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148 ]~erieht: Spezieile analytisehe Methoden. und damit das Ganze zu einem gesehlossenen System macht. Der anfangs bei der Verseifungstemperatur yon 120--130~ verdampfende Ester dehnt den BMlon aus. Hut er sieh Mlm~hlich wieder zusammengezogen, so erkennt man daran die Vollst/~ndigkeit der Verseifung. l~. NEU~A~N. Zum Nachweis yon (ilbeimengungen in Erdnulliil empfehlen J. VIZE~r und L. GUILI~OT 1 folgende Methoden: 1. Xleine Beimengungen yon KopraS1 kSnnen an der Besehaffenheit der Spuren yon Fetts~uren erkannt' werden, die sich ant der OberflS~che des Destillates ansammeln, das man bei der BesVimmung der fliiehtigen 16sliehen und unlSslichen S~uren erh/~lt. In Abwesenheit yon Kolora61 bleiben die Fettsguren bis 22~ kristMlisiert. In Gegenwart yon Kopra sind sie bei dieser Temperatur gesehmolzen. Die Nachweisgrenze liegt bei etwa 2,5% Kopra61. -- 2. Zum Naehweis der hMbtroeknenden 01e client die Kristallisation der KMium- seifen aus Aceton-Wassergemiseh (9: 1). Man migt in ProberShren die tI6he der Kristailsehicht, die sich beim tIerabsetzen der Temperatur yon 50 ~ auf 14~ C ab- seheidet. Diese H6he ist in reinen ErdnuBSlen, unabh~ngig yon deren Herkunft, immer nahezu gMch. Durch Verunreinigungen wird sie vergrSBer~, meist aber ver- ldeinert. (OlivenS1 setzt sehon in kleinen Mengen die Kristallisationsgesehwindig- keit der KMiseifen herab.) Filtriert man den Inhalt der ProberShren und k/ihlt man das Ffltrat in einem Wasserbad auf 5 ~ C, so ist die Bfldung groBer Kristalle typiseh ftir reines Erdnu851 oder ffir dessen Mischungen mit OlivenS1. 3~isehungen mit hMbtrocknenden 01en, mit Ausnahme yon RfibS1, geben keine Kristalle, aber eine sehr best~ndige milehige Trfibung, welche ffir diese 01e spezifisch ist und 5% naehzuweisen gestattet. E . ]~AERTICH. Fiir die Bestimmung der S~iurezahl pflanzlicher (}le sehlagt I. V~a~G~s FVEN- TES ~ eine neue, genaue 1V[ethode vor, da die iibliehen in- und ausl/~ndischen amt- lichen und 10raktisehen Bestimmungsarten versehiedene Fehlerquellen aufweisen, die yon Ungenauigkeiten der Gef~Bvolumina bis zu Fehlerquellen auf Grund des C02-GehMtes reiehen, der in den L6sungsmitteln ge15st ist and einen zu hohen Verbrauch der Lauge bedingt. -- Folgende Methode wh'd vorgeschlagen. Eine dureh energisches Schfittein gleidher Volumina yon Sehwefelkohlenstoff, ~thanol nnd Wasser erhMtene Emulsion fiigt man zu der 01probe, die einige Tropfen Phenol- phthalein enth~lt. Man seh/i~telt um und titriert unter Umschfitteln mit der ein- gestellten Lauge bis zum Umsehlag yon gelbgrfin naeh braun. Die Resultate werden durch Kohlens~ure nicht beeinflugt. IRMGaRD SCI~-WEITZER. Die Jodzahl hSherer unges~ttigter Fetts~uren mit einer Doppelbindung kann naeh F. ~A und Z. KV~E~A a d~rch coulometrische Titration mit elektrolytiseh aus 0,2--1,2 n SMzsi~ure in 80--90%iger Essigs~ure entwickeltem Chlor bestimmt werden. Die lVIethode gibt genaue ~u t~iir Erueas/~ure wurde z. B. die Jodzahl 74,88 :t: 0,08 gefunden, w/~hrend der theoretische Weft 74,98 betrf~gt, Elektro- lytisch aus HBr entwiekeltes Brom gibt niedrigere Werte. Jod wird praktisch nicht addiert. Bei Verbindungen mit mehreren Doppelbinduugen wie Methylfuran, RfibS1, TabakS1 ergibt die coulometrische Chlormethode bedeutend zu niedrige Resultate. -- Aus/i~hmeng. Das Titrationsgef~B enth~lt in bekannter Art 1 Paar Generatorelektroden, 1 Paar Indieatorelektroden, Zu- und Ableitungsrohr ftir S~iekstoff und den Riihrer. Die Generatorkathode befindet sich in einem Glasrohr 1 C. R. Acad. Sei. (P~ris) 236, 813--814 (1953). 2 Inform. Quim. analit. 7, 181--199 (1953). Deptm. Invest. Bromatol., C.S.LC., Madrid. s Chem. Listy 47, 1166--1172 (1953) [Tsehechiseh]. Hochseh. f. Chemie, Prag, und 01- und Fettforsch.-Inst., AuBig/Elbe.

