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9 21. APRIL 2015 DIENSTAG Bremen VON THILO NEUMANN UND RALF MICHEL Bremen. Bei den Einsätzen rund um das Nordderby zwischen Werder und dem HSV sind vier Polizisten verletzt worden. Dies gab die Polizei Bremen am Montag be- kannt. Ein Beamter sei von einem Stein ge- troffen worden, weitere Verletzte habe es durch Pfefferspray gegeben. Insgesamt be- wertete die Polizeiführung den Ablauf des Einsatzes aber als positiv. Rund 1 000 Polizisten sicherten am Sonn- tag das brisante Prestigeduell der beiden Nordclubs. Dabei bekamen die Bremer Beamten Unterstützung aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersach- sen sowie von der Bundespolizei. Innense- nator Ulrich Mäurer (SPD) bekräftigte im Nachgang die Notwendigkeit des massi- ven Aufgebots. „Immer, wenn wir nicht ge- nügend Polizisten da haben, steigt die Be- reitschaft zu Auseinandersetzun- gen.“ Am Sonntag waren nach Polizei-Schätzungen etwa 500 gewaltbereite Fans unterwegs. Die deutliche Übermacht der Polizei sei notwendig, um diese unter Kontrolle zu behalten, ar- gumentiert Mäurer. Wie ange- kündigt, wird die Innenbehörde der Deutschen Fußball Liga (DFL) nun einen Gebührenbe- scheid für den Einsatz schicken. Der Bremer Senat will die DFL an den Kosten beteiligen, die ih- rerseits bereits angekündigt hat, dagegen juristisch vorzugehen. Egal, wer am Ende zahlen muss – fest steht: Größere Aus- einandersetzungen zwischen den rivalisierenden Fangruppen konnten am Sonntag laut Polizei verhindert werden. Gerade die Sichtschutz- zäune, die entlang des Osterdeichs Provo- kationen zwischen Hamburgern und Bre- mern unterbinden sollten, hätten sich be- währt. „Wir können uns gut vorstellen, auch künftig darauf zurückzugreifen“, sagt Polizeisprecher Dirk Siemering. Während es unmittelbar vor dem Stadion ruhig blieb, gerieten vor Anpfiff etwa 60 Hamburger und 150 Bremer Anhänger aus der Ultra-Szene am Gleisdreieck Lünebur- ger Straße aneinander. Die Polizei trennte die beiden Lager unter Einsatz von Pfeffer- spray und Schlagstöcken, nachdem die Beamten unter anderem mit Steinen und Flaschen beworfen worden waren. Insge- samt wurden vor dem Spiel 85 HSV-Fans in Gewahrsam genommen. Nach Aufnahme der Personalien im Polizeipräsidium beglei- teten die Sicherheitskräfte diese zurück zum Hauptbahnhof. Von dort traten die An- hänger ihre Heimreise an – in einem weit- gehend demolierten Zug. Bereits auf der Hinfahrt hatten Hambur- ger Fans die Waggons eines Metronoms verwüstet: Rausgerissene Deckenplatten, kaputte Fensterscheiben und zerstörte Sitze sind nur ein Teil des Schadens, den die Metronom-Eisenbahngesellschaft aus Uelzen beklagt. Zudem seien Feuerlöscher im Zug entleert und Pyrotechnik gezündet worden. „Solche Chaoten werden wir nicht mehr befördern“, sagt Metronom-Ge- schäftsführer Jan Grönemann am Montag, „dann bleiben die Züge eben stehen“. Grö- nemann gibt der Polizei eine Teilschuld an den Verwüstungen: „Die Strategie der Bun- despolizei und der Sicherheitskräfte am Bahnsteig hat versagt.