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78 Bericht: Spezielle analytische Methoden: Mit der quantitativen Analyse yon Tonmineralien mit Hilfe des Riintgen- spektrometers beschi~ftigen sich G. TALV~EIMO und J. L. WroTE 1. Die Verf. best~tigen hierbei die Eignung der bisher angewandten Vorbehandlung des Viel- stoffsysteras KaoZinit-Itlit-Bentonit mit Kationenaustausehern (Amberlite 1 R100 mit Si, Na, K, NH 4, Mg und Ca) sowie seine Solvatisation mit Glycerin, Poly- propylenglykol und 2-Methylpentan-2,4-diol. !Die auf diese Art vorbehandelten natfirlichen -- bzw. ffir Eiehwerte zusararaengestellten -- Tonmineralien wurden als Suspension auf Glasplatten gebracht und bei 8% realtiver Feuehtigkeit ein- getroeknet. Diese Tonschichten, deren Gewicht 5 rag je etwa 6,45 cm 2 betragen soll, wurden yon den Verf. -- zura Untersehied yon den bisher fiblichen Verfahren -- nicht mit Hilfe eines RSntgenspektrographen untersueht, vielmehr wurde das No~Enco-RSntgenspektrometer Type 12021 angewendet, das mit GEmE~-Zghl- rohr und automatisch arbeitender Abtast- und l~egistriereinriehtung versehen ist. Der Me~fehler der letztgenannten Einrichtung entspraeh rait 5--10% etwa dem der photographischen Anordnung. Die Dauer der Analyse betrug aber nur noeh Minuten statt der frfiher erforderlichen Stunden. Die Arbeit enth~lt viele Daten und experiraentelle Einzelheiten, auf welehe ira g~hmen eines ]~eferats nieht ein- gegangen werden kann. W. SG~U~K~C~T. Zur Bestimmung yon freiem SiO 2 uud AI203 in Tonmineralien stellte MAr- GARET ~). 19~GSTER 2 systematische Untersuchungen fiber die LSslichkeiten der ver- schiedenen Modifikationen in Na2C Q- oder NaOH-LSsung an. So 15sen sich z. B. 400 rag Opal in 75 ml 0,5 n NaOH-L5sung bei 4stiindigem Behandeln in einer Platinschale im Darapfbad. Bei g]eicher Behandlung 15sen sich 90 nag Cristoballit bzw. 57 mg Quarz, wenn diese vor der Behandlung bis auf eine KorngrSl~e yon wenigstens 2 # zerkleinert wurden. Zur Bestimmung yon freiem SiO2 und A1203 in einem Tonraineral versetzt man 1 g .in einer 100 ml fassenden Platinschale mit 75 ral 0,5 n Natronlauge, bedeckt die Scha]e mit einem Platindeekel und l~I3t alles 4 Std auf einem Dampfbad stehen. Alle 30 rain sol] uragerfihrt werden. Nach dem Abfi]trieren, das eventuell wiederholt werden rau~, bis ein klares Filtrat erhalten wird, und Wasehen rait l%iger Na0H-LSsung, neutralisiert man das Filtrat rait Salzs&ure, gibt 5 ral Salzs~ure im i]berschu]] zu, dampft bis zur Trockne ein und bestimmt Si und A1 in bekannter Weise. -- Eine 5%ige Na2CO3-LSsung 15st die freien Oxyde nieht quantitativ. Allerdings wird auch ein geringer Teil des gebun- denen SiO 2 (z. B. beira Bentonit 7,5%) beim Behandeln mit 0,5 n Natronlauge rait gelSst. Da die Methode haupts~iehlich zur Bestimmung der freien Oxyde in Mont- morilloniten angewandt wird und nur fiir die Aufstelhng einer richtigen Formel benStigt wird, kann sie in Verbindung rait RSntgenaufnahmen befriedigende Er- gebnisse liefern. Aus dem Verh~ltnis SiO 2 zu A1203, das gelSst wurde und aus dem Verhiiltnis SiO 2 zu A1203, das vor der NaOH-Behandlung analysiert wurde, kann man absch~itzen, wieviel gebundene Oxyde mit gelSst wurden. -- Maximal wurden 2,25% A1208 bzw. 15,71% Si02 als freie Oxyde in Montmorilloniten gefunden. K . BBODERSEN. Die Sauerstoffbestimmung in Chrom nach den] Vakuumsehmelzverfahren wird sehr eingehend yon W. S. Ho]~To~ und J. BRADY3 b~handelt. Die Bestimraung wird in einem Apparat durehgeffihrt, der dem yon A. L. B]~Ac~ und W. G, GULD- ~E~ ~ ~hnlich ist. An Stelle der Glashi~hne, deren Hahn~ett hShere Blindwerte gibt, Analyt. Chemistry 24, 1784--1789 (1952). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA). 2 Geochira. eosraoehim. Acta (London)3, 143--154 (1953). U.S. Geological Survey. Analyt. Chemistry 25, 1891--1898 (1953). Knolls Atomic Power Lab., General Electric Co., Schenectady, N.Y. (USA). Analyt. Chemistry 22, 366 (1959), vgh diese Z. 133, 221 (1951).

