3
Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Stein by M. E. Kamp Review by: Antonio Montaner FinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 4 (1951/52), pp. 733-734 Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KG Stable URL: http://www.jstor.org/stable/40908794 . Accessed: 18/06/2014 13:25 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to FinanzArchiv / Public Finance Analysis. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.79.223 on Wed, 18 Jun 2014 13:25:55 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Steinby M. E. Kamp

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Steinby M. E. Kamp

Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Stein by M. E. KampReview by: Antonio MontanerFinanzArchiv / Public Finance Analysis, New Series, Bd. 13, H. 4 (1951/52), pp. 733-734Published by: Mohr Siebeck GmbH & Co. KGStable URL: http://www.jstor.org/stable/40908794 .

Accessed: 18/06/2014 13:25

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

Mohr Siebeck GmbH & Co. KG is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access toFinanzArchiv / Public Finance Analysis.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 195.34.79.223 on Wed, 18 Jun 2014 13:25:55 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Steinby M. E. Kamp

Literatur 733

während Franz Oppenheimer, den er mit Stillschweigen übergeht, durch den einmaligen Eingriff der Beseitigung eines Klassenmonopols zum Ziele zu kommen glaubte; aber er hat in dogmatischer, unbegründeter, Einseitigkeit die Fülle nicht-marktlicher Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschaltet. Dadurch wird unter anderm auch die Lösung des Monopolproblems verhindert. Eucken hat selbst erkannt, daß es unvermeidliche Monopole gibt; ihnen vorschreiben zu wollen, sie sollen sich verhalten, als ob sie unter Konkurrenz stünden (S. 295), ist indisku- tabel. Monopole stellen zweifellos Machtpositionen dar; aber Macht wird eben von jedem entfaltet, der in den Wettkampf eingreift. Aufgabe der Monopolpolitik kann nur sein, diese Gebilde so in eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung einzubauen, daß den andern die Chance bleibt, ihre Freiheit zu behaupten; das ist eine ständige Aufgabe, die mit den Mitteln gemeistert werden muß, die in der jeweiligen Situation wirksam sind.

Wir haben uns hier darauf beschränkt, den Grundgedanken der Eucken- schen Wirtschaftspolitik einer Kritik zu unterziehen. Die Einzelheiten treten in dem Buch gegenüber der Grundlinie ganz zurück. Wie in den Grundlagen der Nationalökonomie der Schwerpunkt mehr im Methodischen als im Theoretischen lag (vgl. meine Besprechung im Band 8 dieses Archivs, 1940, S. 158-171), so liegt auch das Entscheidende in den Grundsätzen der Wirtschaftspolitik im Auf- bau der Axiomatik. Und in dieser Axiomatik fehlt das begründende Werturteil, das durch die mißdeutete Gleichgewichtsthese aus der Theorie ersetzt wird.

Aus dieser Ablehnung der Euckenschen Begründung einer im Grundsätz- lichen liberalen Politik darf nicht entnommen werden, daß die Freiheitsforderung absurd oder utopisch wäre. Es ist nur notwendig, sie anders zu begründen, und es gibt Wege, sie zu erfüllen, die Eucken für verschlossen hält.

Wer Eucken aus den Diskussionen seiner letzten Lebensjahre kennt, weiß, wie sehr er mit den hier behandelten Problemen gerungen hat und daß ihm manche der Lösungen, die in dem hier veröffentlichten Manuskript endgültig klingen, noch durchaus problematisch erschienen; das gilt vor allem vom Mo- nopolproblem. Die letzten Änderungen an der 6. Auflage der Grundlagen der Nationalökonomie lassen, wie ich in der Besprechung in Band 12, 1951, S. 753 gezeigt habe, die Richtung erkennen, in der Eucken seine Auffassung weiter entwickelt hatte. Es ist bedauerlich, daß diese Grundsätze der Politik in einer Form veröffentlicht werden mußten, die eine letztmalige Überarbeitung des Mei- sters scnmerzlicn vermissen lassen. Hans Peter.

M. E. Kamp, Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Stein. Bonn 1950, Ludwig Röhrscheid Verlag. 145 S. In den 25 Jahren seit Rudolf Goldscheids Bemerkung, es habe

sich an der Finanzwissenschaft bitter rächen müssen, daß sie so gar nicht be- griff, was die Finanzgeschichte lehrt, ist sie zwar in zunehmendem Maße des theoretischen Interesses und der größeren Reichweite der allgemeinen Wirt- schaftswissenschaft teilhaftig geworden; als Lehre von den Staatsfinanzen wird sie jedoch ebenso historischer Vertiefung bedürfen, um endlich zu erfahren, wer denn eigentlich der Staat ist. Hier sollte namentlich der deutschenFinanzwissen- schaft die engherzig spezialisierter Fachbeschränktheit abholde Gelehrsamkeit Lorenz von Steins, Adolph Wagners und der übrigen Repräsen- tanten ihrer „Blütezeit" als Grundlage und Vorbild dienen. So gesehen, ist es das besondere Verdienst von Kamp, mit der hier vorgelegten Rekonstruktion seiner durch Kriegseinwirkungen vernichteten Habilitationsschrift einen Teil des reichen sozialwissenschaftlichen Erbes Steins der modernen finanzhisto- rischen Forschung nahegebracht zu haben.

