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132 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate nnd I~eagentien mi~ 10~ SodMSsung behandelt wird, und geben in tabellarischen ~bersiehten im Original ihr neues Analysenschema an. 1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 21,105--109 (1959). Univ. All~habad (Indien).- ~ T~tI~I,I.K., u. M. LAL: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 17, 367, 372 (1957); vgl. diese Z. 162, 375 (1958). KLAvS BtCODEI~SEN Ein vereinfachtes Schema fiir die qualitative Analyse unl5slicher Substanzen be- schreiben I. K. T~IN~I and I. S. A]tuJA 1 in t~ortsetzung der Arbeiten yon I. K. T~M~I, G. B. S. SAL~RI~ mid Mitarb. 2. Die Verff. haben in ihrem neuen Schema die friiheren Tabellen fiir Kationen- nnd Anionenanalyse verwendet. In folgenden Punkten weicht das neue Schema 1 yon den bisherigen ab: iV[an behandelt zungchst mit SodatSsung und erreicht so, dab einige Subst~nzen (z. B. SrSO~) nieht mehr zu den unlSslichen gehSren und dug die Prozeduren I und II weggelassen werden kOnnen. Der l~iickstand wird nur noeh durch Sehmelzen mit KOI-I--K2COa--KNO 3 bzw. KHSO 4 aufgeschlossen und nach dem neuen Schema aufgearbeitet. 1Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 21,141-146 (1959). Univ. Allahabad (Indien).- 2 Vgl. diese Z. 161, 372 (1958); 162, 375 (1958); 169, 38 (1959); 173, 160 (1960). KLAUS]~RODERSEN Zur Trennung and zum Nachweis der Halogenide Chlorid, Bromid, Jodid und yon Rhodanid in der qualiSativen Analyse versetzen V. G]~NTIn trod A. CALDAS 1 die ProbelSsung, aus der die Ionen S2-, CN-, [Fe(CN)6] 3-, [Fe(CN)6] ~-, SeOaa- und S03 e- entfernt sein miissen, mit SilbernitratlSsung. Nach dem Auswaschen des Niederschlags wird er mit der doppelten Menge Natriumformiat auf 400 ~ C erhitzt. Dabei laufen folgende Reaktionen ab: 2HCOONa = NaeCO 3 + CO + He; 2AgHal + Na~COs + H 2 : 2Ag + 2NaHal + CO e + HeO; 2AgSGN + 3Na2CO s + 3H~ = 2Ag + 2NaCN + 3HeO + 3C02 + CO + 2NasS. Der dutch ttydrolyse des Natriumsulfids gebildete Schwefelwasserstoff wird mit ~Bleiaeetatpapier naeh- gewiesen, wodureh die Anwesenheit yon l~hodanid sichergestellt ist. Wenn alle fliichtigen Bestandteile ausgetrieben sind, wird der Riickstand mit Wasser auf- genommen und filtriert oder zentrifugiert. Die LSsung wird mit 6 n Essigsgure an- gesguert, und etwa noch vorhandener Schwefelwasserstoff verkoeht. Die HMogenid- ionen kSnnen dann in iiblieher Weise nachgewiesen werden. Mit dem Verfahren kann 1 mg J-, Dr-, C1- oder SCN- in einer Misehung, die bis zu 100 mg jedes der anderen Ionen enthi~lt, erkannt werden. Der Vorteil besteht vor allem darin, dug sich SCN- und J- gegenseitig nieht st5ren, wie das bei den iiblichen Nachweis- reaktionen der Fall sein kann. 1 j. chem. Educat. 36, 386 (1959). Univ. Rio de Janeiro (Brasilien). G. D~SK Die physikaliseh-chemisehen Grundlagen und apparativen 5Ieuentwicklungen in der quantitativen Ultramikroanalyse unter besonderer :Berticksichtigung klinisch-ehemiseher und bioehemiseher Problemstellungen behandelt 35. C. SA~z ~. Uitramikromethoden sind nach der Definition des Verf. solehe, die mit 1--50 #l AusgangslSsung auskommen. Gravimetrisehe Bestimmungsverfahren sind im Laufe der Entwieklung praktisch verschwunden, dafiir treten colorimetrische, potentio- metrisehe, amperometrische and andere physikMiseh-chemische Methoden, oft kombiniert mit titrimetrisehen Methoden immer starker in den Vordergrund. Das klassisehe Instrumentarium der Mikroanalyse geniigt den Anforderungen nur sehr nnvollkommen. Erst die neuen Kunststoffe wie Poly~thylen, Teflon u. a. ermSg- lichen die Konstruktion geeigneter Ger~te. Das I~einigen der Gergte wird fast vSllig vermieden, indem Pipetten und Kiivetten ohne Zwisehenreinigung verwendet werden und das iibrige )s wie I~eagensrShrchen, ZentrifugenrShrehen und Titrationsbeeher naeh Gebrauch verworfen wh'd. Unter den physikalischen und

Die physikalisch-chemischen Grundlagen und apparativen Neuentwicklungen in der quantitativen Ultramikroanalyse

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Page 1: Die physikalisch-chemischen Grundlagen und apparativen Neuentwicklungen in der quantitativen Ultramikroanalyse

132 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate nnd I~eagentien

mi~ 10~ SodMSsung behandelt wird, und geben in tabellarischen ~bersiehten im Original ihr neues Analysenschema an.

