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202 Bcricht: Allgemeine analytische Methoden usw. Entwicklungsdauer wird im Vorversuch festgelegt. Nach Trocknung bei Raum- temperatur wird der chromatographische Streifen l~ngs der beiden ,,Blindvertikalen" in 3 Teilstreifen zerschnitten. Der mittlere yon ihnen wird fiir die zweite Ent, wicklung zuriickgehalten; die beiden /~ul3eren als ,,Indieatorstrcifen" werden mit einer LSsung yon 0,2 g p-Anisidin + 1,0 g Trichloressigs~ure in 50 ml Wasser be- spriih~. Naeh Trocknung bei 100--150~ C geben sich Aldosen dureh braune, Fructose dutch gelbe Fleeken zu erkennen. Nun wird aus dem nicht bespriihten Mittelstreifen ein die interessierenden Zucker enthaltendcs Teilstfick yon 2 cm Breite herausgeschnitten (B, Abb. 1) und als ,,Startstreifen" in ein neues Chromatogramm eingeflochten (B'). Zu diesem Zwcck werden auf letzterem 2 Bleistiftlinien im Abstand 7,9 und 10,1 cm yore oberon Rand angebracht. Dcr Streifen zwischen beiden Linien, und zwar in den Aus- naaI~en des Streifenstiieks B (vertikal betrachtet, vgl. Abbildung) wird mit einer Rcihe 3--5 mm voneinander entfernter Vertikalschlitze (mit einer Rasierldinge auf untergclegtem Karton zu schneiden !) versehen, durch die der Streifen B in Fleeht- manier hindurchgczogen wird. Tiipfel bekannter Standardzucker kSnnen vergleichs- halber dadurch mitentwickelt werden, dab man sic auf einzelnen, kurzen 2 cm- Fil~erstrcifen aufbringt und letztere in der namliehen Weise in den Startstreifen des neuen Chromatogramms einflieht wie das transplantierte Stiick B. Diesem Zweck dient der zunachst nicht geschlitzte Tell des Startstreifens (C, Abb. 1), dcr dann nach Effordernis gleiehfalls mit der nStigcn Zahl yon Schnitten zu versehen ist. Als empfehlenswerte Entwicklermischungen werden gcnannt: 1. Entwicklung: bei 30~ mit Wasser ges~ttigtes Phenol (Trocknung 24 Std bei Raumtemperatur); 2. Entwicklung: Xthylacetat-Essigs/~ure-Wasser (9: 2: 2). Eine hinreichcnde Tren- hung der einzelnen Zucker wird bei 20--36 Std Entwicklung erzielt; zur Trocknung nach der zweiten Entwicklung genfigt 1 Std bei Raumtemperatur. Beziiglich einer Reihe niiherer Einzelheiten, insbesondere aueh der Vorbereitung der Sulfitablauge zur chromatographisehen Analyse, sei auf die Originalstelle verwicsen. R. KLOC~A~. Die Titration in organisehen LiJsungsmitteln ist naeh A. KIRRlW~Ir und ~]~LLY DA~c~-D~BOIS 1 fiir die Nebencinanderbestimmungyon S~uren, die z. B. bei der Herstellung yon Kunstharzen benStigt werden, zu empfehlen. Die Versuehe der Veff. beziehen sich auf Gemische yon Phlhalsdiureanhydrid, Monomethylphtha- fat, p~imiirem Kaliumphthalat und ~Jlsdiure. An Stelle yon Phthalsaureanhydrid wurde auch Bernsteinsdiure untersueht, die/~hnliche Dissoziationskonstantenwie die Phthals/~ure besitzt. In w/~Briger LSsung ist es nicht m5glich, Monomethylphthalat und Phthals/~ureanhydrid nebeneinander zu bestimmen. In Dimethyl]ormamid als LSsungsmittel sind dagegen bei potentiometrischer Titration mit waBriger Kali- lauge 3 scharf getrennte ~eutralisationsstufcn zu erkennen. In diesem Medium sind also die Dissoziationskonstantenyon Monomethylphthalat und Monokaliumphtha- lat deutlich versehieden. Auch 01s~ure und Monomethylphthalat sowie Phthal- s~ureanhydrid und 0ls~ure lassen sieh nebeneinander bestimmen, wobei der zweite Neutralisationspunkt des Phthals~ureanhydrids in Anwesenheit yon 01s~ure der Neutralisation der H/~lfte des Anhydrids und der Halfte der 01s~ure entsprieht. Die Gegenwart einer dritten starken S/~ure (Bernsteins/~ure) stSrt. Im Gemiseh mit Monomethylphthalat wird die Bernsteins~ure in erster Stufe gleichzeitig mit Mono- methylphthalat titriert. Die Genauigkeit der Bestimmungen schwankt yon 1--5%, bei Monomethylphthalat und 01s~ure zwisehcn 1 und 10%. Die potentiometrisehen Titrationen wurden yon den Verf. entweder unter Verwendung einer Kalomelelek- trode und eincr Platinelektrode oder unter Verwendung yon zwei Platinelektroden I C. R. Acad. Sci. (Paris) 286, 1361 (1953).

Die Titration in organischen Lösungsmitteln

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Page 1: Die Titration in organischen Lösungsmitteln

202 Bcricht: Allgemeine analytische Methoden usw.

Entwicklungsdauer wird im Vorversuch festgelegt. Nach Trocknung bei Raum- temperatur wird der chromatographische Streifen l~ngs der beiden ,,Blindvertikalen" in 3 Teilstreifen zerschnitten. Der mittlere yon ihnen wird fiir die zweite Ent, wicklung zuriickgehalten; die beiden /~ul3eren als ,,Indieatorstrcifen" werden mit einer LSsung yon 0,2 g p-Anisidin + 1,0 g Trichloressigs~ure in 50 ml Wasser be- spriih~. Naeh Trocknung bei 100--150~ C geben sich Aldosen dureh braune, Fructose dutch gelbe Fleeken zu erkennen.

Nun wird aus dem nicht bespriihten Mittelstreifen ein die interessierenden Zucker enthaltendcs Teilstfick yon 2 cm Breite herausgeschnitten (B, Abb. 1) und als ,,Startstreifen" in ein neues Chromatogramm eingeflochten (B'). Zu diesem Zwcck werden auf letzterem 2 Bleistiftlinien im Abstand 7,9 und 10,1 cm yore oberon Rand angebracht. Dcr Streifen zwischen beiden Linien, und zwar in den Aus- naaI~en des Streifenstiieks B (vertikal betrachtet, vgl. Abbildung) wird mit einer Rcihe 3--5 mm voneinander entfernter Vertikalschlitze (mit einer Rasierldinge auf untergclegtem Karton zu schneiden !) versehen, durch die der Streifen B in Fleeht- manier hindurchgczogen wird. Tiipfel bekannter Standardzucker kSnnen vergleichs- halber dadurch mitentwickelt werden, dab man sic auf einzelnen, kurzen 2 cm- Fil~erstrcifen aufbringt und letztere in der namliehen Weise in den Startstreifen des neuen Chromatogramms einflieht wie das transplantierte Stiick B. Diesem Zweck dient der zunachst nicht geschlitzte Tell des Startstreifens (C, Abb. 1), dcr dann nach Effordernis gleiehfalls mit der nStigcn Zahl yon Schnitten zu versehen ist. Als empfehlenswerte Entwicklermischungen werden gcnannt: 1. Entwicklung: bei 30~ mit Wasser ges~ttigtes Phenol (Trocknung 24 Std bei Raumtemperatur); 2. Entwicklung: Xthylacetat-Essigs/~ure-Wasser (9: 2: 2). Eine hinreichcnde Tren- hung der einzelnen Zucker wird bei 20--36 Std Entwicklung erzielt; zur Trocknung nach der zweiten Entwicklung genfigt 1 Std bei Raumtemperatur. Beziiglich einer Reihe niiherer Einzelheiten, insbesondere aueh der Vorbereitung der Sulfitablauge zur chromatographisehen Analyse, sei auf die Originalstelle verwicsen.

R. KLOC~A~.

Die Titration in organisehen LiJsungsmitteln ist naeh A. KIRRlW~Ir und ~]~LLY DA~c~-D~BOIS 1 fiir die Nebencinanderbestimmung yon S~uren, die z. B. bei der Herstellung yon Kunstharzen benStigt werden, zu empfehlen. Die Versuehe der Veff. beziehen sich auf Gemische yon Phlhalsdiureanhydrid, Monomethylphtha- fat, p~imiirem Kaliumphthalat und ~Jlsdiure. An Stelle yon Phthalsaureanhydrid wurde auch Bernsteinsdiure untersueht, die/~hnliche Dissoziationskonstanten wie die Phthals/~ure besitzt. In w/~Briger LSsung ist es nicht m5glich, Monomethylphthalat und Phthals/~ureanhydrid nebeneinander zu bestimmen. In Dimethyl]ormamid als LSsungsmittel sind dagegen bei potentiometrischer Titration mit waBriger Kali- lauge 3 scharf getrennte ~eutralisationsstufcn zu erkennen. In diese m Medium sind also die Dissoziationskonstanten yon Monomethylphthalat und Monokaliumphtha- lat deutlich versehieden. Auch 01s~ure und Monomethylphthalat sowie Phthal- s~ureanhydrid und 0ls~ure lassen sieh nebeneinander bestimmen, wobei der zweite Neutralisationspunkt des Phthals~ureanhydrids in Anwesenheit yon 01s~ure der Neutralisation der H/~lfte des Anhydrids und der Halfte der 01s~ure entsprieht. Die Gegenwart einer dritten starken S/~ure (Bernsteins/~ure) stSrt. Im Gemiseh mit Monomethylphthalat wird die Bernsteins~ure in erster Stufe gleichzeitig mit Mono- methylphthalat titriert. Die Genauigkeit der Bestimmungen schwankt yon 1--5%, bei Monomethylphthalat und 01s~ure zwisehcn 1 und 10%. Die potentiometrisehen Titrationen wurden yon den Verf. entweder unter Verwendung einer Kalomelelek- trode und eincr Platinelektrode oder unter Verwendung yon zwei Platinelektroden

I C. R. Acad. Sci. (Paris) 286, 1361 (1953).

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yon denen eine verzSgert ist, durchgefiihrt. Das Ms LSsungsmittel dienende Di- methylformamid besitzt eine hohe Dielektrizit~tskonstante und eignet sich auch deshalb gut, weft es mit den nntcrsuchten Sauren nicht reagiert. Als Redoxsystem verwendeten die Veff. eine ~quimolekularc IVfischung yon Chloranfl nnd Itydro- ehloranfl in einer Konzentration yon 5 �9 10 -~ g/ml. Als MaBfliissigkeit diente eine 0,5 n w/~Brige Kalilauge. Von alkoholischer Kalilauge wurde abgesehen, da sic w~hrend der lkTeutralisation des Phthalsgureanhydrids zur Esterbildung Anla$ gibt.

H. K~TENACKER.

Bei der potentiomatrischen Titration einer Anzahl von substituierten Pyrazolen mit 0,1 n Uberchlors~ure in Eisess~g fanden ST. VEIB~L, K. EGGE~S~ und S. C. LI~- ~OLT ~, da~ nur solehe Pyrazolone als Basen titriert warden kSnnen, die durch ein bcwegliehes Wasscrstoffatom im Kern konjugierte Doppelbindungen au~auen kSnnen nnd damit eine Pyrazolstruktur annehmen. Aus den Titrationskurven werden ferner die pKB(~o)-Werte dieser Verbindnngen errachnet.

Zur J~estimmung yon Theobromin eigne~ sieh nach A. Poc~os ~ die Titration in nichtwafiriger LSsun9 unter folgenden Bedingungen: 0,3 g Thaobromin warden unter gelindem Erw~rmen in 30 ml Eisessig gelSst und auf Raumtemperatur abgekfiMt. Naeh Zugabe yon 30 ml Tetrachlorkohlenstoff und 3 Tropfan einer l%igen essig- sauren LSsung yon ~-Naphtholbenzein wird mit 0,1 n Ubcrchlors~nre titriert, bis die Farbe yon gelb nach griin umschl~gt, wobei je Mol Theobromin 1 g-~quivalent tICIO~ verbraucht wird. Die 0,1 n ~berchlorsaurelSsung wird dargestellt durch Ver- diumen yon 8,5 m172%iger Uberchlorsaure mit Eisessig auf 1000 ml. - - Auch Theo- ~ghyllin kann so bestimmt werden, nur m~ssen dann 100 ml CCI~ zugegeben werden. Die Titration yon Coffein dagegen gelang auf diesem Wege niche. G. D~K.

Die Abtrennung der dreiwertigen yon den zweiwertigen Metallen nach der Methode yon B. SOLAJA 3 wird yon S.K. ~v~Id und N. V. !Y~oOVA~ ~ etwas ver- einfaeht, d. h. verbilligt. Der SOLAJAschen Methode liegt folgande Summeng]eichung zugrunda :

2FeC13 -[- 3HgNH~C1 -]- 6I-I20 --> 2Fe(OH)3 ~ 3HgCl~ ~ 31NH4C1.

Da immer mit 2--5 Teflen HglNH~CI im ~bcrschuB gearbeitat werden mul3, ist die Anwendung yon HgNH2C1, insbesondere bei Reihenanalysen zu teuer. Die Verf. schlagen deshalb folgende abge~ndcrte Arbeitsweise fiir die Trennung Eisen/Man- gan vor: Die zu untersuchende LSsung (mit IqH 3 nahezu neutralisiert) wird mit einer bekannten Menge an HgCl~ (etwa 1/3 der nach der Gleichung benStigten Menge) in Form einer 5~ w~Brigen LSsung versetzt. Dann erfolgt der Zusatz einar berechneten Menge 5% iger AmmonialdSsung, welche ausreicht, um Eisen vollst/~ndig und Quecksilber teilweise als I-IgNH~C1 auszufiillen. Der so erraichte pa-Wert 7 (Bromthymolblau) ist solange konstant, als sich noch iiberschiissiges Hg in LSsung befindet (Priifung anschlieSend im Filtrat mit N%S204). Dcr ~Niederschlag wird ab- filtriert, mit 250 ml kaltem Wasser ausgewasehcn, getrocknet und gegliiht. Bei Aluminium ist das gleiche Vcrfahren anwendbar, ]edoch sollte soviel Hg zugesetzt werden, als der Gleichung entsloricht; aul~erdem setzt man 1,5 g NH4C1 zu, um das Zusammenballen des ~Niedersehlages zu beschleunigen. Zu beachtcn ist, dab

1 Acta chem. scand. (Kopenhagen) 6, 1066--1072 (1952). Univ. Technology, Kopenhagen, D~nemark.

2 Analyt. Chemistry 24, 1858 (1952). Wintrop-Stearns, Inc., Rensselaer. I~I.Y. 3 Chemiker-Ztg. 47, 557 (1923); 49, 337 (1925); vgl. diesc Z. 80, 334 (1929). 4 Anal. chim. Acta (Amsterdam) 7, 304--307 (1952). Agrieult. Fac,, Univ.

Belgrad, und Inst. Phys. Chem., Univ. Zagreb (Jugoslavien).