52
www.boersen-zeitung.de/rendite rendite Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung September 11 14 Hohe Zinsen Mittelstandsbonds erleben zurzeit einen Boom, Anleger sollten dennoch kühl überlegen. Seite 18 Starke Schwankungen Die enorme Volatilität kostet Nerven, man kann damit aber auch Geld verdienen. Seite 30 Neue Pflichten Berlin macht Ernst: Freie Finanzvermittler müssen künftig ihre Sachkunde nachweisen. Seite 47 Die Märkte zittern um Amerika Was die Herabstufung durch Standard & Poor’s bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

www.boersen-zeitung.de/rendite

renditeDas Anlagemagazin der Börsen-Zeitung

September 11 14

Hohe ZinsenMittelstandsbonds erleben zurzeit einen Boom, Anleger sollten dennoch kühl überlegen. Seite 18

Starke SchwankungenDie enorme Volatilität kostet Nerven, man kann damit aber auch Geld verdienen. Seite 30

Neue PflichtenBerlin macht Ernst: Freie Finanzvermittler müssen künftig ihre Sachkunde nachweisen. Seite 47

Die Märkte zittern um Amerika

Was die Herabstufung durch Standard & Poor’s bedeutetund weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

Page 2: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

2 rendite 14 September 2011

Weitere Informationen erhalten Sie bei Allianz Global InvestorsKapitalanlagegesellschaftmbH,Mainzer Landstraße 11–13, 60329 Frankfurt amMain.Bei dieser Anzeige handelt es sich umWerbung gem. § 31 Abs. 2WpHG.

Allianz Global

Heft 03 | 2011

Höchstnote für

im Test: 100 Anbieter gültig bis: 02/12

Investors

DieWelt verändert sich so schnell wienie zuvor. Jeden Tag kommt neuesWissen hinzu, tausende Informationenströmen auf uns ein. Aber welche sindwichtig für die Geldanlage?

Umdies herauszufinden, sind die Fonds-Experten von Allianz Global Investorsweltweit aktiv. Und gewinnen so vorOrt die entscheidenden Einblicke, umvorausschauende Anlagestrategien zuentwickeln.

Mehr entscheidende Einblicke unterallianzgi.de

Page 3: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

3rendite 14 September 2011

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

die Verunsicherung ist mit Vehemenz an die internationalen Finanzmärkte zurückgekehrt. Investoren vermissen in erster Linie eine klare Strategie von Politik und Notenbanken im Kampf gegen die Schuldenkrisen in den USA und in der Eurozone. Sie fürchten zudem, dass die Wirtschaft in die Rezession zurückfällt.

Anlass zur Sorge gibt es in der Tat zur Genüge. Aus den Vereinigten Staaten sind bis auf Weiteres jedenfalls keine nennenswerten Impulse für die Weltkonjunktur zu erwarten. Die schwache Verfassung vieler europä-ischer Staaten vergrößert das Dilemma, und in vielen Schwellenländern sind die inflationären Risiken noch immer nicht gebannt. Ökonomen hoffen immerhin darauf, dass sich die US-Wirtschaft in den nächsten Monaten allmählich stabilisiert, wie Sie in der Titelgeschichte ab Seite 8 lesen können. Und welche Länder in Fernost zurzeit eine bessere Alter-native zu China sind, lesen Sie ab Seite 14.

Ein weiteres Thema, das speziell private Anleger weiterhin beschäftigen dürfte, ist das boomende Angebot an Mittelstandsanleihen. Mit ihren hohen Kupons sehen diese Papiere sehr interessant aus, und ihre Attrakti-vität wächst zusätzlich, wenn an den Aktienmärkten die Kurse einbrechen. Hier gilt allerdings das Sprichwort: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Auf welche Fakten Investoren die angebotenen Anleihen vor einer möglichen Zeichnung abklopfen sollten, erfahren Sie ab Seite 20.

Berichte über die Chancen in Osteuropa, Volatilitätsprodukte und geschlos-sene Private-Equity-Fonds zählen diesmal zum weiteren Angebot. Und in der Rubrik Recht & Praxis ab Seite 46 lesen Sie, welche Pflichten und Kosten wohl noch vor dem Jahresende auf freie Finanzvermittler zukommen.

Ich wünsche Ihnen eine Lektüre mit Gewinn,

Thorsten KramerLeitender Redakteur

Page 4: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

4 rendite 14 September 2011

Page 5: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

5rendite 14 September 2011

Inhalt

06 News 08 Titel Uncle Sam in großer Not Anleger fürchten den Rückfall der USA in die Rezession. Die Herabstufung der Bonität kostet viel Vertrauen.

14 Aktien Zwei wachstumsstarke Alternativen Strategen setzen auf Indonesien und Thailand. Beide Länder haben die Inflation schon im Griff.

18 Anleihen Mittelstandsanleihen locken mit hohen Zinsen Investoren sollten die Risiken der Papiere sehr genau prüfen. Behilflich sind dabei die Berichte der Ratingagenturen.

22 Investmentfonds Osteuropa eröffnet Anlegern neue Chancen Polen und Tschechien auf solidem wirtschaftlichen Fundament. Investitionen in die Infrastruktur verstärken das Wachstum.

26 Zertifikate Themen-Zertifikate für eine grüne Zukunft Energiewende liefert Impulse für Wind und Solar. Aber Anleger müssen nichts überstürzen.

30 Exchange Traded Funds Auf und nieder immer wieder Mit der Verunsicherung der Anleger lässt sich Geld verdienen. Ein Investment in die Volatilität ist aber nicht ganz einfach.

32 Geschlossene Fonds Die Renditen sprechen für sich Private Equity erzielt häufig hohe Erträge. Investoren brauchen aber einen langen Atem.

36 Alternatives Investment Ein Baustein für den Kapitalerhalt Als großes Plus vieler Geldmarktfonds gilt ihre Stabilität. Bei der Auswahl müssen Anleger die Produkte aber gut sortieren.

39 Daten und Preise 45 Impressum

46 Recht & Praxis Neue Pflichten für freie Finanzmakler Vermittler müssen künftig ihre Sachkunde nachweisen. Kreditbranche sieht dennoch nur einen „Anlegerschutz light“.

48 Termine

50 Schlussnote Mehr Chancen als Risiken mit Aktien

14 2011

08

14

26

Foto

s: de

rhaj

oe, E

va Le

mon

enko

, kai

pity

/alle

foto

lia

Page 6: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

6 rendite 14 September 2011

NEWS

HSBC überzeugtGroße Qualitätsunterschiede bei ProduktinformationenSeit 1. Juli müssen Anlegern Produktinformationsblätter (PIB) zur Verfügung gestellt werden. Die EU-Verordnung hat den Emittenten genaue Vorschriften an die Hand gege-ben, wie die PIB aussehen müssen. Ein Vergleich von Scope Analysis hat ergeben, dass sich die Zertifi kate-Emittenten in der „Pfl icht“ gut schlagen und Qualitätsunterschiede erst in der „Kür“ – Aktualität, Verständlichkeit und Extra-Service – sichtbar werden. Am besten schnitt HSBC Trinkaus ab, aber auch Citigroup, Goldman Sachs und Macqua-rie schlugen sich im Scope-Vergleich sehr gut. Dennoch macht Scope weiteren Nachbesserungsbedarf bezüglich der Transparenz aus: 48 % der befragten Bankberater spürten im Verlauf der vergangenen zwölf Monate keine Transparenzverbesserung, 38 % immerhin geringfügige Fortschritte und lediglich 14 % sehen eine positive Entwick-lung. Dies zeigt, dass es nötig ist, per Gesetz über PIB für mehr Transparenz zu sorgen. 80 % der von Scope befragten Emittenten und Berater sehen die PIB-Einführung positiv.

Lesetipp: Hintergründe der Schuldenkrise

In eigener Sache Anleger verlieren OptimismusGewinner aus HemerVerlag und Redaktion von „rendite“, dem Anlagema-gazin der Börsen-Zeitung, danken allen Leserinnen und Lesern, die sich an der Leserbefragung aus Heft 13 (Juni 2011) beteiligt haben, für viele interessante Anregungen und konstruktive Kritik. Natürlich haben uns die überwiegend positiven Kommentare zu unse-rem Magazin sehr gefreut. Freuen darf sich auch der Gewinner eines Apple iPod, dessen Verlosung mit der Leserbefragung verbunden gewesen ist. Der Gewin-ner heißt Christoph Klein und kommt aus Hemer.

J.P. Morgan: Investitionsabsichten rückläufigDie Unsicherheit an den Finanzmärkten spiegelt auch eine aktuelle Umfrage von J.P. Morgan wider: Nur mehr 33,3 (Mai: 49,8) % der Befragten glaubten an eine positive Ent-wicklung des deutschen Aktienmarktes in den kommenden sechs Monaten. Die Zahl der Pessimisten kletterte auf 23,3 (15,0) %. Auch die tatsächlich geplante Investitionstätigkeit verzeichnet ein Minus. So wollen nur mehr 30,3 (34,4) % der Anleger, die bereits im Besitz von Wertpapieren und Invest-mentfonds sind, im zweiten Halbjahr 2011 investieren, wo-hingegen 59,6 (52,2) % kein weiteres Engagement anstreben.

Bericht der US-Untersuchungskommission Die Schuldenkrise beidseits des Atlantiks nimmt kein Ende, im Gegenteil: Immer mehr EU-Länder werden in den Strudel gezogen. Noch lässt sich leicht erin-nern, dass der Ausgangspunkt die US-Subprime-Krise gewesen ist. Wie es genau weiterging, das versuchen derzeit zahlreiche Bücher zu rekon-struieren und zu erklären. Eines davon ist „Der

FCIC Report“ (Finanzbuch Verlag), der die wichtigsten Ergebnisse der Financial Crisis Inquiry Commission (FCIC) beschreibt. Die FCIC untersuchte für die US-Regierung die Gründe für die Entstehung der Finanz-krise 2007 bis 2010. Wirtschaftlich Interessierten, die eine knappe, verständliche und gut strukturierte Zusammenfassung suchen, sei eher „Wirtschaftskrise ohne Ende?“ von Aymo Brunetti (hep) empfohlen.

Das obere Drittel im Scope-VergleichEmittent Anmerkungen zum Produktinformationsblatt

Citigroup Berechnung von aktuellen Kennzahlen Hohe Übersichtlichkeit Szenariobetrachtung auf aktueller Kursbasis

DeutscheBank

Erklärung zum Basiswert Erklärung Wirkungsweise der Einflussfaktoren während der Laufzeit

GoldmanSachs

Berechnung von aktuellen Kennzahlen Hohe Übersichtlichkeit

HSBCTrinkaus

Berechnung von aktuellen Kennzahlen Ausführliche Produktbeschreibung Hohe Verständlichkeit

Macquarie Berechnung von aktuellen Kennzahlen Hohe Übersichtlichkeit

RBS Berechnung von Kennzahlen, jedoch Aktualität nicht immer gegeben Hohe Übersichtlichkeit

Unicredit Aktuelle Kurse von Basiswert und Zertifikat Erklärung zum Basiswert Kosten für HVB-Kunden gesondert ausgewiesen

Stichtag 1.7.2011; Auflistung in alphabetischer ReihenfolgeQuelle: Scope Analysis

6 rendite 14 September 2011

Lesetipp: Hintergründe der SchuldenkriseBericht der US-Untersuchungskommission Die Schuldenkrise beidseits des Atlantiks nimmt kein Ende, im Gegenteil: Immer mehr EU-Länder werden in den Strudel gezogen. Noch lässt sich leicht erin-nern, dass der Ausgangspunkt die US-Subprime-Krise gewesen ist. Wie es genau weiterging, das versuchen derzeit zahlreiche Bücher zu rekon-struieren und zu erklären. Eines davon ist „Der

Page 7: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

7rendite 14 September 2011

news

OPTIONSSCHEINE | ZERTIFIKATE | ANLEIHEN | FONDS

Ich weiß aus eigener Erfahrung, was unsere Wirtschaft leistenkann. Deshalb setze ich auf Discount Zertifikate von deutschenBlue Chips und auf den DAX®. Und für Risiken gibt esSicherheitspuffer. Damit bin ich langfristig schon immergut gefahren.

©2011 Citigroup Global Markets Limited. All rights reserved. Citi and Arc Design is a trademark and service mark of Citigroup Inc., used and registered throughout the world.

Informieren Sie sich jetzt unter www.citifirst.com/discountoder kostenfrei unter 0800 2484-366.

www.citifirst.com

Mein Bauch sagt Rendite, meinKopf Risiko reduzieren und ich:CitiFirst – mein Partner fürDiscount Zertifikate.

Hans Schilling (Rentner, 64 Jahre)

Die Bezeichnung DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG.

110811_CitiFirst_AZ_Discount_HansSchilling_Rendite_210x148mm_3mm.indd 1 16.08.2011 11:01:15

Lieber Stadt als Land Nachhaltigkeit gefragtImmobilienkäufer bevorzugen die ZentrenDas aktuelle Immobilienbarometer von Interhyp und Immobilienscout 24 zeigt, dass 52 % der Käufer, die das Wohneigentum als Kapitalanlage nutzen wollen, nach einem passenden Objekt in der Stadt und weitere 40 % im Speckgürtel einer Stadt suchen. Nur 8 % wollen in ein Haus oder eine Wohnung im ländlichen Bereich investie-ren. Geht es um die Eigennutzung, sieht es etwas anders aus: Hier bevorzugen 53 % eine Immobilie im Speckgürtel, nur mehr 37 % wollen in die Stadt und immerhin 10 % zieht es aufs Land. Bei der Entscheidungsfindung achten 66 % beider Käufergruppen auf gute Einkaufsmöglich- keiten in der Nähe, 57 % auf eine gute Verkehrsanbin-dung und für 40 % ist die Nähe zur Natur wichtig.

Neuer Stimmungsindex zur KapitalanlageDer Nachhaltigkeitsgedanke kommt bei deutschen Großanlegern an: 64 % der 218 im Juni von Union Investment befragten Großanleger mit einem verwal-teten Gesamtvermögen von über 1 Bill. Euro gaben an, Nachhaltigkeitskriterien bei ihren Anlageent-scheidungen zu berücksichtigen. Der auf der Studie aufbauende Stimmungsindex zur nachhaltigen Kapi-talanlage zeigt mit einem Wert von +22 auf einer Skala von – 100 bis +100 eine positive Einstellung an. Ungeachtet der aktuellen Anlagepolitik erwar-ten alle Umfrageteilnehmer eine deutlich positive Entwicklung des Marktes für nachhaltige Kapital-anlagen innerhalb der kommenden fünf Jahre.

Anzeige

Page 8: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

8 rendite 14 September 2011

TITEL

Enttäuschende Konjunkturdaten, politische Scharmützel im Schul-denstreit und die Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Stan-dard & Poor’s haben das Vertrauen in die USA erheblich geschwächt. Investoren fürchten nun den Rückfall in die Rezession. Ökonomen glauben zwar weiterhin daran, dass diese Sorgen übertrieben sind. Mit stabilisierenden Impulsen rechnen sie allerdings frühestens im Herbst. Bis dahin sind starke Nerven gefragt.

Von Stefanie Schulte und Thorsten Kramer

Der Präsident sieht die Vereinigten Staaten fi nanziell wei-terhin als sicheren Hafen. „Egal, was eine Agentur sagen mag, wir waren immer ein ‚AAA‘-Land und werden es auch immer sein“, sagte Barack Obama in Reaktion darauf, dass Standard & Poor’s der weltgrößten Volkswirtschaft erstmals seit 1961 die höchste Bonitätsnote aberkannte. Zu einer Beruhigung der Märkte führte seine Erklärung aber nicht, denn die Investoren haben genug von markigen Worten. „Die Politiker müssen endlich akzeptieren, dass ihre halb-herzigen Lösungen nicht greifen“, mahnt Christian Wrede, Sprecher der Geschäftsführung von Fidelity International in Deutschland. Erforderlich seien Maßnahmen, die an den Finanzmärkten als glaubwürdig erachtet werden, um die Schuldenkrise und die Wirtschaftsprobleme in den Griff zu bekommen – und zwar im Euroraum und in Amerika.

In den USA stärkte die Einigung zwischen Republika-nern und Demokraten auf eine Anhebung der Schulden-grenze kurz vor der drohenden Zahlungsunfähigkeit bei vielen Marktteilnehmern den Eindruck eines miserablen Krisenmanagements. Und das in einer Phase, in der das Wachstum schwächelt und der scharfe Rückgang des viel beachteten Einkaufsmanagerindex für die Industrie sowie viele weitere rückläufi ge Indikatoren signalisieren, dass die US-Wirtschaft weiter an Tempo verliert. Die nun steigenden Kreditkosten werden die Vereinigten Staaten jährlich mit rund 100 Mrd. Dollar zusätzlich belasten und den Spielraum für staatliche Ausgaben weiter einengen. Und dies bleibt

Uncle Samin großer NotAnleger fürchten Rückfall der USA in die RezessionHerabstufung der Bonität kostet viel Vertrauen

Page 9: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

9rendite 14 September 2011

TITEL

nicht ohne negative Effekte auf die Perspektiven der Volks-wirtschaft. So reduzierte die Citigroup ihre Prognose für das Wachstum im zweiten Halbjahr drastisch von 3,1 % auf 2,2 % – und bei anderen Instituten fallen die Schätzungen noch geringer aus.

Sorge bereitet Ökonomen vor allem, dass der Arbeitsmarkt in der zu 70 % vom privaten Konsum abhängigen Volkswirt-schaft auf der Stelle tritt, obwohl die Rezession infolge der Finanzkrise bereits seit dem dritten Quartal 2009 beendet ist. Im Juli entstanden in den USA außerhalb der Land-wirtschaft gerade mal 117 000 neue Jobs, und die offi zielle Arbeitslosenquote lag weiterhin bei über 9 %. Seit dem Ende der Rezession ging die Rate somit lediglich um 0,4 Prozent-punkte zurück. Zum Dilemma kommt hinzu, dass die Not in Wahrheit noch viel größer ist, denn die offi zielle Statistik der Regierung berücksichtigt nur diejenigen, die in den vier Wochen vor der Erhebung aktiv auf Stellensuche waren. Da-durch fallen all diejenigen durchs Raster, die ihre Hoffnun-gen auf eine neue Stelle längst aufgegeben haben. Ergänzt um diese Personen beträgt die Arbeitslosenquote fast 11 %. Und rechnet man noch all jene hinzu, die Vollzeit arbeiten wollen, aber nur Teilzeitjobs fi nden, sind sogar mehr als 16 % der US-Bürger un- oder unterbeschäftigt.

Die Risiken wachsenEine Umfrage unter Ökonomen Mitte August ergab, dass sie das Risiko einer erneuten Rezession in den USA inzwi-schen mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % gewichten. Die jüngst bekannt gegebenen, enttäuschenden Wachstums-daten haben an diesem gestiegenen Pessimismus einen hohen Anteil. So wuchs das Bruttoinlandsprodukt in den USA im zweiten Quartal 2011 laut ersten Schätzungen des US-Handelsministeriums nur um 1,3 % und damit deutlich weniger als erwartet. Zudem stellte sich heraus, dass das Ministerium die Konjunkturentwicklung im ersten Quartal viel zu optimistisch eingeschätzt hatte: Statt der angege-benen 1,9 % wuchs die US-Wirtschaft nur um magere 0,4 %. Diese Zahlen sind weit entfernt von dem Durchschnittswert von 2 %, den Ökonomen zuvor für die kommenden Jahre prognostiziert hatten.

Für den weiteren Jahresverlauf besteht gleichwohl Hoff-nung, dass die Konjunktur wieder etwas dynamischer zu-legt. Denn zumindest einige Ursachen der Konjunkturdel-le seien vorübergehender Natur, sagt Kenneth Goldstein, Volkswirt beim privatwirtschaftlichen Institut Conference Board, das unter anderem Statistiken zum Verbraucherver-trauen in den USA herausgibt. Die Erdbeben- und Nuklear-katastrophe in Japan habe die Produktion vieler Autozulie-ferer beeinträchtigt, sodass General Motors, Ford, Chrysler und andere in den USA produzierende Hersteller weniger Fahrzeuge ausliefern konnten als geplant. Auch die Fo

to: H

arle

kin1

979/

foto

lia

»

Page 10: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

10 rendite 14 September 2011

TITEL

Es ist, als hätte eine Zeitmaschine die Wall Street in den Dotcom-Boom von vor gut zehn Jahren zurückversetzt, als neue und oft obskure Internetunter-nehmen an der Börse boomten. Auch diesmal wieder finden die Aktien von Online-Startups beim Börsengang reißenden Absatz. Hiervon profitierten in den vergangenen Monaten etwa das Karriere-Kontaktnetzwerk Linked-in, das Online-Radio Pandora Media und die Immobiliendatenbank Zillow. Alle drei Börsenneulinge verzeich-neten an ihren ersten Handelstagen fast beispiellose Kursgewinne.

Etliche weitere Internetunternehmen stehen nun in den Startlöchern, um ebenfalls den Schritt auf das Parkett zu wagen. Dazu zählen das Online-Kontakt- Netzwerk Facebook und der Internet-Nachrichtendienst Twitter. Wie das Magazin „Barron’s“ kürzlich errechnete, wird der Wert der acht größten Internet-unternehmen, die kürzlich an die Börse gingen oder dies voraussichtlich bis Ende des nächsten Jahres tun werden, auf zu-sammen etwa 200 Mrd. Dollar geschätzt. Facebook, Twitter, Pandora, Linkedin und Co. wären damit zusammen fast so schwer wie der Software-Riese Microsoft. Die Umsätze der acht Gesellschaften summierten sich 2010 aber nur auf 3,5 Mrd. Dollar – das ist gerade mal ein Zwanzigstel der Erlöse von Microsoft.

Noch schwindelerregender wirken die Bewertungen, wenn man auf die Gewinne schaut. Während bei Microsoft im Geschäftsjahr 2010/11 unter dem Strich stattliche 23 Mrd. Dollar blieben, schreiben die meisten Börsenneulinge oder Börsenaspiranten bestenfalls schwarze Nullen. Linkedin etwa, die

an der Börse Anfang August 10 Mrd. Dollar wert war, leidet darunter, dass nur ein Bruchteil ihrer rund 100 Milli-onen registrierten Mitglieder die Seite auch wirklich regelmäßig besucht. 2010 schrieb Linkedin 15 Mill. Dollar Gewinn.

Der Verdacht, dass viele der derzeitigen Börsenträume ebenso schnell plat-zen könnten wie die Hoffnungen, die vor gut einem Jahrzehnt etwa in den Online-Modehändler Boo.com oder das Suchportal Lycos Europe gesetzt wurden, liegt daher nah. Während Lycos an der Börse zunächst haussierte, dann aber ins Abseits geriet und 2008 die Liqui-diation ankündigte, schaffte es Boo.com damals nicht einmal aufs Parkett. Die britische Gesellschaft musste bereits 2000 aufgeben, nachdem sie Risikokapi-tal von 160 Mill. Dollar verbrannt hatte.

Marktexperten weisen indessen darauf hin, dass der jüngste Boom der Tech-nologie-Börsengänge bei weitem noch nicht die Größenordnung der damaligen Dotcom-Blase erreicht. Die Zahl der Bör-senneulinge sei ähnlich klein wie etwa in den Jahren 1995 und 1996, als Unter-nehmen wie der Browser-Entwickler Netscape und der Portalbetreiber Yahoo aufs Parkett gingen, wird betont. Aller-dings haben auch Netscape und Yahoo nicht die hohen Erwartungen erfüllt, die in sie gesetzt wurden. Groß wurde dagegen ein Internet-Startup, das da-mals kaum jemand beachtete: der heute an der Nasdaq mit fast 200 Mrd. Dollar bewertete Suchmaschinenbetreiber Google. Anleger sollten sich daher nicht allzu blind darauf verlassen, dass die heutigen Börsenlieblinge auch tatsäch-lich die Internet-Stars des kommenden Jahrzehnts sein werden. STEFANIE SCHULTE

Facebook & Co.

Der neue Hypeim Internet

Zahl der schweren Stürme und anderer Unwetter sei in diesem Frühjahr größer gewesen als in früheren Jahren, fügt Goldstein hinzu. Zudem wird erwartet, dass sich die zuletzt stark gestiegenen Benzin- und Lebensmittelpreise stabi-lisieren werden. Dies alles zusammen, so die Hoffnung, werde die zuletzt aus-gesprochen düstere Stimmung der Ver-braucher aufhellen. Statt große Teile ihrer Einkommen auf das Sparkonto zu bringen, würden sie dann möglicher-weise wieder mehr Geld in Shopping Malls und Restaurants ausgeben.

Einige strukturelle Probleme werden sich dagegen nicht so schnell verziehen wie Hurrikans. Belastet wird die Konjunktur insbesondere dadurch, dass sich der seit der Subprime-Hypothekenkrise schwer angeschlagene US-Häusermarkt immer noch nicht erholt hat. Dies hat weit-reichende Auswirkungen: Bauunterneh-men leiden darunter, dass sich derzeit kaum jemand an Neubauten wagt. In-folgedessen verzeichnen auch Handwer-ker und Baumarktbetreiber wie Home Depot und Lowe’s weniger Nachfrage. Darüber hinaus bedeuten rückläufi ge Häuserpreise, dass sich Immobilienbe-sitzer in den USA ärmer fühlen als früher und deshalb fast jeden überschüssigen Dollar zur Seite legen.

