Die Wunschgeburt

Der Wunsch - Die Geburt - Die Realität

vonA. Ulrich

1. Auflage

Die Wunschgeburt – Ulrich

schnell und portofrei erhältlich bei beck-shop.de DIE FACHBUCHHANDLUNG

tredition 2009

Verlag C.H. Beck im Internet:www.beck.de

ISBN 978 3 86850 305 0

www.tredition.de

Mütter halten die Hände ihrer Kinder für eine Weile,ihre Herzen jedoch für immer

Unbekannt

Dieses Buch widme ich meinen Kindern Kilian und Mia

Dezember 2008

A. Ulrich

Die Wunschgeburt

Der WunschDie GeburtDie Realität

www.tredition.de

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich ge-schützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unddes Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für Verviel-fältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Ein-speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

© 2008 Autorin: A. UlrichVerlag: tredition GmbHwww.tredition.dePrinted in Germany

ISBN: 978-3-86850-305-0

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikationin der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio-grafische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abruf-bar.

Inhalt

Vorwort…………………………………………………………………..7

Die persönliche Vorstellung über die Geburt………………………10Wunschdenken und Realität

Die eigene Einstellung zur Geburt…………………………………..13Was möchte ich?Wie kann ich es bekommen?Nicht planbare AbläufeUnerwartete Komplikationen

Der Weg ist das Ziel…………………………………………………..18GeburtsmöglichkeitenDen richtigen Geburtsort findenDie richtige Hebamme findenWer soll mitgehen?GeburtsvorbereitungskursGeburtsvorbereitung mentalWie war das doch gleich mit den Schmerzen?Das persönliche UmfeldIrrtümer von guten BekanntenRatschläge von anderen Müttern

Gut gerüstet für die Geburt…………………………………………...28Vorstellung in der GeburtsklinikCheckliste für die KreißsaalbesichtigungCheckliste für die WöchnerinnenstationAmbulante Entbindung/Stationäre Entbindung – was istwichtig für einen längeren stationären Aufenthalt?Kliniktasche – was soll rein – was muss rein

Die Geburt……………………………………………………………...37Stationärer Aufenthalt

Nach der Geburt……………………………………………………….40Die erste Zeit mit Baby zu HauseVerwöhnenBindung zum Kind / MuttergefühleBabybluesWochenbettdepression

Stillzeit………………………………………………………………….45Die Stillzeit beginntStillbeginn im KrankenhausStillfreundliches Krankenhaus

Wenn die Geburt schlimm war………………………………………50

An die Hebammen………………………………………………….....52

Wunschkaiserschnitt…………………………………………………. 54

Beleghebammen………………………………………………………. 59

Nachwort mit persönlicher Geburtserfahrung…………...........61/81Die Ankunft meines Sohnes im Dezember 2005……….63Die Ankunft meiner Tochter im März 2008…………….74

Buchtipps……………………………………………………………….82

Fotos / Produkte……………………………………………………….85

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Vorwort

Kürzlich las ich in einem Buch das Vorwort. Es wurde angekündigtmit den Worten, dieses kurz zu halten weil viele das Vorwort oft-mals überspringen.Da ist was dran.Also nur in Kürze, was mich dazu bewogen hat, dieses Buch zuschreiben.

In der Geburtshilfe hat sich viel getan in den letzten Jahren. Es gibtnun die „selbstbestimmte Geburt“. Die Frau entscheidet, >wie<,>wo< und mittlerweile oftmals sogar >wann< sie ihr Kind zurWelt bringen möchte.

Trotzdem passiert es, dass eine Geburt nicht so läuft, wie „Frau“sich das erhofft und gewünscht hat. Und die Enttäuschung ist groß– weil doch heutzutage alle Möglichkeiten scheinbar gegeben sindfür die eigene Wunschgeburt.

Ich bin da keine Ausnahme!Wunsch: eine ambulante WassergeburtRealität: Kaiserschnitt in Vollnarkose nach 30 Stunden Wehen undanschließend 8 Tage stationärer Aufenthalt.