“ Die Polizei Bremen beschäftigt unterdes- sen eine heftige Auseinandersetzung zwi- schen Bremer Hooligans und Ultras rund um die Kneipe „Verdener Eck“ in der Verdener Straße. Beide Seiten seien unter anderem mit Holzlatten, Flaschen und Bier- tischgarnituren aufeinander los- gegangen. Auch hier ging die Polizei massiv dazwischen, meh- rere Personen wurden verletzt. Man könne aber noch nicht si- cher sagen, wodurch die Kra- walle ausgelöst wurden, so Poli- zeisprecher Siemering. Die Polizei bittet Zeugen und Betroffene der Auseinanderset- zungen rund um das Spiel, sich beim Kriminaldauerdienst unter 0421/362-3888 zu melden. Toto, 13er-Wette: Klasse 1: 13 579,60 Euro; Klasse 2: 299,70 Euro; Klasse 3: 28,10 Euro; Klasse 4: 5,70 Euro. – Auswahlwette „6 aus 45“: Klasse 1: unbe- setzt, Jackpot 97 855,80 Euro; Klasse 2: unbesetzt, Jackpot 12 231,90 Euro; Klasse 3: 651,20 Euro; Klasse 4: 29,40 Euro; Klasse 5: 12,40 Euro; Klasse 6: 3,20 Euro. Lotto am Sonnabend: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot 19 180 236,30 Euro; Klasse 2: 1 445 806,50 Euro; Klasse 3: 10 264,00 Euro; Klasse 4: 3163,30 Euro; Klasse 5: 160,20 Euro; Klasse 6: 42,10 Euro; Klasse 7: 16,90 Euro; Klasse 8: 9,90 Euro; Klasse 9: 5,00 Euro. „Spiel 77“ am Sonnabend: Klasse 1 „Super 7“: un- besetzt, Jackpot 3 760 374,30 Euro; Klasse 2: 77 777 Euro; Klasse 3: 7777 Euro; Klasse 4: 777 Euro; Klasse 5: 77 Euro; Klasse 6: 17 Euro; Klasse 7: 5,00 Euro. „Super 6“ am Sonnabend: Klasse 1: 100 000 Euro; Klasse 2: 6666 Euro; Klasse 3: 666 Euro; Klasse 4: 66 Euro; Klasse 5: 6 Euro; Klasse 6: 2,50 Euro (ohne Gewähr). Erfolgreicher Test: Die Sichtschutzzäune am Osterdeich haben sich nach Angaben der Polizei bewährt. FOTO: FRANK THOMAS KOCH VON JÖRN SEIDEL Bremen. Autofahrer müssen in Bremen weitaus weniger Zeit im Stau verbringen als in vielen anderen großen Städten. So lauten zumindest die Ergebnisse von Ver- kehrsmessungen. Doch der gefühlte Ein- druck ist oft ein anderer. Und nachweisen lässt sich das häufig auch. Läuft der Ver- kehr also wirklich so gut, wie es aus der Ver- kehrsmanagementzentrale heißt? Diese Frage haben wir Ihnen, unseren Leserin- nen und Lesern, gestellt – und mehr als 60 Antworten mit zig Gegenbeispielen erhal- ten. Einige davon, vor allem die mehrfach genannten, haben wir dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) vorgelegt, mit der Bitte um Stellungnahme. Die gebündelten Be- schwerden und Antworten lesen Sie von nun an in unserer neuen, unregelmäßig er- scheinenden Serie „Verkehr verkehrt“. Der Titel knüpft an unsere Serie von vor zwölf Jahren an. Am Frust der Verkehrsteil- nehmer hat sich erstaunlich wenig geän- dert. Damals wie heute stammen beson- ders viele Zuschriften von Autofahrern, die sich über Staus und rote Ampeln ärgern. Zum Beispiel auf der Parkallee. Die Stre- cke zwischen Stern und Universität und weiter bis zur Autobahn sei eine der Haupt- verkehrsachsen für den Berufsverkehr, sagt Hans Georg Teich, Betriebsleiter der Verkehrsmanagementzentrale. Außerdem nennt er den Osterdeich, die Neuenlander Straße, die Nordstraße und Am Wall. „Auf diesen Straßen ist die Zufahrt ins Zentrum reibungslos möglich“, so Teich. Viele Autofahrer sehen das anders. So schreibt ein Leser: Auf der Strecke vom Stern über Parkallee, Universitätsallee bis zum Autobahnzubringer Universität müsse er an einigen Tagen an jeder Ampel halten. „Das heißt, etwa zehnmal bremsen und an- fahren.