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13 Journal der Oper Köln 2007 · MAI · JUNI · SEPTEMBER DIE MUSIK IST DAS GESETZ ••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Katharina Thalbach im Interview zu »Jenu ˚fa« ZUM WEINEN SCHÖN ••••••••••••••••••••••••••••••• Angela Denoke singt die Feldmarschallin in »Der Rosenkavalier« 50 JAHRE OPERNHAUS AM OFFENBACHPLATZ Mit Seiten des Gürzenich-Orchesters Titelfoto: Orla Boylan (vorne) und Dalia Schaechter in »Jenu ˚fa«

DIE MUSIK IST DAS GESETZGeorg Friedrich Händel GIULIO CESARE IN EGITTO (JULIUS CÄSAR IN ÄGYPTEN) Dramma per musica in drei Akten Libretto von Nicola Francesco Haym nach Giacomo

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Page 1: DIE MUSIK IST DAS GESETZGeorg Friedrich Händel GIULIO CESARE IN EGITTO (JULIUS CÄSAR IN ÄGYPTEN) Dramma per musica in drei Akten Libretto von Nicola Francesco Haym nach Giacomo

13 Journal der Oper Köln2007 · MAI · JUNI · SEPTEMBER

DIE MUSIK ISTDAS GESETZ•••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Katharina Thalbach im Interview zu »Jenufa«

ZUM WEINEN SCHÖN•••••••••••••••••••••••••••••••

Angela Denoke singt die Feldmarschallinin »Der Rosenkavalier«

50 JAHRE OPERNHAUSAM OFFENBACHPLATZ

Mit Seiten des Gürzenich-Orchesters

Titelfoto: Orla Boylan (vorne) und

Dalia Schaechter in »Jenufa«

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E D I T O R I A L

Wertes Publikum,

in der Kölnischen Zeitung vom 25. Juli 1859 hieß es, dass »in derRegel kein Theatergebäude länger als 30 Jahre stehe«. Das in derDomstadt hatte nämlich gerade wieder einmal gebrannt. DiesesRisiko war damals groß, denn man beleuchtete die Szenerie janoch mit offenen Flammen!Im wilhelminisch-prächtigen Opernhaus am Habsburgerringwurde im vorigen Jahrhundert immerhin über vierzig Jahregespielt. Der Brand, dem es zum Opfer fiel, war auch nicht imTheater selbst gelegt worden… Erst kurz zuvor war nahe demheutigen Standort der Bühnen Köln das Schauspielhaus an derGlockengasse zerbombt worden, dem wenigstens siebzig Jahrevergönnt gewesen waren. Für ein repräsentatives großstädti-sches Theater ist das allerdings auch noch kein Alter.Das heutige Opernhaus am Offenbachplatz, das Sie seit einemhalben Jahrhundert (siehe Seite 12) besuchen können, hat nunaber gute Chancen, eines Tages der am längsten dienendeKölner Theaterbau zu werden, denn die beschlossene General-sanierung wird es ab 2009 für weitere Jahrzehnte in den dafürnötigen Stand setzen. Bleiben Sie »Ihrem Opernhaus« also in den kommenden beidenSpielzeiten treu, und auch danach, solange wir in einem Aus-weichquartier spielen, um Sie nach drei Renovierungs-Jahren inneuem Glanz wieder willkommen zu heißen.

Das wünscht sich und Ihnen

Ihr

Christoph SchwandtChefdramaturg

I N H A L T

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4 »DIE MUSIK IST DAS GESETZ«Katharina Thalbach imInterview zu »Jenufa«

11 ZUM WEINEN SCHÖNAngela Denoke singt die Feldmarschallinin »Der Rosenkavalier«

12 FÜNFZIG JAHRE OPERNHAUSAM OFFENBACHPLATZ

8 GIULIO CESARE IN EGITTO10 VORSCHAU AUF DIE SPIELZEIT 2007/0814 LE NOZZE DI FIGARO15 GEFRAGT

Leandro Fischetti16 SPIELPLAN

April bis Juni 200718 BILLY BUDD20 AUSSENANSICHT

Der Chemiker Joachim Telser 21 KINDEROPER

Die Schließerinnen Ana Maria Aguileraund Cemile Alasan über ihre jungenBesucher

22 AUFGESCHNAPPT26 DRITTE KÖLNER OPERNGALA

zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung27 GÜRZENICH-ORCHESTER KÖLN31 IMPRESSUM

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P R E M I E R E

Oper in drei AktenText vom Komponisten

nach dem Schauspiel vonGabriela Preissová

In tschechischer Sprache mitdeutschen Übertiteln

4. und 5. Mai, Karl Rahner Akademie Köln

SEMINAR ZU »JENUFA«Mit: Mit Katharina Thalbach, Markus Stenzund Hilary GriffithsLeitung: Dr. Hans-Gerhard NeugebauerIn Zusammenarbeit mit der Oper Köln undder Theatergemeinde Köln · Informationenunter www.karl-rahner-akademie.de oderTel.: 0221/801078-0 JENUFA

Musikalische Leitung:Markus Stenz/Enrico DelamboyeInszenierung: Katharina ThalbachBühne: Momme RöhrbeinKostüme: Angelika RieckLicht: Hans ToelstedeChor: Andrew Ollivant

Die alte Buryja: Yvona Skvárová · Laca Klemen: Ray M. Wade jr. ·Steva Buryja: Hans-Georg Priese · Die Küsterin Buryja: DaliaSchaechter · Jenufa, ihre Stieftochter: Orla Boylan · Altgesell: AdrianFisher · Dorfrichter: Timm de Jong · Seine Frau: Andrea Andonian ·Karolka: Katharina Leyhe/Ausrine Stundyte · Eine Magd: RaikaMaier · Barena: Anita Watson · Jano: Petra Baráthová

Chor der Oper Köln · Gürzenich-Orchester Köln

Premiere: 28. April 2007 um 19.30 UhrWeitere Vorstellungen am 30. April, 4., 6., 11., 13., 16., 18. und 20. Mai 2007

(JEJÍ PASTORKYNA/IHRE STIEFTOCHTER)

Leos Janácek

JENUFA

Ray M. Wade jr.

und Orla Boylan auf der Probe

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Das heißt, eine Operninszenierung muss so offen sein, dass sie auch mitunterschiedlichen Darstellern funktionieren kann.Katharina Thalbach: Ja, aber ich kann während des Inszenierensso nicht denken. Die Figuren sind für mich genau diese Sängerund keine anderen. Das gehört denen, und in die verliebe ich michauch. Dann will ich auch keine anderen sehen!

Eine Umbesetzung würden Sie sich gar nicht anschauen wollen?Katharina Thalbach: Das tut mir weh, das muss ich ehrlich sagen.Natürlich kann man auch angenehm überrascht werden, wennman mit jemandem aus der ersten Besetzung nicht ganz glücklichwar. Aber ich hatte immer Glück bei meinen Operninszenierungen.

Das heißt, da wächst etwas Individuelles, Spezielles in der Probenarbeit.Katharina Thalbach: Ja, das ist ein Kosmos für sich. Gerade in derAnfangsphase macht es mich irrsinnig nervös, wenn da so vieleLeute herumsitzen und darauf warten, dass ich ihnen sage wie’sgeht. Proben ist für mich ein intimer Prozess, das ist wie im Schlaf-zimmer. Da muss man sich langsam wie beim Liebesakt aneinan-der annähern, abwarten, wann kommt die Gänsehaut. – Und dasollen natürlich nicht so viele Leute zukucken!

Wie ist das, wenn der Dirigent dazukommt – der führt ja sozusagen auchRegie, für den musikalischen Teil. Beim Schauspiel haben Sie alles alleinein der Hand.Katharina Thalbach: Bisher habe ich immer einen Konsens gefun-den. In den besten Fällen bin ich mit dem Dirigenten zwei Tage inKlausur gegangen und er hat mir die Oper erklärt – oder bessergesagt, die Musik. Da kann ich genau fragen, wie dies und das undjenes zusammenhängt, und das in meinen Klavierauszug schrei-ben, und dann werden diese Noten-Hieroglyphen für mich auf ein-mal lesbar – großartig! Ich versuche immer, mit den Gesetzmäßig-

Frau Thalbach, Sie sind seit drei Wochen in Köln.Wie laufen die Proben?Katharina Thalbach: Viele der Sängerinnen und Sängerhier wie Dalia Schaechter und Orla Boylan haben großesschauspielerisches Potential – mit denen kann ich arbeitenwie mit Schauspielern, auch mal etwas ausprobieren. Undsie machen selbst Vorschläge, die auch mal in eine ganzandere Richtung gehen, als ich selbst denke. Darauf lasseich mich gerne ein, man merkt ja, ob etwas funktioniert,wenn man unten am Regiepult sitzt. Wir schauen gemein-sam, wie sich das entwickelt. Was ich mir ausgedacht habe,ist nicht unbedingt Gesetz. Und was wir auf der Bühnemachen, muss schon etwas mit den Persönlichkeiten derDarsteller zu tun haben. Deshalb finde ich die Doppel- undDreifachbesetzungen in der Oper schwierig. Das sind jakeine Roboter.

Ihr Charme und die Berliner Schnauze lasseneinen nicht vermuten, dass Katharina Thalbach

Scheu haben könnte, über ihre Arbeit zu spre-chen. Dreimal frage ich nach einem Interview-termin, beim vierten Mal klappt’s – unter derVoraussetzung, dass wir über alles reden, nur

nicht über ihre »Jenufa«-Inszenierung.Versprochen.

keiten der Musik mitzugehen, und natürlich lasse ichdie Sänger nicht an einer schweren Stelle auf demKopf stehen oder stelle sie hinter eine Wand.

