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1960 2. Qualitative und quantitative Analyse 149 das Molekiit bewirkb bei Anwendung yon ElektrolytlSsungen als LSsungsmittel eine Erniech.igung, mit Wasser als LSsungsmittel umgekehrt eine starke ErhShung des Rf-Wertes (z.B. bei Brenzcateehin-Protoeateehins~ure). Man kann dies zur Analyse komplexer Extrakte verwerten, indem man in einer ersten Chromatoglaphie mit Wasser als LSsungsmittel die Carboxylverbindungen bei hohen Rf-Werten sammelt und dann in einer Chromatographie in senkreehter ~tichtung, mit Ammoniumstflfat oder Essigsi~ure als LSsungsmittel, die Trennungen vervollst~ndigt. Glykoside besitzen immer hShere Rf-Werte als die zugehbrigen zuekerfreien Phenole (Agly- kone). Mit steigender Zahl der Zuekermo]ekiile im Glykosid nehmen die Rt-Werte zu. -- Chromatographische Technik. Die Chromatogramme wurden auf Whatman- Papier Nr. 1 aufsteigend bei einem Laufweg der LSsungsmittelfront yon etwa 20 em aufgenommen. Die Fleeken wurden im UV-Lieht oder durch Bespriihen mit 2~ PhosphormolybdatlSsung und Bedampfen mit Ammoniak siehbbar ge- maeht. Ammoniumsulfat als Elektrolyt gibt die grSl~ten Untersehiede in den Rr-Werten, doch sind aueh andere Salze und an Stelle yon Essigsaure auch Salz- s~ure oder andere S~iuren anwendbar. 1 Ann. pharm, frang. 17, 435--441 (1959). Nationales Naturhistor. Museum, Paris (Frankreich). A. KU~TEWACKE~ (~ber die Papierchromatographie der Naphtholsulfos~iuren berichten J. KOL- SEK und M. PERPAtt 1. Die 18 untersuehten Naphtholmono- und -disulfoss werden in der gleichen Ar~ chromatographiert wie die friiher geprfiften Naphthyl- aminsulfos~uren 2. Um die vorhandenen Beimengungen zu beseitigen, werden die Proben zun~chst si~ulenehromatographiseh an Aluminiumoxyd (LSsungsmitteh 50• Methanol, mit Ammoniak auf PE 9,2--10 eingestellt) gereinigt. In einer Tabelle sind die Rr-Werte der technisehen und der ehromatographiseh reinen Substanzen zusammengestellt. Die UV-Spektren der Naphtholsulfos~uren zeigen untereinander einen sehr i~hnlichen Verlauf. Im Bereieh 220--240 nm besitzen alle S~uren ein Absorptionsmaximum. 1 Chemiker-Ztg. 83, 712--714 (1959). Univ. Ljubljana (Jugoslawien). 2 KOLw J., M. PE~PA~ U. M. ZUrANIC: Chemiker-Ztg. 83, 182 (1959); vgl. diese Z. 174, 295 (1960). A. KUItTENACKEIr Eine Schnellbestimmung yon p-Phenylendilithium neben anderen mono- metallorganisehen Verbindungen besehreiben A. F. CLIFFORD und R. R. OLSE~ z. Man oxydielt und hydrolysiert zu }tydroehinon und titriert dieses potentiometrisch (P]atin- und Kalomel-Elektrode) mit 0,1 n Ammoniumcer(IV)-nitratlSsung. -- Ausfi~hrung. Man verdfinnt die ProbelSsung mit Ather auf 50 ml, leitet dureh die wasseffreie L5sung 3 rain Iang troekenen Sauerstoff, hydrolysiert durch Sehti~teln mit 50 ml 0,5 n Sehwefelsaure und titrier~ wie oben angegeben potentiometriseh in der w~l~rigen Phase bis zum Erreichen yon 400 mV Potentialdifferenz zwisehen den beiden Elektroden w~hrend der Zugabe yon 0,5 ml Mal~lSsung. Analyt. Chemistry 81,1860--1861 (1959). Purdue Univ., Lafayette, Ind., (USA). ~LAUS BRODERSEN Die Methode zur Bestimmung de:" Reinheit yon Terephthals~ure naeh W. CZE~W~SK~ beruht auf der Tatsache, da~ die Terepththals~ure in siedendem Wasser welt weniger 15slich ist Ms ihre Hauptverunreinigung, die Isophthals~ure. Die zu untersuchende Terephthalsaureprobe wird mehrmals mit siedendem Wasser extrahler~, die erhaltenen ws Ex~rakte werden mit 0,05 n Natronlauge gegen Phenolphthalein titrier~. Dieser L~ugeverbraueh entsprieht der Aeidit~ der Ver- unreinigungen. ~iir die LOslichkeit der Terephthals~ure ist dabei eine Korrektur anzubringen. Sie kann fiir die Zweeke des Betriebsanalysegleich 3,5 ml 0,05 n NaOH- Ma[tlbsung gesetzt werden. Fiir genauere Analysen soll jedoeh die Korrektur unter