“ Dies strapaziere nicht nur Nerven, sondern produziere auch viel Abgas, Lärm, Reifen- und Bremsenabrieb. Ein anderer Leser, der sich über die rote Welle auf der gegenüberliegenden Fahrbahn ärgert, be- merkt jedoch: „Auf dieser Strecke gibt es aber zu anderen Tageszeiten grün auf der ganzen Linie.“ Wie kann das sein? Martin Stellmann, Sprecher des Amts für Straßen und Verkehr, erklärt das so: Grundsätzlich seien die Ampeln zwischen Stern und Auto- bahn wie anderswo auch darauf ausgerich- tet, dass die Autos durchweg bei Grün fah- ren können, also eine grüne Welle haben. Allerdings nennt er mehrere Einschränkun- gen. Zunächst einmal sei es erforderlich, möglichst Tempo 50 zu fahren, sagt Stell- mann. „Bei Einhaltung der vorgegebenen Geschwindigkeit wird eine Fahrt ohne Halt beziehungsweise mit nur wenigen Halten erreicht“, ist er überzeugt. Zweite Einschränkung: Auf der einen Straßenseite gibt es mehr Einmündungen als auf der anderen und somit auch mehr Ampeln. Daher sei eine grüne Welle immer nur in einer Fahrtrichtung möglich, erklärt der Fachmann. Angepasst an das Verkehrs- aufkommen, gebe es die grüne Welle da- her nur am Morgen stadteinwärts und am Nachmittag stadtauswärts. Eine weitere Einschränkung: Niemand könne vorhersagen, wie viele Autos aus den einmündenden Straßen auf die Parkal- lee oder den Autobahnzubringer hinzusto- ßen und wie viele Fußgänger und Radfah- rer die Strecke an den Bedarfsampeln über- queren wollen. Mancher Verkehrsteilnehmer wittert hin- ter solchen Einschränkungen politische Ab- sicht: Als Autofahrer werde er bewusst drangsaliert, schreibt ein Leser. ASV-Spre- cher Stellmann kontert: Aus fachlicher Sicht sei der Verkehr auf dieser viel befah- renen Strecke den Umständen entspre- chend sehr gut koordiniert und werde re- gelmäßig überprüft. Das Beispiel Parkallee führt einige Grundbedingungen der Verkehrsplanung vor Augen. Stellmann: „Jeder Verkehrsteil- nehmer wünscht sich ein kontinuierliches und zügiges Vorankommen im Stadtver- kehr.“ Daher werde nicht nur der An- spruch von Autofahrern berücksichtigt, sondern auch der von Fußgängern, Radfah- rern und Kindern, insbesondere jenen auf dem Schulweg. Außerdem sei auf mobili- tätseingeschränkte Menschen sowie auf Bus- und Bahnnutzer Rücksicht zu neh- men. „Das führt in Abhängigkeit von Ta- geszeit und Verkehrsbelastung auf viel be- fahrenen Strecken zu Engpässen.“ Die Am- peln würden daher ständig geprüft und op- timiert. Das sei aber kein Allheilmittel. Manchmal fehle es schlicht an zusätzlichen Straßen, für die im dicht besiedelten Bre- men oft kein Platz sei. „Insofern ergeben sich zwangsläufig gewisse Zumutbarkei- ten während der Hauptverkehrszeiten.“ Bremen (eho). Zweimal falsch gehandelt – und schon kommen Deckenteile herunter, und ein Wohnhaus muss geräumt werden. Dabei wollte es ein 39-Jähriger beim Ba- den nur etwas romantischer haben. In der Nacht zum Sonntag nahm er laut Polizei ein mehrstündiges Vollbad in der Wohnung seiner Freundin am Buntentor- steinweg. Dazu hatte er Teelichter ange- zündet, die neben Spraydosen und Parfüm- flaschen auf einem Regal standen. Erst nach geraumer Zeit, so die Polizei, sah er, dass ein Deo-Spray in Flammen stand. Der Mann sprang aus der Wanne und leerte einen Zahnputzbecher voller Wasser über der brennenden Spraydose – keine gute Idee: Es gab eine Explosion, die die Tür aus der Verankerung riss. Gegenstände flogen durch das Zimmer, die angrenzende Kü- chenwand wurde um mehrere Zentimeter versetzt, Teile der Decke stürzten ein, die Gastherme wurde von der Wand verscho- ben und die Einrichtung beschädigt – so die Bilanz der Polizei. „Erstaunlicherwei- se“ sei der Mann bei der Explosion nur leicht verletzt worden. Wegen Einsturzgefahr räumten Feuer- wehr und Polizei das zweistöckige Mehr- parteienhaus. Der Buntentorsteinweg wurde zeitweise in beide Richtungen ge- sperrt. Ein Statiker erklärte die betroffene Wohnung im zweiten Obergeschoss für un- bewohnbar. Das Haus hielt er aber für nicht einsturzgefährdet, sodass die ande- ren Mieter wieder in ihre Wohnungen ge- hen konnten. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den 39-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstif- tung. Der Schaden in der Wohnung wird auf über 20 000 Euro geschätzt. Festnahmen beim Derby: Scannen Sie das Bild und sehen Sie ein Video dazu. Stoßstange an Stoßstange in der Parkallee. Für Autofahrer sind die langen Wartezeiten ein täglich wiederkehrendes Ärgernis. FOTO: CHRISTINA KUHAUPT Explosion im Badezimmer Wohnung nicht mehr nutzbar A ber ja, was ist das schön! Der Früh- ling, wie er sich Bahn bricht. Überall sprießt es, blüht und gedeiht. Da ist endlich wieder Leben drin nach der lan- gen Zeit. So schön, dass es mich kaputt macht. Jedes Jahr im April geht das los. Dann ju- cken Augen und Nase, und es brummt der Kopf. Alles dicht, verdammt. Hatschi! Allergie – in meinem Fall sind es wohl die Birken. Der Senat überlegt mittler- weile schon, keine mehr zu pflanzen, wie aus guter Quelle zu erfahren war. Ein Ge- sundheitsvorsorgeprogramm, denn vor al- lem sind es ja die Birken, die quälen, wenn sie nach dem langen Winter wieder wach werden. Ein Bekannter erzählt von einem Be- kannten. Der ist Pilot, und wenn ihn im Cockpit die Allergie überfällt, kriegt er Pro- bleme. Mal rauf der Luftdruck, mal runter, das hält er im Kopf nicht aus. Die Folge, so hat es mir mein Bekannter erzählt: „Der arme Kerl hat alle Nase lang eine Mittel- ohrentzündung.“ TACH AUCH Hatschi! VON JÜRGEN HINRICHS Die Menschen werden krank, weil sie aus Torheit alles tun, um nicht gesund zu bleiben. HIPPOKRATES (460 bis 377 vor Chr.) Verkehr verkehrt Neue Serie: Straßenamt nimmt Stellung zu Beschwerden unserer Leser / Zum Auftakt geht es um die Parkallee 1 km SCHWACH- HAUSEN MITTE UNIVERSITÄT 27 TOTO- UND LOTTOQUOTEN „Dann bleiben die Züge eben stehen“ Metronom-Geschäftsführer schockiert über Randale durch HSV-Fans / Polizei zieht positive Bilanz „Jeder Verkehrsteilnehmer wünscht sich ein zügiges Vorankommen.“ ASV-Sprecher Martin Stellmann ANZEIGE Nichts verpassen! Die neue WESER-KURIER News-App schickt Ihnen Push-Mitteilungen. So geht’s: > News-App bei iTunes oder im Google Playstore herunterladen > In den Einstellungen ‚Push-Mitteilungen‘ auswählen > Gewünschte Kategorie aktivieren: Bremen & umzu, Deutschland & Welt, Werder Bremen Die News-App ist Bestandteil des E-Paper-Abos WESER-KURIER Plus. Schon ab 4,20 € im Monat. Infos und Bestellung unter: Telefon 0421 / 36 71 66 77 oder weser-kurier.de/wkplus Weser-Kurier jetzt Bahnstreik: diese Züge fallen in Bremen aus Zum Anzeigen streichen

