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Reli-Datei Reli-Datei die Grundwissendatei in katholischer Religionslehre am BNG Marktheidenfeld Stand 20. Oktober 2010

die Grundwissendatei in katholischer Religionslehre am BNG ... · Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen ,zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den

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die Grundwissendatei in katholischer Religionslehre

am BNG Marktheidenfeld

Stand 20. Oktober 2010

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Inhaltsverzeichnis 1:

5.1: Einmaligkeit des Menschen

5.2: Bedeutung von Verhaltensregeln

5.3: Gottesglauben Abrahams

5.4: Beten - Atemholen vor Gott

5.4a: Credo

5.5: Umgang mit der Bibel

5.6: Bibel als Heiliges Buch

5.7: Lebenswelt Jesu

5.8: Gruppen zur Zeit Jesu

5.9: Botschaft Jesu

5.10: Heiliger Raum

6.1: Sabbat und Sonntag

6.2: Christliche Feste

6.3: Kinder der einen Welt

6.4: Verantwortung der Macht

6.5: Ostern

6.6: Auferstehung Jesu

6.7: Pfingsten – Geburtsfest der Kirche

6.8: Pfarrgemeinde

7.1: Lebenseinstellungen Jugendlicher

7.2: Grundlagen des Mk-Evangeliums

7.3: Sprache der Gleichnisse

7.4: Symbole und Rituale

7.5: Sakramente

7.6: Christianisierung der Germanen

7.7: Benedikt von Nursia

7.8: Islam

8.1: Naturwissenschaft und Religion

8.2: Biblische Schöpfungserzählungen

8.3: Schuld und Vergebung

8.4: Martin Luther / Reformation

8.5: Ökumene

8.6: Kirchliches Selbstverständnis

8.7: Grundaufträge der Kirche

8.8: Esoterik und Psychokulte

L

Reli-Datei – Inhaltsverzeichnis I/II

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Inhaltsverzeichnis 2:

9.1: Jahwe – Gott der Freiheit

9.2: Propheten und proph. Menschen

9.3: Jüdisches Leben

9.4: Juden und Christen

9.5: II. Vaticanum

9.6: Weltauftrag der Kirche

9.7: Christliche Werte

9.8: Anforderungen der Berufswahl

10.1: Menschenwürde und Lebensschutz

10.2: Auferstehungsglaube

10.3: Jesus in den Weltreligionen

10.4: Beistand in Schuld und Leid

10.5: Historischer Jesus

10.6: Kernaussagen der Bergpredigt

10.7: Meditation und Gebet

10.8: Fernöstliche Religiosität

Reli-Datei – Inhaltsverzeichnis II/II

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Die Erde - vom Mond aus betrachtet, meine kleine Lebenswelt und ich

Ich bin ich in Gottes schöner Welt!

Grundwissen:

die Einmaligkeit

jedes Menschen begreifen

„Ich bin einmalig in der Welt!“

o Gott hat die ganze Welt und alle Menschen geschaffen.

o Jeder Mensch ist sein Geschöpf, sein Ebenbild und Stellvertreter:

Eine einmalige Person, die er grenzenlos liebt.

o Diese Liebe gibt uns Rückhalt und Kraft

im Alltag.

o Im Vertrauen darauf können wir unsere

eigene Lebenswelt mitgestalten.

Gottes Wort macht jeden Menschen wertvoll:

„… ich habe dich beim Namen gerufen,

du bist mein.“

(Jes 43,1)

Siehe auch: 5.2: Verhaltensregeln,6.2 Solidarität

Jgst. 5, Karte 1 / 10

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Grundwissen:

Die Bedeutung von Verhaltensregeln

für die Gemeinschaft begreifen.

In der „Goldenen Regel“ gibt uns Jesus einen Maßstab, wie wir miteinander umgehen sollen:

„Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen.“

(Mt 7,12)

Die Goldene Regel kennt man so ähnlich in vielen anderen Kulturen auf der Welt!

„Goldene Regel“ in den Weltreligionen:

Judentum

Islam

Hinduismus

Buddhismus

„Tue nicht anderen, was du

nicht willst,

dass sie dir tun.“

„Keiner von euch ist ein Gläubiger,

solange er nicht

seinem Bruder wünscht, was er sich

selber wünscht.“

„Man sollte sich gegenüber anderen

nicht in einer Weise

benehmen, die für einen selbst unangenehm ist, das ist

das Wesen der Moral.“

„Ein Zustand, der nicht angenehm

oder erfreulich

für mich ist, wie kann ich ihn einem anderen

zumuten?“

Siehe auch: 6.4: Verantwortung der Macht

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Der Gott Abrahams – Gott mit uns

Grundwissen:

Den Gottesglauben Abrahams von anderen Gottesvorstellungen

unterscheiden können.

Mit Abraham (Gen) glauben wir an einen Gott, nicht an viele Götter.

„Abraham, geh in das Land, das ich dir zeigen werde!“ (12,1)

Gott ist mit den Menschen unterwegs. Wir können immer und überall mit ihm

sprechen.

„Ich schenke dir Nachkommen, Land, Segen.“ (nach 12,1)

Gott kennt die Sehnsucht der Menschen. Wir kommen ans Ziel, wenn wir auf ihn bauen.

„Ich schließe mit dir einen Bund.“ (17,7)

Gott hat sich an die Menschen gebunden. Wir können uns auf ihn verlassen,

auch wenn wir ihn manchmal nicht verstehen.

„Streck deine Hand nicht gegen den Knaben aus.“ (22,12)

Gott verlangt keine Menschenopfer. Wir wissen, dass Gott unseren Glauben und

unser Vertrauen will.

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit jedes Menschen; 8.1. Biblische Sprache; 8.2 Schöpfung

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Segen

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Grundwissen:

Mit Grundgebeten (Vater Unser, Ave Maria und Credo),

einem Psalm und wichtigen Gebetshaltungen vertraut sein.

Der Herr ist mein Hirte,

nichts wird mir fehlen.

Er lässt mich lagern auf grünen Auen und

führt mich zum Ruheplatz am Wasser.

Er stillt mein Verlangen;

er leitet mich auf rechten Pfaden,

treu seinem Namen.

Muss ich auch wandern in finsterer

Schlucht, ich fürchte kein Unheil;

denn du bist bei mir, dein Stock

und dein Stab geben mir Zuversicht.

Du deckst mir den Tisch

vor den Augen meiner Feinde.

Du salbst mein Haupt mit Öl,

du füllst mir reichlich den Becher.

Lauter Güte und Huld

werden mir folgen mein Leben lang

und im Haus des Herrn

darf ich wohnen für lange Zeit.

(Ps 23)

Siehe auch: 5.4a Credo; 6.4 David

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Marc

Chagall:

David

mit d

er

Harf

e

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Grundwissen:

Das apostolische Glaubensbekenntnis (Credo)

kennen

Das Apostolische Glaubensbekenntnis ist eine

Variante eines Glaubensbekenntnisses aus dem

2. Jahrhundert, welches wahrscheinlich aus

einem noch älteren Taufbekenntnis entstanden

ist.

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,

den Schöpfer des Himmels und der Erde,

Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen

Sohn, unseren Herrn,

empfangen durch den Heiligen Geist, geboren

von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius

Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben,

hinabgestiegen in das Reich des Todes,

am dritten Tage auferstanden von den Toten,

aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten

Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird

er kommen ,zu richten die Lebenden und die

Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige

katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen,

Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten

und das ewige Leben.

Amen.

Siehe auch: 5.4: Gebete; 6.5: Ostern; 8.2 Gottes Schöpfung

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Grundwissen:

Fähig sein, mit der Bibel

sachgerecht umzugehen

Bibel (gr.): (die) Bücher

Testament (lat.): Vertrag, Bund

Evangelium (gr.): frohe Botschaft

Altes Testament (46 Bücher): geschichtliche Bücher, Gebete und

Weisheitsbücher, prophetische Bücher

Neues Testament (27 Bücher): 4 Evangelien (Mt, Mk, Lk, Joh),

Apostelgeschichte, Briefe, Offenbarung des

Johannes

Entstehung: 10. Jh. v. Chr. - 1. Jh. n. Chr.;

urspr. auf Papyrus, Pergament

Ordnung: Buch – Kapitel – Vers,

z. B. 1 Kor 13,13

(6) Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit

ihrer Niederkunft, (7) und sie gebar ihren

Sohn, den erstgeborenen. Sie wickelte ihn

in Windeln und legte ihn in eine Krippe,

weil in der Herberge kein Platz für sie war.

(Lk 2,6-7)

Siehe auch: 5.6 Bibel als Hl. Buch

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Grundwissen:

Die Wertschätzung der Bibel als Heilige Schrift begründen können.