Um Steins Beitrag zum Problem der historisch-realen Typisierung und Periodisierung der öffentlichen Wirtschaft kritisch zu würdigen, fügt Kamp zunächst die über viele Publikationen verstreuten Äußerungen Steins zu dieser Fragestellung zu einem geschlossenen Bild zusammen, das die freibäuerlich- grundherrliche, die ständisch-absolutistische und die liberal-konstitutionelle

This content downloaded from 195.34.79.223 on Wed, 18 Jun 2014 13:25:55 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Die Theorie der Epochen der öffentlichen Wirtschaft bei Lorenz von Steinby M. E. Kamp

734 Literatur

Epoche als Ordnungstypen des gesellschaftlichen Lebens hervortreten läßt und aus dem zeitgenössischen Geschichtswissen deutet. Den Beschluß dieses ersten, darstellenden Teils bildet eine knappe Zusammenfassung der Vorstellungen Steins über den Sozialstaat der staatsbürgerlichen Ordnung.

Im zweiten, kritischen Teil werden einige Grundüberlegungen Steins nach dem Stand der heutigen allgemeinen und spezialisierten Geschichtsfor- schung ergänzt und revidiert und die Probleme des Idealstaates der staatsbürger- lichen Ordnung im einzelnen erörtert. Sodann weist Kamp die Merkmale und die treibenden Kräfte des sozial- und finanzhistorischen Beitrags Steins zur Lehre von den Finanzepochen nach. Ein ausführliches Verzeichnis der Schriften Steins gibt einen Begriff von dem subtilen Quellenstudium, das der Verfasser zu bewältigen hatte, um eine solch ausgewogene und eindrucksvolle Leistung zu liefern.

Der Wert dieses Buches beruht nicht nur auf seinem positiven monographi- schen Gehalt, sondern in besonderem Maße auch auf der Fülle von Anregungen, die seine Lektüre vermittelt, so etwa in bezug auf zahlreiche (großenteils schon bekannte) Entsprechungen und Disjunktionen im Geschichts- und Gesellschafts- bild von Lorenz von Stein und Karl M a r x (z. B. S. 32 ff.) oder auf eine mögliche Affinität des „Gesetzes der gesellschaftlichen Bewegung" Steins und P a r e t o s Eliten theorem. Weiterhin unterstreicht Steins These, ,,daß jeder Mensch innerhalb bestimmter Interessenkreise steht, aus denen er stammt, an denen er teilhat und die er bevorzugt" (S. 41), den soziologischen Tiefgang seiner finanzwirtschaftlichen Entwicklungslehre, um so mehr als diese Sichtweise gesellschaftlicher Struktur- und Funktionsverhältnisse erst neuerdings wieder fachsoziologische Beachtung gefunden hat (M. Graf Solms, Der Einzel- mensch im Schnittpunkt verschiedener sozialer Kreise, in Studien zur Soziologie, Festgabe für Leopold von Wiese, Band I, 1948).

Bei der breiten literarischen Fundierung dieser Schrift dürfte kaum ins Ge- wicht fallen, daß in der Materialkritik einige Autoren keine Erwähnung gefunden haben, die zu teilweise neuen Ergebnissen gelangt sind : so Erich Keyser (für die Bevölkerungsgeschichte), Otto Brunner (für die territoriale Ver- fassungsgeschichte) und Otto Erb (für die ökonomische Einsicht in die Pro- bleme öffentlicher Gemeinwesen in der Gesellschaftslehre der Griechen).

Antonio Montaner.

José María Naharro Mora, Lecciones de Hacienda Pública (Principios Generales). Tercera edición nuevamente corregida. Madrid 1952. Suce- sores de Kivadeneyra, S. A. 291 S. Daß dieser ausdrücklich für den akademischen Studiengebrauch bestimmte

Grundriß der Finanz Wissenschaft seit 1949 nunmehr zum drittenmal aufgelegt werden konnte, bezeugt, welch gute Aufnahme die Schrift bei den Hochschülern des spanischen Sprachraumes gefunden hat, zugleich aber auch, daß die in Deutschland und anderwärts nur wenig bekannte eigene finanzwissenschaftliche Tradition Spaniens seit Toledanos ,, Curso de Instituciones de la Hacienda Pública" (1859-60) und dem „Tratado de la Hacienda Pública" von Miranda E gui a und Piernas Hurtado (1869) bis zu den neuesten Veröffentlichungen von Ballestreros und Alvarez de Cienfuegos - Flores de Lemus schrieb keine systematische Darstellung - weiterlebt und unter den Einwirkungen jüngster praktisch-politischer Fragestellungen auch hier eine immer engere und fruchtbarere Verbindung mit der theoretischen und angewandten Nationalöko- nomie eingeht.

Einleitung, Aufbau und Durchführung dieses Werkes unterscheiden sich kaum von dem auch in der deutschen Lehrbuchliteratur üblichen Vorgehen. Hier- bei wird zunächst neben dem geschichtlichen Wandel in der Auffassung vom Wesen der Finanzwirtschaft die analytische Bedeutung namentlich der deutschen und italienischen Finanzsoziologie eingehender gewürdigt. In seiner Lehre von den öffentlichen Einnahmen ergänzt und berichtigt der Verfasser die herkömm-

This content downloaded from 195.34.79.223 on Wed, 18 Jun 2014 13:25:55 PMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions