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Buchbespchunqen 53 gute, teils weniger gute licht- und elektronenoptische Darstellungen von Pilzen und Bak- terien bringen. Man sieht z. B. Sporangien von Rhizopus nigricans, verschieden stark vergroaert, Mucorhefe, Fructitkorper von Sordaria und Claviceps, Riesenkolonien von Oospora, Mycoderma usw., zahlreiche Bilder von Aspergillaceen, einen Actinomyceten; daiin folgen Teilungsstadien von Ralrterien bei 50000facher (photographischer) Endver- groaerung, Habitusbilder voii Bnkterien, Beggiatoa, Leptothrix, Spirochaten, - also neben Mikroben, die typisch fur Milch und Molliereiprodukte sind, auch viele, die keine Beziehung zum Thema des Buches haben. Eingestreut sind schematische Ohersichts- tafelri iiber Yruchtfornien bei verschiedenen l’ilzgruppen. Der Text urnfalit 60 Seiten, von denen 36 Gestalt, Stoffwechsel, Abtotung durch chemische und physikalische Mittel behandeln, 11 sich auf Systematik erstreclren und I5 einen kurzen historischen Ober- blick geben. Autor und Verlag mocliten in dern Buch eine Hilfe fur den Lernenden und fur den gebildeten Laien einen Fuhrer zii den Formensclidnheiten des Mikrokosmos sehen. Der Laie wird indessen mit vielen Abbildungen nichts ltechtes anzufitrigen wissen, mag er nun nach Kunstformen der Natur oder nauh Uelehrnng suchen, umsoweniger als eine Erliiuterung des Dargestellten, vom Naineo und voii der Vergro13eruiig abgesehen, fast iiberall fehlt. Und der Lernende wird, besonders wenn er aus der Praxis lrommt oder sich erst in die Mikrobiologie einarbriten will, wohl kaum in der Lage sein, den ersten 26 Seiten des Textes zu folgen, die einerseits aderst korizentriert geschrieben und andererseits doch nur Pragmente der Morphologie und Physiologie sind und noch d a m so schwierige Fragen wie 13akterien-Cyklogenie und alkoholische Giirung streifen. Den kritischen Leser lilljt das Buch nach Anlage und Inhalt unbefriedigt, und man hedauert, da13 so vie1 Miihe vcrgebens aufgewandt worden ist. W. Schwartz Merek’s Jahresbericht. 63. Jahrgang, 447 Seiten. Weinheim/Bergstr. 1949. Verlag Chemie G.m.b.H. Preis kart. DM 20,--. Auch dieser new Rand des allgemein anerkannten und geschatzten Informations- dienstes bietet den geschickt zusammengestellten Uberblick iiber die neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Pharmakottierapie und Pharmazie aus dem Berichtsjahr 1949. Eine starkere Beriiclisichtigung findet irn lteferatenteil p-Amino-benzoesiiure, p-Amino- salizylsilure, Antibiotika mit einem Sonderkapitel iiber Penicillin und Streptomycin, Anti- histamine, A. T. 10, Conteben, Curare, Dicumarol, Diiitliylstilboestrol, Yolsiiure, Nikotin- saure, Secale, Sulfonamide, Thiouraciele und Vitamine. Drei Originalarbeiten befassen sich mit Digitalis. Nach einem tfbersichtsartilcel iiber den Stand der Digitalisforschung von W. Kiissner berichtet G. Zollncr iiber pharmalrologische Gesichtspunkte zur thera- peutischen Anwendung des Digitoxins uncl l’rof. 1C. Spang iiber die Herztherapie niit Digitoxin. Somit ist der vorliegende Band fur jedcn Mediziner und Apotheker eine Fundgrube wertvollen Wissens und reiht sich wiirdig den friiheren Jahresberichten an. Bersch Die Rohstolle der Garaiigsindustrie voii Hans I-ogel. 88 Tab., 167 Seiten. Rase1 1949, Verlag Wepf & Co. Preis SFr 18,--. Die ubersicht iiber die Rohstoffe dcr GBrungsindustrie wendet sich vor allem an den Glrungsfachmann. In der dem bekannten Verfasser eigenen, klaren und verstlndlichen Art sind die in der Weltliteratur zeretreuten Mitteilungen uber die zuclrer- und stiirke- haltigen Rohstoffe, iiber Holz und Holzzucker und iiber die notwendigen Niihrsalze zusammengetragen. Wenn das so entstandene Handbuch ein Ratgeber fur alle an Gar- prozessen Interessierten sein will, d iirfte es sich dariiber hinaus bald in weitesten Kreisen grol3er Beliebtheit erfreuen. Da man das Wesentliche iiber das Vorkommen, die Gewin- nung und die Bestandteile der lieute benutzten uiid greifbaren Itohstoffe fur Garungs- prozesse zusammengestellt findet, wird das Buch besonders auch Apothekern und Lebens- mittelchemiltern als Nachschlagewerk willkommen win. Ein umfangreiches Sachverzeichnis, iibersichtliche Tabellen und Formelbilder erleiclitern die Benutzung, ein umfangreiches Sachverzeichnis und eine umfassende Literaturubersicht erhohen seinen Wert. Fraak:

Die Rohstoffe der Gärungsindustrie von Hans Vogel. SS Tab., 167 Seiten. Basel 1949, Verlag Wepf & Co. Preis SFr 18,—

