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Die Preußische Staatsbank Seehandlung 1922—1932. Denkschrift vorgelegt aus Anlaß des 160jährigen Bestehens Review by: A. v. Mühlenfels FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 4, H. 2 (1937), pp. 351-352 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908103 . Accessed: 12/06/2014 21:35 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.78.108.41 on Thu, 12 Jun 2014 21:35:02 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Die Preußische Staatsbank Seehandlung 1922—1932. Denkschrift vorgelegt aus Anlaß des 160jährigen Bestehens

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Die Preußische Staatsbank Seehandlung 1922—1932. Denkschrift vorgelegt aus Anlaß des160jährigen BestehensReview by: A. v. MühlenfelsFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 4, H. 2 (1937), pp. 351-352Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908103 .

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Literatur. 351

seinen auch heute noch wesentlichsten Ziigen vollzog, und der anschlieBenden Periode des ,,Kampfes gegen den Liberalismus" ist das Kernstiick der Schrift und bei aller Kurze sehr lesenswert. Auch die Darstellung der im allgemeinen besser gekannten Entwicklung von 1870 - 1914 bietet viel Anregendes. Es ergibt sich auch fiir diese Zeit immer wieder die Schopferkraft der offentlichen Hand gegeniiber Aufgaben, die die private nicht losen will oder kann.

In einem (unverhaltnismaBig kurz gefaBten, fast nur statistischen) SchluB- teil schildert Verfasser dann den ,,gegenwartigen Stand des offentlichen Bank- wesens im Vergleich mit der Vorkriegszeit". Er fiihrt die bekannten Griinde dafiir an, die in der Kriegs- und Nachkriegszeit zu einem starken quantitativen Anwach- sen des Anteils der offentlichen Hand am Bankwesen gefiihrt haben. ,,Ein starkes vielseitiges Bankwesen, iiber welches die Wirtschaftsfiihrung den Kapitalstrom der Wirtschaft unmittelbar erfassen und leiten kann", sei ,, heute vorhanden" und stehe ,,zum planvollen Einsatz bereit" (S. 129). Jenes starke quantitative Wachstum des Anteils der offentlichen Hand habe bewirkt, daB ,,der iiberwiegende Teil der deutschen Bankwirtschaft von der offentlichen Hand beherrscht wurde, als der Nationalsozialismus die Macht iibernahm" (S. 155). ,, Diese Entwicklung der organischen Aufsaugung des privaten Restsektors des . . . Bankwesens durch den offentlichen Sektor wird zwanglaufig weitergehen. Niemand wird diese Entwick- lung hemmen" (S. 151). - Hier in diesem SchluBteil vermiBt man ein naheres Ein- gehen auf die inneren Probleme des offentlichen Bankwesens, z. B. auf die uberkommenen, vielleicht sogar wesensmaBigen Spannungen in ihm. Sie haben ja ein starkes Argument gegen die allgemeine Verstaatlichung gebildet; es komme, sagt man, vor allem auf eine zielklare, einheitliche krisenbekampfende Kreditpolitik an, und gerade in dieser Hinsicht seien die offentlichen Kreditinstitute schwerer noch als die privaten zur Ein- und Unterordnung zu bringen. Hier liegen Kraft- quellen der privaten Bankwirtschaft, die das ganze Gewicht ihrer reicheren Erfah- rungen gerade auf den fiir die Konjunkturpolitik wichtigen Gebieten der Kredit- wirtschaft geltend machen kann. Man wird daher doch wohl dem Verfasser in- soweit nicht zustimmen konnen, als er von der zu erwartenden ,, organischen Auf- saugung des privaten Restsektors" wie von einem sicher zu erwartenden ProzeB spricht. Das Gewicht muB vielmehr - ganz im Sinne der Grundrichtung des Ver- fassers - in erster Linie auf den weiteren innerenAusbau des offentlichen Bankwesens zu immer erhohter volkswirtschaftlicher Leistung gelegt werden. Eben dazu ist aber die Pflege seiner Geschichte wie im vorliegenden Werke des Verfassers ein hervorragendes MitteL Gerhard WeiBer.

Die PreuBische Staatsbank Seehandlung 1922-1932. Denkschrift vorgelegt aus AnlaB des 160jahrigen Bestehens. Berlin 1932. 93 S. Die PreuBische Staatsbank nimmt im deutschen Bankwesen eine Sonder-

stellung ein, die sich dadurch kennzeichnet, daB sie ihre Kredite in der Hauptsache an Kreditinstitute gibt, und vor allem dadurch, daB sie der Bankier des Staates ist, der fiir die Verwertung der fliissigen Staatsgelder und fiir die Auflegung seiner Anleihen zu sorgen hat. Diese letztere Betatigung, zu der noch die Verwaltung eines groBen Teils der Liquiditatsreserven der Sparkassen kam, hat der Seehand- lung schon seit langem einen iiberragenden EinfluB auf den deutschen Geldmarkt verschafft und ihr damit eine schwere Verantwortung aufgebiirdet. Diese Ver- antwortung war besonders schwer in der Zeit, iiber die die hier anzuzeigende Denk- schrift berichtet. Die PreuBische Staatsbank hat in dieser Epoche viel dazu bei- getragen, die mannigfachen Schwierigkeiten, die sich in der Zeit nach der Inflation ecgeben haben, zu erleichtern. Durch ihre Hande ist ein groBer Teil der Gelder ge- flossen, die der Staat zur Stiitzung der Wirtschaft verausgabt hat. Seit 1925 hat die Seehandlung ihren Geschaftsbereich erheblich erweitert.

