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286 Berieht: Analyse organiseher Stoffe Die Bestimmung yon Sehwefel-~5 in organisehen Verbindungen dutch Gas- analyse als Sehwefelwasserstoff. S. M~I~KS, I. G~cs und T. SZA~VAS [1]. Verff. besohreiben eine neuo Methode und Vorrichtung zur Gasanalyse der mit 35S mar- kierten organischen Verbindungen. Organisehe Verbinclungen werden destruktiv hydriert und die sohwefelhaltigen Pyrolyseprodukte katalytiseh zu Schwefelwasser- stoff umgesetzt. Schwefelwasserstoff wird in einer dem ZEhlrohr angeschlossenen FMIe unter Atmosph~rendrnck aus dem Wasserstofftr~gergas ausgefroren, hTach Evakuierung des ZEhlrohres wird der Sehwefelwasserstoff expandiert und dann das Z~hlrohr mit Methan bis Atmosph~rendrnek aufgefii]lt. Die Analyse einer Probe kann in 20--25 rain mit einer Z~h]ausbeute yon 95--96~ durchgeffihrt werden. Der relative Feh]er liegt bei =l=0,5~ Eine genaue Besehreibung der Apparatur ist angegeben. 1. Intern J. Appl. Radiation Isotopes 18, 457--463 (1967). Centr. Res. Inst. Chem. Hung. Ac. SoL, Budapest (Ungarn). K.H. BmR Neue ~Iethode zur maflanalytisehen Mikrobestlmmung yon Sehwefel und Finer in organischen Substanzen bei nut einer Einwaage. J. HOR~ und V. P~c~_A- ~c [1]. Grundiage des Verfahrens ist die Farb~nderung des Hgmatoxylins als Indicator bei der Fluorbestimmung. -- Fer/ahren. Eine Einwaage an organischer Substanz wird auf fiblichem Wege in einem 4 ml Wasser enthaltenden Kolben mit Sauers~off verbrannt. Naeh Absorption aller Yerbrennungsprodukte spiilt man den Stopfen und das Inhere des Kolbens mit 2 ml Wasser und oxydiert das Sehwefel- dioxid mit Bromwasser zu Sehwefeltrioxid. Obersehfissiges Brom und Kohlendioxid beseitigt man dureh Koehen der AbsorptionslSsung (10--20 sec). Nach dem Ab- kiihlen auf Raumtemperatur, versetzt man mit 20--25 ml Aceton oder ~thanol und 1 Tr. 0,1~ w~Briger Thorinl5sung und titrierb das Sulfat mit einer 0,01 M BariumperchloratlSsung in 80~ Isopropanol bis zur Rosaf~rbung des Indica- tors. Zur Fluorbestimmung ffigt man 1 ml Pufferl5sung zu (siehe lmf~n) und titrier~ nach Zugabe yon 1 Tr. 0,5~ H~matoxylinlSsung (siehe unten) die Fluoridionen mit 0,005 ]K Lanthan(III)-ni~ratl5sung. Der Farbumsehlag erfolgt yon Hellgelb naeh Violett end kann durch Zugabe yon 1--2 Tr. ~IaB15stmg erkannt werden. Veto Titrationsergebnis muB der Weft elner Blindprobe subtrahiert werden. ~ Halogene und Stiekstoff stSren~die Bestimmung nicht. Die Schwefelbestimmung wird dutch Alkalien, die Fluorbestimmung dutch Phosphor, Arsen und Selen gestSrt. Der Farbumschlag des H~matoxylins ist sehr ausgepr~gt, es empfiehlt sich daher, die Einwaage so zu w~hlen, dal~ die zu bestimmende Fluormenge 1,5 mg nieht iiber- steig~. - - Pu]ferl6sung. 15 g Hexamethylentetramin p.A. 15st man in 20 ml 0,1 M PereMors~ure and beseitigt die Kohlendioxidspuren dureh Aufkochen; muB t~glieh frisch bereitet werden. ~ Indicator. 15 mg Indieaf~r, in 3 In] Wasser gelSst, mit 10 mg Hexamethylentetramin versetzt und kurzzeitig gekocht; die EndlSsung ist weinrot, die LSsung ist nicht best~ndig. 1. Collection Czech. Chem. Commun. 81, 4268--4272 (1966). Inst. Organ. Chem. u. Bioehem., Akad. Wiss., Prag (CSSR). K.H. Bm~ Die M|krobestimmung yon Chlor oder Brom in hoehhalogenierten organisehen Verbindungen verschiedener Struktm'. W. I. AWAD, u A. GAW~Gmus, S.S. 1~I. ~L~ss~-~Tund N. E. Mmxl) [1]. ~r einer modifizierten Arbeitsweise wurden aroma- tisehe, aliphatische und fliissige, hoch halogenierte organisehe Stoffe mit alkalischer H20~- bzw. KOH-LSsung im Sauerstoff verbrannt, aromatisehe Verbindungen auch mitMg geschmolzen uncl befriedigende Ergebnisse erhalten. -- Arbeitsweise. Ffir aromatische Verbindungen gibt man 9 ml 10~ H202-L6sung in einen 250 ml- Kolben mit eingeschliffenem Stopfen, an den man die sorgfgltig in Pflt~rpapier

