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36 Harms, Das f r i sch gefallte Kupferoxydhydrat wird beim Erhitzen der Fliissigkeit, aus welcher es niedergeschlagen ist, dunkelbraun. Dieser Farbenwcchsel steht mit einer Aenderung in seiner chemischen Zusammensetzung in Verbindung. Es entsteht hierbei indessen nicht das was- serfreie Oxyd, sondern das Hydrat 3 CuO, HO. Analyse: I. 0,833 Grm. verloren beim Gliihen 0,056 Grm. = 6,73 Proc. 11. 0,489 Grm. verloren beim Gliihen 0,034 Grm. = 6,95 Proc. Berechnet Gcfunden 1. n. 3 CuO 119,l 92,98 93,27 93,05 HO 9,0 7,02 G,73 G,95 128,l lO0,OO iO0,oo ioo,oo. Die Eigenschaften dieser bciden Hydrate sind hin- langlich bekannt. Die Kohle als Reinigungsmittel ; YOU D e ni s e 1 b e n. Die schwarz gcbrannte Knochenkohle ist ein vorzug- liehes Mittel, urn Glasgefasse von Harzen oder iitherischen Oelen zu befreien. Man bringt etwas hlkohol in dae Glas, verbreitet ihn iiber die innere Oberflache, figt cine massige Menge Knochenkohle hinzu und schuttelt mit Wasser. 1st die Harzschicht bereits erhartet, so muss das Schiitteln wiederholt werden. Diese Nutzanwendung der Kohle beruht auf ihrer bekannten Eigenschaft, aus wiisserigen Fliissigkeiten den Weingeist an sich zu ziehen, so wie darauf, dass der in den Poren der Kohle abgelagerte Weingeist fortfahrt, auf die an den Wandv-ngen der Gliiser haftenden Harze oder iitherischen Oele lijsend zu wirken, sic zu sainmeln und in den Zwischenrauinen der Kohle festzuhnlten.

Die Kohle als Reinigungsmittel

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Page 1: Die Kohle als Reinigungsmittel

36 Harms,

Das f r i sch gefallte Kupferoxydhydrat wird beim Erhitzen der Fliissigkeit, aus welcher es niedergeschlagen ist, dunkelbraun. Dieser Farbenwcchsel steht mit einer Aenderung in seiner chemischen Zusammensetzung in Verbindung. Es entsteht hierbei indessen nicht das was- serfreie Oxyd, sondern das Hydrat 3 CuO, HO. Analyse:

I. 0,833 Grm. verloren beim Gliihen 0,056 Grm. = 6,73 Proc.

11. 0,489 Grm. verloren beim Gliihen 0,034 Grm. = 6,95 Proc.

Berechnet Gcfunden 1. n.

3 CuO 119,l 92,98 93,27 93,05 HO 9,0 7,02 G,73 G,95

128,l lO0,OO iO0,oo ioo,oo. Die Eigenschaften dieser bciden Hydrate sind hin-

langlich bekannt.

Die Kohle als Reinigungsmittel ; YOU

D e ni s e 1 b e n.

Die schwarz gcbrannte Knochenkohle ist ein vorzug- liehes Mittel, urn Glasgefasse von Harzen oder iitherischen Oelen zu befreien. Man bringt etwas hlkohol in dae Glas, verbreitet ihn iiber die innere Oberflache, f ig t cine massige Menge Knochenkohle hinzu und schuttelt mit Wasser. 1st die Harzschicht bereits erhartet, so muss das Schiitteln wiederholt werden.

Diese Nutzanwendung der Kohle beruht auf ihrer bekannten Eigenschaft, aus wiisserigen Fliissigkeiten den Weingeist an sich zu ziehen, so wie darauf, dass der in den Poren der Kohle abgelagerte Weingeist fortfahrt, auf die an den Wandv-ngen der Gliiser haftenden Harze oder iitherischen Oele lijsend zu wirken, sic zu sainmeln und in den Zwischenrauinen der Kohle festzuhnlten.

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Zersetzung des Weingeistes duidi Bs*om. 37

Das Spiilwasser zeigt sich vollig klar und ist nicht

Die Kohle kann zu diesem Zwecke mit Recht cm- im Mindesten milchig getrubt.

pfohlen werden. - Ueber die Zersetznng des Wein eistes dnrch Brom

bei Gegenwart von B chwefel; von

D e m s e 1 b e n. - Brom vermischt sich mit Weingeist unter starker

Wlrmeentwickelung und es entstehen hierbei nach Lb wig folgende Producte: Fester Bromkohlenstoff (C2Sr2), Bro- mal, Ameisensaure, Bromwasserstoffsiiure, Bromathyl, schwerer Bromiither, Wasser und eine weisse, nicht niiher untersuchte Substanz. Ausserdem bildet sich, inindestens nach einiger Zeit, etwas Essigather, der sich beim gelin- den Erwarmen der Fltissigkcit soglcich :in seinem eigen- thiimlichen Geruch zu erkennen giebt. Das nestillat ent- hAlt freies Brom und zeigt deshalb eine rothliche Fnrbe.

Die Gegenwart von Schwefel lindert an dem Vor- gange wenig. Das Brom niinmt die namlichen Formen an. Essigiither und Ameisensaure konnten hingegen nicht nachgcwiescn wcrdcn. Auch war das iibergehende De- stillat bei allen Versuchen, welche vorgenommen wurden, von Adang bis zu Ende vollkommen farblos. Ein ver- haltnissmiissig zu dcr Menge des angewandten Broms sehr geringcr Theil des Schwefels verwandelt sich in Schwe- felsaure, deren Bildung, schon .bei gewohnlicher Tempe- ratur beginnend, wahrend dcr Dcstillntion fortgeht und zu Ende verliiuft.

Das Brom wurde nicht in dcr Menge angewandt (1 und 2 Theile), dass aller Weingcist zersetzt werden konnte. Wird nun die durcli Destillation nus diesem Gemisch erhaltene Flussigkcit mit moglichst wenig Was- aer gefdllt, 80 tritt in allen Fiillen eine schwsche Gas-