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Die Vermögens-verwaltung gemeinnütziger StiftungenState of the Art?
2 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Impressum: Globalance Bank AG, Zürich Centre for Philanthropy Studies (CEPS), Universität Basel Autoren: DavidHertig,GründungspartnerGlobalanceBank Prof.Dr.GeorgvonSchnurbein,LeiterCEPS
© Globalance Bank AG / Centre for Philanthropy Studies (CEPS), Universität Basel, 2013. Alle Rechte vorbehalten.
3 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
inhAltSVerzeichniS1. management Summary 4
2. handlungsempfehlungen für Stiftungen 8
3. herausforderung schwieriges finanzmarktumfeld ... 11
4. Angaben zu den Studienteilnehmern 13 5. Vermögensverwaltung gemeinnütziger Stiftungen: State of Art? 16
6. unterstützt das Anlagevermögen die erfüllung des Stiftungszwecks? 26
4 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
VorwortLiebeLeserinnen,liebeLeser
SeitgeraumerZeitsehensichAnlegermitschwierigenMarktbedingungenkonfrontiert.Diege-stiegenenInvestitionsrisikenstellenauchvieleStiftungenvorgrosseHerausforderungen.Esistschwieriggeworden,dasStiftungsvermögenzubewahrenundgleichzeitigausreichendErträgezuerwirtschaften,umdenStiftungszweckzuerfüllenbzw.dieProgrammtätigkeitzufinanzieren.
GleichzeitigbestehtaufgrundfehlenderPublikationsvorschriftenkaumgesichertesWissenüberdieVermögensanlagevongemeinnützigenStiftungen.FürderenVerantwortlicheistesdaherschwierig,daseigeneHandelnzuüberprüfenoderzuvergleichen.DievorliegendeStudiedientdaherprimärderErkenntnisgenerierung,damitFührungskräftevonStiftungenundVermögens-beratereinenÜberblicküberdenEntwicklungsstanddesVermögensmanagementsbeiStiftun-gengewinnenkönnen.
ZielunsererStudiewares,insbesonderefolgendeErkenntnissezugewinnen:WelcheStiftungs-gremiensindandenEntscheidungenderVermögensanlagebeteiligt?Wieorganisierensiesichdabei?WiewirddieAnlagestrategieformuliertundumgesetzt?WelcheKontrollmechanismenwerdenhierbeieingesetzt?WiewirdderErfolgderAnlagestrategiegemessen?WelcheKostenfalleinimRahmenderVermögensverwaltungan?WerdenexterneBeratereingesetztundwer-dendieseüberwacht?
EinzweiterSchwerpunktwidmetsichdemVerhältnisvonAnlagestrategieundStiftungszweck:WiebegegnendieVerantwortlichendemTrendzweckkonformerAnlagen(engl.mission-relatedinvesting)?Glaubensiedaran,dassdasFinanzvermögenebenfallseinenpositivenBeitragandieErfüllungdesStiftungszwecksleistensollteundkann?WasverstehenStiftungenunterzweck-konformenAnlagen,wiewerdendieseumgesetztundwastreibtoderhindertStiftungenhier-bei?WelcheErfahrungenkonntenindiesemZusammenhangbereitsgesammeltwerden?
DievorliegendeStudieentstandineinerKooperationdesCentreforPhilanthropyStudies(CEPS)derUniversitätBaselundderGlobalanceBank.DadurchkonnteeineidealeVerbindungvonpraktischerFachkenntnisundwissenschaftlichenErhebungs-undAuswertungsmethodenge-währleistetwerden.
GeradebeimThemaVermögensverwaltungherrschtimStiftungswesen(wieauchinanderenGesellschaftsbereichen)einegrosseZurückhaltung.WirmöchtenunsdaherausdrücklichbeialljenenStiftungsverantwortlichenbedanken,dieandieserStudieteilgenommenundunsereArbeitunterstützthaben.OhnedieseGrundlagewäreeineWissensvermittlungzumNutzenallernichtmöglichgewesen.
Prof.Dr.GeorgvonSchnurbein DavidHertigLeiterCEPS GründungspartnerGlobalanceBank
DasCentreforPhilanthropyStudies(CEPS)derUniversitätBaselisteininterdisziplinäresForschungs-undWeiterbil-dungszentrumfürdasSchweizerStiftungswesen.DasCEPSwurde2008aufInitiativevonSwissFoundations,demVer-bandderSchweizerFörderstiftungen,gegründetundisteinuniversitärerThinkTankzumvielfältigenThemenbereichPhilanthropie.www.ceps.unibas.ch
DieGlobalanceBankisteineeigentümergeführteSchweizerPrivatbank,diesichaufnachhaltigeAnlagenspezialisiertundihreKundenbeiderlangfristigenVermögensanlageunabhängigberät.DieGründerundPartnersindPioniereaufdemGebietdernachhaltigenVermögensverwaltung.www.globalance-bank.com
5 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
mAnAgement SummAryAndieserStudiebeteiligtensich110gemeinnützigeStiftungenausderSchweizmiteinemGe-samtvermögenvon3.2Mrd.CHF,wovon2.9Mrd.CHFfreiinvestierbaresVermögenist(92%).DieprimäreZielsetzungderUntersuchungisteinÜberblicküberdenEntwicklungsstandderVermögensverwaltungbeiStiftungen.DarüberhinausinteressierteunsdieAkzeptanzundUmsetzungvonzweckkonformenAnlagen(mission-relatedinvesting)beiStiftungen.
Die Vermögensverwaltung weiter professionalisieren
wissensstand zum Anlagemanagement■ 70.4%derStiftungenverfügenübereineverbindlichformulierteAnlagestrategie,weitere 12%gebenan,einesolchederzeitzuplanen.■ 75%derStiftungenhabenindenletztenzweiJahrenihreAnlagestrategieangepasst. HäufigsterGrunddafürwarmit58%dasFinanzmarktumfeld.■ 68.9%derStiftungenhabenAnlagerestriktionenfestgelegt,umdasRisikoderInvestitionen zuminimieren.
führungsgrundsätze (governance) intern und extern■ 76%derStiftungenhabenkeineUnabhängigkeitsregelung,obwohlJuristenwieauchBank- vertreterdiehäufigstenBerufsgruppenimStiftungsratausmachen.■ 57%derStiftungennehmenkeineLeistungsbeurteilungdesVermögensverwaltersvor. DieserUmstandkommteinemBlindfluggleichunddürftesichaufdieErreichungder Vermögenszielenichtpositivauswirken.DieUmsetzungeineswirksamen,unabhängigen InvestmentControllingskannAbhilfeschaffen.■ IndiesemZusammenhangergibtdiestatistischeAuswertungderUmfrage,dassVermögens- verwalterwenigersystematischbeurteiltwerden,wenneinBankenvertreterimStiftungsrat sitzt.ImSinnederUnabhängigkeitmitstiftungsnahenPersonensolltevorallemdiesem PunktbesondereBeachtunggeschenktwerden.■ EinenpositivenEinflussaufdieFestlegungeinerZielrenditefürdasStiftungsvermögenhaben dieGrössedesStiftungsrats,derEinsitzvonMarketingspezialistenundBankenvertretern.■ MehrKompetenzinAnlagefragenistpositivkorreliertmitderBeurteilungdesexternen Vermögensverwalters.EineweitergehendeProfessionalisierungderVermögensverwaltung wirdsomiteinenpositivenBeitragleisten.
Kosten der Vermögensverwaltung■ BezüglichderKostenderVermögensverwaltunglegtdieAuswertungnahe,dassStiftungen lediglichdieoffengelegtenKostenbeurteilenunddieGesamtkostenentsprechendausser Achtlassen.IhretatsächlichenKostensinddaherdeutlichhöheralsdieausgewiesenen.■ Weiterergibtsich,dassdieKostenbeiderFormulierungderAnlagestrategiedurcheinen externenVermögensverwalteransteigen.
1.
6 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Verbesserungspotenzial■ 73%derStiftungenhabenkeinedefinierteZielrendite.DieserUmstanderschwerteinerseits dieUmsetzungeinergeeignetenAnlagestrategie,andererseitslässtsieeinewirkungsvolle LeistungsbeurteilungmandatierterVermögensverwalternichtzu.■ DiedefiniertenVermögenszieleweichenimDurchschnitterheblichvonderumgesetzten Vermögensaufteilungab.HierbestehtfürStiftungsräteHandlungsbedarf,denneineErrei- chungdergesetztenZieleisterschwert.VerbesserungsmassnahmenbeiderUmsetzungvon AnlagestrategiensowiebeimInvestmentControllingsinddiewichtigstenAnsatzpunkte.■ Ebensoergibtsich,dassVermögensverwalterwenigersystematischbeurteiltwerden,wenn eineexterneMandatsvergabeexistiert.DieRegelmüssteumgekehrtsein.