Die Sauerstoffbestimmung in Chrom nach dem Vakuumschmelzverfahren

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Page 1: Die Sauerstoffbestimmung in Chrom nach dem Vakuumschmelzverfahren

78 Bericht: Spezielle analytische Methoden:

Mit der quantitativen Analyse yon Tonmineralien mit Hilfe des Riintgen- spektrometers beschi~ftigen sich G. TALV~EIMO und J. L. WroTE 1. Die Verf. best~tigen hierbei die Eignung der bisher angewandten Vorbehandlung des Viel- stoffsysteras KaoZinit-Itlit-Bentonit mit Kationenaustausehern (Amberlite 1 R100 mit Si, Na, K, NH 4, Mg und Ca) sowie seine Solvatisation mit Glycerin, Poly- propylenglykol und 2-Methylpentan-2,4-diol. !Die auf diese Art vorbehandelten natfirlichen - - bzw. ffir Eiehwerte zusararaengestellten - - Tonmineralien wurden als Suspension auf Glasplatten gebracht und bei 8% realtiver Feuehtigkeit ein- getroeknet. Diese Tonschichten, deren Gewicht 5 rag je etwa 6,45 cm 2 betragen soll, wurden yon den Verf. - - zura Untersehied yon den bisher fiblichen Verfahren - - nicht mit Hilfe eines RSntgenspektrographen untersueht, vielmehr wurde das No~Enco-RSntgenspektrometer Type 12021 angewendet, das mit GEmE~-Zghl- rohr und automatisch arbeitender Abtast- und l~egistriereinriehtung versehen ist. Der Me~fehler der letztgenannten Einrichtung entspraeh rait 5- -10% etwa dem der photographischen Anordnung. Die Dauer der Analyse betrug aber nur noeh Minuten statt der frfiher erforderlichen Stunden. Die Arbeit enth~lt viele Daten und experiraentelle Einzelheiten, auf welehe ira g~hmen eines ]~eferats nieht ein- gegangen werden kann. W. SG~U~K~C~T.

Zur Best immung yon freiem SiO 2 uud AI203 in Tonmineralien stellte MAr- GARET ~). 19~GSTER 2 systematische Untersuchungen fiber die LSslichkeiten der ver- schiedenen Modifikationen in Na2C Q - oder NaOH-LSsung an. So 15sen sich z. B. 400 rag Opal in 75 ml 0,5 n NaOH-L5sung bei 4stiindigem Behandeln in einer Platinschale im Darapfbad. Bei g]eicher Behandlung 15sen sich 90 nag Cristoballit