Sorge gehört den FirmengewinnenBedeutet die angespannte Lage nun, dass für Aktionäre in den USA nichts zu holen ist? Trotz der jüngsten Turbu-lenzen halten viele Analysten an einem gewissen Optimismus fest. „Der Markt preist aktuell einen Rückgang der Fir-mengewinne um 15 % ein, so wie in einer Rezession“, meint Robert Buckland, Anla-gestratege der Citigroup. Er hält das für übertrieben. Die zuvor für 2012 gülti-ge Konsensprognose eines Anstiegs der Firmengewinne von 15 % verliert durch die Eintrübung der Konjunktur natür-lich ihre Gültigkeit, die Citigroup geht aber zumindest davon aus, dass die Fir-mengewinne 2011 und 2012 weiterhin zulegen werden. Im ersten Halbjahr stei-gerten die im S & P 500 gelisteten Unter-

Page 11: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

11rendite 14 September 2011

TITEL

nehmen ihre Nettoergebnisse im Vorjah-resvergleich um durchschnittlich 16 %. Analysten liefern mehrere Erklärungen dafür, warum es vielen großen börsen-notierten US-Unternehmen offenbar gelungen ist, sich von der schwächeln-den Gesamtkonjunktur abzukoppeln und den Markt mit hohen Ergebnissen zu beeindrucken. Unter anderem sind viele S & P-Unternehmen international ausgerichtet und konnten daher den Nachfragemangel auf dem Heimatmarkt im Ausland auffangen, insbesondere in den boomenden Schwellenländern. Der zuletzt rückläufi ge Dollarkurs ver-stärkte diesen Effekt. Dieser Trend kam im zweiten Quartal 2011 beispiels-weise dem Mischkonzern General Electric (GE) zugute. Die GE-Industrie-sparte verzeichnete auf dem Heimat-markt zwar einen Umsatzrückgang, konnte weltweit aber um 10 % wachsen.

Profi tiert haben die Konzerne aber auch von aggressiven Sparmaßnahmen in-folge der Rezession, bei denen unter anderem Tausende von Arbeitsplätzen gestrichen wurden. Vielen ist es seither gelungen, die wieder zunehmende Nach-frage zu befriedigen, ohne in großem Stil neue Mitarbeiter einstellen zu müs-sen. Wenn Arbeitsplätze aufgebaut wer-den, geschieht dies häufi g nicht in den USA, sondern in Niedriglohnländern. Dieser Trend trägt zwar zur Stagnation des US-Arbeitsmarktes bei, macht sich in den Gewinn- und Verlustrechnungen der Unternehmen aber positiv bemerk-bar. Steigende Gewinne und Cash-fl ows haben den Gesellschaften zudem Spiel-raum für Investitionen verschafft. An-

statt neue Mitarbeiter zu rekrutieren, nutzen viele Konzerne diesen lieber, um ihre IT-Ausstattungen auf Vordermann zu bringen. Hiervon profi tierte die Tech-nologiebranche, die mit einer besonders dynamischen Gewinnentwicklung auf-warten kann.

Laut Standard & Poor’s Equity Research legten die operativen Ergebnisse des gesamten Technologiesektors im ersten Halbjahr im Durchschnitt um schät-zungsweise 29 % zu. Für den Rest des Jahres erwarten Analysten allerdings, dass die Dynamik nachlässt. Im Ge-samtjahr 2011 soll sich die Branche den Prognosen zufolge daher nur um 23 % verbessern. Dennoch zählen Technolo-giewerte weiterhin zu den klaren Favo-riten der Marktstrategen. David Bianco von Bank of America Merrill Lynch etwa rät dazu, diese Branche zusammen mit Energiewerten überzugewichten. Auch das von Barry Knapp (siehe Interview Seite 12) geführte US-Aktienteam von Barclays Capital zählt Technologie zu seinen Favoriten und rät darüber hinaus zu Gesundheits- und Industriewerten.

Sehr schwacher FinanzsektorWeniger begeistert sind die Barclays-Strategen von Finanzaktien. US-Banken leiden unter anderem darunter, dass in ihren Hypothekenportfolios zusätzliche Risiken schlummern könnten. So schrieb die Bank of America im zweiten Quar-tal einen Rekordverlust von fast 9 Mrd. Dollar, weil sie eine Summe in ähnlicher Höhe an Investoren zahlen musste, die ihr vorwarfen, sie über die Qualität von Hypothekenverbriefungen ge- Fo

to: a

sraw

olf/

foto

lia

»

Page 12: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

12 rendite 14 September 2011

TITEL

täuscht zu haben. Teuer wurden für die Bank of America überdies Streitigkeiten mit den staatlichen Immobilien-fi nanzierern Fannie Mae und Freddie Mac, die sich eben-falls im Verbriefungsgeschäft über den Tisch gezogen fühl-ten. Experten warnen davor, dass derartige Probleme auch auf andere US-Banken zukommen könnten. Die Aktien im Finanzsektor befi nden sich daher bereits seit einigen Monaten auf rasanter Talfahrt.

Amerikanische Privatinvestoren beschränken ihr Miss-trauen indessen nicht auf den Finanzsektor. Sie halten sich bei Aktien generell zurück, weil sie offenbar immer noch unter dem Schock des Aktiencrashs der Jahre 2008 und 2009 stehen, als der S & P 500 die Hälfte seines Werts verlor. Allein in den vergangenen zwölf Monaten zogen sie netto mehr als 70 Mrd. Dollar aus Aktienfonds ab, die in den Vereinigten Staaten anlegen. Dies zeigen Daten des Branchenverbands Investment Company Institute (ICI). Von der wachsenden Angst vor Dividendenpapieren profi -tierten insbesondere die Rentenfonds, die Zufl üsse von 160 Mrd. Dollar verzeichneten.

Star-Investor Buffett hält Treasuries die TreueAllerdings wäre es nicht unbedingt eine gute Idee, dem Beispiel der US-Investoren zu folgen und im großen Stil auf amerikanische Bonds zu setzen. Die Renditen von US-Staatsanleihen stürzten aufgrund hoher Nachfrage so kräf-tig ab, dass Papiere mit zehnjähriger Laufzeit zuletzt weni-ger als 3 % abwarfen. Investoren ließen sich dabei offenbar von den wachsenden Sorgen um die Bonität des Landes nicht abschrecken. Nach Überzeugung von Aberdeen Asset Management wird die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA sogar zu der im Grunde „paradoxen“ Entwicklung führen, dass sich die Suche nach Sicherheit und damit die Nachfrage nach Treasuries vergrößert. Star-Investor War-ren Buffett kündigte bereits an, er werde weiterhin Treasu-ries kaufen. Auch in Unternehmensanleihen nahmen viele Anleger Zufl ucht. US-Firmenbonds mit Investment-Grade-Ratings warfen zuletzt im Durchschnitt 1,55 Prozent-punkte mehr Rendite ab als vergleichbare Staatsanleihen.

Analysten von J.P. Morgan erwarten, dass sich dieser „Spread“ bis zum Jahresende auf etwa 1,75 Prozent-punkte ausweiten wird. Dies bedeutet, dass Staatsanleihen sich in den kommenden Monaten relativ gesehen besser entwickeln würden als Unternehmenspapiere. Angesichts der Bonitätsbedenken bei Staatsanleihen und der relativ hohen Bewertung von Corporate Bonds erscheint somit keine dieser beiden Anlageklassen im Moment als wirklich „sicherer Hafen“. Vor diesem Hintergrund ergibt der Rat vieler Analysten, weiterhin auf Aktien zu setzen, durchaus Sinn, da diese Papiere im historischen Vergleich nun als sehr günstig bewertet erscheinen.

Mister Knapp, die Sorgen um die US-Konjunktur nehmen zu. Trotzdem prognostizieren Sie, dass der S & P 500 bis zum Jah-resende wieder deutlich steigen wird. Warum?Zum einen entwickeln sich die Unternehmensgewinne im

Moment sehr gut. Zum anderen sind Aktien günstig bewertet, vor allem im Vergleich mit anderen An-lageklassen, etwa Staatsanleihen.

Im Moment steht der US-Aktien-markt allerdings unter Druck. Wann werden die von Ihnen er-warteten Kursgewinne einsetzen?Der Index könnte noch bis Oktober seitwärts pendeln, bis wir Verbes-serungen bei den volkswirtschaft-lichen Daten sehen.

Woher sollen diese Verbesserun-gen denn kommen?Die Automobilproduktion wird

sich erholen, sobald die Lieferengpässe aus dem japanischen Erdbebengebiet vorüber sind. Auch die Bautätigkeit dürfte in den Vereinigten Staaten wieder zunehmen. Zudem dürfte der private Konsum aufleben, wenn sich die Rohstoffpreise stabi-lisiert haben.

Dass sich die Aktienkurse seit März 2009 verdoppelt haben, hat viele Anleger nervös gemacht. Warum glauben Sie, dass diesmal kein Kurssturz wie 2008/2009 droht? Die Gewinne sind viel gleichmäßiger verteilt als damals. Vor dem Subprime-Crash stammten 40 % der Ergebnisse aus dem Finanzsektor. Im Moment ist keine Branche so stark, dass sie mehr als 15 % der Gesamtgewinne beisteuert. Dies und die günstigen Bewertungen sprechen für Stabilität.

Die jüngsten kräftigen Gewinnanstiege wurden zum Teil in Schwellenländern erzielt. Was passiert, wenn dort die Kon-junktur spürbar abkühlt?Die Auswirkungen dürften sich in Grenzen halten, weil für US-Unternehmen der Heimatmarkt immer noch am wichtigsten ist. Von den 9 % Umsatzwachstum, die S&P-500-Gesellschaf-ten zuletzt erzielt haben, stammten 7 Prozentpunkte aus dem Inland.

Interview mit Barry Knapp

„Aktien sindgünstig bewertet“

Barry Knapp istHead of U.S. Equity Strategy bei Barclays Capital

Page 13: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

13rendite 14 September 2011

Der GAM Star Emerging Market Rates setzt sich zum Ziel,unabhängig von der Marktrichtung positive absolute Erträge zuerwirtschaften. Das sehr erfahrene, auf Anleihen und Währungenin Schwellenmärkten spezialisierte Team weist eine überzeugendeErfolgsbilanz aus. Die Fähigkeit, Krisenzyklen zu verstehen undzu antizipieren, ermöglichte es den Fondsmanagern, beachtlicheRenditen in unterschiedlichen Marktbedingungen zu erwirtschaften.

Der Fonds verfolgt einen themenbasierten Top-Down-Ansatz mitFokus auf aktivem Risikomanagement und Liquidität.

Mehr Informationen erhalten Sie unter [email protected] oderbeim Besuch unserer Internetseite www.gam.com/staremrs

Absolute-Return-Kompetenz in einem regulierten Produkt

GAM Star Emerging Market Rates

Absolute Erträge inallen Marktrichtungen

Herausgegeben durch GAM London Limited, 12 St James’s Place, London SW1A 1NX, England; ein durch die Financial Services Authority beaufsichtigtes und zugelassenesUnternehmen. Exemplare vom Verkaufsprospekt, vom vereinfachten Prospekt, der Satzung sowie den Jahres- und Halbjahresberichten sind bei GAM Fund Management Limited,George’s Court, 54–62 Townsend Street, Dublin 2, Irland, oder der deutschen Informationsstelle, Bank Julius Baer Europe AG, An der Welle 1, 60322 Frankfurt am Main,kostenlos erhältlich. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für laufende oder zukünftige Erträge.

Erfolgreiche Schwellen-markt-Strategie – jetzt alsUCITS-III-Version verfügbar

8302 Anz EMR 210x297 d Rendite 11.5.indd 1 06.05.11 15:28

Page 14: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

14 rendite 14 September 2011

aktien

Zwei wachstumsstarke AlternativenStrategen setzen auf Indonesien und Thailand Beide Länder haben die Inflation schon im Griff

Die große Verunsicherung der Anleger über die Verfassung der Weltwirtschaft hat an den Aktienmärkten in Fernost in den ver-gangenen Wochen tiefe Spuren hinterlassen. Hohes Wachstums-potenzial und niedrige Staatsverschuldung sprechen jedoch dafür, dass Investoren schnell zurückkehren werden, sobald es Signale für eine Stabilisierung der Konjunktur gibt. Als besonders aus-sichtsreich gelten die Börsen in Thailand und Indonesien.

Von Thorsten Kramer

Chinas Wirtschaft ist nach wie vor in starker Verfassung. Volkswirte sind sich darin einig, dass das Bruttoinlandspro-dukt in dem stark aufstrebenden Schwellenland, das längst die Rolle der globalen Konjunkturlokomotive übernommen hat, 2011 und 2012 weiterhin sehr kräftig zulegen wird. Die Prognosen lauten auf Wachstumsraten von jeweils 9,5 %. Dennoch standen Chinas wichtigste Aktienindizes wie der Shanghai Composite bereits seit dem zweiten Quartal zu-nehmend unter Druck – lange bevor sich die Schuldenkrise in den USA und Europa aufs Neue zuspitzte.

Marktanalysten sehen dies als Folge der steigenden Infla- tion, die im Juli bereits einen Wert von 6,5 % erreichte, und der daraus resultierenden strafferen Zinspolitik der chine-sischen Notenbank. Die Entwicklung trübt aus Sicht von Investoren die konjunkturellen Perspektiven in dem Land deutlich ein, wie jüngst etwa das nachlassende Wachstum der Industrieproduktion belegte. Im Raum steht daher im-mer wieder das Szenario einer harten Landung der chine- sischen Wirtschaft. Und wenn auch die Mehrzahl der Ana-lysten diese Befürchtungen als übertrieben einstuft, so zeichnet sich ab, dass der chinesische Aktienmarkt in den kommenden Monaten anfällig für makroökonomische Hiobsbotschaften bleibt, wie es die Anlagegesellschaft Barings in einem aktuellen Marktkommentar formuliert.Investoren, die von der langfristigen Wachstumsstory in Fernost überzeugt sind, sollten also nach Alternativen Aus-schau halten.

In den Fokus rücken bei dieser Suche zwei Länder, deren Aktienmärkte sich bereits in den zurückliegenden Monaten steigenden Interesses erfreuten und deren Leitindizes für das laufende Jahr immer noch ein kleines Plus zeigten, als die Börsen in Europa und Amerika längst deutlich unter ihre Stände vom Jahresbeginn zurückgefallen waren. Die Rede ist von Thailand und Indonesien. Frei interpre-tiert nach dem Prinzip von Yin und Yang vereinen sie jeweils zwei Seiten zu einem aussichtsreichen Ganzen: Beide Län-der stehen ebenso wie China für eine stark prosperierende Wirtschaft, sie haben aber die Entwicklung der Inflation bereits besser im Griff und profitieren zusätzlich von der Aussicht auf mehr politische Stabilität. Sie düften deshalb wieder vermehrt Investorengelder anziehen, wenn sich erst einmal die größte Verunsicherung an den globalen Märkten gelegt hat. Diese Entwicklung war bereits zu beobachten, als die Rikobereitschaft im Laufe des zweiten Quartals zu-nahm und wieder mehr Gelder in Schwellenmärkte gesteu-ert wurden. Nach Überzeugung von Anlagestrategen wird sich dies im Laufe des zweiten Halbjahres wiederholen.

Begründet wird diese Prognose ganz allgemein mit den ge-ringeren strukturellen Problemen in Fernost im Vergleich zu den USA und der Eurozone. Zudem galten die Schwel-lenmärkte Fondsmanagern zufolge bereits Ende Juli als attraktiv bewertet. Durch die danach einsetzende Kurs-korrektur haben sich die Bewertungsrelationen weiter ver-bessert. „Berücksichtigt man die Wachstumsperspektiven, werden die Schwellenländer im Vergleich zu den Industrie-ländern mit einem Discount gehandelt“, analysierte Robert Buckland, Anlagestratege der Citigroup, die Lage.

Besonders viel Zuspruch erfuhr zuletzt Indonesien. Laut Statistiken des Internationalen Währungsfonds hat sich die Volkswirtschaft des Inselstaates in den zurückliegenden fünf Jahren verdoppelt, sie zählt damit nach China und Indien weltweit zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaf-

Page 15: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

15rendite 14 September 2011

aktien

ten. Die Ökonomen der französischen Großbank BNP Paribas halten es für durchaus denkbar, dass Indonesien diese Ent-wicklung in den nächsten fünf Jahren noch einmal wieder-holt. Sie begründen dies mit einer steigenden Binnennach-frage durch die wachsende Mittelschicht, die Zunahme der arbeitsfähigen Bevölkerung und die fortschreitende Urbani-sierung. Denn: Indonesien ist nicht nur reich an Rohstoffen wie Kohle und Zink und hat einen bedeutsamen Agrarsektor, es verfügt als das Land mit der viertgrößten Bevölkerung mit einem sehr niedrigen Altersdurchschnitt außerdem über ein enormes Potenzial an Arbeitskräften.

Bereits im ersten Halbjahr profitierten Indonesiens Unter-nehmen vom steigenden Binnenkonsum, der zunehmenden Kreditvergabe der Banken und anziehenden Rohstoffprei-sen. Johan Sidik, Anlagespezialist bei BNP Paribas Invest-ment Partners, zeigt für die kommenden Monate weiterhin Zuversicht. Das Umfeld für Investitionen aus dem Ausland bleibe in Indonesien günstig, so Sidik, der mit einer stabilen Gesamtinflationsrate und deshalb mit keiner weiteren Zins-anhebung der Zentralbank in diesem Jahr rechnet. Weil die Verschuldung mit rund 25 % des Bruttoinlandsprodukts

vergleichsweise sehr niedrig ist, wäre es aus Sicht von Sidik zudem „keine Überraschung, wenn In-donesiens Entwicklung bald mit einem Investment-Grade-Rating belohnt wird“. Dies würde das Land für viele Anleger noch inter-essanter machen.

Sehr viel Optimismus mit Blick auf Indonesien zeigt auch die Deutsche Bank. „Wir sehen gute

Chancen, dass Indonesien nach den Reformen der neuen Regierung sein

enormes Potenzial noch besser aus-schöpfen kann“, sagt Joachim Häger,

Vorsitzender der Geschäftsleitung Pri-vate Wealth Management Deutschland

bei der Großbank. Der Aktienmarkt in Jakarta sei im Vergleich zu anderen Märk-

ten der Region gut diversifiziert und werde in den Schwellenländer-Indizes an Bedeutung

gewinnen. Der strukturell attraktive Konsumgü-tersektor macht im MSCI-Index für Indonesien etwa

ein Viertel der Marktkapitalisierung aus, Minen- und Rohstoffwerte stehen für weitere 20 %. Mit einer gesam-ten Marktkapitalisierung von annähernd umgerechnet 100 Mrd. Euro ist Indonesiens Aktienmarkt inzwischen auch deutlich liquider geworden.

Die Firmengewinne steigenAus Sicht der Deutschen Bank gibt es zahlreiche Gründe für ein höheres Bewertungsniveau an der Börse Jakarta. Dazu zählt nicht zuletzt die starke Entwicklung der Firmenge-winne, wie auch Vanessa Donegan, Asienexpertin bei der Fondsgesellschaft Threadneedle Investments, jüngst im Rahmen einer Telefonkonferenz betonte. Ungeachtet der Fragezeichen, mit denen nun viele Ökonomen die Perspek-tiven für die Weltwirtschaft versehen, war der Trend für die Revisionen der Gewinnschätzungen für Indonesiens Unter-nehmen deutlich aufwärts gerichtet: Bis zuletzt hob der Konsens seine Erwartung an die Gewinne trotz der nach-lassenden weltwirtschaftlichen Dynamik weiter an.

In den kommenden Jahren dürfte Indonesien zusätzlich davon profitieren, dass arbeitsintensive Bereiche verstärkt aus China dorthin verlagert werden. Das Land dürfte zu-dem weiterhin von steigenden Agrarpreisen profitieren und ist auf dem Weg, bis 2015 hinter Australien Rang 2 im globalen Kohlemarkt zu erreichen. Roberto Lampl, Fonds-manager beim Vermögensverwalter Barings, stuft zudem die Aussichten für den Finanzsektor und den Konsumsek-tor als weiterhin positiv ein. Fo

to: m

oonr

un/f

otol

ia

»

Page 16: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

16 rendite 14 September 2011

aktien

Verstärkt in den Fokus ist neben Indonesien nun auch Thai-land gerückt. Eng verknüpft ist das mit dem Wahlerfolg der Opposition bei den zurückliegenden Parlamentswahlen Anfang Juli. Anfang August wurde dann Yingluck Shina-watra als erste Frau an die Regierungsspitze des Landes ge-wählt. Sie ist die Schwester des vor fünf Jahren gestürzten ehemaligen Regierungschefs Thaksin Shinawatra.

Analysten verbinden mit dem Regierungswechsel große Hoffnungen. Sie bewerten es schon an sich als großes Plus, dass nun stabile politische Verhältnisse gegeben sind: Zu-sammen mit ihren Koalitionspartnern verfügt die Partei der neuen Ministerpräsidentin über 300 der 500 Parla-mentssitze. Darauf basierend sei nun mit steigenden In-vestitionen zu rechnen, heißt es bei ING. Dass dies keine Einzelmeinung ist, zeigt sich auch daran, dass thailändi-sche Aktien noch gefragt waren, als in Europa und den USA die Kurse in den ersten August-Wochen absackten und die Risikoaversion erheblich wuchs. Bank of New York Mellon beobachtete in dieser Phase weitere Mittelzuflüsse in Thai-

Indonesien und Thailand profitieren vom steigenden Konsum

Indonesien Thailand2008 2009 2010 2011 * 2012* 2008 2009 2010 2011 * 2012 *

Wirtschaftswachstum (%) 6,0 4,6 6,1 6,3 6,5 2,5 -2,3 7,8 4,2 4,9

Privater Konsum (%) 5,2 5,1 5,1 5,2 5,4 2,5 -1,4 4,5 3,8 4,2

Industrieproduktion (%) 4,8 2,1 4,2 4,6 4,8 8,3 -7,7 15,3 5,3 8,0

Verbraucherpreise (%) 9,5 4,8 5,1 6,4 6,1 5,5 -0,9 3,3 3,7 3,4

Exporte (Mrd. Dollar) 140,3 112,9 146,6 181,4 204,0 176,8 147,3 188,1 221,1 247,4

Importe (Mrd. Dollar) 113,3 86,8 115,2 149,6 172,8 175,7 131,4 175,3 219,2 237,6

* erwartetQuelle: Raiffeisen Zentralbank

land. Finanzmarktexperten der Bank begründeten dies mit der Haushaltsdisziplin des Landes und den ebenso wie in Indonesien sehr guten wirtschaftlichen Perspektiven.

Ebenso wie in Indonesien lässt in Thailand der Inflations-druck bereits nach, als Pluspunkte gelten zudem ein stei-gender Konsum sowie ein wachsender Export. Positive Impulse erwarten Anlagestrategen zudem durch die poli-tischen Akzente der neuen Regierung. So hatte die Partei von Ministerpräsidentin Shinawatra höhere Löhne und Un-terstützung für die wichtige Landwirtschaft angekündigt, in der beinahe jeder Zweite in dem Land tätig ist. „Dies wird den Konsum antreiben und dazu beitragen, dass der Aufwärtstrend des Aktienmarktes in den kommenden sechs Monaten anhält“, heißt es dazu bei HSBC. Als potenzielle Gewinner stufen Anlagestrategen Unternehmen ein, die vom weiteren Ausbau der Infrastruktur profitieren werden. Über positive Perspektiven verfügen zudem Unternehmen, die Konsumgüter anbieten, sowie Banken, die von der stei-genden Kreditnachfrage profitieren dürften.

Lang anhaltende WachstumsstoryIn Indonesien erreichte der Aktienmarkt im laufenden Jahr zeitweise bereits Rekordniveau, in Thailand kletter-te der Markt auf das höchste Niveau seit 15 Jahren. Trifft die optimistische Prognose zu, dass die Wirtschaft in bei-den Ländern nachhaltig und langfristig wächst, sollten beide „Rekordmarken“ nicht das Ende der Fahnenstange sein: Threadneedle Investments spricht bereits von einer Wachstumsstory über zehn oder 15 Jahre. Dies eröff-net die Perspektive eines lang anhaltenden Anstiegs der Notierungen an den Börsen in Bangkok und Jakarta. Für langfristig ausgerichtete Investoren könnte daher ein ge-eigneter Zeitpunkt gegeben sein, um sich in zwei Ländern mit guten Perspektiven zu engagieren. Mit Blick auf Chi-na raten dagegen nach wie vor viele Anlagestrategen zur Zurückhaltung. n

Page 17: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

17rendite 14 September 2011

Page 18: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

18 rendite 14 September 2011

ANLEIHEN

Mittelstandsanleihenlocken mit hohen ZinsenInvestoren sollten die Risiken der Papiere sehr genau prüfenBehilflich sind dabei die Berichte der Ratingagenturen

Der recht junge Markt für Mittelstandsanleihen in Deutschland hat in den zurückliegenden Wochen richtig Fahrt aufgenommen. Fast im Wochenrhythmus emittierten Unternehmen neue Papiere mit attraktiven Kuponzinsen. Investoren sollten sich davon aller-dings nicht blenden lassen, sondern vor dem Kauf eines solchen Titels sehr genau hinsehen. Es gibt attraktive Chancen in den Mit-telstandssegmenten der Börsen, aber es ist beileibe nicht alles Gold, was glänzt.