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3 52 Literatur.

Der Jubilaumsgeschaftsbericht gibt eine knappe, eindrucksvolle Darstellung der Betatigung der Bank in der Zeit von ihrem 150. bis zu ihrem 160. Jubilaum.

A. v. M u h 1 e n f e 1 s.

Wolfgang Volwassen, Wahrung, Wirtschaft und AuBen- handel. Die Theorie der Wechselkurse und das englische Beispiel. Neiie Deutsche Forschungen. Abteilung Nationalokonomie. Band 5. Berlin, Junker & Diinnhaupt, 1935. VII, 81 S. Die Schrift beginnt mit einem vielversprechenden Motto: ,,Das ,naturliche'

Niveau der Valuta ist das, bei dem die geringste Belastung der Wirtschaft und der groBte AuBenhandel moglich ist." Unter diesem Leitgedanken wird eine Kritik der Zahlungsbilanztheorie und vor allem der Kauf kraftparitatstheorie in C a s s e 1 - s c h e r Formulierung gegeben. Leider ist der aufbauende Teil dieser Kritik, der das in seiner Formulierung doch noch recht unbestimmte Motto mit einem ein- deutigen und greifbaren Inhalt erfiillen sollte, nicht so gelungen, wie man es viel- leicht wiinschen mochte. Gleichwohl gibt das Buch eine ganze Anzahl guter Einzel- gedanken und Formulierungen, denen allerdings auch manche weniger gut durch- dachte Stellen gegeniiberstehen.

Es beriihrt angenehm, daB - im Gegensatz zu manchen anderen neueren Schriften, die sich mit Problemen des internationalen Wirtschaftsverkehrs be- fassen - eine (allerdings nur recht andeutungsweise) Herausarbeitung des Unter- schiedes des zwischenlandischen vom binnenwirtschaftlichen Verkehr an den Be- ginn der Darlegungen gestellt wird. So wird der Fehler vermieden, manche Phano- mene des internationalen Wirtschaftsverkehrs als grundsatzlich wesensgleich mit denen innerhalb der Grenzen der Volkswirtschaft darzustellen.

Die - im Rahmen der Untersuchungen - wichtigste Feststellung dieses Kapitels ist, daB ,,es keine von vornherein feststehende Konkurrenzuberlegenheit eines Landes gibt; ein Urteil iiber einen Preisvorsprung kann vielmehr nur bei Zugrundelegung eines bestimmten Devisenkurses gefallt werden". Damit gelangt der Verfasser sogleich zur Kernfrage seiner Untersuchung.

Das zweite Kapitel gibt eine sehr kurze Darstellung des Inhalts der Zahlungs- bilanztheorie und der Kaufkraftparitatslehre und flicht daran einige kritische Be- merkungen, die aber gegeniiber Keynes und anderen Kritikern jener Theorie nichts Neues bringen.

Das dritte Kapitel tragt den Titel: ,,Positive Kritik und Aufbau der Bestim- mungsgrunde der Wechselkurse." Es fangt mit einer sehr begruBenswerten Fest- stellung an: daB namlich der Devisenmarkt sich in vielen Dingen von einem ge- wohnlichen Warenmarkt unterscheidet und daB daher fiir ihn besondere Regeln gel- ten. Sodann wird der Versuch unternommen, den Begriff ,,Zahlungsbilanz" aus den ,,verschiedenen Tatbestanden" heraus zu erklaren, ,,die dem Problemkreis Zahlungsbilanz zugrunde liegen". Dieser Versuch einer syntheschen Definition er- scheint mir nicht aussichtsreich. Die Zahlungsbilanz ist ein Ganzes, das auch als solches wirkt und als solches erfaBt werden muB. Eine Aufteilung in Teilbilanzen kann erst erfolgen, wenn das Ganze festgelegt ist. Und sie kann uns zwar viel dariiber sagen, durch welche Ursachen die Gestaltung der Zahlungsbilanz bestimmt wird, nicht aber dariiber, was denn eine Zahlungsbilanz ist.

Was im iibrigen in diesem Kapitel gegeben wird, sind die bekannten Gegen- uberstellungen verschiedener intemationaler Bilanzen.

Die beiden folgenden Abschnitte enthalten die wesentlichen Gedanken zur Kritik der Kaufkraftparitatslehre: Hindernisse im internationalen Preisausgleich und EinfluB von Kapitalbewegungen auf die Wechselkurse. t)ber das bereits Be- kannte geht allerdings auch der Inhalt dieser Abschnitte nicht hinaus und es gibt einige Punkte, in denen der Besprecher dem Verfasser nicht zu folgen mag. Einige von iHnen seien kurz erwahnt.

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