�9 bzw. 57 mg Quarz, wenn diese vor der Behandlung bis auf eine KorngrSl~e yon wenigstens 2 # zerkleinert wurden. Zur Bestimmung yon freiem SiO2 und A1203 in einem Tonraineral versetzt man 1 g .in einer 100 ml fassenden Platinschale mit 75 ral 0,5 n Natronlauge, bedeckt die Scha]e mit einem Platindeekel und l~I3t alles 4 Std auf einem Dampfbad stehen. Alle 30 rain sol] uragerfihrt werden. Nach dem Abfi]trieren, das eventuell wiederholt werden rau~, bis ein klares Filtrat erhalten wird, und Wasehen rait l%iger Na0H-LSsung, neutralisiert man das Fil trat rait Salzs&ure, gibt 5 ral Salzs~ure im i]berschu]] zu, dampft bis zur Trockne ein und bestimmt Si und A1 in bekannter Weise. - - Eine 5%ige Na2CO3-LSsung 15st die freien Oxyde nieht quantitativ. Allerdings wird auch ein geringer Teil des gebun- denen SiO 2 (z. B. beira Bentonit 7,5%) beim Behandeln mit 0,5 n Natronlauge rait gelSst. Da die Methode haupts~iehlich zur Bestimmung der freien Oxyde in Mont- morilloniten angewandt wird und nur fiir die Aufstelhng einer richtigen Formel benStigt wird, kann sie in Verbindung rait RSntgenaufnahmen befriedigende Er- gebnisse liefern. Aus dem Verh~ltnis SiO 2 zu A1203, das gelSst wurde und aus dem Verhiiltnis SiO 2 zu A1203, das vor der NaOH-Behandlung analysiert wurde, kann man absch~itzen, wieviel gebundene Oxyde mit gelSst wurden. - - Maximal wurden 2,25% A1208 bzw. 15,71% Si02 als freie Oxyde in Montmorilloniten gefunden.

K. BBODERSEN.

Die Sauerstoffbestimmung in Chrom nach den] Vakuumsehmelzverfahren wird sehr eingehend yon W. S. Ho]~To~ und J. BRADY 3 b~handelt. Die Bestimraung wird in einem Apparat durehgeffihrt, der dem yon A. L. B]~Ac~ und W. G, GULD- ~E~ ~ ~hnlich ist. An Stelle der Glashi~hne, deren Hahn~ett hShere Blindwerte gibt,

Analyt. Chemistry 24, 1784--1789 (1952). Purdue Univ., Lafayette, Ind. (USA). 2 Geochira. eosraoehim. Acta (London)3, 143--154 (1953). U.S. Geological Survey.

Analyt. Chemistry 25, 1891--1898 (1953). Knolls Atomic Power Lab., General Electric Co., Schenectady, N.Y. (USA).

Analyt. Chemistry 22, 366 (1959), vgh diese Z. 133, 221 (1951).

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2. Auf Handel, Industr ie und Landwir tschaf t beziigliehe. 79

werden Queeksilber-Glas-Solenoidventile besonderer Konst rukt ion angewendet. Die besten Ergebnisse bei der Sauerstoffbestimmung werden in einem Schmelzbad yon 75~o Eisen und 25~o Zinn erzielt bei einer Arbei ts temperatur yon 1600 ~ C. In diesem Fall werden 85% des vorhandenen Sauerstoffs (in einem synthet ischen Ge- miseh yon Cr20 a und Chrommetall) wiedergefunden. Die Ausbente sinkt auf etwa 70~ wenn der ChromgehMt des Bades bei aufeinanderfolgenden Best immungen auf etwa 50/o angestiegen ist. Die Fehler kSnnen ausgesehaltet werden, wenn man den Appara t mi t Standardproben yon bekamltem Sanerstoffgehalt eieht. Die Re- sultate stehen in Einklang mi~ den naeh der etwas modifizierten LSsungsmethode von H. G. SI~OnT 1 erhal tenen Werten. H. KU:aTENACKEI~.