Von Kai Johannsen

Seit Jahren wird nun schon über die unzureichende Situation in der Mittelstandsfi nanzierung lamentiert, sei es bei den Mittelständlern selbst oder bei den Banken. Mittelständische Unternehmen haben zumeist sehr gerin-gen Spielraum, wenn es um die Versorgung mit Fremd-kapital geht. Vorrangig greifen sie auf den klassischen Bankkredit zurück. Hier und da gibt es noch ein paar Mittelständler, die auch Schuldscheindarlehen nutzen können. Aber in der Regel verfügen diese Unternehmen in erster Linie über ihre Hausbankbeziehung, und diese sieht lediglich einen Kredit bzw. Kreditlinien vor. Dass ein Unternehmen dieser Größenordnung auf diverse Ban-ken zugreifen kann, wenn es darum geht, in bestimmten nationalen Absatzmärkten eigene Bankbeziehungen vor-zuhalten, ist eher ein Fall mit Seltenheitswert.

Börse Stuttgart hat die Nase vornVor diesem Hintergrund ist die Einrichtung von Mittel-standsanleihemärkten an den Börsen sehr zu begrüßen. Mittelständische Unternehmen können in den eigens dafür geschaffenen Anleihesegmenten Bonds emittie-ren. Sie bekommen dadurch nicht zuletzt die Möglich-keit, ihre Refi nanzierungsbasis zu verbreitern. Viele vor allem kleinere Unternehmen erhalten überhaupt erstmals die Gelegenheit, Anleihen zu emittieren. Entsprechende Segmente haben inzwischen die Börsen Düsseldorf, Mün-chen, Frankfurt, Stuttgart und Hamburg/Hannover ein-

geführt. Die Nase vorn hat bislang das Segment Bondm der Börse Stuttgart. Dort sind inzwischen rund 20 Mittel-standsanleihen gelistet, darunter Papiere von allseits gut bekannten Namen wie Dürr und Air Berlin.

Alle Segmente werden von den Unternehmen gut ge-nutzt. Welches Segment sich langfristig durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Gemeinsam haben die Trans-aktionen derweil, dass die Volumina gemessen an den Anleihen global operierender Unternehmen wie etwa aus dem Kreis der Dax-Konzerne niedrig sind. Zumeist liegen sie im tiefen bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Anleihen der Größenordnung von 100 Mill. Euro oder mehr sind die Ausnahme. Zum Vergleich: Großkon-zerne begeben Anleihen zumeist im sogenannten Bench-markvolumen, also ab einer Größe von 500 Mill. Euro. 250 Mill. oder 350 Mill. Euro sind in dieser Liga eher den etwas kleineren Anleihen zuzurechnen und daher sel-ten. Angesprochen werden mit den Mittelstandsanleihen denn auch nicht vorrangig die institutionellen Investoren.

Page 19: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

19rendite 14 September 2011

ANLEIHEN

Anleihen mit den höchsten Zinsenaus Bondm der Börse Stuttgart

Zins Emittent Fälligkeit Rating

9,25 3W Power 01.12.2015 B -

8,50 Air Berlin 10.11.2015 -

8,25 Air Berlin 19.04.2018 -

8,00 Joh. Friedrich Behrens 15.03.2016 BB -

7,50 Payom Solar 08.04.2016 BBB

Quelle: Bondm der Börse Stuttgart

19rendite 14 September 2011rendite 14 September 2011

Diese Anlegergruppe hält sich bei Mittelstandsanleihen unter Verweis auf die geringe Liquidität zumeist bedeckt. Ihnen ist bei diesen Papieren das Risiko zu groß, dass sie die Anleihen nicht jederzeit losschlagen können, klein-volumige Anleihen bedeuten einen entsprechend enge-ren Markt. Zudem ist institutionellen Anlegern der Analyseaufwand zu hoch, wenn sie später nur ein sehr kleines Investmentvolumen umsetzen können.

Die Anleihen richten sich deshalb vornehmlich an Pri-vatanleger. Dies ist auch an der Stückelung ablesbar, die zumeist bei 1 000 Euro liegt. Privatanleger sollten den Aspekt der Anleiheliquidität, den Institutionelle entspre-chend hoch gewichten, aber durchaus in ihre Anlageent-scheidung mit einbeziehen. Und das gilt insbesondere für die derzeit zu beobachtende volatile Marktphase.

Privatanleger zeigen großes InteressePrivatanleger greifen bisher bei den Mittelstandsanleihen gut zu. Angelockt werden sie nicht zuletzt von den hohen Kuponzinsen, die die Papiere abwerfen. Manche Anlei-hen verbuchen deshalb direkt nach der Emission Kursge-winne. Dies spornt offensichtlich wiederum viele Anleger dazu an, die nächsten Neuemissionen zu zeichnen. Nach den Erfahrungen mit dem Aktienmarktcrash nach dem Platzen der Dotcom-Blase vor zehn Jahren sind weite Anlegerkreise sehr vorsichtig geworden, dieses Sicher-heitsdenken zeigt sich nicht zuletzt an dem guten Absatz von Kapitalschutz- beziehungsweise Garantieprodukten.

Hinter Mittelstandsanleihen vermuten offenbar viele An-leger ähnlich sichere Produkte, zumal das Wort Anleihe vielerorts mit Bundesanleihe gleichgesetzt wird. Es ist allerdings ein Irrtum, anzunehmen, dass bei festverzins-lichen Wertpapieren nichts schiefgehen kann.

Die Mittelstandsanleihen bieten attraktive Zinskupons. Sie reichen bis über 9 % jährlich Die Laufzeiten vieler dieser Titel liegen im mittleren Bereich, also bei vier bis sechs Jahren. Bundeswertpapiere vergleichbarer Lauf-zeiten werfen derzeit sehr viel geringere Renditen ab. Bei einem fünfjährigen Bundeswertpapier (Bundesobliga-tion) sind es aktuell rund 1,4 %. Bei den zehnjährigen Laufzeiten des Bundes bekommt der Anleger momentan eine Rendite von rund 2,3 %. Die Mittelstandsanleihen werfen im Schnitt betrachtet also etwa das Vier- bis Sechs-fache ab. Doch Unternehmen zahlen diese hohen Zinsen nicht, weil sie so spendierfreudig sind: Hohe Zinsen sig-nalisieren ein höheres Risiko. Anders ausgedrückt: Wäre der Bond des Unternehmens so sicher wie eine Bundes-anleihe, läge die angebotene Rendite entsprechend tiefer. Anleger sollten deshalb vor einem Investment sehr genau prüfen, welchem Unternehmen sie Kapital zur Verfügung stellen.

Um ein besseres Gefühl für Chancen und Risiken zu er-halten, sollten Privatanleger Antworten auf diese Fragen suchen: Wie sieht das Geschäftsmodell des Unterneh-mens aus? Wie lange ist das Unternehmen schon in seiner Branche tätig und vor allem mit welchem Erfolg? Wofür soll das Geld verwendet werden? Dient es Investitionen zur Expansion oder sollen lediglich Bankschulden getilgt werden? Ist Letzteres der Fall, ist das zwar nicht per se als verwerfl ich oder gefährlich einzustufen, schließlich nutzen auch Großkonzerne häufi g günstige Marktbe-dingungen, um die Kosten auf der Kreditseite zu senken. Zu hinterfragen ist in einem solchen Fall aber beispiels-weise, warum eine Bank einem Unternehmen keinen Kredit mehr gewähren will. Anleger sollten zu- Fo

tos:

pdes

ign/

foto

lia

»

Page 20: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

20 rendite 14 September 2011

ANLEIHEN

dem auf die Liquiditäts-, Finanz- und Vermögenssitua-tion eines Unternehmens achten und vor allem auf deren Entwicklung im Zeitablauf. Nicht zuletzt sollte auch das Rating, das heißt die Einschätzung der Kreditwürdigkeit durch Fachleute, berücksichtigt werden. Ein Emittent mit einer dreifachen „B“-Benotung oder mit einer Doppel-„B“-Einstufung ist schlicht und einfach nicht so sicher wie der Bund mit seinem Triple-„A“.

Zur Hand nehmen sollten sich Anleger in jedem Fall die Be-richte der Ratingagenturen. Auf Internetplattformen wie etwa von Bondm, dem Mittelstandssegment der Stuttgarter Börse, können diese teils fi ngerdicken Berichte herunterge-laden werden. Ratingagenturen geben in diesen Papieren ihre Einschätzung über die Bonität eines Unternehmens ab. Anleger sollten bei der Lektüre hellhörig werden, wenn dort zum Beispiel von Fehlinvestitionen, hoher Verschuldung, unzureichendem Versicherungsschutz, Interessenkonfl ik-ten der handelnden Personen, kritischen Risikoprofi len, mangelnder Erfahrung (Track Record) des Managements und Ähnlichem die Rede ist. Die Warnlampen sollten aber auch dann beginnen zu leuchten, wenn die Finanzlage des Unternehmens offenbar so eingeschätzt wird, dass die ge-planten Projekte des Unternehmens überhaupt nicht reali-siert werden können.

Das Ziel: Schwarze Schafe aussortierenEs steht außer Frage, dass nicht alle Anleihen von mit-telständischen Unternehmen in einen Topf geworfen werden können. Es gibt darunter sehr viele sehr solide wirtschaftende Unternehmen, sonst wäre der Mittelstand nicht das Rückgrat der deutschen Wirtschaft und würde derartig vielen Menschen Arbeitsplätze bieten und damit die Chance auf gute Einkommen eröffnen. Nicht zuletzt ist gerade der Mittelstand ein wichtiger regelmäßiger Steuerzahler. Es geht deshalb aus Sicht der Anleger dar-um, genau diejenigen Firmen herauszufi ltern, deren Ge-schäftsmodell oder Finanzierungssituation die Bedienung einer Anleihe, also die Zahlung der Zinsen und die Rück-zahlung des Nominalbetrages, offenbar recht schwierig er-scheinen lassen. Es nutzt dem Anleger schließlich nichts, im ersten und zweiten Jahr einen Kupon von 7 oder 8 % einzustreichen, wenn das Unternehmen anschließend in die Insolvenz schlittert. Denn dann müssen die Investoren fortan auf die ausstehenden Kuponzinsen und womöglich auf 60 oder 80 % des eingesetzten Kapitals verzichten.

Fazit: Papiere mit sehr hohen Zinszahlungen eröffnen Investoren die Chance auf attraktive Renditen, sie sind dementsprechend aber auch mit erhöhten Anlagerisiken verbunden. Vor der Zeichnung von Anteilen sollten Anle-ger ein Unternehmen genau prüfen und bei Zweifeln besser nach einem anderen Investment Ausschau halten.

Herr Steffen, worauf sollten Anleger bei einer Mittelstandsan-leihe achten, wenn sie einen soliden Wert suchen?Bei Mittelstandsanleihen sollten Anleger vor allem auf das Risiko achten, das mit der Anleihe verknüpft ist. Wichtig dabei

ist die Qualität des Managements und der Unternehmenskennzah-len. Außerdem sollte das Manage-ment auf den Kapitalmarkt vor-bereitet sein. Transparenz und Offenheit sind dabei unabdingbar. Leider ist das noch nicht bei allen Anleihen der Fall. Hier kommt vor allem den beteiligten Personen, die das Unternehmen an den Kapi-talmarkt führen, und dem Auf-sichtsrat hohe Verantwortung zu.

Was wären klare Warnsignale?Wichtig bei der Anleihenanalyse sind vor allem das Geschäftsmo-dell des Unternehmens und die

Gründe für den Kapitalbedarf. Für Restrukturierungsfälle ist dieses innovative Marktsegment nicht geeignet. Neben den fundamentalen Kennzahlen des Unternehmens, dem Manage-ment und Aufsichtsrat sind die Schutzklauseln, mit denen die Anleihe ausgestattet ist, von entscheidender Bedeutung. An-leger sollten prüfen, ob es Sonderkündigungsrechte bei der Ausgabe weiterer Anleihen gibt. Das Risiko, dass die Zinsen bei höherer Verschuldung nicht mehr gezahlt werden können, steigt dabei überproportional an. Das Unternehmen sollte außerdem in der Lage sein, aus dem nachhaltigen Cash-flow die Zinsen bedienen zu können. Wichtig ist auch, wofür die zufließenden Mittel eingesetzt werden. Bei Umschuldungen, dem Aufbau neuer Geschäftsfelder oder der Finanzierung pri-vater Interessen ist äußerste Vorsicht angebracht.

Investieren institutionelle Anleger in diese Anleihen?Die Ausstattung der Anleihen ist primär auf den Privatanleger ausgerichtet. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass institutio-nelle Investoren trotzdem investieren. Dies setzt aber voraus, dass sie ihren Sorgfaltspflichten gegenüber ihren Anlegern nachkommen. Der Aufwand dafür ist relativ hoch, z.B. durch eigene Anleihenanalyse. Wir glauben daher, dass institutionelle Investoren nur bedingt in Mittelstandsanleihen investieren.

Interview mit Heinz Steffen

„Äußerste Vorsichtist angebracht“

Heinz Steffen istPartner beimunabhängigen Analysehaus Fairesearch

Page 21: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

21rendite 14 September 2011

Privat- und UnternehmerkundenCarina Kutzschbach 0 69 / 21 61– 14 30

Corporate Finance-KundenKonstantin von Klitzing 0 69 / 21 61– 49 94

Institutionelle InvestorenDr. Michael Gschrei 0 89 / 23 92 – 25 29

Unabhängige VermögensverwalterFrank Eichelmann 0 69 / 21 61 – 15 34

Erfolgreiche Unternehmer handeln vorausschauend und verantwortungsbewusst. Dies ist uns sehr vertraut. Schließlichstehen wir als Privatbankiers selbst in der Haftung für unsere Entscheidungen. So schätzen unsere Kunden nicht nur dieunabhängige und persönliche Beratung, sondern auch unsere unternehmerische Haltung. www.hauck-aufhaeuser.de

A s s e t M a n a g e m e n t • I n v e s t m e n t B a n k i n g • F i n a n c i a l A d v i s o r y

Es gibt Unternehmerund Bankiers.Wir sind beides.

Page 22: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

22 rendite 14 September 2011

INVESTMENTFONDS

Osteuropa eröffnetAnlegern neue ChancenPolen und Tschechien auf solidem wirtschaftlichen FundamentInvestitionen in die Infrastruktur verstärken das Wachstum

Als die Finanzkrise ihren Höhepunkt erreichte, gehörte die Sorge der Investoren nicht zuletzt Osteuropa. Viele zogen dort massiv Gelder ab, um an anderer Stelle Löcher zu stopfen. Seitdem ist das Interesse an den meisten Ländern der Region nicht zurückgekehrt. Dies könnte ein Fehler sein, vielerorts wächst die Wirtschaft wie-der mit hohen Raten.

Von Christopher Kalbhenn

Mit der Fußballeuropameisterschaft wird Osteuropa spä-testens 2012 wieder ins Rampenlicht der Weltöffentlich-keit rücken. Doch schon jetzt sorgt das Ereignis für Schlag-zeilen: Der Bau der noch fehlenden Autobahnabschnitte zwischen Berlin und Warschau stockt und wird wohl nicht, wie geplant, rechtzeitig abgeschlossen sein. Langfristig ori-entierte Aktienanleger kann dies – sofern sie in nächster Zeit nicht mit dem Auto in Polens Kapitale fahren wollen – jedoch kaum ärgern, eher im Gegenteil: Die Tatsache, dass die Autobahnverbindung nach Berlin und damit ganz Westeuropa mehr als 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs immer noch nicht steht, weist eindrücklich auf den nach wie vor unzureichenden Stand der Infrastruktur des Landes und damit auf erheblichen Nachholbedarf und künftiges Wachstumspotenzial hin.

Die Finanzkrise ist in vielen Ländern überwundenLetzteres gilt nicht nur für Polen, sondern für alle neuen EU-Staaten bzw. EU-Kandidatenländer Mittel- und Ost-europas einschließlich der Türkei. Diese auch als Konver-genzländer bekannten Staaten müssen in den kommenden Jahren weiterhin erhebliche Investitionen in die Infrastruk-tur tätigen, um sich dem Standard der „alten“ EU-Länder zu nähern. Anlagestrategen sehen darin für Anleger eine Chance, in Länder mit höherem Wachstum zu investieren – und zwar bei rechtlichen und institutionellen Standards, die sich in einem großen Teil Osteuropas bereits auf EU-Niveau bewegen. Christian Preussner, Experte für Schwel-lenländer-Aktien bei J.P. Morgan Asset Management, nennt

in diesem Zusammenhang auch die demografi sche Ent-wicklung in der Region als einen wichtigen Vorteil. „Die Be-völkerung der Türkei und Polens, Ungarns und Tschechiens ist deutlich jünger als die Bevölkerung Westeuropas und der USA.“ Dies werde sich auf längere Sicht sehr positiv auf den privaten Konsum auswirken, ebenso wie der Aufbau der Industrie, der dem Ausbau der Infrastruktur folgen soll.

Doch schon jetzt – rund zwei Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise – zeigt die Region wieder starkes Wachstum (siehe Tabelle auf Seite 23). Gleichzeitig gelten die dorti-gen Aktienmärkte als sehr attraktiv bewertet, wie die Rela-tionen der Kurs-Gewinn-Verhältnisse zum Anstieg der Un-ternehmensgewinne zeigen. Trotz des Wachstumsvorteils schnitten die osteuropäischen Aktienmärkte 2011 bislang unterdurchschnittlich ab. Dies ist eine Folge der zuneh-menden Risikoscheu der Anleger, die auf die Schuldenkrise Eurolands zurückzuführen ist. Fundamental ist dies nicht gerechtfertigt. Zum einen haben die Banken der Region kein nennenswertes Engagement in Griechenland. Zum anderen sind sie mittlerweile fi nanziell solider als viele westeuro-päische Länder. „Die meisten zentral- und osteuropäischen Staaten wie Polen oder Tschechien stehen inzwischen auf solidem wirtschaftlichen Fundament“, kommentiert Raiff-eisen Capital Management die Lage. Auch Rumänien und die Ukraine hätten ihre Fundamentaldaten in den vergan-genen zwei Jahren wesentlich verbessert, sodass heute die Verschuldungssituation der Länder Zentral- und Osteuro-pas insgesamt deutlich besser sei als der EU-Durchschnitt.

Anlegern steht eine Reihe von Fonds zur Verfügung, die in mittel- und osteuropäische Staaten einschließlich der Türkei investieren. Dazu zählt der European Convergence Equity Fund von Aviva. Er konzentriert sich nach Anga-ben der Fondsgesellschaft auf Aktien und aktienbezogene Wertpapiere wie ADR und GDR, Aktienoptionen, Options-scheine, Partizipationsscheine und Genussscheine aus Ländern, die im Mai 2004 der EU beigetreten sind,

Polen und Tschechien auf solidem wirtschaftlichen Fundament

in diesem Zusammenhang auch die demografi sche Ent-wicklung in der Region als einen wichtigen Vorteil. „Die Be-völkerung der Türkei und Polens, Ungarns und Tschechiens ist deutlich jünger als die Bevölkerung Westeuropas und der USA.“ Dies werde sich auf längere Sicht sehr positiv auf den privaten Konsum auswirken, ebenso wie der Aufbau der

Doch schon jetzt – rund zwei Jahre nach dem Höhepunkt der Finanzkrise – zeigt die Region wieder starkes Wachstum (siehe Tabelle auf Seite 23). Gleichzeitig gelten die dorti-gen Aktienmärkte als sehr attraktiv bewertet, wie die Rela-tionen der Kurs-Gewinn-Verhältnisse zum Anstieg der Un-ternehmensgewinne zeigen. Trotz des Wachstumsvorteils schnitten die osteuropäischen Aktienmärkte 2011 bislang unterdurchschnittlich ab. Dies ist eine Folge der zuneh-menden Risikoscheu der Anleger, die auf die Schuldenkrise Eurolands zurückzuführen ist. Fundamental ist dies nicht gerechtfertigt. Zum einen haben die Banken der Region kein nennenswertes Engagement in Griechenland. Zum anderen sind sie mittlerweile fi nanziell solider als viele westeuro-päische Länder. „Die meisten zentral- und osteuropäischen Staaten wie Polen oder Tschechien stehen inzwischen auf solidem wirtschaftlichen Fundament“, kommentiert Raiff-eisen Capital Management die Lage. Auch Rumänien und die Ukraine hätten ihre Fundamentaldaten in den vergan-genen zwei Jahren wesentlich verbessert, sodass heute die Verschuldungssituation der Länder Zentral- und Osteuro-pas insgesamt deutlich besser sei als der EU-Durchschnitt.

Anlegern steht eine Reihe von Fonds zur Verfügung, die in mittel- und osteuropäische Staaten einschließlich der Türkei investieren. Dazu zählt der European Convergence Equity Fund von Aviva. Er konzentriert sich nach Anga-ben der Fondsgesellschaft auf Aktien und aktienbezogene Wertpapiere wie ADR und GDR, Aktienoptionen, Options-scheine, Partizipationsscheine und Genussscheine aus

Foto

: WoG

i/fot

olia

»

Page 23: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

23rendite 14 September 2011

INVESTMENTFONDS

Wachstumsstarke Länder im Osten

Länder/Regionen BIP-Wachstum (%)

2009 2010 2011 * 2012 *

Polen 1,7 3,8 4,1 4,5

Ungarn -6,7 1,2 2,5 3,0

Tschechien -4,0 2,2 1,9 2,3

Slowakei -4,8 4,0 4,0 4,5

Slowenien -8,1 1,2 2,0 2,5

Zentral-/Osteuropa -5,9 3,0 3,8 3,9

Südosteuropa -5,7 -0,4 1,9 3,3

Euroland -4,1 1,7 2,0 1,7

* erwartetQuelle: Raiffeisen Research

23rendite 14 September 2011

2009 2010 2011 * 2012 *

Polen 1,7 3,8 4,1 4,5

Ungarn -6,7 1,2 2,5 3,0

Tschechien -4,0 2,2 1,9 2,3

Slowakei -4,8 4,0 4,0 4,5

Slowenien -8,1 1,2 2,0 2,5

Zentral-/Osteuropa -5,9 3,0 3,8 3,9

Südosteuropa -5,7 -0,4 1,9 3,3

Euroland -4,1 1,7 2,0 1,7

* erwartetQuelle: Raiffeisen Research

Polen

TschechienSlowakei

Ungarn

Türkei

Slowenien

Page 24: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

24 rendite 14 September 2011

investmentfonds

sowie aus Ländern, die sich in offiziellen EU-Beitrittsver-handlungen befinden. Ferner dürfen bis zu 20 % der Mittel in Unternehmen anderer Länder fließen, die einen wesent-lichen Teil ihrer Erträge in den Konvergenzländern erzie-len. Aus einem Anlageuniversum von 350 Aktien sucht das Fondsmanagement „nach den besten Anlageideen an den sich zu-nehmend angleichenden europä- ischen Märkten, die aufgrund teils unzureichender Analysen Ineffi- zienzen aufweisen“. Nach Ländern ist der Fonds zurzeit vor allem in Polen investiert. Der Anteil des Landes ist mit rund 50 % niedriger als in der Benchmark, dem Stoxx EU Enlarged Index, in dem Polen etwas mehr als 60 % repräsentiert. Wie bei allen ande-ren Fonds hat die Finanzbranche mit 27,6 % (Benchmark: 37,5 %) das höchste Gewicht, gefolgt vom Energiesektor.

Die Danske Invest hat den Eastern Europe Convergence im Angebot. Der Fonds investiert in Unternehmen mit Sitz oder wesentlicher Geschäftstätigkeit in Osteuropa ohne Russland, in neuen EU-Ländern sowie in EU-Kandidaten-ländern. Der Anteil Polens liegt bei 47 %, auf die Finanz- und Energiesektoren entfallen 41 % bzw. knapp 15 %. J.P. Morgan Asset Management bietet den J.P. Morgan Funds - Europe Convergence Equity Fund. Investitionsschwerpunkt des Fonds sind Länder, die der EU nach dem 1. Januar 2004 beigetreten sind, die sich um den Beitritt beworben haben oder wahrscheinlich noch bewerben werden. Benchmark ist der MSCI Converging Europe 10/40. Somit darf kein Titel mehr als 10 % des Portfolios ausmachen. Das Gewicht

aller Werte mit Anteilen von mehr als 5 % darf zudem nicht höher als 40 % liegen. Der Index enthält 70 Titel; allerdings bindet sich das Fondsmanagement nicht an seine Zusam-mensetzung, sondern sucht aktiv Titel aus. Derzeit besteht das Portfolio aus 38 Werten, von denen 13 nicht im Bench-

mark-Index enthalten sind. In Frage kommen nur Aktien, für die ein eigenes Research vorliegt. Die-ses muss eine Bewertungsanalyse sowie eine qualitative Einschätzung der Unternehmen liefern. Darüber hinaus wird auf eine breite Diver-sifizierung Wert gelegt. Auf Polen entfallen 40 % des Portfolios. Der Fonds ist mit 34 % aber auch stark in der Türkei investiert. Die Fonds-

gesellschaft begründet dies mit den guten Perspektiven der dortigen Konsumgüterindustrie und des Finanzsektors.