1 Anal. ehim. Acta (Amsterdam) 21,105--109 (1959). Univ. All~habad ( Ind ien) . - ~ T ~ t I ~ I , I . K . , u. M. LAL: Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 17, 367, 372 (1957); vgl. diese Z. 162, 375 (1958). KLAvS BtCODEI~SEN

Ein vereinfachtes Schema fiir die qualitative Analyse unl5slicher Substanzen be- schreiben I. K. T~IN~I and I. S. A]tuJA 1 in t~ortsetzung der Arbeiten yon I. K. T~M~I, G. B. S. SAL~RI~ mid Mitarb. 2. Die Verff. haben in ihrem neuen Schema die friiheren Tabellen fiir Kationen- nnd Anionenanalyse verwendet. In folgenden Punkten weicht das neue Schema 1 yon den bisherigen ab: iV[an behandelt zungchst mit SodatSsung und erreicht so, dab einige Subst~nzen (z. B. SrSO~) nieht mehr zu den unlSslichen gehSren und dug die Prozeduren I und I I weggelassen werden kOnnen. Der l~iickstand wird nur noeh durch Sehmelzen mit KOI-I--K2COa--KNO 3 bzw. KHSO 4 aufgeschlossen und nach dem neuen Schema aufgearbeitet.

1 Anal. chim. Aeta (Amsterdam) 21 ,141-146 (1959). Univ. Allahabad ( Ind ien) . - 2 Vgl. diese Z. 161, 372 (1958); 162, 375 (1958); 169, 38 (1959); 173, 160 (1960).

KLAUS ]~RODERSEN

Zur Trennung and zum Nachweis der Halogenide Chlorid, Bromid, Jodid und yon Rhodanid in der qualiSativen Analyse versetzen V. G]~NTIn trod A. CALDAS 1 die ProbelSsung, aus der die Ionen S 2-, CN-, [Fe(CN)6] 3-, [Fe(CN)6] ~-, SeOa a- und S03 e- entfernt sein miissen, mit SilbernitratlSsung. Nach dem Auswaschen des Niederschlags wird er mit der doppelten Menge Natriumformiat auf 400 ~ C erhitzt. Dabei laufen folgende Reaktionen ab: 2HCOONa = NaeCO 3 + CO + He; 2AgHal + Na~CO s + H 2 : 2Ag + 2NaHal + CO e + HeO; 2AgSGN + 3Na2CO s + 3H~ = 2Ag + 2NaCN + 3HeO + 3C02 + CO + 2NasS. Der dutch ttydrolyse des Natriumsulfids gebildete Schwefelwasserstoff wird mit ~Bleiaeetatpapier naeh- gewiesen, wodureh die Anwesenheit yon l~hodanid sichergestellt ist. Wenn alle fliichtigen Bestandteile ausgetrieben sind, wird der Riickstand mit Wasser auf- genommen und filtriert oder zentrifugiert. Die LSsung wird mit 6 n Essigsgure an- gesguert, und etwa noch vorhandener Schwefelwasserstoff verkoeht. Die HMogenid- ionen kSnnen dann in iiblieher Weise nachgewiesen werden. Mit dem Verfahren kann 1 mg J - , Dr-, C1- oder SCN- in einer Misehung, die bis zu 100 mg jedes der anderen Ionen enthi~lt, erkannt werden. Der Vorteil besteht vor allem darin, dug sich SCN- und J - gegenseitig nieht st5ren, wie das bei den iiblichen Nachweis- reaktionen der Fall sein kann.

1 j . chem. Educat. 36, 386 (1959). Univ. Rio de Janeiro (Brasilien). G. D~SK

Die physikaliseh-chemisehen Grundlagen und apparativen 5Ieuentwicklungen in der quantitativen Ultramikroanalyse unter besonderer :Berticksichtigung klinisch-ehemiseher und bioehemiseher Problemstellungen behandelt 35. C. SA~z ~. Uitramikromethoden sind nach der Definition des Verf. solehe, die mit 1--50 #l AusgangslSsung auskommen. Gravimetrisehe Bestimmungsverfahren sind im Laufe der Entwieklung praktisch verschwunden, dafiir treten colorimetrische, potentio- metrisehe, amperometrische and andere physikMiseh-chemische Methoden, oft kombiniert mit titrimetrisehen Methoden immer starker in den Vordergrund. Das klassisehe Instrumentarium der Mikroanalyse geniigt den Anforderungen nur sehr nnvollkommen. Erst die neuen Kunststoffe wie Poly~thylen, Teflon u. a. ermSg- lichen die Konstruktion geeigneter Ger~te. Das I~einigen der Gergte wird fast vSllig vermieden, indem Pipetten und Kiivetten ohne Zwisehenreinigung verwendet werden und das iibrige )s wie I~eagensrShrchen, ZentrifugenrShrehen und Titrationsbeeher naeh Gebrauch verworfen wh'd. Unter den physikalischen und

