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Eine Institution im Wandel der Zeit: Nach dem großen Erfolg der ersten TV-Staffel starten im Februar 2019 sechs weitere Folgen zur Geschichte der Charité. Im Fokus steht diesmal die Zeit während des Zweiten Weltkrieges. Im Jahr 1943 lehrt, forscht und arbei- tet der bedeutende Chirurg Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch, gespielt von Ulrich Noethen, in der Charité. Begrüßt Sauerbruch anfangs zusammen mit an- deren Hochschullehrern das Regime, wandelt sich seine Position im Laufe der Zeit – so stellt es zumindest die TV-Serie dar. Die Gründe liegen nicht nur bei den vermehrt in die Charité eingelieferten Kriegsopfern, sondern auch in dem Ein- fluss der Rassenideologie auf den Alltag im Krankenhaus. Sauerbruch hilft Män- nern aus dem Widerstand und verhindert mehrfach Deportationen. Die Produktion der UFA FICTION in Ko- produktion mit MIA Film im Auftrag der ARD wurde mit Unterstützung der Cha- rité zwischen Dezember 2017 und März 2018 realisiert. Die Wahl des Drehorts fiel auch dieses Mal auf Prag und Umge- bung. Aus mehreren Handlungssträngen, historischen und fiktiven Personen und emotionalen Geschichten entsteht wieder eine Momentaufnahme des Mikrokos- mos Krankenhaus. Es sind die dunkelsten Stunden für Deutschland und auch für die Charité. Der einst linientreue Medizi- ner Prof. Sauerbruch wird von Folge zu Folge immer häufiger mit Situationen konfrontiert, die ihn schwanken lassen. Mit einer geheimen Operation versucht er, den behinderten Säugling Karin zu retten, dem ein schlimmes Schicksal droht: Verwendung zu Impfversuchen oder gar der Euthanasietod. Der Säugling ist der Dreh- und Angelpunkt des zweiten großen Handlungsstrangs: Seine Eltern, Anni und Dr. Artur Waldhausen, lernen und arbeiten ebenfalls an der Charité. Das Familienglück scheint mit der Geburt von Karin perfekt – wird jedoch schnell von der Wirklichkeit eingeholt. Die einst mitgetragene Rassenideologie kollidiert mit der Entwicklung der eigenen Tochter und stellt beide Elternteile vor existen- zielle Fragen. Die TV-Serie unternimmt das Wagnis, in einem spannungsreichen Unterhaltungsformat die Herausforde- rungen einer ethisch verantworteten Me- dizin zu verhandeln. Der Regisseur Anno Saul und der Kameramann Holly Fink finden immer wieder neue eindrückliche Bilder, um dieses Kapitel der Geschichte zu beschreiben. Die Charité im Zweiten Weltkrieg »Parkinson-Patienten individuell begleiten« Neue Neurologische Tagesklinik eröffnet, Seite 5 Mehr Verständnis für kulturelle Vielfalt: IPIKA Plus Ansätze zur Fort- und Weiterbildung, Seite 4 PATIENTENZEITUNG AUSGABE 12 | JANUAR 2019 IHR PERSÖNLICHES EXEMPLAR Ihre Sonderbeilage zum Titelthema Im Frühjahr 2017 zeigte die ARD die erste Staffel der TV-Serie »Charité«. Ab dem Dreikaiserjahr 1888 wurden in einer Mischung aus Historie und Fiktion Geschichte und Geschichten der Cha- rité miteinander verwoben. Nun startet am 19. Februar 2019 die zweite Staffel mit der histori- schen Figur Professor Ferdinand Sauerbruchs im Mittelpunkt. Dieser Ausgabe der Patienten- zeitung liegt ein Heft bei, in dem die Inhalte der Serie skizziert und die Unterschiede von Serie und historischen Fakten näher erläutert werden. Im Fokus des Beilegers stehen auch die aktive Geschichtsarbeit der Charité zur Aufarbeitung der Jahre während des Nationalsozialismus und die Aktivitäten des Projekts GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung. v Campus Benjamin Franklin Ursula Austermann leitet eine Selbsthil- fegruppe von SchmerzLOS e. V., die sich jeden Monat am CBF trifft. Seite 3 v Campus Berlin-Buch Seit über 100 Jahren ist Berlin-Buch ein bedeutender Gesundheitsstandort. Am CBB sind zahlreiche klinische Forschungs- einrichtungen angesiedelt, in Partner- schaft mit Institutionen der Grundlagen- forschung. Den Lageplan finden Sie auf Seite 14. v Campus Charité Mitte Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kolat, hat den CCM am 1. November 2018 besucht. Gemein- sam mit Prof. Dr. Karl Max Einhäupl hat sie die Charta »Gleichstellung gewinnt« unterzeichnet – zur Förderung der Gleich- stellung von Frauen und Männern als selbstverständliche Unternehmenskultur im täglichen Miteinander. v Campus Virchow-Klinikum Eine neue Notdienstpraxis für Kinder und Jugendliche wurde am CVK eröffnet. Ziel ist es, die bestehende Kinderrettungsstel- le zu unterstützen und die Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen. Seite 11 Aus den Häusern Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel Schwerpunktthema Platz 1 im Focus- Ranking Zum siebten Mal in Folge belegt die Charité im Klinikranking des Nachrichtenmagazins Focus den Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich der Krankenhäuser. Die Charité führt somit auch 2019 die Liste der Top-100-Kliniken in Deutschland an. Im Focus-Ranking spiegeln sich die Ergebnisse des umfangreichsten Qualitätsvergleichs von Kranken- häusern in Deutschland. Dabei wur- den neben den Fallzahlen und Be- handlungserfolgen bei Operationen und Komplikationsquoten auch die technische Ausstattung, die Anzahl der Ärzte und die Qualifikation der Pflegekräfte berücksichtigt; ebenso die Beteiligung an Qualitätsinitiati- ven, die Patientenzufriedenheit und der Hygienestandard. Die Charité belegt im Gesamtergebnis wieder die Position als »Deutschlands beste Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands- vorsitzender der Charité, freute sich über die Anerkennung: »Das Ran- king zeigt erneut, dass die Charité für Spitzenmedizin und Innovations- kraft steht. Die Spitze eines solchen Qualitätsvergleichs zu führen ist ein großartiges Ergebnis. Ohne das große Engagement unseres hochqualifizier- ten Personals in Pflege, Krankenver- sorgung und Forschung wäre diese Top-Platzierung nicht möglich gewe- sen. Dafür danke ich allen Mitarbeite- rinnen und Mitarbeitern der Charité.« Sechs Folgen beleuchten die dunkelste Epoche deutscher Medizingeschichte

Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

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Page 1: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Eine Institution im Wandel der Zeit: Nach dem großen Erfolg der ersten TV-Staffel starten im Februar 2019 sechs weitere Folgen zur Geschichte der Charité. Im Fokus steht diesmal die Zeit während des Zweiten Weltkrieges.

Im Jahr 1943 lehrt, forscht und arbei-tet der bedeutende Chirurg Prof. Dr. Ferdinand Sauerbruch, gespielt von Ulrich Noethen, in der Charité. Begrüßt Sauerbruch anfangs zusammen mit an-deren Hochschullehrern das Regime, wandelt sich seine Position im Laufe der Zeit – so stellt es zumindest die TV-Serie dar. Die Gründe liegen nicht nur bei den vermehrt in die Charité eingelieferten Kriegs opfern, sondern auch in dem Ein-fluss der Rassenideologie auf den Alltag im Krankenhaus. Sauerbruch hilft Män-nern aus dem Widerstand und verhindert mehrfach Deportationen.

Die Produktion der UFA FICTION in Ko-produktion mit MIA Film im Auftrag der ARD wurde mit Unterstützung der Cha-rité zwischen Dezember 2017 und März 2018 realisiert. Die Wahl des Drehorts fiel auch dieses Mal auf Prag und Umge-bung. Aus mehreren Handlungssträngen, historischen und fiktiven Personen und emotionalen Geschichten entsteht wieder eine Momentaufnahme des Mikrokos-mos Krankenhaus. Es sind die dunkelsten Stunden für Deutschland und auch für die Charité. Der einst linientreue Medizi-ner Prof. Sauerbruch wird von Folge zu Folge immer häufiger mit Situationen konfrontiert, die ihn schwanken lassen. Mit einer geheimen Operation versucht er, den behinderten Säugling Karin zu retten, dem ein schlimmes Schicksal droht: Verwendung zu Impfversuchen oder gar der Euthanasietod. Der Säugling ist der Dreh- und Angelpunkt des zweiten großen Handlungsstrangs: Seine Eltern, Anni und Dr. Artur Waldhausen, lernen und arbeiten ebenfalls an der Charité. Das Familienglück scheint mit der Geburt von Karin perfekt – wird jedoch schnell von der Wirklichkeit eingeholt. Die einst mitgetragene Rassenideologie kollidiert mit der Entwicklung der eigenen Tochter und stellt beide Elternteile vor existen-zielle Fragen. Die TV-Serie unternimmt das Wagnis, in einem spannungsreichen Unterhaltungsformat die Herausforde-rungen einer ethisch verantworteten Me-dizin zu verhandeln. Der Regisseur Anno Saul und der Kameramann Holly Fink finden immer wieder neue eindrückliche Bilder, um dieses Kapitel der Geschichte zu beschreiben.

Die Charité im Zweiten Weltkrieg

»Parkinson-Patienten individuell begleiten«

Neue Neurologische Tagesklinik eröffnet, Seite 5

Mehr Verständnis für kulturelle Vielfalt: IPIKA Plus

Ansätze zur Fort- und Weiterbildung, Seite 4

PATIENTENZEITUNG • AUSGABE 12 | JANUAR 2019 • IHR PERSÖNLICHES EXEMPLAR

Ihre Sonderbeilage zum Titelthema Im Frühjahr 2017 zeigte die ARD die erste Staffel der TV-Serie »Charité«. Ab dem Dreikaiserjahr 1888 wurden in einer Mischung aus Historie und Fiktion Geschichte und Geschichten der Cha-rité miteinander verwoben. Nun startet am 19. Februar 2019 die zweite Staffel mit der histori-schen Figur Professor Ferdinand Sauerbruchs im Mittelpunkt. Dieser Ausgabe der Patienten-zeitung liegt ein Heft bei, in dem die Inhalte der Serie skizziert und die Unterschiede von Serie und historischen Fakten näher erläutert werden. Im Fokus des Beilegers stehen auch die aktive Geschichtsarbeit der Charité zur Aufarbeitung der Jahre während des Nationalsozialismus und die Aktivitäten des Projekts GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung.

v Campus Benjamin Franklin Ursula Austermann leitet eine Selbsthil-fegruppe von SchmerzLOS e. V., die sich jeden Monat am CBF trifft. Seite 3

v Campus Berlin-Buch Seit über 100 Jahren ist Berlin-Buch ein bedeutender Gesundheitsstandort. Am CBB sind zahlreiche klinische Forschungs-einrichtungen angesiedelt, in Partner-schaft mit Institutionen der Grundlagen-forschung. Den Lageplan finden Sie auf Seite 14.

v Campus Charité Mitte Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, Dilek Kolat, hat den CCM am 1. November 2018 besucht. Gemein-sam mit Prof. Dr. Karl Max Einhäupl hat sie die Charta »Gleichstellung gewinnt« unterzeichnet – zur Förderung der Gleich-stellung von Frauen und Männern als selbstverständliche Unternehmenskultur im täglichen Miteinander.

v Campus Virchow-Klinikum Eine neue Notdienstpraxis für Kinder und Jugendliche wurde am CVK eröffnet. Ziel ist es, die bestehende Kinderrettungsstel-le zu unterstützen und die Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen. Seite 11

Aus den Häusern

Die TV-Serie »Charité« geht in die

zweite Staffel

Schwerpunktthema

Platz 1 im Focus-Ranking

Zum siebten Mal in Folge belegt die Charité im Klinikranking des Nachrichtenmagazins Focus den Spitzenplatz im bundesweiten Vergleich der Krankenhäuser. Die Charité führt somit auch 2019 die Liste der Top-100-Kliniken in Deutschland an.

Im Focus-Ranking spiegeln sich die Ergebnisse des umfangreichsten Qualitätsvergleichs von Kranken-häusern in Deutschland. Dabei wur-den neben den Fallzahlen und Be-handlungserfolgen bei Operationen und Komplikationsquoten auch die technische Ausstattung, die Anzahl der Ärzte und die Qualifikation der Pflegekräfte berücksichtigt; ebenso die Beteiligung an Qualitätsinitiati-ven, die Patientenzufriedenheit und der Hygienestandard. Die Charité belegt im Gesamtergebnis wieder die Position als »Deutschlands beste Klinik« – wie bereits in den Vorjahren.

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands-vorsitzender der Charité, freute sich über die Anerkennung: »Das Ran-king zeigt erneut, dass die Charité für Spitzenmedizin und Innovations-kraft steht. Die Spitze eines solchen Qualitätsvergleichs zu führen ist ein großartiges Ergebnis. Ohne das große Engagement unseres hochqualifizier-ten Personals in Pflege, Krankenver-sorgung und Forschung wäre diese Top-Platzierung nicht möglich gewe-sen. Dafür danke ich allen Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern der Charité.«

Sechs Folgen beleuchten die dunkelste Epoche deutscher Medizingeschichte

Page 2: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Mit Organspenden Leben retten

Rund 10.000 Menschen in Deutsch-land sind so schwer erkrankt, dass sie nur mit einem neuen Organ weiterle-ben oder ihre Lebensqualität deutlich verbessern können. Die medizinische Entwicklung und die Kenntnisse in der Transplantationsmedizin sind so weit fortgeschritten, dass den betroffenen Patientinnen und Patienten eigentlich geholfen werden könnte. Doch es gibt nicht genügend Menschen, die ihre Or-gane nach dem Ableben zur Verfügung stellen. Deshalb ist Aufklärung nötig: Jeder Einzelne sollte sich mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzen. Auch die Charité setzt auf breite Infor-mation – und auf drei Organspendebe-auftragte an den Standorten Campus Benjamin Franklin, Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum.

Nach mehreren Jahren rückläufiger Zah-len von Organspendern sind die Werte im laufenden Jahr leicht gestiegen. Bis Mitte November 2018 wurden 832 Or-ganspender in Deutschland registriert. Das sind bereits mehr Spender als im gesamten Jahr 2017, als insgesamt 797 Spender zu verzeichnen waren. Das war der niedrigste Wert in den zurückliegen-den Jahren.

In der Regel wird einem verstorbenen Spender mehr als ein Organ entnommen. Statistisch gesehen sind es mehr als drei pro Spender. So ergibt sich die Gesamt-zahl von über 2.500 Organen. An erster Stelle rangieren mit rund einer Hälfte der Gesamtzahl Nieren, gefolgt von Lebern, Lungen und Herzen. In Deutschland gibt es rund 1.250 Kliniken, in denen Organe entnommen werden. Die Charité zählt

dazu. 2017 wurden an der Charité 18 Organspender gezählt.

»Es freut uns, dass sich in Deutschland die Zahlen im laufenden Jahr wieder positiver entwickeln«, berichtet Privat-dozent Dr. Joachim Seybold, der an der Charité das Thema Organspende koor-diniert. »Vielleicht hat bereits die Be-richterstattung in den Medien aufgrund der sinkenden Zahlen dazu beigetragen, dass sich wieder mehr Menschen mit

dem Thema befassen und zu Lebzeiten klar ihren Willen festhalten.« Die Charité misst dem Thema Organspende hohe Be-deutung zu und hat in den vergangenen Jahren Strukturen für ihre Standorte ge-schaffen, um auch langfristig mehr Men-schen als Organspender zu gewinnen.

»Wir haben für unsere drei bettenfüh-renden Standorte jeweils einen Organ-spendebeauftragten ernannt, der sich vor Ort um das Thema kümmert. Die drei Ärzte sind die Ansprechpartner für die ärztlichen Kollegen, für Pflegekräfte und natürlich für die Angehörigen«, fasst PD Dr. Seybold zusammen.

»Gerade die Gespräche mit den Ange-hörigen sind ein besonderer Teil unserer Aufgaben“, berichtet Dr. Martin Ruß. Der Oberarzt ist Facharzt für Anästhesie mit Zusatzbezeichnung Intensivmedizin und Notfallmedizin. Am Campus Virchow-Kli-nikum ist er seit rund eineinhalb Jahren der Organspendebeauftragte. „Wenn bei einem Patienten der irreversible Hirnfunktionsausfall, also der Hirntod, festgestellt wurde, muss mit den Ange-hörigen über das Thema Organspende gesprochen werden. Zu den Gesprächen

können mich meine ärztlichen Kollegen jederzeit hinzuziehen. Wenn ein Organ-spendeausweis vorliegt, hat sich der Pa-tient zu Lebzeiten entschieden und wir folgen seiner Entscheidung. Es bleibt dann die Herausforderung den Ange-hörigen die Diagnose Hirntod – also das Versterben eines geliebten Menschen – zu erklären und sie zu begleiten. Liegt kein Organspendeausweis vor, müssen wir mit den Angehörigen erst einmal besprechen, ob der Verstorbene zu

Lebzeiten seinen Willen pro oder contra Organspende eindeutig geäußert hat.Ist der Wille nicht klar, müssen die An-gehörigen entscheiden, ob eine Organ-spende durchgeführt werden darf. Das ist für die Angehörigen des hirntoten – also des kürzlich verstorbenen – Pa-tienten natürlich eine große Belastung. Eine Entscheidung zu Lebzeiten in Form eines Organspendeausweises oder einer Patientenverfügung entlastet die Ange-hörigen in dieser schwierigen Situation.

In Deutschland steigen die Zahlen langsam wieder an – die Charité setzt auf Aufklärung und Information

STICHWORT ORGANSPENDE

Den Willen Verstorbener in Sachen Organspende umzusetzen ist in Deutschland eine gemeinsame Aufgabe der Krankenhäuser, der Transplantationszentren und der Deutschen Stiftung Organtrans-plantation (DSO). Dabei sind die Entnahme eines Organs beim Spender und das Einsetzen eines Organs beim Empfänger orga-nisatorisch vollkommen voneinander getrennt. Der entnehmende Arzt weiß nicht, wohin genau das Organ transportiert wird und wer es erhalten wird. Diese Praxis sichert, dass keine ethischen Konflikte entstehen.

Wenn es um die Organspende geht, gibt es in Europa verschiedene gesetzliche Möglichkeiten, so beispielsweise die Entscheidungs- und die Widerspruchslösung.

DIE ENTSCHEIDUNGSLÖSUNG

Seit 2012 wird in Deutschland nach der sogenannten »Entscheidungs-lösung« verfahren. Für jede Organspende gilt eine notwendige Voraus-setzung: Nur wenn der Hirntod, also der irreversible Hirnfunktionsausfall des Verstorbenen nachweislich festgestellt wurde und eine Zustimmung vorliegt, ist eine Organspende möglich. Umfragen zeigen regelmäßig, dass die meisten Bundesbürger zum Thema Organspende positiv ein-gestellt sind. Aber nur etwa 35 Prozent haben ihre Entscheidung damit festgehalten, einen Organspendeausweis auszufüllen und bei sich zu

tragen. In neun von zehn Fällen müssen die Angehörigen über eine Organspende entscheiden, weil der Verstorbene seine Entscheidung weder mitgeteilt noch dokumentiert hat. Für viele Angehörige ist dies eine große Belastung in einer ohnehin schon schwierigen Situation.

DIE WIDERSPRUCHSLÖSUNG

In zahlreichen Ländern gilt die sogenannte »Widerspruchslösung«, beispielsweise in Österreich, Frankreich oder Belgien. Auch in den Niederlanden wurde vor Kurzem die Widerspruchslösung einge-führt. Bei diesem Verfahren dürfen einem Verstorbenen nur dann Organe, Organteile oder Gewebe entnommen werden, wenn kein zu Lebzeiten abgegebener Widerspruch vorliegt. Aktuell beschäftigt sich der Deutsche Bundestag mit der möglichen Einführung der Widerspruchslösung in Deutschland. Eine Entscheidung wird bis Mitte 2019 erwartet.

DIE DEUTSCHE STIFTUNG ORGANSPENDE

Die DSO ist in Deutschland für die Organspende von Verstorbenen als Koordinierungsstelle zuständig. Dabei verantwortet sie alle Phasen einer Organspende: von der Mitteilung, dass es einen möglichen Spender in einem Krankenhaus gibt, bis zur Übergabe der Organe an ein Transplantationszentrum, wo der Empfänger das Organ erhält.

Außerdem unterstützt die DSO als Kooperationspartner von Politik und Medizin seit über 30 Jahren die Entwicklung der Transplantati-onsmedizin durch ihr Engagement in der Organspende. In Deutschland ist Organspende eine gemeinschaftliche Aufgabe der Krankenhäuser, der Transplantationszentren und der DSO. Die Einzelheiten regelt das Transplantationsgesetz in Bezug auf die Spende, Entnahme, Vermittlung und Übertragung der Organe, die nach dem Tode oder zu Lebzeiten gespendet werden. Sitz der DSO ist Frankfurt am Main. Krankenhäuser, die bei einer Organspende mitgewirkt haben, erhalten von der DSO eine pauschale Vergütung ihres Aufwands.

Einen Organspendeausweis erhalten Sie beispielsweise in Arztpra-xen, Apotheken oder über die privaten und gesetzlichen Kranken-kassen. Außerdem stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Organspendeausweise kostenlos zur Verfügung. Unter organspende-info.de können Sie Ihren persönlichen Ausweis auch einfach ausdrucken.

An den Charité-Standorten liegen an verschiedenen Stellen Organ-spendeausweise aus, so bspw. bei den zentralen Patientenaufnahmen am Campus Charité Mitte und am Campus Benjamin Franklin.

Der Organspendeausweis im Mittelpunkt: Mit diesen Motiven wirbt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Anzeigen, auf Plakaten und mit Flyern für das Thema Organspende. Der Slogan lautet: »Egal, wie Sie ihn tragen: Hauptsache, Sie haben ihn ...«

PD Dr. Joachim Seybold koordiniert das Thema Organ-spende im Ärztlichen Direktorat der Charité

Dr. Martin Ruß ist der Organspendebeauf-

tragte am Campus Virchow-Klinikum

CHARITÉ KOMPAKT2 AKTUELL

Page 3: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

»Wir teilen die guten und die schlechten Erfahrungen«Selbsthilfegruppe SchmerzLOS e. V. ist Anlaufpunkt für Schmerzpatienten am CBF

Deshalb halte ich die Auseinanderset-zung mit dem Thema Organspende zu Lebzeiten und Dokumentation der ei-genen Entscheidung auch im Sinne der eigenen Angehörigen für absolut sinnvoll und notwendig.«

Doch ein Organspendebeauftragter ist nicht nur für die Kommunikation mit den Angehörigen zuständig, er hält auch die Kontakte zur Deutschen Stiftung Organ-spende (siehe Artikel unten), und er ist für weitere Aufgaben innerhalb des Kli-nikums zuständig.

»Eine zentrale Aufgabe ist es, auch unse-re ärztlichen Kollegen zu beraten, ob ein Patient, der absehbar nicht mehr lange zu leben hat, vielleicht als Organspender infrage käme«, erklärt PD Dr. Falk von Dincklage, ebenfalls Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin und als Or-ganspendebeauftragter für den Charité Campus Mitte zuständig. »Manche Sta-tionen sind natürlich prädestiniert, Or-ganspender zu identifizieren, so etwa die neurochirurgische Intensivstation bei uns am CCM. Die dortigen Kollegen kennen

sich mit dem Thema selber bestens aus. Aber es gibt natürlich auch Stationen, auf denen das Thema Organspende nicht so häufig vorkommt. Ich berate dann telefonisch oder vor Ort, halte Vorträge und sorge dafür, dass das Thema in den Köpfen stets präsent ist. Auch vor Stu-dierenden halte ich Vorträge, um auch schon den medizinischen Nachwuchs für das Thema zu sensibilisieren. Das ist sicherlich die wichtigste Aufgabe: dem Thema Aufmerksamkeit zu verschaffen.«Das deckt sich zudem mit der Tätigkeit von Dr. Stefan Angermair. Auch er ist Anä sthesist mit Schwerpunkt operati-ve Intensivmedizin und als Leiter der Intensivmedizin zugleich auch Organ-spendebeauftragter am Campus Benja-min Franklin: »Aufklärung ist das Wich-tigste. Nur so können wir das Thema Organspende stärker ins Bewusstsein der Menschen bringen. Ärzte und Pfle-gekräfte stehen den Angehörigen zur Seite, rechtzeitig zu beraten, ob ein Pa-tient nach einem irreversiblen Hirnfunk-tionsausfall als Organspender anderen Menschen das Leben retten kann. Und es gilt für jeden Einzelnen, sich mit die-sem Thema auseinanderzusetzen und

eine Meinung zu bilden.« Dabei geht Dr. Angermair am CBF auch ganz prag-matisch vor: »Wir wollen am CBF mit gutem Beispiel vorangehen und legen in unseren öffentlichen Bereichen, zum Beispiel bei unserer Patientenaufnahme, Organspendeausweise aus. Dazu haben wir eigens kleine Aufsteller besorgt. Ich mache regelmäßig einen Rundgang und schaue, ob noch genügend ausliegt oder ob wir nachfüllen müssen. Das ist ge-nauso wichtig wie vor Kollegen oder vor unseren Studierenden Vorträge über das Transplantationsgesetz zu halten.«

Damit die drei Organspendebeauf-tragten diese zusätzlichen Aufgaben absolvieren können, sind sie zu 20 Prozent von ihrer sonstigen ärztlichen Tätigkeit freigestellt. Mit dieser Möglich-keit der Freistellung und dem großen

persönlichen Engagement sind die drei Beauftragten offensichtlich sehr erfolg-reich, da in der Charité von Januar bis Mitte Dezember 2018 bereits 29 Patien-ten zu lebensrettenden Organspendern wurden, mehr als in jeder anderen deut-schen Klinik. »Ohne diese Lösung würde es nicht so gut funktionieren«, fasst PD Dr. Joachim Seybold zusammen. »Damit zeigt die Charité auch, wie wichtig uns die Tätigkeit der Beauftragten ist.« Und er ergänzt noch einen weiteren Punkt: »Den Stellenwert betonen wir auch bei der Bezeichnung. Streng nach dem Ge-setz müssten wir eigentlich von Trans-plantationsbeauftragten sprechen. Aber das wäre irreführend. Für die Transplan-tation sind andere Kollegen zuständig, die die gespendeten Organe dem Emp-fänger einsetzen. Unsere Beauftragten kümmern sich um die Organspende. Des-halb bezeichnen wir sie auch so – als Organspendebeauftragte der Charité.«

An den Charité-Standorten liegen an verschiedenen Stellen Organspen-deausweise aus, so bspw. bei den zentralen Patientenaufnahmen am Campus Charité Mitte und am Campus Benjamin Franklin.

Ansprechpartner für den Campus Charité Mitte: der Organspende-beauftragte PD Dr. Falk von Dincklage

Für den Campus Benjamin Franklin ist Dr. Stefan Angermair

der Organspende-beauftragte

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Aktuelle Neuberufungen an die Charité – Universitätsmedizin BerlinSeite 10

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Notdienstpraxis für Kinder und Jugendliche am CVK Kürzere Wartezeiten und Entlastung für die KinderrettungsstelleSeite 11

Wichtige Informationen fürIhren AufenthaltSeite 12

KopftrainingSeite 13

Hier zieht die Eisprinzessin ihre KreiseKinderrätselSeite 13

Unterschätztes WintergemüseJetzt Schwarzwurzeln entdeckenSeite 13

Adressen und LagepläneSeite 14

Zwölf ausgewählte Zahlen – die Charité auf einen BlickSeite 16

Inhalt

Oftmals sind es Rückenschmer-zen. Oder die Auswirkungen einer missglückten Zahn-OP. Auch neu-rologische Erkrankungen können der Grund sein. Es geht um Schmerz. Die Ursachen sind vielfältig, doch die Konsequenzen ähneln sich: Wenn Schmerzen immer wiederkehren, nahezu unerträglich werden oder einfach permanent anhalten, dann ändert dies für viele Betroffene das ganze Leben.

Ursula Austermann kennt sich bei die-sem Thema aus. Und dies gleich in mehr-facher Hinsicht. Zum einen ist sie als Schmerzpatientin selbst davon betrof-fen. Zum anderen ist sie aktiv geworden und kümmert sich um andere, indem sie eine Selbsthilfegruppe am Campus Benjamin Franklin ins Leben gerufen hat.»Bei mir ist es der Rücken«, erzählt

Ursula Austermann. »Seit 1991 bin ich Schmerzpatientin. In den zurückliegen-den Jahrzehnten habe ich eine wahre Odyssee von Arzt zu Arzt erlebt. Die einen Ärzte haben mir dringend zu einer Operation geraten. Die anderen Ärz-te haben genau das Gegenteil gesagt: ›Ach, wie gut, dass Sie sich nicht haben operieren lassen.‹ Da ist man als Pati-entin natürlich zuerst ratlos und auch ein Stück weit überfordert.«

So wie es Ursula Austermann ergangen ist, ergeht es den meisten Patienten, die regelmäßig unter Schmerzen lei-den. Häufig ist schon der Weg zu einer stimmigen Diagnose schwierig; der Weg zu Heilung oder zumindest Linderung erst recht. Am Ende steht oft der sozi-ale Rückzug von Freunden und von der Familie, wenn man nicht immer wieder erklären will, warum man bei dieser oder jenen Freizeitaktivität nicht mitmachen

will, weil man nicht mitmachen kann. Auch der regelmäßige Griff zu Schmerz-mitteln bleibt für viele nicht ohne Folgen – bis hin zu echten Suchterscheinungen. »Mir hat in der Zeit geholfen, Informa-tionen zu sammeln, mich schlauzuma-chen, ganz auf mich selbst zu hören und mich mit anderen Betroffenen auszutau-schen«, berichtet Ursula Austermann, die vor Jahren einmal als Fremdspra-chensekretärin am Charité Campus Mitte gearbeitet hat.

Das Fachwissen, das sie sich durch ihre Erkrankung in vielen Jahren selbst ange-eignet hat, teilt sie heute mit anderen: in der Selbsthilfegruppe SchmerzLOS am CBF. Einmal im Monat, an jedem dritten Mittwoch, trifft sich die Gruppe im CBF. Die Charité unterstützt die Selbsthilfegruppe, indem sie den Raum kostenlos zur Verfü-

gung stellt. Zu manchen Treffen kommen in der Regel acht bis zehn Teilnehmer. Die Altersspanne reicht derzeit von 40 bis 80 Jahren. Die meisten sind bereits bestens über ihre Erkrankung informiert, wenn sie erstmals zu einem Treffen kommen. Denn das klassische Ärzte-Hopping haben nahezu alle absolviert, ehe der Schritt in die Gruppe erfolgt.

Das Spektrum der Schmerzursachen ist bei den Gruppenmitgliedern ebenfalls breit gefächert: von Migräne über chroni-sche Rücken- und Zahnschmerzen bis zu

Formen von Trigeminusneuralgie, einem nervlich bedingten, schweren Gesichts-schmerz, oder auch Fibromyalgie, Mus-kelschmerzen, deren Ursache oft kaum zu finden ist. »In der Gruppe teilen wir die guten und die schlechten Erfahrungen. Wir alle wissen, dass uns die Gruppe die Schmerzen nicht ›nehmen‹ kann. Aber wir lernen, uns damit zu arrangieren. Wir tauschen uns aus, und wir stärken gegenseitig die Achtsamkeit«, so Ursula Austermann. »Dazu starten wir immer mit einem Ritual: Wir lassen eine Holz-kugel kreisen. Wer die Kugel hat, darf erzählen, und die anderen hören zu. Dann wandert die Kugel weiter …«

Ursula Austermanns eigene Krankenge-schichte blieb im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wechselvoll, mit Höhen und Tiefen, Rückschlägen und besseren Pha-sen. Doch wer ihr heute gegenübersitzt, merkt davon wenig, wenn sie von ihrer Arbeit in der Selbsthilfegruppe berich-tet. Vielleicht ist es gerade diese patente Dynamik, die ihr hilft und die auch die Gruppe trägt. Und wenn in Zukunft auch die Ausschilderung zum Gruppenraum im CBF noch etwas verbessert werden könnte, wäre wieder ein kleiner Meilen-stein erreicht.

Selbsthilfegruppe SchmerzLOS e. V. am CBF: Die Teilnehmer treffen sich an jedem dritten Mittwoch im Monat um 18 Uhr im Erdgeschoss des Gebäudes 5011, Raum 543. Die 2018 gegründete Gruppe gehört zum Verein Unabhängige Vereinigung Aktiver Schmerzpatienten Deutschland mit Sitz in Lübeck.

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter: [email protected] sowie unter www.schmerzlos-ev.de

»Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft«: Ursula Austermann hat eine Selbsthilfegruppe für Schmerzpatienten am Campus Benjamin Franklin ins Leben gerufen

»Wir stärken gegenseitig die Achtsamkeit«

»Die wichtigste Aufgabe: dem Thema Aufmerksamkeit zu verschaffen«

3CHARITÉ KOMPAKT AKTUELL

Page 4: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Berlin ist eine Metropole mit mehr als einer Million Einwohnern mit Migrationshintergrund. Die Stadt ist von einer wachsenden kulturellen, ethnischen und religiösen Durch-mischung geprägt. Diese kulturelle Vielfalt ist oft bereichernd und in unserer Stadt schon längst Nor-malität.

Das spiegelt sich auch im Klinikalltag der Charité wider. Dennoch kann es leicht zu Kommunikationshürden und kulturellen Missverständnissen kommen. Besonders im medizinischen Kontext kann das pro-blematisch sein und zu Fehldiagnosen oder einer Fehlversorgung von Patientin-nen und Patienten führen. Schlechtere medizinische Behandlung und Pflege

von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund sowie Stress und Frustration aufseiten der Patienten und des Klinikpersonals sind die Folge. Die Charité hat diese Herausforderung erkannt und schon 2016 ein Projekt zur interkulturellen Weiterbildung initiiert, in Kooperation mit der Alice Salomon Hochschule für soziale Arbeit in Berlin.

IPIKA PLUS – INTERPROFESSIO-NELLES UND INTERKULTURELLES ARBEITEN IN MEDIZIN, PFLEGE UND SOZIALDIENST

Um die interkulturellen Kompetenzen der Klinikmitarbeiter zu entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen den Berufsgruppen zu verbessern, bietet IPIKA Plus verschiedene Maßnahmen an: Fortbildungen für Klinikmitarbei-

ter, die Ausbildung von Integrations-be auftragten im Pflegebereich der Charité Centren, einen Zertifikatkurs im Weiterbildungszentrum der Alice Salomon Hochschule. Gefördert wird das Programm durch die Robert Bosch Stiftung.

Interkulturelle Kompetenz ist nicht nur ein wichtiges Thema bei der Patienten-versorgung, sondern auch innerhalb der Mitarbeiterschaft. In der Charité arbeiten Beschäftigte aus 89 Nationen, immer mehr Fachkräfte kommen aus dem Ausland. Die Integrationsbeauf-tragten der Charité Centren unterstüt-zen die neuen Kolleginnen und Kollegen bei der Orientierung im deutschen Pfle-gesystem und bei der Entwicklung des Sprachvermögens.

2019 wird es im Rahmen von IPIKA Plus viele Fortbildungen und Maßnahmen geben. Inhalte und Themen sind unter anderem kulturell unterschiedliche Vorstellungen zu Krankheit, Pflege und Behandlung; Umgang mit Sprachbarrie-ren und der Einsatz von Dolmetschern; der Einfluss von Migration und Flucht auf die Gesundheit sowie Umgang mit Konflikten im Klinikalltag. Es wird auch darum gehen, sich mit eigenen kulturel-len Prägungen und Vorurteilen ausein-anderzusetzen.

Ziel des Programms ist die Verbesse-rung der medizinischen Versorgung und Betreuung von Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund und die Förderung der Integration von aus dem Ausland angeworbenem Personal in Pflege und Funktionsdienst.

Weitere Infos zum Projekt IPIKA Plus finden Sie unter: https://ipika.charite.de

Mehr Verständnis für kulturelle Vielfalt in der Charité: IPIKA Plus

Breite Ansätze in der Fort- und Weiterbildung

Ausbildung auf allen Ebenen – jetzt auch akademisch!Neuer Studiengang zur Pflege

»Bundesbester Auszubildender«Erneut Azubi der Charité prämiert

Die Charité plant einen neuen Studi-engang: den Bachelor of Science in Pflege. Ziel ist es, dem steigenden Bedarf an akademisch qualifiziertem Personal zu begegnen und die Quali-tät der Pflege weiter zu verbessern. Studierende erwerben innerhalb von vier Jahren eine Berufszulassung als Pflegefachperson sowie den akademi-schen Grad. Der Studiengang soll ab dem Sommersemester 2020 mit 60 Studierenden an der Charité starten.

»Eine Gesellschaft, die immer älter wird, braucht mehr qualifizierte Pflegefach-leute, die den immer anspruchsvoller werdenden Aufgaben gerecht werden und die Patienten in ihrem Versorgungs-prozess kompetent begleiten können«, erklärt Judith Heepe, Pflegedirektorin der Charité. Der neue Studiengang soll den Nachwuchs auf die Anforderungen im Krankenhaus, im Pflegeheim oder in der häuslichen Pflege noch besser vor-bereiten: »Unser Ziel ist es, Pflegepraxis auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu stützen. Mit diesem Modell schließen wir an die international übliche Quali-fizierung für Pflegefachpersonen an«, fügt sie hinzu. Studierende sollen mit den Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut sein und lernen, mehr Verantwortung für die medizi-nische Versorgung als bisher für die Patienten zu übernehmen. »Unsere Ab-solventen sollen in der Lage sein, sich an pflegewissenschaftlichen Projekten zu

beteiligen. Sie sollen das eigene Handeln hinterfragen und auswerten können«, sagt Prof. Dr. Michael Ewers, Direktor des Instituts für Gesundheits- und Pflege-wissenschaft. Zu ihren Aufgabenfeldern gehören sowohl die direkte Versorgung als auch die Beratung und Anleitung von Patienten oder Angehörigen. Zudem koordinieren und steuern sie Versor-gungsabläufe.

»Die Behandlung unserer Patienten erfordert schon immer eine interpro-fessionelle Betreuung, also eine Zusam-menarbeit der verschiedenen Berufs-gruppen, wobei der Pflege natürlich eine überragende Bedeutung für den Heilungsprozess zukommt. Es ist eine sehr positive Entwicklung, dass wir nun die Akademisierung für die Pflegeberufe

vorantreiben können. Wir sind aufseiten der Charité glücklich, mit dem neuen Studiengang einen wesentlichen Bei-trag bei der Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitssystems liefern zu können«, freut sich Prof. Dr. Joachim Spranger, Prodekan für Studium und Lehre.

Der Studiengang erweitert das bereits bestehende Angebot an Ausbildungs-möglichkeiten für Pflegende. Zudem werden zusätzliche Ausbildungsplätze in der Gesundheits- und Krankenpfle-ge angeboten. Darüber hinaus werden seit diesem Jahr Gesundheits- und Krankenpflegehelfer berufsbegleitend ausgebildet.

Charité-Azubi Jan Hachmann ist von der Deutschen Industrie- und Han-delskammer (DIHK) als bundesbester Absolvent des Ausbildungsganges im Jahr 2018 ausgezeichnet worden. Mit 96 von 100 möglichen Punkten erzielte er in der Abschlussprüfung seiner Ausbildung zum Fachange-stellten für Medien- und Informa-tionsdienste in der Fachrichtung »Medizinische Dokumentation« ein hervorragendes Ergebnis.

Bundespräsident Frank-Walter Stein-meier und Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Han-delskammertages, lobten die außerge-wöhnlichen Erfolge der Jugendlichen und ihrer Ausbildungsbetriebe. Mit Jan Hachmann würdigte die DIHK bereits den achten Auszubildenden der Cha-rité als einen der Bundesbesten.

Seit 2005 ehrt die DIHK-Organisation jährlich rund 200 junge Frauen und Männer für ihre überragenden Leis-tungen in den Ausbildungsberufen. Aus den jährlich rund 300.000 Ab-solventen wird für jeden DIHK-Ausbil-dungsberuf die oder der Bundesbeste ermittelt. Entscheidend ist die erreich-te Gesamtnote. »Ich freue mich sehr über den krönenden Abschluss meiner Ausbildung, auch wenn die Auszeich-nung als Bundesbester nicht mein erstes Ziel war. Ich finde es vor allem wichtig, dass die duale Ausbildung

aktiv gefördert wird, und wünsche mir, dass auch zukünftig möglichst viele Charité-Bereiche Azubis in Praxisein-sätzen anleiten«, so Jan Hachmann. Um möglichst vielfältige praktische Erfahrungen zu sammeln, gehört die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen des Universitätsklinikums fest zum Ausbildungskonzept der Charité.

Die ersten Absolventinnen der Fortbildung "Interprofessionelles und Interkulturelles Arbeiten" (IPIKA) sowie Projektbeteiligte bei der Zertifikatsübergabe in der Hörsaalruine am Campus Charité Mitte

Die Pflegeberufe werden aufgewertet – in Zukunft auch mit dem Studiengang Bachelor of Science in Pflege

Bundesbester Auszubildender Jan Hach-mann (l.) und DIHK-Präsident Eric Schweitzer

»Uns sind Praxisnähe und Anwendbarkeit in den IPIKA-Kursen sehr wichtig, damit die teilnehmenden Charité-Mitarbeiter für ihren Klinikalltag gut aufgestellt sind.« Dr. Ute Siebert, konzeptionelle Leitung IPIKA Plus, Trainern und Beraterin für Interkulturelle Kompetenzen im Gesundheitswesen

CHARITÉ KOMPAKT4 INTERN

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Für Parkinson-Patienten gibt es am Charité Campus Mitte seit Ende Sep-tember 2018 eine neue Anlaufstelle in der Luisenstraße 13: die Neurologische Tagesklinik für Patienten mit Bewe-gungsstörungen. Charité Kompakt war vor Ort und hat Eindrücke gesammelt.

»Mit der Tagesklinik gelingt es uns, in der Therapie für unsere Patienten eine Lücke zu schließen. Zwischen unse-rer Ambulanz und einem stationären Aufenthalt gibt es nun einen weiteren Baustein, der unseren Patienten zugute kommt«, erklärt Prof. Dr. Andrea Kühn. Sie leitet die Sektion Bewegungsstörun-gen und Neuromodulation am CCM und CVK innerhalb der Klinik für Neurologie. Und dazu zählt nun auch die Tagesklinik.»In der Tagesklinik kommen Patienten zu uns, deren Diagnose bereits feststeht.

Für die ausführliche Erstdiagnostik ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt nötig, um alle Untersuchungen und Tests durchführen zu können. In der Tagesklinik begleiten wir mit gezielten Therapien die Parkinson-Patienten, die eine ausreichende Selbstständigkeit und auch Orientierungsfähigkeit besitzen. Der große Vorteil ist der enge Arzt-Pa-tienten-Kontakt. Derzeit haben wir eine Ärztin für jeweils fünf Patienten. So stellen wir eine engmaschige Betreu-ung sicher«, beschreibt Prof. Dr. Kühn. Üblicherweise läuft es so ab: Über drei Wochen hinweg kommen die Patienten jeden zweiten Tag in die Tagesklinik, um ein Feedback zu geben, wie die derzeiti-ge Therapie anschlägt, wo es vielleicht Probleme gibt oder welche Medikamente neu einzustellen sind. Die anderen Tage verbringen die Patienten ganz normal in ihrem Alltag. So erhalten die Ärzte

ein viel genaueres Bild als beispielswei-se bei einem einwöchigen stationären Aufenthalt, wenn die Patienten zwischen den Terminen lange im Bett liegen und wenig Aktivitäten möglich sind.

»Parkinson ist eine Erkrankung, die sich nicht zu jeder Stunde gleich äußert. Es gibt große Schwankungen. Dem wollen wir gerecht werden und deshalb die ein-zelnen Therapieformen individuell für jeden Patienten und seinen Alltag anpas-sen«, fasst Prof. Dr. Kühn zusammen. Die Therapieformen setzen sich in der Regel aus sehr unterschiedlichen Bausteinen zusammen. Neben Bewegungstraining, Ergo- und Physiotherapie stehen die me-dikamentöse Behandlung und später auch invasive Therapien wie die Tiefe Hirnstimulation im Mittelpunkt. Hier zeigt sich eine besondere Herausforderung bei der Parkinson-Erkrankung. »Gerade für Parkinson-Patienten ist es wichtig, die Krankheit auch gut zu verarbeiten und passende Lösungen für die Bewältigung des Alltags mit der Erkrankung zu fin-den. In der Tagesklinik bieten wir dafür unseren Patienten Gesprächstherapien an. Wir nennen das ›Psychoedukation‹. Dabei unterstützen uns eine Psycholo-gin und Psychotherapeutin. Schließlich wollen wir den Patienten die besten Voraussetzungen für ihre individuelle Therapie bieten.«

Kurz erklärt: Morbus Parkinson zählt zu den neurodegenerativen Erkrankungen, d. h. Nervenzellen gehen zugrunde, und in der Folge fehlt dem Gehirn der Boten-stoff Dopamin. Dies führt zur Verlangsa-mung der Bewegungen, später wird es dann immer schwieriger, Bewegungen überhaupt auszuführen. Dazu kommen eine Steifigkeit der Muskeln und das bekannte Zittern. Mit Dopamin-Ersatz in Form von Medikamenten lassen sich die einzelnen Symptome besonders zu Beginn der Erkrankung gut behandeln. Im Verlauf kommt es aber zu Schwan-kungen der Beweglichkeit, da die Medi-kamente nur kurzfristig wirken und ein Zuviel oder Zuwenig an Dopamin sich in

zu starker Bewegung beziehungsweise Steifigkeit äußert.

Deshalb benötigen Parkinson-Patienten eine intelligente und kontrollierte Zu-führung von Dopamin. Dies leistet die sogenannte Pumpentherapie. Mit einem Bauchgurt tragen die Patienten eine Medikamentenpumpe, die den Wirkstoff L-Dopa gleichmäßig subkutan, also direkt unter die Haut, oder auch mittels einer Sonde direkt in den Dünndarm abgibt. »Die Pumpentherapie funktioniert für

einige Patienten sehr gut, kann aber natürlich im Alltag durchaus zu Beein-trächtigungen führen, etwa zu Hautrei-zungen oder Infektionen an der Stelle des Dauerzugangs; bis hin dazu, dass der Schlauch verrutscht. Auch um diese Fragen kümmern wir uns in der Tageskli-nik individuell«, schildert Prof. Dr. Kühn. »Langfristig kann die Verabreichung von L-Dopa zum sogenannten On-Off-Phä-nomen führen. Dann wechseln sich Pha-sen mit guter Beweglichkeit und Phasen starker Beeinträchtigung noch schneller ab und mindern die Lebensqualität der Patienten deutlich.«

Deshalb werden heute in der Behand-lung von Morbus Parkinson auch weiter-führende Therapieformen angewendet, so auch an der Charité. »Gerade jüngere Patienten machen mit der Tiefen Hirn-stimulation sehr gute Erfahrungen«, berichtet Prof. Dr. Kühn. »Man nennt das umgangssprachlich – in Ableitung vom Herzschrittmacher – auch Hirn-schrittmacher. Wir arbeiten dazu eng mit den Kollegen der Neurochirurgie am Standort CCM zusammen. Bei der Tiefen Hirnstimulation werden zwei Elek-troden während einer stereotaktischen Operation über kleine Bohrlöcher in die

Tiefe des Gehirns eingebracht. Danach werden sie über Kabel unter der Haut mit einem Hirnschrittmacher verbunden, der unter dem Schlüsselbein eingesetzt wird. Dies geschieht als Wach-OP; der Patient ist also während des Eingriffs zwischendurch ansprechbar, damit wir gleich eine Testung zum Effekt der Stimulation durchführen können. So können wir noch im OP überprüfen, ob die Platzierung stimmt. Die Elektroden geben dauerhaft elektrische Impulse ab, um bestimmte Hirnregionen zu sti-mulieren oder zu deaktivieren. Dadurch verbessert sich die Beweglichkeit bei den Patienten, und die medikamentöse Behandlung kann oftmals um die Hälfte reduziert werden.«

Ein derartiger Eingriff ist sicherlich keine einfache Entscheidung. Deshalb sind hier lange Beratungen zwischen Patient und Arzt üblich. Oftmals entscheiden sich die Patienten auch erst nach ein oder zwei Jahren Pumpentherapie für die Tiefe Hirnstimulation. »In der Ta-gesklinik begleiten wir auch diese Phase intensiv, wenn Patienten abwägen, ob sie sich für die Tiefe Hirnstimulation entscheiden wollen oder nicht. Insbeson-dere begleiten wir aber die Zeit nach der Operation, um durch optimale Stimulati-on die beste Wirkung für den einzelnen Patienten zu erreichen.«

Die Tagesklinik gibt es zwar erst seit we-nigen Monaten, doch schon steigt auch die Nachfrage von Patienten außerhalb Berlins, die häufig die Präsenz in der Ta-gesklinik mit einem Berlin-Aufenthalt in einem Hotel verbinden. »Ein vergleich-bares Angebot wie bei uns kenne ich in Deutschland nicht. In Hamburg und Würzburg haben wir während unserer Konzeptionsphase dortige Angebote für Parkinson-Patienten angesehen. Aber unser Zuschnitt ist doch etwas Neues.« Vielleicht macht das Charité-Modell in den nächsten Jahren Schule. Den Pati-enten wäre es zumindest zu wünschen, um mit dieser komplexen Erkrankung Morbus Parkinson zurechtzukommen.

»Parkinson-Patienten individuell begleiten«

Neue Neurologische Tagesklinik am Standort CCM eröffnet

»Die Zeit ist der entscheidende Faktor«Dr. Patricia Krause leitet die Neurologische Tagesklinik

Vorbei am Café Schneider führt der Weg in der Luisenstraße 13 in die 3. Etage, und dort erreicht man – über einen längeren Flur – die Neurologi-sche Tagesklinik. Sie teilt sich den Bereich mit der Rheumatologischen Tagesklinik. »Einige Räume nutzen wir gemeinsam, etwa für die Physio-therapie unserer Patienten«, erklärt Dr. Patricia Krause. Sie leitet die Neu-rologische Tagesklinik für Patienten mit Bewegungsstörungen. Seit Ende

August 2018 ist sie dort, gemeinsam mit Pfleger Raymond Grünheid, die zentrale Ansprechpartnerin für die Patientinnen und Patienten.

Die ruhig gelegenen Räume erlauben es, dass hier die Patienten allein oder in Gruppen ihre Therapien absolvieren können. Gerade eben hat die Logopädie-gruppe mit ihren Übungen begonnen, später steht Thai-Chi auf dem Programm. Nebenan findet gerade eine Einzelbe-ratung statt: eine Patientin, die erst vor Kurzem die Diagnose Parkinson erhal-ten hat, spricht mit einer Psychologin. »Die Patienten haben das Konzept der Tagesklinik sehr gut angenommen. Ne-ben den einzelnen Angeboten können wir den Patienten vor allem unsere Zeit und Aufmerksamkeit zukommen lassen. Das ist ein entscheidender Faktor und in dieser Form weder in einer Parkins-on-Ambulanz noch bei einem stationären Aufenthalt möglich«, fasst Dr. Krause die Erfahrungen der ersten Monate zusam-men. »Ich bin hier als Ärztin ganz nah an dem Punkt, weshalb ich mich einmal für diesen Beruf entschieden habe, nämlich um für die Patienten da zu sein.«

Neben den Parkinson-Patienten werden auch Betroffene anderer neurodegenerativer Erkrankungen in der Tagesklinik betreut, so etwa Dystonie-Patienten, die unter Bewe-gungsstörungen leiden, die im Gehirn verursacht werden. Gleich wird Dr. Krause mit einem jungen Patienten sprechen, der unter einer besonders schweren Form von Dystonie leidet. Er hat einen Hirnschrittmacher, der über die Tiefe Hirnstimulation für eine Linderung der Symptome sorgt. Heute sollen die Stimulationsparame-ter neu eingestellt werden. Dr. Krause wird das gleich von einem Laptop aus steuern. Dazu ist der Laptop mit der Fernbedienung des Hirnschrittma-chers verbunden, um die einzelnen Parameter zu verändern. Doch neben der ganzen technischen Ausstattung zählt Dr. Krause für den Termin vor allem die Zeit. Ausführlich erklärt sie jeden einzelnen Schritt, so lange, bis das Ergebnis optimal ist. Am Nach-mittag wird sie die Ergebnisse ein weiteres Mal überprüfen. Auch dazu ist zum Glück genügend Zeit in der Tagesklinik vorhanden.

Raum für die unterschiedlichsten Therapieformen: Eine Logopädiegruppe beginnt den Tag

»Die Tagesklinik schließt eine Lücke«: Prof. Dr. Andrea Kühn

Leitet die Klink: Dr. Patricia Krause

»Parkinson zeigt sich nicht zu jeder Stunde gleich«

5CHARITÉ KOMPAKT NEUROLOGIE

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»DER UMGANG IST PERSÖNLICHER ALS AN ANDEREN HÄUSERN«

Johanna Schank

Die 29-jährige Johanna Schank arbei-tet seit anderthalb Jahren als Medizi-nisch-technische-Assistentin (MTA) für das Labor Berlin. Zuvor absolvierte sie eine 3-jährige Ausbildung zur MTA. Au-ßerdem studierte sie zwei Jahre Medizin in Riga und bereitet sich darauf vor, ihr Studium ab Oktober in Greifswald fort-zusetzen. Bei Labor Berlin hat sie dabei Einblick in mehrere Kliniken, unter ande-rem in den Campus Benjamin Franklin.

»Der Umgang mit den Ärzten ist per-sönlicher als in anderen Häusern.« Hier arbeitet sie, wie sie sagt, »blockweise, jeweils ein bis zwei Wochen« im CBF und dann unter Umständen wieder in einem anderen Labor einer anderen Klinik. Je nach eingeteiltem Arbeitsplatz sind ihre Aufgaben dabei unterschiedlich. Wäh-rend man in der Probenannahme die eintreffenden Proben nach dem Einscan-nen und Kontrollieren weiterverteilt und man bei Fragen der Stationen der erste Ansprechpartner ist, hat man es auf den Routinearbeitsplätzen eher mit techni-schen und medizinischen Aufgaben zu tun. Hier bedient man die zahlreichen Geräte, misst Kontrollen und überprüft die technische Richtigkeit der Ergebnis-se, um bei abweichenden Werten sofort Rücksprache mit der Station zu halten.

Doch nicht alle Untersuchungen werden am CBF direkt durchgeführt: Vieles wird auch in die Zentrale von Labor Berlin in Wedding versendet, welche 2013 einge-richtet wurde und das größte Kliniklabor Europas ist. Es deckt die gesamte Breite des Laborspektrums ab.

Im Allgemeinen schätzt Schank die Ar-beit im CBF: »Man kriegt etwas mehr von den Patienten und den Stationen mit als in anderen Laboren.«

Sie weist darauf hin, dass viele Leute das Labor gar nicht richtig wahrnehmen: »Das Labor ist total unterschätzt!« Dabei wird eine Vielzahl von Diagnosen erst durch Laboranalysen ermöglicht, um dann die richtige Behandlungsmethode ableiten zu können.

Text: Philipp Solbrig

»WICHTIG FÜR DEN FORSCHUNGSSTANDORT BERLIN«

Detlef Kuritke

Vor wenigen Monaten wurde das Kern-spintomografie-Zentrum auf dem Cam-pus Benjamin Franklin abgerissen, das er mitgeplant und aufgebaut hat: Det-lef Kuritke war in den 1980er-Jahren als Vertriebsingenieur von Siemens Medizinische Technik in West-Berlin tätig. In dieser Zeit arbeitete er an der Umsetzung des neuen Kernspin-tomografie-Zentrums am Uniklinikum Steglitz. »Nach intensiven Gesprächen erhielt Siemens im Mai 1986 den Auf-trag für das MRT-Zentrum. Wir be-gannen sofort mit der Planung. Das lief damals noch unter NMR – also nuclear magnetic resonance. In den angrenzenden Gebäuden führte das bei den Angestellten zu Sorgen wegen möglicher Strahlung. Dass es die gar

nicht gab, wurde vielen erst später klar. Dazu kam auch, dass eine existie-rende Grünfläche nun bebaut werden sollte. Als Ausgleich musste extra ein Biotop geschaffen werden. Auch die Abschirmung des Magnetfeldes und der Hochfrequenzwellen machte den Bau zu einer Herausforderung.« Diese Abschirmungen waren wichtig, denn sie schützten das Umfeld und gewähr-ten gleichzeitig auch den störungs-freien Betrieb der Geräte. An einen Bauabschnitt erinnert sich der heutige Rentner besonders gut: die Lieferung der MRT-Bauteile. »Nachdem der Roh-bau stand, wurden die Einzelteile mit einem Kran von oben in das Gebäude gebracht. Die magnetische Selbstab-schirmung von insgesamt 40 Tonnen konnte nur im Berliner Turbinenwerk von Siemens gefertigt werden. Der Magnet selbst wog 14 Tonnen.«

Trotz der technischen Finessen gelang es durch die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, die Terminvorgaben

einzuhalten. »1986 wurde geplant, 1987 gebaut und im Mai 1988 dann eingeweiht.« Bemerkenswert war ne-ben der zeitlichen Präzision auch die Einladungsliste zum damaligen Festakt. Sie zeigt, dass neben renommierten Wissenschaftlern aus den USA und der BRD auch Professoren der DDR eingeladen waren. Nun, 30 Jahre nach der Entstehung, wurde das Zentrum Anfang des Jahres abgerissen.

Auch das Ende der Geschichte hat sich Kuritke nicht entgehen lassen. »Ich war da, als gerade ein Pressluft-hammer das Gebäude abtrug. Ich bin schon beeindruckt, dass es so lange betrieben wurde«, meint Kuritke, denn ursprünglich sollte das Gebäude nur eine Übergangslösung sein. Negative Gefühle hat er deshalb nicht. Im Ge-genteil: »Das, was wir damals geleistet haben, war für den Forschungsstand-ort Berlin sehr wichtig.«

Text: Jonas Feldt

AM ENDE STAND DAS BUNDESVERDIENSTKREUZ

Frau Götz

Frau Götz erinnert sich an die gro-ßen Verpflegungsprobleme der Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg: Viele Berliner waren un-terernährt und somit krank. Ab 1948 widmete man sich dem Aufbau einer umfassenden Patientenversorgung in der zerstörten Stadt und eines medizinischen Ausbildungswesens.

In dieser Zeit wurden umfassende Studien im damals zum sowjetischen Sektor gehörenden Krankenhaus Charité hinsichtlich der Versorgung von Patienten begonnen. Nach dem Mauerbau 1961 fehlte West-Berlin das agrarisch bedeutsame Umland, sodass die Stadt erneut vor großen Verpflegungsproblemen stand. Auch der Zugang zur Forschungseinrich-tung Charité wurde abgeschnitten.

1962 sollte das Verpflegungssys-tem in Krankenhäusern nach einem speziellen Diätsystem umgestal-tet werden, das in den skandinavi-schen Ländern konzipiert wurde. Der Einbezug von Tiefkühlkost und der Großeinkauf von Lebensmitteln sollten für einen längeren Zeitraum in Krankenhäusern die Versorgung gewährleisten und die Einkaufsprei-se so niedrig wie möglich halten. Tiefkühlkost gab es jedoch zuvor

nicht in Deutschland. Als Diätas-sistentin hat Frau Götz in einem schwedischen Krankenhaus hospi-tiert und konnte dort Erfahrungen sammeln.

Kurz darauf wurde in dem zur Frei-en Universität Berlin gehörenden Klinikum Westend im Hinblick auf das Neubauprojekt in Steglitz eine Versuchsküche eingerichtet. Frau Götz hat damals viele einheimische Lebensmittel mit ihren Kolleginnen versuchsweise eingefroren und wieder aufgetaut. Die nach dem Auftauen ungenießbaren Lebens-mittel wurden aus der Tiefkühlkost-liste ausgeschlossen. Frau Götz hebt die hohen hygienischen Standards hervor, die in der Versuchsküche galten: »Das Personal musste eine Haube in der Küche tragen. Die Mitarbeiter wurden alle zwei Jah-re regelmäßig ärztlich untersucht, der ganze Körper wurde geröntgt und Laboruntersuchungen wurden durchgeführt.« Nach ihrer Tätigkeit in der Versuchsküche hat Frau Götz für ihre vielfältige und ehrenamtliche Tätigkeit wie z. B. in der Wissens-vermittlung im Bereich Ernährung das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Text: Birsen Secici

»DIE DIGITALISIERUNG HAT ALLES VERÄNDERT«

Ute Oedekoven

Als Frau Oedekoven vor 38 Jahren am Klinikum Steglitz anfing, herrsch-te noch eine rege Betriebsamkeit in der Abteilung für zentrale Medien-dienstleitungen. Sie kam zu einem Team aus etwa 40 Mitarbeitern in Grafik und Fotografie, die in ihren Räumlichkeiten neben einem Foto-studio eine eigene Dunkelkammer unterhielten, in der sie selber ihre Fotografien entwickelten.

Nach ihrer Fotografenlehre und dem Abschluss an der Hochschule für Optik und Technik stieg sie zuerst in die Porträtbranche ein; damit allein war sie allerdings nicht zufrieden. Die Vielseitigkeit ihres heutigen Be-rufsalltags spiegelt sich in ihren Auf-gaben und ihren Motiven. Die Pflege des Internetauftritts und Fotografien von Veranstaltungen gehören ebenso dazu wie die Patientenfotografie, in der sie für viele Fachbereiche arbei-tet. So können beispielsweise in der Dermatologie Effloreszenzen, in der Ophthalmologie Augenveränderun-gen und in der HNO Nasenfehlstel-lungen in ihrem zeitlichen Verlauf dokumentiert werden. Die Chirurgie, in der Frau Oedekoven früher oft

gearbeitet hat, nimmt jedoch Fotogra-fien inzwischen meistens selber auf; das geht schneller, da man für den OP Etage und Kleidung wechseln muss. Die Patienten im OP mit geöffnetem Brustkorb liegen zu sehen und mehr noch, auf anderen Stationen Schmer-zensschreie der Patienten zu hören, traf sie anfangs unvorbereitet; je persönlicher der Umgang mit einem Patienten wurde, desto schwieriger schien es ihr, das Erlebte nicht mit nach Hause zu nehmen. Aber: »Man gewöhnt sich daran.«

Die Digitalisierung hat das beruf-liche Umfeld von Frau Oedekoven weitgehend verändert. Einerseits nehmen Ärzte immer häufiger selber Fotografien auf, andererseits nimmt die Mitarbeiterzahl in ihrer Abteilung stetig ab und überaltert; von zehn verbliebenen Mitarbeitern verlassen zwei demnächst ihre Abteilung und werden voraussichtlich nicht ersetzt. Insofern scheint die Zukunft der Ab-teilung ungewiss, auch wenn das di-gitale Bild nicht immer das bessere darstellt.

Text: Jan-Hendrik Stuschke

Vom Labor bis zur Dunkelkammer

Studierende haben für eine Ausstellung zum CBF-Jubiläum Zeitzeugen interviewt – Vier Geschichten aus 50 Jahren Klinikgeschichte

Die Texte stammen aus einer sogenannten Bürgerausstel-lung, die von Charité-Studierenden unter Anleitung von Dr. Andreas Jüttemann vom Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin erarbeitet wurden. Die vom Bezirk Steglitz-Zehlendorf geförderte Ausstellung, in der Zeitzeugen wie Mitarbeiter und Patienten zu Wort kommen, begleitet die medizinhistorische Ausstellung »50 Jahre Klinikum Steglitz«, die seit Oktober 2018 im Südfoyer des CBF gezeigt wird. Die Ausstellung wird dort noch mindestens bis März 2019 zu sehen sein.

CHARITÉ KOMPAKT6 50 JAHRE CBF

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Die drei großen Berliner Universitäten und die Charité arbeiten eng zusam-men, um den Wissenschaftsstandort Berlin aufzuwerten: Die Freie Uni-versität Berlin, die Humboldt-Uni-versität zu Berlin, die Technische Universität Berlin und die Charité – Universitätsmedizin Berlin haben einen gemeinsamen Antrag für den Forschungswettbewerb Exzellenzstra-tegie eingereicht. Am 10. Dezember 2018 ist das Dokument beim Wis-senschaftsrat in Köln eingegangen. Unter dem Titel Berlin University Al-liance – Crossing Boundaries toward an Integrated Research Environment erläutern die vier Institutionen ihre Pläne für die Zukunft. Dabei werden die Chancen deutlich, die dieser ein-zigartige Verbund für die regionale Zusammenarbeit in Forschung und Lehre in der Hauptstadtregion mit sich bringt.

Mit der Bewerbung in der Exzellenz-strategie möchten die drei großen Ber-liner Universitäten und die Charité ihre Kooperation vertiefen und ausbauen. Geplant ist ein integrierter Forschungs-raum, der die Stärken der einzelnen Häuser bündelt und untereinander besser vernetzt. So sollen innovative Forschungskooperationen entstehen, die gezielt und flexibel gesellschaftli-chen Herausforderungen von globaler Bedeutung begegnen. Ein ständiger Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft soll vielfältige Perspektiven berücksichtigen und das Verständnis für wissenschaftliche Arbeit und Erkenntnis-se befördern. Zudem wollen die Partner-institutionen eine gemeinsame Agenda für die Entwicklung und Förderung von Qualität, Integrität und Glaubwürdigkeit von Forschung verfolgen und damit auf jüngste Debatten wie den Vertrauens-verlust in Ergebnisse der Wissenschaft reagieren. Der Berliner Verbund möchte darüber hinaus dem wissenschaftlichen

Nachwuchs Karrierewege in eng ver-netzten Strukturen ermöglichen, um dadurch den Wissenschaftsstandort auch für die Zukunft zu stärken.

Seit 2016 haben die vier Institutionen den nun eingereichten Antrag in in-tensivem Austausch und in verschie-denen Gremien, Arbeitsgruppen und

Leitungstreffen gemeinschaftlich er-arbeitet. Hunderte Wissenschaftlerin-nen und Wissenschaftler sowie weitere Angehörige der Einrichtungen waren daran beteiligt.

Die Entscheidungen für die Förderlinie »Exzellenzuniversitäten« im Wettbe-werb Exzellenzstrategie des Bundes

und der Länder werden am 19. Juli 2019 getroffen. Die Berliner Partner-institutionen konnten in einer anderen Förderlinie des Wettbewerbs bereits im Herbst einen herausragenden Erfolg erzielen: Am 27. September 2018 wur-den sieben Exzellenzcluster zur För-derung bewilligt. Die interdisziplinären Forschungsvorhaben werden ab dem 1.

Januar 2019 für zunächst sieben Jahre jeweils mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert. Eines dieser sieben Projekte ist an der Charité angesiedelt: der neurowissen-schaftliche Exzellenzcluster Neuro Cure – siehe dazu den unten stehenden Artikel.

Im Verbund mit den drei großen Berliner Universitäten

Gemeinsame Exzellenzstrategie im Bund-Länder-Wettbewerb

Was ist NeuroCure?Neue Perspektiven in der Therapie neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen

Der neurowissenschaftliche Exzel-lenzcluster NeuroCure wird bereits seit 2007 im Rahmen der Exzellenz-initiative des Bundes und der Länder an der Charité gefördert und kann nun seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen. Dabei werden die Abläufe bei neuro-logischen Erkrankungen besonders

intensiv erforscht, um innovative Be-handlungswege zu finden. Im Zentrum der Forschung stehen Krankheiten wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und Epilepsie. Aber auch Alzheimer, Autismus, Depressi-onen und Schizophrenie werden am Cluster erforscht.

Die erzielten Ergebnisse sollen mög-lichst schnell in klinisches Handeln über-führt werden. Mediziner nennen dies Translation, wenn die Ergebnisse aus der Forschung direkt in den Klinikalltag überführt werden können. Dies steht auch bei der Arbeit des international und fächerübergreifend arbeitenden NeuroCure-Teams im Mittelpunkt. Neu-roCure beschäftigt sich mit Fragen aus dem gesamten Lebensbereich – von der embryonalen Entwicklung bis ins hohe Alter. So werden neue Erkenntnisse ge-wonnen, die den Translationsprozess beschleunigen sollen. NeuroCure ist an der Charité, der gemeinsamen medizi-nischen Fakultät von Freier Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin, angesiedelt und kooperiert eng mit verschiedenen außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Der Sprecher des Exzellenzclusters Neu-roCure, Prof. Dr. Dietmar Schmitz, sowie der AG-Leiter Prof. Dr. Benjamin Judkewitz freuten sich über eine erneute Zusage – NeuroCure wurde erstmals bereits vor elf Jahren, in der ersten Runde der Exzellen-zinitiative bewilligt – und über die »Mög-lichkeit, die verschiedenen neurowissen-schaftlichen Projekte weiter auszubauen

und somit die Zusammenarbeit vieler ver-schiedener Disziplinen weiter zu fördern. Die internationale Strahlkraft der Berliner Neurowissenschaften werde so erneut unter Beweis gestellt, gratulierte Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsit-zender der Charité. Für ihn machten alle gewonnenen Cluster vor allem eines deut-lich: »Exzellente Forschung kennt keine institutionellen Grenzen. Genau deshalb treten wir im Verbund an.«

Am Cluster sind außerdem das Deut-sche Rheuma-Forschungszentrum, das Leibniz-Forschungsinstitut für Moleku-lare Pharmakologie und das Max-Del-brück-Centrum für Molekulare Medizin beteiligt. Auch diese drei renommierten Forschungsinstitutionen haben alle ihren Sitz in Berlin.

Verbundantrag eingereicht: Mit der umfassenden Zusammenarbeit stärken die drei Universitäten und die Charité den Wissenschafts- und Forschungsstandort Berlin

Neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Multiple Sklerose werden intensiv erforscht

Sprecher des Clusters: Prof. Dr. Dietmar Schmitz

DER WICHTIGSTE DEUTSCHE FORSCHUNGSWETTBEWERB

Die Exzellenzstrategie folgt auf die Exzellenzinitiative

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder sind in der Förderlinie »Exzellenzuniversitäten« erstmals auch Bewerbungen von Universitäts-verbünden möglich. Im vorangegan-genen nationalen Forschungswettbe-werb, der Exzellenzinitiative, war die Freie Universität Berlin 2007 und 2012 als Exzellenzuniversität ausgezeichnet worden. Auch die Humboldt-Univer-sität zu Berlin zählt seit 2012 zu den elf deutschen Exzellenzuniversitäten.

7CHARITÉ KOMPAKT EXZELLENZ

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Heilen und Helfen gehören neben Forschen und Lehren zu den wichtigsten Aufgaben unseres Klinikums. Mit 656.000 ambulanten und 139.000 stationären Fällen im Jahr verfügt die Charité über einen wertvollen Erfahrungsschatz. Wir begrüßen Sie herzlich als Patient, Angehörigen oder Besucher in unseren Häusern.

Heilen und Helfen — das ist die Charité auf einen Blick

Auf den folgenden Seiten finden Sie einen Überblick über unsere Behandlungs- und Serviceangebote. Wir hoffen, dass wir damit einige Ihrer wichtigsten Fragen im Vorfeld beantworten können. Weitere Informationen erhalten Sie bei unserem Klinikpersonal und auch innerhalb unserer Internetpräsenz www.charité.de

Erste Hilfe

Rettungsstellen der Charité gibt es an drei Standorten in Berlin.

CAMPUS CHARITÉ MITTECharité Notfallzentrum BerlinRudolf-Nissen-Haus, Eingang Philippstraße 10, 10117 BerlinRettungsstelle: Telefon: 030 450 531 000Kreißsaal:Telefon: 030 450 564 259

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUMAugustenburger Platz 1, 13353 BerlinErste Hilfe für Kinder: Telefon: 030 450 566 128Chirurgische Rettungsstelle: Telefon: 030 450 552 000Internistische Notfallversorgung (z. B. bei Herz-Kreislauf-Problemen): Telefon: 030 450 553 000Kreißsaal: Telefon: 030 450 564 025

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN Hindenburgdamm 30, 12203 BerlinRettungsstelle: Telefon: 030 8445 3015

Die Rettungsstellen/Notaufnahmen der Charité an den Standorten Benjamin Franklin, Mitte und Virchow-Klinikum versorgen mit ihren Mitarbeitern sämtliche Notfälle infolge akuter Erkrankung oder Verletzung. Patienten können bei Bedarf auf den ange-schlossenen Aufnahmestationen und Brustschmerzeinheiten (Chest Pain Units) überwacht und bei Bedarf akut medikamentös und/oder invasiv behandelt werden. Die Notfallme-dizin der Charité mit ihren Rettungsstellen verfügt über ein eigenes fachärztli-ches Kernteam und ist mit allen anderen klinischen Bereichen der Charité vernetzt.

Ambulante Behandlungen

An der Charité gibt es verschiedene Möglichkeiten für Behandlungen, die keinen Klinikaufenthalt erfordern. Sie können sich in unseren Ambulanzen und Medizinischen Versorgungszent-ren (MVZ) behandeln lassen.

Benötigte DokumenteFalls nicht anders angegeben, benötigen Sie zur Behandlung den Überweisungsschein Ihres behandeln-den Arztes und die Chipkarte Ihrer Krankenkasse. Bitte bringen Sie auch alle vorhandenen Unterlagen wie Röntgenbilder, Laborbefunde oder den Arztbrief mit.

CharitéCentren

Um Lehre, Forschung und Kranken-versorgung optimal zu organisieren, hat die Charité — Universitätsmedizin Berlin 17 »CharitéCentren« gegrün-det. In den Centren arbeiten mehr als 100 Kliniken und Institute.

Mit der Gliederung in CharitéCentren möchten wir nicht zuletzt unseren Patienten lange Wege, unnötige Wartezeiten und Doppeluntersuchun-gen so weit als möglich ersparen und zugleich dafür sorgen, dass feste Anlaufstellen den Weg durch den Klinikumsbereich weisen.

Sie finden bei uns folgende CharitéCentren (CC) für:CC 1 Human- und Gesundheitswis-

senschaftenCC 2 GrundlagenmedizinCC 3 Zahn-, Mund- und

KieferheilkundeCC 4 TherapieforschungCC 5 Diagnostische und präventive

LabormedizinCC 6 Diagnostische und inter-

ventionelle Radiologie und Nuklearmedizin

CC 7 Anästhesiologie und Intensiv-medizin

CC 8 Chirurgische MedizinCC 9 Orthopädie und UnfallchirurgieCC 10 Charité Comprehensive Cancer

CenterCC 11 Herz-, Kreislauf- und

GefäßmedizinCC 12 Innere Medizin und

DermatologieCC 13 Innere Medizin mit Gastro-

enterologie und NephrologieCC 14 TumormedizinCC 15 Neurologie, Neurochirurgie und

PsychiatrieCC 16 Audiologie/Phoniatrie, Augen-

und HNO-HeilkundeCC 17 Frauen-, Kinder- und Jugend-

medizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik

Neben diesen 17 großen CharitéCen-tren bietet die Charité zahlreiche fachbezogene klinische Kompetenz-zentren. Durch die Verbindung uni-versitärer Forschung mit exzellenter Krankenversorgung kommt die dorti-ge Bündelung der Expertise unseren Patienten zugute. Diese Zentren arbeiten interdisziplinär und stehen Ihnen damit auch klinikübergreifend zur Verfügung.

Als Universitätsklinikum bieten wir unseren Patienten eine Vielzahl von Spezialsprechstunden zu spe-ziellen Erkrankungen. Dies reicht von Sprechstunden für Musiker im Bereich Audiologie und Phoni-

atrie bis hin zu eigens eingerichte-ten Sprechstunden für Zweitmeinun-

gen bei Krebserkrankungen.

Stationäre Behandlungen

An rund 60 Kliniken bieten wir eine Vielzahl von Behandlungsschwer-punkten und -methoden an, mit denen wir auch in schwierigen Fällen weiterhelfen können. Die Kliniken sind fachbezogenen CharitéCentren zuge-ordnet. So werden Fachkompetenzen gebündelt und ein interdisziplinäres Netzwerk geschaffen.

Stationäre AufnahmeAn der Charité gibt es unterschiedliche Procedere der Patientenaufnahme:

Am Campus Virchow-Klinikum (CVK) gibt es keine zentrale stationäre Patientenaufnahme. Bitte begeben Sie sich direkt in die Klinik auf die jeweilige Station. Dort werden alle administrativen Schritte Ihrer Aufnah-me von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen.

Am Campus Charité Mitte (CCM) ist die zentrale Patientenaufnahme von 6:30 — 17:45 Uhr geöffnet und befindet sich im Erdgeschoss des Bettenhauses rechts, hinter der Information. Für die Stationen M120, M147i, MIN148 und M149A begeben Sie sich bitte direkt auf Ihre behandelnde Station. Sie werden dort von unseren Mitarbeitern vor Ort aufgenommen.

Zur stationären Aufnahme in der Psy-chiatrie begeben Sie sich bitte direkt auf Ihre behandelnde Station. Sie werden dort von unseren Mitarbeitern vor Ort aufgenommen. Die jeweiligen Stationen finden Sie hier: — Station M152B: Sauerbruchweg 3 — Station M152A und Station M155:

Bonhoeffer Weg 3— Station M153: Luisenstraße 2

Am Campus Benjamin Franklin (CBF) gibt es für alle Stationen (mit Aus-nahme der Urologie) eine zentrale stationäre Patientenaufnahme. Bitte begeben Sie sich in der Zeit zwischen 6:15 und 14:30 Uhr zur zentralen Patientenaufnahme in das Foyer der Eingangshalle am Eingang Klingsor-straße. Zur stationären Aufnahme auf der Urologischen Station (S10B) mel-den Sie sich bitte im Anmeldebereich der Urologischen Hochschulambu-lanz, 5. Stock, Bettenhaus 1, Fahrstuhl 19 und 20.

Für die stationäre Aufnahme benöti-gen Sie folgende Unterlagen:— die Versichertenkarte Ihrer Kran-

kenkasse (ggf. inkl. Zuzahlungsbe-freiung)

— ein aktuelles Lichtbilddokument — eine Krankenhaus-Einweisung — eine gültige Kostenübernahmeerklä-

rung Ihrer Krankenkasse oder eine von Ihrer Krankenkasse abgestem-pelte Krankenhaus-Einweisung

Blutspende

Wenn Sie gesund und zwischen 18 und 68 Jahre alt sind, können Sie sich als Blutspender bei uns melden. Wir honorieren Ihren Einsatz durch unsere ärztliche und pflegerische Betreuung sowie eine Aufwandsentschädigung. Eine Blutspende ist an der Charité an den zwei unten genannten Standorten möglich.

Bitte bringen Sie Ihren Personal-ausweis oder Ihren Reisepass ein-schließlich Meldebescheinigung mit. Personen, die erstmalig in unserem Klinikum spenden, müssen spätestens eine Stunde vor Schließung der Blut-spendeeinrichtung erscheinen.

Apheresespenden (Thrombo- und Plasmaspenden) sind an den Campi nur nach vorheriger Terminvergabe und entsprechender Spendereignung möglich. Die Blutspende gehört zum Institut für Transfusionsmedizin. Wei-tere Informationen finden Sie dazu auch auf den Internetseiten unserer Blutspende: www.ztb-blutspende.de

Blutspende Campus Charité Mitte (CCM)Schumannstr. 22, Erdgeschoss, neben der Hauptzufahrt Annahme: 030 450 525 167Leiter: PD Dr. U. Kalus Stellvertretung: Y. Tauchmann, Dr. K. Movassaghi Leitende Schwester: Fr. H. Link

ÖffnungszeitenMontag 10:00 — 16:30 UhrDienstag 11:00 — 18:30 UhrMittwoch 11:00 — 18:30 UhrDonnerstag 10:00 — 16:30 UhrFreitag 7:00 — 13:15 Uhr

Samstags, sonntags und feiertags keine reguläre Blutspende

Blutspende Campus Virchow- Klinikum (CVK)Augustenburger Platz 1, Forschungshaus (Erdgeschoss) hinter der Hauptzufahrt Annahme: 030 450 553 899 Leiter: Dr. K. Movassaghi Stellvertretung: S. Yürek, PD Dr. U. Kalus Leitende Schwester: Fr. H. Link

Öffnungszeiten Montag 10:30 — 13:30 UhrDienstag 10:30 — 13:30 UhrMittwoch 10:30 — 13:30 UhrDonnerstag 10:30 — 13:30 UhrFreitag 10:30 — 13:00 Uhr

Samstags, sonntags und feiertags keine reguläre Blutspende

V In über 300 Jahren änderte sich oftmals die Arbeitskleidung, medizinische Exzellenz stand aber schon immer im Fokus

CHARITÉ KOMPAKT8 AUF EINEN BLICK

Page 9: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Als eine der renommiertesten Kliniken der Welt blickt die Charité auf eine über 300-jährige Geschichte zurück.

1710 Gründung als Pesthaus vor den Toren Berlins 1727 Ausbau zu Militärlazarett mit Ausbildungsstätte, Friedrich Wilhelm I. nennt das Haus »Charité« 1785 — 1797 Neubau der Charité 1810 Gründung der Berliner Universität mit Medizinischer Fakultät 1818 Umbau einer Farbenfabrik zum Universitätsklinikum Ziegelstraße 1896 — 1917 Neubau der Charité in rotem Backstein 1906 Eröffnung des Rudolf-Virchow-Krankenhauses 1933 — 1945 Vertreibung jüdischer Forscherinnen und Forscher, Zerstörung im Krieg ab 1945 Wiederaufbau der Charité 1949 — 1989 Charité wird Vorzeigeeinrichtung der DDR 1997 — 1998 Fusion der medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität mit dem Virchow-Klinikum der Freien Universität zum »Universitätsklinikum Charité, Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin« 2003 Durch Fusion mit dem »Universitätsklinikum Benjamin Franklin« der Freien Universität entsteht die »Charité — Universitätsmedizin Berlin«, eine der größten Kliniken Europas

International Patients

Administration. Cost Efficient. Service Oriented. Information on In-Patient Treatment.

Please contact our office »Charité International Health Care« with re-gard to all organisational support and visitors service for your in-patient treatment during your stay at the Charité. The info-centre and help desk staff are readily available to assist you in matters pertaining to the legal and administrative formalities that arise. Rest assured that your case will be dealt with in strict confidence.

Medical ReportIn order for the Charité to effectively evaluate the various types of treatment available for you as the patient, we re-quire detailed, comprehensive and most importantly, a current and up-to-date medical report of your case history. These reports can be faxed, e-mailed or posted to us. After evaluation of your case history, you will be notified as soon as possible of the decisions taken and what steps we propose.

Cost of In-Patient TreatmentThe Charité could arrange for an individual offer to be prepared at short-notice for hospitalisation and in-patient treatment. The cost of treatment, the maximum period of hospitalisation as well as all data necessary for advance payment are included in this cost estimate.

AccomodationThe Charité-owned Virchow Guesthouse is conveniently located on the Campus Virchow-Klinikum premises, offering patients and accompanying family mem-bers 22 guestrooms with all the modern amenities of an excellent B&B Hotel.

Hotel Virchow-Gästehaus der CharitéSeestr. 4 — 5, 13353 BerlinTelefon: 030 340 578 062 Fax: 030 450 578 072

We would gladly assist you in finding a hotel of your choice that meets your personal expectations.

Entry VisaWe offer assistance on request to our foreign patients travelling in from abroad by attending to your Entry Formalities, e.g. we extend a personal written invitation to the German Em-bassy in your country of origin.

Translator ServicesIn the event that you do not speak German or English, we would be glad to put you in touch with professional interpreters.

Airport ServicesArriving by plane? Then do use the Shuttle Service available for patients. It will convey you safely from the airport to the Charité Clinic.

Seelsorge in der Charité

CBF — Postadresse Krankenhausseelsorge in der Charité, Campus Benjamin Franklin, Hindenburgdamm 30, 12200 Berlin Evangelische Seelsorge: Telefon: 030 8445 2109 E-Mail: [email protected] Katholische Seelsorge: Telefon: 030 8445 2108 E-Mail: [email protected]

CCM — Postadresse Krankenhausseelsorge am Charité Campus Mitte, Charitéplatz 1, 10117 Berlin

Evangelische Seelsorge:Telefon: 030 450 577 055 (mit Anrufbeantworter)Telefon: 0162 8944 915

Katholische Seelsorge:Telefon: 030 450 577 064 (mit Anrufbeantworter)

CVK — Postadresse Evangelische und Katholische Seel-sorge, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

Evangelische Seelsorge: Telefon: 030 450 577 208 (mit Anrufbeantworter)Telefon in dringenden Fällen ab 17:00 Uhr und am Wochenende erreichbar unter 0176 5680 1999

Katholische Seelsorge: Telefon: 030 450 577 198 (mit Anrufbeantworter)

Lob, Kritik und AnregungenEs ist der Charité ein vorrangiges Anliegen, dass sich unsere Patientin-nen und Patienten gut betreut fühlen. Sollten Sie einmal mit unseren Leis-tungen (z. B. Behandlung, Service, Unterbringung) nicht zufrieden sein, können Sie sich jederzeit vertrau-ensvoll an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenden. Ist es Ihnen angenehmer, mit einer »neutralen« Person in Kontakt zu treten, oder möchten Sie Ihr Anliegen lieber nach Ihrem Aufenthalt in unserem Hause äußern, steht Ihnen unser Zentrales Beschwerdemanagement gerne zur Verfügung.

Bitte lassen Sie uns, sofern möglich, Ihr Lob, Ihre Kritik und Ihre Anregungen schriftlich zukommen:

Charité – Universitätsmedizin BerlinZentrales BeschwerdemanagementCharitéplatz 1, 10117 BerlinFax: 030 450 570 915

Nutzen Sie alternativ gerne unser Internetformular unter www.charite.de/klinikum/allgemeine_ informationen_fuer_patienten_ besucher/lob_kritik_anregungen/ beschwerdemanagement/

Telefonisch erreichen Sie uns montags in der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr unter 030 450 577 318.

Patienten- fürsprecher/-innen

sind als Ansprechpartner / -innen im jeweiligen Bezirk gewählt, ehrenamtlich und unabhängig tätig, sie unterliegen der Schweigepflicht. Deshalb können Sie sich vertrauens-voll in Angelegenheiten rund um Ihren Krankenhausaufenthalt an sie wenden. Ihre Aufgabe ist es, Patient / -innen sowie deren Angehörige bei Problemen und Beschwerden gegenüber dem Krankenhaus zu unterstützen und zu beraten. Möglich sind das persönliche Gespräch, Kontakt per Telefon bzw. E-Mail, eine schriftliche Mitteilung im dafür vorgese-henen Briefkasten in der Klinik. Bitte vergessen Sie dabei nicht, genaue Angaben zu machen, damit eine Kon-taktaufnahme mit Ihnen möglich wird.Die Patientenfürsprecher / -innen an der Charité erreichen Sie wie folgt:

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN: Eingang Nord (Klingsorstraße) im EG des Hauptgebäudes, Raum E403 (neben den Pförtnern links durch die Doppeltüren, im Flur erste Glastür rechts), Briefkasten gegenüber der Aufnahme

Allg. Bereich (ohne Psychiatrie und Psychosomatik) Herr Bösener Sprechzeit: Dienstag 16:00 bis 18:00 Uhr Telefon: 030 8445 4720übrige Zeit: Telefon: 030 715 43 119 (mit Anrufbeantworter)E-Mail: [email protected]

Psychiatrie, PsychosomatikFrau SchwarzSprechzeit: Mittwoch 16:00 bis 18:00 Uhr (14-tägig, ungerade Woche) Telefon: 030 450 577 328(mit Anrufbeantworter) E-Mail: [email protected]

CAMPUS CHARITÉ MITTE: Luisenstraße 64, Charité Bettenhaus Mitte, Foyer, stationäre Aufnahme, Zimmer 1Alle Bereiche Frau IrionSprechzeit: dienstags von 16:00 bis 17:00 Uhr Telefon: 030 450 570 170(mit Anrufbeantworter) E-Mail: [email protected]

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM: Westring 1, Haus 34, Raum 19Alle Bereiche Frau Sahin Sprechzeit: jeden 4. Donnerstag von 17:30 bis 18:30 UhrTelefon: 030 450 577 248E-Mail: [email protected]

Qualitäts- management

Die höchstmögliche Qualität medizi-nischer Leistungen ist ein Markenzei-chen der Charité. Die Sicherstellung und kontinuierliche Steigerung der Qualität der Krankenversorgung sind deshalb zentrale Handlungsmaximen der Kolleginnen und Kollegen aus dem klinischen Qualitäts- und Risiko-management. Ein multiprofessionelles Team (u. a. Pflegekräfte, Pflegewis-senschaftler und Ärzte) erarbeitet in einer Vielzahl von Projekten, Aktivitä-ten und Maßnahmen neue Wege und Lösungen zur Steigerung der Patien-tensicherheit und Verbesserung der Patientenorientierung.

Daneben unterstützt das Team des klinischen Qualitäts- und Risikoma-nagements unsere Kliniken bei Zertifizierungen (z. B. nach DIN EN ISO 9001). Eine ganze Reihe ist bereits zertifiziert, weitere Einrichtungen und Bereiche folgen kontinuierlich.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte https://qualitaetsmanage-ment.charite.de/

9CHARITÉ KOMPAKT AUF EINEN BLICK

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Schöne Töne: ein neues Klavier für den CBF

Gemeinsame Spende von Shu-Chen Li und der Carl Bechstein Stiftung

Aktuelle Neuberufungen an die Charité – Universitätsmedizin Berlin

PROF. DR. KAMRAN GHORESCHI, PROFESSUR FÜR DERMATOLOGIE, VENEROLOGIE UND ALLERGOLOGIE

Neben der Professur übernimmt Prof. Dr. Ghoreschi auch die Leitung der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergolo-gie am Campus Charité Mitte und Campus Benjamin Franklin. Der Experte hat sich zum Ziel gesetzt, eine personalisierte Der-matologie zu entwickeln, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Prof. Ghoreschi beschäftigt sich insbesondere mit der Haut als Abwehr- und Zielorgan. Die Behandlung von Patientin-nen und Patienten mit Entzündungskrankheiten der Haut sowie klassischen Autoimmunkrankheiten und Hauttumoren stehen dabei im Fokus seiner klinischen Arbeit. »Die Wissenschaft der Hautkrankheiten ist eine der innovativs-ten und spannendsten Fachgebiete innerhalb der Medizin«, sagt der gebürtige Iraner. In der Forschung und der medizinischen Versorgung soll stets der Mensch im Mittelpunkt stehen. »Unser Ziel ist eine individuelle Versorgung auf hohem Niveau«, erklärt Prof. Ghoreschi seine Vision und fügt hinzu: »Mein Wunsch ist es, dass unsere Patienten von einer modernen und zukunftsweisen-den Dermatologie profitieren können.«

PROF. DR. DAVID HORST, PROFESSUR FÜR PATHOLOGIE

Prof. Dr. David Horst vertritt das Fach Pathologie in Forschung, Lehre und Krankenversorgung und ist zugleich Direktor des Insti-tuts für Pathologie der Charité.Der gebürtige Ulmer übernimmt die klinischen Aufgaben des Instituts. Dazu gehören beispielsweise die histologische und zytologische Diagnostik von Biopsiematerial, molekularpatho-logische Untersuchungen für die personalisierte Krebsmedizin und die Durchführung klinischer Sektionen für alle Standorte der Charité. Der Vierzigjährige über seine neue Position: »Ich freue mich sehr darüber, ein so traditionsreiches Institut für Pathologie in Deutschland zu übernehmen. Pathologie ist ein zentrales und gleichzeitig dynamisches Fach und bildet die Grundlage für die heutige Präzisionsmedizin. Hierfür müssen wir den klinischen Kolleginnen und Kollegen als exzellenter Partner zur Seite stehen, eine diagnostische Krankenversorgung auf höchstem Niveau gewährleisten und unsere diagnostischen Möglichkeiten zukunftsweisend ausbauen.«Über seine Forschungstätigkeit fügt er hinzu: »Wissenschaftlich bildet das Gebiet der gastrointestinalen Krebserkrankungen mei-nen thematischen Schwerpunkt. Neben den eigenen Aktivitäten ist die Pathologie allerdings wichtiger Partner für die Verbund-aktivitäten am Standort.«

PROF. DR. ULRICH KELLER, PROFESSUR FÜR HÄMATOLOGIE UND ONKOLOGIE MIT SCHWERPUNKT LYMPHOME / MULTIPLES MYELOM

Mit Prof. Dr. Ulrich Keller will die Charité den Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie an der Charité klinisch und wissen-schaftlich weiter fokussieren.Für seine neue Position an der Charité hat der gebürtige Stutt-garter ein klares Anliegen: »Oberstes Ziel ist eine exzellente interdisziplinäre Versorgung von Patienten mit Krebserkran-kungen.« Deshalb möchte der Onkologe den bewährten Ansatz der Medizinischen Klinik, die Diagnose und Therapie für jeden Patienten in fachübergreifender Zusammenarbeit zu erarbeiten, weiterführen und ausbauen.Prof. Keller setzt nicht nur auf eine gute Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen innerhalb der Medizinischen Klinik am Campus Benjamin Franklin, sondern hält auch eine enge Koope-ration mit den onkologisch arbeitenden Kliniken der anderen Charité-Standorte für essenziell. »Deshalb wollen wir in nächster Zukunft die Prozesse standortübergreifend abstimmen und Spe-zialambulanzen etablieren beziehungsweise ausbauen«, erklärt Prof. Keller.

PROF. DR. DIRK MÜRBE, PROFESSUR FÜR AUDIOLOGIE UND PHONIATRIE

Unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Mürbe soll die Klinik für Audiologie und Phoniatrie als Referenzzentrum etabliert wer-den. Sein besonderes Interesse gilt dabei der Musikermedizin und der Sichtbarkeit des Bereichs. Die Klinik für Audiologie und Phoniatrie steht für die interdisziplinäre Gesundheitsbera-tung und Prävention sowie die ambulante Versorgung im Ber-liner Centrum für Musikermedizin (BCMM) zur Verfügung. »Es ist mir ein besonderes Anliegen, das BCMM überregional zu stärken. Hierfür braucht es die Vernetzung mit internationalen Partnern, wie der Universität Mozarteum Salzburg«, erklärt Prof. Mürbe, der umfangreiche Erfahrungen in der Betreuung von professionellen Musikern mitbringt. Der wissenschaftliche Fokus des gebürtigen Dresdners liegt auf den Themen Hörforschung und der Erforschung des kind-lichen Spracherwerbs. Des Weiteren forscht er an innovativen diagnostischen und therapeutischen Behandlungsmethoden, wobei beispielsweise an der Charité der Einsatz der 3-D-En-doskopie zur sicheren Diagnostik bei Kehlkopfuntersuchun-gen geplant ist. Prof. Mürbe über seine Pläne an der neuen Wirkungsstätte: »Im Vordergrund steht, die Wissenschafts-landschaft Berlins vollständig auszuschöpfen und neue Thera-pieansätze so schnell wie möglich in die Klinik zu überführen. Die Charité bietet für mein Fachgebiet ein exzellentes Umfeld, Translation zu leben.«

PROF. DR. THORSTEN SCHLOMM, PROFESSUR FÜR UROLOGIE

Mit der Professur ist auch die Leitung der Klinik für Urologie am Campus Charité Mitte und Campus Benjamin Franklin verbunden. Als Prostataexperte hat sich Prof. Dr. Thorsten Schlomm zum Ziel gesetzt, innerhalb der urologischen Klinik hochspezialisierte Zentren für die einzelnen Krankheitsbilder zu etablieren. Damit will er die Behandlungsqualität für die Patienten und gleichzeitig die Ausbildung der Ärzte weiter verbessern. Der Kliniker und Wissenschaftler will ein neues Modell der regionalen und überregionalen medizinischen Versorgung etablieren, bei dem die Patienten im Mittelpunkt des Kompe-tenznetzwerks stehen. Dabei setzt er auf eine ganzheitliche und interdisziplinäre Versorgung der Tumorpatienten. Er will Brücken zwischen allen Fachgebieten schlagen: »Meine Vision ist es, die Urologie der Charité zur internationalen Referenz für patientenorientierte, qualitätsbasierte Medizin und patien-tenorientierte Forschung zu entwickeln«, sagt Prof. Schlomm über seine Pläne an der neuen Wirkungsstätte.

PROF. DR. SURJO SOEKADAR, PROFESSUR FÜR KLINISCHE NEUROTECHNOLOGIE

Prof. Dr. Surjo Soekadar erforscht, wie Neurotechnologien bei der Behandlung von neurologischen und psychiatrischen Erkrankun-gen eingesetzt werden können. Neurotechnologien sind technische und computergestützte Werkzeuge, die Hirnsignale analysieren oder in der Lage sind, die Hirnaktivität gezielt zu verändern. Dazu gehören Gehirn-Com-puter-Schnittstellen, mit deren Einsatz und Entwicklung sich der gebürtige Wiesbadener beschäftigt. Mit seiner bisherigen Forschung konnte er beispielsweise Querschnittsgelähmten ermöglichen, mithilfe eines hirngesteuerten Hand-Exoskeletts, einer Art Stützstruktur, erstmals wieder selbstständig zu essen und zu trinken. Die neu etablierte W2-Professur ist der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Campus Charité Mitte zugeordnet und an das Exzellenzcluster NeuroCure angebunden. »An der Charité möchte ich innovative Neurotechnologien, die zu einer Verbesserung von Lebensqualität und sozialer Teilhabe führen, zügig in die Patientenversorgung integrieren. Dass meine Forschungsergebnisse direkt den Patientinnen und Patienten zugutekommen, ist mir sehr wichtig«, betont Prof. Dr. Soekadar.

Ein außergewöhnlicher Anlass wurde am 14. Dezember 2018 in der Kapel-le am Campus Benjamin Franklin im Rahmen einer kleinen Feier gewür-digt – mit einigen Ansprachen, einem herzlichen Dankeschön sowie mit Kla-viermusik und Gesang.

Doch der Reihe nach: Im Mai 2018 hatte sich Shu-Chen Li als Patientin am CBF einer Operation unterzogen. Sie war an Darmkrebs im Frühstadium erkrankt und hatte sich bewusst für eine Behandlung in der Charité entschieden. Die Operati-on ist erfolgreich verlaufen, sodass Shu-Chen Li den Darmkrebs überwunden hat und heute geheilt ist.

Shu-Chen Li lebt in Berlin, lehrt aber an der Technischen Universität Dresden an der Fakultät für Psychologie. Dort hat sie den Lehrstuhl für Entwicklungspsy-chologie und Neurowissenschaft der Lebensspanne inne.

Zum Dank für die erfolgreiche Operation, für die hohe medizinische Kompetenz und umfassende Begleitung sowie für die direkte Zuwendung zu den Patienten auf den Stationen 38 und 40 des CBF und »zum Dank für die göttliche Gna-de« hat sich Shu-Chen Li entschieden, der Charité eine Spende in Form eines Klaviers für die Kapelle zukommen zu lassen. Darüber hat sie mit dem Pastoral-referenten Frank-Peter Bitter gesprochen. Er ist für die Katholische Seelsorge am CBF zuständig. Daraufhin hat Frank-Peter Bitter den Kontakt zur Carl Bechstein Stiftung hergestellt. Auch die Vertreter der Carl Bechstein Stiftung zeigten sich von der großzügigen Spende beeindruckt und erklärten sich spontan bereit, den Spendenbetrag »aufzurunden«. Somit konnte ein neues Klavier der absoluten

Spitzenklasse angeschafft werden. Der Freundeskreis der Charité e. V., dem Shu-Chen Li nach ihrer Behandlung beitrat, und Frank-Peter Bitter organisierten ge-meinsam die Veranstaltung.

Mitten im Advent, am 14.12.2018, konnte das Klavier feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Rund 50 Personen, darunter auch Patienten, Mitarbeiter und Studierende, waren dazu zusam-mengekommen, um bei erstklassiger Klaviermusik und gemeinsamem Gesang der Übergabe und Segnung durch Pfar-rer Dr. Herbert Gillessen, beizuwohnen. Für den Vorstand der Charité bedankte sich Astrid Lurati, Direktorin des Klini-kums, bei Shu-Chen Li und bei Gregor Willmes, Vorstandsmitglied der Carl Bechstein Stiftung. »Wir danken Frau Li ganz herzlich für diese wunderbare Spende. Es ist sehr schön, dass eine unserer Patientinnen ihre Dankbarkeit auf diese Weise zum Ausdruck gebracht hat und zudem auch noch unserem Freundeskreis der Charité beigetreten ist. Auch möchte ich der Carl Bechstein

Stiftung herzlich dafür danken, dass sie so großzügig ›aufgerundet‹ hat, damit wir ein nagelneues Klavier für die Ka-pelle am CBF erhalten konnten.«

Für das musikalische Programm der klei-nen Feierstunde sorgte die Carl Bech-stein Stiftung, indem sie Tabea Antonia Streicher, Stipendiatin der Stiftung, als Pianistin gewinnen konnte. Die sehr ta-lentierte Nachwuchsmusikerin spielte »Jesus bleibet meine Freude« von Jo-hann Sebastian Bach sowie eine Etüde und eine Ballade von Frédéric Chopin. Dabei konnten sich die Anwesenden von der hervorragenden Qualität des Klaviers überzeugen.

Abschließend bedankte sich Shu-Chen Li bei Frank-Peter Bitter, mit dem sie wäh-rend ihres Krankenhausaufenthaltes viele Gespräche geführt hatte, bei der Carl Bechstein Stiftung für das tolle Klavier sowie bei dem gesamten Kollegium der Charité und insbesondere dem operie-renden Arzt Prof. Dr. Martin Kreis für die ausgezeichnete Behandlung und Pflege.Das neue Klavier in der Kapelle des Campus Benjamin Franklin

HERZLICH WILLKOMMEN!

CHARITÉ KOMPAKT10 MENSCHEN

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Für die meisten Mütter und Väter ist die Geburt eines Kindes ein großes Glück. Für viele Eltern stellt ein Kind allerdings auch eine schwer zu erfül-lende Herausforderung dar, besonders wenn sie wenig Ressourcen haben und zum Beispiel sehr jung oder besonders belastet sind. Manchen frischgebacke-nen Eltern fehlt ein unterstützendes familiäres Umfeld, sie haben finanzielle Sorgen oder Probleme mit der Paarbe-ziehung. Auch können Integrationspro-bleme, körperliche Erkrankungen oder psychische Belastung dazu führen, dass sich Eltern mit der neuen Situ-ation überfordert fühlen.

Immer noch zu oft können diese nicht optimalen Rahmenbedingungen nega-tive Auswirkungen auf die gesundheitli-che und psychosoziale Entwicklung der Kinder haben, und manchmal endet die Überforderung auch tödlich. Im ersten Lebensjahr sterben mehr Kinder infolge von Vernachlässigung und Misshandlung als in jedem späteren Alter. Laut Statis-tischem Bundesamt können mehr als ein Drittel aller tödlichen Verletzungen bei Säuglingen auf Gewalthandlungen zurückgeführt werden. Babys werden beispielsweise heftig geschüttelt, weil sie schreien und nicht zu beruhigen sind. Jährlich sterben laut der Techniker

Krankenkasse in Deutschland rund 100 Babys, da ihre Eltern in Momenten der Ohnmacht und Überforderung die Be-herrschung verlieren.

Meistens sind die Probleme und Her-ausforderungen weniger dramatisch, aber trotzdem ist ein funktionierendes System der präventiven Unterstützung notwendig.

DIE LÖSUNG: DAS PROJEKT »BABYLOTSINNEN«!

Babylotsinnen unterstützen Mütter und Väter bei ihrem Start in das Familienle-ben. Sie informieren die jungen Eltern und helfen bei den Vorbereitungen auf die Geburt und die erste Zeit mit dem neuen Familienmitglied.

Wenn nötig wird den Eltern eine indi-viduelle Unterstützung und Begleitung vermittelt. Die Charité selbst verfügt über interne Hilfesysteme wie den So-zialdienst, die Elternberatung, eine Psy-chosomatische Sprechstunde, die Infekt-ambulanz, die Gewaltschutzambulanz oder die Kinderschutzgruppe. Hierhin erfolgt eine schnelle und unbürokrati-sche Weiterleitung. Falls nötig erhalten Eltern konkrete Adressen, Namen und Telefonnummern der Ansprechpartner

in externen Hilfesystemen, wie Familien-hebammen, Familienzentren und für aufsuchende Elternhilfe, oder sie werden durch die Babylotsinnen direkt dort-hin vermittelt. Durch diese konkreten Hilfsangebote sinkt die Hemmschwelle, Unterstützung anzunehmen. Die beste-henden Hilfestrukturen können effizient genutzt werden.

Babylotsinnen lotsen aber auch in Netzwerke und Einrichtungen wie Fa-milienzentren und kümmern sich um Unterstützung bei Anträgen. Den Fa-milien entstehen dabei keine Kosten. Die Mütter sind für diese Hilfe dankbar: »Die Unterstützung durch die Babylotsin hat mir geholfen, ich hätte sonst gar nicht gewusst, wo ich mich hinwenden muss«, bedankt sich eine junge Mutter. »Ich fühle mich jetzt sicherer, dass ich das mit dem Baby schaffe. Danke, dass Sie mir geholfen haben«, schreibt eine andere. Dankesbriefe, Mails und Anrufe wie diese erreichen die Babylotsinnen viele.

Ein erfolgreicher Schutz für Kinder sollte schon in der Schwangerschaft, spätestens aber direkt nach der Geburt erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt stellen sich bei den Familien häufig viele Fra-gen und Belastungen ein. Dann sind sie

auch besonders bereit, Rat und Hilfe anzunehmen, denn alle Eltern wollen gute Eltern sein. Der hierbei hergestellte Kontakt wird im Laufe der ersten zwei Lebensjahre von den Müttern/Eltern gern genutzt. Das eröffnet ihnen und uns die Möglichkeit, Überforderungen rechtzeitig zu erkennen und die passen-de Unterstützung zu vermitteln.

Darüber hinaus können alle Familien auch von sich aus, ohne bereits beste-hende Belastung, bei den Babylotsinnen anfragen, wenn sie Rat, Adressen für An-laufstellen oder andere Unterstützung benötigen. Wichtig ist den Babylotsin-nen: Das Angebot, die Hilfe der Babylot-sinnen anzunehmen, ist freiwillig.

Für einen guten Start ins Leben

Die Babylotsinnen der Charité

Notdienstpraxis für Kinder und Jugendliche am CVKKürzere Wartezeiten und Entlastung für die Kinderrettungsstelle

Am Charité Campus Virchow-Klini-kum wurde am 2. November 2018 die Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung für Kinder und Jugendliche eröffnet. Ziel ist es, die bestehende Kinderrettungsstelle zu unterstützen und die Wartezeiten für die Patienten zu verkürzen. Die Notdienstpraxis, in der niedergelassene Fachärzte für

Kinder- und Jugendmedizin die Dienste übernehmen, soll die Kindernotaufnah-me in den sprechstundenfreien Zeiten – freitags von 15 bis 22 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von elf bis 22 Uhr – ergänzen.

An einem gemeinsamen Empfang wird entschieden, ob es sich um ambulant

zu behandelnde Fälle für die Notdienst-praxis oder schwerere Fälle für die Kin-derrettungsstelle handelt. Außerhalb der Notdienstpraxiszeiten übernimmt die Kindernotaufnahme die Patienten wie gehabt.

»Unser übergeordnetes Ziel ist eine pa-tientenorientierte Rundumversorgung«,

sagt Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Di-rektor der Charité. Er sei »sehr froh« über die Kooperation. Eltern könnten oft nicht einschätzen, wie schwer die Erkrankung des eigenen Kindes tatsäch-lich sei. »Hierbei wollen wir sie mit dem umfassenden Angebot aus ambulanter Notdienstpraxis und unserer Notauf-nahme unterstützen«, so Prof. Dr. Frei.

Rat und Unterstützung: Eine Babylotsin im Gespräch mit einer jungen Mutter

DREI FRAGEN AN DR. CHRISTINE KLAPP, LEITERIN DES PROJEKTES BABYLOTSINNEN

Was ist der größte Erfolg des Projek-tes »Babylotsinnen«?

Da sind zwei Dinge zu nennen: Am meisten freut uns, dass so viele Eltern das Angebot annehmen, nämlich über 99 Prozent. Aber gleich danach freut mich sehr, dass dieses Programm nun großenteils vom Berliner Senat GPG unterstützt wird und dass es in allen Ber-liner Geburtskliniken Einzug halten soll.

Gibt es Pläne für die Zukunft?

Zunächst einmal wollen wir daran mit-arbeiten, dass das Projekt Babylotse in allen Berliner Geburtskliniken, die noch nicht »an Bord« sind, möglichst rasch starten kann und wir ein einheitliches hohes qualitatives Niveau erhalten. Da-neben beginnen wir gerade mit einer neuen Untersuchung, die uns dabei

helfen soll herauszufinden, ob und wie die Vermittlung geklappt hat, ob die Probleme gelöst sind, was es darüber hinaus für Sorgen gibt und an welchen Punkten wir unsere Arbeit noch verbes-sern können.

Was war Ihr schönstes Erlebnis inner-halb des Projektes?

Es gibt über die Jahre so viele Erleb-nisse – die Verbundenheit mit den Fa-milien, das Gefühl, etwas Sinnvolles und wirklich präventiv Hilfreiches zu tun, die Freude und das Engagement unserer Babylotsinnen und vieler Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter an dieser Arbeit, die Anerkennung und Unterstützung auch im Senat. Das gute Gefühl in einem funktionierenden Netzwerk zu arbeiten. Vielleicht ein Satz einer Schwangeren: »Ich bin so froh über die Unterstützung der Babylotsin, ich habe zwischendrin in all den Belastungen kein Land mehr gesehen. Jetzt kann ich endlich anfan-gen, mich auf mein Baby zu freuen!«

UNTERSTÜTZEN SIE DIE BABYLOTSINNEN!

Seit April 2012 richtet sich das Präventionsprojekt »Babylotse an der Charité« an alle Familien, deren Kinder in der Charité geboren werden, und bietet Hilfe bei kleinen und großen Sorgen. Jedes Jahr sprechen die Babylotsinnen mit mehr als 2.000 Familien.

Die Idee ist es, Krisen zu verhindern, bevor sie entstehen. Die Babylotsinnen bieten allen Müttern und Vätern vor und direkt nach der Geburt Unterstützung an. Als aus-gebildete Sozialpädagoginnen erkennen die Babylotsinnen Probleme und versteckte Nöte und können so mit den Müttern und Vätern individuelle Hilfen ausarbeiten.Das Projekt wird durch verschiedene Stiftungen, Spenden und Beiträge von Firmen und privaten Spendern, zeitweise durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend, Familie, den Bezirk Mitte und neu ab 2018 mit einem Basisbetrag durch die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung getragen. Spenden sind aber weiter nötig und dringend erwünscht, weil nicht alle Kosten gedeckt sind.

Durch Ihre Spende können Sie das Projekt unterstützen:

Spendenkonto »Babylotse der Charité«, ab 200,00 EUR bekommen Sie eine Spen-denbescheinigung. Darunter gilt der Überweisungsträger für die Steuer.

Charité – Universitätsmedizin BerlinVerwendungszweck: Babylotse/Spende IBAN: DE 3610 0205 0000 0322 0200 BIC: BFSWDE33BER

Sie haben Fragen zum Projekt oder wünschen weitere Informationen?Bitte wenden Sie sich an Tina Fix:Telefon 030 450 576 060E-Mail [email protected]

11CHARITÉ KOMPAKT THEMA

Page 12: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Restaurants und BistrosPatienten und Besuchern steht eine Reihe von Speise- und Selbstversorgungs-

möglichkeiten an allen drei Standorten zu Verfügung.

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN

Cafeteria mit warmen Speisen im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, Nähe

Eingang West, täglich 7:30 — 18:00 Uhr, Mittagstisch 11:30 — 14:30 Uhr

CAMPUS CHARITÉ MITTE

Cafeteria im Erdgeschoss Bettenhaus Mitte

Cafeteria im Erdgeschoss (Ebene 1) der Charité Campus-Klinik (CCK),

Rahel-Hirsch-Weg 4

Kiosk im Erdgeschoss (Ebene 1) der Charité Cross Over (CCO), Virchowweg 6

Café Frau Schneider im Erdgeschoss (Ebene 1) am Eingang Luisenstraße 13

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM

Cafeteria im Erdgeschoss des Lehrgebäudes am Ende der Mittelallee,

Montag bis Freitag 7:30 — 18:00 Uhr

Cafeteria in der Glashalle, Mittelallee 10, Montag bis Freitag 7:00 — 19:30 Uhr;

Samstag, Sonntag und Feiertag 9:00 — 18:00 Uhr

Snackcorner Mittelallee 4

TV und TelefonFernsehen, Radio hören, telefonieren — kein Problem. Sie benötigen lediglich

eine Chipkarte, die gegen Pfand und Gebührenvorauszahlung an den Kassen-

automaten erhältlich ist. Dort erhalten Sie auch am Ende Ihres Aufenthalts den

Pfandbetrag und Ihre nicht verbrauchten Gebühren zurück.

Ein Informationsblatt zur Bedienung der kombinierten Telefon-, TV- und Radio-

anlage liegt auf der Station bereit. An jedem Campus stehen auch öffentliche

Fernsprechgeräte für Karten oder Münzen zur Verfügung.

Bitte haben Sie Verständnis, dass Mobiltelefone in vielen Bereichen der Charité

abgeschaltet werden müssen. Die Bereiche sind entsprechend gekennzeichnet.

InternetDie Charité bietet an ihren Standorten kabellose Internetzugänge (WLAN) für Pa-

tientinnen und Patienten sowie alle Besucher an. Für die Nutzung des Netzwer-

kes »Charité-Gast« ist weder eine Registrierung noch ein Kennwort erforderlich.

Lediglich die Nutzungsbedingungen müssen akzeptiert werden.

Briefe, Briefkästen, BriefmarkenPost erhalten Sie über das Pflegepersonal Ihrer Station. Wenn Sie etwas ver-

schicken wollen, übergeben Sie die frankierte Post einfach dem Pflegepersonal.

Briefkästen und Briefmarken gibt es auf jedem Campus:

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN

Ein Briefkasten befindet sich im Bereich der Eingangshalle Nord. Briefmarken

können Sie im Kiosk nähe Eingangshalle West erwerben.

CAMPUS CHARITÉ MITTE

Briefkästen gibt es am Haupteingang der Ambulanzen in der Luisenstraße 13.

Briefmarken werden in der Kaffeebar/Shop in der Aufnahmehalle des Betten-

hochhauses verkauft.

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM

Einen Briefkasten finden Sie in der Nähe der Kapelle an der Mittelallee. Im Kiosk

in der Glashalle können Sie Briefmarken kaufen.

Achten Sie auf Ihre WertgegenständeBitte nehmen Sie keine unnötig hohen Bargeldsummen mit in die Klinik. Auch

Geld- und Kreditkarten, Schmuck oder teure Geräte sollten Sie, wenn möglich,

zu Hause lassen.

Leider sind Krankenhäuser trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zunehmend von Dieb-

stählen betroffen. Bewahren Sie deshalb Ihre Wertgegenstände sicher im Safe Ihres

Kleiderschranks auf, wenn Sie sich nicht in Ihrem Patientenzimmer aufhalten. Tra-

gen Sie die Schlüssel für Safe und Kleiderschrank stets bei sich. Sollte bei Ihnen ein

operativer Eingriff geplant sein, wenden Sie sich bitte an das Pflegepersonal, das Ihre

Wertgegenstände für diesen Zeitraum in einem Wertsachenbeutel im Stationssafe

gegen Quittung für Sie aufbewahrt. Wir bitten um Verständnis, dass die Charité kei-

ne Haftung für den Verlust von Wertgegenständen in der Klinik übernehmen kann.

FundbüroHaben Sie etwas verloren oder nach Ihrer Entlassung aus der Klinik bei uns vergessen?

Sie können sich entweder an den Wachschutz vor Ort oder an eines unserer Fundbüros

wenden. Fundsachen können rund um die Uhr an den folgenden Orten abgegeben werden:

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN

an der Nordrampe beim Sicherheitsdienst

CAMPUS CHARITÉ MITTE

in der Hauptwache, Schumannstr. 20 — 21, beim Sicherheitsdienst

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM

im Lehrgebäude (Forum 3) beim Sicherheitsdienst

Fundsachen können ausschließlich im Lehrgebäude der Charité auf dem Campus

Virchow-Klinikum (Anschrift 13353 Berlin, Augustenburger Platz 1, Gelände-

anschrift: Forum 3), Raum 1.0205, durch den Verlierer oder Bevollmächtigten diens-

tags von 13:00 — 15:00 Uhr abgeholt werden. Das Fundbüro ist telefonisch unter der

Telefonnummer 030 450 573 600 zu erreichen. Jede Fundsache wird einen Monat

lang im Fundbüro aufbewahrt und anschließend an das Zentrale Fundbüro Berlin

weitergeleitet. Für die Abholung ist ein Eigentumsnachweis erforderlich.

PatientenbibliothekenMöchten Sie etwas ausleihen? Dann nehmen Sie mit uns Kontakt auf:

PATIENTENBIBLIOTHEK CBF

Gundula Wiedemann, Hindenburgdamm 30, Telefon: 030 8445 2029

PATIENTENBIBLIOTHEK CCM

Beate Detlefs, Bonhoefferweg 4, Telefon: 030 450 573 043

GeldautomatenGeldautomaten der Berliner Bank finden Sie hier:

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN

Foyer Eingang Nord

CAMPUS CHARITÉ MITTE

Eingang Luisenstraße 10

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM

Eingangsbereich am Augustenburger Platz neben der Pforte

»Besuchsdienst der Charité«Der ehrenamtliche Besuchsdienst der Charité unterstützt Patientinnen und Patienten

in persönlichen, sozialen und familiären Angelegenheiten. Äußerlich erkennbar an

ihren hellgrünen Kitteln, übernimmt der Besuchsdienst eine Vielzahl von Aufgaben

wie kleinere Besorgungen, die Begleitung beim Spaziergang oder auch ein Gespräch

über Ängste und Sorgen. Bei Interesse fragen Sie bitte das Stationspersonal oder

rufen Sie direkt beim Besuchsdienst der Charité an:

CAMPUS BENJAMIN FRANKLIN Telefon: 030 8445 4629

CAMPUS VIRCHOW-KLINIKUM Telefon: 030 450 577148

CAMPUS CHARITÉ MITTE Telefon: 030 450 577041

Gutes tunHat es Ihnen bei uns gefallen? Wir freuen uns über Ihre Spende. Mit Ihrer Spen-

de können Sie wichtige Charité-Projekte in Forschung, Lehre oder Patienten-

versorgung unterstützen.