Die Bibel (AT und NT) enthält das Wort Gottes, an dem sich Menschen orientieren können. Wie wir Christen haben auch andere Weltreligionen heilige Bücher, die Glaubensgrundlagen beinhalten: das Judentum die Tora (~AT), der Islam den Koran. „Spuren“ der Bibel findest Du in …:

Lebensführung: Die 10 Gebote als ethisches Erbe der Menschheit, das Hauptgebot der Liebe als christlicher Maßstab für unser Zusammenleben (vgl. Karte 5/2)

Kultur und Brauchtum: Zeiteinteilung in vor und nach Christi Geburt, Leben nach einem 7-Tage-Rhythmus, gesellschaftlich prägende Feste, (v. a. Weihnachten und Ostern) im Jahres-rhythmus (vgl. Karte 6/2)

Die Sprache der Bibel kommt auch im Alltag häufig vor, z. B. in Redewendungen („Er wäscht seine Hände in Unschuld“, vgl. Mt 27,24) und in Werbetexten. Beispiel aus einer VW-Werbung:

„Du sollst keine anderen Götter neben mir haben!“

(Ex 20,3)

Siehe auch: 5.5 Bibel; 8.2: Biblische Schöpfungserzählungen

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Tora

Gutenberg-Bibel

Modernes Bibel-programm

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Grundwissen:

Über Einblick in die Lebenswelt Jesu

verfügen.

Predigt des Petrus:

Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in

Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von

Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,

wie dieser umherzog, Gutes tat und alle

heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem

getan hat.

Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten

Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen ...

(Apg 10,37-40)

Siehe auch: 5.9: Botschaft Jesu; 6.8: Pfingsten

Jgst. 5, Karte 7 / 10

erste Predigten

und Taten Jesu

Jesu Heimat:

Nazaret

Jesu Weg

nach Jerusalem

Ostern:

Leiden, Tod und

Auferstehung

Jesu

nach den

Evangelien: Geburtsort Jesu

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Die Klagemauer in Jerusalem, Überrest des Tempels, in dem Jesus lehrte.

Grundwissen:

über Einblick

in die Lebenswelt Jesu verfügen

Jesus ist ein Jude und setzt sich mit

verschiedenen Gruppierungen in Israel

auseinander:

Sadduzäer sind Tempelpriester, sie wollen ein

neues Reich Israel und arbeiten mit den Römern

zusammen.

Pharisäer (Laien) erfüllen die Gebote genau,

damit Gott den Messias sendet. Sie fasten,

spenden und helfen die Schrift zu verstehen.

Zeloten wollen die Römer mit Gewalt aus Israel

vertreiben und ein unabhängiges Israel gründen.

Samariter haben eigene Gebräuche, erkennen

den Tempel in Jerusalem nicht an und verkehren

mit den Heiden. Sie gelten nicht als

rechtgläubig.

Zöllner sind Juden, die für die Römer den Zoll

eintreiben und dafür verachtet werden.

„Lernt, was es heißt: Gerechtigkeit will

ich, nicht Opfer. Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.“

(Mt 9,13)

Siehe auch: 5.7:Jesu Umfeld

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Beispiel des barmherzigen Samariters:

„Da sagte Jesus: Geh hin und handle

genauso!“

(Lk 10,37)

Grundwissen:

Jesu Botschaft von der

entgrenzenden Liebe Gottes an biblischen Beispielen erkennen

Die Botschaft Jesu überwindet Grenzen

Gott ist die Liebe. Er ist größer als Menschen

denken und begreifen können.

Gott liebt jeden Menschen wie ein Vater,

unabhängig davon, was der Mensch leistet

und was andere von ihm halten.

Das Geschenk der Liebe Gottes soll dem

Menschen ein Anstoß sein, sein Verhalten

immer neu zu verbessern (Hauptgebot der

Liebe).

Gottesliebe und Nächstenliebe sind eng

miteinander verbunden.

Die Liebe Gottes überwindet Ängste und Tod,

sie gibt dem Leben einen letzten Sinn.

Trotz unserer Unzulänglichkeiten und Schuld

wird einmal alles gut werden. Gott hat uns

das Heil der Welt zugesagt.

Amen ich sage Euch: Wer das Reich

Gottes nicht annimmt wie die Kinder, der wird nicht hineinkommen.

(Lk 18,17)

Siehe auch: 5.7: Leben zur Zeit Jesu; 5.8 Gruppen zur Zeit Jesu

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Inne halten – Ruhe finden – Gott erfahren

(St Laurentius in Marktheidenfeld)

Grundwissen:

Die sakrale Atmosphäre eines heiligen Ortes achten und die

Grundausstattung eines Kirchenraums erläutern können.

Ausstattung:

• Altar • Taufbecken

• Ambo • Tabernakel • Osterkerze • Ewiges Licht

Baustile:

o Romanik – Gott bietet Schutz

o Gotik – näher zu Gott

o Barock – Gott, eine „Schau“

o Moderne – neue Wege zu Gott

„... der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden!“

(Ex 3,5)

„Lasst Euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen!“

(1 Petr 2,5)

Siehe auch: 6.1: Sabbat / Sonntag; 6.2: Christliche Feste; 7.4 Christliche Symbole;

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„Der wichtigste Augenblick im Leben ist eben der jetzt.“ (Meister Eckart)

Grundwissen:

Bedeutung von festen Zeiten und Ritualen für die Lebensgestaltung

Womit verbringst Du Deine Zeit? Mit Computer-

spielen, Freunden, dem Fernseher? Beherrscht

Du Dein Handy oder Dein Handy Dich?

Die drei Abrahamsreligionen verbindet die

Forderung aus dem Dekalog (s.u.): Was den

Juden der Sabbat, das ist den Moslems der

Freitag und den Christen der Sonntag:

Tag des unbesiegbaren Sonnengottes

„dies solis“ bei den Römern, Tag der Auferstehung Jesu (Tag nach dem Sabbat)

seit 321 (Kaiser Konstantin) arbeitsfrei Tag der Ruhe und Besinnung auf das Wesentliche

– wie lange noch?

Der Mensch braucht sinnvoll gestaltete Freizeit

für ein Sinn-volles Leben: „Der Mensch wird zum

Tier, wenn er nie den Sonntagsrock anhat“

(Friedrich II).

Rituale helfen, denn sie geben Rhythmus,

verstärken die Vorfreude, helfen die

Bequemlichkeit zu besiegen und überwinden –

wenn nötig – die Sprachlosigkeit.

„Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!“

(Ex 20,8)

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit jedes Menschen; 6.2: Christliche Feste; 7.4: Symbole und Rituale

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Grundwissen:

Über wichtige christliche Feste

Auskunft geben können

Das Kirchenjahr beginnt nicht mit Silvester,

sondern mit … dem Advent!

Und neben den beiden wichtigsten christlichen

(Hoch-)Festen Weihnachten und Ostern

solltest Du noch die Bedeutung von

● Aschermittwoch und Fastenzeit, ● der Karwoche (Gründonnerstag, Karfreitag) ● Christi Himmelfahrt und Pfingsten

kennen.

In der Kirche werden diese Feste unter

Verwendung vieler Symbole gefeiert (immer

wieder Lichtsymbolik – bei der Osterkerze, am

Christbaum, … - aber auch besondere Farben bei

den Messgewändern und vieles mehr) um ein

wenig vom Geheimnis Gottes und des Glaubens

„sichtbar“ zu machen.

„Dann sprach Gott: Lichter sollen am

Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht

zu scheiden. Sie sollen ein Zeichen sein und

zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen

und Jahren dienen.“

(Gen 1,14)

Siehe auch: 6.1: Sonntag und Sabbat; 6.5 Ostern; 6.7: Pfingsten

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Grundwissen:

Lebenssituationen von Kindern in

der „Einen Welt“ vergleichen und christliche Solidarität an einem

kirchlichen Hilfswerk

veranschaulichen können

Gott ist Schöpfer und Vater aller Menschen, daher erfordert unser Glaube solidarisches Handeln, auch weltweit. Das kann heißen …

o … sich informieren über die Lebenswelten

von Menschen in anderen Ländern,

o … Waren aus fairem Handel kaufen

o … sich bei Spenden- und Hilfsaktionen

beteiligen.

Solidarisches Handeln kann man auch in der

Arbeit der Hilfswerke erkennen:

o Misereor und Missio z. B. helfen mit

langfristigen Projekten weltweit den

Menschen,

o Caritas unterstützt Menschen in

Deutschland, die in Not gekommen sind,

Caritas international hilft weltweit in

Katastrophenfällen (Überflutungen,

Erdbeben, …)

„Was Du dem Geringsten meiner

Brüder getan hast, das hast Du mir getan!“

(Mt 25,40)

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit jedes Menschen; 6.4: Verantwortung; 8.7: Grundaufträge der Kirche

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Grundwissen:

an biblischen Beispielen erkennen, dass menschliche Macht vor Gott zu

verantworten ist

Der „kleine“ David schafft, was viele Krieger

nicht schaffen

=> Stärke durch Gott- und Selbstvertrauen

Obwohl Saul David nach dem Leben trachtet,

lässt der sich nicht zum Hass verleiten. Nach

dem Tode Sauls und Jonatans wird David König

(zunächst der Südstämme Judas, dann auch der

Nordstämme Israels). Er kann Jerusalem im

Handstreich erobern.

David ist nicht nur Feldherr und König, sondern

auch Harfenspieler und Dichter. Viele der

Psalmen gehen auf ihn zurück.

=> David wird zum „Urbild“ eines Königs

für Israel und das Judentum

David wird schuldig am Tode Urijas, als er sich

in dessen Frau Batseba verliebt.

=> Macht muss sich verantworten vor Gott

„Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze

und Spieß, ich aber komme zu dir im Namen des HERRN“

(1 Sam 17, 45)

Siehe auch: 5.4: Gebete (Psalm 23); 6.3 Leben in der Einen Welt

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Grundwissen:

den Glauben an die Auferstehung Jesu als Hoffnung

für unser Leben verstehen

Glaube ist ein Geschenk: Wir dürfen darauf

vertrauen, dass das ganze Leben in Gottes

Plan sinnvoll ist und bleibt!

Grün-

donners-

tag:

Feier der

Gemeinschaft; auch

Jesus kennt Angst

und Enttäuschung

Fußwaschung,

Eucharistiefeier,

Nachtwache

Kar-

freitag /

Kar-

samstag:

Leid und Tod

gehören zum Leben:

Gott leidet mit /

Sorge und

Hoffnungslosigkeit

warten auf ihre

Erklärung

Leerer Altar,

Glocken und

Orgel schweigen,

große Fürbitten

Oster-

sonntag: Großer Jubel: Der

Tod hat nicht das

letzte Wort! Bei Gott

siegt das Leben!

Osterfeuer und

Osterkerze;

Segnung des

Wassers,

Tauffeier

Christus ist für unsere Sünden gestorben

gemäß der Schrift, und ist begraben

worden. Er ist am dritten Tage auferweckt

worden … und erschien dem Kephas, dann

den Zwölf. (1 Kor 15, 3-5)

Siehe auch: 6.2: Festkreis; 6.6: Auferstehung Jesu

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Osterfeuer und Osterschmuck in

St. Josef, MAR 2005

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Grundwissen:

den Glauben an die Auferstehung Jesu als Hoffnung

für unser Leben verstehen

Christen feiern Ostern mit Symbolen der

Hoffnung!

Symbole in der Liturgie:

Osterkerze: Symbol für das Licht im

Dunkel. Dieses Zeichen für den

Auferstandenen prägt das ganze

Kirchenjahr: Er ist „Alpha und Omega,

Anfang und Ende.

Lamm: Erinnerung daran, dass Gott

Israel aus der Sklaverei in Ägypten

befreit hat. Im Christentum ist das

Lamm Symbol für Jesus, der uns

durch Tod und Auferstehung aus

Sünde und Angst befreit.

Symbole im Brauchtum:

Ei: Aus dem Ei entsteht neues Leben.

(Durchbrechen der Eierschale Auferstehung

Jesu.)

Hase: Er ist Symbol für Fruchtbarkeit und

Fortbestehen des Lebens.

„Brannte uns nicht das Herz in der

Brust, als er unterwegs mit mir redete und uns den Sinn der Schrift erschloss?

(Lk 24, 32)

Siehe auch: 6.5: Ostern; 7.4: Symbole und Rituale

Jgst. 6, Karte 6 / 8

„Der Gang nach Emmaus“

(Lk 24)

von Th. Zacharias –

Magst Du die Vorlage

ausmalen?

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(Emil Nolde: Pfingsten)

Grundwissen:

Das Pfingstereignis als Ursprung der Kirche begreifen;

von der begeisternden Kraft des Glaubens erfahren

Pfingsten als Geburtsfest der Kirche

Unser Pfingstfest geht auf den Tag des jüdischen

Wochenfestes zurück, zu dem viele Pilger nach

Jerusalem kamen (50 Tage nach Ostern, griech pentacosta „Pfingsten“).

Apg 2,1-13 schildert, dass sich der Geist Gottes

wie in Sturm und Feuerzungen zeigte:

Der Sturm weist auf die Veränderung hin, die

mit den Jüngern geschah, auf den Mut und

die Kraft, die sie plötzlich zeigten.

Die Feuerzungen sind ein Bild für die Liebe

Gottes, welche den Menschen erfüllen und ihn

zu Großem befähigen kann.

Die Apostel fassten den Mut, Menschen aller

Sprachen von Gottes Taten zu erzählen und für

Jesus zu be-geist-ern:

In der Firmung öffne ich mein Herz für

Gottes Geist und bekenne ihn im Credo.

„Da trat Petrus auf, zusammen mit den Elf;

er erhob seine Stimme und begann zu

reden: Ihr Juden und alle Bewohner von

Jerusalem! Dies sollt ihr wissen! …“

(Apg 2,14)

Siehe auch: 5.4: Gebete; 5.4a: Credo; 5.9: Botschaft Jesu; 6.5: Ostern;

Jgst. 6, Karte 7 / 8

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Grundwissen:

Wesentliche Elemente des kirchlichen Gemeindelebens

erklären können

Ich träume von einer Pfarrgemeinde,

... in der das Wort Gottes so verkündigt wird,

dass jeder Mensch, ob jung oder alt, verstehen

und spüren kann, dass das Evangelium eine

„Frohe Botschaft“ ist.

... die unseren Glauben zu feiern versteht, in

der gesungen, getanzt und gebetet wird – zur

Verherrlichung Gottes.

... in der einer dem anderen dient, in der es

Raum gibt für Behinderte und Kranke, Alte und

Schwache, Kinder und Jugendliche: Liebe für

die, die vielen nutzlos erscheinen und denen

gerade die Barmherzigkeit Gottes gilt.

... die eine echte Gemeinschaft bildet und

verschiedene Menschen im Glauben eint, in der

man sich über Unterschiede auch freuen kann.

Alle bildeten eine Gemeinschaft und hatten

alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und

Gut und gaben davon allen, jedem so viel,

wie er nötig hatte. Tag für Tag verharrten

sie im Tempel und brachen in ihren

Häusern das Brot. Sie lobten Gott und

waren bei allen beliebt. (aus Apg 2, 43-47)

Siehe auch: 5.4: Gebete; 5.10 Heiliger Raum; 8.6 Selbstverständnis … und 8.7 Grundaufträge der Kirche

Jgst. 6, Karte 8 / 8

Verkündigung

Feier

Dienst

Gemeinschaft

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Grundwissen:

Lebens- einstellungen

Jugendlicher überdenken

können

Grundwissen:

im Glauben Hilfen

für das Mündigwerden

erkennen

Ruth Pfau (*1929), eine „deutsche Mutter Teresa“

Die Ärztin und Ordensschwester änderte nach ihrer Begegnung mit einem Lepra-Kranken ihr Leben radikal und stellt sich seitdem ganz in den Dienst der Kranken v. a. in Pakistan.

Fragen, die mir weiterhelfen:

Wer bin ich? Was sind meine Stärken? Woran muss ich noch arbeiten?

Wer und was bestimmt mich? Meine Familie? Die Clique? Die Werbung? Süchte? …

Was will ich? meine Begabungen entwickeln, meine Grenzen

erkennen, zu mir Ja sagen

frei und selbstständig werden Verantwortung übernehmen und meinen Beitrag für

eine bessere Welt leisten (weniger Leid, mehr

Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit …)

Vor- und Leitbilder (≠ Idole, Stars) wählen wir wegen ihrer besonderen Eigenschaften

oder ihres moralisch guten Handeln aus. Sie beein- flussen die eigene Lebensgestaltung und dienen zur Nachahmung.

„Jesus sprach: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten

Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

(Mt 25, 40)

Siehe auch:5.1: Einmaligkeit jedes Menschen; 5.9: Jesu Botschaft

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Grundwissen:

über Grundlagen des Markusevangeliums Bescheid

wissen

„Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das

Evangelium.“ (Mk 1, 15f.)

Der Evangelist Markus …

erzählt, was Jesus auf seinem Weg (von Galiläa bis nach Jerusalem und schließlich dort) verkündet und getan hat

zeigt, wie die Menschen auf Jesu Verkündigung und auf seine (Wunder-)Taten reagiert haben

ordnet die Überlieferungen nach Orten und Zeiten

(Grundstruktur des Mk-Ev) verfasst ein Glaubenszeugnis, keine Biografie Jesu.

Die Entstehung der Evangelien

Jesus verkündet das Reich Gottes und macht es in seinen

Taten erfahrbar. Er wird in Jerusalem gekreuzigt und

auferweckt.

Die Apostel predigen nach Pfingsten von Jesu Worten und

Taten, von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu.

Es entstehen mündliche Überlieferungen

und auch erste schriftliche Aufzeichnungen.

Markus sammelt mündliche und schriftliche

Überlieferungen, er ordnet und kommentiert sie. Er schreibt

um 70 n. Chr. als Erster ein Evangelium. Daneben gibt es

die Spruchquelle (Q)

und das Sondergut (S) einzelner Gemeinden.

Die Überlieferung geht weiter: Matthäus und Lukas verwenden sowohl Mk als auch Q (Zwei-

Quellen-Theorie). Außerdem fügen sie eigenes Sondergut

ein. Johannes schreibt später und ist gegenüber den

synoptischen Evangelien (Mk, Mt, Lk) eigenständig.

Siehe auch: 5.5: Bibel; 5.7: Lebenswelt Jesu; 5.8: Jesu Umfeld

Jgst. 7, Karte 2 / 8

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Siehe auch: 7.2: Grundlagen des Markusevangeliums; 7.4: Symbole

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Grundwissen:

biblische Sprachbilder und die

bildhafte Sprache von Gleichnissen begreifen

Mind-Map zum Gleichnis vom Sämann (Mk 4, 2-9)

Jesus verwendet Sprachbilder und Gleichnisse:

Er veranschaulicht religiöse Gedanken durch sprachliche Bilder.