Die Methode zur Bestimmung der Reinheit von Terephthalsäure

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Page 1: Die Methode zur Bestimmung der Reinheit von Terephthalsäure

1960 2. Qualitative und quantitative Analyse 149

das Molekiit bewirkb bei Anwendung yon ElektrolytlSsungen als LSsungsmittel eine Erniech.igung, mit Wasser als LSsungsmittel umgekehrt eine starke ErhShung des Rf-Wertes (z.B. bei Brenzcateehin-Protoeateehins~ure). Man kann dies zur Analyse komplexer Extrakte verwerten, indem man in einer ersten Chromatoglaphie mit Wasser als LSsungsmittel die Carboxylverbindungen bei hohen Rf-Werten sammelt und dann in einer Chromatographie in senkreehter ~tichtung, mit Ammoniumstflfat oder Essigsi~ure als LSsungsmittel, die Trennungen vervollst~ndigt. Glykoside besitzen immer hShere Rf-Werte als die zugehbrigen zuekerfreien Phenole (Agly- kone). Mit steigender Zahl der Zuekermo]ekiile im Glykosid nehmen die Rt-Werte zu. -- Chromatographische Technik. Die Chromatogramme wurden auf Whatman- Papier Nr. 1 aufsteigend bei einem Laufweg der LSsungsmittelfront yon etwa 20 em aufgenommen. Die Fleeken wurden im UV-Lieht oder durch Bespriihen mit 2~ PhosphormolybdatlSsung und Bedampfen mit Ammoniak siehbbar ge- maeht. Ammoniumsulfat als Elektrolyt gibt die grSl~ten Untersehiede in den Rr-Werten, doch sind aueh andere Salze und an Stelle yon Essigsaure auch Salz- s~ure oder andere S~iuren anwendbar.

1 Ann. pharm, frang. 17, 435--441 (1959). Nationales Naturhistor. Museum, Paris (Frankreich). A. KU~TEWACKE~

(~ber die Papierchromatographie der Naphtholsulfos~iuren berichten J. KOL- SEK und M. PERPAtt 1. Die 18 untersuehten Naphtholmono- und -disulfoss werden in der gleichen Ar~ chromatographiert wie die friiher geprfiften Naphthyl- aminsulfos~uren 2. Um die vorhandenen Beimengungen zu beseitigen, werden die Proben zun~chst si~ulenehromatographiseh an Aluminiumoxyd (LSsungsmitteh 50• Methanol, mit Ammoniak auf PE 9,2--10 eingestellt) gereinigt. In einer Tabelle sind die Rr-Werte der technisehen und der ehromatographiseh reinen Substanzen zusammengestellt. Die UV-Spektren der Naphtholsulfos~uren zeigen untereinander einen sehr i~hnlichen Verlauf. Im Bereieh 220--240 nm besitzen alle S~uren ein Absorptionsmaximum.

1 Chemiker-Ztg. 83, 712--714 (1959). Univ. Ljubljana (Jugoslawien). 2 KOLw J., M. PE~PA~ U. M. ZUrANIC: Chemiker-Ztg. 83, 182 (1959); vgl. diese Z. 174, 295 (1960). A. KUItTENACKEIr

Eine Schnellbestimmung yon p-Phenylendi l i thium neben anderen mono- metallorganisehen Verbindungen besehreiben A. F. CLIFFORD und R. R. OLSE~ z. Man oxydielt und hydrolysiert zu }tydroehinon und titriert dieses potentiometrisch (P]atin- und Kalomel-Elektrode) mit 0,1 n Ammoniumcer(IV)-nitratlSsung. -- Ausfi~hrung. Man verdfinnt die ProbelSsung mit Ather auf 50 ml, leitet dureh die wasseffreie L5sung 3 rain Iang troekenen Sauerstoff, hydrolysiert durch Sehti~teln mit 50 ml 0,5 n Sehwefelsaure und titrier~ wie oben angegeben potentiometriseh in der w~l~rigen Phase bis zum Erreichen yon 400 mV Potentialdifferenz zwisehen den beiden Elektroden w~hrend der Zugabe yon 0,5 ml Mal~lSsung.

Analyt. Chemistry 81,1860--1861 (1959). Purdue Univ., Lafayette, Ind., (USA). ~LAUS BRODERSEN

Die Methode zur Best immung de:" Reinheit yon Terephthals~ure naeh W. CZE~W~SK~ beruht auf der Tatsache, da~ die Terepththals~ure in siedendem Wasser welt weniger 15slich ist Ms ihre Hauptverunreinigung, die Isophthals~ure. Die zu untersuchende Terephthalsaureprobe wird mehrmals mit siedendem Wasser extrahler~, die erhaltenen ws Ex~rakte werden mit 0,05 n Natronlauge gegen Phenolphthalein titrier~. Dieser L~ugeverbraueh entsprieht der Aeidit~ der Ver- unreinigungen. ~iir die LOslichkeit der Terephthals~ure ist dabei eine Korrektur anzubringen. Sie kann fiir die Zweeke des Betriebsanalyse gleich 3,5 ml 0,05 n NaOH- Ma[tlbsung gesetzt werden. Fiir genauere Analysen soll jedoeh die Korrektur unter