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Berieht: Allgemeine anMytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 133

physikochemischen Grundlagen sind in einzelnen Absehnitten beschrieben: I~elative VergrSBerung der Oberflgehe, Denaturierung yon Eiweigen an Oberflgchen, Fermentinaktivierung, Immobilisierung an Oberflgchen, Anreicherung yon ober- flgehenaktiven Substanzen an Oberflgehen, Volumenverminderung dureh Ver- dampfen, t~einheit der Gergte, Verunreinigungen aus der Luft und Filtration. Das Kapitel ,,Apparative Ausriistung': behandelt naeh allgemeinen Darlegungen fol- gende Absehnitte: Das Prinzip der Reproduzierbarkeit, Pipetten, Bfiretten, l~iihrer, Titrationstiseh, Ultramikrophotometer, Zentrifugen, Titrierbecher, Zentri- fugen- und l~eagensrShrehen und sehlieBlich eine Blut-ptt-Elektrode.

1 Chimia (Aarau) 13, 192--202 (1959). Zentrallab. Kantonsspital, Genf (Sehweiz). E. BANKI~ANN

Turbidhnetrische Bestinunungen k5nnen grundsgtzlich auf zwei Arten durch- gefiihrt werden: durch Vergldch mit Trfibungsstandards oder dureh Titration. Wghrend die erste ~Iethode gro•e Schwierigkeiten aufweist, lassen sich nach den Betrachtungen yon 1%. B. F l s c ~ , lVl. L. Y~T~s und M. M. BATTS 1 fiber die t%olle der Keimbildung und des Kristallwachstums dutch Titration unter gewissen Vor- aussetzungen befriedigende Ergebnisse erzielen. Es sind dies a) die fortdauernde Keimbildung auf Kosten des Kristallwachstums, b) vermindertes Ansflocken und Absitzen des Niederschlags und c) eine vermehrte Keimbildung, die eine h6here optische Dichte bedingt und damit die Bestimmung kleinerer Mengen erlaubt. Es wird gezeigt, dal~ hgufig durch die Anwesenheit einer kleinen Menge nichtionogener oberflgchenaktiver Substanzen obige Forderungcn in betri~chtlichem ~aBe erffillt sind. Offenbar werdcn diese Substanzen yore NiederschIag adsorbiert und verhin- dern oder verringern dadurch das KristMlwachstum. Die Wirkung dieser Substan- zen ist selektiv, d.h. in einigen Systemen ist sie sehr ausgeprggt, und in anderen ist sie nicht vorhanden. Folgende Beispiele werden kurz beschrieben: ~ariumsulfat. Tergitol und Triton bewirken eine deutliche ErhShung der optischen Diehte; dennoch bleibt die Endpunktserkennung schwierig. Bei der Fgllung yon J~lei- chromat oder Bleimolybdat haben die beiden Substanzen keinen sichtbaren EinfluB. Beim letzten ist dagegen die Zugabe yon Dextrin vorteilhaft. Beim Bleicarbonat istG die Wirkung sehr ausgeprggt. Eine leichtere Endpunktsfindung ist hier auch durch die Anwendung yon konzentrierterem Fgllungsreagens mTglieh. Calciumoxalat zeigt in Gegenwart der beiden Detergentien erhThte optische Dichte, so dag sehr kleine Calciummengen bestimmbar werden. Der Effekt ist jedoch nicht vTllig reproduzier- bar. Beim Silberchlorid ist die Zugabe der beiden oberfigchenaktiven Verbindungen ohne Einflug. Gelatine verhindert die Endpunktserkennung vTllig; ebenso ist Dextrin naehteilig. Nickeldiacetyldioxim bfldet mit Triton oder Tergitol, besonders in Gegenwart yon Gelatine eine ziemlieh stabile Suspension; das hgufig zu beob- tende Krieehen des Niedersehlags wird nnterdr/ickt. Beim Calciu~nfluorid wird die Genauigkeit der Bestimmung dutch die Zngabe wesentlieh verbessert.

1 Anal. ehim. Aeta (Amsterdam) 20, 501--505 (1959). Univ. Bloomington, Ind. (USA). E. BA~A~-N

Zur Kupfer/Cadmium-Trennung bei quantitativen Analysen ohne Vel~vendung yon Cyanid gibt S. S.~YAL 1 eine neue Methode an, die auf der L6slichkeit yon Cadmiumsutfid in heiSer verd. Schwefelsgure beruht, wghrend Kupfersulfid unter diesen Bedingungen unlSslich bleibt. Die Trennung lgBt sich auch als Tiipfel. nachweis wie folgt ausffihren: 1 Tr. der ProbelTsnng wird auf Filtrierpapier mit Schwefelwasserstoffgas behanddt. Der Fleck wird dabei schwarz (CuS). Der Zu- satz yon einigen Tropfen kochender retd. Schwefelsgure ffihrt zur Ansbildung