Er setzt zwei Bereiche in Beziehung zueinander: den Bereich des Menschen (vertraute Umwelt) und den Bereich Gottes. Fragen an ein Gleichnis

Beispiel: Gleichnis vom Sämann

1. Welche Bilder verwendet Jesus, was sagen sie aus? Sämann, Samen, Wachstum, Boden, Vögel ...

2. Worin besteht die Hauptaussage im Gleichnis? Die Botschaft vom Reich Gottes wird unterschiedlich aufgenommen.

3. Was bedeutet dies im Blick auf das Reich Gottes? Die Botschaft Jesu wird sich trotz mancher Widerstände durchsetzen.

4. Welche Botschaft hat Jesus für uns? Wir sollen mitarbeiten an der Verbreitung der Botschaft vom Reich Gottes und an dessen Verwirklichung.

„Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!“ (Mk 4, 9)

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Grundwissen:

fähig sein, Symbole und Rituale

zu erschließen sowie christliche Symbole zu

deuten

„Während des Mahls nahm er das

Brot und sprach den Lobpreis; dann

brach er das Brot, reichte es ihnen

und sagte: Nehmt, das ist mein Leib.“ (Mk 14, 22)

„Es muss im Leben mehr als alles geben.“

Symbol < symballein (griech.): zusammenfügen Das Zusammenfügen der Teile eines zerbrochenen Ringes

oder Tongefäßes diente einst als Erkennungszeichen.

Im Symbol entdecken wir den Zusammenhang von Wahrnehmung und Bedeutung,

von Sichtbarem und dem, was darüber hinausweist.

„Wasser ist Leben“ – das bedeutet:

Rituale: Symbolhandlungen, die immer wiederkehren, z. B.

einen Baum pflanzen: ein Lebenszeichen setzen

den Tannenbaum schmücken: das neue Leben feiern

Siehe auch: 5.10: Kirchenraum; 6.1: Sabbat und Sonntag; 7.5: Sakramente

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Symbol

Wasser

es ist ein Lebens-Mittel es spendet Frische und Erholung

Wasser tut Körper und Seele gut

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Grundwissen:

fähig sein die Sakramente zu deuten

Kannst Du die sieben Sakramente in dieser Zeichnung

von Guido Muer (1984) entdecken?

„Johannes verkündete: Ich habe euch

nur mit Wasser getauft, er aber

wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ (Mk 1, 8)

Sakramente begleiten uns in wichtigen Lebensabschnitten und setzen sie in Beziehung zu Gott; Jesus selbst ist das Ur-Sakrament, d. h. er steht in ihrem Mittelpunkt, sie gehen auf sein Leben und Wirken zurück

(s. Bild):

Taufe / Eucharistie

Ich bin zusammen mit anderen mit unserem Gott verbunden – von Anfang an und mein Leben lang.

Buße / Krankensalbung Ich kann scheitern und bin doch nicht verloren –

nicht in Schuld und nicht an der Schwelle des Todes.

Firmung / Ehe / Priesterweihe

Ich muss mich entscheiden – wenn ich erwachsen werde und wenn ich eine bestimmte Lebensform wähle.

Sakramente

helfen, dass mein Leben ganz wird.

Sie versichern mir, dass Gott mit mir ist.

Sie lassen mich im Zusammenspiel von sichtbaren Zeichen, Gesten, deutenden Worten

sehen, spüren, hören, dass Gott anwesend ist und sich mir zuwendet.

Siehe auch: 6.1: Sabbat und Sonntag; 7.4: Symbole und Rituale; 8.3: Schuld und Vergebung

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Grundwissen:

die Verschiedenartigkeit christlicher Lebensweisen an

geschichtlichen Beispielen erfassen können

Die Kirche breitet sich

in verschiedenen Kulturen aus

Im römischen Reich kommen die Menschen

einzeln oder in kleinen Gruppen („Haus“) zum

Glauben an Jesus Christus, lassen sich taufen und

gestalten ihr Leben nach der Botschaft Jesu.

Als dagegen die Anführer der germanischen

Stämme den neuen christlichen Glauben

annehmen, folgt ihnen ihr ganzer Stamm. Vor

allem folgende Ereignisse waren wichtig für die

Christianisierung der Germanen:

Wulfila (4. Jhdt.) übersetzt die Bibel ins Gotische

und missioniert die Ostgoten. Chlodwig (um 466 – 511) lässt sich taufen und sein

Germanenstamm (Franken) wird katholisch. Papst Gregor I. (590 – 604) schickt Mönche als

Missionare nach Britannien und macht die Angelsachsen zu Christen. Diese kehren als

Missionare wieder auf den Kontinent zurück.

Bonifatius (um 675 – 754), ein angelsächsischer Mönch, bringt den Glauben nach Deutschland, gründet Bistümer und Klöster („Apostel der Deutschen“).

„Dann sagte Jesus: Geht hinaus in die ganze

Welt, und verkündet das Evangelium allen

Geschöpfen!“ (Mk 16, 15)

Siehe auch: 5.2: Gottesglaube Abrahams; 7.7: Klöster; 8.4: Martin Luther und die Reformation

Jgst. 7, Karte 6 / 8

Darstellungen aus einer Fuldaer Handschrift des 11. Jhdts.:

Bonifatius tauft (li.); Bonifatius stirbt den Märtyrertod 754 (u.)

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Siehe auch: 5.10: Kirchen als heilige Orte; 7.6: Christianisierung der Germanen

Jgst. 7, Karte 7 / 8

Grundwissen:

klösterliche Lebensformen und

deren kulturelle Bedeutung erläutern

können

Rekonstruktionszeichnung des Klosterplans

von St. Gallen (820 n. Chr.). Die Anlage dieses Klosters galt als Vorbild für zahlreiche Klöster des Mittelalters.

Gotteslob – Arbeit – Wissenschaft

Benedikt von Nursia gründete um 529 auf

dem Monte Cassino (heute: Italien) ein Kloster,

das zum Vorbild für viele Klostergründungen

wurde.

In der Benediktinerregel legte

er eine prägnante Lehre fest: Ora

et labora (bete und arbeite) ist der

Leitspruch für alle Benediktiner-

Klöster, die sich rasch im ganzen

Abendland ausbreiten.

Benedikt wird heute als Schutzpatron Europas

verehrt (Gedenktag: 11. Juli).

Neben dem Verharren im Kloster versprechen

die Mönche oder Nonnen beim Ordenseintritt:

Keuschheit

Verzicht auf Eigentum

Gehorsam gegenüber dem Abt

Die Klöster entwickeln sich zu wichtigen Orten

der Seelsorge und Mission, der Wirtschaft, der

Bildung und Erziehung, der Kranken- und

Sozialfürsorge.

„Die Saat ging auf und wuchs empor und

trug dreißigfach, ja sechzigfach und

hundertfach.“ (Mk 4, 8)

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Der Islam

Allah ist der einzige Gott, er ist allmächtig und

gerecht; er fordert die Ergebung (Islam = Hingabe)

unter seinen Willen und die Erfüllung seiner Gebote.

Mohammed ist sein Prophet; mit dessen Aus-

wanderung aus Mekka (622 n. Chr.) beginnt die

islamische Zeitrechnung.

Der Koran (114 Suren) gilt als wörtliche Offenbarung

Allahs. Jede Antwort auf neue Fragen muss mit dem

Koran vereinbar sein; rationale Argumente allein

genügen nicht.

Der Koran ist Quelle aller Gesetze und Anleitung für

politisches und soziales Handeln (keine Bildnisse von

Allah, kein Schweinefleisch, kein Alkohol; z. T. aktive

Verteidigung des Islam und untergeordnete Stellung

der Frau).

Heute ist der Islam die zweitgrößte Weltreligion. Er hat

Wissenschaft und Kultur Europas in vielfältiger

Weise beeinflusst (z. B. Technik, Astronomie).

Christen und Muslime berufen sich auf den

gemeinsamen Stammvater Abraham. Jesus gilt im Islam (nur) als Vorläuferprophet von Mohammed.

Beide Religionen müssen sich um ein friedliches

Zusammenleben in wechselseitiger Toleranz

bemühen (d. h. kein Fundamentalismus).

Siehe auch: 5.3: Abraham als Stammvater des Glaubens; 5.5: Bibel als heilige Schrift

Jgst. 7, Karte 8 / 8

Grundwissen:

Hauptelemente des islamischen Glaubens

kennen und um die Notwendigkeit toleranten

Zusammenlebens wissen

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Siehe auch: 5.3: Gott Abrahams; 6.1: Sabbat und Sonntag; 7.3: Bildhafte Sprache

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Sonnengesang

des Franz von Assisi (Auszug)

Gelobt seist Du, mein Herr, mit all Deinen Geschöpfen, Schwester Sonne besonders, die den Tag macht und durch die Du uns

erleuchtest. Schön ist sie und strahlend mit großem Glanz, ein Bild von Dir, Du Höchster. Gelobt seist Du, mein Herr, durch Schwester Wasser, die sehr nützlich und demütig ist und kostbar und rein. Gelobt seist Du, mein Herr, durch unsere

Schwester Mutter Erde, die uns trägt und ernährt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen.