Empfänger Charité – Universitätsmedizin Berlin

Spendenkonto Deutsche Bank

IBAN DE68 1007 0000 0592 9799 00

BIC DEUTDEBBXXX

Kontakt 030 450 670 358

Wir möchten, dass sich unsere Patienten während ihres Aufenthaltes in der Charité wohlfühlen. Am wichtigsten sind uns natürlich die medizinische Behandlung und die pflegerische Betreuung, aber auch ein guter Service soll zu einem angenehmen Aufenthalt beitragen.

Weitere Informationen finden Sie im Patienten-Info A—Z im Internet: www.charite.de/klinikum/behandlung_stationaer/patienten_info_a_z

Wichtige Informationen für Ihren Aufenthalt

CHARITÉ KOMPAKT12 SERVICE

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Kopftraining

Halten Sie sich geistig fit! Den Begriff, den wir suchen, finden Sie in einem unserer Artikel in dieser Ausgabe. Falls Sie Ihre Lösung überprüfen möchten, dann schauen Sie doch bitte auf Seite 16. Neben unseren Grafiken finden Sie das Lösungswort.

Auch im Winter macht es viel Spaß, sich mit Freunden zu treffen. So kann man beispielsweise gemeinsam eine Eisbahn oder ein Eisstadion besuchen. Wer keine eigenen Schlittschu-he hat, kann sich welche ausleihen und sich dann auf das Eis

wagen. Zugegeben, bis die ersten Runden wirklich sicher sind, dauert es schon eine Weile. Unsere Eisprinzessin hat fleißig geübt und beherrscht schon einige Kunststücke. Erkennst du, welche Spur im Eis von ihr selbst stammt?

Auf den ersten Blick wirkt die Wurzel mit ihrer schwarzen erdigen Schale nicht besonders attraktiv. Doch hinter dem unscheinbaren Äußeren verbirgt sich eine echte kulinarische Überraschung. Nach dem Schälen kommen nämlich schlanke, schneeweiße Stangen von etwa 30 cm Länge zum Vorschein, die beinahe aussehen wie Spargel und sich auch in Sachen Geschmack keineswegs verstecken müssen. Aufgrund Ihres Aus-sehens wird das Gemüse auch »Winter-spargel« genannt. Die Schwarz wurzel ist ein typisches Gemüse der kalten Jahreszeit, das man von Oktober bis April in den Supermärkten und auf Wo-chenmärkten findet.

Bis zum 16. Jahrhundert kannte man die Schwarzwurzel nur in Spanien, wo sie als wild wachsende, wirksame Heil-pflanze zum Beispiel gegen Schlan-genbisse bekannt war. Erst seit dem 17. Jahrhundert werden Schwarz wurzeln

auch als Gemüse angebaut. Heute kommen sie aus Deutschland, aber auch aus Belgien, Frankreich und den Niederlanden. Trotz ihres Zweitnamens »Winterspargel« erinnert die Schwarz-wurzel geschmacklich nur entfernt an Spargel: Ihr Aroma ist intensiver, ziemlich würzig und leicht nussig, die Konsistenz ähnelt am ehesten der von Möhren oder Pastinaken.

Schwarzwurzeln enthalten viele Nähr-stoffe. Vor allem ist sie reich an Kalzium und Phosphor. Beim Einkauf sollten Sie auf unversehrte Wurzeln achten. Der Frischetest zu Hause: Beim Aufschnei-den der Wurzel sollte ein milchiger Saft austreten. Dann ist das Gemüse beson-ders frisch. Eingewickelt in ein feuchtes Küchentuch, hält sich das Gemüse bis zu zwei Wochen im Kühlschrank.

Hier zieht die Eisprinzessin ihre KreiseDoch welche Spur im Eis hat sie selbst hinterlassen?

Unterschätztes WintergemüseJetzt Schwarzwurzeln entdecken

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13CHARITÉ KOMPAKT UNTERHALTUNG

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Campus Benjamin Franklin (CBF)Anschrift Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin Telefon 030 8445-0

Die medizinische Fakultät der nach dem Krieg und der Teilung Berlins neu gegründeten Freien Universität Berlin nutzte in den ersten Jahren ihres Bestehens städtische Krankenhäuser. 1958 beschloss man jedoch, dass es Zeit für einen eigenen, großen Krankenhauskomplex war: das spätere Hauptgebäude des Campus Benjamin Franklin. 1969 als »Klinikum Steglitz« fertiggestellt, zeichnete es sich durch eine Besonderheit aus: Als erstes Krankenhaus Europas vereinte das Gebäude sämtliche Institute, Kliniken und Hörsäle der Universität unter einem Dach. Später zogen aus Platzgründen einzelne Institute in Bauten im Umkreis. Da die USA sich zu einem Fünftel an den Kosten des Neubaus beteiligt hatten, wurde das Krankenhaus 1994 in »Universitätsklinikum Benjamin Franklin« (kurz: UKBF) umbe-nannt. 2003 fusionierte das UKBF mit der Charité.

Campus Berlin Buch (CBB) Anschrift ECRC Experimental and Clinical Research Center, Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin Telefon 030 450-50

Bereits seit über 100 Jahren ist Berlin Buch ein bedeutender Gesundheitsstandort. Für eine Zeit lang lag hier sogar die größte Krankenhausstadt Europas. Durch die vielen Kliniken war das Umfeld sehr attraktiv für wissenschaftliche Einrichtungen, weshalb im Jahr 1930 auch das Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung nach Buch zog. Später setzte die Akademie der Wissenschaften der DDR die biomedizinische Forschungstradition fort. Heute ist der Campus Berlin Buch mit verschiedenen Spezialkliniken, dem Max-Delbrück-Cent-rum für Molekulare Medizin sowie dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakolo-gie und einem Biotechnologiepark, eines der größten biomedizinischen Zentren Deutschlands. Auch im Umfeld gibt es zahlreiche Krankenhäuser und Spezialkliniken. Charakteristisch für den Campus sind kurze Wege und interdisziplinäre Ansätze.

CharitéCentrum 3 für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Alle Abteilungen des Instituts für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde finden Sie seit Mitte 2008 unter einem Dach vereint an einem Außenstandort des Charité Campus Benjamin Franklin:

Anschrift Aßmannshauser Straße 4 — 6, 14197 Berlin Telefon 030 450 562 773

Die Eingänge sind mit Buchstaben gekennzeichnet:

A Eingang (behindertengerecht) Aßmannshauser Straße 4B Haupteingang Aßmannshauser Straße 6

Auf dem Campus Benjamin Franklin sind die klinischen Bereiche alle im Hauptgebäude kon-zentriert. Zur Orientierung vor Ort nutzen Sie bitte das dortige Gebäudeinformationssystem.

Die Eingänge sind mit Buchstaben gekennzeichnet:

A Eingang WEST (vom Hindenburgdamm aus), täglich 5:00 — 22:00 Uhr geöffnetB Eingang NORD mit Informationsschalter (von der Klingsorstraße aus),

durchgängig geöffnetC Nebeneingang SÜD, täglich 5:00 — 22:00 Uhr geöffnet

Raucherzonen

Im Gebäude selbst orientieren Sie sich bitte an der dortigen Beschilderung.

Adressen und Lagepläne

Abteilungen des Instituts:• Zahnärztliche Prothetik, Alterszahnmedizin

und Funktionslehre• Kieferorthopädie, Orthodontie mit dem

Arbeitsbereich Kinderzahnmedizin

• Zahnerhaltung und Präventivzahnmedizin• Parodontologie und Synoptische Zahnmedizin• Oralmedizin, zahnärztliche Röntgenologie

und Chirurgie• Orale Strukturbiologie

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CHARITÉ KOMPAKT14 SERVICE

Charité NaviApp

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Adressen und Lagepläne

Zur Erleichterung der Suche auf dem großen Campus-Gelände in Mitte weist Ihnen der Gelände- plan den Weg in die gesuchte Klinik oder sonstige Einrichtung. Im Gebäude selbst orientieren Sie sich bitte an der dortigen Beschilderung. Die Geländezugänge sind mit Buchstaben gekennzeichnet:

A Haupteingang Charitéplatz 1 (für Fußgänger, PKW und Lieferverkehr)B Zentrale Notaufnahme, Intensivstationen, OP-Trakt Philippstraße 10 (Achtung: neue Zufahrt! Zugang von der Luisenstraße nur für Fußgänger)C Eingang Ambulanzen (ehem. Polikliniken) Luisenstraße 13

(nur Montag bis Freitag, 6:00 — 20:00 Uhr geöffnet)D Durchgang zum Hauptgelände Luisenstraße 9 (nur für Fußgänger).

Bitte beachten Sie diese Hinweise!E Einfahrt Hannoversche Straße 11 (für Fußgänger, PKW und Lieferverkehr,

nur Montag bis Freitag, 6:00 — 20:00 Uhr geöffnet)F Durchgang zum Oscar Hertwig und Wilhelm Waldeyer Haus

(nur für Fußgänger, nur Montag bis Freitag, 6:00 — 22:00 Uhr geöffnet) Raucherzonen

Campus Virchow-Klinikum (CVK)Anschrift Augustenburger Platz 1, 13353 BerlinTelefon 030 450-50

Zwischen 1889 und 1906 wurde im Wedding im Norden Berlins ein viertes städtisches Krankenhaus auf Initiative von Rudolf Virchow errichtet. Hinter dem Hauptbau am Augusten-burger Platz erstreckte sich die 500 Meter lange grüne Hauptachse mit einer Kastanienallee. An ihr entlang erstreckten sich Pavillons, die verschiedenen Krankheitsbildern zugeordnet wurden. Bänke, Rasenflächen, Blumenbeete und ein Springbrunnen gaben der Anlage einen parkähnlichen Charakter. Diese Pavillonstruktur verschwand mit dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg. 1986 wurde das Krankenhaus der FU unterstellt. 1995 wurde es Teil der Humboldt-Universität, und 1997 fusionierte das Klinikum mit der Charité zur »Medizinischen Fakultät Charité der Humboldt- Universität zu Berlin«.

Zur Orientierung vor Ort nutzen Sie bitte das dortige Gebäudeinformationssystem.

Die Geländeeingänge sind mit Buchstaben gekennzeichnet:

A Haupteingang Augustenburger Platz 1 (nur für Fußgänger)B Einfahrt Seestraße 5 (für Fußgänger, PKW und Lieferverkehr) mit ParkhausC Eingang Föhrer Straße 15 (nur für Fußgänger)D Nebeneingang Föhrer Straße 14 (nur für Fußgänger, nur PKW-Ausfahrt),

nur Montag bis Freitag 6:00 — 22:00 Uhr geöffnetE Nebeneingang Nordufer (für Fußgänger und PKW, kein Lieferverkehr)F Nebeneingang Sylter Straße (nur für Fußgänger)G Nebeneingang Amrumer Straße (nur für Fußgänger, nur PKW-Ausfahrt,

kein Lieferverkehr), nur Montag bis Freitag, 6:00 — 22:00 Uhr geöffnet Raucherzonen

Campus Charité Mitte (CCM)Anschrift Charitéplatz 1, 10117 BerlinTelefon 030 450-50

Die Geschichte der Charité reicht zurück bis ins Jahr 1710. Ursprünglich als Pesthaus vor den Toren Berlins errichtet, wurde aus dem Gebäude später ein Lazarett und eine Lehranstalt. Ihren Namen erhielt die Charité 1727 unter König Friedrich Wilhelm I. Im Jahr 1818 wurde mit dem Bau eines großen Universitätsklinikums in direkter Nähe zur Charité begonnen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Charité weiter ausgebaut. Der rote Backstein prägt bis heute maßgeb-lich den historischen Campus in Berlins Mitte. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte in der DDR u. a. mit dem Bettenhochhaus, das 1982 eingeweiht wurde. 1997/98 schloss sich die Charité mit dem Campus Virchow-Klinikum zusammen, 2003 kam das ehemalige Universitätsklinikum Benjamin Franklin dazu. Damit entstand das größte europäi-sche Universitätsklinikum.

Wegweiser für Raucherinnen und Raucher

Rauchen schadet Ihrer Gesundheit! Aus gesundheitlichen sowie aus sicher-

heitsrechtlichen Gründen darf ausschließlich in ausgewiesenen Raucherzonen

im Freien geraucht werden. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Zuwider-

handlungen vonseiten der Charité als Hausherrin geahndet werden müssen.

Die Lage der einzelnen Raucherzonen an den Standorten CBF, CCM und

CVK können Sie den entsprechenden Lageplänen entnehmen.

Hessische Str.

Robert-Koch-Platz

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142

Hannoversche

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FriedrichstraßeOranienburger Tor

Schumannstraße

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BerlinHauptbahnhof

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Sylter Str.

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15CHARITÉ KOMPAKT SERVICE

Charité NaviApp

Charité NaviApp

Page 16: Die TV-Serie »Charité« geht in die zweite Staffel · Klinik« – wie bereits in den Vorjahren. Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstands - vorsitzender der Charité, freute sich

Charité Kompakt hat wieder zwölf beispielhafte Fakten ausgewählt, die zeigen, was in der Charité geleistet wird, genauer gesagt, was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Patientinnen und Patienten in der Charité leisten. Und dies an 365 Tagen im Jahr, 24 Stunden am Tag. Wäre die Charité mit ihren Standorten eine eigene Stadt, wäre sie sehr international geprägt, mit Bewohnern unterschiedlichster Qualifikationen und einer bemerkenswerten Geburtenrate.

Zwölf ausgewählte Zahlen – die Charité auf einen Blick

ImpressumCharité Kompakt ist die kostenlose Zeitung für Patientinnen und Patienten der Charité und erscheint viermal pro Jahr. Herausgeber: Charité — Universitätsmedizin Berlin, Charitéplatz 1, 10117 BerlinAuflage: 24.000 StückVerantwortliche im Sinne des Medienrechts: Manuela Zingl, Leitung Geschäftsbereich UnternehmenskommunikationKonzeption und Gestaltung: Kaiserwetter GmbH Design: Debora Mosconi, Daria Weßling Redaktion: Sarah Boeck, Christin Dienst, Kathrin Dost, Stefan Engelniederhammer, Nancy Janz, Maren Minow

Druck: Möller Druck und Verlag GmbHBildnachweis: Titel: ARD/Julie Vrabelova, Seite 2-3: BzgA (3), Charité / Wiebke Peitz (4), Kaiserwetter, Seite 4: Charité / Peter Lüdemann, DIHK / Jens Schicke, Charité / Sabine Baar, Seite 5: Kaiserwetter, Charité / Matthias Heyde, Barbara Dietl, Seite 6: privat, Seite 7: Felix Noak, NeuroCure / Jürgen Loesel, Pablo Castagnola, Seite 10: Charité / Lea Ledwon, Charité (5) /privat (1), Seite 11: Charité Babylotsen, P. Spielhagen, Seite 14 – 15: Charité (4)Ihre Fragen und Anregungen senden Sie bitte an:Charité – Universitätsmedizin Berlin, Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation, Charitéplatz 1, 10117 Berlin oder per E-Mail an: [email protected]

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Mit 232 Professorinnen und Profes-soren kommt auch die Forschung nicht zur kurz. Ob seltene Krankhei-ten oder verbesserte Therapien für Volkskrankheiten – exzellente Forschung gehörte von Beginn an zur Charité.

Dies ist die Zahl der ordnungsbe-hördlich genehmigten Betten in der Charité.

Zur Charité gehören Beschäftigte aus 89 Nationen – von A wie Albanien bis Z wie Zypern.

Die Ärztinnen und Ärzte der Charité führen pro Jahr 73.216 Operationen an den drei betten-führenden Standorten des Klinikums durch.

So viele Beschäftigte des Berufs »Gesundheits- und Krankenpfle-ger/-in« kümmern sich in der Charité um die Patientinnen und Patienten.

Das ist die Zahl der Frauen und Männer, die in der Verwaltung die Abläufe organisieren. Der Erfolg der Charité ist auch ihr Verdienst.

3.952 Wissenschaftler/-innen und Ärzt/-innen diagnostizieren, behan-deln und heilen. Ob chronische Erkrankungen oder akute Leiden – in der Charité sind Betroffene immer in guten Händen.

Insgesamt mehr als 148.000 statio-näre und teilstationäre Fälle werden jährlich in der Charité behandelt.

Die Zahl der ambulanten Fälle, die jährlich in der Charité behandelt werden, lag bei über 700.000.

Knapp 5.500 Kinder haben das Licht der Welt in der Charité erblickt.

Die Charité verteidigt ihren Spitzen-platz unter den Top-100-Kliniken. Bereits zum siebten Mal in Folge belegt die Berliner Charité Platz eins der Focus-Klinikliste.

148.304stationäre undteilstationäre Fälle

232Professorinnen und Professoren

3.001Betten

73.216Operationen pro Jahr

89Länder

794Beschäftigte in der Verwaltung

3.952Wissenschaft-ler/-innen und Ärzt/-innen

4.395Pflegekräfte

Zum 7. Mal in Folge auf Platz 1

> 5.495Geburten

702.367ambulante Fälle

Rund 17.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten konzernweit an den verschiedenen Standorten der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

17.500Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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