Die Jodzahl höherer ungesättigter Fettsäuren mit einer Doppelbindung

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Page 1: Die Jodzahl höherer ungesättigter Fettsäuren mit einer Doppelbindung

148 ]~erieht: Spezieile analytisehe Methoden.

und damit das Ganze zu einem gesehlossenen System macht. Der anfangs bei der Verseifungstemperatur yon 120--130~ verdampfende Ester dehnt den BMlon aus. Hut er sieh Mlm~hlich wieder zusammengezogen, so erkennt man daran die Vollst/~ndigkeit der Verseifung. l~. NEU~A~N.

Zum Nachweis yon (ilbeimengungen in Erdnulliil empfehlen J. VIZE~r und L. GUILI~OT 1 folgende Methoden: 1. Xleine Beimengungen yon KopraS1 kSnnen an der Besehaffenheit der Spuren yon Fetts~uren erkannt' werden, die sich ant der OberflS~che des Destillates ansammeln, das man bei der BesVimmung der fliiehtigen 16sliehen und unlSslichen S~uren erh/~lt. In Abwesenheit yon Kolora61 bleiben die Fettsguren bis 22~ kristMlisiert. In Gegenwart yon Kopra sind sie bei dieser Temperatur gesehmolzen. Die Nachweisgrenze liegt bei etwa 2,5% Kopra61. - - 2. Zum Naehweis der hMbtroeknenden 01e client die Kristallisation der KMium- seifen aus Aceton-Wassergemiseh (9: 1). Man migt in ProberShren die tI6he der Kristailsehicht, die sich beim tIerabsetzen der Temperatur yon 50 ~ auf 14 ~ C ab- seheidet. Diese H6he ist in reinen ErdnuBSlen, unabh~ngig yon deren Herkunft, immer nahezu gMch. Durch Verunreinigungen wird sie vergrSBer~, meist aber ver- ldeinert. (OlivenS1 setzt sehon in kleinen Mengen die Kristallisationsgesehwindig- keit der KMiseifen herab.) Filtriert man den Inhalt der ProberShren und k/ihlt man das Ffltrat in einem Wasserbad auf 5 ~ C, so ist die Bfldung groBer Kristalle typiseh ftir reines Erdnu851 oder ffir dessen Mischungen mit OlivenS1. 3~isehungen mit hMbtrocknenden 01en, mit Ausnahme yon RfibS1, geben keine Kristalle, aber eine sehr best~ndige milehige Trfibung, welche ffir diese 01e spezifisch ist und 5% naehzuweisen gestattet. E. ]~AERTICH.

Fiir die Bestimmung der S~iurezahl pflanzlicher (}le sehlagt I. V~a~G~s FVEN- TES ~ eine neue, genaue 1V[ethode vor, da die iibliehen in- und ausl/~ndischen amt- lichen und 10raktisehen Bestimmungsarten versehiedene Fehlerquellen aufweisen, die yon Ungenauigkeiten der Gef~Bvolumina bis zu Fehlerquellen auf Grund des C02-GehMtes reiehen, der in den L6sungsmitteln ge15st ist and einen zu hohen Verbrauch der Lauge bedingt. - - Folgende Methode wh'd vorgeschlagen. Eine dureh energisches Schfittein gleidher Volumina yon Sehwefelkohlenstoff, ~thanol nnd Wasser erhMtene Emulsion fiigt man zu der 01probe, die einige Tropfen Phenol- phthalein enth~lt. Man seh/i~telt um und titriert unter Umschfitteln mit der ein- gestellten Lauge bis zum Umsehlag yon gelbgrfin naeh braun. Die Resultate werden durch Kohlens~ure nicht beeinflugt. IRMGaRD SCI~-WEITZER.

Die Jodzahl hSherer unges~ttigter Fetts~uren mit einer Doppelbindung kann naeh F. ~ A und Z. KV~E~A a d~rch coulometrische Titration mit elektrolytiseh aus 0,2--1,2 n SMzsi~ure in 80--90%iger Essigs~ure entwickeltem Chlor bestimmt werden. Die lVIethode gibt genaue ~u t~iir Erueas/~ure wurde z. B. die Jodzahl 74,88 :t: 0,08 gefunden, w/~hrend der theoretische Weft 74,98 betrf~gt, Elektro- lytisch aus HBr entwiekeltes Brom gibt niedrigere Werte. Jod wird praktisch nicht addiert. Bei Verbindungen mit mehreren Doppelbinduugen wie Methylfuran, RfibS1, TabakS1 ergibt die coulometrische Chlormethode bedeutend zu niedrige Resultate. - - Aus/i~hmeng. Das Titrationsgef~B enth~lt in bekannter Art 1 Paar Generatorelektroden, 1 Paar Indieatorelektroden, Zu- und Ableitungsrohr ftir S~iekstoff und den Riihrer. Die Generatorkathode befindet sich in einem Glasrohr

1 C. R. Acad. Sei. (P~ris) 236, 813--814 (1953). 2 Inform. Quim. analit. 7, 181--199 (1953). Deptm. Invest. Bromatol., C.S.LC.,

Madrid. s Chem. Listy 47, 1166--1172 (1953) [Tsehechiseh]. Hochseh. f. Chemie, Prag,

und 01- und Fettforsch.-Inst., AuBig/Elbe.

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mit Glasfritte als Boden, um die Titrationsfltissigkeit vor der Einwirkung des ent- stehenden Wasserstoffs zu schfitzen. Der Generatorstrom wird yon einer 50 V- Batterie geliefert, die Stromstgrke kann im Bereich 1 bis 10 mAmp gegndert werden; sie wird stgndig kontrolliert und wghrend der Titrationsdauer konstant gehalten. .Am die Indicatorelektroden wird eine yon einem 2 V-Akkumulator abgezweigte Spannung yon 0,36 V angelegt. ])as Titrationsende wird dutch den Polarisations- strom zwischen den Indicatorelektroden angezeigt, der auftritt, wenn das erste freie Chtor in der L6sung erseheint. I)er _/qnivalenzpunkt ergibt sioh als Schnitt der beiden Zweige der Titrationskurve, die man dureh A~t ragen der Titrations- dauer gegen die Intensitgt des Polarisationsstromes erhglt. - - Man versetzt 1 bis 5 ml der LSsung der Probe in Eisessig mit so viel Eisessig und konz. Salzsgure, dab die Konzentration der Essigsgure 80--90% mad die der Salzsgure 4% betrggt. ])as GesamtvolUmen solI 25 ml betragen. Die Intensitgt des Indieatorstromes wird in Intervallen yon 10 see abgelesen (Gesamtdauer der Elektrolyse etwa 240 see). Ein Blindversueh mit den gleichen Mengen Reagenzien und den gleiehen Intensitgten des Generator- und Indieatorstromes wird parallel durchgefiihrt.

H. K~mTE~o~m~.

Bestimmung der Jodzahl nach ROSENlgUND-KUItNHENN 1. Die bei der Unter- suchung yon 01en in der Modiilkation yon G. H. B E ~ und L. J. KLn~ 2 auf- tretenden Feh]er werden yon H. J. Lr2s3 gepriift. Er finder, dab die Werte mit der Einwirkungszeit und dem angewendeten Reagensiiberschu~ steigen. Falsche Werte erh~lt man auch in Gegenwart yon Ch]oroform und Schwefel. Ebenso kann das als Reaktionskatalysator verwendete Queeksilber(II)-chlorid falsche Ergebnisse bedingen, indem es das Reagens zersetzt. - - Die nach der Jodmonochloridmethode ~ bestimmte Jodzah] ist zwar aueh etwus zeitabh~ngig, wird aber dureh Sehwefel und Chloroform nur wenig beeinfluBt. H. KVRT~NAC~.~R.

R. W. PLA:nOX, F. C. PAcI~ und L .A. GOL]0BLA~rT ~ stellen test, dal~ sich die Modifikation der ROSEN~uxl)-Kv]tNHENN-Methode nach G. H. BENI~AM und L. J . KLE]~ 6 bei der Bestimmung der konjugierten Doppelbindungen in Tung61 ( Holz6l) und yon Eliiostearinsiiure nicht bewahrt. Das Verfahren wird deshalb neu abgeandert. - - Arbeitsvorschri/t. In einer roten, mit G]asstopfen verschlieBbaren 250 ml-Flasche lSs~ man 75--85 mg HolzS1 oder 65--75 mg reine Elaostearinsaure in 5 ml Tetra- chlorkohlenstoff, 'pipettie~ dann im verdunkelten Raum (weniger als 0,5 Ker- zen Liehtst~rke) in die Flasche 10 ml Quecksilber(II)-aeetatlSsung (25 g in 1 1 Eis- essig), schwenkt 2 ~ 3 m a l um und fiigt genau 50 ml l~eagens nach ROSE~V~])- KUKNttENi~ (s. U.) unter der Vorsicht zu, da]~ die Flasehe beim Herausziehen der Pipette teilweise geschlossen bleibt und das Reagensvorratsgef~l~ sofort gesehlossen wird, um Bromverlusten vorzubeugen. Frisches l~eagens ist zu bereiten, wenn die Normalit~t des Broms unter 0,09 sinkt. Naehdem der mit Kaliumjodidl5sung befeueh- tete Stopfen eingesetzt und die Flasehe 2--3 sec herumgeschwenkt worden ist, stellt man sie sofort ins Dun]de bei 23--27 ~ C. Naeh 1 Std bringt man sie ins verdunkelte Laboratorium, pipettiert 20 ml der Kaliumjodidl5sung zu, schwenkt

Z. angew. Chem. 87, 58 (1924); vgl. diese Z. 87, 381 (1932). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127 (]950). J . Amer. Oil Chemists' Soe. 80, 399--403 (1953); National Res. Lab. Ottava,

Canada. Amer. Oil Chemists' Society ,,Official Methods" Chicago 1946. g. Amer. Oil Chemists' Soc. 80, 417--419 (1953). South. Region. Res. Lab.,

New-Orleans, La. (USA). J. Amer. Oil Chemists' Soc. 27, 127, 130 (1950).