Die Mikrobestimmung von Chlor oder Brom in hochhalogenierten organischen Verbindungen verschiedener Struktur

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Page 1: Die Mikrobestimmung von Chlor oder Brom in hochhalogenierten organischen Verbindungen verschiedener Struktur

286 Berieht: Analyse organiseher Stoffe

Die Bestimmung yon Sehwefel-~5 in organisehen Verbindungen dutch Gas- analyse als Sehwefelwasserstoff. S. M~I~KS, I. G~cs und T. SZA~VAS [1]. Verff. besohreiben eine neuo Methode und Vorrichtung zur Gasanalyse der mit 35S mar- kierten organischen Verbindungen. Organisehe Verbinclungen werden destruktiv hydriert und die sohwefelhaltigen Pyrolyseprodukte katalytiseh zu Schwefelwasser- stoff umgesetzt. Schwefelwasserstoff wird in einer dem ZEhlrohr angeschlossenen FMIe unter Atmosph~rendrnck aus dem Wasserstofftr~gergas ausgefroren, hTach Evakuierung des ZEhlrohres wird der Sehwefelwasserstoff expandiert und dann das Z~hlrohr mit Methan bis Atmosph~rendrnek aufgefii]lt. Die Analyse einer Probe kann in 20--25 rain mit einer Z~h]ausbeute yon 95--96~ durchgeffihrt werden. Der relative Feh]er liegt bei =l= 0,5~ Eine genaue Besehreibung der Apparatur ist angegeben. 1. Intern J. Appl. Radiation Isotopes 18, 457--463 (1967). Centr. Res. Inst. Chem.