Anleger, die sich bereits für die „nächste Generation“ der Konvergenzländer auf dem Balkan interessieren, die in den Osteuropafonds aufgrund ihrer geringen Gewichtung kaum zur Geltung kommen, können auf spezielle Südosteuropapro-dukte zugreifen beziehungsweise diese Produkte beimischen. Sie weisen allerdings höhere Risiken auf. Beispiele sind der Hypo South Eastern Europe Opportunities (AT0000495890) und der Balkan Tiger (LU0348123497) der Swiss & Global Asset Management. Bei allen Osteuropaprodukten müssen die Chancen und Risiken bedacht werden, die von Wäh-rungsschwankungen ausgehen. Bislang haben erst die Slo-wakei und Slowenien den Euro eingeführt. Die Aktienmärkte dieser Länder sind jedoch sehr klein und haben daher in den Fonds nur ein sehr geringes Gewicht.

Ausgewählte Investmentfonds mit dem Fokus Osteuropa

Fonds ISIN Wertentwicklung (%)2008 2009 2010 2011

Parvest Equity Europe Converging LU0075937754 - 56,3 38,0 12,9 - 1,0

RT Osteuropafonds AT0000615307 - 53,1 46,3 13,5 - 1,9

SEB Eastern Europe ex Russia LU0070133888 - 60,8 55,8 22,1 - 1,4

East Capital LUX Cvg Eastern Europe LU0272825398 - 64,6 42,5 19,0 - 11,2

Generali Central and Eastern Europ. Equities LU0145471693 - 56,2 35,5 17,4 - 2,1

KBC Equity Central Europe BE0176434885 - 59,4 43,8 16,0 - 0,5

Espa Stock New-Europe Active AT0000A009G0 - 57,9 26,7 12,8 - 2,3

Aviva Investors European Convergence Equities LU0274937183 - 58,5 45,4 12,5 - 3,6

Danske Invest Eastern Europe Convergence LU0156840208 - 61,2 46,3 22,1 - 3,9

J.P.Morgan Funds - Europe Convergence Equity Fund LU0210530316 - 51,8 37,5 15,8 - 10,1

Quelle: Morningstar

„Die demografische Entwicklung ist ein

Vorteil für die Region“Christian Preussner, J.P. Morgan Asset Management

n

Page 25: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

25rendite 14 September 2011

DekaBankDeutsche Girozentrale

Investieren Sie jetzt in die gutenAussichten deutscher Unternehmen.Mit DekaFonds.

Die deutsche Wirtschaft befindet sich auf Erfolgskurs. Dazu bei-getragen haben die hoheWettbewerbsfähigkeit, gut ausgebildeteFachkräfte sowie hochwertige Produkte. Zudem ist Deutschlandnach China stärkste Exportnation. Aber auch die steigendeBinnenkonjunktur hat das Wachstum gestützt. Rund ein Drittelder im DAX geführten Unternehmen wird 2010 den höchstenGewinn in der Unternehmensgeschichte ausweisen. Und „Madein Germany“ bleibt im Trend. All diese Indikatoren sprechen da-für, dass deutsche Blue Chips auch in den kommenden Jahrenhervorragende Gewinnchancen haben. Mit DekaFonds könnenSie an dieser Entwicklung langfristig partizipieren. Es ist zu be-achten, dass DekaFonds Wertschwankungen unterliegen unddiese sich auf Ihre Anlage auswirken können.

Erfahren Sie mehr unter www.deka.de/trends

Mit DekaFonds beteiligen Sie sich an einem der größtenAktienfonds Deutschlands mit einer über 50-jährigenErfolgsgeschichte – weitere gute Gründe sind:

Investitionen vornehmlich in aussichtsreiche deutsche�Standardwerte.

Komplettierung durch eine Beimischung interessanter�Nebenwerte.

Breite Streuung und aktives Fondsmanagement auf Basis�modernster Analyseverfahren.

Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka Investmentfonds sind diejeweiligen Verkaufsprospekte und Berichte, die Sie in Ihrer Sparkasse oder Landes-bank erhalten. Oder von der DekaBank, 60625 Frankfurt und unter www.deka.de

Jetzt in Ihrer

Page 26: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

26 rendite 14 September 2011

ZERTIFIKATE

Themen-Zertifikatefür eine grüne ZukunftEnergiewende liefert Impulse für Wind und Solar Aber Anleger müssen nichts überstürzen

Deutschland hat sich auf den Weg gemacht, um als erstes Indus-trieland komplett aus der Atomenergie auszusteigen. Für Unter-nehmen, die neue Kraftwerke errichten, Stromleitungen ziehen oder Solaranlagen bauen, sind damit große Hoffnungen verbun-den. Anleger können daran mit einem Investment in Themenzer-tifikate partizipieren – vorausgesetzt, diese Papiere zeigen künftig eine bessere Performance als in den zurückliegenden Monaten.

Von Armin Schmitz

Die verheerende Atomkatastrophe von Fukushima infol-ge des schweren Erdbebens in Japan im Frühjahr hat in Deutschland zu einer heftigen Atomdebatte geführt. An deren Ende steht nun eine Kehrtwende in der Energiepo-litik. Noch vor der Sommerpause stimmten zunächst das Parlament und anschließend der Bundesrat für den von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Kabinett getroffe-nen Beschluss, dass Deutschland aus der Atomtechnologie aussteigt. Die ältesten Meiler, die aus Sicherheitsgründen im Zuge des zuvor verhängten Moratoriums zunächst vor-läufi g abgeschaltet wurden, bleiben vom Netz. Die übrigen Atomkraftwerke werden in den nächsten Jahren bis 2022 nach und nach abgeklemmt. Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung soll bis 2020 auf mindes-tens 35 % steigen, bis 2030 dann auf 50 %.

Höhenflug der Kurse ist längst vorüberAls sich die politische Kehrtwende abzeichnete, gab das an der Börse den Aktien der Hersteller von Windrädern und Solarzellen kräftig Auftrieb: Die Titel aus beiden Sektoren verzeichneten zeitweilig hohe zweistellige Kurs-gewinne, ehe wieder mehr Besonnenheit zurückkehrte. Schließlich dürften es zunächst beispielsweise eher Her-steller von Spezialkabeln für den notwendigen Ausbau der Stromnetze oder die Errichter neuer Gaskraftwerke sein, die von der Energiewende profi tieren. Für Unternehmen aus den Sektoren Wind und Solar sehen die Perspektiven aktuell dagegen eher trübe aus, weil sie unter einem harten

Page 27: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

27rendite 14 September 2011

ZERTIFIKATE

Konkurrenzkampf leiden, der zunehmend auf Margen und Gewinne drückt. Jüngst kündigte deshalb bereits der deut-sche Hersteller Q-Cells eine Verlagerung der Produktion nach Malaysia an, um seine Position zu verbessern.

Mittel- bis langfristig bietet der Ausstieg aus der Atomener-gie den Unternehmen aus dem Bereich alternative Ener-gien aber sicherlich große Chancen, weil hohe Investitio-nen in Innovationen, energieeffi ziente Technologien und erneuerbare Energien notwendig sind. Nach Schätzungen der KfW, verschiedener Forschungsinstitute und des Bun-desumweltministeriums beträgt der gesamte Investitions-bedarf für die Energiewende in Deutschland in den kom-menden zehn Jahren zwischen 240 Mrd. und 263 Mrd. Euro. Der Windkraft, der die Regierung hierzulande hohes zusätzliches Potenzial zuschreibt, kommt dabei eine beson-dere Bedeutung zu.

Vor hohen Verlusten nicht gefeitAnlegern, die vom mittelfristigen wirtschaftlichen Auf-schwung der Unternehmen aus dem Sektor alternative Energien überzeugt sind, bieten diverse Banken bereits eine ganze Reihe von Themenzertifi katen an. Eines der ersten Produkte auf dem Markt war das Ökoinvest-Zertifi kat der Royal Bank of Scotland (NL0000093953). Der Ökoinvest-Index, auf dem dieses Papier basiert, wird von der gleich-namigen Wiener Verlagsgesellschaft zusammengestellt. Er umfasst ein Portfolio aus insgesamt 16 Unternehmen aus den Sektoren Solar, Wind und Wasser. Zusammengesetzt wird der Index aus den jeweils acht größten Werten des Umwelt-Aktienindex NX 25 und des Photovoltaik-Aktien-index PPVX. Trotz der zuletzt sehr schwachen Börsen er-zielte das Zertifi kat über zwölf Monate immer noch einen moderaten Zuwachs. Über die vergangenen drei Jahre summierte sich allerdings ein Verlust von rund 33 %.

Von der Société Générale kommt das Zertifi kat auf den Erix, den European Renewable Energy Index (DE000SG1ERX7). Dieser Index enthält die – gemessen an der Marktkapitali-sierung – zehn größten Werte aus den Bereichen Biomasse, Geothermie, Gezeitenkraftwerke, Solar, Wasser und Wind. Zu den Indexwerten gehören Unternehmen wie Vestas Wind Systems, Iberdrola Renovables und Solarworld. Der Index wird in Kooperation mit der SAM Group und dem Index-Anbieter Stoxx angeboten. SAM ist eine unabhän-gige Vermögensverwaltungsgesellschaft, die Unternehmen nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien beurteilt. Als Performance-Index konstruiert, werden die ausgezahlten Dividenden in den Index reinvestiert. Das Zertifi kat litt in den vergangenen Jahren allerdings stark unter den schlechten Rahmenbedingungen und büßte über den Einjahreszeitraum 38,2 % an Wert ein, über drei Jahre liegt sogar ein Verlust von knapp 80 % vor. Fo

to: g

uuka

a/fo

tolia

»

Page 28: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

28 rendite 14 September 2011

zertifikate

Mit einem Verlust von knapp 28 % über zwölf Monate und 52 % über drei Jahre war auch das Zertifikat von Vontobel auf den Klimaschutz-Index (DE000BVT6222) wenig erfolgreich. Das von Dow Jones berechnete Markt-barometer enthält 20 Unternehmen aus den Bereichen Solarenergie, er-neuerbare Energien, klimaeffiziente Produkte, klimaeffiziente Infrastruk-tur und neue Effizienztechnologien. Die Gewichtung ist auf maximal 5 % begrenzt. Dazu gehören Titel wie Solarworld, Vestas Wind Systems, Tokyo Gas oder auch Ballard Power. Diese Werte wurden im Nachhaltig-keitsrating der Nachhaltigkeitsagen-tur Inrate positiv bewertet. Ausge-schüttete Dividenden werden in den Performance-Index ebenfalls mit ein-gerechnet.

Fokus auf einzelne SektorenNur auf Solarwerte bezieht sich das Photovoltaik Global 30 TR Index Open End Zertifikat der Royal Bank of Scotland (DE000AA4PG30). Die-ser Index umfasst 30 der größten und liquidesten Unternehmen aus der Solarenergie-Industrie, die von dem Zukunftsprojekt „Desertec“ pro-fitieren könnten, mit dem die Strom-versorgung Europas durch Sonnen-energie aus der Sahara sichergestellt werden soll. Der Index wird von der Deutschen Börse berechnet. Zu den

Indexschwergewichten gehören zur-zeit First Solar, Renewable Energies und Solarworld. Dividendenzahlun-gen werden bei der Indexberechnung allerdings nicht berücksichtigt. Mit einem Verlust von 40 % seit August 2010 war das Produkt aber ebenso wenig erfolgreich wie das 2007 auf-gelegte RBS Wind TR Index Open End Zertifikat der Royal Bank of Scot-land (NL0000856722). Dieses Zertifi-kat verbuchte im Einjahreszeitraum annähernd ebenso hohe Einbußen von 35 %. Bei diesem Produkt partizi-piert der Anleger an der Entwicklung von neun Unternehmen aus dem Be-reich Windenergie. Der Index wird von Standard & Poor’s berechnet. Zu den Index-Schwergewichten gehören Vestas Wind Systems und Gamesa Technologica.

Die beschriebenen Produkte eignen sich als Themenzertifikate dazu, ein diversifiziertes Investment im Sektor der alternativen Energien vorzuneh-men. Es sind sicherlich keine Buy-and-hold-Instrumente, wie die Entwick-lung der vergangenen drei Jahre zeigt. Die meist recht statischen Themenzer-tifikate müssen deshalb ebenso wie die Aktien aus dem Sektor regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden. Folgt eine Neubewertung durch den Markt, muss der Anleger sein Invest-ment überdenken.

Mit einer installierten Windkraft-Kapazität von annähernd 28 000 Megawatt hat Deutschland hinter China und den USA im ersten Halbjahr seinen dritten Platz im internationalen Ver-gleich verteidigt. Dies kann allerdings nicht da- rüber hinwegtäuschen, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres der Bau neuer Kapazitäten schleppend verlief. An Land kamen lediglich 793 Megawatt hinzu und auf dem Wasser 25 Megawatt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das immerhin eine leichte Verbesserung. Um die Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der erneuerbaren Energieträger zu erreichen, dürften ähnliche Wachstumszahlen indes nicht ausreichen. Hier sind fortan jährlich neue Kapa-zitäten von rund 1 800 Megawatt notwendig.

Für die Hersteller von Windkraftanlagen ist das erst einmal ein Grund zur Hoffnung, ebenso wie die zunehmenden Investitionen in erneu-erbare Energien an anderen Standorten, allen voran in China: Dort wurden im Jahr 2010 die Kapazitäten um 16 500 Megawatt erweitert. Aus Sicht europäischer Anbieter bleibt die Lage am Windmarkt dennoch schwierig. Denn immer noch bestehen am Weltmarkt hohe Überkapazitäten, und der Konkurrenzkampf wird sich durch den Markteintritt chinesischer Hersteller noch verschärfen. Das Ergebnis wird ein zunehmender Preisdruck sein, dem letzt-endlich nicht alle Firmen standhalten werden. Die negativen Wirkungen sind im Solarsektor zu beobachten, der bereits seit längerem durch chinesische Billiganbieter aufgemischt wird.

In China werden ausländische Anbieter hin-gegen weiterhin benachteiligt. Selbst Welt-marktführer Vestas Wind Systems erreichte auf dem dortigen Markt 2010 lediglich Rang 10, weil die Regierung die Windkraft als Schlüssel-technologie identifiziert hat und die eigenen Anbieter mit Subventionen füttert. Die Proteste der benachteiligten Unternehmen konnten dies noch nicht stoppen. THORSTEN KRAMER

Wind und Solar

RadikalerWettbewerb

Kennzahlen ausgewählter Ökoprodukte

Produkt Emittent ISIN Performance (%) Verwaltungsge-1 Jahr 3 Jahre bühr pro Jahr (%)

European Renewable Energy Index-Zertifikat

Société Générale

DE000SG1ERX7 - 38,2 - 77,8 0,85

Klimaschutz-Zertifikat Vontobel DE000BVT6222 - 27,9 - 52,1 1,60

Ökoinvest-Zertifikat Royal Bank of Scotland

NL0000093953 1,2 - 33,1 1,50

Photovoltaik Global 30 TR Index Zertifikat

Royal Bank of Scotland

DE000AA4PG30 - 40,1 - 0,80

Wind TR Index Zertifikat

Royal Bank of Scotland

NL0000856722 - 34,8 - 66,40 1,00

Stichtag: 8. AugustQuelle: Emittenten, Baadermarkets, Deutsche Börse

n

Page 29: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

29rendite 14 September 2011

Page 30: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

30 rendite 14 September 2011

Auf und nieder immer wieder Mit der Verunsicherung der Anleger lässt sich Geld verdienen Ein Investment in die Volatilität ist aber nicht ganz einfach

Wenn an den Finanzmärkten die Verunsicherung wächst, führt das zu einem spürbaren Anstieg der Kursschwankungen. Als Anfang August neue Rezessionsängste in den Vereinigten Staaten gras-sierten und dadurch die Sorgen um die Weltwirtschaft zunahmen, war dies an nahezu allen Märkten zu beobachten. Es spricht vieles dafür, dass die Schwankungsbreite in den nächsten Monaten hoch bleiben wird, und damit lässt sich Geld verdienen.

Von Armin Schmitz

Die akuten Sorgen um die US-Konjunktur waren ein neuer Treiber für die Volatilität, zuvor hatte bereits die Schulden-krise auf beiden Seiten des Atlantiks die Anleger stark ver-unsichert. In den vergangenen Wochen schichteten nun aber immer größere Investorenkreise Gelder in die vermeintlich sicheren Häfen wie Gold und den Schweizer Franken um. In der Folge nahmen die Kursschwankungen an den internati-onalen Aktienmärkten kräftig zu. Der VDax, der als Angst- barometer der Anleger gilt und sich aus den impliziten Volati-litäten der Dax-Optionen errechnet, stieg um mehr als 30 %. Und auch der auf Europa bezogene VStoxx und der auf die USA bezogene VIX schlugen kräftig aus.

Spezialisten unterscheiden zwei Arten von Volatilität: die implizite und die historische. Erstere wird als die vom Markt, also den Anlegern erwartete Schwankungsbreite der Kurse definiert. Sie lässt sich aus den Optionen auf die Indizes ableiten. Die historische Volatilität ist dagegen die Schwankungsbreite, die tatsächlich stattgefunden hat.

Ein direktes Investment in die Volatilitätsindizes ist nicht möglich. Der Weg führt ausschließlich über Terminkon-trakte und darauf laufende Investmentprodukte wie Zer-tifikate, Exchange Traded Notes (ETN) und Exchange Traded Funds (ETF). Doch ein solches Investment ist nicht ganz einfach, da es bei den Terminkontrakten – ähnlich wie am Rohstoffmarkt – sogenannte Contango- und Back-wardation-Strukturen gibt, die die Performance erheblich beeinflussen. In einer Contango-Phase ist der aktuelle Marktpreis für den Terminkontrakt niedriger als der Ter-minpreis zu einem späteren Verfallstermin. Bei Finanzpro-dukten mit einer nicht begrenzten Laufzeit kommt es beim Übertrag (Rollen) der Gelder in den nächsten Verfallster-min des unterlegten Terminkontraktes dann zu Verlusten. In einer Backwardation-Phase ist die Wirkung umgekehrt.

Kennzahlen ausgewählter Volatilitätsprodukte

Produkt ISIN Performance (%) Verwaltungsgebühr (%)1 Monat 6 Monate

ETFX-BofAML IVStoxx ETF DE000A1H81B1 9,8 - 0,80

iPath S&P 500 VIX Mid-Term Futures ETN DE000BC1C7R4 18,8 11,9 0,89

iPath S&P 500 VIX Short-Term Futures ETN DE000BC1C7Q6 69,2 16,6 0,89

iPath VStoxx Short-Term Futures TR ETN DE000BC2KTT9 60,2 50,2 0,89

Nomura Voltage Mid-Term Source ETF IE00B3LK4075 10,3 - 0,30

Source S&P 500 VIX Futures Source ETF IE00B46HPB89 56,5 33,7 0,80

Stichtag: 8. AugustQuelle: Emittenten, Deutsche Börse, Morningstar

Page 31: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

31rendite 14 September 2011

Mit dem iPath VStoxx Short-Term Futures Total-Return-Index ETN (DE000BC2KTT9) und dem iPath S & P 500 VIX Short-Term Futures Index ETN (DE000BC1C7Q6) von Bar-clays haben Anleger die Möglichkeit, an der Entwicklung zweier Volatilitätsindizes zu partizipieren. Bei ETN handelt es sich im Grunde um unbesicherte Schuldverschreibun-gen, daher gibt es ein Emittentenrisiko. Das Papier auf den VStoxx spiegelt die vom Markt erwartete Volatilität des Euro Stoxx 50-Index. Es bildet die Performance des Volati-litätsindex allerdings lediglich annähernd ab. Dadurch er-klärt sich, dass die Volatitilität zuletzt um annähernd 50 % nach oben schoss, der ETN aber nur um vergleichsweise ge-ringe knapp 20 % kletterte. Gemessen am Euro Stoxx 50, der um mehr als 10 % absackte, ist dieser Anstieg hingegen sehr ordentlich. Das Papier auf den amerikanischen VIX erzielte einen Anstieg um rund 10 %, während der Benchmarkindex für den US-Aktienmarkt, der S & P 500, um rund 4 % fiel.

Bank of America/Merrill Lynch und ETF Securities legten jüngst den ETFX-BofAML IVStoxx ETF (DE000A1H81B1) auf, der die Wertentwicklung des Euro Stoxx 50 Investable Volatility Index (IVStoxx) spiegelt. Der Index misst die vom Markt erwartete Volatilität des Euro Stoxx 50. Bei dem ETF besteht kein Emittenten-, aber ein Kontrahentenrisiko, weil es sich um ein Produkt handelt, das die Indexperformance über eine Derivatestruktur abbildet. Der IVStoxx ist direkt replizierbar durch ein Portfolio aus gelisteten Optionen. In den vergangenen Wochen stieg der ETF um rund 10 %. Er liegt damit im Bereich des Konkurrenzproduktes von Barclays. Beide eignen sich wegen der bestehenden Roll- problematik allerdings nicht für eine langfristige Absiche-rung eines Portfolios, sondern eher für kurzfristige Trades.

Nomura-ETF soll Rollverluste verhindernDer Nomura Voltage Mid-Term Source ETF (IE00B3LK4075) soll dagegen die Rollproblematik umgehen. Der abgebil- dete und in Dollar denominierte Nomura Voltage Strategy Mid-Term 30-Day Index orientiert sich an der Entwicklung des S & P 500 VIX Mid-Term Futures Index, der Volatilitäts-ausschläge abbildet. Dabei sollen die Nachteile einer rei-nen Long-Position in Volatilität über die VIX-Futures ver-ringert werden. Außer in den VIX-Index investiert Nomura in US-Schatzanweisungen mit dreimonatiger Laufzeit. Die Gewichtung des Index kann in Abhängigkeit von seiner eigenen 30-Tages-Volatilität zwischen 0 und 100 % liegen. Je höher die Volatilität im Vergleich zu der in 30 Tagen erwarteten Volatilität ausfällt, desto größer ist der Anteil. Diese Konstruktion soll Rollverluste ausschließen. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der ETF die Volatilitäts-ausschläge mit einem leichten Zeitverzug abbildet. Durch den Wechsel in die Schatzanweisungen macht der Index den langfristigen Volatilitätsrückgang während der Be- ruhigung des Marktes nur abgeschwächt mit. n

Explosionsartiger Anstieg der Volatilität

Page 32: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

32 rendite 14 September 2011

geschlossene fonds

Die Renditen sprechen für sich Private Equity erzielt häufig hohe Erträge Investoren brauchen aber einen langen Atem

Page 33: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

33rendite 14 September 2011

geschlossene fonds

Private Equity hat in Deutschland ein Imageproblem. Die öffent- liche Wahrnehmung ist geprägt von der Heuschrecken-Metapher, die auf Ex-SPD-Chef Franz Müntefering zurückgeht. Ein Bild, das die Akzeptanz der ohnehin institutionell geprägten Anlage- klasse bei Privatanlegern erschwert, wie eine aktuelle Studie des Münchener Fondsinitiators Wealth Cap, einer Tochter der Uni-credit Bank, nahelegt. Dabei bietet Private Equity auch für private Investoren interessante Renditechancen.

Von Stefan Paravicini

Nach einer Analyse des Dachfondsmanagers Golding Capi-tal Partners und der Pariser HEC School of Management, für die mehr als 4 000 abgeschlossene Private-Equity-Trans-aktionen in Europa und den USA im Zeitraum von 1977 bis 2009 ausgewertet wurden, erzielte die Anlageklasse in dieser Periode gegenüber vergleichbaren Aktienportfolien einen Renditeüberhang von jährlich durchschnittlich 7,1 %. Insbesondere in konjunkturell schwachen Marktphasen waren Investments in Private Equity demnach deutlich er-folgreicher als Aktien. Für Rezessionszeiten errechnete die Studie gar einen Renditeaufschlag von 15,5 %. „Der Grund für die gute Performance von Private Equity liegt in der besseren Corporate Governance und im spezifischen Know how der Beteiligungsmanager“, sagt Johannes Wendt, Part-ner bei Golding Capital Partners.