Grundwissen: die naturwissenschaftliche von

der religiösen Sicht der

Wirklichkeit abgrenzen können

Fragen an die Wirklichkeit aus der Sicht von

Naturwissenschaft

Wie sind die Welt und der Mensch entstanden, aus

welchen Ursachen und in

welchen Abläufen? Welche Gesetzmäßigkeiten zeigen

sich in der Natur?

Ansatz: Messbares messen und versuchen, bisher nicht

Messbares messbar zu

machen (vgl. Galileo Galilei) ▼

Erklärungsmodelle

z. B. Urknall; Evolution; Menschen seit ca. 3 Mio.

Jahren

Religion

Was ist der Sinn der Welt und des Menschen?

Wonach soll sich das Handeln

des Menschen richten? Gibt es Gott?

Ansatz: Lebenserfahrungen von Gott her deuten und

nach Lebensorientierung

fragen (vgl. Franz v. Assisi) ▼

Glaubensaussagen

z. B. „Sonnengesang“: symbolisches

Weltverständnis vom

Schöpfergott her

Naturwissenschaft und Religion beantworten ganz unterschiedliche Fragen. Um die Welt als Ganzes zu verstehen

benötigt man beide Sichtweisen, die sich ergänzen: Sie gehören

zusammen, wie die beiden Seiten einer Medaille.

Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, und des

Menschen Kind, dass du sich seiner annimmst?

(Ps 8,5)

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Siehe auch: 5.3: Gott Abrahams; 5.4a: Credo; 6.1: Sabbat und Sonntag; 7.3: Bildhafte Sprache

Jgst. 8, Karte 2 / 8

Credo: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer des Himmels und der Erde ...“

Gott ist Schöpfer, Sinn und Ziel der Welt. Er verheißt den Sieg der Liebe und des

Guten und das Heil der Welt. Zugleich ruft er uns auf zur

verantwortlichen Mit-Gestaltung dieser Welt nach seinem Liebesgebot.

Grundwissen:

Glaubensaussagen der biblischen

Schöpfungserzählungen

verdeutlichen können (Credo)

Gottes Schöpfung –

Gabe und Aufgabe für den Menschen

Die biblischen Schöpfungserzählungen (v. a. Gen 1-3) dürfen

nicht als Tatsachenberichte missverstanden werden, sondern sie machen Aussagen zur Lebensorientierung aus der Sicht ihrer jeweiligen Entstehungszeit (500 / 1.000 v. Chr.). Sie

deuten das Wesen des Menschen von seiner Beziehung zu Gott her.

Grundaussagen:

Der Mensch ist Geschöpf Gottes; als dessen Ebenbild

hat er eine Sonderstellung unter allen Lebewesen inne.

Er hat von Gott den Auftrag, die Schöpfung

verantwortungsvoll zu hüten und zu gestalten.

Mann und Frau sind gleichwertige Partner; von ihrem

Ursprung her kommt ihnen die gleiche Würde zu.

Der Mensch ist frei; dadurch ist er aber auch

gefährdet, seine Lebensaufgabe nicht zu erfüllen und

das von Gott angebotene Ziel zu verfehlen

(„Sündenfall“).

Verantwortung für die Schöpfung heißt z. B.:

Bewahrung der natürlichen Umwelt

Achtung und Schutz der Gesundheit

verantwortlicher Umgang mit Mitmenschen und sich

selbst

Gott schuf also den Menschen als sein Abbild, als

Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf

er sie. Gott segnete sie … (Gen 1, 27f)

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Siehe auch: 5.2: Verhaltensregeln; 6.4: Macht; 7.5: Sakramente; 8.1: Sündenfall

Jgst. 8, Karte 3 / 8

Und vergib uns unsere Schuld

Wie auch wir

Vergeben unseren Schuldigern!

Grundwissen:

Versöhnung als

christliche Aufgabe sehen

und Formen verantwortlicher

Schuldbewältigung kennen

Schuld und Sünde gehören zum täglichen Leben. Wir sind

davon betroffen, dass wir oder andere in innere

„Entzweiung“ geraten, uns voneinander trennen und uns

von Gott absondern.

Worte und Taten Jesu zeigen:

Nicht (Ver-)Urteilen, sondern Annehmen dessen, der

sich schuldig gemacht hat, ermöglicht den Neuanfang.

Bereitschaft zur Versöhnung, zum ersten Schritt

überwindet Trennungen und hilft, Brücken zu bauen.

Schuld bewältigen heißt: sein Leben ins Lot bringen.

Ehrlichkeit und Barmherzigkeit gegenüber sich selbst:

eigene Fehler, persönliche Schuld wahrnehmen;

dazu stehen, diese Schwachheit annehmen;

sich selbst einen Neubeginn zugestehen und zumuten;

Wiederherstellung der Gemeinschaft mit anderen:

um Entschuldigung / Vergebung bitten

Wiedergutmachung anbieten und leisten

Erneuerung des Friedens mit Gott:

sich nicht verabschieden vom Angebot seiner Liebe

wieder aufstehen und das Gute von neuem versuchen

sich der Vergebung Gottes vergewissern, z. B. im

Bußsakrament

Da sagte Jesus: Auch ich verurteile dich nicht. Geh

und sündige von jetzt an nicht mehr! (Joh 8, 11)

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Siehe auch: 5.2: Verhaltensregeln; 5.9 Botschaft Jesu; 6.6 Auferstehung; 8.3: Umgang mit Schuld

Jgst. 8, Karte 4 / 8

Martin Luther findet als Junker Jörg

Unterschlupf auf der Wartburg:

Sein Studierzimmer (1483-1546)

Grundwissen:

anhand der Reformation

die Grundfrage von

göttlicher Gnade und

menschlichem Tun erfassen

Die Rechtfertigung vor Gott führt Luther zu Grundfragen, die wir uns auch heute noch stellen:

Muss ich etwas leisten, damit Gott mich annimmt? Wenn er mich immer annimmt, warum soll ich mich bemühen?

Ausgangspunkt der Reformation: Ablassfrage

verzerrende Ablasspraxis im Namen der katholischen Kirche

Protest Luthers: Thesenanschlag (nach der Legende: am 31.10.1517) in Wittenberg als Beginn der Reformation

Theologische Positionen zur Rechtfertigungslehre:

Reformatorisches Grundanliegen: Niemand kann die Gnade Gottes durch gute Werke erzwingen; der Glaube allein rettet:

Der Mensch ist gerecht gemacht aus Glauben

(vgl. Röm 5,1)

Katholischer Einwand: Der Glaube allein rettet nicht, er muss sich im Tun zeigen und vollenden!

Glaube ohne Werke ist nutzlos (vgl. Jak 2,20)

Geschichtliche Entwicklung:

ab 16. Jh.: Abgrenzung von evangelischer und katholischer Rechtfertigungslehre

ab Mitte 20. Jh.: Annäherung im Zeichen der Ökumene

Ökumenische Erklärung am 31.10.1999 in Augsburg: „Wir bekennen gemeinsam, dass gute Werke der Recht-fertigung folgen und Früchte der Rechtfertigung sind.“

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Siehe auch: 5.10: Unsere Kirchen; 6.7 Pfingsten – Geburtsstunde der Kirche; 7.5: Sakramente

Jgst. 8, Karte 5 / 8

Grundwissen:

konfessionelle Unterschiede

benennen und ein Beispiel

gelebter Ökumene

darstellen können

Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle in

einen einzigen Leib aufgenommen. (1 Kor 12,12-13)

Grundlage des Glaubens: Bibel u. Tradition der kirchl. Lehren (z.B. Dogmen) Papst als Oberhaupt Priesterweihe Pflichtzölibat sieben Sakramente

bleibende Gegenwart Christi in eucharistischen Gaben

Grundlage des Glaubens: Bibel selbständige Landeskirchen Ordination als Beauftragung der Pfarrer/innen Heirat möglich zwei bzw. drei Sakramente

(Taufe, Abendmahl u. Buße) Gegenwart Christi im Vollzug des Abendmahles

Gemeinsamer Glaube an Jesus Christus als Basis der Ökumene,

z. B. Taizé (ökumenische Ordensgemeinschaft): 1949 von Roger Schutz gegründet

seit 1974: „Konzil der Jugend“

K Ev

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Siehe auch: 5.10: Unsere Kirchen; 6.8 Pfarrgemeinde; 7.4: Symbole und Rituale; 8.7 Grundaufträge

Jgst. 8, Karte 6 / 8

Grundwissen:

wichtige Aufgabenfelder der

Kirche von deren

Selbstverständnis her begreifen

Die Leitvorstellungen des kirchlichen

Selbstverständnisses gehen auf Jesus zurück:

Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen

habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, (Joh 13,14f.) dienende Kirche

Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, das Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und

sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt zu meinem Gedächtnis! (1Kor 11,23-25) feiernde Kirche

Darum … macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie

auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt 28,19f.) verkündigende Kirche

Vgl. Karte 805

(1 Kor 12,12-13) e i ne Kirche

Die Kirche setzt Jesu Wirken durch die Zeiten fort:

„Bis es aber einen neuen Himmel und eine neue Erde

gibt, in denen die Gerechtigkeit wohnt, trägt die

pilgernde Kirche in ihren Sakramenten und Einrichtungen

die Gestalt dieser Welt.“ (II.Vatikanisches Konzil: LG 48)

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Siehe auch: 6.3 Eine Welt; 6.8 Pfarrgemeinde; 7.4: Symbole; 8.6 Kirchl. Selbstverständnis

Jgst. 8, Karte 7 / 8

Grundwissen:

wichtige Aufgabenfelder der

Kirche von deren

Selbstverständnis her begreifen

Aus dem Selbstverständnis der Kirche erwachsen

ihre Grundaufträge und Aufgabenfelder:

DIAKONIA: Dienst am Menschen (Joh 13,14f.)