Das Stiftungsvermögen für den Stiftungszweck arbeiten lassen
Bedeutung und Verbreitung der zweckkonformen Anlagen■ DieMehrheitderUmfrageteilnehmerbejahtmit58%dieSinnhaftigkeitundzunehmende RelevanzstiftungszweckkonformerAnlagen.■ 42%derbefragtenStiftungensetzenstiftungszweckkonformeAnlagenbereitsum,allerdings beschränktmansichhierbeimehrheitlich(62%derStiftungen)aufdenAusschlussvondem StiftungszweckzuwiderlaufendeodergenerellunethischeAnlagen.■ 60.4%derStiftungengebenan,dasssiebeigleichemRendite/Risiko-Profileinenachhaltige Anlagestrategiewählenwürden.
umsetzung ■ BeiderUmsetzungvonzweckkonformenAnlagengreifenStiftungenzueinemgrossenTeil aufAnlagefonds(42.9%)undstrukturierteProduktezurück(21.4%).AusKostengründen solltehierbei,sofernausDiversifikationsgründenvertretbar,vermehrtaufAnlageninEinzel- titelngesetztwerden.
rendite und wirkungsmessung■ DasVorurteileinerRenditeeinbussewirddurchdiepositivenErfahrungenderStiftungen widerlegt,diezweckkonfromeAnlagentätigen:24%gebenan,dasssiesogareinebessere RenditealsmittraditionellenAnlagenerwirtschaften,70%erzielenmindestenseinegleich guteRenditeundgerademal6%habeneinefinanzielleMinderrenditehinnehmenmüssen.■ Lediglich20%derStiftungenmessendieWirkungihrerAnlagen,davonlediglich2.6%über einenstandardisiertenAnsatz(RatingoderLabel),derGrossteilüberaufwendigeundqua- litativeBeschriebe.DiefehlendeStandardisierungerscheintalswichtigerGrunddafür,dass keineMessungderWirkungvonAnlagenvorgenommenwird.■ Sobeurteilen65%derUmfrageteilnehmereinstandardisiertesFootprintReporting(welches dieWirkungvonAnlagenaufdierealeWeltmisst)alsnützlichesToolfürinterneKontroll- zwecke,gar67%deroperativen/TrägerschaftsstiftungensehenzudemaucheinenZusatz- nutzenfürdieÖffentlichkeitsarbeit.
7 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Vorbehalte und hindernisse bei der Anwendung■ DiewesentlichenVorbehaltegegenüberzweckkonformenAnlagensindmangelndeThema- tisierungimStiftungsrat(42%),fehlendeAnlageinstrumente(22%)undfehlendeMessbar- keitderAnlagen(20%).DaesheutebereitseineVielzahlvonUmsetzungsmöglichkeitengibt undauchnützlicheAnsätzezureffektivenMessungderWirkungvonAnlagenzurVerfügung stehen,deutetdiesdaraufhin,dassseitensderDienstleisternochmehrinWissensvermitt- lunginvestiertwerdenmuss.AuchdenDachorganisationenkommthierbeieinewichtige aufklärendeRollezu.■ EtwaigeMehrkostenkommenfürdiemeistenStiftungennichtinFrage,lediglich15%wären bereit,einePrämiefürzweckkonformeAnlagenzubezahlen.■ DemgegenübererscheintdieAussagewidersprüchlich,dass65%derUmfrageteilnehmer nichtbereitwären,aneinergepooltenAnlagelösungteilzunehmenundsoKostenzusparen. DieKollaborationvonStiftungensollte,nichtnurimBereichderzweckkonformenAnlagen, weitervorangetriebenwerden.
welche Akteure fördern die umsetzung zweckkonformer Anlagen?■ DieChancenfürzweckkonformesAnlegensindamgrössten,wenndergesamteStiftungsrat fürdieStrategieumsetzungverantwortlichist.■ DieChancenfürzweckkonformesAnlegensinken,wennJuristenimStiftungsratvertretensind.■ WeiterlässtsichkeinZusammenhangzwischendemEntscheid,zweckkonformeAnlagen umzusetzenunddemjeweiligenStiftungszweck,Alter,GrössederStiftung,Rechtsformoder Vorhandensein eines Geschäftsführers eruieren.
8 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
hAnDlungSempfehlungen für Stiftungen
Die Vermögensverwaltung weiter professionalisieren
2.
regelung von Interessenkonflikten
Verbriefung einer schriftlichen Anlagestrategie
Definition verbindlicher zielvorgaben
unabhängige leistungsbeurteilung
Verbesserung der umsetzung
Sicherstellung von Kostentransparenz
erkenntnisse aus der Studie
76%derStiftungenhabenkeineUnab-hängigkeitsregelung,obwohlJuristenwieauchBankvertreterdiehäufigstenBerufsgruppenimStiftungsratausma-chen.
30%derStiftungenhabenkeineformu-lierteAnlagestrategie.
73%derStiftungenhabenkeinedefi-nierte Zielrendite.
57%derStiftungennehmenkeineLeis-tungsbeurteilungdesVermögensverwal-ters vor.
ExterneVermögensverwalterwerdenwenigersystematischbeurteilt,wenneinBankenvertreterimStiftungsratsitzt.
Ebensoergibtsich,dassVermögensver-walterwenigersystematischbeurteiltwerden,wenneineexterneMandats-vergabeexistiert.
DiedefiniertenVermögenszieleweichenimDurchschnittsignifikantvonderum-gesetztenVermögensaufteilungab.
BezüglichderKostenderVermögensver-waltunglegtdieAuswertungnahe,dassStiftungenlediglichdieoffengelegtenKostenbeurteilenunddieGesamtkos-ten entsprechend ausser Acht lassen.
unsere handlungsempfehlungen
VerankernSiedieUnabhängigkeitvonGeschäftsbeziehun-genmitstiftungsnahenPersonenreglementarischundsor-genSiefürDurchsetzung.DennnursohabenSieGewähr,beiderPartnerwahlunbefangenzuseinundaufdasbesteAngebotzugreifenzukönnen.
FormulierenSieeineschriftlicheAnlagestrategieinklu-siveklaremRisikoprofil,individuellenVermögenszielen,gewährtemSpielraumbeiderUmsetzungsowiedenMessgrössenfürdieLeistungskontrolle.DennnursokannderEinklangvonAnlagenundindividuellemRisikoprofilsichergestelltunddieBasisfüreineLeistungsbeurteilunggeschaffenwerden.
DefinierenSieIhreRenditeerwartungen,GeldflüssesowieVermögensziele(bspw.AbsoluterWerterhalt)verbindlich.DennfehlendeVorgabenerhöhendasPotenzialfürDivergenzenzwischenZielerwartungundZielerreichungundverunmöglichendarüberhinauseinewirkungsvolleLeistungsbeurteilungmandatierterVermögensverwalter.
DrängenSieaufdieUmsetzungeineswirksamenundunabhängigenInvestmentControllings.NehmenSieperi-odischeineLeistungsbeurteilungIhresVermögensverwal-tersvorundprüfenSiedieZielerreichung.IdealeReferenz-punktesinddieVermögenszielederStiftunganstellevonBenchmarkIndizes.DennfehlendeLeistungskontrolleschaffteinenzugros-senFreiraumfürVermögensverwalter,dersichdurchausnegativaufdieErreichungIhrerVermögenszieleauswirkenkann.WeitervergebenSiesichdieMöglichkeit,frühzeitigeinzugreifenundkorrektiveMassnahmeneinzuleiten.
ÜberprüfensieIhreVermögensaufteilungaufEinklangmitIhrendefiniertenVermögenszielenundIhremRisikoprofil.HolenSiegegebenenfallseineunabhängigeZweitmeinungein.LassenSiesichdieUmsetzungvonIhremBeratererklärenundbegleitenSiedieUmsetzungeng.
StellenSiefürIhrPortfoliodieKostentransparenzsicher.ErfassenSiedieeffektivenGesamtkostenderPortfolio-verwaltung,alsoauchdieimplizitenKostenderimDepotenthaltenenAnlagefondsund-produkte.GrössteKosten-treiberhierbeisindstrukturierteundalternativeProdukte.HinterfragenSiezudemdenübermässigenEinsatzbank-eigenerProdukteIhrerHausbank.DiesdeutetmeistaufeineunnötigeKostenbelastungoderBefangenheitbeiderProduktselektionhin.BeideskannsichdeutlichnachteiligaufdieRenditeniederschlagen.
9Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Das Stiftungsvermögen für den Stiftungszweck arbeiten lassen
Breitere Themati-sierung und mut zur umsetzung
Verbesserung der Informationslage
förderung des erfah-rungsaustauschs
Ausschöpfen des potenzials
Berücksichtigung von Kostenaspekten
Effiziente Wirkungs-messung
erkenntnisse aus der Studie
58%derStiftungenbejahen,dassdasStiftungskapitaldazuverwendetwerdensollte,denStiftungszweckumzusetzen. 60%derStiftungengebenan,dasssiebeigleichemRendite/Risiko-ProfileinenachhaltigeAnlagestrategiewählenwürden.
DieprominentestenVorbehaltegegen-überzweckkonformenAnlagensindmangelndeThematisierungimStiftungs-rat(42%),fehlendeAnlageinstrumente(22%)undfehlendeMessbarkeitderAnlagen(20%).
42%derbefragtenStiftungensetzenstiftungszweckkonformeAnlagenbe-reits um.
Davonhaben94%positiveErfahrungenmitzweckkonformenAnlagengemachtundbestätigen,sieeinebessereodermindestensgleichguteRenditewiemittraditionellenAnlagenerwirtschaften.
62%derStiftungenbeschränkensichaufdenAusschlussvondemStiftungszweckzuwiderlaufendeodergenerellunethi-scheAnlagen(NegativeScreening).
BeiderUmsetzungvonzweckkonfor-menAnlagengreifenStiftungenzueinemgrossenTeilaufAnlagefonds(42.9%)undstrukturierteProduktezurück(21.4%).
Lediglich20%derStiftungenmessendieWirkungihrerAnlagen,davonlediglich2.6%übereinenstandardisiertenAnsatz(RatingoderLabel),derGrossteilüberaufwendigeundqualitativeBeschriebe.