Ist das Ihre Sorge? Nicht mit der Musik mitzugehen? Sie kom-men ja vom Schauspiel.Katharina Thalbach: Nein, eigentlich ist die Arbeitmit Musik eine Erleichterung – die Musik ist dasGesetz. Bestimmte Dinge sind einfach nicht möglich,weil die Musik den Zeitablauf bestimmt. Also muss ichdem folgen und schauen, was geht innerhalb einerbestimmten Spanne. Ich bin da in einem Korsett, dasfinde ich spannend. – Manchmal ist Freiheit ja irrsin-nig anstrengend; wenn man machen kann, was manwill. Es ist gut, wenn das nicht immer geht.

Das fordert einen heraus.Katharina Thalbach: Ja, einerseits. Aber man kannsich bei der Musik auch eben auf etwas verlassen.Beim Sprechtheater muss man ja seine eigene Musikmachen. Da arbeite ich anders, da spiele ich viel mehrvor. Ich bin Schauspielerin, das ist mein Weg, michverständlich zu machen. Beim Theater gehe ich auchso genau an die Sprache, dass die Schauspieler ver-rückt werden, weil sie ja immer meinen, Betonungund Tempi seien ihre Privatsache. Das finde ich nicht,ich komme aus einer Schule, wo die Regisseure sehrstark waren im Umgang mit Sprache, wo die Spracheeine eigene Musik ergab. Die ist in der Oper eben vor-gegeben, und das finde ich großartig.

Sie haben bis jetzt »Don Giovanni«, »Das schlaue Füchslein«, »Orpheus in derUnterwelt«, »Salome« und »Hänsel und Gretel« inszeniert.Was bestimmt ihre Auswahl?Katharina Thalbach: Nichts Bestimmtes. Wenn ich eine Anfrage be-komme, höre ich mir die Oper ein paar Mal an, und entscheide dann –inszenieren geht nur, wenn da bei mir Bilder aufsteigen und mich dasStück oder eine bestimmte Figur emotional fesseln. Ich schaue mir dasStück aber auf keinen Fall vorher an.

Warum nicht?Katharina Thalbach: Entweder ist die Inszenierung ganz toll, danndenke ich: Warum ist Dir das nicht eingefallen? Dann schäme ichmich zu klauen. Wenn ich etwas genau so inszeniere, weil es gut ist,und habe es vorher nicht gesehen, dann habe ich kein schlechtesGewissen. Oder eine Inszenierung ist schlecht, dann verdirbt mir dasden Spaß am Stück.

Warum tun Sie sich als Schauspielerin und Schauspielregisseurin überhauptden Riesenopernapparat an? Katharina Thalbach: Wegen der Musik. Ich muss ja immer heulen beibestimmten Stellen. Und ehrlich: das frage ich mich beim Inszenieren,auch beim Schauspiel, immer. Dagegen kommt mir selber Spielen wieFerien machen vor. Beim Inszenieren fühlt man sich für alles verant-wortlich. Wenn irgendetwas schief geht, denke ich, das ist alles meineSchuld. Das schlaucht mich schon.

Und beim Spielen?Katharina Thalbach: Da kann ich die Verantwortung abgeben: Da ist jader Idiot da unten am Regiepult schuld, mein Zeug mache ich schon. –Aber hier bin halt ich der Idiot! Interview: Johannes Hirschler

P R E M I E R E

KATHARINA THALBACH

»Die Musikist das Gesetz.«

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Musikalische Leitung:Christopher MouldsInszenierung: Karoline GruberBühne: Thilo ReutherKostüme: Henrike BromberLicht: Hans Toelstede

Gürzenich-Orchester Köln

Georg Friedrich Händel

GIULIO CESARE IN EGITTO(JULIUS CÄSAR IN ÄGYPTEN)

Dramma per musica in drei AktenLibretto von Nicola Francesco Haym nach Giacomo Francesco BussaniIn italienischer Sprache mit deutschen ÜbertitelnEine Produktion der Hamburgischen Staatsoper

Premiere am26. Mai 2007 um 19.00 UhrWeitere Vorstellungen am

28. Mai und am 2., 7., 9., 10.,14. und 17. Juni 2007

Giulio Cesare: Kristina Wahlin · Curio: DavidPichlmaier · Cornelia: Susanne Schaeffer · Sesto:Viola Zimmermann · Cleopatra: Iride Martinez ·Tolomeo: Martin Wölfel · Achilla: LeandroFischetti · Nirena: Raika Maier

CES ARE

»Auch ohne plakative Zeigefingerhin-weise ist der Hintersinn der politischenParabel unmissverständlich: dass einemSieg im Krieg das Verhängnis folgt.«Frankfurter Allgemeine Zeitung

Karoline Gruber geht »einen ganzeigenen, einen ganz cleveren Regie-Weg:Zuerst wird auf Pointe-komm-raus geal-bert und überdreht. Dann auf Gedeih undVerderb geliebt. Im dritten Akt ohneWenn und Aber geläutert. Die Katharsiskommt spät, aber gewaltig.«Hamburger Abendblatt

»Ein Opernabend in Deutschland.Ein Triumph. Grandiose Musik und einegrelle Geschichte von Liebe, Sex, Verrat,politischer Ranküne ... Kampf der Kultu-ren auf der Bühne zwischen Römernund Ägyptern.«Die Zeit

»Kulturen müssen nicht aufeinanderprallen. Sie können auch miteinanderspielen. Sie müssen nicht bedrohlichauftrumpfen, sondern können sich soviel Zeit lassen, bis hinter der Maskedes komödiantischen Miteinanders derErnst der Lage erkennbar wird.«Süddeutsche Zeitung

Julius Cäsar, Roms wohl berühmtester Imperator, zieht in Ägyp-ten ein. Dorthin ist er seinem Widersacher Pompeius gefolgt,um ihm den vernichtenden Schlag zuzufügen. Im Kampf umÄgyptens Herrschaft wird Cäsar nun zum Spielball der könig-lichen Geschwister Ptolemäus und Kleopatra. Ptolemäus räumtPompeius aus dem Weg und erhofft sich dafür Dank. Kleopatrajedoch vermag es, Cäsar zielsicher zu umgarnen. Das größte Liebes-paar des politischen Weltgeschehens? »Um nicht nur Ägypten, son-dern eine Welt zu erobern«, sagt Cäsar, »genügt allein die Kühnheitmeines Herzens.« Dabei aber muss das Herz wohl auf der Streckebleiben. Komisch, bedrohlich und sinnlich erzählt Karoline Gruberdie Geschichte um die ägyptische Königin und den römischen Feld-herren. Im Spiel von Macht und Verführung zeigt sich die erstaun-liche Gleichzeitigkeit von Leben und Tod. In den vergangenen Jah-ren arbeitete die Regisseurin an der Hamburgischen Staatsoper, woihre Inszenierung von »Giulio Cesare« zuerst herauskam, an derOper Bonn, an der Berliner Staatsoper Unter den Linden, an derSemperoper in Dresden sowie an der Wiener Staatsoper.

Das Bühnenbild stammt von Thilo Reuther, die Kostüme entwarfHenrike Bromber, die für diese Arbeit von der Zeitschrift Opernweltzur Kostümbildnerin des Jahres nominiert worden war. Der Diri-gent Christopher Moulds hat sich u.a. an der Bayerischen Staats-oper mit Barockopern einen Namen gemacht. Kristina Wahlinbegibt sich für die Titelpartie in die Maske des Julius Cäsar undIride Martinez kehrt als Kleopatra an die Oper Köln zurück. ob

P R E M I E R E

Kristina Wahlin

ist Julius Cäsar

Sonntag, 20. Mai, 11.30 Uhr im OpernfoyerEINFÜHRUNGSMATINÉE ZU »GIULIO CESARE IN EGITTO«Mit der Regisseurin Karoline Gruber u.a.Eintritt frei

Montag, 4. Juni, 19.30 Uhr im OpernfoyerOPER INTERN — WER HAT DIE HOSEN AN?Der Countertenor Martin Wölfel und die MezzosopranistinViola Zimmermann im Gespräch über Hosenrollen und Rol-lenklischees. Mit einem musikalisch-barocken Programm.Eine Veranstaltung der Theatergemeinde e.V. in Zusammen-arbeit mit der Oper Köln. Eintritt: 7,00 €

Liebe in Zeitendes Krieges

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PREMIERENLE NOZZE DI FIGAROWolfgang Amadé MozartML: Markus Stenz · R: Christian von GötzPremiere: 29. September 2007

DER FREISCHÜTZCarl Maria von WeberML: Enrico Delamboye · R: Michael HeinickePremiere: 20. Oktober 2007

L’ ITALIANA IN ALGERIGioacchino RossiniML: Enrico Delamboye · R: Jean-Pierre PonnellePremiere: 17. November 2007

ROTTERTorsten RaschML: Enrico Dovico · R: Katharina ThalbachUraufführung: 23. Februar 2008

TANNHÄUSERRichard WagnerML: Markus Stenz · R: Jasmin SolfaghariPremiere: 15. März 2008

KÁT’A KABANOVÁLeos JanácekML: Markus Stenz · R: Robert CarsenPremiere: 19. April 2008

UN BALLO IN MASCHERAGiuseppe VerdiML: Enrico Dovico · R: José CuraPremiere: 17. Mai 2008

Vorschau auf dieSpielzeit 2007/2008

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Ausrine Stundyte in »La cifra«

Angela Denoke als Feldmarschallin

Zum Weinen schön

»Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding. Wenn man so hinlebt,ist sie rein gar nichts. Aber dann auf einmal, da spürt mannichts als sie.« In ihrem berühmten Monolog sinnt die Feld-marschallin Fürstin Werdenberg zart über die Vergänglich-keit nach. Sie erzählt davon ihrem blutjungen Liebhaber,dem Grafen Octavian, der sich, gesandt mit einer silbernenRose als Brautwerber für den Baron Ochs, alsbald schonselbst in diese Braut verliebt. »Sind halt aso, die jungenLeut’!« meint am Ende der Brautvater. »Ja, ja«, erwidert lako-nisch die Marschallin und überlässt den RosenkavalierOctavian und das Mädchen Sophie ihrem Glück.