Die Gemeinschaft der Christen trägt Sorge für das

seelische und leibliche Wohl der Menschen. Dies zeigt

sich in der gelebten Nächstenliebe im Alltag genauso wie

in kirchlichen Einrichtungen (z.B. Kindergärten,

Krankenhäuser, Altenheime, Hilfswerke)

LEITURGIA: Feier in der Gemeinde (1Kor 11,23-25)

Die Kirche hat den Auftrag, das Gedächtnis an Jesus und

das Geheimnis des Glaubens lebendig zu halten. Daher

feiert sie Eucharistie, hört auf das Wort Gottes, begeht

die Feste des Kirchenjahres, hält Andachten, lädt zu

Wallfahrten ein ...

MARTYRIA: Zeugnis geben ( Mt 28,19f.)

Die Kirche verkündet das Wort Gottes. Dazu dienen z.B.

Predigten, Gruppenstunden, Vorträge, Katechesen,

Bildungsabende und der Religionsunterricht ...

KOINONIA: Sorge um Gemeinschaft ( 1 Kor 12,26f)

Die Christen setzen sich im Alltag für ein

menschenwürdiges, gerechtes und gewaltfreies

Zusammenleben der Menschen ein. Dies gilt sowohl im

Kleinen wie auch im Großen.

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Siehe auch: 5.1 Einmaligkeit; 7.1 Lebenseinstellungen Jugendlicher; 8.6 Kirchl. Selbstverständnis

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Grundwissen:

christliche Kriterien bei der

Bewertung neuer religiöser

Strömungen und Psychokulte

anwenden können

Jeder Mensch hat Lebensfragen, fragt nach „Gott und der

Welt“. Bei der Suche nach religiöser Orientierung gibt

es heute ein vielfältiges Angebot. Manche Gruppierungen

können gerade für junge Menschen verführerisch sein.

Einige typische Kennzeichen können helfen, Durchblick

zu gewinnen und vor Gefährdungen zu schützen:

Eine Gruppe versucht deine Schwächen in Erfahrung zu bringen.

Ängste werden geschürt. Es wird dir eine „neue Sicht“ der Dinge vermittelt, die du

kritiklos übernehmen sollst. Eigenes Nachdenken ist unerwünscht.

Die strenge Befolgung ihrer Regeln wird überwacht. Das Weltbild der Gruppe vereinfacht stark. Mitglieder werden finanziell oder psychisch ausgebeutet. Du sollst persönliche Beziehungen abbrechen. Wenn man aussteigen will, gibt es Probleme.

Jesus warnt vor falschen Propheten und gibt ein

Kriterium:

An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.

(Mt 7,16)

Eine Lebensdeutung ist dann fruchtbringend und

tragfähig, wenn sie die Würde des Menschen achtet,

seine Freiheit betont und im Letzten auf einen Gott

hofft, der die Liebe ist.

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Sieger Köder, Der brennende Dornbusch

Grundwissen:

Freiheitsimpulse der

Exoduserfahrung und Weisungen des Dekalogs erklären können

wird von Israeliten, die nach Zeugnis der Schrift

unter der Führung des Mose aus Ägypten fliehen, erfahren als

Gott der Freiheit:

Er rettet das unterdrückte Volk am Schilfmeer.

Er führt nach Deutung der Israeliten aus der Unfreiheit in ein verheißenes Land.

Rettung und Heilszusage münden in den Bundes-

schluss am Sinai: In der Bindung an JHWH erhält

das befreite Volk eine neue Lebensweisung, den

Dekalog (griech. „Zehnwort“).

In dieser grundlegenden Offenbarung Gottes an

Israel wird das Gottesverhältnis neu geregelt: Wenn

Israel in der Freiheit leben will, wird es den Dekalog erfüllen und in der Beziehung zu Gott bleiben.

Wer also diese Lebensweisungen im Blick auf Gott

und die Menschen befolgt, der spricht die Antwort auf die befreiende Tat JHWHs.

Ich bin JHWH, dein Gott, der dich aus

Ägypten geführt hat, dem Sklavenhaus. (Ex 20,2)

Siehe auch: 5.3: Abraham; 5.6: Bibel; 9.2: Propheten; 9.3: Judentum;

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„ … ich sah das Gelobte Land.“

Martin Luther King

Grundwissen:

die Bedeutung prophetischer

Kritik für die christliche

Lebensgestaltung erfassen

Propheten und prophetische Menschen

Die biblischen Propheten tragen die Freiheitsimpulse

der Exodus-Botschaft weiter und fordern Gottes

Lebensweisungen ein. Sie

kämpfen gegen falsche Götter: Elija;

sind Kritiker der Mächtigen: Natan;

treten für die Armen ein: Amos;

stehen unter der Last von Gottes Ruf: Jeremia;

benennen Missstände: Micha.

Die Prophetie ist mit dem Alten Testament nicht zu

Ende: Auch im Zeichen des neuen Bundes und in der

weiteren Geschichte treten Menschen auf, die von Mut

und Geist erfüllt sind und sich für den Menschen und

seine Würde einsetzen.

Wie die großen Gestalten des Alten Testaments

sind sie vom Geist Gottes inspiriert,

sprechen sie im Auftrag und Namen Gottes,

finden sie zu Lebzeiten selten Gehör.

„Ich habe den Traum, dass sich diese Nation

eines Tages erhebt, dass sie den wahren Sinn

ihres Credo in ihrem Leben verwirklichen wird:

‚Wir halten es für offenbar, dass alle Menschen

gleich geschaffen sind.’“

(Martin Luther King)

Siehe auch: 5.3: Abraham; 5.6: Bibel; 9.1: Exodus;

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Grundwissen:

Den jüdischen Glauben in Hauptzügen kennen und als Wurzel

des Christentums verstehen.

Höre, Israel! JHWH, unser Gott, JHWH ist einzig. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen,

mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft. (Dtn 6, 4-5)

Das auserwählte Volk hält JHWH die Treue,

bis hinein in einzelne Alltagsvorschriften.

Bei den regelmäßigen Gebeten tragen Juden

rituelle Gebetskleidung. Beim Essen halten sie

sich an Speise- und Reinheitsvorschriften.

Am Sabbat herrscht Arbeitsverbot, JHWH wird

v. a. geehrt durch Gebetsgottesdienste in der

Synagoge und rituelle Mahlzeiten zu Hause.

Das bekannteste jüdische Fest ist Pesach

(Erinnerung an den Exodus). Ähnlich und fast

zeitgleich feiern Christen Ostern.

Der Glaube begleitet das Leben:

Beschneidung, Bar Mitzwa, … Begräbnis.

Voll Hoffnung erwarten die Juden das

Kommen des Messias (Für Christen ist Jesus

dieser „Gesalbte“, der Messias / Christus)

„Der Glaube Jesu eint uns, der Glaube an Jesus trennt uns.“ (Shalom Ben Chorin)

Siehe auch: 5.2: Goldene Regel; 6.1: Sabbat und Sonntag; 7.8: Der Islam; 9.1: Exodus;

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Tenach

Dekalog

Bund

Liturgie

Teffilin

Jerusalem

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Grundwissen:

Grundzüge der belasteten

Geschichte zwischen beiden Religionen und Beispiele des

Miteinanders aufzeigen können

Juden und Christen: Verfolgung und Miteinander

„Sie nahmen die heilige Tora, zerrissen und

zerfetzten sie.“ (Elieser ben Nathan, 1096)

„Durch alle Jahrhunderte hin mussten Juden

leiden, aber durch alle Jahrhunderte hin sind

sie auch stark gewesen.“ (Anne Frank)

„So anerkennt die Kirche Christi, dass nach

dem Heilsgeheimnis Gottes die Anfänge ihres

Glaubens und ihrer Erwählung sich schon bei

den Patriarchen, bei Moses und den Propheten

finden.“ (Nostra aetate, 1965)

„Wir sind zutiefst betrübt über das Verhalten

aller, die im Laufe der Geschichte deine Söhne

und Töchter leiden ließen. Wir bitten um

Verzeihung und wollen uns dafür einsetzen,

dass echte Brüderlichkeit herrsche mit dem

Volk des Bundes.“ (Gebet von Johannes Paul II.

an der Klagemauer in Jerusalem, 2000)

„Wir müssen gemeinsam die Fackel der

Hoffnung weitergeben." (P. Benedikt XVI)

„Nicht du trägst die Wurzel, sondern

die Wurzel trägt dich.“ (Röm 11,18)

Siehe auch: 5.2: Goldene Regel; 7.8: Der Islam; 9.1: Exodus; 9.3: Judentum;

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Das Konzil geht weiter

Johannes XXIII. Paul VI.

