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304 Berieht: Analyse organischer Stoffe nieht best~ndig sind~ Die Reaktionen sind fiir vicinale Dimercaptoverbindungen spezifiseh, denn nur diese, aber nicht die auBerdem untersuchten 11 versehiedenen Monomereaptoverbindungen und eine ebenfalls untersuehte nicht vicina]e Dimer- eaptoverbindung gaben die Reaktion. Unter geeigneten Bedingungen seheint es mSglich zu sein, c tie vieinalen Dimercaptoverbindungen auch in Gemischen mit den anderen Verbindungen naehzuweisen. -- Aus/i~hrung. 4 ml Pyridin, 1 ml der (meist 0,012 m) Mangan(II)-aeetatlSsung und 1 ml der MercaptanlSsung in Isopropanol pipettiert man in dieser Reihenfolge in einen 30 ml-Beeher und riihrt stark urn. 20 sec nach Zusatz der MercaptanlSsung fiillt man das LSsungsgemiseh in die Quarz- kiivette und liest die Absorption genau 1 rain nach der Mereaptanzugabe ab. Die Blindprobe besteht aus 4 ml Pyridin, 1 ml Wasser und 1 ml Isopropanol. Der Zusatz von Wasser an Stelle der Re~genslOsung ist erforderlieh, ~zeil das zun~ehst farblose Mangan(II)-acetat in Gegenwart von Pyridin sich f~rbt. Die ReaktionslSsung eolorimetriert man bei 490 m#. Die fiir 2,3-Dimercapto-l-propanol (0,0123 m) und Reagens (0,0122 m) gefundene Linearitgt bei dieser Wellenlgnge erwies sich als nur scheinbar, da der Komplex bei diesen Konzentrationen noch nieht vollstgndig aus- gebildet ist. Absorptionsmaxima yon 2,3-Dimercapto-l-propanol treten bei 353 nnd 575 m/t, ein Minimmn bei 494 m# auf. 3,4-Dimercaptotoluol besitzt Maxima bei 357 und 550 sowie Minima bei 335 und 494 m/~. H . Fl%EYT&G Zum Nachweis yon Dicyan im Mikromaltstab k'ann nach F. FEIGL und L. HAI~- ~RGE~ 1 die yon A. S. KO~A~OWS~r und N. S. POLVE~TOW 2 angegebene Reaktion mit Oxin und I(CN dienen. (CN)~ gibt eine ~otf~rbung. -- Aus/i~hrung. Sehr wenig einer beim Erhitzen (CN)2 entwiekelnden Substanz wird in ein MikrorShrchen ge- geben, dessen 0ffnung mit oxinimpr~gniertem Papier, das mit 1 Tropfen 25~ l(CN-LOsung befeuchtet ist, verschlossen wird. Beim Erhitzen der Substanz ent- steht meist innerhalb einer Minute, je naoh der Menge, ein roter oder rosa gef~rbter Fleck auf dem gelben Papier. (Zur Herstellung des Oxinpapiers wird Fll~erpapier mit einer 10%igen ~therisehen OxinlSsung getr~nkt und an der LuSt getrocknet.) Die Nachweisgrenze liegt bei 1 #g (CN)2. Die Reaktion ist fiir Stoffe anwendbar, die beim schwaehen Erhitzen (CN)2 entwickeln, z. ]3. fiir Hg(CN)2 in Gegenwart von ]:[gC]~. Der Naehweis von Cyano/erra'~(III) und.(II)gelingt ebenfalls befriedigend erst, wenn man die Probe vorher mit einer 0,5%igen HgC12-L6sung eindampft. Die Nachweisgrenze betr~gt dann 10 #g Ka[Fe(CN)~ ] und 5 #g Ka[Fe(CN)6]. Wird beim Erhitzen gleichzeitig Wasser frei, so karm der Nachweis infolge Hydrolyse yon (CN)2 ausbleiben. Die VerfL berichten tiber die Anwendung der beschriebenen Probe und der Beflsteinprobe (fiir c~q-) auf eine Reihe Substanzen. Die rote Verbindung kormte bisher nicht isoliert werdem Beim Versuch, Oxin dutch ~hnliche Ver- bindungen zu ersetzen, zeigte nttr 8-Oxychinaldin eine positive Reaktion. ~ILDEGAl~D PL~YSE_&L Die volumetrische Bestimmung yon Cyanat fiihrt S~. T~K~I a wie fo]gt dutch: Dureh Behandlung der CyanatlSsung mit CuZ+-Salzen und Pyridin wird der Kupfer- dipyridindicyanatkomplex [Cu(CsI-IsN)~(C~O)u ] gef~llt und mlt Chloroform extra- hiert. Im Extrakt wird Cu 2+ volumetrisch bestimmt und der Cyanatgehalt daraus errechnet. Anwesendes NH4 § oder C1- stOren nicht, CN- darf nicht zugegen sein. H. PLVSKAL 1 Analyst (London) 80, 807--811 (1955). Minist. da Agrieult., Rio de Janeiro (Brasilien) u. Univ. Cincinnati, Ohio (USA). Diese Z. 96, 23 (1934). 3 Jap. Analyst 4, 479--481 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. refer.) T6hoku Univ.