Als Marschallin ist nun in Köln eine der großen Sängerin-nen unserer Zeit zu erleben. Angela Denoke verkörpert diesePartie mittlerweile weltweit, an der Metropolitan Opera inNew York, an der Berliner Staatsoper, an der Semperoper inDresden, an der Wiener Staatsoper. Die österreichische Zeit-schrift News jubelte: »Eine Marschallin wie Angela Denoke,mit herrlicher Stimme, stilistisch und idiomatisch makellos,am Ende des ersten Aktes bis zu Tränen bewegend, hat manseit der della Casa und der Jurinac nicht gehört.«

Angela Denoke stammt aus Stade beiHamburg und absolvierte ihr Studiuman der Hochschule für Musik und Thea-ter in Hamburg. Nach einem erstenEngagement in Ulm folgten vier Jahrean der Staatsoper Stuttgart, wo sie u. a.als Eva (»Die Meistersinger von Nürn-berg«), Lisa (»Pique Dame«), Marie (»Woz-zeck«), Agathe (»Der Freischütz«), Sieg-linde (»Die Walküre«) und Marschallin(»Der Rosenkavalier«) zu hören war. Mitder Marschallin gab sie 1997 schließlichihr Debüt an der Wiener Staatsoper undwar im selben Jahr als Marie erstmalsbei den Salzburger Festspielen zu erle-ben. Dort verkörperte sie ein Jahr späterdie Titelpartie in der legendären »Kát’aKabanová«-Inszenierung von ChristophMarthaler. Heute gastiert AngelaDenoke als Venus und Elisabeth (»Tann-häuser«), Sieglinde, Kundry (»Parsifal«),Marietta/Marie (»Die tote Stadt«), Leo-nore (»Fidelio«), Tatjana (»Eugen One-gin«), Jenufa, Arabella und Salome anden großen Häusern in Wien, Berlin,München, Hamburg, Dresden, Paris,Amsterdam, San Francisco, New Yorkund Chicago. ob

Musikalische Leitung:Enrico DovicoNach einer Inszenierung vonGünter KrämerBühne: Jürgen BäckmannKostüme: Falk BauerLicht: Manfred VossChor: Andrew Ollivant

Chor der Oper KölnMädchen und Knaben derChöre am Kölner DomGürzenich-Orchester Köln

Die Feldmarschallin Fürstin Werdenberg: AngelaDenoke · Baron Ochs auf Lerchenau: ReinhardDorn · Oktavian: Regina Richter · Herr von Fani-nal: Mark Morouse · Sophie: Claudia Rohrbach ·Jungfer Marianne Leitmetzerin: Machiko Obata ·Valzacchi: Johannes Preißinger · Annina: AndreaAndonian · Polizeikommissar: Ulrich Hielscher ·Haushofmeister bei der Feldmarschallin: WernerSindemann · Haushofmeister bei Faninal/EinWirt: Alexander Fedin · Ein Notar: OrlandoMason · Ein Sänger: Ray M. Wade jr. · Eine Modis-tin: Insun Min · Ein Tierhändler: Andrés FelipeOrozco-Martínez · Drei adlige Waisen: PetraBaráthová, Anita Watson, Raika Maier

Richard Strauss

DER ROSENKAVALIERKomödie für Musik in drei Aufzügen von Hugo von HofmannsthalWiederaufnahme am 1. Juni 2007 um 18.30 UhrWeitere Vorstellungen am 3., 6., 8. und 20. Juni 2007

KINDEROPER INDER YAKULT-HALLE

PREMIEREDER GESTIEFELTE KATERXavier MontsalvatgeML: Siro Battaglin · R: Eike EckerPremiere: 26. Januar 2008

REPERTOIREDIE FEEN

MAROUF, DER SCHUSTERVON KAIRO

DAS KIND UND DER ZAUBERSPUK

DIE PRINZESSIN AUF DER ERBSE

REPERTOIREGIULIO CESARE IN EGITTO

JENUFA

CAVALLERIA RUSTICANA/PAGLIACCI

HÄNSEL UND GRETEL

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN

FIDELIO

DIE FLEDERMAUS

TURANDOT

GASTSPIELCAPRICCIORichard StraussKoproduktion mit demEdinburgh International FestivalML: Markus Stenz · R: Christian von Götz28. und 30. August sowie 1. September2007 in Edinburgh

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Mittwoch, 9. Mai 2007, 19.30 Uhr im Rangfoyer

EIN HALBES JAHRHUNDERT OPER

Prof. Joachim Herz im Gespräch mitChristoph SchwandtMusik von Giacomo Puccini und Franz LehárAusrine Stundyte, Sopran · N.N., Klavier

Joachim Herz (Jahrgang 1924) ist einer der bedeutendstendeutschen Musiktheaterregisseure, der vor allem die Opern-häuser von Leipzig und Dresden nachhaltig prägte. 1957 arbei-tete er in Köln und erlebte am 18. Mai den Festakt mit Bundes-kanzler und Alt-Oberbürgermeister Konrad Adenauer zurEröffnung des neuen Opernhauses mit.Eintritt 7,00 €

Mittwoch, 23. Mai 2007, 19.30 Uhr im Rangfoyer

IM »BAYREUTH DES WESTENS« –SIEGFRIED WAGNER AM »SCHLAGETER-PLATZ«

Peter P. Pachl, Siegfried-Wagner-Experte, im Gespräch mitChristoph Schwandt Ausschnitte aus Opern von Siegfried Wagner N.N., Gesang · N.N., Klavier

1933 wurde mit Alexander Spring ein bekennender Natio-nalsozialist Kölner Generalintendant. Er setzte sich sehr fürdas Werk seines Mentors, Richard Wagners Sohn Siegfried(1869-1930), ein. Gleich im Dezember 1933 sorgte er für dienoch ausstehende Uraufführung von Siegfried Wagners»Heidenkönig«. Das damalige Opernhaus stand nahe demheutigen Rudolfplatz, der 1933 nach dem nationalsozialis-tischen »Märtyrer« Albert Leo Schlageter benannt wordenwar. Es wurde 1944 zerstört und die Ruine am Habsburger-ring später beseitigt.Eintritt 7,00 €

Mittwoch, 30. Mai 2007, 19.30 Uhr im Rangfoyer

»STIMMENGLANZ IM NEUEN HAUS« —GROSSE SÄNGERINNEN UND SÄNGER AMOFFENBACHPLATZ 1957-1980

Präsentation einer Doppel-CD des Labels RELIEF in Zusammen-arbeit mit Sonimex (Sankt Gallen) und dem WDR

Aufnahmen mit Edith Gabry, Liselotte Hammes,Edda Moser, Felicia Weathers, Werner Hollweg,Zoltan Kelemen, Claudio Nicolai u. v. a.Eintritt frei

Mittwoch, 13. Juni 2007, 19.30 Uhr im Rangfoyer

WOLFGANG FORTNER (1907-1987)»BLUTHOCHZEIT«

Präsentation der CD-Erstveröffentlichung eines Live-Mitschnittsder Uraufführung dieser Oper nach dem gleichnamigen Bühnen-stück Federico García Lorcas, die am 8. Juni 1957 im neuerbautenKölner Opernhaus stattfand. Fortners »Bluthochzeit« markierteden Beginn der Karriere des Komponisten als eine der prägendenFiguren der neuen Oper im Nachkriegsdeutschland.In Anwesenheit von Anita Westhoff-Wand, der Witwe des Uraufführungs-dirigenten Günter Wand · In Zusammenarbeit mit haenssler CLASSIC ·Eintritt frei

Donnerstag, 31. Mai 2007, 19.00 Uhr im Opernhaus

FESTAKT ZUM JUBILÄUM

Solistinnen und Solisten der Oper KölnGürzenich-Orchester Köln

Musikalische Leitung: Markus Stenz

Mit Musik von Wolfgang Amadé Mozart, Richard Wagner,Carl Maria von Weber und Leonard Bernstein

50 Jahre Opernhaus am Offenbachplatz

Vor fünfzig Jahren, am 18. Mai 1957, wurde das Opernhaus amOffenbachplatz festlich seiner Bestimmung übergeben. Dervon Wilhelm Riphahn (1889 – 1963) entworfene Bau war einBekenntnis zur städtebaulichen Moderne. Die erste Premierewar eine Neuinszenierung des »Oberon« von Carl Maria vonWeber. Schon wenige Wochen nach der Einweihung wurdeWolfgang Fortners »Bluthochzeit« im neuen Kölner Opern-haus uraufgeführt. Den Festvortrag zum Jubiläum hält derPräsident des Bundes Deutscher Architekten Kaspar Kraemer.Grußworte sprechen Oberbürgermeister Fritz Schramma undDr. Christoph Dammann.

Joachim Herz

Uraufführung von »Bluthochzeit«

Das alte Opernhaus am Schlageterplatz

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Noch vor der Sommerpause wird die erste Premiere derkommenden Spielzeit vorbereitet: »Le nozze di Figaro«(Die Hochzeit des Figaro), Wolfgang Amadé Mozartsglanzvolle opera buffa über das Aufbegehren gegenbestehende Herrschaftsverhältnisse.

Mozarts toller Tag

In den Werkstätten wird bereits auf Hochtouren gearbeitet,um rechtzeitig das Bühnenbild und die Kostüme nach denPlänen von Julia Hansen fertigzustellen. Der Regisseur Chris-tian von Götz feilt an einem ausgetüftelten Plan für das tur-bulente Durcheinander dieser Komödie. Und der brasiliani-sche Bariton Leandro Fischetti, nach zwei Jahren im Opern-studio nun seit einem Jahr fest im Ensemble, bereitet sichauf seine erste Titelpartie im großen Haus vor. Er wird Figaroverkörpern, den Kammerdiener des Grafen Almaviva, der sei-nem Herrn grimmig den Kampf ansagt. Denn dieser Graf willsich Figaros Braut Susanna für eine Liebesnacht kaufen unddamit die bevorstehende Hochzeit hintertreiben.