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Page 1: Die Rohstoffe der Gärungsindustrie von Hans Vogel. SS Tab., 167 Seiten. Basel 1949, Verlag Wepf & Co. Preis SFr 18,—

Buchbespchunqen 53

gute, teils weniger gute licht- und elektronenoptische Darstellungen von Pilzen und Bak- terien bringen. Man sieht z. B. Sporangien von Rhizopus nigricans, verschieden stark vergroaert, Mucorhefe, Fructitkorper von Sordaria und Claviceps, Riesenkolonien von Oospora, Mycoderma usw., zahlreiche Bilder von Aspergillaceen, einen Actinomyceten; daiin folgen Teilungsstadien von Ralrterien bei 50000facher (photographischer) Endver- groaerung, Habitusbilder voii Bnkterien, Beggiatoa, Leptothrix, Spirochaten, - also neben Mikroben, die typisch fur Milch und Molliereiprodukte sind, auch viele, die keine Beziehung zum Thema des Buches haben. Eingestreut sind schematische Ohersichts- tafelri iiber Yruchtfornien bei verschiedenen l’ilzgruppen. Der Text urnfalit 60 Seiten, von denen 36 Gestalt, Stoffwechsel, Abtotung durch chemische und physikalische Mittel behandeln, 11 sich auf Systematik erstreclren und I5 einen kurzen historischen Ober- blick geben.

Autor und Verlag mocliten in dern Buch eine Hilfe fur den Lernenden und fur den gebildeten Laien einen Fuhrer zii den Formensclidnheiten des Mikrokosmos sehen. Der Laie wird indessen mit vielen Abbildungen nichts ltechtes anzufitrigen wissen, mag er nun nach Kunstformen der Natur oder nauh Uelehrnng suchen, umsoweniger als eine Erliiuterung des Dargestellten, vom Naineo und voii der Vergro13eruiig abgesehen, fast iiberall fehlt. Und der Lernende wird, besonders wenn er aus der Praxis lrommt oder sich erst in die Mikrobiologie einarbriten will, wohl kaum in der Lage sein, den ersten 26 Seiten des Textes zu folgen, die einerseits a d e r s t korizentriert geschrieben und andererseits doch nur Pragmente der Morphologie und Physiologie sind und noch d a m so schwierige Fragen wie 13akterien-Cyklogenie und alkoholische Giirung streifen.

Den kritischen Leser lilljt das Buch nach Anlage und Inhalt unbefriedigt, und man hedauert, da13 so vie1 Miihe vcrgebens aufgewandt worden ist. W . Schwartz

Merek’s Jahresbericht. 63. Jahrgang, 447 Seiten. Weinheim/Bergstr. 1949. Verlag Chemie G.m.b.H. Preis kart. DM 20,--.

Auch dieser n e w Rand des allgemein anerkannten und geschatzten Informations- dienstes bietet den geschickt zusammengestellten Uberblick iiber die neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Pharmakottierapie und Pharmazie aus dem Berichtsjahr 1949. Eine starkere Beriiclisichtigung findet irn lteferatenteil p-Amino-benzoesiiure, p-Amino- salizylsilure, Antibiotika mit einem Sonderkapitel iiber Penicillin und Streptomycin, Anti- histamine, A. T. 10, Conteben, Curare, Dicumarol, Diiitliylstilboestrol, Yolsiiure, Nikotin- saure, Secale, Sulfonamide, Thiouraciele und Vitamine. Drei Originalarbeiten befassen sich mit Digitalis. Nach einem tfbersichtsartilcel iiber den Stand der Digitalisforschung von W . Kiissner berichtet G. Zollncr iiber pharmalrologische Gesichtspunkte zur thera- peutischen Anwendung des Digitoxins uncl l’rof. 1C. Spang iiber die Herztherapie niit Digitoxin.

Somit ist der vorliegende Band fur jedcn Mediziner und Apotheker eine Fundgrube wertvollen Wissens und reiht sich wiirdig den friiheren Jahresberichten an. Bersch

Die Rohstolle der Garaiigsindustrie voii Hans I-ogel. 88 Tab., 167 Seiten. Rase1 1949, Verlag Wepf & Co. Preis SFr 18,--.

Die ubersicht iiber die Rohstoffe dcr GBrungsindustrie wendet sich vor allem a n den Glrungsfachmann. I n der dem bekannten Verfasser eigenen, klaren und verstlndlichen Art sind die in der Weltliteratur zeretreuten Mitteilungen uber die zuclrer- und stiirke- haltigen Rohstoffe, iiber Holz und Holzzucker und iiber die notwendigen Niihrsalze zusammengetragen. Wenn das so entstandene Handbuch ein Ratgeber fur alle an Gar- prozessen Interessierten sein will, d iirfte es sich dariiber hinaus bald in weitesten Kreisen grol3er Beliebtheit erfreuen. Da man das Wesentliche iiber das Vorkommen, die Gewin- nung und die Bestandteile der lieute benutzten uiid greifbaren Itohstoffe fur Garungs- prozesse zusammengestellt findet, wird das Buch besonders auch Apothekern und Lebens- mittelchemiltern als Nachschlagewerk willkommen win. Ein umfangreiches Sachverzeichnis, iibersichtliche Tabellen und Formelbilder erleiclitern die Benutzung, ein umfangreiches Sachverzeichnis und eine umfassende Literaturubersicht erhohen seinen Wert. Fraak: