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Dokumentation des Förderprogramms Integration im Bündnis für Familie“ (IBF) im Kreis Groß-Gerau Dokumentation des dritten IBF-Projektdurchlaufs von 2012 / 2013 Stand: 6.11.2013

Dokumentation des dritten IBF-Projektdurchlaufs von 2012 / 2013 · 2017. 4. 19. · Arbeitsmarkt, die Kulturpflege und die Freizeit). Dafür eigenen sich verschiedene Medien, wie

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Dokumentation des Förderprogramms„Integration im Bündnis für Familie“(IBF) im Kreis Groß-Gerau

Dokumentation desdritten IBF-Projektdurchlaufs

von 2012 / 2013

Stand: 6.11.2013

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HerausgeberKreis Groß-GerauFachbereich Soziale Sicherung und Büro für IntegrationWilhelm-Seipp Straße 464521 Groß-Gerau

BezugKreis Groß-GerauFachbereich Soziale SicherungWilhelm-Seipp Straße 464521 Groß-GerauTel.: 06152 / 989 321FAX: 06152 / 989 280E-Mail: [email protected]: www.kreis-gross-gerau.de

Verfasser/innen:Sylvia Schießer in Abstimmung mit Ulrike Cramer und Sedat Cakir

Alle Rechte vorbehaltenVervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet und mit der Bitte um ein Belegexemplar.Für gewerbliche Zwecke ist es grundsätzlich nicht gestattet diese Veröffentlichung oder Teile daraus zu vervielfältigen, aufMikrofilm/-fiche zu verfilmen oder in elektronische Systeme einzuspeisen

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Inhaltsverzeichnis:

1. Vorwort 4

2. Aktualisiertes Integrationsleitbild des Kreises Groß-Gerau 4

3. Die Intention des IBF-Förderprogramms 9

3.1 Ziele der Projekt-Förderung 10

3.2 Strukturelle Kriterien der IBF-Förderung 10

3.3 Förderbedingungen für das IBF-Programm 11

4. Der Projektdurchlauf 2012/2013 11

5. Die bewilligten Projekte im Überblick: 13

5.1. „Karagöz und Hacivat treffen auf Kasper!“ –Erlebnisse als Filmsketch „Clips“ dargestellt

5.2. „Zukünftige Akademikerinnen mit Migrationshintergrund Groß-Gerau“ 15

5.3. „Kindermärchen“ 16

6. Die fachliche Begleitung der Projekte:Erkenntnisse aus dem Projektcoaching 19

7. Ausblick 20

8. Anhang 22

8.1 IBF-Förderprogramm – Übersicht 22

8.2 IBF-Fördervolumen 23

8.3 Klärung der Aufgaben für Integration von Zuwanderung in den Kreis 24

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1. Vorwort

Derzeit haben mehr als ein Drittel der Bevölkerung im Kreis Groß-Gerau einenMigrationshintergrund. Der Sozialdatenmonitor 2012 weist aus, dass 36,75% der im Kreislebenden Menschen einen Migrationshintergrund haben und der Kreis eine Zuzugsregion ist.

Auch der Blick auf die Geschichte des Kreises Groß-Gerau zeigt, dass Zuwanderung indiese Region stets ein Bestandteil der sie prägenden Geschichte und der wirtschaftlichenProsperität war.

Die politisch Verantwortlichen des Kreises und in den Städten und Gemeinden haben dieseTatsache stets anerkannt und das Miteinander von Menschen aus verschiedenen Kulturengefördert. Mit dem aktualisierten Integrationsleitbild vom Mai 2013 will der Kreis diesenProzess auch in der Zukunft offensiv und konstruktiv gemeinsam mit den Städten undGemeinden sowie allen Bürgerinnen und Bürgern gestalten. Dies sollte sich auch in derBeteiligung am gesellschaftlichen Leben und in der Gestaltung dieses Lebens widerspiegeln.

Basierend auf dem aktualisierten Integrationsleitbild des Kreises vom Mai 2013 soll soIntegration vorangetrieben werden.

Anstatt einer verordneten Integration oder Parallelgesellschaften sollen mit demIntegrationsprogramm im Bündnis für Familie (IBF), Migrantinnen und Migranten sowie derenVereine/Organisationen die Möglichkeit erhalten, in Kooperation mit Städten, deutschenOrganisationen etc. gemeinsam abgestimmte Integrationsansätze mit zu gestalten. Sie sinddie Akteure des Geschehens, die Expertinnen, die wissen an was es fehlt. Die einzelnenIBF-Projekte sollen als Modellprojekte gelten, mit denen gelebte Integration inverschiedenen Facetten erprobt werden kann.

Diese Projekte werden durch das Büro für Integration, das Büro für Frauen undChancengleichheit und den Fachbereich Soziale Sicherung und Chancengleichheitgefördert. Eine intensive Beratung und Prozessbegleitung erfolgt durch das Büro fürIntegration. Die Durchführungsverantwortung liegt bei den örtlichen Vereinen und denKommunen.

2. Aktualisiertes Integrationsleitbild des Kreises Groß-Gerau

Die AG Integrationsleitbild kam nach dem Workshop zum Integrationsleitbild „UnserIntegrationsleitbild lebt!“ vom 29.3.2012 in anschließenden 4 Sitzungen (23.5.2012,10.8.2012, 18.9.2012 und 15.10.2012) zusammen, um die Ergebnisse des Workshops zusichten und zu bündeln und damit Schlussfolgerungen für das Integrationsleitbild zu ziehen.Gleichzeitig wurden gemeinsam mögliche Umsetzungsaktivitäten und Handlungsempfe-hlungen diskutiert und gemeinsam abgestimmt.Ergänzend zum aktualisierten Integrationsleitbild hat sich die AG auch für die Gestaltungeines neuen Logos ausgesprochen, um für das Thema „Integration“ und die damitverbundenen Aktivitäten und Publikationen ein einheitliches Design mit entsprechendemWiedererkennungswert zu schaffen.

Im Folgenden wird nun die aktualisierte und am 6.5.2013 vom Kreistag verabschiedeteFassung des Integrationsleitbildes im Landkreis Groß-Gerau und den damit verbundenenUmsetzungsempfehlungen dargestellt.

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Leitsatz des neuen Integrationsleitbildes ist: „Zugehörigkeit fördern – Teilhabe ermöglichen“.

1) Unser Kreis zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt aus. Wir respektieren und wertschätzenkulturelle Verschiedenheit und Identität.Unsere gemeinsame Grundlage bilden das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlandund die Rechtsnormen der Europäischen Union.

2) Wir schaffen die Voraussetzung für ein konstruktives Miteinander.Dafür brauchen wir Deutsch als gemeinsame Sprache sowie gegenseitiges Verständnis fürdie Geschichte und den Aufbau unseres Gemeinwesens ebenso wie für dieMigrationsgeschichte und die verschiedenen Lebenswelten im Kreis.

3) Integration/ Teilhabe ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess und keine Einbahnstrasse.Daher gehören zur Förderung der Zugehörigkeit und Teilhabe/Integration auchteilhabefördernde / integrationsfördernde Angebote und die Bereitschaft, diese anzunehmenund aufeinander zuzugehen.

4) Wir fördern und fordern die gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen.Dazu gehören:- der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Beschäftigung,sozialen Leistungen, Gesundheit etc.- das kulturelle, politische und gesellschaftliche Engagement derMenschen im Kreis Groß-Gerau.

Aus dem Integrationsleitbild wurden die Oberziele „Verständigung“ und „Teilhabe“ mit denfolgenden Handlungsfeldern abgeleitet:

Sprachen/Kommunikation

Verständigung Wertevermittlung/interkultureller Dialog

Bildung/Kultur

gesellschaftlicheVerantwortung undMit-Gestaltung

Teilhabe

am Arbeitsmarkt /Gleichstellung im

öffentlichen und privaten Raum

Integration und Teilhabegerechtigkeit sind für uns dann erfüllt,

• wenn alle Menschen im Kreis Groß-Gerau im konstruktiven Miteinander leben und indiesem Rahmen die kulturelle Verschiedenheit und Identität wertschätzen;• wenn die gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen gewährleistet ist;• wenn alle Bevölkerungsgruppen in die Gestaltung der gemeinsamen Gegenwart und in dieBeschreibung und Gestaltung der gemeinsamen Zukunft eingebunden sind;• wenn niemand mehr auf Grund der religiösen, kulturellen oder ethnischen Herkunft impersönlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozess benachteiligt ist;• wenn alle Menschen im Kreis Groß-Gerau sich an das Grundgesetz der BRD und dieRechtsnormen der EU halten.

Artikel 3, Absatz 3 des Grundgesetzes lautet:Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seinerSprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen

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Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seinerBehinderung benachteiligt werden.Auf der Basis dieser Leitsätze haben sich der Kreis und die Städte und Gemeindenverpflichtet, nachhaltige Umsetzungsinitiativen einzuleiten und deren Entwicklung undUmsetzung kontinuierlich zu überprüfen.

1) Kulturelle Integration / Teilhabe

Unser Kreis zeichnet sich durch kulturelle Vielfalt aus. Wir respektieren und wertschätzenkulturelle Verschiedenheit und Identität.Unsere gemeinsame Grundlage bilden das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschlandund die Rechtsnormen der Europäischen Union.

Umsetzungsstrategie:

1. Wir streben eine diskriminierungsfreie und kultursensible Verwaltung an!Im Integrations-Leitbildkonzept der Kreisverwaltung von 2008 ist dies niedergelegt. DerStand der Umsetzung wird alle zwei Jahre dokumentiert, fortgeschrieben und demIntegrationsrat vorgelegt.

2. Globalisierung und Migration tragen zu einem Wertewandel bei. Der Austausch über unddie Förderung von gemeinsamen humanistischen Werten und Haltungen (wie Gewaltfreiheit,Demokratie, Meinungsfreiheit, Achtsamkeit) sind insbesondere im Bereich der Bildung undErziehung eine wichtige Aufgabe (z.B. in Kitas, Schulen, der Jugendförderung undder Erwachsenenbildung).

3. Sozialräumliche Kooperationen sollen gemeinsame Identität und Zugehörigkeit in denKommunen fördern.

4. Das Förderprogramm „Integration im Rahmen des Bündnisses für Familie“1 - IBF und dasProjekt „Zukunft gemeinsam gestalten“ – ZuGG2 setzen hier an.

2) Strukturelle Integration / Teilhabe

Wir schaffen die Voraussetzung für ein konstruktives Miteinander. Dafür brauchen wirDeutsch als gemeinsame Sprache sowie gegenseitiges Verständnis für die Geschichteund den Aufbau des Gemeinwesens ebenso wie für die Migrationsgeschichte und dieverschieden Lebenswelten im Kreis.

1. Sprachkompetenz, Deutsche Sprachförderung und der Erhalt/ die Weiterentwicklung derHerkunftssprache haben im Kreis Groß-Gerau eine besonders hohe Bedeutung in derBildungskette des lebenslangen Lernens. Dies gilt unabhängig von Alter und Geschlecht:Insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Frauen aller Altersgruppen sollen eine gezielteSprachförderung erhalten.

1Das IBF-Programm des Kreises GG fördert innovative Kooperationsprojekte zwischen den Migrantenorganisationen, den

deutschen Vereinen und der jeweiligen Kommune sowohl inhaltlich als auch finanziell. Es findet eine jährliche Ausschreibungstatt. Die Projekte sollen damit zur Verwirklichung der Ziele des Integrationskonzeptes, dem verbesserten Zugang zu denDienstleistungen im Kreis Groß-Gerau und des gemeinschaftlichen Zusammenlebens im Sinne des Bündnisses für Familiebeitragen. Förderziele für die Projektideen können sein: Partizipation stärken (Mitarbeiten in Organisationen, Elternarbeit),Ressourcen und Kompetenzen der Einzelnen und der Familien stärken, verlässliche und wirkungsvolleUnterstützungsstrukturen erproben und aufbauen, interkulturelle Lernfelder im Dienstleistungsalltag der Fachdiensteermöglichen oder abgestimmte Handlungsansätze zwischen den Kommunen, Fachdiensten und den Migrantenorganisationenfördern.2

Das „ZuGG“- Jugendprojekt setzt bei der intensiven Fortbildung und Qualifizierung von jungen Menschen zu „vereinsinternenIntegrationsbeauftragten“ an. Die ausgebildeten „VIB“ tragen maßgeblich zur praxisbezogenen interkulturellen Öffnung inVereinen bei.

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2. Im Kreis soll es geeignete Angebote für den Erwerb von Alltagswissen und strukturellenInformationen geben (z.B. über das Gesundheitswesen, das Bildungswesen, denArbeitsmarkt, die Kulturpflege und die Freizeit). Dafür eigenen sich verschiedene Medien,wie z.B. Infobriefe oder Volkshochschule-Kurse.

3. Wichtige Vermittler für die Teilhabe sind die qualifizierten fachbezogenenIntegrationslotsen, interkulturelle Patenmodelle und die praxisbezogenenKooperationsprojekte mit Migrantinnen.

4. Mit geeigneten Mitteln (Broschüren/Filme/Ausstellungen usw.) wollen wir:a) über den Aufbau und die Funktion des kommunalen Gemeinwesens,b) über die Geschichte des Kreises und der Kommunen und überc) die Migrationsgeschichte des Kreises informieren.

5. Wir wollen für Neubürger/innen Orientierungsmappen in verständlicher Sprache zurVerfügung stellen und ihnen hiermit die vielfältigen Dienstleistungen erklären.

6. Genauso brauchen wir bei Behörden, in Bildungseinrichtungen, im Sozial- undGesundheitswesen, in Betrieben etc. das Wissen und Verständnis über die Lebensweltenvon Menschen anderer Herkunftsländer, Religion und Hautfarbe.

3) Soziale Integration / Teilhabe

Integration / Teilhabe ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess und keine Einbahnstrasse.Daher gehören zur Förderung der Zugehörigkeit und Teilhabe / Integration auchteilhabefördernde / integrationsfördernde Angebote und die Bereitschaft, diese anzunehmenund aufeinander zuzugehen.

Umsetzungsstrategie:

1. Teilhabe und Partizipation sollen aktiv ermöglicht und gefördert werden durch:a) geeignete Kreisprogramme z.B. IBF / ZuGG,b) fachbezogene Patenmodelle (Lotsen und Mentorenprojekte)3,c) eine Willkommens-, Ankommens-, und Wertschätzungskultur in denKommunen,d) Arbeitsmarktintegration,e) politisches und bürgerschaftliches Engagement ( z.B. FSJ und VereinsinterneIntegrationsberater/innen sowie die Förderung von Vereinszugehörigkeiten),f) Anerkennung der Integrationsleistungen von Menschen mit Migrationshintergrund(z.B. Toleranzpreis).

2. In den Verwaltungen sollen verstärkt Mitarbeiter/innen mit Migrationshintergrundeingestellt werden.

3. Anonyme Bewerbungsverfahren sollen eingeführt werden. Dazu soll der Kreis eineVorreiterfunktion übernehmen.

3In den letzten Jahren wurden zunehmend ehrenamtliche „Lotsen“, insbesondere im Integrations-/Migrationsbereich

ausgebildet und in den unterschiedlichsten Dienstleistungsfeldern eingesetzt. Die Integrations- oder Bildungslotsen sollen diebestehenden kommunalen oder freien Träger bei ihrer Aufgabenerledigung unterstützen. Sie sind also kein Ersatz für dieRegeldiens leistungen der Kommunen und der freien Träger. Einsatzfelder können sein: Begleitung durch die Schulzeit undbeim Übergang in das Berufsleben, Unterstützung der Jugendlichen bei der Suche nach einem Praktikums- oderAusbildungsplatz,Unterstützung der Jugendlichen bei Bewerbungen, Begleitung und Übersetzung bei Behördengängen, Unterstützung für Elternmit wenig bis keinen Deutschkenntnissen oder als Brückenfunktion zwischen Kita und Elternhaus.

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4. Gemeinsamkeiten und gemeinsame Werte sollen geklärt und kultiviert werden. Dies giltfür alle Lebensbereiche (Bildungskette, öffentlicher Raum)!

4) Identifikatorische Integration4

Wir fördern und fordern die gesellschaftliche Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen.

Dazu gehören:- der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Beschäftigung, sozialen Leistungen,Gesundheit etc.,- das kulturelle, politische und gesellschaftliche Engagement der Menschen im Kreis Groß-Gerau.

Umsetzungsstrategie

Teilhabe und Gleichstellung sollen gefördert, genutzt und ermöglicht werden.In Form von persönlichen und lokalen Erfolgsgeschichten sollen z.B. Ankommensberichtevon Migrantinnen und Migranten dokumentiert werden.

Der Erfolg der Umsetzung wird durch die regelmäßigen Integrationsberichte / dasIntegrationsmonitoring transparent gemacht. Sie weisen z.B. aus

a) den Anteil der Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die das Abitur erreichen,b) den Anteil der Existenzgründer mit Migrationshintergrund,c) den Anteil der arbeitslosen Menschen mit Migrationshintergrund,d) den Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund in den Parlamenten / Verwaltungen,e) das bürgerschaftliche Engagement der Migranten.

5) Berichterstattung / Wirkungsprüfung

Das Büro für Integration ist für die Berichterstattung und Wirkungsprüfung zuständig. Dieentsprechenden Fachbereiche unterstützen die Umsetzung im Rahmen ihrer fachlichenZuständigkeiten.

Umsetzungsstrategie

Der Integrationsbericht und der Integrationsmonitor sind wichtige Instrumente für diefachliche und politische Steuerung.Mit diesen Instrumenten wird der Umsetzungsstand zu folgenden Handlungsfeldernim Kreis dargestellt:

a) Interkulturelle Öffnung der Verwaltung,b) politische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement,c) Sprache und Bildung,d) berufliche Integration,e) sozialräumliche Integration in den Kommunen,f) Förderung lokaler ethnischer Ökonomieng) Engagement für Gemeinsamkeit in Vielfalt und Toleranz.

4Die identifikatorische Integration spiegelt die subjektive Seite der Integration wieder. Sie schließt die subjektiven Gefühle und

Definitionen der Zugehörigkeit einer Person zu einer ethnischen oder nationalen Gemeinschaft ein. Sie zeigt sich in neuenZugehörigkeits- und Identifizierungsgefühlen der Migranten zur Aufnahmegesellschaft bzw. zur Stadt oder Region, in der sieleben.

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6) Politische Reflexion

Die Berichte werden vom Integrationsrat fachlich begleitet. Die Ergebnisse werden auch imInklusionsbeirat und zur Gleichstellungsarbeit im Kreis vermittelt.Der Kreistag hat sich mit Beschluss vom 16.08.2008 für die Einrichtung eines Inte-grationsrates entschieden: „Der Integrationsrat soll als Schnittstelle zwischen der Verwaltungund den Migrantenorganisationen bzw. Migrantenvertretungen Empfehlungen zurwirkungsvollen Umsetzung des vorliegenden Integrationskonzeptes geben.“

Umsetzungsstrategie

Mit der Bildung des Integrationsrates als beratendes Gremium des Kreisausschusses wurdeein Gremium geschaffen, dass das Thema Integration / Teilhabe als Querschnittsaufgabe imKreis und in den Kommunen fachlich begleitet und weiter entwickelt. Die Zusammensetzungdes Gremiums sichert eine breite Beteiligung von Migranten und ihren Verbänden,gemeinsam mit den Vertretungen des Kreistages, des Kreisausschusses und den relevantenVertretungen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen bei der Umsetzungsplanungdes vorliegenden Integrationskonzeptes. Das Gremium steht somit für eine direkte inhaltlichePartizipation und sichert die fachliche Weiterentwicklung des Themas im Kreis Groß-Gerau.

Mit dem hier dargestellten Integrationsleitbild vom Mai 2013 und den implizitenUmsetzungsaktivitäten soll der Landkreis Groß-Gerau den Integrationsprozess auchzukünftig offensiv und konstruktiv gemeinsam mit den Kommunen und allen Bürgerinnen undBürgern gestalten.Die aufgeführten Teilhabe- und Themenfelder sowie Umsetzungsstrategien beschreiben dasIntegrationsverständnis und den politischen Gestaltungsauftrag der kommenden Jahre.

Das Integrationsleitbild liefert für politische Entscheidungsträger-/innen wichtige Anregungenim Umgang mit interkulturellen Entscheidungsprozessen, damit die Kommunalpolitik sichauch zukünftig der Verantwortung kultureller Vielfalt mit ihren diversen Bedarfsebenen undHaltungen engagiert stellen und gestalten kann.

Als Orientierungsinstrument bildet das Integrationsleitbild auch die Grundlage für dieUmsetzung und Durchführung des IBF-Förderprogramms.

3. Die Intention des IBF-Förderprogramms

Der Kreis GG zeichnet sich dadurch aus, dass er eine Aufnahmeregion für Menschen auf derSuche nach Arbeits- und Lebensperspektiven ist. Die Bevölkerung seiner Kommunen weisteinen hohen Anteil von Menschen mit einer Zuwanderungsgeschichte aus. In denKommunen des Kreises müssen die Anforderungen, die sich aus dem demografischenWandel und der sich ständig ändernden gesellschaftlichen Anforderungen ergeben, bewältigtwerden.

Damit das Zusammenleben und die gemeinschaftlichen Zukunftsperspektiven der Menschenerfolgreich gelingen können, ist eine innovative Unterstützung und Kooperation der„Familien“ im Gemeinwesen eine wichtige Vorraussetzung.

Der Begriff „Familie“ wird hier bewusst weit gefasst und beschreibt eine Beziehung unterMenschen, in denen es um Verantwortung und Fürsorge untereinander, um den Austauschder Generationen und Geschlechter geht.Vor diesem Hintergrund geht es im IBF-Förderprogramm darum, die Unterstützungssystemeund die Selbsthilfe für das Zusammenleben der Familien zu stärken, die Potentiale derverschiedenen Generationen zu nutzen und den kreativen Mix zwischen Laienarbeit undprofessioneller Arbeit zu fördern.

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Durch das IBF-Förderprogramm sollen die gesellschaftlichen Mitwirkungsmöglichkeiten vonZuwanderer/innen modellhaft angeregt werden, um langfristig eine vollständige undnachhaltige Teilhabe von Migrantinnen und Migranten in allen gesellschaftlichen Bereichenzu erwirken.

3.1 Ziele der Projekt-Förderung

Mit dem IBF-Förderprogramm sollen unterschiedliche Akteure (Kommune, Migrantenorgani-sationen, Verbände etc.) gemeinsam lokale Initiativen und innovative Maßnahmenentwickeln und diese auf ihre Wirksamkeit in der Praxis hin erproben.

Die Projekte sollen damit zur Verwirklichung der Ziele des Integrationskonzeptes, demverbesserten Zugang zu den Dienstleistungen im Kreis Groß-Gerau und desgemeinschaftlichen Zusammenlebens im Sinne des Bündnisses für Familie beitragen.

Förderziele für die Projektideen können sein: Partizipation stärken (Mitarbeiten in Organisationen, Elternarbeit) Ressourcen und Kompetenzen der Einzelnen und der Familien stärken verlässliche und wirkungsvolle Unterstützungsstrukturen erproben und aufbauen interkulturelle Lernfelder im Dienstleistungsalltag der Fachdienste ermöglichen abgestimmte Handlungsansätze zwischen den Kommunen, Fachdiensten und

den Migrantenorganisationen fördern.

Aus Kreissicht geht es darum, eine modellhafte Förderung und Erprobung von Umsetzungsansätzen zu

ermöglichen eine kreisweite Vernetzung und den Austausch in Bezug auf die

Praxiserfahrungen nachhaltig zu bewirken die Verankerung in den Kommunen zu fördern eine bessere Verzahnung der lokalen Kooperationspartner zu ermöglichen

Der Fachbeirat, zusammengesetzt aus Fachdiensten, Verbänden undMigrantenorganisationen, hat im Vorfeld vier Handlungsfelder ermittelt, die mit Hilfe des IBF-Programms gefördert werden sollen.

Folgende Themenschwerpunkte wurden für die IBF-Förderung vorgeschlagen:

1. Sprachförderung und Bildungsteilhabe2. Gesundheit und Ernährung3. Partizipation und Erziehungskompetenz stärken4. Kunst und Kultur Austausch und Verständnis

Im Fachbeirat wurde aus den vier Handlungsfeldern das Thema „Partizipation undErziehungskompetenz stärken“ als Förderschwerpunkt für die nächsten zwei Jahre, unddamit für den hier dokumentierten Projektzeitraum, ausgewählt.In der Fachbeiratssitzung vom 17.November 2011 wurde dieser Förderfokus um den Aspekt„Dialog der Generationen“ erweitert.

3.2 Strukturelle Kriterien der IBF-Förderung

In jeder Förderperiode können bis zu vier Projekte gefördert werden. Unter den Projektensoll ein fachlicher Austausch und eine Kooperation ermöglicht werden. Aus diesem Grund

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bietet es sich an, in der Förderung für ein bis zwei Jahre thematische Schwerpunkte zusetzen.Im Zeitraum von sechs Jahren könnten so etwa drei Themenschwerpunkte gefördert werden.In den ersten drei Jahren sollen die Förder- und Programmstruktur erprobt werden.Über die Wirkung sowie über die Schwierigkeiten und die Potentiale des Programms wird inden Begleitgremien und dem Kreisausschuss jährlich berichtet.

3.3 Förderbedingungen für das IBF-Programm

Die Projekt- oder Förderanträge sollen folgende Bedingungen erfüllen:

Das Projekt soll zeitlich abgrenzbar sein und nicht länger als ein Jahr dauern.

Eine Förderung durch das IBF-Programm ist lediglich zu 50 % in einer maximalenHöhe von 5.000,- € möglich.

Der Projektantrag muss über die jeweilige Kommune eingereicht werden.

Bei der Umsetzung sollen mindestens 3 Kooperationspartner beteiligt sein (z.B.Kommune, Kirche, Freie Träger, Migrationsverein, Schule usw.).

Die Einbindung von Migrantinnen und Migranten in die Entscheidungsprozesse undAbläufe ist fester Bestandteil der Förderkriterien.

Das Projekt muss einen aktiven und praxisbezogenen Beitrag zur Umsetzungder Zielsetzung des IBF-Förderprogramms leisten.

Die Bereitschaft, an kreisweiten Netzwerktreffen mit vergleichbaren Projektenteilzunehmen, muss vorhanden sein.

Die Projekte sollen nach Ablauf eines halben Jahres einen Zwischenbericht sowieeine Zwischenabrechnung als Voraussetzung für die Auszahlung der zweiten Ratevorlegen.

4. Der Projektdurchlauf 2012/2013

Die Ausschreibung für den dritten Projektdurchlauf 2012/ 2013 startete im Dezember 2011und endete im März 2012.In diesem Förderzeitraum stand erneut das Thema „interkulturelle Erziehungskompetenz“ imMittelpunkt. Vor diesem Hintergrund sollten v.a. Maßnahmen und Projekte unterstütztwerden, die sich an Jugendliche, Eltern und Selbsthilfeorganisationen und ehrenamtlicheAktive richteten.

Im Ausschreibungsfokus standen somit v. a. innovative Projektideen, die

- eigenverantwortliches Handeln von Migranteneltern und deren Mentoren fördern,

- eine sinnvolle und erkennbare Zusammenarbeit von kommunalen Einrichtungen, freienTrägern und Migrantenorganisationen zum Ziel haben,

- „interkulturelle“ Kompetenzen von Individuen, Familien und Organisationen im Bereich derErziehung fördern

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- verlässliche und wirkungsvolle Unterstützungsstrukturen für alle Akteure einer Kommuneaufbauen

- den notwendigen fachlichen Austausch auf Kreisebene voran bringen.

Bis zum Ausschreibungsende am 31.03.2012 hatten sich folgende 5 Projekte / Konzepte fürdas Programm beworben:

1) „Kindermärchen“ der Zuwanderer und Einheimischen aus der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg

2) „Migrantinnen als zukünftige Akademikerinnen“ der Ahmadiyya Jamaat Groß-Gerau

3) „Mit Karagöz, Hacivat und Till Eulenspiegel unterwegs im Kreis GG – Erlebnisse alsFilmsketch „Klips“ dargestellt des türkischen Privatfernsehens in Riedstadt TR1

4) „Meine Spiele, deine Spiele“ der Stadt Mörfelden-Walldorf

5) „Für mein Kind das Beste – Stärkung der interkulturellen Erziehungskompetenz, denstarke Eltern – starke Kinder“ von Rumi e.V. Kultur- und Informationszentrum inRüsselsheim

Um das strukturelle Zusammenarbeiten auf lokaler Ebene sicher zu stellen, wurden nurAnträge bearbeitet, die folgende Voraussetzungen erfüllten:

die Antragsstellung erfolgte über die Kommune als gleichberechtigter Kooperationspartner ist eine Migrantenorganisation in die Planung

und Umsetzung mit eingebunden Die Budgetplanung berücksichtigt, dass sich der Kreis mit höchsten 50 Prozent an den

Projektkosten beteiligt.

Die fünf Leitfragen zur Bewertung waren:

1. Wird das Schwerpunktthema Erziehungskompetenz im Projekt ausreichendbearbeitet?2. Sind die Ansätze in dem Projekt innovativ?3. Was bleibt nach Abschluss des Projektes übrig? Ist die Nachhaltigkeitsicher gestellt?4. Sind die einzelnen Schritte der Projekte logisch aufeinander aufgebautund umsetzbar? Ist das Projekt so realisierbar?5. Gibt es noch Anregungen für die einzelnen Projekte? Was sollten diesenoch beachten?

Da zwei der Anträge („Meine Spiele, deine Spiele“ und „Für mein Kind das Beste – Stärkungder interkulturellen Erziehungskompetenz, den starke Eltern – starke Kinder“) nicht denformalen Kriterien entsprachen, wurden sie von der Bewertung ausgenommen.Die restlichen Projekte wurden von jedem Fachbeiratsmitglied mit Punkten bewertet und soin ein Ranking überführt.

Die drei bewerteten Projekte (“„Kindermärchen“, „Migrantinnen als zukünftigeAkademikerinnen“ und „Mit Karagöz, Hacivat und Till Eulenspiegel unterwegs im Kreis GG –Erlebnisse als Filmsketch „Klips“ dargestellt) wurden in der gemeinsamen Sitzung derFrauenkommission und des Integrationsrats am 22.05.2012 positiv besprochen undangenommen.

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5. Die bewilligten Projekte im Überblick:

5.1.Theaterprojekt: „Karagöz und Hacivat treffen auf Kasperl und Seppl – Erlebnisseals Filmsketch „Clips“ dargestellt

A) Projekt / Koordination:

Das ursprüngliche Projekt des türkischen Fernsehsenders Riedstadt „Karagöz und Hacivattreffen auf Kasperl und Seppl“ wurde wegen Insolvenz des Senders zum August eingestellt.Dies erfolgte problemlos, da auch die 1.Rate noch nicht ausgezahlt war. Die Projektideewurde dann von der Martin-Niemöller-Schule übernommen und das Projekt zum Dezember2012 begonnen.

Insgesamt waren drei Organisationen – die Martin-Niemöller-Schule, das JugendhausBiebesheim und die Büchner-Bühne Riedstadt – an dem Projekt beteiligt.Fabian Kämmerer, Student der Sozialen Arbeit und Praktikant im Büro für Integration imKreis Groß- Gerau, war als Projektkoordinator tätig und übernahm überwiegend Aufgaben imBereich der Planung, des E-Mailverkehrs und der organisatorischen Betreuung.Frau Bärbel Bartl, Lehrerin der Martin-Niemöller-Schule, war zuständig für die Jugendlichen,die aus der Martin-Niemöller-Schule am Projekt teilnahmen. Zudem leitete sie dasKamerateam, das die Ergebnisse und Szenarien auf Video festhielt. Am Projekt „Karagözund Hacivat“ war auch der pädagogische Leiter des Jugendhauses in Biebesheim, OliverHaberer, beteiligt; er war Ansprechpartner für die Jugendlichen, die aus seinem JugendhausBiebesheim an dem Projekt teilnehmen. Das Projektteam ergänzte Jürgen Flügge,Theaterpädagoge, freier Regisseur und Dramaturg, der mit den Jugendlichen Szenarien zuden Ideen entwickelte und das Wochenendseminar in Ober- Seemen leitete. Desweiterenwaren auch Christian Suhr, Schauspieler, und Secil Schnorr, Journalistin undJugendschauspielerin im Stadttheater, am Theaterprojekt beteiligt und fungierten im BereichBeratung der Figuren „Karagöz und Hacivat“.

B) Projektziel:

Jugendliche, mit und ohne Migrationshintergrund, lesen zunehmend weniger, surfen dafüröfter im Internet und nutzen digitale Angebote und Netzwerke. Entsprechend kommunizierenJugendliche häufiger digital und über Bilder oder Clips. Sie teilen ihre Erlebnisse undErfahrungen, Probleme und Lösungen auch durch Situationskomiken mit.

Daher soll diese moderne Kommunikationsform genutzt und mit traditionellen Elementenverfremdet werden. Ein Ziel des Projektes ist es, dass Jugendliche ihre Sorgen-Fragen-Lösungsansichten bzw. alltägliche interkulturelle Unterschiede in filmischer Formwiedergeben. Mit der Verfremdung soll auch der Zugang zu der Elterngeneration erreichtwerden, die die Figuren Karagöz-Hacivat und Kasperl-Seppl aus alten Geschichten kennen.

Die Jugendlichen sollen die für sie wichtigen Alltagssituationen beschreiben und mit Hilfe desTheaterpädagogen die dazu passenden dramaturgischen Szenen entwickeln. Diesedargestellten Szenen sollen mit der Video-Kamera aufgenommen und im Theater derBüchner-Bühne vorgestellt werden.

Das aufgenommene Filmmaterial soll darüber hinaus als Diskussionsstoff für Schulen undJugendeinrichtungen fungieren und in virtuellen Netzwerken (Twitter, Facebook, Youtube)eingestellt werden und zum Nachdenken anregen.

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Als Erfolgsindikatoren für die Projektziele wurde definiert, dass sich 8-10 Jugendliche bei derErstellung von Filmszenen beteiligen und 4-6 Jugendliche als Schauspieler/innen in denSketchen beteiligen. Außerdem soll ein Theaterstück auf der BüchnerBühne aufgeführt undeine Nominierung beim Amarenapreis angestrebt werden.

C) Projektablauf:

Anfangs gestaltete sich die Zusammenarbeit schwierig, v.a. aufgrund der zeitlichenKoordinierung und Planung von Treffen mit vielen Personen. Als es zu den Proben an derBüchner-Bühne kam, verlief die Zusammenarbeit besser. Insgesamt gab es vierKoordinationstreffen.

Die Jugendlichen wurden von den jeweiligen Projektverantwortlichen der Martin-Niemöller-Schule und des Jugendhauses Biebesheim direkt und persönlich angesprochen. SonstigeWerbemaßnahmen für das Projekt z.B. über Flyer etc. erfolgten nicht.Während anfangs noch sieben Jugendliche am Projekt teilgenommen haben, reduzierte sichdie Anzahl der regelmäßig Teilnehmenden schließlich auf durchschnittlich fünf Jugendliche(zwei Mädchen und drei Jungen).

Die Schwierigkeiten des Projektes bestanden primär darin, Termine zu koordinieren und dieJugendlichen langfristig für die Projektteilnahme zu begeistern und zu motivieren.Durch die damit einhergehende zeitliche Verzögerung und den verspäteten Start desProjektes konnten die begonnenen Videoaufnahmen noch nicht in die digitalen Netzwerkeeingestellt und die angestrebte Theateraufführung auf der BüchnerBühne nicht mehrrealisiert werden. Die beiden letzten Punkte sollen in dem Anschlussprojekt im Rahmen dernächsten IBF-Förderperiode umgesetzt werden.

Genau dieser Punkt, die Begeisterung der Jugendlichen zu gewinnen und langfristigwährend des Projektes zu erhalten, war die größte Herausforderung. Damit eng verknüpftwar auch die Frage „Was will die / der Jugendliche von diesem Projekt ? Warum nimmt die /der Jugendliche an dem Projekt teil ?“ Das Klären dieser Fragestellung wurde alsgrundlegend für die langfristige Teilnahme und damit auch für den Erfolg des Projektes vonden Projektverantwortlichen identifiziert. Zukünftig sollte eine bessere Werbung bzw.Anwerbung des Projektes im Umfeld der Jugendlichen erfolgen.Die Bedeutung einer klaren Projektführung und strukturierte Aufgabenverteilung wurden alsbedeutsam für einen guten und dem Zeitplan entsprechenden Projektverlauf erkannt.Die Zusammenarbeit mit dem Büro für Integration war zufriedenstellend, da eine zeitnaheUnterstützung bei Problemen und Fehlern erfolgte.

D) Nutzen für die Zielgruppe und Fazit:

Festzuhalten bleibt, dass die Zielgruppe von dem Projektangebot profitiert hat und zwar v.a.in der Form, dass ein interkultureller Erfahrungsaustausch und eine Auseinandersetzung mitder Geschichte von Karagöz/Hacivat und Kasperl/Seppl stattgefunden haben. In diesemKontext haben die Jugendlichen ihre Alltagsgeschehnisse und dessen Wirkung auf dassoziale Umfeld analysieren und reflektieren gelernt. Die Ideen und Wahrnehmungen konntenin dramaturgische Video-Szenen umgesetzt, ausführt und bewertet werden. Außerdemhaben die Jugendlichen gelernt, mit Kritik umzugehen.

Wichtigstes Fazit des Projektes ist, dass die Projektziele in der Quantität (Anzahl derJugendlichen, digitale Verbreitung der Szenen, Theateraufführung) nicht ganz erreichtwurden, aber das Projekt 8 Szenen mit den Jugendlichen erarbeitet und aufgezeichnet hat.

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In Hinblick auf die qualitativen Gesichtspunkte (intensive Auseinandersetzung mit deminterkulturellen Alltag und szenische Umsetzung) zwischen den Akteuren (Martin NiemöllerSchule, Büchnerbühne, …) als erfolgreich einzustufen ist. Die noch offenen Projektzielewerden im Rahmen der nächsten IBF-Förderperiode umgesetzt.

5.2. Zukünftige Akademikerinnen mit Migrationshintergrund Groß-Gerau

A) Projekt / Koordination:

Das Projekt “Migrantinnen als zukünftige Akademikerinnen“ ist ein Projekt der AhmadiyyaMuslim Jamaat in Kooperation mit der DITIB Gemeinde Groß-Gerau und dem ItalienischenFrauenverein. Anna Tariq war die Koordinatorin des Projektes und Andréia Olivera-Kollmann(Praktikantin im Büro für Integration des Kreises Groß-Gerau) die pädagogische Beraterin.

B) Projektziel:

Grundlage des Projektes war ein Artikel der Spiegel-Online-Ausgabe vom 2.12.2012 mit demTitel „Studienabbrecher - Ausländer verzweifeln an den deutschen Unis“. Aufgezeigt wirdhier die Tendenz, dass Studenten / Studentinnen mit Migrationshintergrund immer mehrdazu neigen, ihr Studium abzubrechen. Nur 13 % der jungen ausländischen Schüler gelingtdas Abitur, wobei hingegen Schüler deutscher Herkunft zu 34% das Abitur erreichen.

Ziel des Projektes war es, Studentinnen mit Migrationshintergrund, insbesondere ausdiversen muslimischen Landesvereinen, Kurse anzubieten, in denen sich die Studentinnenaustauschen, gegenseitig helfen und coachen können. So sollten die Studentinnen z.B.Vorbereitungstipps auf mündliche Prüfungen oder Tipps bei der Praktikumssuche erhalten.Außerdem sollte diese Hilfestellung bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgespräche findenoder in deutsche Studiennetzwerke sowie informelle Netzwerke integriert werden.Indikatoren für die Zielerreichung waren, dass 20 Studentinnen aus den Gemeinden (DITIBGG und Italienischer Frauenverein) an den monatlichen Workshops teilnehmen. Im Vorfeldwerden ca 8 Studentinnen speziell als Mentorinnen geschult und eingesetzt. Ergänzendsollte ein Migrantinnenzentrum in der Nähe der Stadt bzw. Universität als Austausch- undBildungsort dienen.

Mit dem Projekt sollen die Studentinnen in die Lage versetzt werden, sich gegenseitig zuberaten, mögliche Isolation zu überwinden und sich im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe„durch ein Netzwerk nachhaltig im universitären / beruflichen Bereich zu unterstützen.

C) Projektablauf:

Im Projektplan waren für die Monate Juni-August 2012 die Schritte „Projektteam aufbauen(Rollenklärung) und Mentorinnen finden“, Mentorinnentraining sowie Aufbau des informellenNetzwerks vorgesehen. Für die Monate September – November 2012 waren ein zweitesMentorinnentraining, die ersten Treffen mit Studentinnen und die Entwicklung voninformellen Netzwerken geplant.

Entgegen dem Projektplan wurde das Projekt jedoch abgebrochen. Anna Tariq, dieKoordinatorin des Projektes, und Andréia Olivera-Kollmann, die pädagogische Beraterin undPraktikantin im Büro für Integration, haben konstatiert, dass das Projekt nicht wirklich aufeine ausreichende Nachfrage bei den Migrantinnen stieß und aufgrund einer zu geringenAnzahl an Interessentinnen eingestellt werden musste.

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Lediglich die Studentinnen der Ahmadiyya Muslim Gemeinde nahmen mit großem Interessean den Treffen teil. Aus den beiden anderen Vereinen (DITIB-Gemeinde und das CentroItaliano) konnten trotz intensiver und zahlreicher Bemühungen (E-mails, Briefe, persönlicheVorstellung, Telefonate) letztlich keine Interessentinnen gewonnen werden.