»Da schmeist er mich zur thüre hinaus«, schrieb Mozartam 13. Juni 1781 an seinen Vater, »und giebt mir einen trittim hintern. – Nun, das heisst auf teutsch, daß Salzburgnicht mehr für mich ist; ausgenommen mit guter gelegen-heit dem H. grafen wieder ingleichen einen tritt im arschzu geben, und sollte es auf öffentlicher gasse geschehen.« –Der Ingrimm gegen Hofschranzen und die Arroganz desAdels saß bei Wolfgang Amadé Mozart tief. Er selbst soll esgewesen sein, der Lorenzo Da Ponte die Vertonung vonBeaumarchais’ vorrevolutionärer Komödie »La folle journéeou Le mariage de Figaro« (Der tolle Tag oder Die Hochzeitdes Figaro) vorgeschlagen hatte. Deren Aufführung war inParis ebenso verboten wie in Wien. Und doch gelang es,von Kaiser Joseph II. das Einverständnis für die Komposi-tion der Oper zu erhalten, in der die Revolte letztlich musi-kalisch zu hören war, wie die Wiener Realzeitung nach derUraufführung am 1. Mai 1786 bemerkte: »Was in unsernZeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen.«

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»Will der Herr Graf den Tanzmit mir wagen!«••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

»Will der Herr Graf den Tanz mit mir wagen ...!« MitMozartscher Aufsässigkeit wird Leandro Fischetti alsKammerdiener Figaro dem Grafen Almaviva ganz unmiss-verständlich drohen. Die Premiere von »Le nozze di Figaro«findet zwar erst im September statt, aber Leandro Fischettibereitet seit fast einem Jahr dieses Rollendebüt vor. DieHauptrolle erfordert von einem Sänger das genaue Stu-dium seiner Partie sowie eine sorgsame Einteilung derKräfte über diesen vieraktigen Opernabend. ob

G E F R A G T

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Der in São Paulo (Brasilien) geborene Bariton stu-dierte Gesang am Kunstinstitut der dortigen Staat-lichen Universität und später an der Staatlichen Hoch-schule für Musik Karlsruhe. Von 2004 bis 2006 war erMitglied des Kölner Opernstudios und sang neben vielen Rol-len in der Kinderoper immer wieder im großen Haus Partien wieMoralès in »Carmen« oder Haraschta in »Das schlaue Füchslein«.Seit der Spielzeit 2006/2007 gehört er dem Ensemble der OperKöln an, wo er bereits als Sandrino in »La cifra«, als Vater in»Hänsel und Gretel« sowie zuletzt als Schaunard in »La bohème«auf sich aufmerksam gemacht hat.

»Seit drei Jahren lebe ich mit meiner Familie in Köln. Die Stadtgefällt mir sehr, hier fühle ich mich zu Hause. Das kommt wahr-scheinlich daher, weil die Kölner gutgelaunte und kontaktfreu-dige Menschen sind. Zurzeit wohnen wir in der Altstadt, ganz inder Nähe des Rheins. Das Wasser ist mir wichtig. Als Brasilianervermisse ich das Meer und die Sonne. Deshalb gehen wir, sobalddas Wetter schön wird, am Rhein spazieren. Manchmal sogarzwischen den Proben. Das hilft mir, mich zu entspannen undgibt mir neue Kraft.

Der Alltag in der Oper erfüllt mich völlig. Den ganzen Tag bin ichumgeben von Musik und netten Kollegen. Meine Lehrerin sagtemir einmal: ›Es ist der schwierigste Beruf der Welt, aber dafürauch der schönste.‹ Das stimmt! Viele Menschen können sich nichtvorstellen, wie die Arbeit in der Oper aussieht. Einmal wurde ichsogar gefragt, was ich denn ›hauptberuflich‹ mache. Ein anderesMal, als ich einem Taxifahrer gesagt habe, ich sei Opernsänger,

erwiderte er: ›Noch einer, der nicht arbeitenwill‹. Ich finde das sehr lustig. Wenn er wüsste ...

Letzte Woche waren Freunde in einer Vorstellungvon ›La bohème‹, und sie waren erstaunt, als ich

ihnen erzählt habe, dass wir für die Wiederaufnahmeknapp drei Wochen szenisch geprobt hatten. Scherzend sagteich: ›Wir sind eben Profis.‹ Sie waren begeistert!

Manchmal denke ich zurück, wie ich zum Operngesanggekommen bin. Mit Sechzehn sang ich in einer Rockband inder Schule. Wir spielten Stücke von Bands wie U2, Led Zeppe-lin, Nirvana und Iron Maiden. Und weil ich ständig heiserwar, nahm ich bei einer Opernsängerin Gesangsunterricht.Sie hat mir meine ersten Karten für eine Opernaufführunggeschenkt. Es war ›Il trittico‹ von Puccini. Ein unvergesslichesErlebnis. Die Musik Puccinis hat mich sehr tief berührt. Undsie tut es immer noch. Als Schaunard in ›La bohème‹ mussich jedes Mal weinen, wenn Mimì stirbt.

Privat bin ich eher ein ruhiger Mensch und genieße die Zeit,die ich mit meiner Familie verbringe. Meine Frau Katrin istauch Opernsängerin und hat viel Verständnis für den Beruf.Deshalb kann ich auch zuhause üben, wenn mir danach ist.Unsere zweijährige Tochter Carolina ist sehr musikalisch undlernt alle meine Partien mit. Sie liebt es, Melodien nachzu-singen. Dann sagt sie: ›Singen, gut‹. Wenn ich mich vor einerVorstellung von ihr verabschiede, sage ich: ›Papa geht arbei-ten‹. Und sie antwortet mit einer Gesangsübung: ›La, la, la‹.Es wäre sicher schön, wenn sie auch Sängerin würde.«

Wolfgang Amadé Mozart

LE NOZZE DI FIGARO(DIE HOCHZEIT DES FIGARO)

Commedia per musica von Lorenzo Da PonteIn italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Premiere am 29. September 2007 um 19.00 Uhr.Weitere Vorstellungen am 3., 5., 7., 12., 14. und 28.Oktober, am 3., 9., 11., 23. und 29. November sowieam 6. Dezember 2007

Musikalische Leitung:Markus Stenz/Enrico DelamboyeInszenierung: Christian von GötzBühne und Kostüme: Julia HansenLicht: Hans ToelstedeChor: Andrew Ollivant

Chor der Oper KölnGürzenich-Orchester Köln

Graf Almaviva: Kevin Short · Gräfin Almaviva:Orla Boylan/Kari Postma · Susanna: Claudia Rohrbach ·Figaro: Leandro Fischetti · Cherubino: Kristina Wahlin ·Marcellina: Viola Zimmermann/Andrea Andonian ·Bartolo: Daniel Henriks · Basilio: Hauke Möller/JohannesPreißinger · Don Curzio: Andrés Felipe Orozco-Martínez ·Barbarina: Julia Giebel · Antonio: DieterSchweikart/Anthony Sandle

LEANDROFISCHETTI

23. September 2007 um 11.30 Uhrim Opernfoyer – Eintritt frei

EINFÜHRUNGSMATINÉE

mit GMD Markus Stenz, RegisseurChristian von Götz u. a.

6. Mai 2007 um 15.00 Uhrim Bürgerzentrum Ehrenfeld

MIT FIGARO IM VEEDEL

Klavier: Rupert Burleigh. Mit Leandro Fischetti,Petra Baráthová, Anita Watson, David Pichlmaier,Raika Maier und Hauke Möller

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W I E D E R A U F N A H M E Benjamin Brittens Oper erzählt von den Intrigen auf einemKriegsschiff, denen ein junger, in seiner Sprache gehemmterMatrose zum Opfer fällt. Ungerechterweise der Meuterei ange-klagt, bleibt Billy Budd in ohnmächtiger Wut nur ein tödlicherFaustschlag zu seiner Verteidigung. Der von seiner Unschuldüberzeugte Kapitän verurteilt ihn dennoch zum Tod. In »BillyBudd« wird nun erstmals Miljenko Turk in der Titelpartie zuerleben sein. »Mich beschäftigt«, sagt er, »dass Billy Budd dasBöse nicht kennt. Es ist eine enorme Herausforderung, die Weltzu kennen und trotzdem das ungebrochene Gute dieser Rolleverkörpern zu können.«

Miljenko Turk, Träger des Offen-bachpreises, der dem Ensembleder Oper Köln seit 2001 angehört,hat in den vergangenen Jahrenbeständig als Darsteller wie Sän-ger von sich reden gemacht. Mitt-lerweile gastiert der junge kroati-sche Bariton an der Wiener Volks-oper, der Dresdner Semperopersowie bei den Salzburger und Bay-reuther Festspielen. An seinemStammhaus glänzte er bisher u. a.als Papageno in der »Zauberflöte«,als Silvio in »Pagliacci«, als traves-tierter Ehemann in »Die Brüstedes Tiresias«, als Guglielmo in»Così fan tutte« und zuletzt alsMarcello in der Wiederaufnahmevon »La bohème«. In der kommen-den Spielzeit wird Miljenko Turksein Rollendebüt als Wolfram vonEschenbach in Richard Wagners»Tannhäuser« geben. ob

»Unter der bunt gemischten Besatzung der lndomitablegab es mehrere auffallende und, trotz ihres unterge-ordneten Dienstgrades, höchst ausgeprägte Charaktere:Matrosen von jener ganz bestimmten Haltung, welchedauernde kriegerische Disziplin und häufige Schlacht-erfahrung selbst einem Durchschnittsmenschen zugeben vermögen. Als der ›hübsche Matrose‹ spielte BillyBudd an Bord des großen Dreideckers fast die Rolleeiner Dorfschönen, die aus ihrer stillen Provinz in dasKreuzfeuer hochgeborener eifersüchtiger Damen einesHofstaates geraten ist. Indessen merkte er wenig vondiesem Wechsel. Ebenso wenig merkte er, dass etwasan ihm war, was bei ein paar besonders hartgesottenenBlaujacken ein gewisses zweideutiges Lächeln hervor-rief. (...) Billy Budd war ein Findling, wahrscheinlichheimlich geboren und offensichtlich von nicht unedlerHerkunft. Sein adliges Blut war so deutlich spürbar wiebei einem Rennpferd. Er besaß übrigens keinen schar-fen Verstand und schon gar nichts von der Klugheit derSchlange, war aber darum keine reine Taube, sondernhatte jene gewisse Helligkeit und natürliche Gradheiteines gesunden Menschenkindes, das noch kaum vondem fragwürdigen Apfel der Erkenntnis gekostet hat.«Aus der Erzählung »Billy Budd« von Herman Melville

Benjamin Britten

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Wiederaufnahme am 5. Mai 2007 um 19.30 UhrWeitere Vorstellungen am 12., 17., 19.,25. und 27. Mai 2007

Musikalische Leitung: Enrico DovicoNach einer Inszenierung von Willy DeckerBühne und Kostüme: Wolfgang GussmannLicht: Hans ToelstedeChor: Andrew OllivantSpielleitung: Alexander Edtbauer

Chor der Oper KölnKnaben der Chöre am Kölner DomGürzenich-Orchester Köln

Edward Fairfax Vere: Douglas Nasrawi · Billy Budd:Miljenko Turk · John Claggart: Johannes von Duisburg ·Mr. Redburn: Samuel Youn · Mr. Flint: Andrew Collis ·Leutnant Ratcliff: Dieter Schweikart · Red Whiskers:Johannes Preißinger · Donald: Julian Krüper · Dansker:Ulrich Hielscher · Der Neuling: Colin Judson/MusaNkuna · Squeak: Martin Finke · Bosun: Orlando Mason ·1. Maat: David Pichlmaier · 2. Maat: Raphael Schwarzer ·Maintop: Andrés Felipe Orozco-Martínez · Freunddes Neulings: Anthony Sandle · Arthur Jones:Werner SindemannSzene aus »Billy Budd« Miljenko Turk

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A U S S E N A N S I C H T

In seiner Heimatstadt Hannover gehörten Opern- undKonzertbesuche für Joachim Telser schon als Kind dazu.Sein Beruf als Chemiker führte ihn unter anderemnach München und Mailand, derzeit lebt er in Köln.

»Zugegeben, ganz früher, als Teenager, fand auch ich sieschrecklich, die moderne Musik. Schwer verständlich,schräge Töne überall; wo es doch von Monteverdi bisWagner auch anders und so viel harmonischer ging …Aber irgendwann geriet ich in eine Aufführung von›Die englische Katze‹ von Hans Werner Henze, und balddarauf in einige Kurzopern von Peter Maxwell-Davies,die mit viel musikalischem Esprit und szenischemWitz damals an der Staatsoper Hannover aufgeführtwurden und – bei aller Schrägheit – eine gewisse Faszi-nation auf mich ausübten: der subversive Reiz desUnbequemen. Mittlerweile gehören neue Werke desMusiktheaters für mich zu den wichtigsten Erlebnissenals Theaterbesucher.

Spannende zeitgenössische Stücke in guten Aufführungenkonnte man in den letzten Jahren in Köln erleben, beispiels-weise von Detlev Glanert oder Peter Ruzicka. Weitere Zeitgenos-sen – Salvatore Sciarrino, Vladimir Tarnopolski, AdrianaHölszky –, um nur exemplarisch einige zu nennen, verdienenAufmerksamkeit und Interesse. Die Musik der Gegenwart istsehr lebendig und bringt hörenswerte ›Klassiker von morgen‹hervor; viele Produktionen der letzten Jahre, nicht zuletzt inNordrhein-Westfalen, zeigen, was es zu entdecken gibt. Für neueWerke ist dabei eine konsequente Integration in den Spielplan,gerade in den ›konventionellen‹ Opernhäusern, ganz wichtig.Anders als spezialisierte Festivals erreichen diese ein Publikumauch außerhalb der eingeschworenen Neue-Musik-Gemeinde,haben Abonnenten und betreiben – besonders wichtig – Jugend-arbeit. Indem neue Stücke selbstverständlicher Teil des Repertoi-res sind, rücken sie in die Mitte des Kulturlebens und der öffent-lichen Diskussion. Ich wünsche der Kölner Oper, dass sie auchin Zukunft starkes Engagement, Mut und Kreativität zur Auf-führung neuer Werke des Musiktheaters aufbringt.«

Ob ein Kind zum ersten Mal in die Yakult Halle kommtoder so oft, dass es »seine« Schließerin schon mitNamen kennt – aufregend ist ein Besuch in der Kinder-oper immer. Cemile Alasan und Ana Maria Aguileraerzählen von ihren kleinen Lieblingsgästen.

Lieblingsgäste

Bereits im Foyer begrüßen Ana Maria Aguilera und ihre Kol-leginnen und Kollegen die jungen Besucher und ihre Beglei-ter persönlich und erklären die Spielregeln der Kinderoper.In der Yakult Halle gibt es keine nummerierten festenPlätze, sondern Holzbänke. Wegen der Sicht gilt deshalb: jekleiner, desto weiter vorne. Größere sollten am Rand oderhinten sitzen — eine Regel, die fast immer akzeptiert wird:»Wenn überhaupt, haben allenfalls Erwachsene damit Pro-bleme«, erklärt Cemile Alasan. »Die fürchten, ihre Kinderkönnten keine Stunde alleine klarkommen und wollen par-tout neben ihnen sitzen, auch wenn sie dadurch den Kin-dern hinter ihnen die Sicht nehmen«. Die »Unmündigen«hingegen nehmen das Ganze meist locker und trennen sichgerne von ihren Eltern. Manche begrüßen die Damen sogarmit Handschlag – auch unter den Kindern gibt es Dauer-gäste, die voller Begeisterung immer wieder kommen. »Mankennt sich, das ist wie bei langjährigen Abonnenten – undbesonders nett, wenn man plötzlich in einem Cafe hört:Guck Mama, die Frau kenne ich, die gehört zur Oper!«,erzählt Ana Maria Aguilera. Sie deutet auf ihr Namensschildund fährt fort: »Ältere Kinder, die schon lesen können, fra-gen schon mal, ob ich die Mutter der Popsängerin ChristinaAguilera bin«, lacht sie – Musik spartenübergreifend.

Wenn der Letzte noch schnell auf die Toilette gerannt ist,das letzte Vesperbrot aufgegessen ist und jeder einen Platzgefunden hat, kehrt Ruhe ein. Gebannt starren alle auf denVorhang – erst auf den, der sich um die Kinderoperschließt und dann auf den sich vorne öffnenden: die Operbeginnt und mit ihr die große Verzauberung. Manchmalist der Bann so stark, das Bühnengeschehen so lebendig,dass Spiel und Realität nicht mehr auseinander zu haltensind. »Einmal ist ein kleiner Junge tatsächlich aus Angstvor dem riesigen Wolf hinausgerannt«, berichtet Frau Agui-lera von einer »Rotkäppchen«-Vorstellung. Verständlich,immerhin verkörperte niemand geringerer als der 2,08Meter große Orlando Mason den Wolf! Aber der Junge fandgleich Trost in den offenen Armen von Frau Aguilera, dieseine Tränen trocknete und ihn beruhigte: »Da steckt dochein ganz normaler Mensch drin, das ist so wie an Karneval,da hast Du dich doch sicher auch schon mal als gruseligesMonster verkleidet!« Und natürlich kam der besorgte Wolfin der nächsten Spielpause dazu, nahm seine Maske einbisschen hoch und ließ den Jungen über sein schönes Fellstreicheln. Ängste und Tränen waren schnell verflogen undder kleine Gast kehrte umso begeisterter in den Zuschauer-raum zurück: »Ich habe einen echten Wolf gestreichelt!«. jl

Ana Maria Aguilera und Cemile Alasan

K I N D E R O P E R

Der subversive Reiz

des Unbequemen

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Mit »Capriccio« zu Gast in Edinburgh•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

28. und 30. August sowie 1. September 2007: Auf Einladung des renom-mierten Edinburgh International Festival gastiert die Oper Köln zuBeginn der neuen Spielzeit mit Richard Strauss’ Spätwerk »Capriccio« inSchottland. Die musikalische Leitung hat GMD Markus Stenz, der in Edin-burgh auch ein Sinfoniekonzert mit dem Gürzenich-Orchester dirigierenwird. Regie führt Christian von Götz, der in den vergangenen Spielzeitenan der Oper Köln mit »Blind Date« und dem Doppelabend »Die Brüste desTiresias/Ariadne« große Erfolge feiern konnte. Es ist geplant, die Produk-tion in der Spielzeit 08/09 auch an der Oper Köln zu zeigen.

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Christoph Dammann wechselt nach Lissabon•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Im Sommer 2008 geht Christoph Dammann alsIntendant an die portugiesische Nationaloper SaoCarlos nach Lissabon, nach dann acht Jahren inder künstlerischen Leitung der Kölner Oper. Erübernimmt damit eines der traditionsreichsteneuropäischen Opernhäuser, welches nach dem Vor-bild der Mailänder Scala erbaut und 1793 eröffnetwurde. Oberbürgermeister Fritz Schramma bedau-ert Dammanns Weggang, bezeichnet dies aberauch als »eine Ehre für den Opernstandort Köln«.

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Viel gefragt: Samuel Youn•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Der Bassbariton Samuel Youn, der zuletzt alsGunther in »Götterdämmerung« beeindruckte,wird auch an anderen Bühnen sehr geschätzt:Die Opera Bastille in Paris hat ihn für die kom-menden Spielzeiten für die WagnerpartienWotan, Donner, Merlot und Kurwenal verpflich-tet. 2010 wird er dort auch in »Turandot« auftre-ten. Die Oper von Toulouse hat ihn für »Hoff-manns Erzählungen« und für die Rolle desCharles Gérard in »Andrea Chenier« unter Ver-trag genommen, das Opernhaus im spanischen

San Sebastian für Verdis »Othello«. Und im Festspielhaus Bayreuth ist erbald Stammgast, auch in diesem Sommer singt er dort.