65%derUmfrageteilnehmerbeurteileneinstandardisiertesWirkungsreportingwiedenGlobalancePortfolioFootprint®alsnützlichesHilfsmittelfürinterneKontrollzweckeundfürdieÖffentlich-keitsarbeit.
unsere handlungsempfehlungen
ThematisierenSiedieWirkungvonAnlagenundstif-tungszweckkonformesInvestierenimStiftungsrat.DenndieAkzeptanzfürdasThemaliegthöheralsdieeffektiveUmsetzungbeiStiftungen(s.unten).HierbeiistdieInitiativedesStiftungsratsgefordert,wieauchdiederDachorganisationen.SammelnSiemiteinererstenTeilallokationkonkreteErfahrungen.SokönnenSiedenMehrwerteffektivbeurteilen.
VerbessernSieIhreInformationslage,dennesgibtheutebereitseineVielzahlvonUmsetzungsmöglichkeitensowienützlicheAnsätzezureffektivenMessungderWirkungvonAnlagen.HierbeisindauchdiediversenDienstleistergefragt,nochmehrinWissensvermittlungzuinvestieren.AberauchdenDachorganisationenderStiftungenkommthierbeieineverstärkteaufklärendeRollezu.
OffensichtlichsinddieerstenErfahrungenmitzweckkon-formenAnlagendurchwegspositiv.TeilenSieIhreErfahrungenunddenidentifiziertenMehr-wertmitanderenStiftungen.SetzenSieaufKollaborationundErfahrungsaustauchunterStiftungenoderlassenSieandereübereinReportingIhrerAktivitätenteilhaben.
ErweiternSieIhreUmsetzungumpositiveAnlageansätzewiez.B.dasFootprintInvesting,dassowohleinefinanzi-elleRenditewieaucheinepositiveWirkungaufdierealeWeltermöglicht.DennreineAusschlussstrategienschöp-fensowohldasRenditepotenzialwieauchdieWirkungsbe-urteilungderübrigenAnlagennichtaus.
LassenSiebeiderUmsetzungvonzweckkonformenAnla-genauchKostenüberlegungeneinfliessen.DennderAnteilkostenintensiverInstrumentebeiderUmsetzungfälltheu-teüberdurchschnittlichhochaus.SetzenSie,sofernausDiversifikationsgründenvertretbar,vermehrtaufAnlageninEinzeltiteln. EtablierenSieeinenAnsatzzureffizientenWirkungs-messungderzweckkonformenAnlagen.HierbestehteingrosserNachholbedarf.InsbesonderesolltenSienebstdermonetärenRenditeauchdiegesellschaftlicheRenditebelegbarmachen.StellenSiesicher,dassdergewählteAn-satzfüralleAnlageklassenimPortfolioverwendbarist.Zu-demmussdieWirkungsmessungskalierbarundautomati-sierbarsein.DenndiefehlendeStandardisierungerscheintalswichtigerGrunddafür,dassheutegrösstenteilskeineMessungderWirkungvonAnlagenvorgenommenwird.
10 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
11 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
herAuSforDerung SchwierigeS finAnzmArKtumfelD...StiftungensindeinAusdruckvonGemeinnützigkeit,derimmerauchmiteinemVermögenverbundenist.GingmanvorzehnJahrennochvoneinemGesamtvermögendergemeinnüt-zigenStiftungeninderSchweizvon30Mrd.CHFaus,soliegenneuesteSchätzungenbei70Mrd.CHF1.DiesesenormeWachstumgehtvorallemaufvieleNeugründungenundZustiftun-genzurück,aberauchaufeineffizienteresManagementderVermögenswerteinStiftungen.DasgegenwärtigeFinanzmarktumfelderschwertjedochdasErwirtschafteneinerattraktivenRendite.ZusätzlichstellendiegestiegenenInvestitionsrisikenvieleStiftungenvorgrosseHerausforderungen.Eswirdzunehmendschwierig,dasStiftungsvermögenzuerhaltenundgleichzeitigausreichendErträgezuerwirtschaften,umdenStiftungszweckzuerfüllenbzw.dieProgrammtätigkeitzufinanzieren.
Die wirkung auf Stiftungen ist zweierlei:■ BestehendeAnlagestrategienmüssendieserneuenRealitätangepasstwerden.Eswird wichtiger,einegeeigneteAnlagestrategiezuformulierenunddeneffektivenKostender VermögensverwaltungvermehrteBeachtungzuschenken.■ DawenigerfinanzielleMittelzurVerfügungstehen,rücktdieFrageinsZentrum,wieder StiftungszweckauchdirektüberdasAnlagevermögengefördertwerdenkann.VieleStiftun- gensindsichnichtbewusst,dasssiedasgesellschaftlichePotenzialihresFinanzvermögens suboptimalnützen,oderdassdiesesgarimKonfliktmitihremStiftungszweckinvestiertist.
MitunsererUmfrageuntersuchenwireinerseits,wieStiftungeninderSchweizmitdenneuenAnforderungenandieVermögensanlageumgehenundandererseitsleitenwirdarausprakti-scheHandlungsempfehlungenfürStiftungenab.DabeiwurdebewussteinSchwerpunktaufFörder-undVerbrauchsstiftungengelegt,fürdiedasStiftungsvermögenalsErtragsquelleeinegrössereBedeutunghat,alsfüroperativeStiftungen,dieoftmalsauchandereErtragsquellen(Spenden,Leistungsverträgeetc.)haben.
... erfordert fokus auf bessere Vermögensverwaltung
DasAnlagemanagementhatbeiStiftungendeutlichanInteresseundBedeutunggewonnen.DievorliegendeStudiedientdaherprimärderWissensvermittlung,damitStifter,Stiftungs-räte,GeschäftsführendeundVermögensberatereinenÜberblicküberdenEntwicklungsstanddesVermögensmanagementsbeiStiftungengewinnenkönnen.DiefolgendenFragestellungenstehendaherimZentrumderUntersuchung:
■ WirddasStiftungsvermögenprofessionellundzeitgemässinvestiert(Definitioneinergeeig- netenAnlagestrategie,UmsetzungeineraufdasRisikoprofilunddieZielrenditezugeschnit- tenenVermögensaufteilung,SicherstellungunabhängigerVerwalter,transparenteKosten, InvestmentControlling,etc.)?■ WelcheBedeutunghatderStiftungszweckfürdieAnlagestrategie?LeistetdasFinanzvermö- genebenfallseinenpositivenBeitragandieErfüllungdesStiftungszwecks,oderbestehtgar einKonfliktdazu?WiewerdenstiftungszweckkonformeAnlagenumgesetzt?
3.
1Vgl.Eckhardt,B./Jakob,D./vonSchnurbein,G.:DerSchweizerStiftungsreport2012,CEPS,2012,S.11.
12 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Vorgehen und inhalt
DieStudieberuhtaufeinerschriftlichenBefragungvongemeinnützigenStiftungeninderSchweiz,inwelcherdiefolgendenAspektemittelseinesFragebogenserhobenwurden:
■ OrganisationdesAnlagemanagements,Zielsetzungen,ArtenderUmsetzung,Vermögensauf- teilung,KostenundAnlageinstrumente,Leistungs-undZielbeurteilung■ ErhebungdesWissensstandsimZusammenhangmitnachhaltigen/zweckkonformenAnlagen■ ErhebungdesUmsetzungsstands■ IdentifikationvonBarrierenundWiderständen■ BedingungenfürundNutzenvonzweckkonformemInvestieren
13 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
AngABen zu Den StuDienteilnehmernVermögen und Ausschüttung
AndieserStudiebeteiligtensich110gemeinnützigeStiftungenausderSchweizmiteinemGe-samtvermögenvon3.2Mrd.CHF,wovon2.9Mrd.CHFfreiinvestierbaresVermögenist(92%).89StiftungenkamenaufjährlichenAusschüttungenvongesamthaft122Mio.CHF,womitsicheinedurchschnittlicheAusschüttungsquotevon3.9%proJahrergibt.InAnbetrachtderschwierigenLageandenFinanzmärktenistdieseQuotesehrbeachtlich.
rechtsform
DieMehrzahldieserStiftungensindFörderstiftungen,gefolgtvonVerbrauchsstiftungen(d.h.dieSubstanzdesStiftungsvermögenswirdfürdieProgrammtätigkeiteingesetzt)undopera-tivenStiftungen.DerkleinsteAnteilentfälltaufTrägerschaftsstiftungen.ÜberraschendistandieserVerteilungderhoheAnteilderVerbrauchsstiftungen,dadieserStiftungstyperstseitwenigenJahrenbekanntist.Wieesscheint,hatdurchdieFinanzkriseinmanchenStiftungeneinUmdenkenbezüglichderVerwendungdesStiftungskapitalsinRichtungVermögensverzehrstattgefunden.AufgrunddesgeringenAnteilsderTrägerschaftsstiftungenwurdendieseimweiterenVerlaufdenoperativenStiftungenzugerechnet.
Stiftungszweck
DieVerteilungderStiftungszweckeinderStichprobedecktsichmitdenErgebnissenver-gleichbarerStudienausfrüherenJahren.DemnachsinddieBereicheBildung,sozialeDiens-teundKulturwesenmitjeweilsca.45%amhäufigsten,gefolgtvonGesundheitswesenundUmweltschutzmitje21%.TrägerschaftsstiftungenundoperativeStiftungensindfastaus-schliesslichdenBereichenKultur-undGesundheitswesenzuzurechnen.
4.
