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602 It. GERLAOH: Polyi~thylenrShrchen und auBerdem vielleich~ einen knSchernen Wieder- versehluB verhindern kann. Die Anbringung des Stempels bei enger Nische zum ovalen Fenster kann sehwierig sein. Wir haben daher einen hirtenstab~hnliehen Stempel in Auftrag gegeben, der es ermSglicht, den Brocessus lentieularis und, "0 Abb.3. Formen der Stapes- prothesen. Oben: ]?oly~thylen- l~6hrchen (SHEX modifiziert); tKitte: Teflon-Stempel (SH~i); unten: Teflon-S~empel (eigener Entwurf) wean man will, aueh das StapeskSpfchen und die Sehne des l~luseulus stapedius zu erhalten (Abb.3). Die Anbringung ist denkbar einfach, da dieser Stempel nut yon oben fiber den langen AmboBschenkel gesehoben werden muB und sich dana dutch seine Eigenelastizit~$ festh~lt. Wegen der schwierigen Beschaff- barkeit des Materials besehr~nken wir uns in der Anwendung des Teflon bisher auf solche Patienten, die eine stark verdickte l~uBplatte, eine sehr enge iNische zum ovalen Fenster oder groSe otosklerotische ]:lerde im Bereieh des ovalen Fensters aufweisen. Es schehl$ noch verfrfiht, fiber die Ergebnisse zu sprechen, da die ers~en Eingriffe mib Teflon erst 7 Monate zurfickliegen. Znsammenfassend laB~ sich sagen, dab his heute weder durch klinische noch dutch experimentelle Befunde die Benutzung yon Fremdmaterial als Stapesersatz beim Menschen bedenklich erscheint. Die Anwendung ist einfaeh und sicher, das audiologische Ergebifis fiberzeugend. 61. H. GERLACH-Siegen/Westf. : Die Schwierigkeiten der Stapedektomie in Abh~ingigkeit yon den otosklerotischen Ver~inderungen (Mit 2 Text- abbildungen) Die Stapes-Chirurgie hat es uns m5glieh gemacht, die otosklerotischen Ver~nderungen der ovalen Fensternische niiher kennenzulernen. Wenn wir auch bei der frfiheren Fenestration oft auf Otoskleroseherde ge- stoBen sind, so k6nnen wir sie bei der l~uBplattenentfernung regelm~iBig erkennen und mfissen danaeh die Teehnik der Stapedektomie variieren. Wit haben yon 900 Stapes-Operationen 500 Stapedektomien der letzten 2 Jahre nach diesem Gesichtspunkt durchgesehen. Die hiiufigste Lokalisation ist die Ringbandsklerose, oft verbunden mit I-Ierden am vorderen oder auch am hinteren Schenkel (55,2~ Nach Perforation und l:lalbierung l~Bt sich die FuBplatte in zwei oder

Die Schwierigkeiten der Stapedektomie in Abhängigkeit von den otosklerotischen Veränderungen

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Page 1: Die Schwierigkeiten der Stapedektomie in Abhängigkeit von den otosklerotischen Veränderungen

602 It. GERLAOH:

Polyi~thylenrShrchen und auBerdem vielleich~ einen knSchernen Wieder- versehluB verhindern kann.

Die Anbringung des Stempels bei enger Nische zum ovalen Fenster kann sehwierig sein. Wir haben daher einen hirtenstab~hnliehen Stempel in Auftrag gegeben, der es ermSglicht, den Brocessus lentieularis und,