D) Nutzen für die Zielgruppe und Fazit:

Ein konkreter Nutzen für die Zielgruppe ist nicht entstanden, wohl aber ein Erkenntnisgewinnfür die Projektplanerinnen, einen Antrag auf Förderung erst wirklich nach intensiver undausführlicher Rücksprache mit allen beteiligten Organisationen / Vereinen etc. zu stellen. DieBereitschaft, sich interkulturell auszutauschen wurde von den Antragsstellernirrtümlicherweise vorausgesetzt. Es waren keine Anzeichen vorhanden, aus dem eigenenDenken und Handeln heraus zu treten und neue Menschen und Neues zu erlernen.Erst wenn die Intention eines Projektes allen Akteuren klar ist und ein wirkliches Interessegeweckt hat, kann ein engagiertes Verhalten seitens der beteiligten Vereine undOrganisationen erwartet werden.Grundsätzlich sollte bei ähnlichen Projekten, die Bereitschaftsgewinnung am Anfang desProjekts stehen und nicht als vorausgesetzt gelten. Auch die Zuständigkeiten und Aufgabenbezüglich der Projektsteuerung sollte genau geklärt und koordiniert werden.

Ein vorschnelles Abschließen von Projektanträgen, um einen finanziellen Zuschuss zuerhalten („Mitnahmeeffekt“), ist angesichts der im IBF-Programm festgelegten bürokratischenAnforderungen (Finanzpläne) und sonstigen Auflagen (Teilnahme an Sitzungen,Zwischenbericht etc.) nicht sinnvoll.

5.3. Projekt "Kindermärchen"

A) Projekt / Koordination:

Das Projekt “Kindermärchen“ ist ein Projekt von der Alevitischen Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg / Herrn Adem Demir, vom Jugendbüro der Stadt Ginsheim-Gustavsburg / HerrnGregor Anger in Kooperation mit den Kindergärten der Stadt Ginsheim-Gustavsburg.

Die Alevitischen Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg als Antragstellerin hatte mit Herrn ErsinSengül (Mitarbeiter der Jugendpflege Gi-Gu) die Funktion der Projektleitung und warverantwortlich für die inhaltliche Konzeption und Begleitung bei der Erstellung derMärchensammlung, der Übersetzung der Märchen, der Planung der Lesungen undBereitstellung der Infrastruktur.

Im Verlauf der Projektplanung nahm das Jugendbüro der Stadt Ginsheim-Gustavsburg eherdie unterstützende Rolle ein. So war das Jugendbüro verantwortlich für die Herstellung desKontakts zu den Kindertagesstätten und die Bereitstellung der medialen Aspekte desProjekts, wie z.B. das Übersetzen und Aufarbeiten der Märchen.

B) Projektziel:

Im Zentrum des Projektes steht das Adaptieren verschiedener kultureller Märchen derzugewanderten Menschen (Großeltern erzählen aus ihren Märchen) in Ginsheim-Gustavsburg. Die zusammengetragenen Märchen sollen übersetzt und dann in denKindertagesstätten als lokale kulturelle Bereicherung eingebracht werden. Jugendliche ausder Alevitischen Gemeinde lernen über ihre Großeltern Märchen kennen, insbesonderemündlich überlieferte und nicht schriftlich fixierte. Darüber hinaus lernen sie zuzuhören,Erzähltes niederzuschreiben und vorzutragen. Durch die Beteiligung des Jugendbüros

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Ginsheim-Gustavsburg sollen die Jugendlichen die unterschiedlichen Werte- undMoralvorstellungen in den Märchen kennenlernen und vermitteln.Die Gemeinden sollen ihre Märchen und die Erzählkultur der lokalen Gemeinschaftvorstellen wobei die Aktivität der Gemeinde, in den Familien (Großeltern) und in denKindergärten im Vordergrund steht.

Durch das Kennenlernen von Märchen aus verschiedenen Kulturen soll ein Interessegegenüber anderen Kulturkreisen geweckt und ein interkulturelles Bewusstsein sowie sozialeKompetenz geschaffen werden. Ein weiteres Projektziel ist das „Sich Öffnen“ der beteiligtenGruppen (Aleviten und Ahmadiyya) gegenüber der lokalen Gesellschaft, das Etablieren einesWir-Gefühls in der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg, um langfristig Vorurteile abzubauenund Parallelstrukturen zu vermeiden.

Als Zielindikatoren für den Projekterfolg hat das Projekt „Kindermärchen“ folgende Punktebenannt:Jeweils 15-20 Kinder aus der Alevitischen und der Ahmadiya-Gemeinde werden diegesammelten Märchen vortragen und passende Bilder dazu malen.Mindestens 15 Großeltern sollten sich an der Erzählaktion beteiligen und rund 12Jugendliche nehmen an der Sammlung der Märchen teil und lassen sich zu Erzähler/innenschulen.Außerdem sollen bei zwei Kindertagesstätten die gesammelten Märchen im Rahmen einesAktionstages von den Jugendlichen vorgetragen werden. Alle Kindertagesstätten in derMainspitze und weitere pädagogische Institutionen sollen die Märchen erhalten.

C) Projektablauf:

Das Interesse und die Begeisterung am Kennenlernen der eigenen Märchen warenentgegen der Annahme nicht besonders groß. Ein möglicher Grund war, dass einerseits dieMenschen der älteren Generation aufgrund ihres hohen Alters nicht in der Lage waren, dieMärchen aus ihrer Kindheit wiederzugeben und andererseits die jüngere Generation zuwenig in Kontakt kam mit den Erzählungen ihrer Vorfahren und somit wenig Begeisterungzeigen konnte.

Des Weiteren rückte im Verlauf des Projektes ein anderer wichtiger Punkt ins Zentrum: DasInternet bietet die Möglichkeit sich bei Bedarf nahezu jede Information zu allen Themen, soauch alevitische Märchen, zu beschaffen. Demnach scheint die Bereitschaft beiJugendlichen zur aktiven Teilnahme an einem solchen Projekt entsprechend gering, wenn esebenso möglich ist, eine Vielzahl von Märchen im Internet frei abrufen und „klicken“ zukönnen.

Insgesamt ist eine starke "Konsumentenhaltung" innerhalb der Gemeinden zu beobachten.Das Projekt und die Idee bekamen auf der theoretischen Ebene viel Zuspruch, sich praktischdaran beiteiligen mochten jedoch die Wenigsten.

Aufgrund des nur mäßigen Interesses in der alevitischen Gemeinde verlief das Projektbereits zum Januar 2013 nicht planmäßig bzw. war mit dem Projektablaufplan stark imVerzug.

Sowohl der Vorstand der alevitischen Gemeinde, als auch die Teammitglieder unter derFührung des Projektleiters Ersin Sengül waren bemüht, durch mehrfache Präsentation derProjektidee innerhalb des Vereins und durch direkte Ansprache von potentiellen "Teamern"das Interesse der Menschen zu wecken und zur Teilnahme/ Mitarbeit zu motivieren.

Die starke Zeitverzögerung war wesentlich bedingt durch die sich wiederholende Suche nachinteressierten Jugendlichen. Erst sehr spät gelang es durch persönliche Kontakte des

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Projektteams eine kleine Gruppe von (alevitischen) Jugendlichen für dieses Projekt zubegeistern.

Aufgrund des späten Erfolgs bei der Suche nach motivierten und zuverlässigenMitarbeiterinnen/ Mitarbeitern („Teamer“) innerhalb der Alevitischen Gemeinde war es erstsehr spät möglich, die Ahmadiyya Gemeinde zu integrieren.Diese hat sich bereit erklärt, ihren Jugendbeauftragten für dieses Projekt freizustellen, dersich wiederum durch die Zusammenarbeit mit Jugendlichen sehr gut als Teammitglied eignetund bereits einige Zusagen von Jugendlichen bekommen konnte.

Während der Zwischenbericht vom Januar 2013 noch optimistisch von den folgendenProjektschritten 1) Märchenbeschaffung und -übersetzung – (bis Ende Februar 2013) 2)Vorauswahl und Probevorlesen in den Vereinen/Kitas (bis Ende März 2013) 3)Layouterstellen, Druck und Verteilung (bis Ende April 2013) und 4) Grillfest als "großesAbschlussevent" mit der Teilnahme aller Projektbeteiligten (Mitte Mai 2013) ausging, wurdedurch den Projektverantwortlichen Ersin Sengül der Abbruch des Projektes empfohlen. ImZentrum der Begründung standen die fehlende Partizipation und fehlenden Bemühungenseitens der Alevitischen Gemeinde. Seines Erachtens bestand der Eindruck, dass dieSubvention für das Projekt gewollt war, die Motivation zur praktischen Umsetzung aberfehlte.Ein weiterer Grund war, dass von den zehn gesammelten Märchen die Hälfte nicht genutztwerden konnten, da sie für die anvisierte Zielgruppe (Kindergarten- und Vorschulkinder) zubrutal und gewalttätig waren. Angesichts des geringen Materials hätte kein Märchenbucherstellt werden können und eine erneute Suche nach weiteren Märchen, deren Aufzeichnungetc. hätte das Projekt und die noch anstehenden finanziellen Ausgaben im vorgegebenZeitrahmen nicht realisierbar erscheinen lassen.