Wie konnte es dazu kommen?

Meiner Meinung nach war die „Vorarbeit“ nicht gut gewesen. Zusehr habe ich mich auf Aussagen von Freunden und Familie ver-lassen, ohne hinzuschauen ob das auch für mich zutreffend war.

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Der Geburtsvorbereitungskurs bereitet auf die Geburt des Kindesvor, die vaginale Geburt. Die seelische Geburt, die der Frau zurMutter, wird dabei gar nicht beachtet.

Eine Geburt ist >ein<, wenn nicht sogar >das< seelisch auf-wühlendste Erlebnis im Leben einer Frau.Nirgendwo ist frau so sehr darauf angewiesen, sich in einer Atmo-sphäre von Geborgenheit und Sicherheit zu befinden. Umgebenvon Menschen, denen sie vertrauen kann und bei denen sie sichgut aufgehoben fühlt.

Eine Geburt ist sicher auch das Erlebnis, was am unterschied-lichsten von Frauen bewertet wird.Da Sie dieses Buch gekauft haben, scheint es Ihnen wichtig zu sein.

Es gibt viele Dinge, die ich gerne vor der Geburt gewusst hätte. Diees mir dann vielleicht einfacher gemacht hätten.

Das ist mein Anliegen mit diesem Buch. Diese Dinge zu vermitteln.

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Die persönliche Vorstellung über die eigene Geburt

Wunschdenken und Realität

Jede Frau macht sich ihre Gedanken zu ihrer Geburt. Besonders,wenn es das erste Kind ist.

Gerade in der heutigen Zeit, wo doch scheinbar alle Möglichkeitengegeben sind, die „Traumgeburt“ zu realisieren.

Mit CDs zur musikalischen Begleitung oder ohne, im Wasser oderan Land, im Liegen, Sitzen oder Vierfüssler, mit Mann oder ohne,mit Freundin oder Familie oder mit allen zusammen. Nichtsscheint unmöglich. Bestimmte Uhrzeit oder Wochentag oder Stern-zeichen gewünscht –her mit dem „Wunsch-Kaiserschnitt“.

Das ganze Leben ist schließlich planbar, warum also nicht auch dieeigene Geburt?

Ich hatte ganz genaue Vorstellungen. Mein Kind lag seit der 20.Woche in Schädellage, damit war das Thema Kaiserschnitt vomTisch. Klar, die Tatsache, dass es unter der Geburt zu einem Kai-serschnitt kommen kann, war mir nicht unbekannt. Aber für michdoch nicht zutreffend. Ich bin jung, gesund, sportlich und moti-viert. Also werde ich im Wasser entbinden und nach 5 Stundennach Hause gehen. Zack – fertig ist die Wunschgeburt – oder viel-leicht besser >Traumgeburt<?

Träume hat jeder. Aber man darf die Realität nicht aus den Augenverlieren.

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Eine Geburt ist die natürlichste Sache der Welt.

Genau. Die Natur. Tagtäglich können wir in den Nachrichten se-hen, dass sich die Natur nicht vom Menschen ins Handwerk pfu-schen lässt. Es ist ein harmonisches Zusammenspiel vieler Kleinig-keiten. Man kann nicht planen, dass es übermorgen regnen soll.Man kann nicht planen, dass morgen die Sonne scheint. Man kannes sich wünschen. Ob es in Erfüllung geht, liegt nicht in unsererHand.

Und genauso wenig kann man die eigene Geburt planen. Mannkann Wünsche haben, dass ist normal.

Aber man sollte offen sein für Abweichungen. Besonders beim ers-ten Kind weiß man nicht, wie man sich fühlt unter der Geburt. Wieman den Wehenschmerz empfindet. Was einem gut tut.