ABBilDung 1:UmfrageteilnehmernachRechtsform
OperativeStiftung
Förderstiftung
Verbrauchsstiftung
Trägerschaftsstiftung
Andere
23 %
3 %10 %
20 %
44 %
14 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
ABBilDung 2:UmfrageteilnehmerundStiftungszweck
ABBilDung 3:UmfrageteilnehmernachGründungsjahr
50
40
30
20
10
0
50
40
30
20
10
0
Bildung
SozialeDienste
Kultur
Umwelt
Gesundheit
Andere
Wohnungsw
esen
Verbrauch
erinteresse
n
vor1940 1940-1960 1960-1980 1980-2000 nach 2000
gründungsjahr
Wienichtanderszuerwarten,istderGrossteilderStiftungenimSampleverhältnismässigjung(vgl.Abbildung3).NurneunStiftungenwurdenvor1940gegründet,dieältestegehtins19.Jahrhundertzurück.ZweiDrittelsindvor,einDrittelderStiftungenistnach2000gegrün-detworden,diejüngstenstammenausdemJahr2010.DiesentsprichtdergenerellenEnt-wicklung,dennmehralsdieHälfteallergemeinnützigenStiftungeninderSchweizsindnach1990gegründetworden.ImweiterenVerlaufwirddasSamplefürmancheBerechnungeninalteundjungeStiftungenunterteilt.DieTrennungerfolgteamMedianimJahr1997,d.h.50%derStiftungenwurdenfrühergegründet(«alt»),dieandereHälfteab1997(«jung»).
Stiftungszweck
Altersverteilung
in%
in%
15 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
ABBilDung 4:VerteilungdesStiftungsvermögensderUmfrageteilnehmer
60
50
40
30
20
10
0<2Mio. 2-6Mio. 16-50Mio. 50-150Mio. >150Mio.
Stiftungsvermögen
DieVerteilungderStiftungsvermögenentsprichtinetwaderVerteilunginfrüherenUmfra-gen2.DerdeutlichgeringereAnteilvonStiftungenmiteinemVermögenvonwenigerals2Mio.CHFlässtsichausderFokussierungaufFörderstiftungenindiesemSampleerklären,währendinderVergleichsstudiedeutlichmehroperativeStiftungenenthaltenwaren,dieoftmalsnurgeringeVermögenswerteaufweisen.DassdennochderAnteilkleinerStiftungs-vermögenüberwiegt,wirdanderDifferenzzwischenMittelwertundMediandeutlich:DasdurchschnittlicheStiftungsvermögenliegtbei32.3Mio.CHF,währendderMedianbeigeradeeinmal3.6Mio.CHFliegt.AuchistdieVerteilungderTätigkeitsbereiche,AltersstrukturenundVermögensgrössemitderGrundgesamtheitderSchweizerStiftungenvergleichbarundsokanndasvorliegendeSamplealsguteundrepräsentativeStichprobebeurteiltwerden.
Verteilung der Stiftungsvermögen
CEPS/Globalance Vergleichsstudie
2Lichtsteiner,H./Lutz,V.:HonorierungvonStiftungsräten,VMI,2008,S.11.
16 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen: StAte of the Art?KaumeineandereOrganisationsformistderartabhängigvonihremKapitalwieeineStiftung.SchliesslichistdasVermögendie«raisond’être»derStiftung.InsbesondereFörderstiftungensindaufeinenregelmässigenErtragsflussausdemVermögenangewiesen,dasieinderRegelkeinean-derenErtragsquellenhaben.TrotzdieserexistenziellenAbhängigkeitfindetsichkaumgesichertesundallgemeinanwendbaresWissenzurVermögensverwaltungvonStiftungen.WerentscheidetüberdieAnlagestrategie?WiesiehteineffizientesAnlageportfolioaus?WelcheAnlageklassennutzenStiftungen?MitwelcheneffektivenKostenhabenStiftungenbeiderVermögensverwaltungzurechnen?DienachfolgendenErgebnissegebeneinenerstenEindruckzumaktuellenStandderVermögensverwaltungvonStiftungen.
führungsstruktur
ImDurchschnittumfassteinStiftungsratfünfMitglieder,wobeialteStiftungen(vor1997ge-gründet)imDurchschnittmehrStiftungsrätehaben(5.6gegenüber4.5).Vondengesamthaft549Stiftungsrätensindmit17.9%bzw.13.8%JuristenundBankerdiedominantenBerufsgrup-pen.AuchsinddiesesehrgleichmässigüberdieeinzelnenStiftungenverteilt:In62.7%resp.48.2%derStiftungennehmenJuristenresp.BankerEinsitzindenStiftungsrat.AndritterStellefolgenPolitiker,diein22.7%allerStiftungenvertretensind.
KnappdieHälftederStiftungen(45.2%)hateinehauptamtlichangestellteGeschäftsführung,diedurchschnittlichmit45Stellenprozentbeschäftigtist.NurinsechsFällenliegtderBeschäfti-gungsgradüber90%.
Unabhängigkeit des Stiftungsrats
Obwohleszweckmässigerscheinenmag,sichüberdenStiftungsrateinejuristischeoderAnlage-kompetenzzusichern,istdieGovernancenichtoptimalgeregelt(vgl.Empfehlung11desSwissFoundationCodes2009):75.7%derbefragtenStiftungenhabenkeineVorschriftenzurDurchset-zungderUnabhängigkeitbezüglichGeschäftsbeziehungenmitstiftungsratsnahenGesellschaften(z.B.Bankbeziehung)inihrenReglementenverankert.
Kompetenz in Bezug auf die Vermögensanlage
In92.6%derFällehältsichderStiftungsratfürausreichendkompetentinBezugaufdieVermö-gensanlage.Dabeibeurteilensich67.7%alsgutund25%derStiftungenalsausreichendbefähigt.
Stiftungskapital und Investition
DieMehrzahlderStiftungendervorliegendenUmfragesindFörderstiftungen.DiesezeichnensichdurcheinhohesStiftungsvermögenundeineniedrigeAusschüttungsquoteaus,daalleAkti-vitätenausdenVermögenserträgenfinanziertwerdenmüssen.ÜberraschendistderhoheAnteilanFörderstiftungen,diegrundsätzlichdasVermögenaufbrauchen(Verbrauchsstiftungen).Dem-entsprechendhöheristderenjährlicheAusschüttungsquote(sieheTabelle1).
5.
17 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
OperativeStiftungenundTrägerschaftsstiftungenhabengeringereVermögenswerte,dieAuf-wendungenimSinndesStiftungszwecks(13%)sindjedochhöher,daauchandereErtragsquel-lenzurVerfügungstehen.VerbrauchsstiftungenfolgenderIdeedesVermögensverzehrsundweisendeshalbdiehöchsteAusschüttungsquoteauf(derMedianliegtmit5%zweiProzent-punkteüberdenanderenKategorien).
50%derStiftungensindvor1997gegründetworden.ImVergleichzudenjüngerenStiftungen(1997-2010)verfügendieälterenStiftungenüberwenigerfreiinvestierbaresVermögen(70%gegenüber90%),nichtzuletztweilältereStiftungenwesentlichhäufigerImmobilienbesitzen3.
Durchschnittliche Vermögensallokation
DasdurchschnittlichePortfolioeinergemeinnützigenStiftungbestehthauptsächlichausOb-ligationenundAktien,aberesfindensichauchandereAnlageklassendarin(sieheTabelle2).ImVergleichzuderVermögensallokation(AssetAllocation)derprivatrechtlichenPersonalvor-sorgestiftungen(PVS)istderAnteilvonObligationen(PVS:38.1%)undAktien(25.9%)deutlichgeringer4.
AuffallendbeiderdurchschnittlichenVermögensaufteilungist,dassdieQuotevonstruktu-riertenProdukten,HedgefondsundPrivateEquitymit13.1%alsrelativhochzubeurteilenist.InsbesonderevordemHintergrund,dassdieseVermögensklassenüberdurchschnittlichhoheKostenverursachen(siehehierzuauchdieFallstudie2)undhäufigintransparentinBezugaufGegenparteirisiko5- und andere Risiken sind.
tABelle 1:VermögenundAusschüttungsquotederUmfrageteilnehmer
Anzahl
Vermögenssumme in chf
Vermögensdurchschnitt in CHF
Investierbares Vermögen in CHF
Investierbares Vermögen
Ausschüttungsquote (Durchschnitt)
Ausschüttungsquote Median
Operative Stiftung/ Trägerschafts-stiftungen
Förderstiftung Verbrauchsstiftung total
24
135ʼ080ʼ000
5ʼ628ʼ333
98ʼ540ʼ000
73%
13%
3%
50
2ʼ466ʼ108ʼ611
53ʼ611ʼ057
2ʼ140ʼ638ʼ611
87%
6.3%
3%
23
354ʼ719ʼ000
18ʼ669ʼ421
266ʼ033ʼ000
75%
11.4%
5%
108
3ʼ195ʼ075ʼ066
32ʼ602ʼ807
2ʼ684ʼ136ʼ611
84%
9.7%
3%
3 Vgl.Fritz,T.:MissionRelatedInvestingbeiSchweizerFörderstiftungen,Basel,[unveröffentl.Masterarbeit],2012,S.36. 4 Vgl.Swisscanto(2012),S.38.5 DasGegenparteirisikoumschreibtdenVerlust,deneinAnlegerbeiZahlungsunfähigkeiteinesGeschäftspartnerserleidenkann. WährendtraditionelleAnlagefondsstrengreguliertsind,könnenHedgeFondsallerleiFinanzinstrumenteeinsetzen,dieerhebli- cheGegenparteirisikenaufweisen.EbensosindstrukturierteProduktekeinerechtlichenSondervermögen,sondernsindvon derZahlungsfähigkeitderausgebendenBankabhängigbzw.siefallenimErnstfallindieKonkursmassederBank.
18 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
tABelle 2:DurchschnittlicheVermögensaufteilungderUmfrageteilnehmer(per31.12.2011)
tABelle 3:VermögenszielederUmfrageteilnehmer
Anlageklassen
Obligationen
Aktien
Andere Anlagen (z.B. Bargeld)
immobilienfonds
Strukturierte produkte
edelmetalle
Private Equity
hedgefonds
Rohstoffe
realer werterhalt
Benchmarkrendite
geringe wertschwankung
ertragsmaximierung
Primär Stiftungszweck unterstützen
Kostenminimierung
Anteil in %
27.1%
24.5%
17.9%
9.3%
6.2%
6.0%
3.9%
3.0%
2.0%
% Zustimmung
50.0
27.0
23.2
18.0
15.0
10.0
nein
50
73
75
82
85
90
ja
50
27
23
18
15
10
Anlagestrategie
70.4%derStiftungenverfügenübereineverbindlichformulierteAnlagestrategie,weitere12%gebenan,einesolchederzeitzuplanen.75%derStiftungenhabenindenletztenzweiJahrenihreAnlagestrategieangepasst.HäufigsterGrunddafürwarmit58%dasFinanzmarktumfeld,gefolgtvomAnratendesVermögensverwalters(10.1%)undalsFolgederhistorischenLeistungdesVermögensverwalters(2.9%).
WichtigsteZieleeinerAnlagestrategiesindbeiderHälftederStiftungenderrealeWerterhalt,gefolgtvomErreicheneinerBenchmarkrendite(z.B.BVV2)undeinergeringenWertschwankung.
19Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Geradeeinmal26.5%derantwortendenStiftungenhabeneineZielrenditefürdasinvestierteFinanzvermögenfestgelegt,imDurchschnittliegtdiesebei3.3%,selbstderMedianistmit3%imVerhältniszumMarktumfeldnochrelativhoch(korrespondiertabermitdemMedianderAusschüttungsquoten).
DieAuswertungderUmfrageergebnissebelegt,dasseinsignifikantpositiverZusammenhangzwischendemEinsitzeinesBankenvertretersimStiftungsratundderDefinitioneinerZielren-ditedesVermögensbesteht6.
6Pearson-Korrelation:.197*,beisteigenderAnzahlvonBankenvertretern:.308**;*p>0.05,**p>0.01
fallstudie 1: Vermögensziele und Vermögensaufteilung – gefährlich fehlende KongruenzAufBasisderUmfrageergebnissehabenwirdieVermögensaufteilungderStiftungeninzweiGruppeneingeteilt:DiekonservativeGruppe,welcheeinRenditezielvonbiszu3%p.a.definierthat,sowieeinedynamischeGruppe,dieeinVermögenszielvonmehrals3%jährlichanstrebt.DiesenbeidenGruppenhabenwiranschliessendmitdemPictetBVG2005Indexverglichen.DieserBenchmarkfindetbeiSchwei-zerPensionskassenbreiteAnwendung,umdierisikoadjustierteRenditedereigenenPortfolioszumes-sen.DenPictetBVG-2005gibtesindreiAusprägungen,konservativ(BVG-25plus),ausgewogen(BVG-40plus)unddynamisch(BVG60plus).FürdasUmfragesamplemiteinemkonservativenRenditezielverwen-denwirdenBVG-25plusundfürdasdynamischedenBVG-60plus.
Die nachstehenden Abbildungen verdeutlichen die ergebnisse dieses Vergleichs.
Die Auswertung ergibt folgendes:■ WirfindeneineäusserstausgeprägteAbweichungvomVergleichsbenchmarkinbeidenGruppen■ DaskonservativePortfolioweisteinmassivesUntergewichtinObligationenundImmobilienauf,hält dafürabereherrisikoreichereAnlagenwieRohstoffeundEdelmetalleundHedgefonds.■ DasdynamischePortfoliohingegenweisteinmassivesUntergewichtinAktienundAlternativen AnlagenaufsowieeineImmobilienquote,diedasjenigedesBenchmarksumdasDreifacheübersteigt.
DieseErkenntnislegtdieSchlussfolgerungnahe,dassdiedefiniertenVermögenszielederStiftungenkaumerreichtwerdenbzw.fallsdoch,miteinemRisikoprofil,dasdeutlichvoneinervergleichbarenZiel-setzungabweicht.ÜberdieUrsachefürdieseDivergenzenlassensichfolgendeVermutungenanstellen.Entwedersinddie-seauffehlendeKompetenzbeiderUmsetzungderdefiniertenVermögenszielezurückzuführenodersiesindeinAusdruckdesfehlendenInvestmentControllings.BeideBereicheverlangennacheinerdringen-denVerbesserung.
70
60
50
40
30
20
10
0
70
60
50
40
30
20
10
0
zielrenditen von weniger als 3% jährlich vs. Pictet BVG-25 zielrenditen von mehr als 3% jährlich vs. Pictet BVG-60
Obligationen
Obligationen
Aktien
Aktien
Rohstoffe
Rohstoffe
edelmetalle
edelmetalle
immobilie
nfonds
immobilie
nfonds
Private Equity
Private Equity
hedgefonds
hedgefonds
Struktu
rierte
...
Struktu
rierte
...
Andere (geldmark
t ...
Andere (geldmark
t ...
Ziel<3% Ziel>3%
BVG-25 BVG-60
Quelle:GlobalanceBank,PictetBVG2005Index
20 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
21 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Definition und Umsetzung der Anlagestrategie
DieBedeutungeinerAnlagestrategiewurdeindenvergangenenJahrenmehralsdeutlich.DementsprechendhatdasBewusstseindafürbeidenStiftungsrätenzugenommen.BeiknappderHälfteallerStiftungen(45.2%)legtderStiftungsratincorporedieAnlagestrate-giefestundistinvielenFällenauchfürdieUmsetzungverantwortlich(25.5%).UmgekehrtverhältessichbeimexternenVermögensverwalter:DieserwirdoftmitderUmsetzungbetraut,jedochnurinseltenenFällenisterauchfürdieFormulierungderAnlagestrate-giezuständig.WeiteremitderFormulierungalsauchmitderUmsetzungbetrauteOrganesindderPräsident,einFinanzausschussimStiftungsratodereindedizierterFinanzexperteimStiftungsrat.
58Stiftungengebenan,dieVermögensverhaltungdurchMandatezuvergeben.DabeischwanktdieZahlzwischeneinemundvierMandatenproStiftungen.ImDurchschnittwerden1.8Mandatevergeben.DieUmfrageergebnisselassenfolgendeSchlüssezu:
■ DieVergabevonMandatenistvonderGrössederStiftungunabhängig.■ BeiStrategieformulierungdurcheinenFinanzausschussnimmtdieAnzahlMandatezu (statistischsignifikant).■ ExistierteinehauptamtlicheGeschäftsführung,werdeneherexterneMandatevergeben (statistischsignifikant).
ABBilDung 5:VerantwortlichkeitenfürFormulierungundUmsetzungderAnlagestrategie
60% 40% 20% 0% 20% 40% 60%
UmsetzungFormulierung
Stiftungsrat
Finanzausschuss
Präsident
FinanzexperteimSR
ExternerVermögensverwalter
22 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Restriktionen
Restriktionenbzgl.bestimmterAnlageklassenineinerAnlagestrategiesollendieRisikenderInvestitionenreduzieren.68.9%derStiftungengebenAnlagerestriktionenvor,amhäufigs-tenkeineexotischenDevisenunddengänzlichenVerzichtaufdenEinsatzvonHedgefonds.ÜberraschendistdiehoheNennung,keineunethischenInvestmentstätigenzuwollen.DieseAussagekorreliertsignifikantmitderspäterenAngabe,dasszweckkonformeAnlagenbereitsvoneinigenStiftungenumgesetztwerden.7ObwohloftmalsbeigemeinnützigenStiftungenderBezugzumAnlageverhaltenvonPensionskassenhergestelltwird,spielendieRestriktionenvonBVV2inderPraxisnureineuntergeordneteRolle.DarüberhinaushatdieExistenzeinerGeschäftsführungeinenpositivenEinflussaufdieFestlegungvonRestriktio-nen(statistischsignifikant).
7Pearson-Korrelation:.358**,**p>0.01
tABelle 4:AngewandteRestriktionenbeiderUmsetzungderAnlagestrategie
Restriktionen
Keine exotischen Devisen
Keine hedgefonds
Keine unethischen Anlagen
Keine Private Equity
Keine strukturierten produkte
Keine Rohstoffe
Keine indirekten immobilienfonds
BVV2
Sonstiges
% Zustimmung
76.0
66.7
59.5
56.0
56.0
46.7
32.0
26.3
18.7
nein
18
25
30
33
33
40
51
56
61
ja
57
50
44
42
42
35
24
20
14
23 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Kosten
DieKostenfürdieVermögensverwaltungbelaufensichimDurchschnittaufjährlich0.6%derangelegtenVermögen,einWertderauchdemdurchschnittlichangegebenenfairenTarif(0.61%)entspricht.AllerdingshandeltessichhierbeilediglichumdieoffengelegtenKosten(sieheFallstudie2aufFolgeseite).ZwischenderVermögensgrösseunddenVerwaltungskostenbestehterwartungsgemässeinnegativerZusammenhang.Bemerkenswertistjedoch,dassdiemittelgrossenStiftungen(CHF16–50Mio.)diehöchstenVerwaltungskostenaufweisen.
DieKostenderVermögensverwaltungsindin66.7%derStiftungenbereitsdiskutiertwordenundwerdenentsprechendalsangemessenbeurteilt.VomRestwollen2.9%diesdemnächsttun,in30.4%derFälleisteineKostendiskussionnichtgeplant.
Rund28%derStiftungengebenan,vorwiegendpassiveAnlageinstrumentebeiderUmset-zungderVermögensverwaltungeinzusetzen,diegrosseMehrheit(72%)stelltsomitaufaktiveAnlageansätzeab.ÄhnlichsiehtesbeimEinsatzvonEinzeltitelnversusKollektivgefässenaus:72.5%derStiftungensetzenaufkostengünstigereEinzeltitel.
Interessantistjedoch,dasskeinZusammenhangzwischendemEinsatzvonkostengünstigerenEinzeltiteln/passivenStrategienunddenKostenderVermögensverwaltungerkennbarist.DieslegtdieVermutungnahe,dassdieStiftungendieKostenderVermögensverwaltungunabhängigvondenUmsetzungskostenbetrachtenbzw.letztereunterschätzen.
DieHöhederoftverdecktenKostenmachtdiefolgendeFallstudiedeutlich.
ABBilDung 6:KostenfürdieVermögensverwaltung
1.00%
0.80%
0.60%
0.40%
0.20%
0.00%<2Mio. 2-16Mio. 16-50Mio. 50-150Mio. >150Mio.
Kosten der Vermögensverwaltung
jährlicheKosten
24 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
fallstudie 2: offene versus verdeckte KostenObwohlbeiBankenoftvonPauschalgebührenoder„All-inFees“dieRedeist,gibteseineReihezusätz-licherKosten,dieimVertragswesenexplizitausgeschlossenundsomitzusätzlichverrechnetwerden.WeiterexistierensogenannteverdeckteKosten,diezwarbeimKundenanfallen,abernirgendsineinerKostenabrechnungerscheinen.AusKundensichtgiltessomit,dieGesamtkostenderPortfolioverwaltungzueruierenunddiesetransparentzumachen.
UntenstehendeAbbildungzeigtdasrealeBeispieleinergemeinnützigenStiftung,diedieUmsetzungihrerAnlagestrategieaneineSchweizerGrossbankdelegierte.DeroffiziellePauschaltarifwurdebei0.4%jährlichenKostenvereinbart(braunerBalken).DieStiftunggelangteinderFolgeandieGlobalanceBank,umeineunabhängigeBeurteilungderPortfoliokostendurchführenzulassen.InfolgedesübermässighohenAnteilsbankeigenerstrukturierterProdukteundHedgeFonds(gesamthaft33%desDepotwerts)sowieteurerbankeigenerAnlagefondsergabdieAnalysejährlicheGesamtkostenvon2.2%(roterBal-ken),dasViereinhalbfachedesvermeintlichenKostentarifs.
ÜbermässigerEinsatzvonAnlageproduktenderHausbanksowieeinhoherAnteilstrukturierterProdukteimDepotsolltesomitvonStiftungenstetskritischhinterfragtwerden.
Quelle:GlobalanceBank
SichtbareKostenderVermögensverwaltung
KostenHedgeFonds
KostenStrukis
KostenFonds
Effektive GesamtkostenderVermögensverwaltung
0.40%
0.92%
0.45%
0.46%
verdeckteKosten
2.22%
25 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
risiken
DiegrösstenRisikenimBereichderVermögensverwaltungwerdenimfehlendenFachwissendesStiftungsratsgesehen.DieseAussageüberrascht,dasich92.6%derStiftungenfürausrei-chendkompetentinBezugaufdieVermögensanlagebeurteilen(sieheSeite16).
Weitere,massgeblicheRisikoquellensinddasFehleneinerAnlagestrategieunddieAbsenzderKontrolltätigkeitimZusammenhangmitderUmsetzungderVermögensverwaltung.
DiegrosseMehrheitempfindetesnichtalsRisiko,hoheAnlageverlustezuerleiden,obwohldieStiftungstätigkeitinhohemMassevondenMittelnderFinanzanlagenabhängigist.Diesmagdamitzusammenhängen,dassinfolgeeinerfehlendenzwingendenMindestausschüt-tung,AnlageverlustevonStiftungennichtrealisiertwerdenmüssen.NichtsdestotrotzwürdedadurchdieProgrammtätigkeitzwischenzeitlichmassgeblichbeeinträchtigt.
investment controlling
EineLeistungsbeurteilungdesVermögensverwaltersfindetnurin43.1%derStiftungenstatt,weitere4.9%planen,diesinZukunftzutun.AmhäufigstenwirddieLeistunganhandeinerBenchmarkrenditegemessen(79.5%).Nur20.5%derStiftungenmessengegenüberanhandeiner Zielrendite.
tABelle 5:GrössteRisikenimZusammenhangmitderVermögensanlage
risiken
Fehlendes Fachwissen im Stiftungsrat
Keine formulierte Anlagestrategie vorhanden
fehlende Kontrolle
Ausgewiesene hohe Anlageverluste
Investitionen, die mit dem Stiftungszwecknicht vereinbar sind
Andere
% Zustimmung
53.5
48.5
35.4
19.2
18.2
9.1
nein
46
51
64
80
81
90
ja
53
48
35
19
18
9
26 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
unterStützt DAS AnlAgeVermögen Die erfüllung DeS StiftungSzwecKS?einleitung
DasKonzeptderstiftungszweckkonformenAnlagen(engl.missionrelatedinvesting,kurzMRI)zieltdaraufab,diestrikteTrennungvonMittelbeschaffung(finanzielleRenditeimRahmenderVermögensanlage)undMittelverwendung(Förder-undProgrammtätigkeit)zudurchbrechen.StiftungszweckkonformesInvestierenbezwecktsomiteineErweiterungderFördertätigkeit,indemauchdasAnlagevermögenimSinnedesStiftungszwecksinvestiertundsoeinpositiverNutzenfürdieGesellschaftgestiftetwird.
NachwievorfehlteineeinheitlicheDefinitionvonzweckkonformenAnlagen.EinehilfreicheDarstellungderheutezurVerfügungstehendenMöglichkeitengibtAbbildung7.WährendAnsät-zewieVenturePhilanthropyundImpactInvestingdiepositive,gesellschaftlicheoderumwelt-bezogeneWirkungdergetätigtenAnlagenmaximieren,nehmensiedadurchbewussthöhereRisikenodertieferefinanzielleRenditeninKauf.AufderrechtenSeitederAbbildungfindensichnachhaltigeAnlageansätze(SRI,BestinClass,ThematischeAnlagen),diedaraufausgelegtsind,einegleichefinanzielleRenditezuerwirtschaften,wietraditionelleAnsätze,aberzusätzlicheinepositiveWirkungdeseingesetztenKapitalszuerzielen.
6.
ABBilDung 7:AnsätzezurUmsetzungstiftungszweckkonformerAnlagen8
8GastartikelvonDr.IvoKnoepfelim«DerSchweizerischeStiftungsreport2012»,Seite33
förDerAKtiVitÄtziel: ■ UmsetzungdesStiftungszwecks
VermögenSAnlAgeziel: ■ ErbringenderfürdieFörderaktivität nötigenMittel ■ VermeidungvonInvestmentsim WiderspruchzumStiftungszweck ■ AktiverBeitragzumStiftungszweck
impAct inVeStmentS
förDerBeitrÄge
trADitionelle inVeStmentS
Sri inVeStmentS ■ SCREENING ■ BEST-IN-CLASS ■ THEMATISCH
AKtiVe AuSüBung VonStimmrechten unDDiAlog mit firmen
VenturephilAnthropy
HÖHERE RENDITE,tiefereS riSiKo
TIEFERE RENDITE,höhereS riSiKo
27 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
DieseverschiedenenAnsätzewerdenmeistnichtdifferenziertbetrachtet,wasdasVorurteilerklärt,dasszweckkonformeAnlagenmiteinemRenditeverzichteinhergehenwürden.
UmdieserBegriffsverwirrungentgegenzuwirken,verwendetdieGlobalanceBankdieBezeich-nung«PortfolioFootprint».ImVordergrundstehtdieWirkungvonAnlagenaufdierealeWelt.EsgehtalsoumdieSchaffungvonTransparenz,getreudemGrundsatz,dassnichtdieBezeich-nungdesgewähltenAnsatzesmassgebendist,sonderndereffektiveInhalt.MehrzumPortfolioFootprint ist in der Fallstudie 4 (Seite 33) enthalten.
InderFolgezeigenwir,wasdieUmfrageteilnehmendenunterzweckkonformenAnlagenverste-hen,obundwiedieseAnlagenheuteumgesetztwerden,beleuchtenBeweg-undHinderungsgrün-de,untersuchen,wiedieeffektiveMessungderzweckkonformenAnlagenbewerkstelligtundwiederenRelevanzfürdenEinsatzinderKommunikations-undÖffentlichkeitsarbeitbeurteiltwird.
Relevanz stiftungszweckkonformer Anlagen
DieMehrheitderantwortendenStiftungsvertreterstimmtdenbeidenAussagenzurSinnhaftig-keitundzunehmendeRelevanzstiftungszweckkonformerAnlagenzu:
■ Für57.8%solldasAnlagevermögendazuverwendetwerden,denStiftungszweckzusätzlich– alsoüberdiefinanziertenProjekteundZuwendungenhinaus–zuerfüllen.■ 58.3%bejahen,dassinZeiten,indenenüberdasAnlagevermögennurgeringeRenditen möglichsind,dasstiftungszweckkonformeInvestierendesStiftungsvermögenszusätzlichan Bedeutunggewinnt.