Ausschlaggebend für den Abbruch des Projektes durch Ersin Sengül war aber die Tatsache,dass es von der alevitischen Gemeinde, auch auf mehrfache Nachfrage, keine aktiveUnterstützung bei der Umsetzung des Projektes gab.Wenngleich im Mai 2013 von der Alevitischen Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg zwei neueTeamerinnen, Frau Ayça Keskin und Frau Özüm Aydogdu, sich bereit erklärt haben, dasProjekt fortzusetzen, war dies auch nicht erfolgsführend.Denn diese kamen der Aufforderung zum Erstellen des Abschlussberichtes und dermehrfachen Einladung zur Teilnahme am Austauschtreffen im August 2013 nicht nach.Angesichts dieser Verstöße gegen die Bewilligungsbedingungen des IBF-Programms (Vgl.Punkt 1. Während der Projektlaufzeit (Die Projektverantwortlichen verpflichten sich, in denNetzwerktreffen der Projekte, ihre Mitwirkung zu gewährleisten) und Punkt 3. Berichte undLeistungsnachweise: Änderungen in der Planung unverzüglich und schriftlich melden)) hatsich die Steuerungsgruppe (Büro für Frauen und Chancengleichheit / Büro für Integration)entschlossen, die 2. Förderrate in Höhe von 2.500€ zurück zu fordern.

D) Nutzen für die Zielgruppe und Fazit:

Ein direkter Nutzen für die Zielgruppe des Märchenprojektes ist angesichts des obenaufgezeigten Projektverlaufs nicht entstanden.Im Gegensatz dazu haben sowohl die Verantwortlichen des Märchenprojekts als auch dieIBF-Steuerungsgruppe den Erkenntnisgewinn erzielt, einen Förderantrag erst nach intensiverund ausführlicher Rücksprache mit allen beteiligten Organisationen / Vereinen etc. zu stellenbzw. zu bewilligen. Vor allen Dingen sollte die Projektkoordination und die aktiveUnterstützung durch die Vorstände gesichert sein.

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Grundsätzlich ist zu erwägen, ob nicht vor Beginn eines Projektes ein intensives qualitativesCoaching des Projektteams durchgeführt werden sollte kombiniert mit einem ausführlichenPlanungsgespräch aller am Projekt beteiligten Organisationen / Institutionen.

Erst wenn die Intention eines Projektes wirkliches Interesse geweckt hat und das Abklärenvon Erwartungen, Verantwortlichkeiten/ Rollenverteilung und Zielvorgaben mit eindeutigerZustimmung erfolgt ist, kann ein engagiertes Verhalten seitens der beteiligten Vereine undOrganisationen erwartet werden.

Evident wurde, dass das Stellen eines IBF-Projektantrags, um eine bloße finanzielleFörderung zu erhalten („Mitnahmeeffekt“) angesichts der im IBF-Programm festgelegtenbürokratischen Anforderungen (Finanzpläne, Zwischenbericht) und Bedingungen (Teilnahmean Sitzungen) zum Scheitern verurteilt ist.

In diesem Zusammenhang zeigt sich vielmehr, wie wichtig die Bedeutung der intrinsischenMotivation für das Gelingen solcher innovativen IBF-Projekte ist. Es gilt, dieseseigenmotivierte und engagierte, selbst bestimmte Verhalten aus einer inneren Begeisterungheraus, bzw. aus dem Verantwortungsgefühl für die gemeinsame Idee / das gemeinsameProjekt zu fördern und zu unterstützen („Motivationsmanagement“).

6.Die Begleitung der Projekte: Erkenntnisse aus dem Projektcoaching

Während der Projektlaufzeit wurden die Projekte durch das BFC organisatorisch und durchdas Büro für Integration (BFI) fachlich begleitet.

Vor dem Projektstart gab es Beratungsgespräche durch das Büro für Integration zurAntragsstellung. Diese erwiesen sich in den bisherigen IBF-Projektdurchläufen als sehrhilfreich, da die Projektanträge meist von kleineren Organisationen gestellt wurden, die nochnie mit einer Antragstellung befasst waren bzw. in einer Kooperation gearbeitet haben.

Der aufgezeigte Projektdurchlauf 2012-2013 machte jedoch sichtbar, dass bloßeBeratungsgespräche zu Beginn nicht ausreichend sind, um nachhaltig-erfolgreiche Projekteauf den Weg zu bringen. Vielmehr wird ein höherer Beratungs- und methodischerAnleitungsbedarf über die Entwicklung einer Kooperation hinaus erkennbar. Insgesamt hatsich gezeigt, dass alle bisher geförderten Projekte, bei denen die Kooperationen gutfunktioniert haben, einen hohen Wirkungsgrad erzielt haben und nachhaltiger waren.

Der eingeführte Zwischenbericht nach sechs Monaten Projektlaufzeit, der auch alsBedingung für die Zahlung der zweiten Förderrate gilt, stellt gewissermaßen einenSeismograph für die weitere Entwicklung des Projektes dar und ist ein gutesSteuerungsinstrument, um erfolgreiche Entwicklungen verstärken und problematischeTendenzen ausbremsen und verbessern zu können. Außerdem bietet dasZwischenberichtstreffen den einzelnen Projekten die Möglichkeit, sich auszutauschen undvon den Erfahrungen der anderen Projekte profitieren.

Während im IBF-Förderzeitraum 2011-2012 die Projekte tendenziell Schwierigkeiten hatten,Verantwortlichkeiten innerhalb des Projektteams zu klären, offenbarte der IBF-Projektdurchlauf 2012-2013 primär Probleme im Bereich von klaren Rollen bei derProjektkooperation und nachhaltiger Motivation. Deshalb wird zukünftig das Augenmerk nochstärker bei der Projektsteuerung liegen müssen (noch vor der Antragstellung und demProjektstart).Ein intensives fachliches Coaching (Projektführung, Aufgaben- und Rollenklärung,Erwartungen und Zielvorgaben an die Projektteammitglieder, Motivationsmanagement etc.) –soll durch neue Integrationsberater/innen ab 2014 erprobt und etabliert werden.

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7. Ausblick

Grundsätzlich bietet das IBF-Förderprogramm die Möglichkeit, mit kleinen innovativenProjekten beachtenswerte Erfolge in definierten Zielen zu erreichen. Mit dem Programmkönnen unterschiedliche Akteure (Kommune, Migrantenorganisationen, Verbände etc.)gemeinsam lokale Initiativen und innovative integrationsfördernde Maßnahmen entwickelnund diese auf ihre Wirksamkeit in der Praxis hin erproben.Zusätzlich wird mit dem IBF-Programm die Zusammenarbeit von kommunalenEinrichtungen, freien Trägern und Migrantenorganisationen unterstützt, um nachhaltigwirkungsvolle Unterstützungsstrukturen für alle Akteure in einem örtlichen Netzwerkaufzubauen.

Die Projekte tragen damit zur Verwirklichung der Ziele des Integrationsleitbildes, derverbesserten Teilhabe und Verständigung sowie des gemeinschaftlichen Zusammenlebensim Sinne des Bündnisses für Familie bei.

In 2014 werden Migrant/innen und Mitarbeiter/innen aus den Lotsenprojekten mitentsprechenden fachlichen Vorkenntnissen als IBF-Projektcaoches geschult und ab derFörderperiode 2014 regional bzw. projektbezogen eingesetzt.

In den 3 Durchläufen ist es uns noch nicht gelungen die nachhaltige Verortung desFörderprogrammes in einer kommunalen Willkommenskultur zu verankern.Diese Verankerung ist ebenfalls eine große Herausforderung für die Weiterarbeit.Aktuell gibt es ein erstes Willkommens-Projekt über das IBF-Programm in der KommuneBiebesheim.

Die Notwendigkeiten des Ausbaues der Willkommensprojekte soll auch durch eine bessereVerknüpfung des IBF-Programms mit den unterschiedlichen Zuständigkeiten in denKommunen und dem Kreis zum Thema Integration gesichert werden.

Wir verweisen auf die Übersicht im Anhang zur Klärung der Zuständigkeiten für Integrationvon Zuwanderung im Kreis vom Okt. 2013. Die Übersicht macht deutlich, wie differenziertder Integrationsprozess ist und wie unterschiedlich die dafür nötigen Akteure sind.Auf Kreisebene sind die verschiedenen Ämter und Fachdienste auf die örtlichen Netzwerkeund Integrationsbeauftragten angewiesen, um den guten Zugang und die gelingendeKooperation zu sichern.