Realisierung der Gewinne bleibt unsicherOb Heuschrecke oder nicht, Privatanleger können von diesem Know-how und den Wertsteigerungen von Private- Equity-Beteiligungen über geschlossene Fonds profitieren. Allerdings stehen der für die Vergangenheit festgestell-ten Outperformance im Vergleich mit dem Aktienmarkt profunde Nachteile der Anlageklasse gegenüber, über die sich der Investor im Klaren sein muss. Denn anders als bei Aktieninvestments ist nicht nur die Wertentwicklung, son-dern auch die Realisierung einer Wertsteigerung unsicher. Im Gegensatz zu Aktien ist der Verkauf von nichtbörsenno-tierten Unternehmensbeteiligungen nicht ohne weiteres und vor allem nicht zu jedem Zeitpunkt möglich. Bis ein

Käufer gefunden und eine Einigung über den Kaufpreis erzielt ist oder die Vorbereitungen für einen sogenannten „Exit“ über die Börse abgeschlossen sind, vergehen in der Regel viele Monate. Zudem ist der Erfolg stark vom Markt- umfeld abhängig. Entsprechend sind Ausschüttungen an die Investoren in einem breit gestreuten Fonds zeitlich schwer zu steuern. Das Renditeplus gegenüber dem Aktien- markt ist insofern als Prämie für die Illiquidität der Anlage-klasse zu verstehen.

Private-Equity-Investments sind für Privatanleger auch relativ teuer. Die Anbieter von geschlossenen Fonds zeich-nen in der Regel Anteile sogenannter Zielfonds, die von großen Private-Equity-Gesellschaften wie Carlyle, KKR oder Permira betreut werden und die einzelne Investments auswählen. Für den Anleger fallen Verwaltungs- und Managementgebühren daher zweimal an. Meistens behält sich das Management des Zielfonds außerdem eine Mehr-erlösbeteiligung vor, die beim Überspringen einer festge-legten Renditehürde – der so genannten „Hurdle Rate“ – vom Anleger zu bezahlen ist.

Zurückliegende Erfolge sind zu hinterfragenWer sich für ein Investment in einen geschlossenen Private-Equity-Fonds entscheidet, sollte darauf achten, mit welchen Zielfonds-Partnern der Fondsinitiator zusammenarbeitet. Private-Equity-Gesellschaften, die die Wertsteigerungen ihrer Zielinvestments in der Vergangenheit mehrheitlich günstigem Fremdkapital und dem Optimismus an den Märkten verdankten, bleiben mutmaßlich auch in Zukunft stark vom Marktumfeld abhängig.

Darüber hinaus müssen Anleger klären, in welche Betei-ligungsarten sie konkret investieren wollen. Wealth Cap beispielsweise hat seit 1998 mehr als ein Dutzend Private- Equity-Fonds aufgelegt, deren Zielfonds allesamt in „Buy-outs“ von europäischen oder US-amerikanischen Unternehmen investieren. Auch die im März emittierten „WealthCap Private Equity 13/14“ investieren in einen europäischen „Buy-out“-Fonds, der von der Pri-

Ausgewählte Private-Equity-FondsFonds Initiator Mindest-

anlage (Euro)Agio(%)

Vertriebseit

Laufzeitbis

Zielgröße(Mill. Euro)

Zielfonds-Partner Zielfonds

WealthCap Private Equity 13

WealthCap 25 000 5 März 2011 31.12.21 ca. 63 BC Capital Partners BC European Capital IX

WealthCap Private Equity 14

WealthCap 100 000 3 März 2011 31.12.21 ca. 32 BC Capital Partners BC European Capital IX

Private Equity Class 11 KGAL 10 000 1 5 Juli 2011 31.12.20 150 2 Axa Private Equity Axa Secondary Fund V1 in Dollar; 2 in Mill. DollarQuelle: Scope, eigene Recherche

Foto

: scu

si/f

otol

ia

»

Page 34: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

34 rendite 14 September 2011

vate-Equity-Gesellschaft BC Partners gemanagt wird. Die Mindestbeteiligung liegt hier bei 25 000 Euro zuzüglich 5 % Agio (PE 13) beziehungsweise bei 100 000 Euro zu-züglich 3 % Agio (PE 14). Seit März wurden bereits 71 Mill. Euro bei den Investoren eingeworben. Bis zum Jahresende sollen den beiden Schwesterfonds insgesamt 95 Mill. Euro zur Verfügung stehen. Der im vierten Quartal 2010 aufge-legte Zielfonds „BC European Capital IX“ will sich an rund 15 Unternehmen beteiligen und peilt dafür ein Volumen von 6 Mrd. Euro an.

Der erst im Juli vom Münchner Fondsinitiator KGAL auf-gelegte „Private Equity Class 11“ hat einen ganz anderen Fokus. Er investiert in einen Dachfonds der Axa-Gruppe, der Unternehmensbeteiligungen auf dem Sekundärmarkt kauft. Die Anleger sollen davon profi tieren, dass Ban-ken und Versicherer in den Vereinigten Staaten als Folgestrengerer Kapitalisierungsvorschriften ihre Private-Equity-Beteiligungen abbauen. Für knapp 1,7 Mrd. Dollar hat der Zielfonds bereits ein Portfolio der Citibank erworben. „Bei Investitionen im Sekundärmarkt ist in der Regel mit raschen Verkäufen zu rechnen, und das kommt dem Wunsch der Anleger nach schnelleren Rückfl üssen aus dem Portfolio entgegen“, sagt Stefan Ziegler, Mitglied der Geschäftsfüh-rung bei KGAL. Die Mindestanlage beläuft sich auf 10 000 Dollar zuzüglich 5 % Agio. Bis Mitte nächsten Jahres sol-len Anteile im Volumen von 150 Mill. Dollar bei Anlegern platziert werden.

Private Equity gewinnt Vertrauen zurückDas Umfeld für die Beteiligungsbranche hat sich zuletzt verbessert. Nachdem bereits im vergangenen Jahr für das Platzierungsvolumen bei Private-Equity-Fonds nach Zah-len des Branchenverbands VGF erstmals seit 2006 wieder ein Zuwachs verzeichnet wurde, scheint auch bei den Transaktionsvolumen die Talsohle durchschritten. Ge-genüber der zweiten Jahreshälfte 2010 stieg die Zahl der Transaktionen in Deutschland laut der Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Ernst & Young von 46 auf 52. Der ver-öffentlichte Wert dieser Beteiligungen kletterte von 2,5 Mrd. Euro auf 4 Mrd. Euro. Ein kräftiges Lebenszeichen, selbst wenn das Volumen in den starken Jahren 2006 und 2007 im ersten Halbjahr noch jeweils die Schwelle von 20 Mrd. Euro überstieg. Denn auch die Transaktionen, mit denen Private-Equity-Gesellschaften die Wertsteige-rungen ihrer Beteiligungen realisierten, haben sich in der ersten Hälfte 2011 im Vergleich zu den vorangehenden sechs Monaten deutlich positiv entwickelt. Die Zahl der „Exits“ verdoppelte sich, der Transaktionswert wurde im gleichen Zeitraum vervierfacht. Der Verkauf von insge-samt 43 Beteiligungen brachte fast 9 Mrd. Euro ein. Gute Nachrichten für jene Investoren, die an diesen Erlösen beteiligt werden.

GESCHLOSSENE FONDS

Herr Brezina, was spricht im aktuellen Umfeld aus der Sicht eines Privatanlegers dafür, in Private Equity zu investieren?Die Anlageklasse ist interessant, da sie das Anlageuniver-sum um nichtöffentliche Unternehmen erweitert. Entschei-

dend für den Erfolg eines Invest-ments in einen geschlossenen Private-Equity-Fonds ist weniger der Zeitpunkt der Zeichnung, als vielmehr die Fähigkeit der Ziel-fonds-Manager, in der Investiti-onsphase die richtigen Unterneh-men zu finden und deren Wert zu steigern.

Private Equity wird in Deutschland noch immer mit der Heuschrecke in Verbindung gebracht. Wie er-klären Sie sich das?Richtig ist, dass in den Boomjahren vor der Finanzkrise manches Un-

ternehmen mit großem Fremdkapitalhebel von Beteiligungs-gesellschaften gekauft wurde und nur wenig von seinen neu-en Eigentümern profitiert hat. Das prägt die Wahrnehmung, wird der Bedeutung von Private Equity für die Volkswirtschaft aber nicht gerecht.

Hat diese Wahrnehmung Wirkung auf das Anlegerinteresse?Privatanleger schreckt vor allem die Intransparenz der Anlage-klasse. Private Equity ist erklärungsbedürftig. Bei der Überset-zung zwischen Zielinvestments und Investoren gibt es Lücken. Wir bringen die Anlageberater unserer Vertriebspartner in direkten Kontakt mit Zielfonds-Managern, um Private Equity für den Anleger greifbarer zu machen.

Geht die Intransparenz nicht vor allem darauf zurück, dass der Anleger zum Investitionszeitpunkt im Grunde in einen „Blind Pool“ investiert? Rein juristisch gesehen sind unsere Dachfonds zunächst Blind Pools. Für den Anleger ist aber transparent, in welche Ziel-fonds wir investieren wollen. Wir verfolgen einen fokussierten Investmentansatz und beschränken uns auf wenige Zielfonds, denen wir das für unsere Anleger vorteilhafteste Risiko-Ren-dite-Profil zutrauen. Das macht auch das Reporting für den Investor transparenter.

Interview mit Christian Brezina

„Anleger schreckt die Intransparenz“

Christian Brezina istLeiter Private Equitybei Wealth Cap

Page 35: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

35rendite 14 September 2011

LGT Capital Management wurde von Lipper als »Best Group Overall – Large« in Europa,Deutschland und Österreich ausgezeichnet. Dies sind nur drei der insgesamt 30 prestige-trächtigen Auszeichnungen, die wir im Jahr 2011 erhalten haben.

Zudem erhielten die LGT Strategiefonds mit ersten Plätzen innerhalb ihrer Kategorie auch indiesem Jahr eine weitere Bestätigung für ihre hohe Qualität. Profitieren auch Sie von unsererErfahrung und unserem Wissen im Anlagebereich.

Wir freuen uns auf Ihren Anruf: +49 69 6986 8850

Unsere Fonds. Von Experten ausgezeichnet.

JohannBaptistLampi,Detailaus»PorträtdesFürstenJohannI.vonLiechtenstein«,1816

©Sammlungen

desFürstenvonundzu

Liechtenstein,Vaduz–Wien,LIECHTENSTEINMUSEUM,W

ien.w

ww.liechtensteinmuseum.at

www.lgt.com

Risikohinweise/Disclaimer: Der vollständige und vereinfachte Prospekt sowie die Geschäfts- und Halbjahresberichte können bei folgenden Stellen kostenlos bezogen werden: LGT Bank inLiechtenstein AG und LGT Capital Management AG, beide: Herrengasse 12, FL-9490 Vaduz. Zahl- und Informationsstelle in der Bundesrepublik Deutschland: Landesbank Baden-Württemberg,Am Hauptbahnhof 2, D-70173 Stuttgart.

Page 36: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

36 rendite 14 September 201136 rendite 14 September 2011

ALTERNATIVES INVESTMENT

Ein Bausteinfür den KapitalerhaltAls großes Plus vieler Geldmarktfonds gilt ihre StabilitätBei der Auswahl müssen Anleger die Produkte aber gut sortieren

Wenn an den Finanzmärkten die Risiken erheblich wachsen so wie derzeit, ist Kapitalerhalt das größte Interesse vieler Privatanleger. Geldmarktfonds können zur Stabilisierung eines Anlageportfolios beitragen. Dabei ist allerdings zu beach-ten, um welche Art eines Geldmarkt-fonds es sich handelt.

Von Georg Blaha

Geldmarktfonds, eine eigentlich bie-dere und risikoarme Anlageklasse, rücken insbesondere zu Zeiten von Finanzkrisen verstärkt in den Fokus der Anleger. Zuletzt geschah das Ende Juli, als sich in den Vereinigten Staaten bis zur buchstäblich letzten Minute kein Ende des Tauziehens von Republikanern und Demokraten zur Anhebung der Schuldenober-grenze ergab. Wäre zum 1. August kein Kompromiss gefunden worden, hätte die weltgrößte Wirtschafts- und Finanzmacht nur einen Tag später die Zahlungsunfähigkeit an-melden müssen. Die Nervosität der Investoren war vor dem Schulden-kompromiss der Parteien am Geld-markt deutlich spürbar.

Aufgrund der kurzfristigen Orien-tierung des Geldmarktes wäre die-

ser zuerst von einem zeitweisen Zahlungsausfall der USA betroffen gewesen, denn in diesem Markt werden Papiere mit einer Laufzeit von zwölf Monaten und kürzer gehandelt. Geldmarktfonds, die Anlagevehikel für diesen Markt, ver-zeichneten in den Vereinigten Staa-ten in der Woche vor dem Schul-denkompromiss Rekordabfl üsse. Berichten zufolge überlegte die US-Notenbank Federal Reserve bereits Maßnahmen, um den Geldmarkt künstlich zu stützen – ähnlich wie im Herbst 2008 nach der folgen-schweren Pleite der Investmentbank Lehman Brothers.

Die Ereignisse verdeutlichen, dass die Assetklasse Geldmarktfonds, die von Investoren als sichere „Parksta-tion“ von Geldern genutzt wird, kei-neswegs mehr so sicher ist wie einst. Sofern jedoch nicht eine systemische Großkrise droht, haben Geldmarkt-fonds ihren Zweck und ihren Reiz. Kurzfristig verfügbare Liquidität, sta-bile Wertniveaus und geringe Gebüh-ren können das Manko der niedrigen Verzinsung – je nach Anlagestrategie

– aufwiegen. Besonders in unruhi-gen Marktphasen, beispielsweise wenn eine „normale“ Rezession mit Verlusten an den Aktienmärkten droht, eignen sich Geldmarktfonds dazu, das Portfolio zu stabilisieren und Verluste zu begrenzen.

Positive Impulse für diese Anlage-klasse können in Europa von den neuen Investmentrichtlinien der Auf-sichtsbehörde European Securities and Markets Authority (ESMA) kom-men, die von Geldmarktfonds stärkere Transparenz einfordern und mit stren-gerer Regulierung für mehr Stabilität sorgen wollen. Das sollte insbesondere die europäischen Anleger beruhigen, die Ende 2008 mit Geldmarktfonds Verluste verzeichnen mussten. Aller-dings waren diese Papiere zumeist keine reinen Geldmarktfonds (siehe Defi nition auf der folgenden Seite).

Mit Geldmarktfonds können Anle-ger am Geldmarkt partizipieren. Im

Page 37: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

37rendite 14 September 2011 37rendite 14 September 2011

ALTERNATIVES INVESTMENT

engeren Sinn umfasst der Geld-markt kurzfristige Ausleihungen von Zentralbankgeld an Ge-schäftsbanken und von den In-stituten untereinander. Im wei-teren Sinne gilt der Begriff Geld-markt auch für kurzlaufende Staats- oder Unternehmensan-leihen. Gehandelt werden auch längerfristige Wertpapiere, so-fern sie eine nur noch kurze Restlaufzeit aufweisen. Direkt am Geldmarkt auftreten können nur institutionelle Adressen, die Mindesthandelssumme beträgt 1 Mill. Euro. Über Geldmarkt-fonds können Privatanleger in Deutschland aber bereits seit 1994 an diesem Markt partizi-pieren. Die Rendite orientiert sich am Geldmarktzins, der wie-derum von den jeweiligen Leit-zinsen beeinfl usst wird.

Stark schwankendes VolumenDie Beliebtheit von Geld-marktfonds bei den Anlegern schwankte in den vergangenen zehn Jahren. Laut Statistiken des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) lag deren Gesamtanlagevolu-men Anfang des Jahrtausends bei rund 30 Mrd. Euro. In den Jahren 2007 bis 2008 schnelltees auf bis zu 100 Mrd. Euro hoch, sank danach aber rasch ab. Per Mai lag es bei 39 Mrd.

Euro. „Investoren haben in der Finanzmarktkrise 2008 massivKurzfristanlagen abgebaut, um ihren Liquiditätsbedarf zu stillen. Die Attraktivität von Geldmarkt-fonds schwankt mit den Leit-zinsen“, erläutert Frank Bock,Sprecher des BVI.

Wette auf steigende ZinsenSeit 2008 sind die Zinsniveaus in den großen etablierten Märk-ten auf Rekordtiefs gefallen, was auf die Rendite und so-mit die Attraktivität von Geld-marktfonds drückt, so Bock. Die Europäische Zentralbank (EZB) begann als einzige großeNotenbank im April damit, das Zinsniveau vorsichtig an-zuheben und die Geldpolitik zu normalisieren. Mittlerweile gibtes aber Anzeichen dafür, dass die Notenbank entgegen der bislang vorherrschenden Markt-meinung von weiteren Zins-schritten in diesem Jahr abse-hen wird. Als Gründe werden die nachlassende Infl ation in der Eurozone sowie Zeichen ei-ner nachlassenden weltweiten Konjunkturdynamik gesehen. Geldmarktfonds können immer auch eine Wette auf

Foto

: Com

pose

r/fo

tolia

»

Definition

Reine Geldmarktfonds: Reine Geldmarkt-fonds investieren zu 100 % in kurzfristige Geldmarkttitel. Eine Unterart sind die soge-nannten Cash-Fonds, die mindestens 75 % in Papiere des Geldmarkts im engeren Sinne investieren. Der Rest fließt in Rentenpapiere, welche teilweise auch längere Laufzeiten haben können. Die Richtlinien der Aufsichts-behörde ESMA lassen jedoch maximale Laufzeiten von 397 Tagen zu, die durchschnitt-liche Fälligkeit darf bei Geldmarktfonds mit kurzer Laufzeitstruktur nur 60 Tage und bei Geldmarktfonds sechs Monate betragen.

Geldmarktnahe Fonds: Hier fließen maxi-mal 49 % in den reinen Geldmarkt. Für die anderen Papiere gelten ebenfalls die ESMA-Begrenzungen (siehe oben).

Synthetische Geldmarktfonds: Hier überwiegen Renten- und andere Wert-papiere. Nach den ESMA-Regeln dürfte es schwerer werden, solche Fonds zu kon-struieren beziehungsweise sie unter dem Namen Geldmarktfonds anzubieten.

Page 38: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

38 rendite 14 September 2011

alternatives investment

steigende Leitzinsen sein – im derzeitigen Umfeld freilich mit begrenztem Potenzial.

Mit den seit Jahresmitte geltenden neuen Regeln der Auf-sichtsbehörde ESMA soll der Anlegerschutz bei Geldmarkt-fonds verbessert werden. Die Produkte fallen nun in zwei Kategorien: die konservativeren sogenannten „Geldmarkt-fonds mit kurzer Laufzeitstruktur“ und die chancen- wie risikoreicheren „Geldmarktfonds“. In beiden Kategorien steht der Kapitalerhalt des Fonds im Vordergrund. Bei der risikoreicheren Variante sind die ESMA-Statuten etwas flexibler bei den Anforderungen an die Kreditqualität der dem Fonds zugrunde liegenden Papiere – dies vor allem mit Blick auf Euroland-Mitglieder, die keine Top-Bonität aufweisen, aber natürlich Geldmarktpapiere emittieren müssen, wie es in den Richtlinien heißt.

Neue Vorschriften für höhere Sicherheit der Fonds Experten schätzen, dass mit den neuen Regeln, für die noch eine Übergangsfrist bis zum Jahresende gilt, hochriskante Papiere weitgehend nicht mehr in Geldmarktfonds ent-halten sein werden. Dass Geldmarktfonds seit 2007/2008 an Attraktivität verloren, lag nicht am Zinsniveau alleine. Viele vor dem Ausbruch der Finanzkrise unter dem Begriff Geldmarktfonds verkaufte Produkte enthielten hochris- kante verbriefte Kreditrisiken (Asset Backed Securities oder Mortgage Backed Securities). Dem Münchner Vermögens-verwalter Avana Invest zufolge mussten 2008 zahlreiche solcher Geldmarktfonds Verluste in einer Größenordnung von 20 % bis 30 % hinnehmen.

Der Asset Manager rät Anlegern deshalb nach wie vor, die Produkte genau unter die Lupe zu nehmen. Gewöhnlich gelten Geldmarktfonds jedoch als hochliquide und risiko- arme Anlageklasse, heißt es bei Avana Invest. „Lang- fristig gesehen ist deren Rendite daher niedriger als die von riskanteren Anlagen wie Aktien oder Bonds“, sagt Michael Vieker, Portfoliomanager bei dem Vermögens-verwalter. „Entsprechend sollten Geldmarktfonds da-her nur in Marktphasen eingesetzt werden, wenn unter

Rendite- und Risikogesichtspunkten riskantere Anlage-klassen als unattraktiv erscheinen.“ Eine Besonderheit ist die Variante der börsengehandelten Indexfonds, der Geldmarkt-ETF. Nach Ansicht von Avana Invest können diese Produkte, die den Geldmarktzins der Eurozone Eonia (European Overnight Index Average) oder einen auf dem amerikanischen Zins Fed Funds Rate basieren-den Index nachbilden, keine Kursverluste erleiden. ETF haben normalerweise weit niedrigere Kosten als aktiv verwaltete Fonds. Bei der Geldmarktvariante überwiegen synthetische ETF, die über eine Swap-Konstruktion den zugrundeliegenden Index nachbilden. Das Kontrahen-tenrisiko (d.h. der Ausfall des Swap-Partners) ist hierbei gemäß Avana Invest aber überschaubar, da im Regelfall systemrelevante Banken als Partner fungierten.

Für Privatanleger stellt sich noch die Frage nach Alternati-ven zu Geldmarktfonds, wenn „synthetische Swap-Produkte“ und „Fonds mit kurzer Laufzeitstruktur“ zu unübersichtlich erscheinen. Täglich verfügbare Liquidität bei geringem Risiko bieten zumindest momentan auch Tagesgeldkonten, bei denen Banken aus dem In- und Ausland aggressiv und mit guten Konditionen um Neukunden werben.

Ausgewählte Geldmarkt-Anlageprodukte

Name Anbieter ISIN Performance (%) Verwaltungs-3 Monate 12 Monate 3 Jahre gebühr p.a. (%)

Allianz Pimco Geldmarktfonds Allianz Global Investors DE0008471442 0,28 0,34 0,51 0,70

Deka Liquiditätsplan Deka International LU0249486092 0,25 0,67 1,25 0,10 *

Comstage ETF Commerzbank Eonia Index Commerz Fund Solutions LU0378437684 0,24 0,66 n.a. 0,10

DB X-Trackers - US Dollar Money Market ETF DB Platinum Advisors LU0356591882 - 0,02 - 0,01 0,11 0,15

* zzgl. Ausgabeaufschlag 0,5 %Quelle: Bloomberg

n

Page 39: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

39rendite 14 September 2011

INDIZES UND DAX-WERTE

Indizes im Überblick – 19.8.2011Schluss 52.-W.-

Höchst52.-W-Tiefst 10

KGV11 12 Indizes, Kurse und Preise

In diesem Abschnitt finden Sie eine Auswahl wichtiger Indizes sowie die Dax-, Euro Stoxx 50- und Global Titans 50-Werte. Die sich anschließenden Preise für Investmentfonds sind nach Anlageschwerpunkten gegliedert, wobei in jedem Abschnitt die Fonds mit der besten Performance innerhalb eines Jahres dargestellt werden.