" 0

Abb.3. Formen der Stapes- prothesen. Oben: ]?oly~thylen- l~6hrchen (SHEX modifiziert); tKitte: Teflon-Stempel (SH~i);

unten: Teflon-S~empel (eigener Entwurf)

wean man will, aueh das StapeskSpfchen und die Sehne des l~luseulus stapedius zu erhalten (Abb.3). Die Anbringung ist denkbar einfach, da dieser Stempel nut yon oben fiber den langen AmboBschenkel gesehoben werden muB und sich dana dutch seine Eigenelastizit~$ festh~lt. Wegen der schwierigen Beschaff- barkeit des Materials besehr~nken wir uns in der Anwendung des Teflon bisher auf solche Patienten, die eine stark verdickte l~uBplatte, eine sehr enge iNische zum ovalen Fenster oder groSe otosklerotische ]:lerde im Bereieh des ovalen Fensters aufweisen. Es schehl$ noch verfrfiht, fiber die Ergebnisse zu sprechen, da die ers~en Eingriffe mib Teflon erst 7 Monate zurfickliegen.

Znsammenfassend laB~ sich sagen, dab his heute weder durch klinische noch dutch experimentelle Befunde die Benutzung yon

Fremdmaterial als Stapesersatz beim Menschen bedenklich erscheint. Die Anwendung ist einfaeh und sicher, das audiologische Ergebifis fiberzeugend.

61. H. GERLACH-Siegen/Westf. : Die Schwierigkeiten der Stapedektomie in Abh~ingigkeit yon den otosklerotischen Ver~inderungen (Mit 2 Text- abbildungen)

Die Stapes-Chirurgie hat es uns m5glieh gemacht, die otosklerotischen Ver~nderungen der ovalen Fensternische niiher kennenzulernen. Wenn wir auch bei der frfiheren Fenestration oft auf Otoskleroseherde ge- stoBen sind, so k6nnen wir sie bei der l~uBplattenentfernung regelm~iBig erkennen und mfissen danaeh die Teehnik der Stapedektomie variieren.

Wit haben yon 900 Stapes-Operationen 500 Stapedektomien der letzten 2 Jahre nach diesem Gesichtspunkt durchgesehen.

Die hiiufigste Lokalisation ist die Ringbandsklerose, oft verbunden mit I-Ierden am vorderen oder auch am hinteren Schenkel (55,2~ Nach Perforation und l:lalbierung l~Bt sich die FuBplatte in zwei oder

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Schwierigkeiten der Stapedektomie 603

mehreren kleinen Stricken leicht entfernen. Zur Vermeidung einer Blu- tung kann man das vordere oder hintere Drittel der FuBplatte mit der Otosklerosever/~nderung am Schenkelansatz belassen. Da es sich hier in der Regel um normal groBe ovale Fenster handelt, genrgt die Zwei- drittelentfernung.

Die Einengung der ovalen Fensternische durch ]~[erde yore Promon- torium und yore Facialis stehen an zweiter Stelle (27,3~ Wenn die

Abb. 1 Abb . 2

Abb. 1. Die Tef lonpis ton-Opera t ion nach SHEA

Abb.2 . 15nsere Var i a t ion m i t der Teflonfolie. Die s t e rn fS rmige Pe r fo ra t i onsano rdnung i m oberen Ante i l der Fol ie l~8t e inea ]eichten, abe t s icheren K o n t a k t ohne Nekrosege fahr m i t d e m AmboB-

fo r t sa tz erreichen. Der Processus ]ent icular is bleibt e rha l t en

I-Ierde die FuBplatte nicht zu sehr fiberdecken und einengen, vermeiden wires , den Herd selbst anzuschleifen. Eine notwendige I-Ierdabtragung erfolgt mit der Diamantfr~se.