DIENSTAG 21. APRIL 2015 Verkehrverkehrtneu.keine-stadtautobahn.de/uploads/PB/PB2015/WK20150421S9.pdf · 21. APRIL 2015 9 DIENSTAG Bremen VONTHILONEUMANNUNDRALFMICHEL Bremen. BeidenEinsätzenrundumdas

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  • 921. APRIL 2015D I E N S T A G Bremen

    VON THILO NEUMANN UND RALF MICHEL

    Bremen. Bei den Einsätzen rund um dasNordderby zwischen Werder und demHSV sind vier Polizisten verletzt worden.Dies gab die Polizei Bremen amMontag be-kannt. Ein Beamter sei von einem Stein ge-troffen worden, weitere Verletzte habe esdurch Pfefferspray gegeben. Insgesamt be-wertete die Polizeiführung den Ablauf desEinsatzes aber als positiv.Rund 1000 Polizisten sicherten am Sonn-

    tag das brisante Prestigeduell der beidenNordclubs. Dabei bekamen die BremerBeamten Unterstützung aus Hamburg,Schleswig-Holstein, Hessen, Niedersach-sen sowie von der Bundespolizei. Innense-nator Ulrich Mäurer (SPD) bekräftigte imNachgang die Notwendigkeit des massi-venAufgebots. „Immer, wennwir nicht ge-nügend Polizisten da haben, steigt die Be-reitschaft zuAuseinandersetzun-gen.“ Am Sonntag waren nachPolizei-Schätzungen etwa 500gewaltbereite Fans unterwegs.Die deutliche Übermacht der

    Polizei sei notwendig, um dieseunter Kontrolle zu behalten, ar-gumentiert Mäurer. Wie ange-kündigt, wird die Innenbehördeder Deutschen Fußball Liga(DFL) nun einen Gebührenbe-scheid für den Einsatz schicken.Der Bremer Senat will die DFLan den Kosten beteiligen, die ih-rerseits bereits angekündigt hat,dagegen juristisch vorzugehen.Egal, wer am Ende zahlen

    muss – fest steht: Größere Aus-einandersetzungen zwischenden rivalisierenden Fangruppenkonnten am Sonntag laut Polizei

    verhindertwerden.Gerade die Sichtschutz-zäune, die entlang des Osterdeichs Provo-kationen zwischen Hamburgern und Bre-mern unterbinden sollten, hätten sich be-währt. „Wir können uns gut vorstellen,auch künftig darauf zurückzugreifen“,sagt Polizeisprecher Dirk Siemering.Während es unmittelbar vor demStadion

    ruhig blieb, gerieten vor Anpfiff etwa 60Hamburger und 150 Bremer Anhänger ausder Ultra-Szene am Gleisdreieck Lünebur-ger Straße aneinander. Die Polizei trenntedie beiden Lager unter Einsatz von Pfeffer-spray und Schlagstöcken, nachdem dieBeamten unter anderem mit Steinen undFlaschen beworfen worden waren. Insge-samtwurden vor demSpiel 85HSV-Fans inGewahrsam genommen. Nach Aufnahmeder Personalien imPolizeipräsidiumbeglei-teten die Sicherheitskräfte diese zurückzumHauptbahnhof. Von dort traten dieAn-

    hänger ihre Heimreise an – in einem weit-gehend demolierten Zug.Bereits auf der Hinfahrt hatten Hambur-

    ger Fans die Waggons eines Metronomsverwüstet: Rausgerissene Deckenplatten,kaputte Fensterscheiben und zerstörteSitze sind nur ein Teil des Schadens, dendie Metronom-Eisenbahngesellschaft ausUelzen beklagt. Zudem seien Feuerlöscherim Zug entleert und Pyrotechnik gezündetworden. „Solche Chaotenwerdenwir nichtmehr befördern“, sagt Metronom-Ge-schäftsführer Jan Grönemann am Montag,„dann bleiben die Züge eben stehen“. Grö-nemann gibt der Polizei eine Teilschuld andenVerwüstungen: „Die Strategie der Bun-despolizei und der Sicherheitskräfte amBahnsteig hat versagt.“Die Polizei Bremen beschäftigt unterdes-