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Doppelvorstellung mit Wagner:Stefan Vinke singt »Siegfried« und»Lohengrin« an einem Tag•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Wahre Heldenkräfte bewies der junge Tenor StefanVinke, als die Oper Köln Mitte März Wagners »Ringdes Nibelungen« an zwei Tagen gab. Während er Sonn-tagmorgens um 10.00 Uhr auf der Bühne als Jung-Siegfried seinen Oheim Mime das Fürchten lehrte,kam ein Anruf aus Aachen: Dringend Ersatz gesuchtfür den Schwanenritter Lohengrin. Vinke sagte ja,und um 15.30 Uhr ging es von der Bühne direkt zurAbendvorstellung mit dem Taxi nach Aachen. DerRegieassistent agierte stumm auf der Bühne denLohengrin, und Vinke lieferte aus der Gasse denstimmlichen Part – mit großem Erfolg, wie man ausAachen hören konnte.

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Rauchverbot in der Oper•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Seit dem 1. März besteht für alle Räume der Stadt KölnRauchverbot. Das gilt auch für die Oper, weshalb wirunsere Besucher bitten, ausschließlich auf den dafürausgewiesenen Dachterrassen, den Balkonen und aufdem Vorplatz der Oper zu rauchen.

A U F G E S C H N A P P T

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Katharina Leyhe gewinnt denRichard-Strauss-Wettbewerb••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Seit der Spielzeit 2005/2006 gehört Katharina Leyhe demEnsemble der Bühnen Köln an, zuletzt begeisterte sieunser Publikum als Gretel und als Musetta in »Labohème«. In München konnte sie unlängst auch ein Fach-publikum überzeugen: die Jury des renommiertenRichard-Strauss-Wettbewerbes unter dem Vorsitz von Bri-gitte Fassbaender hat die junge Sopranistin mit demHauptpreis ausgezeichnet.

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Herausragende Solistinnen:Iride Martinez und Orla Boylan••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Für die Partie der Cleopatra in »Giulio Cesare in Egitto«kehrt Iride Martinez an die Oper Köln zurück. Von 1995 bis2002 gehörte sie hier zum Ensemble und machte in Rollen

wie Pamina, Sophie, Violetta, Gilda, Norina, Konstanze, als Nan-netta in »Falstaff« und Ännchen in »Der Freischütz« Publikum undKritik nachhaltig auf sich aufmerksam. Ihr Debüt an der Bayri-schen Staatsoper München gab Iride Martinez 1997 als Romilda in»Xerxes«, ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen folgte im selbenJahr als Xenia in »Boris Godunow«. Gastspiele führen sie an Häuserwie das Teatro Nacional de Sao Carlos in Lissabon, nach Genua, andie Deutsche Oper Berlin und das Wiener Konzerthaus. 2004 sangsie an der Seite von Plácido Domingo beim Klangbogen Festival inWien in Menottis »Goya«. Im vergangenen Jahr debütierte dieSopranistin aus Costa Rica beim renommierten Glyndebourne Fes-tival als Titania in Brittens »A Midsummer Night’s Dream«.

Die irische Sopranistin Orla Boylan debütiert an der Oper Köln inder Titelpartie von »Jenufa«. Sie hat diese Rolle bereits mit großemErfolg beim Festival in Glyndebourne und in Lyon gesungen. Zuihren wichtigsten Partien gehören außerdem die Madame Lidoinein »Les Dialogues des Carmélites« an der English National Operaund Sieglinde in »Die Walküre«. An der New York City Opera sangsie die Mozartpartien Donna Anna in »Don Giovanni« und die Grä-fin in »Le nozze di Figaro«, mit der sie auch in der kommendenSpielzeit bei uns zu hören sein wird.

Katharina Leyhe

Stefan Vinke in Siegfried

Iride Martinez Orla Boylan

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zweiten Mal hatte das Rheinische Kuratorium Oper Köln, das die Pro-duktion von »Un ballo in maschera« fördert, zu Gunsten der Oper ein-geladen. Neben dem Gaststar José Cura und »seiner« Mimì AusrineStudyte, vielen anderen Solisten spielten und sangen das Gürzenich-Orchester und der Opernchor unter Enrico Dovico. Mit einem gesetz-ten Diner, einer ausgedehnten Walzerzeit und Mitternachtsbuffet zogsich das Fest, zu dem mehr als 350 Gäste aus Berlin, München undHamburg, aber auch aus Wien oder New York angereist waren, bis indie Morgenstunden. Unter den Gästen u. a. die Kunsthändlerin Caro-line Schmidt aus New York sowie Roland und Suzanne Oetker.

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Jens Bingert geht nach Trier•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Seit der Spielzeit 2000/2001 arbeitet JensBingert an der Oper Köln als Repetitor mitDirigierverpflichtung. In der Kinderoperstudierte er u.a. »Des Kaisers neue Kleider«,»Sganarell« und die Uraufführung »DasOpernschiff« ein; im großen Haus bewieser mit Vorstellungen von Mozarts »DieGärtnerin aus Liebe«, »L’elisir d’amore «,»Die Brüste des Tiresias/Ariadne« oder »DieLustige Witwe« seine großen Fähigkeiten.Auf die wurde jetzt das Theater Trier auf-

merksam: Zu Beginn der Spielzeit 2007/2008 wird Jens Bingert, derin Köln Kirchenmusik und in Essen Chor- und Orchesterleitungstudierte, dort Chordirektor und Kapellmeister.

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Top-Favorit: Die Mannschaft der Bühnen Köln beider Deutschen Theater-Fußball-Meisterschaft•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Vor genau zehn Jahren hat es schon einmal geklappt: Die Fußball-mannschaft der Bühnen der Stadt Köln wurde Meister der Deut-schen Theater-Fußball-Meisterschaft in Kassel. Dieses Jahr, am

16. Juni, wird die Meisterschaft in Schwerin ausgetragen. Mitdabei, oben links stehend: Florian Schmelzer (Veranstal-tungstechniker, Schauspiel), Kapitän Michael-Uwe Kersch(MTA), Wolfgang Fey (Bühnenmeister, Oper), Toni Berntgen(MTA), Mitte: Stephan Müller (Veranstaltungstechniker,Oper), Oliver Haas (Werkstättenleiter), Jürgen Kapitein(Beleuchtungsmeister, Schauspiel), und unten: Vlado Brklja-cic (Veranstaltungstechniker, Schauspiel). Nicht mit auf demBild ist der Geschäftsführer der Bühnen Köln, Peter F. Rad-datz, der seit Kindesbeinen dem Hamburger SV die Treuehält und für die Mannschaft der Bühnen Köln im Tor steht.

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Zweimal Maskenball mit José Cura••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Sänger, Dirigent, Komponist – und nun auch Regisseur. Füreine intensive Arbeitswoche kam José Cura im März nachKöln. Für seine erste Opernregie, »Un ballo in maschera« vonGiuseppe Verdi (Premiere am 17. Mai 2008), stellte er auf derBauprobe sein Konzept vor. Und wenige Tage später war er derMittelpunkt auf einem wirklichen Maskenball: Bereits zum

V.r.n.l. unten: Dr. Vera Cramer, Katharina Schwarz-Schütte, Anja Schauenburg, Carolin

Schaurte-Küppers. V.r.n.l. oben: Nadine Schatz, Astrid Bscher, Sandra von Halem

José Cura und Ausrine Stundyte

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Bereits zum dritten Mal engagieren sich die DeutscheAIDS-Stiftung und die Oper Köln mit einer festlichen Bene-fizgala für die Betroffenen der ImmunschwächekrankheitAIDS, aber auch für die Prävention. Unter dem Motto»Amigos para siempre« (Freunde für immer) verbindet dieOperngala unter der künstlerischen Leitung von Dr. Alardvon Rohr, ehemaliger Direktor der Deutschen Oper Berlin,ein hochkarätiges musikalisches Programm mit einem ele-ganten Diner und anschließender Party. Die Gastronomieliegt in den bewährten Händen von Gerd Käfer, München.Unter der Leitung von GMD Markus Stenz wird das Gürze-nich-Orchester Köln Solisten von internationalem Rangbegleiten, in diesem Jahr engagieren sich Ainhoa Arteta(Sopran), Anna Bonitatibus (Mezzosopran), José Bros(Tenor), Alfredo Daza (Bariton), Helen Donath (Sopran),Joseph Kaiser (Tenor), Francesco Meli (Tenor), Alexia Voulga-ridou (Sopran) und Bernd Weikl (Bariton) für die DeutscheAIDS-Stiftung. Durch den Abend führt der Regisseur undehemalige Intendant der Oper Köln, Michael Hampe.

Freakiger Posaunist und junger Cellostar

Außerdem bietet dieses Programm im Rahmen der MusikTriennale Köln mit Boris Bla-chers »Paganini-Variationen« eines der farbenreichsten Werke der Moderne. Das 1947in Leipzig uraufgeführte Stück ist eine Hommage an jenes berühmte Thema des »Teu-felsgeigers« Niccolò Paganini, das auch Liszt, Brahms und Rachmaninow bearbeiteten.Mit Beethovens »Schicksalssinfonie« Nr. 5 spannt GMD Markus Stenz zugleich denBogen zum 12. Sinfoniekonzert. Dort erklingt Tschaikowskys Fünfte, die ebenfallsschicksalshafte Züge trägt. Das ergreifende und mitreißende Werk dirigiert der Öster-reicher Manfred Honeck, der künftige GMD der Staatsoper Stuttgart. Mit dem deut-schen Cellisten Claudio Bohórquez, sein Name verrät peruanisch-uruguayische Vorfah-ren, ist ein junger Solist zu erleben, der mit seinen aufregenden Auftritten Publikumund Kritik gleichermaßen beeindruckt. Er spielt eines der unangefochtenen Haupt-werke seines Fachs, das erste Cellokonzert von Dmitrij Schostakowitsch.