Hung. Ac. SoL, Budapest (Ungarn). K . H . BmR

Neue ~Iethode zur maflanalytisehen Mikrobestlmmung yon Sehwefel und Finer in organischen Substanzen bei nut einer Einwaage. J. H O R ~ und V. P~c~_A- ~ c [1]. Grundiage des Verfahrens ist die Farb~nderung des Hgmatoxylins als Indicator bei der Fluorbestimmung. - - Fer/ahren. Eine Einwaage an organischer Substanz wird auf fiblichem Wege in einem 4 ml Wasser enthaltenden Kolben mit Sauers~off verbrannt. Naeh Absorption aller Yerbrennungsprodukte spiilt man den Stopfen und das Inhere des Kolbens mit 2 ml Wasser und oxydiert das Sehwefel- dioxid mit Bromwasser zu Sehwefeltrioxid. Obersehfissiges Brom und Kohlendioxid beseitigt man dureh Koehen der AbsorptionslSsung (10--20 sec). Nach dem Ab- kiihlen auf Raumtemperatur, versetzt man mit 20--25 ml Aceton oder ~thanol und 1 Tr. 0,1~ w~Briger Thorinl5sung und titrierb das Sulfat mit einer 0,01 M BariumperchloratlSsung in 80~ Isopropanol bis zur Rosaf~rbung des Indica- tors. Zur Fluorbestimmung ffigt man 1 ml Pufferl5sung zu (siehe lmf~n) und titrier~ nach Zugabe yon 1 Tr. 0,5~ H~matoxylinlSsung (siehe unten) die Fluoridionen mit 0,005 ]K Lanthan(III)-ni~ratl5sung. Der Farbumsehlag erfolgt yon Hellgelb naeh Violett end kann durch Zugabe yon 1--2 Tr. ~IaB15stmg erkannt werden. Veto Titrationsergebnis muB der Weft elner Blindprobe subtrahiert werden. ~ Halogene und Stiekstoff stSren~die Bestimmung nicht. Die Schwefelbestimmung wird dutch Alkalien, die Fluorbestimmung dutch Phosphor, Arsen und Selen gestSrt. Der Farbumschlag des H~matoxylins ist sehr ausgepr~gt, es empfiehlt sich daher, die Einwaage so zu w~hlen, dal~ die zu bestimmende Fluormenge 1,5 mg nieht iiber- steig~. - - Pu]ferl6sung. 15 g Hexamethylentetramin p.A. 15st man in 20 ml 0,1 M PereMors~ure and beseitigt die Kohlendioxidspuren dureh Aufkochen; muB t~glieh frisch bereitet werden. ~ Indicator. 15 mg Indieaf~r, in 3 In] Wasser gelSst, mit 10 mg Hexamethylentetramin versetzt und kurzzeitig gekocht; die EndlSsung ist weinrot, die LSsung ist nicht best~ndig. 1. Collection Czech. Chem. Commun. 81, 4268--4272 (1966). Inst. Organ. Chem. u.

Bioehem., Akad. Wiss., Prag (CSSR). K . H . Bm~

Die M|krobestimmung yon Chlor oder Brom in hoehhalogenierten organisehen Verbindungen verschiedener Struktm'. W. I. AWAD, u A. GAW~Gmus, S.S. 1~I. ~L~ss~-~T und N. E. Mmxl) [1]. ~r einer modifizierten Arbeitsweise wurden aroma- tisehe, aliphatische und fliissige, hoch halogenierte organisehe Stoffe mit alkalischer H20~- bzw. KOH-LSsung im Sauerstoff verbrannt, aromatisehe Verbindungen auch mi tMg geschmolzen uncl befriedigende Ergebnisse erhalten. - - Arbeitsweise. Ffir aromatische Verbindungen gibt man 9 ml 10~ H202-L6sung in einen 250 ml- Kolben mit eingeschliffenem Stopfen, an den man die sorgfgltig in Pflt~rpapier

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2. Qualitative und quantitative Analyse 287