    sen eine heftige Auseinandersetzung zwi-schen Bremer Hooligans und Ultras rund

    um die Kneipe „Verdener Eck“in der Verdener Straße. BeideSeiten seien unter anderem mitHolzlatten, Flaschen und Bier-tischgarnituren aufeinander los-gegangen. Auch hier ging diePolizeimassiv dazwischen, meh-rere Personen wurden verletzt.Man könne aber noch nicht si-cher sagen, wodurch die Kra-walle ausgelöst wurden, so Poli-zeisprecher Siemering.Die Polizei bittet Zeugen und

    Betroffene der Auseinanderset-zungen rund um das Spiel, sichbeim Kriminaldauerdienst unter0421/362-3888 zu melden.

    Toto, 13er-Wette: Klasse 1: 13 579,60 Euro; Klasse2: 299,70 Euro; Klasse 3: 28,10 Euro; Klasse 4: 5,70Euro. – Auswahlwette „6 aus 45“: Klasse 1: unbe-setzt, Jackpot 97 855,80 Euro; Klasse 2: unbesetzt,Jackpot 12 231,90 Euro; Klasse 3: 651,20 Euro;Klasse 4: 29,40 Euro; Klasse 5: 12,40 Euro; Klasse 6:3,20 Euro.Lotto am Sonnabend: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot19 180 236,30 Euro; Klasse 2: 1 445 806,50 Euro;Klasse 3: 10 264,00 Euro; Klasse 4: 3163,30 Euro;Klasse 5: 160,20 Euro; Klasse 6: 42,10 Euro; Klasse7: 16,90 Euro; Klasse 8: 9,90 Euro; Klasse 9: 5,00Euro.„Spiel 77“ am Sonnabend: Klasse 1 „Super 7“: un-besetzt, Jackpot 3760374,30 Euro; Klasse 2: 77777Euro; Klasse 3: 7777 Euro; Klasse 4: 777 Euro;Klasse 5: 77 Euro; Klasse 6: 17 Euro; Klasse 7: 5,00Euro.„Super 6“ am Sonnabend: Klasse 1: 100000 Euro;Klasse 2: 6666 Euro; Klasse 3: 666 Euro; Klasse 4:66 Euro; Klasse 5: 6 Euro; Klasse 6: 2,50 Euro (ohneGewähr).

    Erfolgreicher Test: Die Sichtschutzzäune am Osterdeich haben sich nachAngaben der Polizei bewährt. FOTO: FRANK THOMAS KOCH

    VON JÖRN SEIDEL

    Bremen. Autofahrer müssen in Bremenweitaus weniger Zeit im Stau verbringenals in vielen anderen großen Städten. Solauten zumindest die Ergebnisse von Ver-kehrsmessungen. Doch der gefühlte Ein-druck ist oft ein anderer. Und nachweisenlässt sich das häufig auch. Läuft der Ver-kehr alsowirklich so gut,wie es aus derVer-kehrsmanagementzentrale heißt? DieseFrage haben wir Ihnen, unseren Leserin-nen und Lesern, gestellt – und mehr als 60Antworten mit zig Gegenbeispielen erhal-ten. Einige davon, vor allem die mehrfachgenannten, habenwir demAmt für Straßenund Verkehr (ASV) vorgelegt, mit der Bitteum Stellungnahme. Die gebündelten Be-schwerden und Antworten lesen Sie vonnun an in unserer neuen, unregelmäßig er-scheinenden Serie „Verkehr verkehrt“.Der Titel knüpft an unsere Serie von vor

    zwölf Jahren an. AmFrust derVerkehrsteil-nehmer hat sich erstaunlich wenig geän-dert. Damals wie heute stammen beson-ders viele Zuschriften von Autofahrern, diesich über Staus und rote Ampeln ärgern.Zum Beispiel auf der Parkallee. Die Stre-cke zwischen Stern und Universität undweiter bis zurAutobahn sei eine derHaupt-verkehrsachsen für den Berufsverkehr,sagt Hans Georg Teich, Betriebsleiter derVerkehrsmanagementzentrale. Außerdemnennt er den Osterdeich, die NeuenlanderStraße, die Nordstraße und Am Wall. „Auf

    diesen Straßen ist die Zufahrt ins Zentrumreibungslos möglich“, so Teich.Viele Autofahrer sehen das anders. So

    schreibt ein Leser: Auf der Strecke vomStern über Parkallee, Universitätsallee biszumAutobahnzubringer Universität müsseer an einigen Tagen an jeder Ampel halten.„Das heißt, etwa zehnmal bremsen und an-fahren.“ Dies strapaziere nicht nur Nerven,sondern produziere auch viel Abgas, Lärm,Reifen- und Bremsenabrieb. Ein andererLeser, der sich über die rote Welle auf dergegenüberliegenden Fahrbahn ärgert, be-merkt jedoch: „Auf dieser Strecke gibt esaber zu anderen Tageszeiten grün auf derganzen Linie.“ Wie kann das sein? MartinStellmann, Sprecher des Amts für Straßen

    und Verkehr, erklärt das so: Grundsätzlichseien dieAmpeln zwischenStern undAuto-bahn wie anderswo auch darauf ausgerich-tet, dass die Autos durchweg bei Grün fah-ren können, also eine grüne Welle haben.Allerdings nennt ermehrere Einschränkun-gen. Zunächst einmal sei es erforderlich,möglichst Tempo 50 zu fahren, sagt Stell-mann. „Bei Einhaltung der vorgegebenenGeschwindigkeitwird eine Fahrt ohneHaltbeziehungsweise mit nur wenigen Haltenerreicht“, ist er überzeugt.

    Zweite Einschränkung: Auf der einenStraßenseite gibt es mehr Einmündungenals auf der anderen und somit auch mehrAmpeln. Daher sei eine grüneWelle immernur in einer Fahrtrichtung möglich, erklärtder Fachmann. Angepasst an dasVerkehrs-aufkommen, gebe es die grüne Welle da-her nur am Morgen stadteinwärts und amNachmittag stadtauswärts.Eine weitere Einschränkung: Niemand

    könne vorhersagen, wie viele Autos ausden einmündenden Straßen auf die Parkal-

    lee oder den Autobahnzubringer hinzusto-ßen und wie viele Fußgänger und Radfah-rer die Strecke an denBedarfsampeln über-queren wollen.MancherVerkehrsteilnehmerwittert hin-

    ter solchenEinschränkungenpolitischeAb-sicht: Als Autofahrer werde er bewusstdrangsaliert, schreibt ein Leser. ASV-Spre-cher Stellmann kontert: Aus fachlicherSicht sei der Verkehr auf dieser viel befah-renen Strecke den Umständen entspre-chend sehr gut koordiniert und werde re-gelmäßig überprüft.Das Beispiel Parkallee führt einige

    Grundbedingungen der VerkehrsplanungvorAugen. Stellmann: „Jeder Verkehrsteil-nehmer wünscht sich ein kontinuierlichesund zügiges Vorankommen im Stadtver-kehr.“ Daher werde nicht nur der An-spruch von Autofahrern berücksichtigt,sondern auch der von Fußgängern, Radfah-rern und Kindern, insbesondere jenen aufdem Schulweg. Außerdem sei auf mobili-tätseingeschränkte Menschen sowie aufBus- und Bahnnutzer Rücksicht zu neh-men. „Das führt in Abhängigkeit von Ta-geszeit und Verkehrsbelastung auf viel be-fahrenenStrecken zuEngpässen.“DieAm-peln würden daher ständig geprüft und op-timiert. Das sei aber kein Allheilmittel.Manchmal fehle es schlicht an zusätzlichenStraßen, für die im dicht besiedelten Bre-men oft kein Platz sei. „Insofern ergebensich zwangsläufig gewisse Zumutbarkei-ten während der Hauptverkehrszeiten.“