Die volumetrische Bestimmung von Cyanat

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304 Berieht: Analyse organischer Stoffe

nieht best~ndig sind~ Die Reaktionen sind fiir vicinale Dimercaptoverbindungen spezifiseh, denn nur diese, aber nicht die auBerdem untersuchten 11 versehiedenen Monomereaptoverbindungen und eine ebenfalls untersuehte nicht vicina]e Dimer- eaptoverbindung gaben die Reaktion. Unter geeigneten Bedingungen seheint es mSglich zu sein, c tie vieinalen Dimercaptoverbindungen auch in Gemischen mit den anderen Verbindungen naehzuweisen. - - Aus/i~hrung. 4 ml Pyridin, 1 ml der (meist 0,012 m) Mangan(II)-aeetatlSsung und 1 ml der MercaptanlSsung in Isopropanol pipettiert man in dieser Reihenfolge in einen 30 ml-Beeher und riihrt stark urn. 20 sec nach Zusatz der MercaptanlSsung fiillt man das LSsungsgemiseh in die Quarz- kiivette und liest die Absorption genau 1 rain nach der Mereaptanzugabe ab. Die Blindprobe besteht aus 4 ml Pyridin, 1 ml Wasser und 1 ml Isopropanol. Der Zusatz von Wasser an Stelle der Re~genslOsung ist erforderlieh, ~zeil das zun~ehst farblose Mangan(II)-acetat in Gegenwart von Pyridin sich f~rbt. Die ReaktionslSsung eolorimetriert man bei 490 m#. Die fiir 2,3-Dimercapto-l-propanol (0,0123 m) und Reagens (0,0122 m) gefundene Linearitgt bei dieser Wellenlgnge erwies sich als nur scheinbar, da der Komplex bei diesen Konzentrationen noch nieht vollstgndig aus- gebildet ist. Absorptionsmaxima yon 2,3-Dimercapto-l-propanol treten bei 353 nnd 575 m/t, ein Minimmn bei 494 m# auf. 3,4-Dimercaptotoluol besitzt Maxima bei 357 und 550 sowie Minima bei 335 und 494 m/~. H. Fl%EYT&G

Zum Nachweis yon Dicyan im Mikromaltstab k'ann nach F. FEIGL und L. HAI~- ~RGE~ 1 die yon A. S. KO~A~OWS~r und N. S. POLVE~TOW 2 angegebene Reaktion mit Oxin und I(CN dienen. (CN)~ gibt eine ~otf~rbung. - - Aus/i~hrung. Sehr wenig einer beim Erhitzen (CN)2 entwiekelnden Substanz wird in ein MikrorShrchen ge- geben, dessen 0ffnung mi t oxinimpr~gniertem Papier, das mit 1 Tropfen 25~ l(CN-LOsung befeuchtet ist, verschlossen wird. Beim Erhitzen der Substanz ent- steht meist innerhalb einer Minute, je naoh der Menge, ein roter oder rosa gef~rbter Fleck auf dem gelben Papier. (Zur Herstellung des Oxinpapiers wird Fll~erpapier mit einer 10%igen ~therisehen OxinlSsung getr~nkt und an der LuSt getrocknet.) Die Nachweisgrenze liegt bei 1 #g (CN)2. Die Reaktion ist fiir Stoffe anwendbar, die beim schwaehen Erhitzen (CN)2 entwickeln, z. ]3. fiir Hg(CN)2 in Gegenwart von ]:[gC]~. Der Naehweis von Cyano/erra'~(III) und.(II)gelingt ebenfalls befriedigend erst, wenn man die Probe vorher mit einer 0,5%igen HgC12-L6sung eindampft. Die Nachweisgrenze betr~gt dann 10 #g Ka[Fe(CN)~ ] und 5 #g Ka[Fe(CN)6]. Wird beim Erhitzen gleichzeitig Wasser frei, so karm der Nachweis infolge Hydrolyse yon (CN)2 ausbleiben. Die VerfL berichten tiber die Anwendung der beschriebenen Probe und der Beflsteinprobe (fiir c~q-) auf eine Reihe Substanzen. Die rote Verbindung kormte bisher nicht isoliert werdem Beim Versuch, Oxin dutch ~hnliche Ver- bindungen zu ersetzen, zeigte nttr 8-Oxychinaldin eine positive Reaktion.

~ILDEGAl~D PL~YSE_&L

Die volumetrische Bestimmung yon Cyanat fiihrt S~. T~K~I a wie fo]gt dutch: Dureh Behandlung der CyanatlSsung mit CuZ+-Salzen und Pyridin wird der Kupfer- dipyridindicyanatkomplex [Cu(CsI-IsN)~(C~O)u ] gef~llt und mlt Chloroform extra- hiert. Im Extrakt wird Cu 2+ volumetrisch bestimmt und der Cyanatgehalt daraus errechnet. Anwesendes NH4 § oder C1- stOren nicht, CN- darf nicht zugegen sein.

H. PLVSKAL

1 Analyst (London) 80, 807--811 (1955). Minist. da Agrieult., Rio de Janeiro (Brasilien) u. Univ. Cincinnati, Ohio (USA).

Diese Z. 96, 23 (1934). 3 Jap. Analyst 4, 479--481 (1955) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. refer.)

T6hoku Univ.