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dd EVENT „Do“ ist japanisch und bedeutet der „Weg“ Der Ferne Osten ist nicht nur in Sachen Geschichte und Kultur ein wahres Highlight, sondern präsentiert sich auch im zahntechnischen Sinne von der besten Seite. Davon konnte sich im April 2014 eine Gruppe deutscher Zahntechniker überzeugen. Sie besuchten einen Noritake-Workshop bei dem Keramikmeister Kazunobu Yamada in Nagoya (Japan). Neben dem Fachprogramm bot sich ausreichend Gelegenheit, sich von Land und Leuten beeindrucken zu lassen. 15 deutsche Zahntechniker lernten von einem japanischen Keramikmeister 2 dental dialogue 15. JAHRGANG 05/2014 © Im April 2014 besuchten 15 deutsche Zahntechniker den Keramikmeister Kazuno- bu Yamada in Nagoya/Japan. … „W ichtig ist nicht, besser zu sein als alle anderen. Wichtig ist, besser zu sein als du gestern warst!“ Dieses japa- nische Sprichwort könnte das Motto der Reise gewesen sein, die das Unterneh- men Goldquadrat im April 2014 für 15 deutsche Zahntechniker organisiert hat. Als exklusiver Vertriebspartner des No- ritake-Keramiksystems hat Goldquadrat diese besondere Fortbildung initiiert und damit bei den Teilnehmern nachhaltige Impressionen hinterlassen. In einer Mi- schung aus Lernen, Erfahren, Erleben und Erholen entdeckten die Zahntech- niker das fernöstliche Land zur Zeit der Kirschblüte. Doch nicht nur das vielsei- tige Farbenspiel der Sakura (Kirschblüte) faszinierte, sondern auch das „Spiel“ des keramischen Meisters Kazunobu Yamada auf dem Weg zur natürlich wirkenden Front- und Seitenzahnkrone. Ein virtuoses Spiel braucht Regeln Der angesehene Noritake-Referent Ka- zunobu Yamada und seine Kollegen Nao- mi Akao und Takuro Nagura beeindruck- ten auf dem Hands-on-Kurs zum Thema „Ästhetische Restaurationen“. Die Teil- nehmer schichteten nach Vorgaben des Referenten eine Frontzahnkrone auf ei- nem Zirkonoxid-Gerüst und eine Seiten- zahnkrone auf einem edelmetallfreien Gerüst. Für die exakte Nachbildung der natürlichen Zahnfarbe kamen die CZR- Verblendkeramik sowie die EX-3-Kera- mik zur Anwendung. In einem fast schon virtuosen Spiel aus Keramikpulver, Lus- termassen, Malfarben, Formgefühl und Pinselführung konnte Kazunobu Yamada die Leichtigkeit seiner Schichtkunst ver- mitteln und schöpfte hierbei aus dem Vollen. Er demonstrierte das große Po- tential des Keramiksystems. Da jedes Spiel nur mit Regeln funktioniert, kamen auch die theoretischen Ausführungen nicht zu kurz. Mit einer didaktisch erst- klassigen Präsentation überzeugte der Referent mit aussagekräftigem Bildma- terial und ästhetischen Ergebnissen aus seinem Arbeitsalltag. Der Enthusiasmus, mit der Kazunobu Yamada seine Arbeits-

„Do“ ist japanisc h un d bed eute t de r „ Weg“ · Nicht nur die für ihre Schönheit bekannte japanische Kirschblüte (Sakura) beeindruckte, sondern mindestens ebenso das

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„Do“ ist japanischund bedeutet der „Weg“Der Ferne Osten ist nicht nur in Sachen Geschichte und Kultur ein wahres Highlight, sondern präsentiertsich auch im zahntechnischen Sinne von der besten Seite. Davon konnte sich im April 2014 eine Gruppedeutscher Zahntechniker überzeugen. Sie besuchten einen Noritake-Workshop bei dem KeramikmeisterKazunobu Yamada in Nagoya (Japan). Neben dem Fachprogramm bot sich ausreichend Gelegenheit, sichvon Land und Leuten beeindrucken zu lassen.