An drifter Stelle finden wir in einem relativ hohen Prozentsatz die streifige oder homogene Verdickung der Ful]platte (12,7 ~ ). Hierbei mul~ mit gr6Bter Vorsicht vorgegangen werden, damit die FuBplatte bei den Malfipu]ationen nicht in das Labyrinth luxiert ~ d . Wenn die FuB- platte vor der Crurotomie frei beweglich wird, so versuchen wir, vor der nachfolgenden Stapedektomie die FuBplatte zu perforieren. Hierdurch werden ein DruckHusgleich erzielt und das Abrutschen der FuBplatte vermieden. Die homogen verdickte FuBplHtte wird mit der Diamant- fri~se in ihrer Circumferenz verdfinnt, bis sie bls durchscheint und dann in der gleichen Weisc mit Nadel und I-Igkchen entfernt. Die zweite M6g]ichkeit besteht darin, dab wir entweder mehrere Bohrl6cher in die FuBplatte oder seitlich am Promontorium anlegen, um yon hier aus die verdickte FuBplatte strckweise herauszuhebeln. Diese Schwierigkeiten steigern sich bei der otosklerotischen Vermuuerung (4,8~ Die hier oft sehr mfihevollen Manipulationen bedeuten eine gr6Bere Gefahr f r r das

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604 O. MEV~MA~ :

Labyr in th und beinhalten die MSgliehkeit des sekunds knSchernen Verschlusses. Wie lassen sich diese 1Waehteile vermeiden?

SaEA hat ve t kurzem eine neue Operationsmethode zur Wieder- herstellung der durch Otosklerose gest6rten Schalltransformation an- gegeben. Wir haben diese Operationstechnik in variabler Weise fiber- nommen, aber nur in den zuletzt erw/~hnten F/~llen homogener Verdiekung oder Vermauerung der Ful~platte. Dutch ein ]3ohrloch irn ovalen Fensterbereich oder nach partieller Entfernung der Ful3platte wird ein Teflonstempel direkt in das Vestibulum gefiihrt und am AmbolL fortsatz befestigt. Das Teflon ist somit dureh einen Liquormantel umhfillt, der dureh seine somit entstandene ,,self-lubricating" den sekun- d/~ren Versehlul3 vermeidet (Sohemazeiohnung I). Die Fixation am Am- bofifortsatz haben wir bei der Verwendung yon Teflonfolie so abge/~ndert dab sie - - ohne Entfernung des Proeessus lentieularis - - leicht, aber sicher erfolgt und keine •ekrosegefahr beinhaltet (Schemazeiehnung II) .

Diese yon SHgA hente ausschliel31ieh angewandte Operationsmethode steht - - auch in Amerika - - ira Brennpunkt der Diskussionen. Ieh konnte mieh vor einigen Wochen yon seiner besonderen Teehnik und den hervor- ragenden Ergebnissen selbst iiberzeugen. Da wir mit nnserer bisherigen Teehnik ebenso gute l%esultate erreichen, bleibt vorerst die yon SH~A benannte ,,Teflonpiston-Operation" bei uns nur ffir di e genannte Gruppe indiziert.

Zur Demonstrat ion der verschiedenen Herdiokalisationen folgen eine Reihe yon Operationsphotos.

62. 0. MEUR~IAN-Turku: ~ber Komplikationen bei den Inter- positionsoperationen des ovalen Fensters

An Otosklerosepatienten ausgeffihrte Interpositionsoperationen ge- hSren fiberall in der Welt zu den allt/iglichen Eingriffen. Es ist gesagt worden, dab hie zuvor in der Geschichte der Otosklerosechirurgie bei so vielen SchwerhSrigen eine ]3esserung des t tSrvermSgens erzielt wurde wie heutzutage. Der Schlul3 der eben angeffihrten Aussage aber wirft einen Sehatten auf diese wenig optimistisehe Ansicht: und nie zuvor ergaben die Operationen so viele ,,tote" Ohren wie in unseren Tagen. Dies drfickt an und fiir sieh den heutigen Status der Otoskleroseehirurgie sehr treffend aus. Eine Besserung des HSrvermSgens erreicht man durch die heutigen Methoden leiehter als durch die frfiheren, es besteht aber heute auch eine grSl3ere Gefahr ffir Komplikationen.

Je mehr gerade fiber die Komplikationen gesehrieben wird, desto bessere Einsichten gewinnt man und lernt es, ihnen ans dem Wege zu gehen. Obgleich das diesbezfigliche Schrift tum heute auch einen betr~cht-