Aktuelle Kurse und Preise finden Sie im Internet unter www.boersen-zeitung.de

Börsenkurse von Thomson Reuters

DE0008469008 Dax 5480,00 7600,41 5487,82 8,23 7,20 6,62DE0007203275 TecDax 690,41 952,28 671,30 12,54 10,58 9,51DE0008467416 MDax 8404,29 11258,91 7949,11 11,09 8,80 7,64DE0009653386 SDax 4256,01 5633,70 4019,36DE000A0AER17 Gex 1422,60 2074,35 1410,01DE000A0C33D1 DivDax 136,41 187,46 135,67DE000A0C4B34 LevDax 3153,84 6227,15 3193,74DE000A0C4CT0 ShortDax 7002,01 7017,98 5133,11DE000A0G83N6 Entry Standard 406,01 612,60 402,38

DE0008469016 HDax 2804,29 3859,83 2800,35 8,58 7,44 6,80DE0007203291 Midcap Market 744,52 996,15 722,46 11,34 9,11 7,95DE0008468943 Techn. All Share 808,24 1116,89 768,02 12,64 10,52 9,32DE0007203341 Classic All Share 2840,20 3756,68 2680,45 10,63 8,71 7,65DE0007203325 Prime All Share 2060,97 2823,63 2071,32 8,65 7,51 6,85DE0008469602 CDax 487,30 667,98 485,74

DE0009660084 Automobile 676,56 999,49 594,66 6,38 5,86 5,31DE0009660100 Banks 150,72 274,28 151,80 4,87 4,11 3,72DE0009660167 Basic Resources 1615,15 2426,05 1613,74 10,23 7,65 6,17DE0009660126 Chemicals 1211,57 1667,70 1109,08 8,97 8,29 7,78DE0009660449 Consumer 677,04 823,28 601,87 14,28 12,34 10,91DE0009660308 Constrution 376,55 593,56 376,41 9,60 7,51 6,26DE0009660423 Financial Services 580,74 827,42 584,85 11,50 10,06 9,65DE0009660183 Food & Beverages 514,74 585,13 315,20 14,10 13,49 13,32DE0009660282 Industrial 2628,25 3704,09 2599,04 9,63 8,50 7,44DE0009660225 Insurance 270,82 395,58 266,41 7,58 5,62 5,30DE0009660142 Media 116,07 163,32 96,50 8,66 7,89 7,28DE0009660324 Pharma & Healthc. 1857,85 2160,45 1735,32 14,36 12,66 11,38DE0009660340 Retail 243,87 384,53 241,00 11,14 8,61 7,67DE0009660365 Software 8856,71 11689,60 8610,51 12,91 11,26 10,03DE0009660209 Technology 372,86 583,63 324,72 9,51 8,75 8,07DE0009660381 Telecommunication 100,00 120,35 97,87 11,61 10,66 9,86DE0009660241 Transp. & Logistics 300,80 410,90 305,71 9,57 7,86 6,82DE0009660407 Utilities 668,46 1202,18 637,67 7,78 6,75 6,79

Dax-Werte im Überblick – 19.8.2011Xetra

ISIN Schluss 52. W-Höchst

52. W-Tiefst 10

KGV11 12

Div. local ex/HV DivR. % Branchen

Dax: 5480,00 7600,41 5487,82DE000A1EWWW0 adidas 44,42 57,62 39,25 13,81 11,64 9,90 0,80 13.05.11 1,80 ConsumerDE0008404005 Allianz 68,80 108,85 67,82 6,24 5,50 5,17 4,50 05.05.11 6,47 InsuranceDE000BASF111 BASF 48,60 70,22 40,74 7,73 7,44 7,06 2,20 09.05.11 4,50 ChemicalsDE000BAY0017 Bayer 43,02 59,44 41,33 9,25 8,54 7,62 1,50 02.05.11 3,47 ChemicalsDE0005200000 Beiersdorf 40,32 49,36 38,26 22,35 20,02 18,04 0,70 26.04.11 1,74 ConsumerDE0005190003 BMW 52,30 73,85 40,16 6,99 6,92 6,66 1,30 13.05.11 2,47 AutomobileDE0008032004 Commerzbank 1,91 5,47 1,89 5,28 3,80 3,33 0,00 BanksDE0007100000 Daimler 34,74 59,09 35,13 6,48 5,84 5,18 1,85 14.04.11 5,32 AutomobileDE0005140008 Deutsche Bank 27,21 48,70 27,29 4,63 4,21 3,86 0,75 27.05.11 2,76 BanksDE000A1KRND6 Deutsche Börse 38,09 56,00 38,39 8,66 7,68 6,96 2,10 13.05.11 5,45 Financial .S

DE0005552004 Deutsche Post 10,18 14,02 10,05 8,60 7,63 7,01 0,65 26.05.11 6,35 Transp.&Log.DE0005557508 Deutsche Telekom 9,01 11,38 8,80 11,58 10,76 9,82 0,70 13.05.11 7,75 Telecomm.DE000ENAG999 E.ON 14,02 25,54 13,19 9,84 7,69 7,14 1,50 06.05.11 10,66 UtilitiesDE0005785802 FMC 46,43 55,77 40,83 18,50 16,02 14,39 0,65 13.05.11 1,39 Pharma&H.DE0005785604 Fresenius 69,78 76,65 54,68 15,33 13,59 11,86 0,86 16.05.11 1,23 Pharma&H.DE0006047004 HeidelbergCement 28,50 54,00 28,44 8,68 6,40 4,90 0,25 06.05.11 0,88 ConstructionDE0006048432 Henkel Vz. 41,05 50,15 36,47 12,91 11,43 10,34 0,72 12.04.11 1,75 ConsumerDE0006231004 Infineon 5,56 8,32 4,13 9,26 8,81 8,54 0,10 18.02.11 1,80 TechnologyDE000KSAG888 K + S 42,58 58,85 38,55 11,36 9,52 9,08 1,00 12.05.11 2,33 ChemicalsDE0006483001 Linde 99,41 127,80 87,06 13,30 11,97 10,71 2,20 13.05.11 2,20 Chemicals

DE0008232125 Lufthansa 10,94 17,93 11,17 9,53 6,90 5,74 0,60 04.05.11 5,47 Transp.&Log.DE0005937007 MAN 58,19 100,80 56,59 7,84 7,45 6,36 2,00 28.06.11 3,45 IndustrialDE0006599905 Merck 62,44 78,94 57,10 8,74 8,18 7,82 1,25 11.04.11 1,98 Pharma&H.DE0007257503 Metro 30,42 58,71 28,80 8,49 7,31 6,54 1,35 09.05.11 4,43 RetailDE0008430026 Münchener Rück 86,87 126,00 84,67 14,99 5,94 5,62 6,25 21.04.11 7,13 InsuranceDE0007037129 RWE 25,25 55,88 24,53 5,60 5,52 6,50 3,50 21.04.11 13,78 UtilitiesDE0007164600 SAP 34,26 46,15 33,76 12,92 11,33 10,09 0,60 26.05.11 1,76 SoftwareDE0007236101 Siemens 68,26 99,39 67,82 8,68 8,72 7,97 2,70 26.01.11 3,94 IndustrialDE0007500001 ThyssenKrupp 20,95 36,20 20,76 10,02 6,30 5,03 0,45 24.01.11 2,14 IndustrialDE0007664039 Volkswagen Vz. 104,55 152,20 76,16 5,47 5,38 5,01 2,26 04.05.11 2,14 Automobile

Page 40: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

40 rendite 14 September 2011

euro stoxx 50

Euro Stoxx 50-Werte im Überblick – 19.8.2011Heimatbörse

ISIN Schluss 52-W.- Höchst

52-W.- Tiefst 10

KGV 11 12

Div. local ex/HV DivR. % Branchen

Euro Stoxx 50 2159,07 3077,24 2077,06FR0000120073 Air Liquide 83,86 100,65 80,00 15,18 13,78 12,50 2,35 11.05.11 2,81 ChemicalsDE0008404005 Allianz 68,80 108,85 67,82 6,24 5,50 5,17 4,50 05.05.11 6,47 InsuranceFR0010220475 Alstom 29,77 45,32 29,24 7,12 9,47 8,11 0,62 30.06.11 2,04 IndustrialBE0003793107 Anheuser-Busch 37,51 46,33 33,85 14,19 12,56 11,31 0,80 27.04.11 2,14 Food&Bev.LU0323134006 Arcelor Mittal 13,76 28,55 14,25 7,21 5,24 4,28 0,19 20.05.11 Basic Res.IT0000062072 Ass. Generali 11,72 17,05 10,34 9,14 7,46 6,98 0,45 23.05.11 3,82 InsuranceFR0000120628 Axa 10,28 16,16 9,27 5,49 5,01 4,71 0,69 29.04.11 6,69 InsuranceES0113211835 Bco Bilbao Viz. 5,97 9,97 5,52 6,37 5,51 4,93 0,10 08.07.11 BanksES0113900J37 Bco Santander 6,09 10,08 5,54 6,42 5,55 5,04 0,14 01.08.11 BanksDE000BASF111 BASF 48,60 70,22 40,74 7,73 7,44 7,06 2,20 09.05.11 4,50 Chemicals

DE000BAY0017 Bayer 43,02 59,44 41,33 9,25 8,54 7,62 1,50 02.05.11 3,47 ChemicalsDE0005190003 BMW 52,30 73,85 40,16 6,99 6,92 6,66 1,30 13.05.11 2,47 AutomobilesFR0000131104 BNP Paribas 32,75 59,93 32,93 4,60 4,21 3,83 2,11 20.05.11 6,47 BanksFR0000120172 Carrefour 18,49 36,06 16,68 10,53 9,04 7,81 1,08 05.07.11 5,86 RetailFR0000045072 Credit Agricole 6,12 12,92 5,63 4,07 3,18 2,85 0,45 26.05.11 7,32 BanksIE0001827041 CRH 11,11 17,40 2,30 13,10 10,18 8,03 0,19 24.08.11 ConstructionDE0007100000 Daimler 34,74 59,09 35,13 6,48 5,84 5,18 1,85 14.04.11 5,32 AutomobilesFR0000120644 Danone 45,30 53,16 41,00 15,30 13,78 12,46 1,30 10.05.11 2,85 Food&Bev.DE0005140008 Deutsche Bank 27,21 48,70 27,29 4,63 4,21 3,86 0,75 27.05.11 2,76 BanksDE000A1KRND6 Deutsche Börse 38,09 56,00 38,39 8,66 7,68 6,96 2,10 13.05.11 5,45 Financial

DE0005557508 Deutsche Telekom 9,01 11,38 8,80 11,58 10,76 9,82 0,70 13.05.11 7,75 Telecomm.IT0003128367 Enel 3,27 4,86 3,27 6,87 6,59 6,46 0,18 20.06.11 UtilitiesIT0003132476 Eni 12,48 18,66 11,83 5,72 5,20 4,84 0,52 19.09.11 Oil & GasDE000ENAG999 E.ON 14,02 25,54 13,19 9,84 7,69 7,14 1,50 06.05.11 10,66 UtilitiesFR0000133308 France Telec. 12,46 17,45 11,97 7,71 7,85 7,71 0,60 05.09.11 Telecomm.FR0010208488 GdF Suez 19,49 30,05 18,32 10,21 8,99 8,31 0,67 04.05.11 UtilitiesES0144580Y14 Iberdrola 4,85 6,50 4,66 9,53 8,83 8,52 0,03 13.07.11 UtilitiesNL0000303600 ING Groep 5,48 9,50 5,31 3,49 3,63 3,45 0,00 InsuranceIT0000072618 Intesa Sanpaolo 1,13 2,53 1,07 6,75 5,74 4,78 0,08 23.05.11 6,97 BanksFR0000120321 L 'Oreal 78,03 91,24 71,00 17,97 16,49 15,11 1,80 29.04.11 2,31 Pers.&House

FR0000121014 LVMH 107,50 132,65 89,12 17,45 15,30 13,55 1,40 20.05.11 Pers.&HouseDE0008430026 Münchner Rück 86,87 126,00 84,67 14,99 5,94 5,62 6,25 21.04.11 7,13 InsuranceFI0009000681 Nokia 4,07 8,49 3,33 23,94 18,50 11,63 0,40 04.05.11 9,83 TechnologyNL0000009538 Philips Electr. 13,28 25,45 12,85 10,92 9,00 7,40 0,75 04.04.11 5,63 Pers.&HouseES0173516115 Repsol 17,83 24,90 17,31 9,21 7,45 6,96 0,53 07.07.11 Oil & GasDE0007037129 RWE 25,25 55,88 24,53 5,60 5,52 6,50 3,50 21.04.11 13,78 UtilitiesFR0000125007 Saint-Gobain 31,59 47,64 27,81 9,19 7,63 6,61 1,15 13.06.11 3,60 ConstructionFR0000120578 Sanofi-Aventis 47,51 56,82 42,85 7,15 7,62 7,55 2,51 16.05.11 5,23 HealthcareDE0007164600 SAP 34,26 46,15 33,76 12,92 11,33 10,09 0,60 26.05.11 1,76 TechnologyFR0000121972 Schneider Electric 85,26 123,65 81,30 10,52 9,32 8,48 3,20 29.04.11 3,71 Industrial

DE0007236101 Siemens 68,26 99,39 67,82 8,68 8,72 7,97 2,70 26.01.11 3,94 IndustrialFR0000130809 Soc. Generale 20,87 52,70 20,16 4,16 3,39 2,99 1,78 31.05.11 8,48 BanksIT0003497168 Telecom Italia 0,80 1,16 0,77 6,25 6,25 6,25 0,06 18.04.11 7,39 Telecomm.ES0178430E18 Telefónica 13,65 19,69 13,01 8,06 7,75 7,33 0,75 06.05.11 Telecomm.FR0000120271 Total 31,99 44,55 30,34 6,03 5,80 5,57 0,57 19.09.11 Oil & GasFR0000124711 Unibail-Rodamco 138,50 162,95 124,50 15,62 14,80 14,21 5,41 05.05.11 3,99 Real EstateIT0000064854 Unicredito Ital. 0,90 2,05 0,90 7,05 5,09 3,98 0,03 23.05.11 3,28 BanksNL0000009355 Unilever 22,89 24,08 20,68 14,56 13,37 12,36 0,23 10.08.11 Food&Bev.FR0000125486 Vinci 33,18 45,48 32,08 9,50 8,85 8,22 1,15 06.06.11 ConstructionFR0000127771 Vivendi Univ. 15,29 22,07 14,10 6,40 6,00 5,77 1,50 05.05.11 9,77 Media

Page 41: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

41rendite 14 September 2011

global titans 50

Global Titans 50-Werte im Überblick – 19.8.2011Heimatbörse

ISIN Schluss 52-W.- Höchst

52-W.- Tiefst 10

KGV 11 12

Div. local ex/HV DivR. % Branchen

Global Titans 50 161,96 193,10 134,35US0028241000 Abbott Lab. 49,26 54,23 45,07 10,34 9,60 9,13 0,48 13.07.11 HealthcareDE0008404005 Allianz 68,80 108,85 67,82 6,24 5,50 5,17 4,50 05.05.11 6,54 InsuranceUS0378331005 Apple 361,15 404,49 235,56 13,09 11,16 9,74 TechnologyUS00206R1023 AT&T 28,28 31,93 26,20 11,83 11,03 10,39 0,43 06.07.11 Telecomm.ES0113900J37 Bco Santander 6,09 10,08 5,54 6,42 5,55 5,04 0,14 01.08.11 BanksUS0605051046 Bank of America 6,91 15,31 6,31 4,68 3,82 0,01 01.06.11 BanksAU000000BHP4 BHP Billiton 37,50 49,81 34,81 0,46 07.03.11 Basic Res.FR0000131104 BNP Paribas 32,75 59,93 32,93 4,60 4,21 3,83 2,11 20.05.11 6,44 BanksGB0007980591 BP 389,90 514,90 365,50 5,48 5,29 5,11 0,07 03.08.11 Oil & GasUS1667641005 Chevron 94,33 109,94 72,89 6,90 6,99 7,15 0,78 17.08.11 Oil & Gas

US17275R1023 Cisco Systems 15,12 24,60 13,30 9,35 8,81 8,01 0,06 05.07.11 TechnologyUS1912161007 Coca-Cola 67,47 69,82 54,97 17,29 15,62 14,11 0,47 13.09.11 Food&Bev.US20825C1045 ConocoPhillips 64,04 81,80 52,00 7,64 7,19 7,38 0,66 21.07.11 Oil & GasIT0003132476 Eni 12,48 18,66 11,83 5,72 5,20 4,84 0,52 19.09.11 Oil & GasDE000ENAG999 E.ON 14,02 25,54 13,19 9,84 7,69 7,14 1,50 06.05.11 10,70 UtilitiesUS30231G1022 Exxon Mobil 71,20 88,23 58,05 8,30 7,88 7,79 0,47 10.08.11 Oil & GasUS3696041033 General Electric 15,25 21,65 14,25 11,03 9,46 8,08 0,15 16.06.11 IndustrialGB0009252882 GlaxoSK 1238,69 1396,00 1123,00 10,88 10,11 9,32 0,16 03.08.11 HealthcareUS38141G1040 Goldman Sachs 112,53 175,29 110,04 8,06 6,00 0,35 30.08.11 FinancialUS38259P5089 Google 498,70 642,67 447,85 14,09 11,89 10,20 Technology

US4282361033 Hewlett-Packard 23,51 49,38 28,64 4,68 4,38 4,13 0,12 12.09.11 TechnologyGB0005405286 HSBC 512,90 739,63 500,50 8,82 7,48 6,49 0,09 17.08.11 BanksUS4581401001 Intel 19,40 23,96 17,60 8,10 7,72 7,34 0,21 03.08.11 TechnologyUS4592001014 IBM 159,50 185,61 122,31 11,89 10,72 9,63 0,75 08.08.11 TechnologyUS46625H1005 JPMorgan Chase 34,57 48,35 33,69 6,99 6,22 5,67 0,25 01.07.11 BanksUS4781601046 Johnson&Johnson 63,29 68,05 57,00 12,67 11,92 11,02 0,57 26.08.11 HealthcareUS58933Y1055 Merck & Co. 31,25 37,68 29,47 8,24 8,00 8,03 0,38 13.09.11 HealthcareUS5949181045 Microsoft 24,12 29,46 23,33 8,94 8,40 7,60 0,16 16.08.11 TechnologyJP3902900004 Mitsubishi UFJ 352,00 476,00 321,00 8,88 6,66 7,61 6,00 28.09.11 BanksCH0038863350 Nestlé 48,11 56,90 43,50 15,79 15,02 13,76 1,85 18.04.11 3,85 Food&Bev.

CH0012005267 Novartis 43,20 58,35 38,91 9,75 9,32 9,35 2,20 24.02.11 5,09 HealthcareUS3682872078 OAO GAZPROM 11,61 17,73 9,70 2,53 2,36 0,31 10.05.10 2,67 Oil & GasUS68389X1054 Oracle 25,14 36,50 21,66 11,39 10,51 9,49 0,06 11.07.11 TechnologyUS7134481081 PepsiCo 61,90 71,88 60,12 13,87 12,73 11,63 0,52 31.08.11 Food&Bev.BRPETRACNPR6 Petroleo Brasileiro 0,00 28,45 18,37 7,41 6,78 6,83 0,20 12.05.11 Oil & GasUS7170811035 Pfizer 17,71 21,45 15,66 7,88 7,78 7,50 0,20 03.08.11 HealthcareUS7181721090 Philip Morris Int. 69,37 72,74 50,54 138,80 127,01 114,75 0,64 21.06.11 Pers&House.US7427181091 Procter & Gamble 61,19 67,71 57,56 15,38 14,39 13,18 0,53 20.07.11 Pers&House.CH0012032048 Roche 128,00 151,20 115,10 10,22 9,21 8,60 6,60 03.03.11 5,16 HealthcareGB00B03MLX29 Royal Dutch Shell 1871,21 2345,50 1688,50 7,06 6,41 6,02 0,42 03.08.11 Oil & Gas

KR7005930003 Samsung Electronics 680000 1014000 688000 3,00 2,57 2,39 500,00 29.06.11 TechnologyFR0000120578 Sanofi Aventis 47,51 56,82 42,85 7,15 7,62 7,55 2,51 16.05.11 5,28 HealthcareAN8068571086 Schlumberger 73,52 95,53 52,91 19,55 13,70 10,92 0,25 30.08.11 Oil & GasDE0007236101 Siemens 68,26 99,39 67,82 8,68 8,72 7,97 2,70 26.01.11 3,96 IndustrialES0178430E18 Telefónica 13,65 19,69 13,01 8,06 7,75 7,33 0,75 06.05.11 Telecomm.FR0000120271 Total 31,99 44,55 30,34 6,03 5,80 5,57 0,57 19.09.11 Oil & GasJP3633400001 Toyota Motor 2768,00 3955,00 2797,00 20,85 18,80 9,73 30,00 29.03.11 AutomobilesUS92343V1044 Verizon Comm. 35,05 38,95 29,10 15,69 13,45 11,82 0,49 06.07.11 Telecomm.GB00B16GWD56 Vodafone 159,47 185,00 148,05 9,76 10,31 9,28 0,06 01.06.11 Telecomm.US9311421039 Wal-Mart Stores 52,56 57,89 48,31 12,51 11,35 10,39 0,37 07.12.11 Retail

Page 42: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

42 rendite 14 September 2011

investment-anteile

ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 19.08. 18.08. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

Aktien

Aktien DeutschlandLU0252633754 Lyxor ETF DAX - (C) AD EUR 17.08. 58,163 0,03 -8,65 -0,81 -14,18 58,163LU0129458179 JPM Germany Equity C Acc EUR M4 (C) AD EUR 18.08. 7,92 -2,34 -11,31 - -18,77 7,92LU0129457957 JPM Germany Equity B Acc EUR M4 (C) AD EUR 18.08. 7,22 -2,56 -11,84 - -18,97 7,22LU0111753843 JPM Germany Equity A Dis EUR M1 (C) AD EUR 18.08. 6,68 -3,12 -13,80 -4,74 -19,23 7,01LU0117905850 JF Germany Equity A Dis EUR M1 (C) AD EUR 18.08. 16,90 -3,18 -13,73 -4,71 -19,25 17,75DE0008475005 Concentra - A - EUR - (B) AD EUR 49,17 52,69 -3,44 -6,98 -3,56 -20,46 51,63DE0009771964 LBBW Exportstrategie Deutschland - (B) AD EUR 37,60 40,46 -4,15 -16,48 -9,85 -23,92 39,17LU0117860493 JPM Germany Equity D Acc EUR - (C) AD EUR 18.08. 2,30 -4,17 -16,36 -9,45 -19,86 2,42DE0008475062 Allianz RCM Vermoegensbildung Deutschland -A- EUR - (C) AD EUR 84,91 90,50 -4,88 -15,77 -8,74 -21,96 89,16DE0009754119 MEAG ProInvest - (C) AD EUR 77,95 82,87 -5,41 -9,17 -4,79 -21,34 81,85

DE0009750117 UniDeutschland - (C) AD EUR 18.08. 100,69 -5,46 -11,67 -2,68 -18,69 104,72DE0008479288 Deutschland-INVEST - (D) AD EUR 50,36 53,47 -5,69 -14,71 -12,82 -22,61 52,88IE0004457085 Mediolanum Challenge Germany Equity L - A - (D) AE EUR 3,764 3,972 -5,92 -12,63 -10,55 -18,53 3,952DE0005933931 iShares DAX* (DE) - (B) AD EUR 18.08. 50,91 -6,21 -15,28 -8,35 -19,57 52,45DE0008471038 Allianz RCM Adifonds - (D,ur) AD EUR 56,97 60,46 -6,46 -15,16 -15,67 -20,87 59,82DE0002635273 iShares DivDAX* (DE) - (D) AD EUR 18.08. 9,19 -6,47 -17,06 -10,66 -18,08 9,47DE0008471012 Fondak - P - EUR - (D) AD EUR 83,03 88,57 -6,69 -18,20 -14,51 -23,24 87,18DE0009750208 UniFonds -net- - (C) AD EUR 18.08. 45,96 -7,45 -12,62 -7,51 -20,80 45,96DE0008480732 Frankfurter-Sparinvest Deka - (C) AD EUR 67,51 71,76 -7,91 -24,08 -16,30 -23,71 70,89DE0008484650 LBBW Aktien Deutschland - (C) AD EUR 18.08. 97,95 -8,41 -12,18 -10,20 -21,81 102,85

Aktien EurolandFR0010168765 Lyxor ETF MSCI EMU Growth - (B) AE EUR 17.08. 66,7727 2,87 -13,38 -13,83 -9,44 66,7727LU0117904457 JF Euroland Equity A Dis USD M1 (D) AE USD 18.08. 6,91 1,18 -31,59 -31,72 -14,69 7,26DE0009789842 Allianz RCM Wachstum Euroland - A - EUR - (A) AE EUR 50,37 53,16 -1,74 2,54 -6,09 -15,97 52,89IE00B0M62V02 iShares EURO STOXX Total Market Growth Large EUR M3 (B) AE EUR 18.08. 18,4139 -5,04 -19,72 -23,08 -18,21 18,4139LU0073680463 AXA WF Framlington Euro Relative Value AC - (D) AE EUR 30,18 31,92 -5,89 -25,79 -34,77 -16,26 31,84DE0009779611 First Private Euro Aktien STAUFER A - (C) AE EUR 18.08. 40,95 -6,87 -24,46 -33,93 -15,16 43,00IE00B0DD2329 MSMM Eurozone Agg B EUR - (B) AE EUR 18.08. 863,74 -7,01 -18,40 -28,22 -19,93 863,74LU0145456207 Generali IS European Equities Opportunity D CAP - (D) AE EUR 18.08. 102,35 -7,37 -25,32 - -14,65 102,35FR0007054358 Lyxor ETF Euro Stoxx 50 A - (C) AE EUR 17.08. 23,3144 -8,00 -21,88 -27,04 -13,91 23,3144DE0008471228 NUERNBERGER Euroland A - (B) AD EUR 62,38 65,98 -8,07 -25,34 -27,41 -21,69 65,50

LU0122726424 Delta Lloyd L Equity Euro B Cap - (C) AE EUR 18.08. 142,22 -8,65 -26,35 - -18,01 142,22DE000A0NAUM4 LBBW Dividenden Strategie Euroland I M2 (B) AE EUR 18.08. 84,74 -9,30 - - -18,86 84,74LU0129440391 JPM Euroland Equity C Acc EUR M4 (D) AE EUR 18.08. 10,40 -9,33 -27,73 -35,60 -20,25 10,40DE0009757740 UniEuroAktien - (B) AE EUR 18.08. 38,37 -10,16 -23,54 -28,48 -17,98 40,29DE0009757914 Invest Euroland - (B) AE EUR 18.08. 32,28 -10,31 -23,42 -28,62 -18,13 33,25IE00B0V40S86 TT Eurozone Equity A EUR M4 (B) AE EUR 18.08. 7,66 -10,37 -23,08 -17,03 -24,62 7,66DE0008481904 Allianz RCM Euroaktien - A - EUR - (D) AE EUR 30,35 32,09 -10,46 -28,42 -36,57 -21,75 31,87LU0255980913 Pictet-Euroland Index-P EUR - (B) AE EUR 74,19 78,32 -10,47 -25,32 - -18,56 77,8995LU0154139132 CS ETF (Lux) on MSCI EMU Large Cap - (B) AEB EUR 18.08. 69,65 -11,02 -25,29 -29,14 -17,88 75,40IE0031091642 Amundi ETF S&P Euro M2 (B) AE EUR 18.08. 119,494 -11,07 -24,78 -29,29 -18,16 119,494