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150 Berieht: Analyse organischer Stoffe Bd. 176

den Bedingtmgen der Arbeitsvorsehrift neu best immt werden. In einer anderen Probe des zu untersuehenden Materials wird nach 2~uflSsung in Athanol die Gesamt- aeidit~t ebenfal]s mit 0,05 n Natronlange gegen Phenolphthalein titriert. Aus der Differenz der beiden Titrationen wird der Prozentgehalt an reiner Terephthals/~ure berechnet. Die )/Iethode gibt bei der Untersuehung yon technischen Tere- phthals~ureproben im Mlgemeinen auf ~-0,50/0 iibereinstimmende l~esultate; die Reprodnzierbarkeit ist bei den hoehprozentigen Proben besser (kleinere Anzahl der durchzufiihrenden Extraktionen) Ms bei den niederprozentigen. Die Methode ist l~eh$ ffir Gemisehe anwendbar, in denen aueh Salze der

Terephthals~ture vorhanden sind; Salze st~rkerer organi- I scher Sguren sowie auch die kleineren 3~engen yon

Minerals~uren st5ren die Bestimmung nieht. - - A u s f i i h r u n g .

a) Bestimmung der Acidit/~t der Verunreinigungen: 0,2--0,5 g der zu untersuchenden Probe der technischen Terephthal- si~ure wird auf die Fr i t te des Glasgef~Bes (Abb. 1) gebracht, das Gef~B wird in einen 1 1-Beeher eingetaucht, der mit ges~tt. NaC1-LSsung als Heizfliissigkeit gefiillt ist. Dureh das

0,8 ' seitliche Ilohr des GlasgefgBes wird reine Luft geleitet. Auf ~ die obere SchliffSffnung wird ein Rfickflugkiihler aufgesetzt,

h~lt. Nachdem die Luftzufuhr angestellt worden ist, gieBt man dureh den t~iicldtuBkiihler 50 ml dest. Wasser in das Extraktionsgef~B und reguilert den Luftstrom so,daB eine regelm~gige mflde DUrchmischnng der Suspension an der

~:~i:~:,:::::~],~:~;~ Fr i t te erzielt wird. Nun beginnt man mit dem Erw~rmen der Heizfliissigkeit, die innerhalb 1 Std znm Sieden gebraeht werden soil. It/fan entfernt dann den Gasbrenner, unterbricht die Luftzufuhr und saugt die heiBe L6sung aus dem Ex- traktionsgef~B durch das seitliehe Rohr in eine Sangflasehe

Abb. 1. Aufl6sungs- ab. Zu dieser Fliissigkeit wird das Wasser aus dem t~ermen- gefiifl zur ~estimmung der l~eLn_heit yon Tere- tationsrShrehengegeben und nachAbkfihlung werden diever-

phthalsiiure nach einten LSsungen mit 0,05 n NaOH-1Vfal3tSsung gegen Phenol- CZ~RWI~ISKI phthalein t i tr iert (die regelm~Big aus der LSsung ausge-

sehiedenenKristalle miissenvor dem Titrationsende aufgelSst werden). - - Die besehriebene Operation wird auf die gleiche Arg so oft wiederholt, bis 2- -3 aufeinander folgende Titrationen anf ~- 0,025 ml iibereinstimmende Ergeb- nisse liefern. Die Aeidit~t der Verunreinigungen (Av) in Gramm~quivalenten je Gramm Probe ergibt sieh aus dem Ausdruek A i r = ( a - b e ) n / G 1 �9 1000, wodn bedeuten: a die Gesamtmenge der verbrauchten ~aB15sung fiir alle Extrakte, b die Zahl der Extrakte, n die Normalitgt der benutzten NaOtt-MaBlSsung, G 1 die Einwaage der Probe in Gramm u n d c die Korrektnr ffir die LOslichkeit der Tereph- thals~ure (siehe oben). -- b) Bestimmung der Gesamtaeidit/~t. Man 16st 0,05--0,1 g der zu untersnehenden Probe (G~ Gramm) in 50--100 ml _~thanol (vorher gegen Phenolphthalein neutralisiert) gegebenenfalls unter lgrw~rmen und titrierg naeh dem Abkiihlen, mit 0,05 n NaOIt-MaB16sung gegen Phenolphth~leln bis zur l~osa- f~rbung. Aus dem gefundenen Laugeverbraueh (al) bereehnet man die Gesamt- aeidit~t (Aa) in Grammgq~tivalent/Gramm nach der Gleiehung A a = ax . n/lOOOG~. Der ProzentgehMt an Terephthalsgure in der Probe e~gibt sich schlieBlich aus Prozent-TerepMhals~ttre = ( A a - - Air ) �9 M . 100, worin M das 7~quivalentgewicht der Terephthalsgure bedeutet.

Chem. analit. (Warszawa) 4, 37--43 (1959). [Polniseh]. (Mit engl. Zus.fass.). Inst. f. allg. Chem., Warszawa (Polen). 1~[. l:[~IVlCXg