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Die Mindestreservenpolitik der Zentralbank by Werner Fischer Review by: A. v. Mühlenfels FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 2 (1951/52), pp. 388-389 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908751 . Accessed: 12/06/2014 23:49 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.79.56 on Thu, 12 Jun 2014 23:49:54 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Die Mindestreservenpolitik der Zentralbankby Werner Fischer

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Die Mindestreservenpolitik der Zentralbank by Werner FischerReview by: A. v. MühlenfelsFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 2 (1951/52), pp. 388-389Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908751 .

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388 Literatur

Im zweiten Band weist zunächst Prof. W e s s e 1 s auf die Unvermeidlich- keit monopolistischer Positionen und die Notwendigkeit hin, Monopolunterneh- men dann in ihrem Bestände zu schützen, wenn bei ihnen gegebene Kostenvor- teile andernfalls volkswirtschaftlich verloren gehen. Es folgen Referate über die Tarifpraxis bei Strom, Gas, Ferngas, Kohle in Deutschland, Praktiker der Ener- giewirtschaft Belgiens, Englands, Frankreichs und der Schweiz berichten außer- dem über ihre heimischen Erfahrungen und Methoden. Überall zeigt sich geringe Hoffnung, zu einem allgemein verbindlichen System der Preisbildung zu gelangen. Dem stehen entgegen die Verbundenheit von Erzeugung und Transport, der Mangel an Möglichkeiten der Produktspeicherung bei Unfreiheit gegenüber dem Einzelentscheid der Abnehmer, die hohe Investition bei wenig übersehbarer technischer Entwicklung, die Bedeutung wärmewirtschaftlicher Gesichtspunkte bei dem betrieblichen Aufbau, die wegerechtliche und vielseitige sonstige Ab- hängigkeit von öffentlichen Interessen, die Notwendigkeit differenzierter gewerbe- und sozialpolitischer Rücksichtnahme. So versucht man, zwischen einem nach man- nigfachen Methoden errechenbaren Kostenpreis und einem, angesichts unsicherer Nachfrageelastizitäten nur ertastbaren ,, anlegbar en" Preis sein Auskommen zu finden. Ebensowenig läßt sich das Objekt mit den Schematen der Monopolpreis- theorie befriedigend erschließen. Der Wunsch eines Teilnehmers nach einer preis- philosophischen Betrachtung über das ,,justum pretium" wird verständlicher- weise von Prof. We s s eis bedauernd zurückgewiesen: ,,Ich glaube, daß wir schon Wesentliches erreicht hätten, wenn wir d i e Preisbildung in der Energie- wirtschaft zu erkennen vermöchten, die der heutigen Form unserer Volkswirt- schaft gemäß ist". Hero Moelle r.

Werner Fischer, Die Mindestreservenpolitik der Zentralbank. München 1949. Eichard Pflaum-Verlag. 117 Seiten. Als diese Schrift kurz nach der ersten Anwendung des in ihr behandelten

Instrumentes der modernen Notenbankpolitik in Deutschland erschien, traf sie in eine fühlbare Lücke im deutschen Schrifttum - aber es kann doch wohl nicht gesagt werden, daß sie diese Lücke voll ausgefüllt hätte: dazu sind ihre Unter- suchungen nicht erschöpfend genug. Immerhin stellt die Arbeit einen Anfang dar und es wäre zu wünschen, daß eine tiefer in die Problematik eindringende Studie über den gleichen Gegenstand nicht zu lange auf sich warten ließe.

Der Verfasser hält sich nicht lange bei Definitionen auf, sondern geht nach kurzen Bemerkungen über Begriff und Funktion der Mindestreserve und über den Kreditbegriff sogleich zu einer kasuistischen Analyse der Wirkung von Verände- rungen der Reservesätze über. Er kommt zu dem - nicht nur für die Mindest- reservepolitik geltenden - Ergebnis, daß dieses Mittel nur nach der restruktiven Seite hin zwangsläufig wirkt, während es nach der expansiven Seite hin nur einen psychologischen Anregungsfaktor darstellt.

Der Abschnitt über die Differenzierung der MindestreservepoHtik wird der Vielseitigkeit der hier vorliegenden Probleme nicht ganz gerecht. Ähnliches gilt für die Auswirkungen der Mindestreservepolitik auf Zinssätze, Preise und Außenr handel.

In einem zweiten Abschnitt vergleicht der Verfasser die Mindestreserve- politik mit den anderen Mitteln der Notenbankpolitik - ebenfalls nach der kasui- stischen Methode - und fragt, ob sie neue Wirkungsmöglichkeiten bringe. Er findet dieses Neue vor allem in der Schnelligkeit ihrer Auswirkung zum Zwecke der Krediteinschränkung. Will die Notenbank jedoch eine Kreditausweitung herbeiführen, so bietet die Mindestreservepolitik keine neuen Möglichkeiten, sondern kann nur die Auswirkung der anderen Mittel verstärken. Eigentümlicher- weise geht der Verfasser auf die Möglichkeiten einer qualitativen Kreditkontrolle durch die Notenbank fast nur unter den Titeln Restriktion und Planwirtschaft ein.