Stahl. Zur schnellen Mikrobestimmung yon Silicium sind naeh H. GoT6 und Y. KA~:ITA 2 die eolorimetrischen Methoden geeignet, bei welchen entweder die Gelbf~trbung yon Silieomolybdat oder die empfindliehere Blauf~rbung yon 1Kolyb- dgnblau gemessen wird. - - Silicomolybdatmethode: Man 15st 0,25 g der Stahlprobe in 7 ml 3 n Salpeters/~ure, koeht mi t 1 Tr. 5% iger Permanganat lSsung his zur braunen F~llung, 16st dureh Rednkt ion mi t 2 - -3 Tr. 10%iger Natr iumnitr i t lSsung und ver- koeht den Uberseh~B an nitrosen Gasen. Man verdi innt mi t Wasser auf 30 ml, er- h i tz t nach Zugabe yon 10 ml 10~oiger Ammoniummolybdat lTsung 2 rain auf 60 ~ C, entfernt yon der Koehplatte, ftigt 10 ml 4~oige NatriumfluoridlSsung hinzu, schiit- fel t and eolorimetriert die gektihlte klare LSsung. Eine kleine Triibung 15st sich beim Sehtit teln auf. Die Best immung fiihrt man gegen eine Standardl5sung dureh, die dureh LSsen yon 0,6472 g K2CrO ~ oder 0,5101 g K2Cr207 in 500 ml I~oiger BoraxlTsung und Verdtinnen mi t Wasser auf 1 Liter hergestellt wird. Die F~rbung dieser LSsung entspr icht 50 mg Si/Liter. Die Bestimmung, die in 10 rain dureh- fi ihrbar ist, bew/~hrt sieh ftir Kohlenstoffst~hle mi t 0,008--0,079~o Si. - - Molybd#in- blaumethode. Man stellt das MoIybd~nblau dutch Redukt ion des Silieomolybdats mit Eisen(II) in Gegenwart yon Oxals/~ure her. Eisen(II) wird in der sehwaeh sauren LTsung durch Redukt ion mit Thiosulfat gebildet. Durch/iihrung. Man 15st 0,25 g der Stahlprobe in 10 ml 3 n Salpeters~ure, oxydiert mi t wenigen Tr. Wasser- stoffperoxydlSsung, verkoeht dieses and neutrMisiert mi t AmmoniaklSsung (1:1) gegen Laekmus. Naeh Zugabe yon 3 ml 5 n Schwefels~ure, wobei sieh etwaiger Eisenniedersehlag 15st, versetzt man mi t 1 ml CuSO4-LSsung (enthal tend 1 mg Cu) und reduziert tropfenweise mi t 20~oiger ThiosulfatlTsung, bis die Violett- f~rbung gerade versehwindet. E in Thiosulfattibersehul~ ist zu vermeiden. Naeh Zu- gabe yon 10 ml 2~oiger AmmoniummolybdatlSsullg und 2 min langem Stehen bei 30 ~ C versetzt man mi t 5 ml 5% iger Oxals~urelSsung, verdi innt auf 50 ml and be- s t immt die F/~rbung nach 1/2 rain mi t dem Fil ter S 66 (PuLFRIc~-Photometer). Arsen und Phosphor stTren nicht. Die Best immung bew~hrt sieh bei Sti~hlen yon Silieiumgehalten yon 0,008--0,080~o und bedarf eines Zeitaufwandes yon 10 rain. Ob man in 5 n Sehwefels~ure, 3 n Salpeters~ure oder in Perchlors~ure 15st, ha t keinen EinfluB auf die Ergebnisse. H. KUI~TENACKER.

Der Bestimmung von Mangan und Chrom in Stghlen und Gufleisen aus einer einzigen Einwaage wird yon L. M. KULBERG, L. A. 3/IOLOT und L. F. GI~IGOI~EVA 3 die Persulfat -Kobal tmethode yon V. I. KvsNEcov und L. M. ]~UDANOVA ~ zugrunde gelegt, welehe die Persulfat-Silbermethode vollsts ersetzt. - - Arbeitsweise. Man 15st 0,5 g Stahl oder 0,2 g GuBeisen in 25 ml Sehwefels~ure (1 : 3), oxydiert

Analyst 75, 335 (1950); vgl. diese Z. 134, 65 (1951/52). 2 Sei. Rep. TThoku Res. Inst. , Ser. A 5, 395--404 (1953). Res. Inst . , Iron. Steel

and other Metals. Z. anal. Chim. 8, 370--372 (1953). Staatl. Univ. Saratov. Z. anal. China. S, 55 (1953).