Das Rahmenprogramm, das in den vergangenen Jahrenprominenten Gästen wie Prinzessin Elizabeth in Bayern,Rainer Calmund, Bettina Böttinger, Guido Westerwelle,Roland Oetker und Klaus Zumwinkel geboten wurde,gestaltet die Vorsitzende des Kuratoriums der AIDS-Stif-tung, Jeane Freifrau von Oppenheim, als eine von dreiehrenamtlichen Organisatorinnen gemeinsam mitGabriele Bierbaum und Katrin Haub. Hauptsponsoren derKölner Gala sind in diesem Jahr das Bankhaus Sal. Oppen-heim und die Deutsche Postbank.

Karten sind an der Theaterkasse oder bei der Agentur wilde beisselvon schmidt GmbH (Tel.: 030/40 05 69-14) zu Preisen von 270 € bis460 € erhältlich. Neben einem reichhaltigen Buffet, das im Preis derOpernkarte enthalten ist, gibt es die Möglichkeit, für ein gesetztesEssen Tischplätze zu erwerben.Tischreservierungen sind ebenfalls über die Agentur wilde beisselvon schmidt möglich. Gala-Spendenkonto 44 004, Bankhaus Sal.Oppenheim jr. & Cie – BLZ 370 302 00.

Seine Musik beschrieb er als »Suche nach einer Grenze, dieimmer weiter zurückgeschoben wird.« Daher verstand er sichweniger als Kopfmusiker, sondern als Expressionist derNeuen Musik. Die Rede ist vom 2003 verstorbenen Komponis-ten Luciano Berio, der im Zentrum der diesjährigen Musik-Triennale steht. Im Abschlusskonzert des Festivals widmetsich das Gürzenich-Orchester unter Markus Stenz einemwichtigen Werk des Italieners, den »Formazioni« für Orches-ter (1987). Darin wird die klassische Orchesteraufstellung ein-mal umgedreht: Blechbläser und zwei Harfen sitzen an pro-minenter Stelle, während Berio die Streicher als »verborgeneBindemittel« bezeichnete. Ebenso bühnengerecht nutzt derAustralier Brett Dean das Orchester im Stück »Moments ofBliss«, einem Vorgeschmack auf seine gerade entstehende

Ein auf diesen Seiten erwähnter Komponist hatte eineabenteuerliche Jugend. Geboren in China, wurde der Sohndeutsch-baltisch-russischer Eltern in Sibirien zum Geigerausgebildet. Hautnah erlebte er die russische Revolutionund studierte ab 1922 in Berlin zunächst Architektur undMathematik. Doch dann entschied er sich endgültig für dieMusik und wurde eine tragende Gestalt im Musikleben des

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Das Gürzenich-Orchester setzt den Schlusspunkt der MusikTriennale Köln•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Oper nach Peter Careys Roman »Bliss«. Das von Markus Stenz2004 in Melbourne uraufgeführte und nun als deutsche Erst-aufführung dirigierte Werk erhielt bereits ein Jahr später den»Australian Classical Music Award« für die beste Komposition.Die aufregende Mischung elektronischer und akustischerKlänge ließ die Presse von »fantastischen Instrumentalpassa-gen« jubeln. Als besonderer Höhepunkt wird das Konzert von»Herzschlag II« gekrönt, der Fortführung des erfolgreichenImprovisationsprojekts zum 20-jährigen Jubiläum der Philhar-monie. Wieder arbeiten Kinder und Jugendliche gemeinsammit Orchestermitgliedern und dem englischen Ensemble»Between the Notes«. Fraser Trainers Komposition »Gadget«dient erneut als Ausgangspunkt dieser wahrhaft spontanenMusik, bei der diesmal sogar das Publikum gefordert wird ...

Möchten Sie mal einen richtigen Freak erleben? Dann besuchen Sie das 11. Sinfoniekonzertdes Gürzenich-Orchesters. Dort gastiert der schwedische Posaunist Christian Lindberg, dendie Fachwelt zu den besten Blechbläsern des 20. Jahrhunderts wählte – neben Louis Arm-strong, Miles Davis und Dizzy Gillespie. Dem ewig neugierigen Musiker sind zahlreiche Kon-zerte gewidmet, so auch das »SOLO« für Posaune und Orchester (1999) von Luciano Berio.

20. Jahrhunderts. Rhythmisch raffiniert und emotionalklingen seine Werke, die einmal als »Minimum an Mittelnund Maximum an Wirkung« beschrieben wurden. Verheira-tet war der Gesuchte übrigens mit einer deutschen Pianis-tin. Wer ist gemeint?

Lösung bitte an Lilly Schwerdtfeger, Gürzenich-Orchester Köln,Bischofsgartenstraße 1, 50667 Köln. Einsendeschluss ist der 1. Juni2007. Unter allen richtigen Einsendungen werden zwei Eintrittskar-ten verlost für das 12. Sinfoniekonzert am Montag, 18. Juni 2007um 20 Uhr in der Kölner Philharmonie.

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Preisrätsel••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••

Claudio Bohórquez

Christian Lindberg

16. Juni 2007

3. Kölner Operngala für die Deutsche AIDS-Stiftung

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Die neue Jahresvorschau ist da!

Im neuen Gewand und voller spannender Musikerlebnisse – so präsentiert sich die Jahresvorschau des Gürze-nich-Orchesters für die Saison 2007/2008. Wussten Sie etwa, dass es die Gürzenich-Konzerte bereits seit 150Jahren gibt oder dass unser Förderverein auf die »Cölner Concert-Gesellschaft« von 1827 zurückgeht? WeitereInformationen zu dieser langen Tradition des Orchesters sowie Hinweise auf den Festakt zum Jubiläum mitdem Star-Geiger Frank Peter Zimmermann und Spielzeit-Highlights wie Messiaens epochaler »Turangalîla-Sinfonie«, Tschaikowskys erstem Klavierkonzert, Bernd Alois Zimmermanns Konzert für Orchester oderBrahms Doppelkonzert finden Sie in der Saisonbroschüre. Dabei merken Sie schon, dass sich das Gürzenich-Orchester auch für die kommende Spielzeit für eine große Vielfalt aus Klassikern und musikalischen Entde-ckungen entschieden hat. Dafür ist der städtische Klangkörper ebenso bekannt wie für die namhafte Solis-ten-Riege, diesmal u.a. mit dem Cellisten Alban Gerhardt, der Geigerin Lisa Batiashvili, dem Pianisten KirillGerstein oder den Brüdern Renaud und Gautier Capuçon. Die Spielzeitbroschüre bekommen Sie in der Operund der Philharmonie sowie an den bekannten Vorverkaufsstellen.

Außerdem schicken wir sie Ihnen gerne zu: ein Anruf unter 0221/221-22437, ein Fax an 0221/221-28200 odereine E-Mail an [email protected] genügen.

Sparen, Vorteile nutzen und vollen

Musikgenuss erleben: Jetzt Abo sichern!

Sichern Sie sich Ihren Stammplatz bei den Gürzenich-Konzerten in der Philharmonie undbis zu 30% Preisvorteil gegenüber Einzelkarten. Das geht ganz einfach, indem Sie Abonnentbeim Gürzenich-Orchester werden. Je nach Abo und Preiskategorie können Sie dabei bis zu

140,– € sparen! Darüber hinaus erhalten Sie unsere Jahresbroschüre, kommen in regel-mäßigen Musikgenuss, ohne sich ständig um Einzelkarten kümmern und lange anstehen zu

müssen, entdecken ein breites Repertoire und treffen Gleichgesinnte. Neben dem traditio-nellen Abo für alle Sinfoniekonzerte bieten wir das Markus-Stenz-Abo sowie Angebote fürFamilien, Schüler und Studenten. Außerdem gibt es variable Wahl-Abos: das Konzert-und-

Oper-Abo und ein Schnupper-Abo. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

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Kommen Sie einfach zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Abobüro imOpernhaus am Offenbachplatz und lassen Sie sich beraten: Tel. 0221/221-28240, [email protected]

Natürlich belohnen wir Sie auch wieder, wenn Sie neue Abonnenten werben!

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I M P R E S S U M

Herausgeber: Oper Köln · Offenbachplatz · 50667 Köln

Redaktion: Johannes Hirschler (verantwortlich). Mit Beiträgen vonJohannes Hirschler (jh), Oliver Binder (ob), Julia Lonkwitz(jl), Leandro Fischetti und Joachim Telser, Lilly Schwerdtfe-ger und Matthias Corvin (Gürzenich-Orchester).

E-Mail: [email protected]

V.i.S.d.P.: Dr. Christoph Dammann

Anzeigen: MWK Zimmermann & Hähnel GmbH, KölnUte Singer, Ralf Zimmermann

Gestaltung: MWK Zimmermann & Hähnel GmbH, KölnElisenstraße 24 · 50667 KölnTel.: 02 21/ 8 20 09 - 20 · fax 02 21/ 8 20 09 - [email protected] · www.mwk-koeln.de

Druck: Kölnische Verlagsdruckerei, Köln

Bildnachweis: Alle Fotos Klaus Lefebvre, mit Ausnahme vonS. 24: Rheinisches Kuratorium Oper Köln e.V.,S. 25: Michael Kersch, S. 26: Deutsche AIDS-Stiftung.

Stand: 23. April 2007, Änderungen vorbehalten

Das Magazin o.ton der Oper Köln erscheint viermal in jeder Spielzeit.

Für 10,– € pro Spielzeit senden wir Ihnen o.ton regelmäßignach Hause, Anruf unter 02 21 /22 12 82 40 oder E-Mail [email protected] genügt. Opernabonnenten erhalteno.ton automatisch und kostenlos.