    Bremen (eho). Zweimal falsch gehandelt –und schon kommen Deckenteile herunter,und ein Wohnhaus muss geräumt werden.Dabei wollte es ein 39-Jähriger beim Ba-den nur etwas romantischer haben.In der Nacht zum Sonntag nahm er laut

    Polizei ein mehrstündiges Vollbad in derWohnung seiner Freundin am Buntentor-steinweg. Dazu hatte er Teelichter ange-zündet, die neben Spraydosen und Parfüm-flaschen auf einem Regal standen. Erstnach geraumer Zeit, so die Polizei, sah er,dass ein Deo-Spray in Flammen stand. DerMann sprang aus der Wanne und leerteeinen Zahnputzbecher voller Wasser überder brennenden Spraydose – keine guteIdee: Es gab eine Explosion, die die Tür ausder Verankerung riss. Gegenstände flogendurch das Zimmer, die angrenzende Kü-chenwand wurde um mehrere Zentimeterversetzt, Teile der Decke stürzten ein, dieGastherme wurde von der Wand verscho-ben und die Einrichtung beschädigt – sodie Bilanz der Polizei. „Erstaunlicherwei-se“ sei der Mann bei der Explosion nurleicht verletzt worden.Wegen Einsturzgefahr räumten Feuer-

    wehr und Polizei das zweistöckige Mehr-parteienhaus. Der Buntentorsteinwegwurde zeitweise in beide Richtungen ge-sperrt. Ein Statiker erklärte die betroffeneWohnung im zweiten Obergeschoss für un-bewohnbar. Das Haus hielt er aber fürnicht einsturzgefährdet, sodass die ande-ren Mieter wieder in ihre Wohnungen ge-hen konnten.Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den

    39-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstif-tung. Der Schaden in der Wohnung wirdauf über 20000 Euro geschätzt.

    Festnahmen beim Derby:Scannen Sie das Bild undsehen Sie ein Video dazu.

    Stoßstange an Stoßstange in der Parkallee. Für Autofahrer sind die langen Wartezeiten ein täglich wiederkehrendes Ärgernis. FOTO: CHRISTINA KUHAUPT

    Explosion imBadezimmer

    Wohnung nicht mehr nutzbar

    Aber ja, was ist das schön! Der Früh-ling, wie er sich Bahn bricht. Überallsprießt es, blüht und gedeiht. Da istendlich wieder Leben drin nach der lan-gen Zeit.So schön, dass es mich kaputt macht.Jedes Jahr im April geht das los. Dann ju-

    cken Augen und Nase, und es brummt derKopf. Alles dicht, verdammt. Hatschi!Allergie – in meinem Fall sind es wohl

    die Birken. Der Senat überlegt mittler-weile schon, keine mehr zu pflanzen, wieaus guter Quelle zu erfahren war. Ein Ge-sundheitsvorsorgeprogramm, denn vor al-lem sind es ja die Birken, die quälen, wennsie nach dem langenWinter wieder wachwerden.Ein Bekannter erzählt von einem Be-

    kannten. Der ist Pilot, und wenn ihn imCockpit die Allergie überfällt, kriegt er Pro-bleme. Mal rauf der Luftdruck, mal runter,das hält er im Kopf nicht aus. Die Folge, sohat es mir mein Bekannter erzählt: „Derarme Kerl hat alle Nase lang eineMittel-ohrentzündung.“

    TACH AUCH

    Hatschi!VON JÜRGEN HINRICHS

    Die Menschen werden krank,weil sie aus Torheit alles tun,um nicht gesund zu bleiben.HIPPOKRATES (460 bis 377 vor Chr.)

    Verkehr verkehrtNeue Serie: Straßenamt nimmt Stellung zu Beschwerden unserer Leser / Zum Auftakt geht es um die Parkallee

    1 km

    SCHWACH-HAUSEN

    MITTE

    UNIVERSITÄT

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    TOTO- UND LOTTOQUOTEN

    „Dann bleiben die Züge eben stehen“Metronom-Geschäftsführer schockiert über Randale durch HSV-Fans / Polizei zieht positive Bilanz

    „Jeder Verkehrsteilnehmerwünscht sich ein

    zügiges Vorankommen.“ASV-Sprecher Martin Stellmann

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