Aktien EuropaLU0190961812 JPM Europe Dynamic D Acc USD - (C) AE USD 18.08. 16,09 7,91 -22,98 -21,51 -13,45 16,89LU0119078227 JPM Europe Equity A Acc USD M1 (D) AE USD 18.08. 11,77 5,94 -23,92 -27,75 -12,03 12,36LU0117904960 JF Europe Equity A Dis USD M1 (D) AE USD 18.08. 31,71 5,90 -23,91 -27,71 -12,06 33,30LU0336375273 JPM Europe Focus A Acc USD M1 (B) AE USD 18.08. 9,95 5,29 -15,53 - -12,64 10,45LU0259069697 JPM Europe Equity D Acc USD - (D) AE USD 18.08. 9,54 5,18 -25,64 -30,36 -12,48 10,02LU0336375356 JPM Europe Focus D Acc USD - (B) AE USD 18.08. 9,60 4,46 - - -13,28 10,08IE0000269104 Pinebridge Global Funds - Europe Equity Y M4 (D) AE USD 18.08. 212,262 3,49 -20,91 - -10,59 212,262LU0119091675 JPM Europe Strategic Growth A Dis GBP M1 (C) AE GBP 18.08. 10,63 2,88 -8,29 1,44 -17,47 11,16IE0032374070 Cazenove Pan Europe A USD M3 (B) AE USD 2,9102 3,0564 2,87 -16,56 -8,59 -10,97 2,9102LU0337330384 JPM Europe Select Equity A Acc USD M1 (C) AE USD 18.08. 99,48 2,60 - - -11,42 104,45

Investment-Anteile – 19.8.2011

Page 43: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

43rendite 14 September 2011

investment-anteile

ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 19.08. 18.08. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

LU0322544205 JPM Europe Dynamic Mega Cap A Acc USD M1 (D) AE USD 18.08. 8,70 2,59 - - -10,68 9,14IE0005616481 GAM Star European Equity USD Acc M1 (B) AE USD 18.08. 14,3832 2,55 -19,44 -13,62 -11,67 15,1402LU0119088705 JPM Europe Dynamic A Dis GBP M1 (C) AE GBP 18.08. 13,11 1,63 -12,24 -4,82 -17,75 13,77LU0159548683 DJE - Absolut P - (B) GI EUR 207,38 212,26 -0,19 -2,09 -0,29 -10,80 217,75

AT0000818125 C-QUADRAT Active European Equity T - (E) AE EUR 18.08. 58,95 -0,25 -16,48 -29,15 -7,99 61,90LU0137280037 Standard Life SICAV European Equities D M4 (D) AE EUR 18.08. 6,89 -0,58 -16,08 - -14,52 6,89GB00B01HLH36 Threadneedle Pan European Accelerando C1 EUR - (A) AE EUR 1,4598 1,5387 -0,60 0,30 -6,99 -15,74 1,4598

IE00B12V2X41 Russell IC II UK Eq Plus B - (C) AER GBP 18.08. 97,23 -0,72 -3,46 1,38 -13,41 97,23LU0125951151 MFS Meridian Funds European Value A1 EUR - (B) AE EUR 18.08. 18,38 -0,92 3,55 -5,21 -8,19 18,38LU0095789946 Finter Fund European Equities - (D) AE EUR 18.08. 92,27 -1,14 -16,05 -30,12 -17,39 92,27

IE00B0NLLM80 IVI European EUR M1 (A) GE EUR 18.08. 10,13 -1,17 9,28 0,40 -13,27 10,13DE0008481821 Allianz RCM Wachstum Europa - A - EUR - (A) AE EUR 54,23 57,00 -1,36 13,15 8,31 -15,96 56,94

LU0173001487 Best Europe Concept OP - (C) AE EUR 120,20 123,41 -1,73 -13,82 -24,09 -14,12 126,21

LU0125727601 AXA WF Framlington Europe Opportunities AC - (C) AE EUR 37,17 39,00 -1,85 -12,62 -23,19 -14,37 39,21

LU0043005569 Threadneedle (Lux)-Pan European Equities W M1 (A) AE EUR 18.08. 26,16 -2,17 6,51 0,65 -15,15 26,16IE0005372291 Mediolanum Best Brands European Collection L A - (D) AE EUR 4,254 4,316 -2,32 -14,37 -27,31 -11,85 4,488

LU0129450945 JPM Europe Dynamic C Acc EUR M4 (C) AE EUR 18.08. 13,34 -2,56 -16,47 -22,76 -18,26 13,34LU0129450275 JPM Europe Dynamic B Acc EUR M4 (C) AE EUR 18.08. 13,06 -2,68 -16,76 -23,67 -18,27 13,06IE0000663926 Federated Unit Trust Europa-Aktien LVM - (B) AE EUR 18.08. 13,55 -2,73 -10,38 -18,72 -16,67 14,26IE0005322916 GLG European Equity D - (B) AE EUR 16.08. 155,12 -2,87 -21,29 -22,19 -14,57 155,12

Aktien Europa Mid/Small CapsLI0018448063 Scherrer Small Caps Europe - (C) AE EUR 16.08. 163,42 24,98 34,42 7,67 -1,84 172,02LU0241337616 SQUAD CAPITAL - SQUAD GROWTH - (B) GI EUR 142,04 145,26 13,70 30,84 39,80 -1,96 149,14

LU0199057307 SQUAD CAPITAL - Squad Value - (B) GI EUR 213,20 217,48 6,68 16,73 28,33 -3,12 223,86

IE0000022883 Pinebridge Global Funds - Europe Small Cap Eq Y M4 (D) AE USD 18.08. 578,508 5,88 -25,09 -21,86 -17,98 578,508LU0138526776 AKROBAT FUND - EUROPA - (C) AE EUR 132,14 135,25 5,73 -0,27 -1,44 -7,35 138,75

LU0090303289 Multiadvisor Sicav - ESPRIT - (C) GI EUR 75,52 77,32 5,53 0,29 3,51 -4,54 79,30

LU0125944966 MFS Meridian Funds European Smaller Cos A1 EUR - (B) AE EUR 18.08. 21,99 5,47 16,29 3,78 -10,57 21,99LU0225507309 JPM Europe Micro Cap A Acc EUR M1 (D) AE EUR 18.08. 9,59 3,90 -6,98 -17,68 -17,96 10,07LU0210073408 JPM Europe Dynamic Small Cap A Dis EUR M1 (C) AE EUR 18.08. 9,32 3,65 -9,02 -14,66 -18,53 9,79GB0002771383 Threadneedle European Smaller Cos Ret Acc EUR - (A) AEB EUR 3,3999 3,5451 3,29 6,66 9,53 -14,90 3,5789

LU0212992860 AXA WF Framlington Europe Microcap AC - (E) AEB EUR 92,45 96,14 2,85 -20,78 -31,55 -16,23 97,53

GB00B0PHJS66 Threadneedle Pan European Smaller Companies C1 EUR - (A) AEB EUR 1,0729 1,1222 2,52 8,93 12,37 -17,02 1,1294

LU0317263795 Allianz RCM Small Cap Europa - WT - EUR M4 (A) AEB EUR 821,00 864,19 1,73 4,23 - -19,03 821,00

LU0119093531 JPM Europe Small Cap A Dis GBP M1 (D) AEB GBP 18.08. 12,83 1,47 -9,68 -5,70 -20,70 13,47IE0004308122 MSMM European Small Cap B M3 (D) AE EUR 18.08. 1351,10 -0,64 -7,97 -26,65 -20,48 1351,10LU0111266267 Postbank Dynamik Innovation - (B) ADB EUR 14,64 15,27 -0,81 -12,18 -4,44 -19,16 15,19

LU0130732364 Pictet-Small Cap Europe-P EUR - (B) AE EUR 470,06 496,39 -2,29 -7,69 -13,17 -21,33 493,563

LU0048365026 Credit Suisse Equity (Lux) Small&Mid Cap Europe B - (B) AEB EUR 18.08. 1174,89 -2,59 -4,83 -8,27 -21,84 1233,63DE000A0D8QZ7 iShares STOXX Europe Small 200 (DE) - (C) AE EUR 18.08. 14,83 -2,60 -2,39 -9,78 -17,54 15,28IE0000434369 Wanger European Smaller Companies M1 (C) GE EUR 18.08. 37,79 -2,73 -8,68 -12,18 -16,25 37,79

Aktien WeltDE000A0M6DQ7 WM AKTIEN GLOBAL UI-FONDS B2 - (D) AI EUR 18.08. 5937,41 15,29 -19,22 - -10,15 6234,28GB00B1RXYV77 M&G Global Basics C USD Acc M3 (B) AI USD 11,329 11,8219 14,98 -2,66 - -9,80 11,329

LU0152742713 Standard Life SICAV Global Equities D M4 (B) AI USD 18.08. 19,48 13,92 -8,03 - -8,42 19,48GB00B1RXYT55 M&G Global Basics A USD Acc - (B) AI USD 10,8623 11,3351 13,88 -5,53 - -10,37 10,8623

LU0042999655 Threadneedle (Lux)-World Equities W M1 (B) AI USD 18.08. 42,00 11,61 -3,78 -2,71 -7,57 42,00LU0094547139 Aberdeen Global - World Equity A2 Acc - (A) AI USD 13,26 13,76 10,87 -1,85 6,85 -7,08 13,26

LU0112525166 Threadneedle (Lux)-Global Innovation W M1 (A) AIB USD 18.08. 11,12 10,21 -4,55 12,21 -10,97 11,12LU0011972584 AXA WF2 Global Masters Equities A D - (D) AI USD 3,5652 3,7207 10,20 -14,34 -15,62 -6,16 3,76

LU0219441069 MFS Meridian Funds Global Equity A1 USD - (B) AI USD 18.08. 27,85 9,39 -2,11 0,76 -8,60 27,85IE0034343834 Russell IC II World Eq R - (A) AI USD 18.08. 14,28 9,01 -2,33 2,00 -10,25 14,28

Page 44: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

44 rendite 14 September 2011

investment-anteile

ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 19.08. 18.08. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

LU0129436878 JPM Global Dynamic C Acc USD M4 (C) AI USD 18.08. 13,35 8,18 -11,35 -9,61 -11,53 13,35LU0129436522 JPM Global Dynamic B Acc USD M4 (C) AI USD 18.08. 13,05 8,12 -11,71 -10,68 -11,59 13,05IE0003575796 GLG Performance A - (C) GE USD 16.08. 262,72 7,96 -19,32 -11,68 -10,04 262,72LU0219441143 MFS Meridian Funds Research International A1 USD - (C) AIB USD 18.08. 18,11 7,80 -11,09 -9,81 -9,54 18,11LU0119067295 JPM Global Dynamic A Dis USD M1 (C) AI USD 18.08. 12,72 7,34 -13,68 -13,61 -12,09 13,36LU0143906690 JF Global Dynamic A Dis USD M1 (C) AI USD 18.08. 11,79 7,26 -13,72 -13,64 -12,08 12,38US8801991048 Templeton Growth Fund A - (D,ur) AI USD 18.08. 16,11 7,13 -12,55 -18,69 -9,44 17,09LU0078350864 Lux-Top 50 Global Cap - (C) GI USD 99,52 104,34 6,40 -15,76 -11,52 -9,15 99,52LU0119067378 JPM Global Dynamic D Acc USD - (C) AI USD 18.08. 12,07 6,34 -16,18 -17,78 -12,60 12,67LU0088298533 JPM Global Select 130/30 C Acc USD M4 (B) AI USD 18.08. 136,47 5,22 -7,25 -4,44 -11,23 136,47

LU0101244092 Allianz RCM Global Equity - AT - USD - (D) AI USD 7,52 7,91 5,17 -23,19 -14,74 -12,86 7,90LI0015397081 MSInvest Master Stoxx Index A - (B) GI EUR 01.08. 121,84 5,03 7,00 6,46 -1,09 129,150IE00B0M62Q58 iShares MSCI World USD M3 (C) AI USD 17.08. 24,4388 4,86 -9,37 -7,65 -9,27 24,4388GB00B60T5N68 Neptune Global Equity B Acc USD M3 (B) AI USD 1,338 1,404 4,61 - - -15,42 1,338LU0086737722 Carnegie Fund - Worldwide - (C) AI USD 65,79 66,65 4,53 -18,54 - -9,83 65,79LU0129435805 JPM Global Equity USD C Acc USD M4 (D,ur) AI USD 18.08. 11,59 4,41 -12,79 -13,57 -11,26 11,59LU0076398568 Tweedy Browne International Value EUR Investor M1 (A) GI EUR 12.08. 56,19 4,35 14,98 10,72 -5,91 56,19LU0186663919 1. SICAV GLOBAL ADVICE World Equities AP2 - (C) AI EUR 86,10 91,43 3,89 -9,62 -30,29 -13,00 90,41LU0088300024 JPM Global Select Equity C Acc USD M4 (B) AI USD 18.08. 136,58 3,86 -8,00 -0,63 -12,85 136,58LU0117906312 JF Global Equity USD A Dis USD M1 (D,ur) AI USD 18.08. 33,04 3,35 -15,60 -18,17 -11,85 34,69

Renten

Renten EUROLU0202995337 Allianz Rendite Extra - P - EUR M3 (B) RE EUR 61,85 61,60 3,06 29,77 34,54 7,12 61,85DE0006289465 iShares eb.rexx* Government Germany (DE) - (A) RD EUR 18.08. 139,60 2,75 22,29 28,44 5,08 143,83LU0109659770 Bantleon Return IA - (B) RD EUR 110,87 110,07 2,43 18,41 25,25 5,34 110,87LU0104810238 Bantleon Strategie IA - (B) RE EUR 101,18 101,02 2,14 13,61 20,03 3,57 101,18AT0000615364 3BG-Mid - (A) RI EUR 108,73 108,28 1,74 - - 4,75 111,45LU0227128450 AXA WF Euro 5-7 I C M3 (A) RE EUR 127,48 126,93 1,57 25,14 28,74 4,58 127,48AT0000855812 Volksbank-Muendel-Rent A - (B) - EUR 765,00 759,50 1,44 23,47 27,71 6,18 784,50AT0000986344 3 Banken Europa Bond-Mix - (A) RE EUR 8,20 8,17 1,30 18,21 24,39 4,46 8,41AT0000858964 RT VORSORGE RENTENFONDS T - (A) - EUR 110,54 110,23 0,78 22,26 27,16 3,52 110,54AT0000799861 KEPLER Vorsorge Rentenfonds A - (A) - EUR 85,68 85,05 0,65 25,24 23,66 4,70 87,83

Renten EURO Corp. High YieldLU0108416313 JPM Global High Yield Bond C Acc EUR Hdg M4 (D) RI EUR 18.08. 171,85 9,12 13,32 19,36 1,89 171,85IE00B07JY418 Federated High Income Advantage EUR Inst Srs M1 (B) RI EUR 18.08. 184,95 7,54 38,64 76,31 1,33 184,95LU0125750504 AXA WF Global High Yield Bonds A C (EUR) - (B) RI EUR 61,22 61,48 7,18 26,96 28,69 1,63 63,06LU0180519406 Threadneedle (Lux)-USD High Income Bonds AEH - (C) RI EUR 18.08. 21,97 6,75 26,85 30,15 1,52 21,97AT0000722541 KEPLER High Yield Corporate Rentenfonds T - (B) RI EUR 103,23 103,58 5,62 27,68 20,11 0,01 106,33IE0032860458 Muzinich AmericaYield Hedged EUR Acc M3 (C) RA EUR 18.08. 214,84 5,54 23,91 28,41 0,79 214,84LU0227757233 Robeco High Yield Bonds I EUR M4 (B) RI EUR 139,05 139,86 4,51 32,59 35,20 0,70 143,22LU0211118483 AXA IM FIIS US Short Duration High Yield B C EUR M4 (D) RA EUR 139,95 140,37 4,40 17,76 27,68 1,23 139,95LU0159054922 JPM Europe High Yield Bond C Acc EUR M4 (D,ur) RE EUR 18.08. 11,60 3,39 24,06 - -1,28 11,60LU0233954014 Standard Life SICAV European High Yield Bond D M4 (C) RE EUR 18.08. 13,05 2,35 28,83 - -2,10 13,05

Renten EURO Corp. Inv. GradeLU0039499404 Allianz PIMCO Pfandbrieffonds - (D,ur) RD EUR 115,53 115,30 1,98 17,06 18,49 5,42 119,00DE0002635265 iShares eb.rexx* Jumbo Pfandbriefe (DE) - (B) RD EUR 18.08. 105,06 1,28 16,58 22,94 2,69 108,24LU0188098189 Allianz PIMCO Corporate Bond Europa - I - EUR M4 (C) RE EUR 1094,15 1095,44 1,20 19,32 - 2,32 1094,15AT0000688072 Pioneer Funds Austria - Euro Corporate Bond VA - (B) RE EUR 128,94 128,26 0,83 21,80 23,15 3,47 132,81LU0199537852 LIGA-Pax-Corporates-Union - (D) RI EUR 18.08. 38,63 0,77 12,60 9,97 2,74 39,79LU0164100801 AXA WF Euro Credit Plus A D - (B) RI EUR 10,61 10,58 0,73 22,29 19,68 2,32 10,93IE0032523478 iShares Markit iBoxx Euro Corporate Bond EUR M2 (C) RE EUR 18.08. 121,115 0,67 21,44 21,12 2,31 121,115DE0005152789 SK CorporateBond Invest Deka - (B) RE EUR 52,98 52,99 0,49 24,33 26,55 2,83 54,70LU0213453771 Robeco Euro Credit Bonds D EUR - (E) RI EUR 107,80 107,53 0,39 12,68 6,97 2,88 111,03LU0225310423 BlueBay Investment Grade Bond Base I M3 (A) RI EUR 18.08. 131,54 0,34 25,31 - 2,15 131,54

Page 45: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

45rendite 14 September 2011

investment-anteile

rendite Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung www.boersen-zeitung.de/rendite

RedaktionPostfach 11 09 32, 60044 Frankfurt am Main oder Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am MainTelefon: 069/27 32-0; Fax: 069/23 22 64E-Mail: [email protected]

Chefredaktion: Claus Döring, Bernd Wittkowski (Stv.)

Chef vom Dienst: Alexandra Baude

Redaktion: Thorsten Kramer (Ltg.)

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Georg Blaha, Christopher Kalbhenn, Kai Johannsen, Stefan Paravicini, Dr. Armin Schmitz, Stefanie Schulte, Angela Wefers

Infografik: Stefan Wolff, iGrafik

Titelfoto: Christophe Boisson/fotolia

VerlagHerausgebergemeinschaft WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG, Vertretungsberechtigte: Verlagsbeteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main

Geschäftsführung: Ernst Padberg

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Dr. Jens Zinke

Kurs- und Tabellenteil: Werner Backes

Technik: Tom Maier

Gestaltung und typografische Umsetzung: Thomas Schumann

Alle tatsächlichen Angaben, insbesondere die Kursnotierungen, werden mit größtmöglicher Sorgfalt vorgenommen, jedoch übernehmen Redaktion und Verlag keine Gewähr für die Richtigkeit.

Anschrift Verlag und AnzeigenleitungPostfach 11 09 32, 60044 Frankfurt am Main oder Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am MainTel.: 069/27 32-0,

Durchwahl: Verlag -135, Anzeigen -115, Leserservice -191, Vertrieb -142, Telefax: Verlag 069/23 41 86, Anzeigen 069/23 37 02, Leserservice 069/27 32-500, Vertrieb 069/23 41 73.E-Mail: [email protected], [email protected], [email protected]

Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 3 ab 1.1.2011

Im Abonnement der Börsen-Zeitung ist der Bezug von rendite – Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung mit enthalten. Darü-ber hinaus erfolgt eine Verbreitung an ausgewählte Bezieher.

Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH, Kurhessenstraße 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf

rendite – Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung ist in seiner gedruckten und digitalen Ver-triebsform urheberrechtlich geschützt. Eine Verwertung des Magazins oder der in ihm enthal-tenen Beiträge und Abbildungen ist außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Verlages unzulässig und strafbar. Unter dieses Verbot fallen insbesondere auch die Vervielfältigung per Kopie oder Scannen und die Verbreitung durch Aufnahme in elektronische Datenbanken oder in Intranets oder das Speichern auf CD-ROM.Sofern Artikel, Bilder oder Grafiken von rendite in Internet-Angebote, Intranets oder elektroni-sche Archive aufgenommen oder per E-Mail versendet werden sollen, müssen die erforderli-chen Rechte vorab beim Verlag unter Tel.: 069/27 32-193 erworben werden.

Die in rendite – Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung enthaltenen Inhalte, Studien, Kommentare, Einschätzungen, Meinungen, Darstellungen, Artikel, Prognosen, Einstufungen oder sonstigen Informationen stellen keine Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräußerung von Wertpapieren oder Rechten durch die Börsen-Zeitung dar. Sie dienen lediglich allgemeinen Informationszwecken und ersetzen keine fachliche Beratung.

Für die Herstellung von rendite – Das Anlagemagazin der Börsen-Zeitung wird ausschließ-lich Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff verwendet.

ISSN 1866-9492

ISIN Fondsbezeichnung Erst- Rating WM* Wäh- Rücknahmepreis Performance** Ausgabe-anlage Feri rung 19.08. 18.08. 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre YTD preis

Renten EURO mittelDE0006289481 iShares eb.rexx* Government Germany 2.5-5.5 (DE) - (A) RD EUR 18.08. 111,41 2,59 20,81 28,48 3,83 114,79LU0227127999 AXA WF Euro 3-5 I C M3 (B) RE EUR 120,83 120,52 1,55 17,54 21,76 3,14 120,83DE0009771873 Deka Bund + S Finanz: 3-7 TF - (D) RD EUR 52,63 53,43 1,17 18,00 21,73 2,92 52,63AT0000664792 S3 T - (B) RE EUR 125,10 124,95 1,09 13,53 20,38 2,69 127,60AT0000664784 S3 A - (B) RE EUR 96,74 96,63 1,09 13,54 20,39 2,69 98,67LU0187439145 Luxbond Medium Term Euro Cap - (C) RI EUR 121,29 121,02 0,84 10,94 15,89 1,48 121,29LU0161532816 Swisscanto (LU) Bond Invest Medium Term EUR B - (C) - EUR 18.08. 131,45 0,32 13,17 18,33 1,68 138,02DE000A0H08A8 iShares Markit iBoxx EUR Liq Sov Cap 2.5-5.5 (DE) - (C) RE EUR 18.08. 104,28 0,17 13,86 20,26 2,58 107,44LU0112657076 Edmond de Rothschild Euro Govt Bonds Mid Term A - (D) RE EUR 18.08. 209,32 -0,17 11,30 16,22 1,31 218,74FR0010037234 Lyxor ETF EuroMTS 3-5Y - (C) RE EUR 17.08. 129,989 -0,81 14,29 20,90 1,60 129,989

Renten Europäische WährungenAT0000726070 EUROPPORTUNITY Bond A - (C) RE EUR 93,20 93,20 1,45 10,04 13,44 0,87 96,10AT0000722673 KEPLER Europa Rentenfonds T - (C) RE EUR 105,78 104,94 0,94 21,62 21,17 5,09 108,43DE000DK091G0 Deka-EuropaBond CF - (B) RE EUR 103,50 106,96 0,38 16,88 - 3,83 106,61LU0097169550 UniEuroAspirant A - (B) RE EUR 18.08. 50,56 -0,14 6,39 17,22 1,96 52,08DE0008477878 CS Rent Zukunft - (D) RI EUR 18.08. 41,44 -0,19 12,81 14,28 3,24 42,70DE0005314272 MVB Union Renten Plus - (B) RE EUR 18.08. 55,61 -0,25 12,36 14,78 1,05 56,72DE0009797704 Deutsche Postbank Europafonds Renten - (C) RD EUR 52,31 52,11 -0,66 17,35 18,54 3,40 53,88DE0009750240 UniEuropaRenta -net- - (D) RE EUR 18.08. 48,08 -1,53 16,46 15,87 3,87 48,08DE0008476037 Allianz PIMCO Europazins - A - EUR - (B) RI EUR 46,35 46,11 -1,68 22,44 23,32 4,41 47,74DE000A0HF467 MEAG EuroRent I M4 (D) RD EUR 30,47 30,37 -1,84 13,08 14,61 1,38 30,47

*WM= Fondsklassifizierung durch dieWertpapier-Mitteilungen.** Die Performanceberechnung erfolgt auf der Basis der zuletzt vorliegenden Rücknahmepreise im Vergleich mit den Ultimorücknahmepreisen der Vergleichsperio-den.Der Mindestbetrag bei der Erstanlage beträgt in Fondswährung: M1 - zwischen 10.000 - 49.999

M2 - zwischen 50.000 - 99.999M3 - zwischen 100.000 - 999.999M4 - über 1.000.000

Es werden nur von Feri Trust geratete Investmentfonds veröffentlicht. Anlagekategorien und Fondsbezeichnungen entsprechen den Informationen von Feri Trust.