15 deutsche Zahntechniker lernten von einem japanischen Keramikmeister

2 dental dialogue 15. JAHRGANG 05/2014 ©

Im April 2014 besuchten 15 deutsche Zahntechniker den Keramikmeister Kazuno-bu Yamada in Nagoya/Japan. …

„Wichtig ist nicht, besser zu sein alsalle anderen. Wichtig ist, besser

zu sein als du gestern warst!“ Dieses japa-nische Sprichwort könnte das Motto derReise gewesen sein, die das Unterneh-men Goldquadrat im April 2014 für 15deutsche Zahntechniker organisiert hat.Als exklusiver Vertriebspartner des No-ritake-Keramiksystems hat Goldquadratdiese besondere Fortbildung initiiert unddamit bei den Teilnehmern nachhaltigeImpressionen hinterlassen. In einer Mi-schung aus Lernen, Erfahren, Erlebenund Erholen entdeckten die Zahntech-niker das fernöstliche Land zur Zeit derKirschblüte. Doch nicht nur das vielsei-tige Farbenspiel der Sakura (Kirschblüte)faszinierte, sondern auch das „Spiel“ deskeramischen Meisters Kazunobu Yamadaauf dem Weg zur natürlich wirkendenFront- und Seitenzahnkrone.

Ein virtuoses Spiel braucht Regeln

Der angesehene Noritake-Referent Ka-zunobu Yamada und seine Kollegen Nao-mi Akao und Takuro Nagura beeindruck-ten auf dem Hands-on-Kurs zum Thema

„Ästhetische Restaurationen“. Die Teil-nehmer schichteten nach Vorgaben desReferenten eine Frontzahnkrone auf ei-nem Zirkonoxid-Gerüst und eine Seiten-zahnkrone auf einem edelmetallfreienGerüst. Für die exakte Nachbildung dernatürlichen Zahnfarbe kamen die CZR-Verblendkeramik sowie die EX-3-Kera-mik zur Anwendung. In einem fast schonvirtuosen Spiel aus Keramikpulver, Lus-termassen, Malfarben, Formgefühl undPinselführung konnte Kazunobu Yamada

die Leichtigkeit seiner Schichtkunst ver-mitteln und schöpfte hierbei aus demVollen. Er demonstrierte das große Po-tential des Keramiksystems. Da jedesSpiel nur mit Regeln funktioniert, kamenauch die theoretischen Ausführungennicht zu kurz. Mit einer didaktisch erst-klassigen Präsentation überzeugte derReferent mit aussagekräftigem Bildma-terial und ästhetischen Ergebnissen ausseinem Arbeitsalltag. Der Enthusiasmus,mit der Kazunobu Yamada seine Arbeits-

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… Nicht nur die für ihre Schönheit bekannte japanische Kirschblüte (Sakura) beeindruckte, sondern mindestens ebenso das„Spiel“ Yamadas mit keramischen Massen

wünschte, in der Natur vorkommendeKomponenten ausgeschlossen. Schonam Vortrag des Workshops kamen diedeutschen Zahntechniker mit der japa-nischen Keramikkompetenz in Berüh-rung. Bei einer Besichtigung des Norita-ke-Gardens und einer Keramik-Ausstel-lung brachte Naomi Akao die Geschichtedes Unternehmens etwas näher. Das1904 gegründete Unternehmen ist aufPorzellan-Materialien spezialisiert. Welt-weit arbeiten mehr als 6000 Menschenfür Noritake, wobei ganz verschiedeneProduktzweige bedient werden – ob Por-zellan für Tischgedecke, Hightech-Kera-mik für die Industrie oder Dentalkera-mik, die Produkte des Unternehmenssind auf der ganzen Welt im Einsatz. Seitden 80er Jahren entwickelt und vertreibtNoritake Dentalkeramik und hat sich mitseinem hochwertigem Keramiksystemetabliert. Nach dem dreitägigen Fachprogrammging es auf eine Entdeckungsreise in einevöllig andere Welt. Modern, wohlhabendund fortschrittlich – so sehen wir Euro-päer Japan. Doch die asiatische Insel des-halb als „westlich“ zu bezeichnen, wärefalsch. Denn „Japaner sind anders“ – und

philosophie demonstrierte, wirkte anste-ckend und die Liebe zur Zahntechnikwar bereits nach den ersten Kursstundenbei den Teilnehmern zu spüren. Denn ei-gentlich ist die Zahntechnik in Japan sowie in Deutschland – nur eben ein biss-chen anders. Steht in westeuropäischenGefilden eher das Ziel im Mittelpunkt,zelebrieren die japanischen Meister be-reits den Weg dorthin. Es war beeindru-ckend zu beobachten, wie die Teilneh-mer während des Kurses ganz in ihremTun aufgingen, nur auf das Jetzt fokus-siert und hochkonzentriert die kerami-sche Schichtung von Kazunobu Yamadanachahmten – fast schon selbstvergessen.„Um es umsetzen zu können, musst du esverstehen“ lautet eine japanische Weis-heit und eben dieses Verstehen stand imMittelpunkt der intensiven Fortbildung.

