutkolonien zuzerstören seien, kam einst das Landwirtschafts-ministerium Ungarns zum Schluß, weit besser seies, ihnen Nistgelegenheit zu geben, indem auf denweiten Getreidefeldern Hecken begründet würden.Uebrigens raffen Darmparasiten zahllose jungeKrähen dahin.

    Ob die Natur oder Der sie schuf überlegthat, wie Nutzen und Schaden vom menschlichenStandpunkt aus abzuwägen und wie das Fressendes einen durch den andern auszugleichen seitWir wissen es nicht; es ist eines der furchtbaren,grausamen Rätsel der Schöpfung. Läßt1 es sichlösen? Poes Rabe wird gewiß antworten: Nimmer-mehr! . . ,.

    Karl Alfons Meyer

    Auszeichnung Jacques Piccardsdurch Präsident Eisenhower

    W.l. Washington, 4. FebruarIn einer k u r z en Zeremonie im Weißen Haus

    hat heute Präsident Eisenhower den SchweizerJacques Piccard mit der Medaille .für hervor-ragende Dienste (Distinguished Public ServiceAward) der amerikanischen Flotte in Anerken-nung seines jüngsten Tauchrekordes an Bord desBathyskaphs «Trieste» in der Nähe von Guam imwestlichen Stillen Ozean ausgezeichnet. Piccarderreichte eine Tiefe von 11300 Metern. Die Lei-tung wird in der Auszeichnungsurkunde als bedeu-tender Beitrag an die ozeanographische Forschunggewürdigt. Piccard war im Bathyskaph von demjungen amerikanischen Flottenleutnant Don Walshbegleitet, den Eisenhower mit der Verdienst-medaille auszeichnete. Ihre beiden Helfer im Kon-trollboot, Dr. Andreas Rcchnitzer vom Elektronen-laboratorium der Flotte und Leutnant LawrenceShumaker, wurden ebenfalls ausgezeichnet. AmEnde der Zeremonie, der Flottensekretär Franke,Admiral Arleigh Burke, Chef der Flottenoperatio-nen, die wissenschaftlichen Berater des Präsidentenund des Flottendepartements sowie der schweize-rische Botschafter Henry de TorrentS beiwohnten,überreichte Lt. Walsh Eisenhower drei Souvenirsin Form eines Briefes und einer amerikanischenFlagge, die sich bei dem Tauchexperiment an Bordder «Trieste» befanden, sowie eine Plakette miteinem Kupferrelief des Tauchbootes.

    sem Gebiet würde sich eine Zusammenarbeit alsäußerst sinnvoll erweisen. Vor allem sei eine Koor-dination anzustreben, bei der jedes Land von denErziehungs- und Bildungsanstalten der andern pro-fitieren könnte. Als Beispiel führte Tubman an,Nigeria habe eine Medizinische Fakultät in Iba-daan, Qhana eine neue Verwaltungshochschule undLiberia eine neue Schule für ForstwissenschaftDiese Institutionen sollten den Studenten der an-dern Staaten offenstehen. Auf diese Art könntenach Auffassung Tubans auch die ausländischeHilfe der Vereinigten Nationen oder der verschie-denen Wirtschaftsgruppen nutzbringend konzen-triert werden. Afrika sei nicht eine Welt für sich,sondern ein Teil der ganzen Welt Die unterent-wickelten Gebiete Afrikas benötigten Hilfsmittelund Kapital, wenn sie ihre Entwicklung vorantrei-ben wollten. Die Erfahrung beweise, daß das Kapi-tnl dann in ein Land hereinkomme, wenn eine sta-bile Regierung vorhanden sei, wenn die Rechte undGesetze richtig angewandt würden und wenn denBehörden ein allgemeines Vertrauen entgegenge-bracht werde.

    FrankreichDer Oberste Kriegsrat

    Paris, 4. Febr. ag (AFP) Nach einem am Don-nerstag veröffentlichten Dekret im französischenAmtsblatt gehören dem Obersten Kriegsrat in der \Zusammensetzung für 1960 die folgenden Mitglie-der an: als Präsident Rivallant, Kammervorsitzen-der' am Rechnungshof und TSIinisterdeTegierter fürdie Landarmce ; als' Vizepräsident ArmeegeneralDr.mctz, Stabschef der Armee; ferner die Armee-generäle Salan, Jacquot, Garbay, Lavaud, Allard,Descour, Fayard, Lecoq, Pedron, Gambiez undDudognon.

    Sowjetunion

    Das Wachstum der Bevölkerung

    Moskau, 4. Febr. ag (Beuter) Die Agentur«Tass» veröffentlichte am Mittwoch Ziffern, dievom Statistischen Zentralamt des Ministerrats Ver-öffentlicht worden sind. Danach zahlte die Sowjet-union am 15. Januar des vergangenen Jahres208826650 Einwohner, davon 94050303 männ-lichen und 114776347 weiblichen Geschlechts. Von1939 bis 1959 hat die Bevölkerungsziffer um9J5 Prozent zugenommen.

    Die Grippe in der SchweizBern, 4. Febr. ag Das Eidgenössische Gesund-

    heitsamt teilt mit:Für die Woche vom 24. bis 30. Januar wurden

    ans der ganzen Schweiz 12 195 Grippefälle gemel-det, gegenüber 2837 Fällen in der Vorwoche. Inden Schulen von Bern war eine Schulklasse, inZürich eine Kindergartenklasse wegen Grippe ge-schlossen. In den Ortschaften mit über 10 000 Ein-wohnern starben in der Woche vom 17. bis 23. Ja-nuar 14 Personen an Grippe.

    Unglücksfälle und VerbrechenVerkehrsunfälle

    Biberist, 4. Febr. ag Am Donnerstag, kurz vor8 Uhr, ereignete sich auf der Betonstraße zwischenSolothurn und Biberist ein schwerer Aotozusäm-menstoß. Ein Stationswagen kam nach einer Links-kurve auf der glatten Straße ins Schlendern undgeriet auf die linke Fahrbahn, wo- er' mit vollerWucht gegen einen aus entgegengesetzter Richtungkommenden Lastwagen prallte. Der Lenker und diebeiden Mitfahrer des Stationswagens mußten ziem-lich schwer verletzt ins Bürgerspital. Solothurnübergeführt werden. Der Sachschaden an denFahrzeugen beträgt rund 13000 Franken.

    Biet, 4. Febr. ag Am Donnerstag stießen auf .derAutobahn Biel-Lyß infolge von Glatteis zwei Autosund ein Lastwagen zusammen. Drei Personen erlit-ten schwere Verletzungen und mußten nach Sielin Spitalpflege verbracht werden.

    Arbeitsunfall. Neuenburg, 4. Febr. ag Der 37-jährige Bauer Fernand Robert aus Ponts-de-Martelwurde in seiner Scheune von einem aus' dem Lauf-lager springenden Schleifstein am Kopf verletztund erlitt einen Schädelbruch. Er erlag den Folgender Verletzung nach seiner Einlieferuni» ins Spitalvon Cadolles. Er hinterläßt Gattin und zwei kleineKinder. -

    Flucht aus einem Pariser Gefängnis, aa (AFP)Paris, 4. Febr. In der Nacht auf den Donnerstaggelang es fünf Häftlingen des Gefängnisses vonLes Fresnes bei Paris, zu entweichen, nachdem sieeinen unterirdischen Gang ausgehoben hatten. Einerder Ausbrecher konnte wieder verhaftet werden.

    Neue Zürcher Zeitung vom 05.02.1960