(L-Form, 3,5 • era) gesehlagene, gewogene Probe, h~ngt. Man gibt noch 1 ml 0,5 M KOH-L~sung hinzu, fiillt mit 03, ziindet an und versehlieBt sofort. Naeh vollendeter Verbrennung wird 5 rain gesehfittelt, 2--3 rain stehen gelassen, Stopfen entfernt, mit 3--4 ml Wasser gespiiit, 3 rain gekoeht (zur Vertreibung des H20 ~- ~bersehusses), gekiihlt, 80ml absol. 2,]kohol, 3 Tr. 0,1~ alkoh. Bromphe- nolblau]~sung hinzugeffig~ u. mit 0,05 ~ HIqO~-LSsung neutralisiert. In der Gegen- wart yon 15 Tr. 0,5~ alkoh. DiphenylearbazonlSsung titriert man mit 0,01 N Hg(NO~)2-LSsung. Man kann am Anfang auch 9 ml 0,1 1K l~aNO2-LSsung verwenden, fiigt gerade vor Verbremaen 1 ml 5 ~ ttNO~-L~sung hinzu, naeh dem Spiilen 1 ml 30~ H~O~, w~rmt 3 rain auf 60--70 ~ C, kiihlt, stelit mit 2 IK KOH-LSsung gegen Bromphenolblau auf pH 3,5 ein und titriert mercurimetriseh. - - ~fir ali- Thatls~he Verbindungen wird die gewogene Probe im Filterpapier mit 20--30 mg Glucose vermiseht, 2 ml 0,2 M KOH-LSsung zur Absorption beniitzt (nur fiir chlorierte Stoffe). Fiir Fliissigkeiten wiegt man ein S~ckchen (aus 4 • 3 em Kleb- streffen hergestell~), auf der klebenden Seite mit Fflterpapier in L-Form (2 • 1 em) gefiittert, das ca. 20 mg Watte enth~lt und einen ca. 3 em langen Leinenzwirnfaden. In diese saug~ man 3--8 mg Fliissigkeit dutch Eintauehen auf (das audere Ende wird mit einer mit Platinenden versehenen Pinzette gehalten). Verbrennung, Ab- sorption und Titration gesehehen wie mit HaO~. Zur Magnesiumschmelze fiihrt man 3--8 mg der rein gepulverten Probe und 0,1~0,2 g Mg-Pulver in eine diinn- wandige Pyrexphiole ein~ l~]t sorgf~ltig COs durehflie~en und versiegelt dann in der l~lamme, l~an sehfittelt gut dutch, l~Bt 2 h bei 580--600~ im l~Iuffelofen, kf~hlt, w~seht die Phiole mit Wasser und Alkohol und 5finer. Der Inhalt wird 30 rain mit 20--30 ml 0,05 N HNOa-LSsung am Riiekflu] gekoeht, gekiihlt, in 50 ml-MeBkolben filtriert und mit dest. Wasser aufgeffflit. 15 ml werden mit 80 ml absol. Alkohol und 15 Tr. DiphenylearbazonlSsung versetzt und mereurimetriseh titriert. Die relativen Fehlergrenzen bewegen sieh zwisehen ~ 10/~.

1. Anal. CMm. Aeta 86, 339--345 (1966). Chem. Dep., Fae. Sei., A' in Shams Univ. and Mieroanal. Chem. Unit, National Res. Centre, Dokki, Cairo (UAR).

A. R o ~ c o w ~ v

2. Q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e A n a l y s e

KontinuierHche Bestimmung des Wasserstoffgehalts fliissiger Kohlenwasser- stoffe mittels Neutronen im praktisehen Einsatz. E. J o ~ r ~ s und H.J. J~CK~ stellen die Vorteile des l~eutronenbremsverfahrens, das die moderierenden Eigenschaften der Wasserstoffkerne ausnutzt (robnster Aufbau des MeBf'tihlers, groBes erfaBbares MeBvolumen, berfihrtmgslose, kontinuierliche Messung unmittel- bar in der Produktleitung, Einsetzbarkeit der ffir die Neutronenfeuehtemessung vorgesehenen GerEte), gegenfiber anderen Verfahren (~-Strahlungsabsorption, Messung der Compton-Streuung, Streuung ]angsamer Neutronen) heraus. Nach kurzer Besehreibung yon MeBanordnung und MeBempfindliehkeit wird auf St~r- einfliisse eingegangen. Dabei ist haupts~clflich die Materialdichte yon Interesse. Jedoch sind die Ergebnisse des Neutronenbremsverfahrens gegen Diehtesehwan- kungen weir weniger anf~llig als z.B. die nach dem fl-Strahlenabsorptionsverfahren erhaltenen Ergebnisse. Abseh]ie~end werden die guten Erfahrungen bei Labor- und Betriebsversuehen (Bestimmung des H-Gehaltes in Reformat) mit dem Neutronen- bremsveffahren betont.

1. Chem. Techn. 19, 30--34 (1967). VEB Vakutronik WIB Dresden. K. B o R ~