Die Wunschgeburt ist nicht planbar – aber frau kann sich währendder Schwangerschaft das Umfeld schaffen, in dem sie sich ge-borgen fühlt. Damit frau bei der Erfahrung von Wunschdenkenund Realität die Unterstützung erhält, die sie an dem Tag ihresGeburtserlebnis’ braucht

Die persönlichen Bedürfnisse zu hinterfragen

ist das A und O

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Die eigene Einstellung zur Geburt

Was möchte ich?

Zu aller erst sicher das Beste für mein Kind. Dass es gesund zurWelt kommt.

Was möchte ich noch? Eine natürliche Geburt? Ganz ohneSchmerzmittel oder vielleicht doch mit PDA oder zumindest dieMöglichkeit zu dieser? Intensive Betreuung durch Hebammen?Oder Betreuung im normalen Schichtbetrieb? Kürzlich sah ich ei-nen Bericht im Fernsehen, wo sogar das Licht im Kreißsaal der Ge-burtssituation angepasst werden konnte.

Heute gibt es sehr viele Möglichkeiten um das zu realisieren wasich möchte.

Wie kann ich es bekommen?

In dem ich ganz genau hinschaue, was ich möchte. Die erste Ge-burt ist etwas ganz neues. Noch nie da gewesenes. Daher kannman auf keinerlei Erfahrungen in seinem Leben zurückgreifen.Man kennt sich selbst am besten, daher kann man auch nur ganzalleine entscheiden, was einem für die eigene Geburt am wichtigs-ten ist.Auf andere zu hören, kann hier eine schlechte Voraussetzungschaffen.

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Meine eigene Erfahrung:Verwandtschaft: „wenn du Wehen hast, ist es dir egal, ob die Ka-cheln an der Wand gelb oder grün sind, von daher ist es Quatsch,eine Kreißsaalbesichtigung nach der anderen zu machen“Stimmt, unter den Wehen ist es tatsächlich egal. Aber zwischenden Wehen gibt es Pausen.In denen man sich am besten erholen kann, wenn man sich wohlfühlt. Und die Umgebung hat einen recht großen Wohlfühlfaktor.

Freundin: „ es ist dir unter der Geburt egal, welche Hebamme vordir steht, Hauptsache das Kind kommt raus.“Das war sicher für meine Freundin so zutreffend, für mich keines-falls.Aber da meine Freundin schon zwei Kinder geboren hatte, hörteich auf sie. Sie würde es schon wissen.

Eine fatale Entscheidung.

Bis dahin trug ich mich noch mit dem Gedanken um eine Beleg-hebamme. Weil ich eigentlich wusste, dass ich jemand bin, der inExtremsituationen eine persönliche, vertraute Unterstützungbraucht.Und ich habe dann auch leider die Erfahrung gemacht, von denHebammen nicht ausreichend betreut worden zu sein. Bzw. aneine Hebamme zu geraten, die man seinem ärgsten Feind nichtwünscht.Mit einer Beleghebamme wäre das nicht passiert.

Nicht planbare Abläufe

Unter einer Geburt können immer Dinge passieren, die das eigene„Konzept“ gründlich auf den Kopf stellen.

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Gerade dann ist es wichtig, dass man aufgefangen wird.Deshalb sollte man vorher gründlich überlegen, von wem manbegleitet wird oder ob man sogar nur mit einer Hebamme alleinesein Kind zur Welt bringen möchte.

Eigentlich kann man sagen, dass eine Geburt nicht planbar ist.

Wenn alles seinen natürlichen Gang nimmt, gibt es Richtwerte füreine vaginale Geburt.Wenn die Wehen kommen wie gebraucht, wenn der Muttermundaufgeht wie benötigt, das Kind sich so in das Becken einstellt dasses durchkommt, dann kann man sagen dass eine Geburt bei einerErstgebärenden so und so lange dauert und bei jeder weiteren Ge-burt so und so lange.

Dass ist dann ein sehr schönes Erlebnis und dass, was frau sichgewünscht hat.

Aber es kann auch anders kommen.

Unerwartete Komplikationen

Ich möchte gar nicht so sehr auf medizinische Hintergründe ein-gehen sondern vielmehr auf die Tatsache, dass frau im Hinterkopfhaben sollte, dass die eigene Geburt auch Komplikationen mit sichbringen >kann<.