D I E N Ä C H S T E N K O N Z E R T E

Persönlich vorgestellt…11. SINFONIEKONZERT im Rahmen der MusikTriennale Köln ·Sonntag, 6. Mai 2007, 11 Uhr · Montag, 7. Mai 2007, 20 Uhr ·Dienstag, 8. Mai 2007, 20 Uhr · Kölner PhilharmonieBoris Blacher · Variationen über ein Thema von PaganiniLuciano Berio · Solo für Posaune und OrchesterLudwig van Beethoven · Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 673. AktMarkus Stenz: Dirigent · Christian Lindberg: Posaune

So.: »Ohren auf!«-Familienkarte ·Mo. und Di. 19 Uhr: Konzerteinführung mit Hans-Joachim Wagner

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ABSCHLUSSKONZERT MUSIKTRIENNALE KÖLNSonntag, 20. Mai 2007, 11 Uhr · Kölner PhilharmonieBrett Dean · Moments of Bliss für Orchester (Deutsche Erstaufführung)Luciano Berio · Formazioni für Orchester»Herzschlag II« · Musiker des Gürzenich-Orchester Köln, das EnsembleBetween the Notes und die Teilnehmer des Improvisationsprojekts »Herzschlag I«improvisieren gemeinsam mit dem Publikum

Markus Stenz: Dirigent · Between the Notes»Ohren auf!«-Familienkarte MusikTriennale Köln gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln

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6. KAMMERKONZERT · Samstag, 16. Juni 2007, 15 UhrPodium der Philharmonie»100 Jahre Heckelphon«Kammermusik für Doppelrohrblatt-InstrumenteGiovanni Gabrieli · Sonata Pian’e Forte für acht Doppelrohrblatt-Instru-mente (Bearbeitung: Rainer Schottstädt)Richard Strauss · Romanze F-Dur (1883) o.Op. AV 75 für Heckelphon undKlavier (Bearbeitung: Albrecht Bode)Modest Mussorgsky · Bilder einer Ausstellung für sieben Doppelrohrblatt-Instrumente (Bearbeitung: Wolfgang und Rainer Schottstädt)Roland Vossebrecker · Trio für Oboe, Heckelphon und Klavier (2006)(Uraufführung)Geoffrey Hartley · Suite für drei FagotteGiuseppe Sinopoli · Numquid per l’intera famiglia di oboi e tastiere (1972)Johann Sebastian Bach · Choral: »Ach wie f lüchtig, ach wie nichtig«Hans Mielenz · Oktett für Doppelrohrbläser op. 121

Tom Owen: Oboe · Uta Vossebrecker: Oboe · Blanca Gleisner:Oboe d’amore · Judith Simon: Englischhorn · Albrecht Bode:Heckelphon · Rainer Schottstädt: Fagott · Jörg Steinbrecher:Fagott · Klaus Lohrer: Kontrafagott · Roland Vossebrecker: Klavier ·Theresia Renelt: Klavier, Cembalo, Celesta

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12. SINFONIEKONZERT · Sonntag, 17. Juni 2007, 11 Uhr ·Montag, 18. Juni 2007, 20 Uhr · Dienstag, 19. Juni 2007,20 Uhr · Kölner PhilharmonieDmitrij Schostakowitsch · Konzert für Violoncello Nr. 1 Es- Dur op. 107Peter I. Tschaikowsky · Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Manfred Honeck: Dirigent · Claudio Bohórquez: Violoncello

Mo. und Di. 19 Uhr: Konzerteinführung mit Peter Tonger

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GÜRZENICH-ORCHESTER AM TANZBRUNNENSamstag, 23. Juni 2007, 20 Uhr · open air am TanzbrunnenCarl Maria von Weber · Ouvertüre »Der Freischütz« op. 77 J. 277Johann Strauß · »Im Krapfenwaldl« op. 336 (Polka française)Georges Bizet · Pastorale und Intermezzo aus »L’Arlesienne« – Suite Nr. 2Richard Strauss · Walzerfolgen aus der Oper »Der Rosenkavalier«Peter I. Tschaikowsky · Ouvertüre und Blumenwalzer aus dem Ballett»Der Nussknacker«Giacomo Puccini · CrisantemiAntonín Dvorák · Slawischer Tanz Nr. 10 e-Moll (Dumka) aus op. 72, Nr. 2 ·Slawischer Tanz Nr. 8 g-Moll (Furiant) aus op. 46, Nr. 8Dmitrij Schostakowitsch · Walzer Nr. 2 aus der Suite Nr. 2 für Jazz-OrchesterJohann Strauß · Rosen aus dem Süden op. 388 (Walzer)

Enrico Delamboye: Dirigent

Eintritt frei! Im Rahmen von »Klassik im Park«, der Eröffnung des SommerKöln(Leitung: Martin Richter). Anschließend Tanz auf dem Tanzbrunnen mit dem Salon-orchester »Da Capo de Cologne«

D I E N Ä C H S T E N K O N Z E R T E

ALBRECHT BODE: Geboren in Drübeck/Harz · Stellvertre-tender Solo-Oboist im Gürzenich-Orchester seit 1972, Solo-Englischhornist seit 1986 · Davor Stellvertretender Solo-Oboist im Saarländischen Staatsorchester Saarbrücken ·Ausbildung: Hochschule für Musik Hannover bei LotharKoch, Ausbildung zum Orgelbauer · Als gefragter Heckel-phonist Gastpiele u.a. in der Berliner Philharmonie, beiden Londoner Proms und beim Edinburgh-Festival

Wieso entschieden Sie sich für die Oboe?Albrecht Bode: Da meine Mutter Organistin und meinVater evangelischer Pfarrer war, lernte ich früh die MusikBachs kennen. Vor allem begeisterten mich seine wunder-schönen Arien, die er oft von Oboen begleiten lässt. Trotz-dem habe ich zunächst eine Ausbildung zum Orgelbauergemacht. Erst dann studierte ich Musik.

Wie kamen Sie ins Gürzenich-Orchester?Albrecht Bode: Ich bewarb mich um die Stelle des Stellver-tretenden Solo-Oboisten mit Englischhorn. Das Englisch-horn mit seinem melancholischen Charakter war vonAnfang an mein Trauminstrument. Pflichtstück des Probe-spiels war auch das berühmte Solo aus dem dritten »Tri-stan«-Akt. Ich hatte die Oper gerade in Saarbrücken einstu-diert und beherrschte die Stelle perfekt. So bekam ichspontanen Applaus, was bei einem Probespiel nur seltenpassiert, und wurde engagiert.

Ende der Spielzeit werden Sie pensioniert. Welche Erinnerungen verbindenSie mit dem Orchester?Albrecht Bode: Die Mozart-Opern mit John Pritchard, das italieni-sche Repertoire mit Nello Santi und die Janácek-Opern mit GerdAlbrecht bleiben mir in ewiger Erinnerung. Auch Marek Janowskiskonzertanter »Ring« in der Philharmonie und die vielen Reisen,etwa 1973 mit dem »Rosenkavalier« unter István Kertész nachRom, waren tolle Erlebnisse. Dieses Jahr gastierten wir ja mit gro-ßem Erfolg in Athen. Das Orchester hat sich sehr gut entwickelt,viele junge Musiker sind dazugekommen.

Wie werden Sie den gewonnenen Freiraum nutzen?Albrecht Bode: Für meine Leidenschaft für Naturreisen und Berg-steigen. Als Erstes geht’s im August nach Pakistan. Dort werde ichauf einer von Reinhold Messner entwickelten und erstbegangenen

Tour den Nanga Parbat umrunden. Im November folgt danneine Wanderung in Nepal, dem landschaftlich vielleicht

schönsten Land der Erde. Dazwischen ist ausgiebig Zeit,um mit meiner Frau im Wohnmobil Europa zu erkun-den. Ein langer Wunsch ist außerdem, die berühmtenCavaillé-Coll-Orgeln in Frankreich zu hören.

Naben dem Reisen haben Sie aber noch eine anderegroße Leidenschaft...

Albrecht Bode: Ja, das Heckelphon. Seit zwei Jahrenbeschäftige ich mich mit diesem Instrument, das äußerst sel-

ten eingesetzt und nur von wenigen gespielt wird. Bereits RichardWagner wollte die Lücke in der Holzbläser-Gruppe zwischen Eng-lischhorn und Fagott schließen und regte den Bau des Instrumentsan. Es sollte den Charakter der Oboe mit dem weichen, aber mächti-gen Ton des Alphorns vereinen. Doch erst 1904 wurde von der FirmaHeckel das erste Heckelphon gebaut und von Carl Erkert, dem dama-ligen Solo-Oboisten des Gürzenich-Orchesters, in Bayreuth offiziellvorgestellt. Richard Strauss setzte es sogleich in seiner »Salome« ein.

Ist das Instrument denn schwierig zu handhaben?Albrecht Bode: Man muss sehr leise blasen können, um sich demleichten Holzbläserklang anzupassen. Das erfordert schon einigesFeingefühl.

Im 6. Kammerkonzert ehren Sie nun nachträglich zu seinem 100. Geburts-tag das Heckelphon mit einem ganz außergewöhnlichen Programm.Albrecht Bode: Die Literatur für Heckelphon ist natürlich spärlich.Daher ist es mir ein Anliegen, Komponisten zu neuen Werkenanzuregen. So präsentieren wir eine Uraufführung von RolandVossebrecker, ein Trio für Oboe, Heckelphon und Klavier. Dochauch Giuseppe Sinopolis »Numquid« für die gesamte Oboenfamilieeinschließlich Heckelphon und Tasteninstrumente liegt mir sehram Herzen. Wir lassen dem Stück einen passenden Bach-Choralfolgen. Außerdem spielen wir ein pfiffiges Holzbläser-Arrange-ment von Mussorgskys »Bilder einer Ausstellung«.

ALBRECHTBODE

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