Keramik, Kultur, Leben

Noritake gehört in Japan zu den Markt-führern im Bereich der Dentalkeramik.Die vollsynthetische Keramik wird unterLaborbedingungen und ohne Beimi-schung von Feldspat hergestellt. Somitsind Verunreinigungen durch uner-

einzigartig. Davon konnten sich die Teil-nehmer hautnah überzeugen; der gesell-schaftliche Konsens, der unter den Japa-nern herrscht, steckte die Gruppe derZahntechniker an. In einer offenen undkameradschaftlichen Atmosphäre erleb-ten sie gemeinsam Einblicke in die japa-nische Lebenswelt. So stand beispielswei-se der Ort Kyoto – als Inbegriff der japa-nischen Kultur – auf dem Reiseplan. Ja-panische Baukunst wie aus einem Bilder-buch gab es auch in Nara zu besichtigen,wo zur Zeit der Kirschblüte der Nara-Garten verzauberte. Die Besichtigungdes Todaiji-Tempel und der größten bron-zenen Buddha-Statue Japans war ein fastschonmeditativer Abschluss dieses Aus-flugs, bevor es einen Tag später nach To-kio ging. Tokio gehört mit mehr als zehnMillionen Einwohnern zu den größtenStädten der Welt und bietet ein Kaleido-skop an Farben, Gerüchen und Impres-sionen. Das Unternehmen Kuraray hathier seinen Hauptsitz. Manabu Suzuki undsein Team empfing die deutsche Gruppemit großerGastfreundlichkeit und mach-te die „verrückte“ Millionenstadt zumin-dest ein klein wenig fassbar. Die aufmerk-same Betreuung half dabei zu verstehen,

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warum für Japaner Tradition und Moder-ne, Meditation und Karaoke, grüner Teeund Bier gleichermaßen zum Alltag ge-hören. Ein Gefühl, das sicherlich einigeder Zahntechniker mit nach Deutsch-land nehmen: Das moderne Land Japanruht trotz seiner rasenden Entwicklungin sich selbst und lebt das „Sowohl-als-auch“ in meisterlicher Weise.

Fazit

„Do“ ist das japanische Wort für „Weg“ –den Weg, den die deutschen Zahntech-niker während dieser intensiven Tage ge-gangen sind, kann man nicht auf einerLandkarte abstecken. Es war auch einemotionaler Weg und das Kennenlernen,einer anderen Lebens- und Arbeitsphi-losophie. Die Unternehmen Goldqua-drat und Kuraray Noritake haben mit

dieser Reise etwas Besonderes geschaf-fen: Die Impressionen bleiben nachhaltigin Erinnerung. Das Erleben der kerami-schen Kunstfertigkeit von Kazunobu Ya-mada sowie das Eintauchen in die fern-östliche Kultur waren für den ein oder

anderen prägend – und das der Weg zumZiel die Arbeit maßgeblich beeinflusst,wurde einmal mehr bewusst.

Annett KieschnickFreie Fachjournalistin, Berlin

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In einem Hands-on-Kurs zeigte der japa-nische KeramikerKazunobu Yamadaseine Arbeitsphiloso-phie. In einem fastschon virtuosen Spielaus Keramikpulver,Malfarben, Formge-fühl und Pinselfüh-rung konnte er dieLeichtigkeit seinerSchichtkunst vermit-teln und das großePotential des Norita-ke-Keramiksystemsdarstellen

Der Enthusiasmus,mit der KazunobuYamada seine Ar-beitsphilosophiedemonstrierte, wirkteansteckend und dieLiebe zur Zahntech-nik war bereits nachden ersten Kursstun-den bei den Teilneh-mern zu spüren

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Es war beeindru-ckend, wie die Teil-

nehmer während desKurses in ihrem Tunaufgingen, nur aufdas Jetzt fokussiertund hochkonzentriert

die keramischeSchichtung von

Kazunobu Yamadanachahmten. „Um esumsetzen zu können,musst du es verste-hen“ sagt eine japa-nische Weisheit undeben dieses Verste-hen stand im Mittel-punkt der intensiven

Fortbildung

Einer der Kursteilneh-mer war Ztm. Christi-an Lang aus Hürth,der seine Kursarbeitfotografisch festge-halten hat. Die Sei-tenzahnkrone ist aufeinem edelmetallfrei-en Gerüst mit derEX-3-Keramik ver-blendet. Die Front-

zahnkronen schichte-ten die Teilnehmermit der CZR-Ver-blendkeramik