Nicht, um hier Angst zu schüren, die Vorfreude zu trüben oderentmutigend zu wirken.

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Sondern lediglich um zu zeigen, dass frau nicht festgelegt in dieGeburt geht, sondern offen für das ist, was auf sie zukommt.Und die Komplikationen, sollten sie denn tatsächlich auftreten,und die daraus folgenden Konsequenzen anzunehmen als zu-gehörig zu ihrer Geburt.

Meine Geburt

Ich bin wichtig mit meinen Gefühlen, Wünschen und Ängsten

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3 D Ultraschall 32. Schwangerschaftswoche

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Der Weg ist das Ziel

Geburtsmöglichkeiten

Es gibt heutzutage vielerlei Möglichkeiten, sein Kind zur Welt zubringen.

RückenlageSitzendIm VierfüßlerGeburtshockerWanne usw.

Sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen ist gut. Aber frausollte und kann sich nicht auf eine Sache festlegen. Was in der Vor-stellung schön ist, kann sich unter Wehen als nicht angenehm her-ausstellen.Am besten macht man sich mit allen Möglichkeiten vertraut undschaut dann auf sich und seine Gefühle wenn man unter den We-hen ist.

Den richtigen Geburtsort finden

KrankenhausGeburtshausHausgeburt

Was ist für einen selbst das richtige? Hier kommt es darauf an,was einem wichtig ist.

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Persönliche Atmosphäre?Sicherheit?Was traut frau sich zu?

Und natürlich: wie ist die Schwangerschaft verlaufen bisher undwelche Geburt wird erwartet.

Das kann man nur im intensiven Gespräch mit dem Partner, derHebamme und evtl. dem Frauenarzt/Frauenärztin klären.

Die richtige Hebamme finden

Hier sollte frau in sich hineinhorchen und wirklich überlegen, wassie möchte, was sie für ein Typ ist.

Es muss einfach klar sein, dass in den Kreißsälen auch mal mehrals eine Frau unter Wehen ist. Und dann kann die diensthabendeHebamme sich nicht so intensiv kümmern wie beispielsweise eineBeleghebamme.

Was braucht frau?

Eine Hebamme die ab und zu mal reinschaut?

Ist es ihr unangenehm, sich auf eine oder mehrere Hebamme ein-zulassen wenn diese durch Schichtdienst wechseln?

Möchte man einen festen Ansprechpartner der jederzeit erreichbarist?

Wenn frau sich hier nicht sicher ist, sollte sie die Möglichkeit einerBeleghebamme für sich genauer prüfen.

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Wer soll mitgehen?

In der Regel wünschen sich die Frauen, dass ihr Mann sie begleitet.Es ist ein schöner Gedanke, mit dem Mann den man liebt das Kindwelches man gemeinsam gezeugt hat, zur Welt zu bringen.

Aber auch eine Freundin kann eine gute Stütze sein unter den We-hen, wenn der Mann nicht mitgehen möchte, sollte frau das akzep-tieren.Umgekehrt gilt das natürlich auch. Dann darf der Mann nicht ge-kränkt sein.

Auf jeden Fall sollte die Person, die mit dabei ist, in der Lage sein,die werdende Mutter zu unterstützen. Sie sollte so weit mit ihrvertraut sein, dass sie weiß, wie sie ihr in dieser Ausnahme-situation helfen kann. Sie sollte in der Lage sein, Vertrauen undVerlässlichkeit zu geben, so dass die werdende Mutter sich fallenlassen kann.

Geburtsvorbereitungskurs

Unbedingt zu empfehlen, gerade für Erstgebärende. Es wird medi-zinisches Wissen vermittelt, welches den Ablauf der Geburt klarmacht.

Es gibt verschiedene Arten:

PaarkursePaarkurse an denen der Mann nur an einigen Abenden mit dabeiistKurse „nur“ für werdende Mütter