AucherachteteseineknappeMehrheitvon50.9%alsrelevant,dassdieeigeneAnlagestrategieimEinklangmitdemFörderzweckderStiftunggestaltetwerdensollte.Davonhabeneffektiv41.6%derStiftungenzweckkonformeAnlageninihrPortfolioaufgenommen.
Definition von zweckkonformen Anlagen
DieStudienteilnehmerverbindenmitderDefinitionvonzweckkonformenAnlagenmehrheitlichdieEingrenzungdesAnlageuniversumsanhandvonAusschlusskriterien,auchNegativselektiongenannt(62%derbefragtenStiftungen).SämtlicheanderenAnsätzeerhaltenkeineMehrheiten.Mit37%derbefragtenStiftungenerhältdieMethode«BestinClass“diezweithöchsteZustim-mung,gefolgtvonImpactInvesting(28%)undFootprintInvesting(21%).
DieErgebnissezeigenauchdeutlich,dassShareholderEngagement,welcheszwardurchdieStif-tungEthosindenletztenJahrenstarkeMedienaufmerksamkeitgewonnenhat,unterStiftungenwenigbeliebtundverbreitetist.DieswurdebereitsinanderenStudiendeutlich.9 Es stellt sich dieFrage,wasderGrundfürdiesesDesinteresseist.IstesderZeitmangelderehrenamtlichenStiftungsräte,dasfehlendeWissenüberbestehendeRechteoderglaubtmannichtandieeige-nenMöglichkeiten,etwaszubewirken?
9Vgl.Fritz,T.:MissionRelatedInvestingbeiSchweizerFörderstiftungen,Basel,[unveröffentl.Masterarbeit],2012,S.39.
28 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
tABelle 6:DefinitionvonzweckkonformenAnlagen
Negative Selektion
Best in class
Impact Investing
Footprint Investing
Shareholder engagement
Sonstiges
% Zustimmung
62.0
37.0
28.0
21.0
14.0
12.0
nein
35
58
66
73
79
81
ja
57
34
26
19
13
11
Beweggründe für die umsetzung zweckkonformer Anlagen
ABBilDung 8:MotivationzurUmsetzungvonstiftungszweckkonformenAnlagen
35.0
30.0
25.0
20.0
15.0
10.0
5.0
0.0
in%
gründe für umsetzung
DieBeweggründefürzweckkonformeAnlagenlassensichvorallemausderStiftungselbstab-leiten.ZujeeinemDrittel(32.6%)gebendieStiftungenan,dasseseineVorgabederStiftungs-urkundeodereinestrategischeZielsetzungist.Mitje11%werdendieGründeeinerbesserenRenditesowiedergesellschaftlichenVerpflichtunggenannt.Imageverbesserungundöffentli-cherDruckspieleneineuntergeordneteRolle,wassichauchmitdergenerellenUnabhängigkeitderFörderstiftungenerklärenlässt.
Vorgabe
Strate
gie
Bessere
Rendite
Verpflichtung
Andere
Imageverbesse
rung
Öffen
tlicherDruck
29Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Art der umsetzung von zweckkonformen Anlagen
Mit70%sindAusschlusskriteriendiehäufigsteUmsetzungsmethodevonzweckkonformenAnlagen,gefolgtvonPositivkriterien(BestinClass)mit13.3%undImpactInvesting(3.3%).DieUmsetzungdecktsichgrundsätzlichmitdererhobenenDefinitionvonzweckkonformenAnla-gen,auchwenndasThemaImpactInvestingweitwenigeroftumgesetztwird,alsdieDefinitionvermuten liesse.
umsetzungsverantwortung
Bei73%derStiftungenliegtdieVerantwortungfürdieUmsetzungstiftungsintern,lediglich27%greifenhierfüraufeinenexternenVermögensverwalterzurück.
umsetzung über Anlageklassen
DieUmsetzungvonzweckkonformenAnlagenerfolgthauptsächlichüberdieAnlageklassenAkti-en(32%allerStiftungen)sowieObligationen(31%).AndritterStellefolgennachhaltigeImmobi-lienanlagenbei16%derStiftungen.LetztlichwerdenauchGeldmarktanlagen(13%)undAlterna-tiveAnlagen(4%)mittelsnachhaltigerBausteineumgesetzt.
ABBilDung 9:UmsetzungvonzweckkonformenInvestitionennachAnlageklassen
Geldmarkt
Obligationen
Aktien
Immobilien
AlternativeAnlagen
32 %
5%
16%
4%13%
31%
Sonstiges
30 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
31 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
Auffallendist,dassvieleStiftungenzweckkonformeAnlagenüberFondsundstrukturierteProduk-teumsetzen.DerAnteilistbeinahedoppeltsohochwiebeiderUmsetzungderGesamtanlagen(sieheAbschnittEingesetzteAnlageinstrumenteaufSeite23).Dieslegtnahe,dassdieKostenfürdieUmsetzungvonzweckkonformenAnlagenhöheralsnötigausfallen.EineOptimierungübervermehrtenEinsatzvonEinzeltitelnistausKostengründenempfehlenswert.
zweckkonforme Anlagen und rendite
Bei23.5%derbefragtenStiftungenistdieRenditederzweckkonformenAnlagenbesseralsdie-jenigetraditionellerAnlagen(bei70.6%gleichhoch).Nur5.9%berichtenvoneinerschlechterenPerformance.
umsetzung über Anlageinstrumente
FürdieUmsetzungderzweckkonformenAnlagengreifen76.2%derStiftungenaufEinzeltitel,42.9%aufAnlagefondsund21.4%aufstrukturierteProduktezurück.Darüberhinauswerdenu.a.InstrumentewiezinsgünstigeDarlehen,HypothekenundImmobiliengenannt.
ABBilDung 10:UmsetzungvonzweckkonformenInvestitionennachAnlageinstrumenten
0 20 40 60 80 100
Strukturierte Produkte
Anlagefonds
Einzeltitel
umsetzung nach Anlageinstrumenten
32 Die VermögenSVerwAltung gemeinnütziger Stiftungen Globalance Bank / CEPS Februar 2013
fallstudie 3: rendite und nachhaltigkeitDasThema,obnachhaltigeAnlageneinenRenditevorteiloder-nachteilbedeuten,wirdseitjeherkontro-versdiskutiert.GlobalanceBankhatdeshalbdieweltweitumfassendsteStudiezumThemaPerformancevonnachhaltigenAnlagendurchgeführtundinsgesamt156empirischeundwissenschaftlicheArbeitenanalysiert.DasErgebnisisteindeutig:NachhaltigeAnlagenleisteneinendeutlichpositiven,finanziellenRenditebeitrag.
1.90 %deruntersuchtenStudienbelegeneineMehrrendite(57 %)odereinenmindestensmarktkonfor-menRenditebeitragnachhaltigerAnlagestrategien.Nur10 %derStudienweiseneineMinderrenditenach.2.DieseAussagegiltfüralleuntersuchtenAnlageklassen:BeiAktienbelegen53 %derStudieneineÜberrenditeund37 %einemarktkonformeRendite.BeiObligationenundAlternativenAnlagensindes100 %deruntersuchtenStudien.
AllerdingsbelegtdieStudieauch,dassinsbesonderebeiderAuswahlnachhaltigerAnlagefondsgrosseVorsichtgebotenist.
Währendknapp80 %derUntersuchungenaufBasisEinzeltiteleineMehrrenditeausweisen,sindesbeidenuntersuchtenAnlagefondslediglich19 %,also4Malweniger.DieseDiskrepanzerklärenwirdamit,dassvieleFondsmanagerkeinenMehrwertgenerierenbzw.sogarWertvernichten.BeimInvestiereninnachhaltigeAnlagensolltemansichaneinenspezialisiertenVermögensverwalterwenden,denndieAuswahldesFondsmanagersistzentral.
DieumfassendeStudie(PDF)kannü[email protected].
90 % der Studien belegen einen positiven oder marktkonformen Renditebeitrag nachhaltiger Anlagen.
Mehrrendite Marktrendite Minderrendite
57 % 33 % 10 %
Quelle:GlobalanceBank
messung der wirkung von zweckkonformen Anlagen
DieHerausforderungfürvieleStiftungen,zweckgerichteteAktivitäten–egalobinderFörderungoderinderVermögensanlage–zumessen,wirddurchdieUmfragebestätigt.Geradeeinmal21.1%derantwortendenStiftungenmessendieüberdiereineRenditeorientierunghinausgehen-deWirkungzweckgerichteterAnlagen.HierbeibeschreibtdiegrosseMehrheitdieWirkungledig-lichqualitativ,nur2.6%derStiftungengreifenaufeinstandardisiertesLabeloderRatingzurück,umdieZweckkonformitätdereigenenAnlagenzubeurteilen.DieseroffensichtlicheMehraufwandscheintverbesserungswürdigund-fähig.
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fallstudie 4: Den portfolio footprint® eines Vermögens messenNachhaltiginvestierenbedeutetzukunftsgerechtinvestieren.DieseRegelhatnichtsmitRenditeverzichtzutun,abervielmitRobustheiteinesPortfoliosundmitRisikoManagement.EinPortfolio,daseinennegati-venFootprintaufweist,istvielanfälligerfürVeränderungenderwirtschaftlichen,gesellschaftlichenundökologischenRahmenbedingungen.StellenSiesichvor,waseineCO2-Steuer,wiesiejüngstinAustralieneingeführtwurde,fürdenAktienkursvonFirmenbedeutet,dieCO2-intensiveGeschäftsmodelleverfolgen.FürAnlegergiltes,unnötigeRisikenfrühzeitigauszuschliessenundsichfürdieZukunftzuwappnen.