Grundwissen:

fähig sein, Auswirkungen des II. Vatikanischen Konzils auf das

Glaubensleben zu benennen

Kirche aus der Sicht des II. Vaticanums:

Volk Gottes und „Anwältin“ der Menschen

Johannes XXIII. wollte keine Kirche der Abschottung

sondern eine Kirche des „Aggiornamento“

(Öffnung der Kirche für das Hier und Heute)

Die wichtigsten Auswirkungen des Konzils:

Verändertes Kirchenbild: Kirche als Gemein-

schaft der Getauften in Christus, als Volk Gottes,

als Zeichen des Reiches Gottes in der Welt;

Erhöhte Wertschätzung für die Ortskirchen;

Neue Wege in der Liturgie, v. a. Erlaubnis der

Volkssprache, Beteiligung aller Gläubigen;

Wiederentdeckung der Berufung aller Getauften

zur Mitwirkung in Gesellschaft und Kirche;

Ökumenische Öffnung und Anknüpfungspunkte

für den interreligiösen Dialog;

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf

diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.

(Mt 16,18)

Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für

die Ungläubigen aber ist er der Stein, den die

Bauleute verworfen haben und der zum

Eckstein geworden ist. (1 Petr 2,7)

Siehe auch: 6.8: Kirchliches Selbstverständnis; 7.8: Grundaufträge der Kirche;

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„Es ist Aufgabe der Kirche, Gott präsent

und sozusagen sichtbar zu machen. Das

wird vor allem erreicht durch das Zeug-

nis eines lebendigen und gereiften

Glaubens. Ein leuchtendes Zeichen

dieses Glaubens gaben und geben die

vielen Märtyrer.“ (GS 21)

Grundwissen:

fähig sein, den Weltauftrag der Kirche zu erläutern

Kirche und die Zeichen der Zeit

Unterdrückung und Verfolgung der Kirche in den Diktaturen

des 20. Jahrhunderts, z. B.

Nationalsozialismus;

Kommunismus (v. a. Osteuropa, China);

Totalitarismus einzelner Regierungen (v. a. in

Lateinamerika, Afrika);

Formen der Unterdrückung, z. B.:

Missachtung persönlicher Freiheitsrechte

(v. a. Religionsfreiheit, freie Meinungsäußerung, Recht

auf Bildung, freie Berufsausübung);

„Gleichschaltung“ kirchlicher Organisationen;

Inhaftierung, Folter, Ermordung christlicher

Regierungskritiker;

Reaktionen auf diese Herausforderungen:

Versuche, die Gläubigen durch Vereinbarungen zu

schützen (z. B. Konkordat, 1933);

Verkündigung und Seelsorge trotz Verfolgung

(z. B. Oscar Romero);

Enttarnen unmenschlicher Praktiken, Einsatz für Frieden,

Freiheit und Nächstenliebe (z. B. Maximilian Kolbe);

aktiver Widerstand (z. B. Geschwister Scholl);

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.

(Joh 15,13)

Siehe auch: 6.8: Kirchliches Selbstverständnis; 7.8: Grundaufträge der Kirche; 9.5: Vaticanum II;

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Grundwissen:

den Beitrag christlicher Werthaltungen zum Gelingen

von Freundschaft, Liebe und Sexualleben begreifen

Werte fördern das Leben

In echten Freundschaften kann man erleben, wie Werte

Beziehung bereichern und entfalten können.

Liebe und Sexualität

Werte bieten lebensnahe Maßstäbe, um in einer

Liebesbeziehung glücklich zu werden, Sexualität zu

gestalten und in ihrer Tiefe zu erleben.

„Funktionen“ der Sexualität:

4 Hauptfunktionen, die sich ergänzen sollen:

Lustfunktion; Ichfunktion; Fortpflanzungsfunktion;

Partnerfunktion.

Anders gesagt: Zu einer sich in Stufen entfaltenden,

ganzheitlichen Liebe gehören in sich ergänzender Weise

Sexus (körperliche Liebe), Eros (seelische Liebe) und

Agape (geistige Liebe).

Häufig werden einzelne dieser Funktionen ausgenutzt

(Werbung, Medien, Prostitution). Körperliche und geistige

Entwicklung verlaufen oft nicht parallel, was eine

Herausforderung an jeden jungen Menschen in Beziehung

darstellt.

„Wenn ich in allen Sprachen der Menschen

und sogar der Engel redete, aber keine Liebe hätte, so wäre ich doch nur ein

tönendes Erz und eine klingende Schelle.“ (1 Kor 13,6-7)

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit; 7.1: Lebenseinstellungen Jugendlicher; 9.8: Entscheidungen;

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Was erhoffe ich mir von meinem Beruf? Geld / Macht / Ruhm / Spaß / Nutzen für andere / Vereinbarkeit mit anderen Lebenszielen / Spannung / Selbstverwirklichung / Action …?

Grundwissen:

die Verantwortung für die eigene Ausbildung und

christliche Kriterien für das Berufsleben verstehen

Berufswahl:

Was kann ich? (Talente ,Fähigkeiten) Was ist mir wichtig für meinen Beruf? ethische

Fragen: z.B. Rüstungsindustrie Prinzipien?

Funktionen

der Arbeit

Erklärung

natural Genug Geld verdienen, um seine

Familie würdevoll ernähren zu

können

individual Sich selbst verwirklichen können;

sich selbst treu blieben Karriere

um jeden Preis?

sozial Andere Menschen durch die Arbeit

kennen lernen; bestätigt werden

Vgl. die Sozialenzyklika “Laborem Exercens“ von Johannes P. Paul II

Das große Ziel:

Die richtige Balance finden zwischen

Selbstverwirklichung und Anpassung.

„Denn wer hat, dem wird gegeben, und er

wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen,

was er hat.“ (Mt 25,29)

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit; 7.1: Lebenseinstellung Jugendlicher;

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Für was soll ich mich nur entscheiden?

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Grundwissen:

in Fragen der Menschenwürde und des Lebensschutzes

christliche Werthaltungen begründen können

Humangenetik und Medizin werfen die Frage der Menschenwürde neu auf. Sie bergen Chancen

(neue Heilungsmöglichkeiten, Reduzierung von Erbkrankheiten, …) aber auch Gefahren, z. B. „Durchleuchtung" des Menschen auf bestimmte genetische Eigenschaften („gläserner Mensch" für Arbeitgeber, Behörden, Versicherungen), Abtreibung

bzw. Tötung (noch im Reagenzglas) aller nicht gesunden oder nicht „optimalen“ Embryonen, Klonen

von Menschen, „Menschenzüchtung“ (nur Babys mit erwünschten Eigenschaften).

Die Güterabwägung bei Wertkonflikten ist im Einzelfall sehr schwierig, neue Fragen tauchen auf:

Schutz und Würde jedes Menschen – aber ab

welchem Zeitpunkt (PND, (Spät-)Abtreibung, …)? Unheilbar Kranke erhoffen Hilfe: mit geklontem

Ersatzgewebe aus embryonalen Stammzellen? Auch unter Inkaufnahme von verbrauchender Embryonenforschung?

Maßstäbe für das christliche Gewissen sind:

die Würde jedes einzelnen Menschen

aufgrund seiner Gottebenbildlichkeit (Gen 1,27)

und damit ein … unbedingter Lebensschutz (vgl. z.B. Ps 139, 13f) das Doppelgebot der Liebe (Mt 22,36f.):

„… ein zweites ist diesem gleich: Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst!

Siehe auch: 5.1: Einmaligkeit, 6.4: Verantwortung; 8.2: Schöpfung

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Viele christliche Organisationen engagieren sich für den Schutz des Lebens – in allen seinen Phasen!

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Peter Burkart: Christus, Tod und Auferstehung

Grundwissen:

die Besonderheit des christlichen Auferstehungsglaubens gegenüber

anderen Jenseitsvorstellungen begreifen

Die Auferweckung Jesu Christi –

Grundlage unseres Auferstehungsglaubens

Das älteste biblische Zeugnis:

Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift,

und ist begraben worden.

Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift,

und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. (1 Kor 15,3-5)

Das Markusevangelium erzählt, dass Frauen, unter

ihnen Maria aus Magdala, am Grab als Erste die Botschaft vernommen haben:

Er ist auferstanden; er ist nicht hier. (Mk 16,6) Aus dieser Glaubenserfahrung, die vielen Menschen

zuteil geworden ist, erwächst die Hoffnung, dass Gott

den Menschen auch im Tod nicht untergehen lässt.

Die biblischen Texte haben viele Künstler zu Darstellungen und Deutungen der mit der Auferstehung Jesu verbundenen Glaubenserfahrung angeregt. Sie zeigen uns immer neu:

Unser ganzes vergängliches Leben wird erlöst,

wir erhalten Anteil an Gottes neuer Schöpfung.