Im dritten Abschnitt, der der Bedeutung der Mindestreservenpolitik für die Konjunkturpolitik gewidmet ist, holt der Verfasser weiter aus und gibt Aus- führungen über Begriff und Auswirkungen der Konjunktur und über grundsätz-

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Literatur 389

liehe Fragen der monetären Konjunkturtheorie. Der Mindestreservenpolitik sind in diesem Abschnitt nur wenige Seiten gewidmet. Hier wird dann auch auf das wesentliche Merkmal der Mindestreservepolitik hingewiesen: daß sie - zum Unter- schied von den anderen Instrumenten der Notenbankpolitik - nicht nur die- jenigen Kreditbanken trifft, die Notenbankkredite in Anspruch nehmen müssen, sondern alle Banken, die den Mindestreserve Vorschriften unterworfen sind.

Der Verfasser hat recht, wenn er sagt, daß sich mit der Mindestreservepolitik nicht die Kontraktion eines bestimmten Produktionszweiges erreichen lasse. Aber durch Differenzierung der Reservesätze nach geographischen Wirtschaftsgebieten (z. B. in USA: Federal- Reserve- Bezirken [a]) und gegebenenfalls nach Bank- arten läßt sich doch eine gewisse Anpassung an die Erfordernisse der Konjunktur- (oder Struktur-) Politik erreichen.

In einem ersten Anhang gibt der Verfasser einen summarischen Überblick über die Handhabung der Mindestreservepolitik in USA, England und Deutsch- land, berücksichtigt aber leider die fremdsprachige Bankliteratur des Auslandes nur wenig. (Das gleiche gilt auch für die im Anhang Β gegebene Übersicht über die wichtigsten Notenbankbestimmungen in den genannten Banken.) Hätte er es getan, so würde er gewisse neuere Entwicklungen ζ. Β. in der amerikanischen Bankpolitik (insbesondere die differenzierte Anwendung Mindestreservenpolitik) berücksichtigt und manche Probleme behandelt haben, die von Wichtigkeit sind.

Wenn auch der Wirtschaftswissenschafter die Schrift ohne volle Befriedi- gung seiner Erwartungen aus der Hand legen wird, so hat sie doch ihren Nutzen : sie gibt einem breiteren Kreise eine kurze und leicht faßliche Darstellung der Mittel der Notenbankpolitik und zeigt auf, welche Stellung die Mindestreserven- politik m diesem Rahmen einnimmt. A. v. Mühlenlels.

Maurice Ε r a r d , La thésaurisation. Lausanne 1947. F. Eouge & Cie., S. A. 176 Seiten. Das im Rahmen der „économie politique" und der „politique économique"

abgehandelte Problem wird vom Autor lediglich insoweit ausgedeutet, als sich das Horten in Form von Barren- und Münzgold - vom Silber und Silbergeld ist je- weils nur ganz kurz die Rede - sowie von Banknoten vollzieht. Dem entspricht, daß die theoretische Einführung, die vorwiegend aus einer Reihe sehr geschickt verbundener Zitate besteht, in dem Fazit gipfelt, die Thesaurierung ist ein mone- täres unproduktives Sparen, ,,donc stérile au double point de vue social et indi- viduel" (S. 46). Innerhalb der so abgesteckten Themenstellung werden auch Ur- sache und Wirkung der Hortung erörtert.

Im zweiten Teil der Schrift unternimmt Ε r a r d zunächst den nicht leich- ten Versuch, die Goldmengen zu errechnen, die bis 1942 in der Welt und bis 1945 in der Schweiz gehortet wurden, um im Anschluß daran auf Grund überzeugend ausgeklügelter Methode die schweizerische Notenhortung quantitativ zu bestim- men. Die Schwierigkeit bei der mengenmäßigen Erfassung der Goldhorte kommt indessen nicht allein daher, wie der Verfasser meint (S. 117), daß für die Zeit- läufte vor dem 15. Jahrhundert überhaupt keine Produktionsziffern existieren -H. Quiring hat übrigens in seiner „Geschichte des Goldes", Stuttgart 1948, S. 286 ff., diesen Mangel zu beheben versucht - und daß die seitdem überkom- menen Daten letztlich nichts anderes sind als das Ergebnis von Schätzungen aus neuerer Zeit. Auch unter Ausschluß der russischen Golderzeugung enthalten nämlich die etwa seit der von A. Soetbeer erstellten Statistik fortgeführten Zahlen da und dort Fehler, die wohl jährlich nicht groß zu sein brauchen, die aber summiert keinesfalls unterschätzt werden dürfen (vgl. meine Besprechung des Buches „Die Bergwirtschaft der Erde" von F. Friedensburg, Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik, Band 161, 1949, S. 320). Dafür ein Beleg aus jüngster Zeit: Im Jahre 1949 erzeugte Kanada nach den an sich als zuver- lässig geltenden Schätzungen der Union Corporation 4,075 Millionen Unzen Fein- gold, der kanadischen Statistik zufolge belief sich dagegen die Ausbeute auf 4,104 Millionen Unzen (vgl. Records & Statistics, Supplement to The Economist, Vol. VII, 1950, S. 300 und 307). Selbst aus einer lücken- und fehlerlosen Produk-

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