UntenstehendeAbbildungzeigtdenGlobalancePortfolioFootprint®einerSchweizerStiftungmitUmweltori-entierung,diemehrüberdieWirkungihresAnlagevermögenswissenwollte.DieGrössedereinzelnenRecht-eckereflektiertdenAnteilderjeweiligenAnlageamGesamtvermögen.VielederEinzelanlagenweiseneinennachteiligemFootprintauf(roteFärbung).DieVerantwortlichenmusstenüberraschtzurKenntnisnehmen,dasseinKonfliktzumStiftungszweckbestehtundsichunerkannteRisikenimPortfolioverbergen.
ABBilDung 11:AnsätzezurMessungvonstiftungszweckkonformenAnlagen
80.0
60.0
40.0
20.0
0.0Ratingoder
LabelQualitativerBeschrieb
KeineMessung Andere
messung der wirkung von zweckkonformen Anlagen
in%
Sehr stark nachteilig
Stark nachteilig
NachteiligNeutralLeichtpositivStark positivSehr stark positiv
Quelle:GlobalanceBank
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Reporting über zweckkonforme Anlagen
EinähnlichesBildergibtsichinBezugaufdieAussenkommunikationzuzweckkonformenAnlagen.DieMehrheitmit52.6%machtdiesbezüglichüberhauptkeineöffentlichenAussagen,knappeinDrittelderStiftungenkommuniziertgenerischundpauschal,dasszweckkonformeAnlagenberücksichtigtwerden.Gerademal16%sindinderLage,spezifische,aufdieeinzelnenAnlagenbezogeneAussagenzumachen.
Vorbehalte gegenüber zweckkonformen Anlagen
Obwohl«ResponsibleInvesting»indenvergangenenJahrenanBedeutungundEinflussinderFinanzbranchegewonnenhat,istimStiftungswesennachwievoreinegewisseZurückhaltunggegenüberdiesenAnlageformenzuspüren.AlshäufigsterGrund(41.5%),keinezweckkonfor-menAnlagenzutätigen,wirdvondenbefragtenStiftungenangegeben,dassdiesbisdatoschlichtwegkeinThemafürdieStiftunggewesenist.WeiterewesentlicheGründesinddasFehlenausreichenderAnlageinstrumente(21.5%)unddiefehlendeMessbarkeitderWirkungderAnlagen(20.0%).SchlechtereRenditenbeinachhaltigenAnlagen,einhöheresRisikooderhöhereKostenbeiderVermögensverwaltungfallenwenigerinsGewicht.
ABBilDung 12:AnsätzezumReportingüberstiftungszweckkonformeAnlagen
60.0
50.0
40.0
30.0
20.0
10.0
0.0ja,generisch ja,spezifisch nein
Reporting über zweckkonforme Anlagen
in%
ABBilDung 13:IdentifizierteHürdenbeiderUmsetzungstiftungszweckkonformerAnlagen
0 10 20 30 40 50
KeinThemaKeineAnlagemöglichkeiten
NichtmessbareWirkungSchlechte Rendite
Hohes RisikoHoheKosten
ExterneVerwalterohneKnow-howKeineKenntnisse
hürden bei der umsetzung in%
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Bedingungen für die umsetzung zweckkonformer Anlagen
60.4%derStiftungengebenan,dasssiebeigleichemRendite/Risiko-ProfileinenachhaltigeAn-lagestrategiewählenwürden.
WeiterewesentlicheVoraussetzungenfüreineUmsetzungzweckkonformerAnlagensind:■ TransparenzderAnlageprodukte ■ keinzusätzlicherMehraufwandbeiderUmsetzung■ keineWahlfreiheitsverluste ■ eingeringesRisikobzw.MündelsicherheitderAnlagen
KostensindnurbedingteinThema,sowärengar15.3%derStiftungenbereit,höhereVerwal-tungskostenfürzweckkonformeAnlageninKaufzunehmen.DiedurchschnittlichegenanntePrämie(Median)liegtbeierstaunlichhohen2.0%p.a.21%derStiftungengebenan,dasssiebeiErfüllungobigerAnforderungskriteriengardurchschnittlich50%desVermögensnachzweck-konformenKriterieninvestierenwürden.
pooling
34.7%derUmfrageteilnehmerwärenaneinemkollektivenAnlagevehikel(Pooling)interessiert,umdadurchKostenbeiderUmsetzungvonzweckkonformenAnlagenzusparen.DiegrosseMehrheitwürdejedochnichtineinegemeinschaftlicheAnlagestrategieinvestieren.Hierzeigtsichexemplarisch,dassdieZusammenarbeitzwischenStiftungennochausbaufähigist.
Messbarkeit und Reporting
ObwohldiefehlendemessbareWirkungderamdritthäufigstengenannteHinderungsgrundfürzweckkonformeAnlagendarstellt,haltennur33.3%derBefragteneinestandardisierteMessungfürwichtig.DiesefehlendeLeistungskontrolledecktsichmitderErhebungimerstenTeil,wonach57%derUmfrageteilnehmerauchkeinefinanzielleLeistungsbeurteilungdesVermögensverwaltersvornehmen.NachdemGrundbefragt,wofürdieMessbarkeitprimäreingesetztwürde,wünschtdieMehrheitderStiftungen(65.2%)einstandardisiertesReportingwiedenPortfolioFootprint®vorallemfürinterneKontrollzweckeundeherzweitrangigfürdieÖffentlichkeitsarbeit.
Nutzen in der Öffentlichkeitsarbeit
DerZusatznutzeneinesPortfolioFootprint®Reportingsmussjedochetwasdifferenzierterbe-trachtetwerden.DieAbbildung14verdeutlicht,dassvorallemoperativeStiftungenundTräger-schaftsstiftungen,diesichmassgeblichüberprivateSpendenfinanzierenodervonderAkzep-tanzderAllgemeinheitgetragenwerden,einemReportingüberdieWirkungvonAnlageneinenweithöherenStellenwertbeimessen(66.7%derUmfrageteilnehmer).
ABBilDung 14:BejahungeinesZusatznutzenseinesPortfolioFootprint®fürdieÖffentlichkeitsarbeit
0 10 20 30 40 50 60 70
nuroperativeundTrägerschaftsstiftungen
alleStiftungen
Zusatznutzen eines Portfolio Footprint® für Öffentlichkeitsarbeit, wird bejaht von
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AuSBlicKweitere professionalisierung – regelung von interessenkonflikten – Sicherstellen der Kost-entransparenz – Definition von Vermögenszielen – leistungsbeurteilung – Ausschöpfen des potenzials von mri – wirkungsmessung
InsgesamtzeichnetdieseStudieeinmehrheitlichpositivesBildderVermögensverwaltunggemeinnützigerStiftungeninderSchweizundbelegt,dasssichStiftungenheuteaktivmitdemAnlagemanagementauseinandersetzen.DerGrossteilderStiftungenverfügtübereineverbindlichformulierteAnlagestrategieundüberdieFestlegungvonRestriktionenwerdenwichtigeVorkehrungenfüreineeffektiveVermögensanlagebereitsimVorfeldergriffen.
BeiderGovernancederVermögensverwaltungbestehenjedochnachwievorVerbesserungs-möglichkeitenhinsichtlichderRegelungvonInteressenskonfliktensowiederAufsichtundLeistungsbeurteilungvonexternenVermögensverwaltern.Weitergiltes,dasThemaKosten-transparenzvoranzutreibenunddieeffektivenGesamtkostenderPortfolioverwaltungzuer-fassen,alsoauchdieimplizitenKostenderimDepotenthaltenenAnlagefondsund-produkte.LetztlichgiltesbeiderUmsetzungderAnlagestrategiensicherzustellen,dassdieVermögen-saufteilungdemdefiniertenVermögenszielsowiedemeigenenRisikoprofilentspricht.HierhatdieStudieklareDivergenzenaufgezeigt.
DerneueTrenddeszweckkonformenInvestierenswirdvondenStiftungengenerellalspositivbeurteiltund42%derbefragtenStiftungennutzendieseMöglichkeit,denStiftungszweckdurchdieVermögensanlagezuverwirklichen.DabeinutzenStiftungenprimärinternesKnow-how.AllerdingswirddasPotenzialvonMRIheutenochnichtvollausgeschöpft:DieStudien-teilnehmendenverbindenmitderDefinitionvonzweckkonformenAnlagenmehrheitlichdieEingrenzungdesAnlageuniversumsanhandvonAusschlusskriterien.PositiveAnsätzewiedasFootprint®Investing,dassowohleinefinanziellenRenditewieaucheinepositiveWirkungaufdierealeWeltermöglicht,werdenheutekaumumgesetzt.MitdenErträgenzweckkonformerAnlagenistderMehrheitderStiftungenmehralszufrieden.DieChancenstehensomitgut,dasssichzweckkonformeAnlagenalsStandardfürdieVermögensverwaltungvonStiftungenetablieren.
DasgrösstePotenzialzurVerbesserungderVermögensverwaltungvonStiftungensehenwirjedochinderEntwicklunggeeigneterInstrumentezurLeistungsbeurteilungundWirkungs-messung.HierbestehteingrosserNachholbedarf,insbesondere,wenndadurchverbindlicheVorgabenwiedieZielrenditeüberprüftwerdenkönnen.DiesgiltinbesonderemMassefürdenBereichderzweckkonformenAnlagen,wonebendermonetärenRenditeauchdiegesell-schaftlicheRenditebelegbarseinsollte.
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