Page 46: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

46 rendite 14 September 2011

recht & praxis

Neue Pflichten für freie Finanzmakler Vermittler müssen künftig ihre Sachkunde nachweisen Kreditbranche sieht dennoch nur einen „Anlegerschutz light“

Mit der Novelle der Vorschriften für freie Finanzvermittler ist in Ber-lin nun der letzte Baustein für einen verbesserten Schutz der Anle-ger in Arbeit. Voraussichtlich noch vor dem Jahreswechsel werden die überwiegend mittelständischen Maklerfirmen zu einem Sach-kundenachweis verpflichtet und werden zudem damit beginnen müssen, Provisionen offenzulegen und Protokoll über Beratungs-gespräche zu führen. Dies ist mit hohen Kosten verbunden.

Von Angela Wefers

Mehr als 30 Sachverständige und Verbandsvertreter drän-gelten sich kurz vor der Sommerpause im Sitzungssaal 3.101 des Deutschen Bundestags. Auf der Tagesordnung: die Novelle des Finanzanlagenvermittler- und Vermögens-anlagenrechts. Zweieinhalb Stunden nahmen sich die Ab-geordneten des Finanzausschusses Zeit, um die Experten zum Für und Wider der geplanten Neuregelungen für die freien Finanzvermittler und -berater zu befragen. Für die Branche steht einiges auf dem Spiel.

Wochenlang stritten CDU/CSU und FDP über das Maß an zusätzlichen Pflichten, das 80 000 Finanzvermittlern in Deutschland auferlegt werden soll, und darüber, wer künf-tig die Berater kontrollieren wird. Die Auseinandersetzung, ob dies die Finanzaufsicht BaFin oder die Gewerbeaufsicht vor Ort sein soll, ist zwar in der Koalition, aber noch nicht zwischen Bund und Ländern ausgetragen. Auch die Kredit-wirtschaft ist verärgert, dass die freien Finanzvermittler der – aus ihrer Sicht – deutlich milderen Aufsicht durch die Gewerbeaufsichtsämter unterliegen sollen.

Die Novelle ist der vorerst letzte Baustein von mehreren, die die Bundesregierung nach der Finanzkrise angepackt hatte, um Anleger stärker zu schützen und die Finanz-branche für den Fall einer neuen Krise besser zu rüsten. Absicht des Gesetzgebers ist es, das Schutzniveau für Anleger zu verbessern und zu vereinheitlichen – unabhän-gig davon, ob eine Vermögensanlage durch den Berater

einer Bank, Sparkasse oder einen selbständigen Berater vermittelt wird. Während die neuen gesetzlichen Vorga-ben für die Berater in Kreditinstituten schon in Kraft getre-ten sind, dürfte sich das parlamentarische Verfahren der Novelle des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensan- lagenrechts noch bis zum Jahresende hinziehen.

Kernpunkt des Gesetzentwurfs ist es, die Pflichten, die für den regulierten Markt schon als Standard gelten, auf den sogenannten Grauen Markt auszudehnen. Dazu gehört das aufsichtsrechtliche Gebot, anlegergerecht zu beraten, Provisionen offenzulegen sowie über Beratungsgespräche Protokoll zu führen. Die Protokolle müssen dem Anleger auch zur Verfügung gestellt werden. An Inhalt und Prüfung von Verkaufsprospekten sollen strengere Anforderungen gestellt werden. Außerdem werden die Anbieter von Ver-mögensanlagen verpflichtet, Kurzinformationsblätter zu erstellen. Für Emittenten will der Gesetzgeber strengere Rechnungslegungspflichten einführen.

Allein die Berufshaftpflicht kostet rund 1 000 EuroFür die überwiegend mittelständisch und regional orien-tierte Branche der gewerblichen Finanzanlagenvermittler gehören künftig ein Sachkundenachweis und eine Berufs-haftpflichtversicherung zu den Voraussetzungen, damit die zuständigen Ämter eine Erlaubnis zum Vertrieb von Finanz-anlagen erteilen dürfen. Die Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten für die Bankberater sollen auf die gewerblichen Finanzanlagenvermittler übertragen werden. Auf die Berater kommen mit der Novelle höhere Kosten zu. Nach dem Entwurf einer Verordnung zum Gesetz müssen die Gewerbetreibenden mit einmaligen Umstellungskosten von 1 280 Euro rechnen. Dabei sind rund 400 Euro für die Prüfungsgebühr für den Sachkundenachweis unterstellt und 25 bis 40 Euro für das bei den Industrie- und Handels-kammern zu führende neue Vermittlerregister. Die Berech-nung gilt für den Fall eines Gewerbetreibenden mit zwei Beschäftigten, die ebenfalls einen Sachkundenachweis

Page 47: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

47rendite 14 September 2011

liefern müssen. Hinzu kommen laut Verordnungsentwurf jährliche Kosten von 800 bis 1 200 Euro für die Berufshaft-pflichtversicherung zur Deckung von Vermögensschäden, soweit solche Versicherungen nicht schon Standard sind. Nicht beziffert sind die Mehrkosten für die Prüfungsberich-te, die Sachverständige oder Wirtschaftsprüfer über die Einhaltung der Verhaltenspflichten erstellen müssen.

Politisch heiß umstritten ist weiterhin die Frage, wer die Aufsicht über die gewerblichen Finanzanlagenvermittler ausübt und ob mit dem Gesetz ein wirklich vergleichbares Schutzniveau für Anleger geschaffen wird – unabhängig davon, ob Bankberater oder freie Vermittler am Werk sind. Drei Viertel der freien Vermittler und Berater haben sich nach einer Umfrage in der Branche für die Aufsicht durch die Gewerbeämter ausgesprochen. Die BaFin reißt sich ohnehin nicht darum, weitere Aufgaben zu übernehmen, und ist mit dieser Lösung einverstanden. Es werde deutlich schwieri-ger, künftig eine Erlaubnis für die Vermittlung von Finanz-anlagen zu bekommen, sagte ein Vertreter der BaFin in der Anhörung im Bundestag. Die Bundesbank befürchtet aller-dings durch die Kontrolle zweier unterschiedlicher Behör-den „Aufsichtsdualismus“. Auch die Verbraucherschützer sind in diesem Punkt kritisch. Rückendeckung bekommen die Vermittler von der Dachorganisation der Industrie- und Handelskammern DIHK. Dort besteht die Sorge, dass viele kleine Vertriebsfirmen nicht in der Lage sein werden, die Anforderungen des Kreditwesengesetzes zu erfüllen.

Die Kreditbranche sieht ihre Befürchtungen, dass es nur zu einem „Anlegerschutz light“ kommt, durch den neuen Verordnungsentwurf zu der Novelle indes bestätigt. Der Verordnungsentwurf bleibe „deutlich hinter den Anforde-rungen des Wertpapierhandelsgesetzes zurück“, kritisier-ten die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) zusammenge-schlossenen Spitzenverbände der Banken und Sparkassen. Die angestrebte Vergleichbarkeit des Schutzniveaus werde nicht erreicht. So blieben etwa die Vorgaben zur Vermei-

dung von Interessenkonflikten weit hinter den Anforde-rungen für Berater in Banken und Sparkassen zurück, moniert der ZKA.

Unwahrscheinlich ist, dass CDU/CSU und FDP von dem nun gefundenen Aufsichtsregime durch die Gewerbeämter wieder abkehren, nachdem lange an diesem Kompromiss gefeilt wurde. Kritik gibt es aber aus dem Bundesrat. Die Länder dringen aus Kostengründen auf eine umfassende Überwachung der freien Vermittler und Berater durch die BaFin – und nicht durch die Gewerbeaufsicht. Nicht zu-letzt befürchten sie, dass der „erhebliche Mehraufwand“ der Überwachung in ihre Haushalte verlagert werden könnte, während die BaFin von den beaufsichtigten Unter-nehmen selbst finanziert wird. Das Gesetz ist zwar nicht zustimmungsbedürftig, doch kann die Länderkammer das Verfahren verzögern.

So läuft die weitere Gesetzgebung

Abschluss der Beratungen im Finanzausschuss voraussichtlich am 28. September Zweite und dritte Lesung im Bundestag voraussichtlich am 29./30. September oder 20./21. Oktober Zweiter Durchgang im Bundesrat voraussichtlich am 4. oder 25. November Inkrafttreten des Gesetzes nach Verkündung im Bundesgesetzblatt

Foto

: Cm

on/f

otol

ia

n

recht & praxis

Page 48: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

Frankfurt31. August

CFS Colloquium Series: „Staat und Finanzwirtschaft“ – Die Wett-bewerbsfähigkeit des deutschen Finanzsystems. Wolfgang Kirsch, Vorstandsvorsitzender DZ Bank>> www.ifk-cfs.de

Stuttgart12. – 17. September

Lehrgang zur Qualifizierung imWertpapier- und Börsengeschäft>> www.wm-seminare.de

Eschborn12. September

13. Forum für FinanzdienstleistungsinstituteInhalt (u.a.): Neuregelung des Finanzanlagevermittler- und Ver-mögensanlagenrecht, Praxisberichte aus Sicht der BaFin und der Gewer-beaufsicht, das Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz>> www.wm-seminare.de

Frankfurt20./21. September

7. Immobilientag der Börsen-Zeitung „Immobilienfonds und Immobilien-finanzierung – Marktentwicklung 2011“. Vorträge u.a. von Christian Ulbrich, Jan Bettink, Barbara A. Knoflach und Uwe Stoschek >> www.wm-seminare.com/ immobilientag

Dresden23. – 25. September

Immo & Finanz – Dresdner Immobilienmesse >> www.messe-immo-finanz.de

Hannover24. September

Börsentag Hannover >> www.boersentag-hannover.de

Berlin29./30. September

TSI Kongress 2011 – Chancen deutscher Verbriefungen auf Europas Kreditmärkten.Themengebiete (u.a.): Regulierung und Recht / Bankensteuerung und Finanzmarktthemen / Wirtschaft, Unternehmensfinanzierung und Mittelstand>> www.tsi-kongress.de

Frankfurt29./30. September

9. Internationaler Retail-Bankentag der Börsen-Zeitung: Rückkehr zum Wachstum – Rückkehr zur Norma-lität? Inhalt: Strategien im Retail Banking / Banken-IT im Umbruch / Das Fondsgeschäft nach der Krise >> www.retailbankentag.de

Berlin13. Oktober

Hauptstadtmesse (HSM) – Branchentreff für Makler >> www.hauptstadtmesse.de/messe

Frankfurt21./22. Oktober

World of Trading 2011 >> www.wot-messe.de

Wien21./22. Oktober

Gewinn-Messe „Geldanlage mit Zukunft“ >> www.gewinnmesse.at

Eschborn25./26. Oktober

WM-Seminar: Investmentfonds im Steuerrecht auf Anleger-, Fonds- und Depotebene >> www.wm-seminare.de

Dortmund25. – 27. Oktober

15. DKM 2011 – Fachmesse für die Finanz- und Versicherungswirtschaft >> www.dkm-messe.de

Zürich26./27. Oktober

Strukturierte Produkte Messe 2011 >> www.stp-messe.ch

Frankfurt3. November

DVFA-Ausbildungsprogramm CREA – Certified Real Estate Investment Analyst >> www.dvfa.de

Hamburg5. November

Börsentag Hamburg >> www.boersentag.de

Frankfurt9. November

CFS Colloquium Series: „Staat und Finanzwirtschaft: Auf der Suche nach neuen Strukturen“ – Europa als Emittent: Die neue Finanzierungsgesellschaft (Umsetzung des Rettungsschirms). Klaus Regling, CEO der European Financial Stability Facility (EFSF)>> www.ifk-cfs.de

Frankfurt23. November

CFS Colloquium Series: „Staat und Finanzwirtschaft: Auf der Suche nach neuen Strukturen“ – Über Erfahrungen mit dem und Visionen für den öffentlich-rechtlichen Bankensektor. Gerd Häusler, Vorstandsvorsitzender BayernLB>> www.ifk-cfs.de

TERMINE

rendite 14 September 201148

Page 49: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

49rendite 14 September 2011

Wichtige Hinweise:Die Einschätzungen, die in diesem Dokument vertreten werden, basieren auf Informationen von J.P. Morgan Asset Management per 31.07.2011. Diese sollen nicht als Anlageempfehlung verstandenwerden. Alle Informationen basieren auf Quellen, die J.P. Morgan Asset Management als verlässlich betrachtet. J.P. Morgan Asset Management kann allerdings keine Garantie für die Richtigkeitübernehmen. Der Wert und die Rendite einer Investmentanlage können sowohl steigen als auch fallen. Eine positive Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für einezukünftige positive Wertentwicklung, und Anleger erhalten u.U. nicht den investierten Betrag zurück. Anlagen in Fremdwährung können Währungsschwankungen unterliegen und dadurch dieRendite positiv wie negativ beeinflussen. Investitionen in Schwellenländern können einer höheren Volatilität unterliegen und damit auch ein höheres Risiko für Ihr eingesetztes Kapital darstellen.Alle Angaben beziehen sich auf die Anteilklasse A unserer Luxemburger Umbrellafonds. J.P. Morgan Asset Management veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen. Dies ist keineauf die individuellen Verhältnisse des Lesers abgestimmte Handlungsempfehlung. Informieren Sie sich stets vollständig im aktuellen Verkaufsprospekt. Zeichnungen und Anträge auf Rücknahmekönnen nur auf Basis des aktuellen ausführlichen Verkaufsprospekts (Stand Mai 2011) und des letzten Jahres- bzw. Halbjahresberichtes getätigt werden. Diese sind kostenlos erhältlich beimHerausgeber in Deutschland: JPMorgan Asset Management (Europe) S.à r.l., Frankfurt Branch, Junghofstraße 14, D-60311 Frankfurt sowie der Zahl- u. Informationsstelle, J.P. Morgan AG, Junghof-straße 14, D-60311 Frankfurt oder bei Ihrem Finanzvermittler.

Am Anleihenmarktden aussichtsreichstenWeg finden

Die globalen Märkte sind variabel und die Anlagechancen vielfäl-tig. Flexibilität bei der Anlage ist daher wichtig. Der JPM IncomeOpportunity Fund investiert dynamisch in das ganze Spektrumdes Rentenmarktes, kann das Fondsvermögen aber auch zu 100Prozent in Barmittel anlegen. Denn der Kapitalerhalt ist das er-klärte Ziel unseres erfahrenen Rententeams, der aber nicht ga-rantiert werden kann. In einem attraktiven Marktumfeld kannsowohl in Staats-, Unternehmens- sowie Wandelanleihen als auchin Hochzins- und Schwellenländeranleihen investiert werden. Er-weitern Sie also Ihren Anlagehorizont und bleiben Sie dabei ganzflexibel – mit dem JPM Income Opportunity Fund.

Insight + Process = Results

www.jpmam.deMehr Informationen erhalten Sie unter

JPMorgan Investment Funds – Income Opportunity Fund

Juli 07 – Juli 083,1%

WKN A0MNX6Ausgabeaufschlag 3,00%Verwaltungsvergütung 1,00% p.a.*Verwaltungsaufwendung 0,20% p.a.*Performanceabh. Vergütung 20,0% nach High Water Mark-Verfahren*

Rücknahmegebühr 0,50% – diese wird in Deutschlandderzeit nicht erhoben

* Diese sind im täglichen Fondspreis bereits enthalten.

Juli 08 – Juli 097,1%

Juli 09 – Juli 107,9%

Juli 10 – Juli 113,7%

Fortlaufende 12-Monats-Wertentwicklung

Fondsdaten Anteilklasse A (inc) – EUR (hedged)

Alle Daten beziehen sich auf die Anteilklasse A (inc) – EUR (hedged) per 31.07.2011, Auflegungsdatumder Anteilklasse: 19.07.2007. Quelle: J.P. Morgan Asset Management. Die Brutto-Wertentwicklung be-rücksichtigt die auf Fondsebene anfallenden Kosten (1,0% Verwaltungsvergütung, 0,20% Verwaltungs-aufwendung, 20,0% Performanceabhängige Vergütung). Die beim Kunden anfallenden Kosten wie bei-spielsweise Ausgabeaufschlag (3,00%) wirken sich ebenfalls negativ auf die Wertentwicklung aus.

Page 50: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

50 rendite 14 September 2011

schlussnote

Das Risiko zurückzufahren, so lautet eine gängige Empfehlung vieler Anla-geberater in diesen turbulenten Zei-

ten. Ganz konkret werden in den Portfolios meist die Aktienquoten gesenkt, der Anteil festverzinslicher Wertpapiere und mitunter auch die Goldquote erhöht. Der Blick auf die Kurszettel gibt solchen Empfehlungen vorder-gründig recht. Der Talfahrt der Aktienkurse stehen Kursanstiege von Anleihen guter Boni-tät und immer neue Rekordnotierungen beim Goldpreis gegenüber. Mal davon abgesehen, dass die meisten Anleger regelmäßig den richtigen Zeitpunkt zum Umsteuern im oben erwähnten Sinne verpassen, ist allerdings auch grundsätzlich der Sinn dieser Portfolio-empfehlung zu hinterfragen: Was sind denn in diesen Tagen die risikoträchtigen Anlagen?

Um diese Frage richtig beantworten zu kön-nen, muss auf mehr als nur die Volatilität und das Preisrisiko geschaut werden. In Krisenzei-ten gewinnen das Ausfall- beziehungsweise Emittentenrisiko und das Liquiditätsrisiko an Bedeutung. Viele Anleger machen sich zu wenig bewusst, dass Aktien zwar ein relativ hohes Preisrisiko tragen, die Emittenten- und Liquiditätsrisiken aber selbst in Krisenzeiten eher gering sind, zumindest bei Blue Chips. Anders sieht es bei den vermeintlich sichere-ren festverzinslichen Wertpapieren aus. Die Volatilität der Anleihenotierungen spiegelt dieses Risiko nicht annähernd wider, wes-halb sich viele Investoren trotz der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers vor drei Jahren und der Beinahe-Zahlungsunfähigkeit mancher staatlicher Emittenten aus der Euro-zone in falscher Sicherheit wiegen.

Investoren in diesen Zeiten zu Gold zu ra-ten – angeblich gehört in ein ausgewogenes Depot ein Goldanteil von bis zu 10 % – ist

nicht seriös. Gold ist eine rein spekulative Anlage, weil das Edelmetall weder eine Aus-schüttung erwirtschaftet noch einen öko-nomischen Nutzen stiftet. Wer in Gold in-vestiert, spekuliert auf den Unverstand und die Zukunftsangst seiner Mitmenschen. Eine Spekulation, die oft aufgeht, gewiss, aber auf dem erreichten Preisniveau mit sehr hohem Risiko verbunden ist. Dass Gold auch dann noch werthaltig sei, wenn Staaten bankrott sind, Währungen wertlos und die Wirtschaft am Boden liegt, ist eine Hoffnung, die keinen Plausibilitätstest besteht.

Vieles spricht dafür, dass Aktieninvestments nach den erfolgten Kurskorrekturen fak-tisch zu den risikoärmeren Anlagen zählen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beispielsweise im deutschen Leitindex Dax ist in den einstel-ligen Bereich gerutscht, für 2012 errechnen Analysten es mit 8 bis 9. Angesichts des lang-jährigen Durchschnitts von 13 sind deutsche Blue Chips für langfristig orientierte Investo-ren derzeit also sehr attraktiv. Hinzu kommt das inzwischen erreichte Niveau der Dividen-denrenditen. Da viele Unternehmen gerade über die besten Quartalsgewinne seit langem berichtet haben und ein jäher Absturz der Geschäfte angesichts praller Auftragsbücher nicht zu befürchten ist, darf bei vielen Stan-dardwerten von wenigstens gleich bleiben-den Dividendenzahlungen im nächsten Jahr ausgegangen werden. Es errechnen sich da-mit Dividendenrenditen, die über den Rendi-ten von Staatsanleihen aus Euro-Peripherie- ländern liegen – bei wesentlich geringerem Preis- und Ausfallrisiko. Wer in den nächsten Wochen also das Risiko in seinem Depot herunterfahren und deshalb die Aktienquote reduzieren will, sollte noch einmal in Ruhe über die Verteilung von Chancen und Risiken nachdenken.

Mehr Chancen als Risiken mit Aktien

„Vieles spricht dafür, dass Aktien nach den erfolgten Kurskorrekturen faktisch zuden risikoärme-ren Anlagenzählen.“

Von Claus Döring

Page 51: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

51rendite 14 September 2011

+31.36%

+38.54%

Juli 2009 – Juli 2011

Legg Mason Western AssetAsian Opportunities Fund

Benchmark HSBC Asian LocalBond Overall (USD)

0

10

20

30

40

Juli 2011Juli 2010Juli 2009

BATTERYMARCH • BRANDYWINE GLOBAL • CLEARBRIDGE ADVISORS • ESEMPLIA • GLOBAL CURRENTS • LEGG MASON CAPITAL MANAGEMENTLEGG MASON HONG KONG • PERMAL • ROYCE & ASSOCIATES • WESTERN ASSET MANAGEMENT

GRÜNDE, WARUM SIE AUFASIATISCHE ANLEIHENNICHT VERZICHTEN SOLLTEN1 VIERTGRÖSSTER ANLEIHENMARKT DER WELT

2 HOHE LIQUIDITÄT

3 WÄHRUNGEN MIT AUFWERTUNGSPOTENZIAL

4 HERVORRAGENDE ÖKONOMISCHERAHMENBEDINGUNGEN

5 BREITES SPEKTRUM ANANLAGEMÖGLICHKEITEN

6 BESTE VORAUSSETZUNGEN FÜR ÜBERDURCH-SCHNITTLICHE WERTENTWICKLUNG

7 ATTRAKTIVE RENDITEN

HERVORRAGENDE WERTENTWICKLUNG

Per 31/07/2011. Die historische Wertentwicklung gibt keinen Aufschluss über diezukünftige Wertentwicklung. Bitte beachten Sie die unten stehenden Informationen.Wertentwicklungsquelle: Legg Mason, Morningstar. Auf Grundlage der kumulativenNettoinventarwerte, unter Thesaurierung der Bruttogewinne, ohne Ausgabeaufschlagaber einschließlich der jährlichen Verwaltungsgebühr, Basiswährung der A-Anteils-klasse ist der USD. Für die Sektorangaben: Copyright © 2011, Morningstar, Inc. AlleRechte vorbehalten. Auflegungsdatum: 02. Juli 2008.

• Flexibler und diversifizierter Anlageansatz

• Gibt Ihnen Zugang zu asiatischen Staatsanleihen, Unternehmenund Währungen

• Strategiemix für maximale Chancennutzung und Risikosenkung

• Sehr erfahrenes Team aus vor Ort tätigen Portfolio-Managernund Research-Analysten

• Bewährter Fonds mit einem Anlagevolumen von708,9 Millionen USD

Weitere Informationen zu unseren Produkten finden Sie unter:

www.leggmason.deOder sprechen Sie mit unserem Kundenservice:

069 719143720

Alle Informationen und Meinungen: Stand 31. Juli 2011. Der Legg Mason Western Asset Asian Opportunities Fund ist ein Teilfonds von Legg Mason Global Funds plc, einem Dachfonds nach irischem Recht, mit beschränkter Haftungzwichen Teilfonds, der unter der Nummer 278601 eingetragen ist. Er ist von der irischen Zentralbank als Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere und gemäß Absatz 264 des Financial and Services Markets Act 2000 von der FSAzugelassen. Dieser Fonds investiert in Schwellenländer, die unter Umständen illiquider sind und über weniger verlässliche Depotfunktionen verfügen als reifere Märkte. Sie können zudem höhere Risiken bergen. Der Fonds investestiert innon-investment grade Anleihen, die ein höheres Ausfallrisiko tragen als investment-grade Anleihen.Herausgegeben und genehmigt von Legg Mason Investments (Europe) Limited, eingetragener Firmensitz in 201 Bishopsgate, London EC2M3AB. Eingetragen in England und Wales unter der Firmennummer 1732037. Durch die Financial Services Authority zugelassen und überwacht. Dieses Dokument richtet sich an Assetmanager, Fondsvertreiber und zugelasseneFinanzintermediäre. Es ist nicht für Privatkunden bestimmt.

LEGG MASON WESTERN ASSET ASIAN OPPORTUNITIES FUND

Page 52: Die Märkte zittern um Amerika - Was die Herabstufung durch Standard & Poor's bedeutet und weshalb Ökonomen auf einen besseren Herbst hoffen

ExchangE TradEd Funds

52 rendite 14 September 2011