Siehe auch: 6.5: Ostern, 8.1: Wissenschaft u. Glaube; 8.8: Psychokulte; 10.3: Jenseitsvorstellungen

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Schülerzeichnung

Grundwissen:

die Besonderheit des christlichen

Auferstehungsglaubens gegenüber anderen Jenseitsvorstellungen

begreifen

Jenseitsvorstellungen in den Weltreligionen

Auch das Judentum und der Islam kennen den Glauben an die Auferstehung und ein personales

Leben bei Gott. Im Unterschied zum Christentum sehen sie in Jesus weder den Messias noch den

Auferstandenen und glauben somit nicht an die Erlösung durch sein Leben und seine Auferstehung.

Von diesem personalen Auferstehungsglauben unter-scheiden sich die Erlösungsvorstellungen in den fern-östlichen Religionen, vor allem im Hinduismus und

Buddhismus: Das Leben des Menschen wird durch die eigenen Taten (Karma)

aus einem Kreislauf von Wiedergeburten erlöst

und die individuelle Existenz erlischt.

Die von uns Christen erhoffte Erlösung bedeutet auch eine Verwandlung der unvollkommenen Welt.

Die Bibel spricht von Verklärung und Neuer Schöpfung.

Paulus gebraucht das Bild von Samen und Frucht:

Was gesät wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät

wird, ist schwach, was auferweckt wird, ist stark.

(1 Kor 15,42)

Siehe auch: 6.5: Ostern, 8.1: Wissenschaft u. Glaube; 8.8: Psychokulte; 10.2: Osterglaube

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Grundwissen:

Beispiele für Leidbewältigung aus dem Glauben kennen

Beistand im Leid

Die vielfältigen Erfahrungen von Leid in unserer Welt sind für Menschen oft nicht zu bewältigen. Für den gläubigen Menschen stellen sie auch denkerisch eine Herausforderung dar, weil Leid

den Glauben an einen gütigen und „allmächtigen“

Gott erschüttern ...

... und so zum „Fels des Atheismus“ werden kann.

Leid lässt klagen oder verstummen,

... aber die Klage, der Protest gegen den, „der dies zulässt“, und der stumme Vorwurf sind Formen des Gebetes, in denen auch biblische Gestalten (Ijob) mit

Gott hadern. Und so kann das Gebet – miteinander,

füreinander – helfen zu erkennen, dass Leid zwar zur Wirklichkeit unserer Welt gehört, dass Gott aber auch im Leid bei mir ist und mich trägt.

Gerade im Glauben sind wir aufgerufen, Leidenden beizustehen. Jesus spricht von sieben Werken der

Barmherzigkeit:

Hungrige speisen – Durstige tränken – Fremde beherbergen – Nackte kleiden –

Kranke pflegen – Gefangene besuchen – Tote bestatten

(vgl. Mt 25,31-45)

Wer an die Auferstehung glauben kann, hat Hoffnung

über den Tod hinaus.

Siehe auch: 5.4: Beten; 6.3: Eine Welt; 9.1: Exodus; 10.2: Osterglaube;

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Ichthys = Fisch

I E S O U S Jesus

CH R I S T O S Christus

TH E O U Gottes

Y I O S Sohn

S O T E R Retter

Kurzformel des Glaubens

aus der Frühzeit des Christentums

Grundwissen:

fähig sein, die Frage nach dem

historischen Jesus und dem Christus des Glaubens zu

erläutern (Credo)

Das apostolische Credo bezeugt: „Ich glaube ... an Jesus Christus …,

gelitten unter Pontius Pilatus,

gekreuzigt, gestorben und begraben …“

Der römische Geschichts-

schreiber Tacitus:

Der Evangelist

Matthäus:

Die Bezeichnung geht

zurück auf Christus,

welcher unter der

Regierung des Tiberius

durch den Prokurator

Pontius Pilatus mit dem

Tode bestraft worden war.

(Tacitus, Annalen XV, 44)

„Ihr aber, für wen haltet ihr

mich? – Simon Petrus

antwortete ihm: Du bist der

Messias!“

(Mk8,29f)

(Wohl eine Bekenntnisformel

der späteren Mk-Gemeinde)

Die Nennung von Pontius Pilatus im Credo

verortet Jesus Christus in der Geschichte. In der Bezeichnung Jesus Christus werden

die historische Person (Jesus als Name) und

das Zeugnis des Glaubens (Christus/Messias/

Gesalbter als Titel) miteinander verbunden:

Jesus ist der Christus, der Sohn Gottes

(vgl. Röm 1,3f., Mk 1,1)

Jesus Christus ist eine historische Person, sonst wäre

unser Glaube leer.

Gleichzeitig ist er die Mitte unseres Glaubens und

somit weit mehr als eine historische Person.

Siehe auch: 5.4a: Credo; 5.9: Botschaft Jesu; 8.6: Kirche; 10.2: Osterglaube;

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Ralf Fütterer, Von der wahren Gerechtigkeit

Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes

genannt werden. (Mt 5,9)

Grundwissen:

fähig sein, eine Kernaussage der

Bergpredigt zu erschließen

Die Feindesliebe … ist kennzeichnend für die Botschaft Jesu. In der Bergpredigt werden die Worte Jesu überliefert: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet. (Mt 5,43-45)

Die Bergpredigt (Mt 5-7) … ist eine Zusammenstellung ursprünglich

selbständiger Sprüche Jesu (bei Lukas 6,20-49: Feldrede) und enthält seine Stellungnahme zu zentralen Fragen der Lebensführung,

… umfasst u.a. die Seligpreisungen, Weisheitssprüche, Gleichnisworte, die Gesetzesauslegung Jesu, das Vaterunser und die Goldene Regel,

… bietet Weisungen (keine Einzelgebote), die eine innere Wandlung des Menschen anzielen.

Der Neue Bund und das Reich Gottes Jesus, der als neuer Mose auf einem Berg predigt,

begründet den Neuen Bund und eröffnet in den

sog. Antithesen (Ich aber sage euch …) neue

Horizonte im Blick auf das Reich Gottes.

Siehe auch: 5.2: Goldene Regel; 5.9: Botschaft Jesu; 8.3: Schuld und Vergebung;

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Marktheidenfelder Jugendliche beim ökumenischen

Kreuzweg der Schulen: Freitag vor den Osterferien, 6.00 Uhr am Morgen!

Grundwissen:

Meditation und Gebet als innere Quelle für die Lebensgestaltung

wahrnehmen

Auf dem Weg zu sich selbst und zu Gott

Meditation kommt von „meditari“ (lat.):

„sich auf die Mitte hin ausrichten“.

Meditation und Gebet eröffnen dem Menschen die Chance, das eigene Innere wahrzunehmen und so dem

Sinn des Lebens nachzuspüren.

In den verschiedenen Religionen haben sich vielfältige Formen der Meditation und des Gebets

entwickelt (z. B. Bild-, Text-, Symbolmeditation).

Fernöstliche Meditation (z. B. im Hinduismus, Buddhismus) will den Menschen durch die

Loslösung vom Selbst und von der Welt letztlich zur Erleuchtung führen.

Christliche Meditation wird als Chance ver-standen,

von der eigenen Mitte her in eine personale Beziehung zu Gott zu treten.

Meditation und Gebet ermöglichen Orientierung und ermutigen dazu, neu aufzubrechen und sich für

andere einzusetzen (z. B. Gemeinschaft von Taizé).

„Tief im Menschen liegt die Erwartung einer

Gegenwart, das stille Verlangen nach einer

Gemeinschaft. Vergessen wir nie: das schlichte

Verlangen nach Gott ist der Anfang des

Glaubens.“

(Roger Schutz, Gründer der Gemeinschaft von Taizé)

Siehe auch: 5.4: Beten; 5.10: Hl. Raum; 7.4: Rituale; 8.7: Grundaufträge der Kirche

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Papst Johannes Paul II. und der Dalai Lama

Grundwissen:

fernöstliche Religiosität in den

Hauptaspekten darstellen und vom christlichen Glauben

unterscheiden können, die Notwendigkeit des inter-

religiösen Dialogs erkennen

Fernöstliche Religionen Christentum

Welt- und Menschenbild:

Zyklisch; Wiedergeburten (Reinkarnationen) nach dem Gesetz des Karma (vgl. Kastenwesen im Hinduismus)

Linear; ein einziges Leben als Geschöpf und Ebenbild Gottes

Gottesbild: Hinduismus: viele Gottheiten als Ausgestaltungen eines

göttlichen Urgrunds; Buddhismus: keine Gottesvorstellung

Dreieiniger, personaler,

sich offenbarender Gott

Erlösungsweg:

Selbsterlösung, Auflösung des Individuums; Hinduismus:

selbstloses Handeln, Erkenntnis, Hingabe an Gott, Vereinigung mit Brahman; Buddhismus: Überwindung des Leidens, „Verwehen“ im Nirwana

Erlösung durch Jesus Christus,

Gottes- und Nächstenliebe, Auferstehung, personales Leben bei Gott

„Keine bessere Weltordnung ohne ein Weltethos!

Ein Weltethos will das, was den Religionen der Welt trotz aller Verschiedenheiten jetzt schon gemeinsam ist, herausarbeiten und zwar in Bezug auf menschliches Verhalten, sittliche Werte und moralische Grundüberzeugungen.“

Hans Küng, Weltethoserklärung, 1993

Siehe auch: 5.2: Verhaltensregeln; 7.8: Islam; 9.3: Judentum

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