Aus diesem Grunde soll es unter der Federführung des Kreises jährlicheErfahrungsaustausche zum Thema Integrationsansätze und Handlungsbedarfe geben.

Beteiligt werden sollen:- Die Kommunen- Die Sozialen Träger- Die verschiedenen Fachdienste des Kreises

Inhaltlich soll es darum gehen:- den Stand der Integrationslotsenprojekte zu veröffentlichen- die Ergebnisse des Integrationsmonitors zu bewerten- gelungene und misslungene Dialoge auszutauschen- Erfahrungen und Handlungsbedarfe sollen ausgetauscht werden.

(dazu gehört auch das IBF-Programm)

Die Ergebnisse sollen im Integrationsbeirat vorgestellt werden.

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Der hier aufgeführte 3. Projektdurchlauf dokumentiert sehr viele Schwierigkeiten bei derProjektumsetzung.Da das IBF-Förderprogramm aber bewusst als Programm mit innovativemEntwicklungscharakter angelegt ist und in den ersten drei Jahren die Förder- undProgrammstruktur erprobt werden soll, darf auch das vorzeitige Beenden von Projekten alsein wichtiger Baustein im Lern- und Erkenntnisprozess gewertet werden.Dies hilft, das Programm selbst und die Projekte langfristig zu modellieren und zu optimieren,Bedarfe und Fallstricke in der interkulturellen Zusammenarbeit besser einschätzen zukönnen.

Zusammenfassend ist der Ansatz, dass Migrantinnen und Migranten und beim Erstellen vonProjekten aktiv beteiligt sind, die Projekte mit entsprechender Verantwortung selbst mitdurchführen richtig.

Dieser Ansatz hilft, dass sich die Menschen im Kreis Groß-Gerau mit und ohneMigrationshintergrund auf Augenhöhe begegnen und damit langfristig eineAnerkennungskultur etabliert und ein Beitrag für die Integrations-/ Inklusionsziele des KreisesGroß Gerau geleistet werden kann.

Wir freuen uns auf die nächsten vier bewilligten IBF-Projekte des Förderzeitraums 2013 –2014 und auf viele interessante und nützliche Erkenntnisse für eine praxisnahe Umsetzungim Alltag.

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8. Anhang

8.1 IBF-Förderprogramm

Zur Veranschaulichung des IBF-Förderprogramms dient die folgende Grafik:

IBF-Förderprogramm

AusschreibungBewerber/innen

Check derFörderkriterien

Auswahlder Projekte

Umsetzung Zwischen-präsentation

Antragsberatung Projektcoaching ProjektumsetzungAntragsberatung Projektcoaching Projektumsetzung

@@

Abschluss

SteuerungsgremiumBüro für Frauen und Chancengleichheit / Integrationsbüro

Administration, Termin- und Veranstaltungsplanung, Ausschreibung,Projektkommunikation, Organisation des Projektaustauschs,

Abschlussdokumentation

Fachbeirat EntscheidungsgremiumGemeinsame Sitzung von

Frauenkommission und Integrationsrat

Bewertung und Bewilligung der Anträge

Analyse und Auswahl der Schwerpunkte,Fachliche Projektbewertung und Vorschlag derProjektauswahl für das Entscheidungsgremium

Die Projektsteuerung, der Fachbeirat, die Entscheidungsgremien und die Sicherungder Nachhaltigkeit des IBF-Programms

Die Projektsteuerung des Programms liegt beim Integrationsbüro und beimBüro für Frauen und Chancengleichheit des Kreises Groß-Gerau.

Zu den Aufgaben der Projektsteuerung gehören die Umsetzung des Programms, dieAuswertung der Projektanträge, die Projektberatung, der Aufbau und die Sicherstellung derLernnetzwerke, die Organisation des Projektaustauschs, die Dokumentation des gesamtenProgramms, die Zusammenarbeit mit dem Projektbeirat sowie die Berichterstattung in denGremien.

Zur fachlichen Begleitung des Programms hat der Kreis einen Fachbeirat gebildet, in demfachliche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in repräsentativer Zusammensetzungvertreten sind. Die Mitglieder sollen u.a. folgende Bereiche repräsentieren: die Regionen desKreises, die Migrantenverbände, den Integrationsrat, die Kommunen,die Wohlfahrtsverbände, die Frauenarbeit, die Vertretungen aus der Verwaltung undvorhergehender Projektdurchläufe.

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Dementsprechend setzte sich der Fachbeirat für den Projektdurchlauf 2012/2013 ausfolgenden Personen zusammen:

Adem Demir Alevitische GemeindeBassanelli, Tobia Missione Cattolia Italiana kath.Pfarramt f. ItalienerCakir, Sedat Büro für IntergrationCramer, Ulrike Soziale Sicherung und ChancengleichheitDogan, Fatih Lütfü DITIB-Gemeinde Mörfelden-WalldorfKissel, Gabriele Sozialberatung RiedstadtKolbe, Judith Büro für Frauen und ChancengleichheitLiakidis, Angeliki Diakonisches Werk - MigrationserstberatungMohr, Kerstin Stadtverwaltung RaunheimMostafa Lyazami Frauenbeauftragte/IntegrationsbeauftragterPolat, Zafer Ausländerbeirat Groß-GerauPrawitz, Wolfgang Evangelisches Dekanat und Generation XRuland, Birgit Familie und Soziales Intergrationsbüro

Die Aufgaben des Fachbeirats waren das Analysieren und die Auswahl der inhaltlichenSchwerpunkte, die Abstimmung des Ausschreibungsverfahrens, die Projektberatung derAntragstellenden und eine Empfehlung für die Projektauswahl für die Entscheidungsgremienabzugeben.

Entscheidungsgremien für die Programmumsetzung sind der Integrationsrat und dieFrauenkommission. Aus diesen beiden Bereichen kommen die Budgetmittel. BeideGremien begleiten den Verlauf des Programms und kommen jährlich in einer gemeinsamenSitzung zusammen.

Für die Umsetzung des Programms haben das Büro für Frauen und Chancengleichheit inAbstimmung mit dem Integrationsbüro das Ablauf- undUmsetzungsverfahren entwickelt. Über den Programmablauf, die Umsetzung und dieWirkungen legen das Integrationsbüro und das Büro für Frauen und Chancengleichheit denbegleitenden Gremien und dem Kreisausschuss jährlich eine Dokumentation vor.

8.2 IBF-Fördervolumen

Das Förderprogramm hat eine Gesamtlaufzeit von sechs Jahren; es startete zumJahresende 2009 und endet zum Jahresende 2015.Hierfür stellt der Kreis ein jährliches Fördervolumen von 20.000,- € zur Verfügung.

Das Förderprogramm setzt sich zusammen aus: 5.000 € aus Mitteln des Integrationsbüros 5.000 € aus Mitteln des Büros für Frauen und Chancengleichheit 10.000 € aus Mitteln des Budgets „Soziale Dienste“

Die Einzelförderung besteht aus vier Modulen:

1. Beratung bei der Konzeptentwicklung und Projektaufbau2. Finanzieller Zuschuss für Sach- und Honorarkosten maximal 50 % der

Gesamtsumme.3. Umsetzungsbegleitung durch externe Projektberatung4. Organisation des fachlichen Austauschs zwischen den einzelnen Projekten im Kreis

GG.

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8.3 Klärung der Aufgaben für die Integration von Zuwanderern in den Kreis(Stand Sept. 2013)

VerschiedeneZielgruppen

+ derKlärungsbedarfWas macht wer?

Asylbewerber /Flüchtlinge(ohne UMF)

DE-Aussiedler undKontingent-Flüchtlinge

Jüdische Zuwanderer

Personen +Familien aus EU-Ländern auf der

Suche nach Arbeit

Familienzuzug ausnicht-EU-Ländern

1. Phase - Ankunft bis 1. Jahr0. Wie viele

Personen proJahr?

297 4 ? ?

1. Wo kommen dieMenschen an?

Kreis Kreis Kommune Kreis/Kommune

Was braucht esdafür?

Aufnahmemanagementim Sozialamt

→ Wahrnehmung derZusage

Ausländerbehörde,dann → Kommune

2. Wer sichert dieUnterkunft?

Kreis Kreis Eigenverantwortung Eigenverantwortung

Was braucht esdafür?

- Belegungs-management

- VerfügbareUnterkünfte

→ ? ?

3. Wer sichert dieErstberatung?

Kreis Kreis Kommune Eigenverantwortung

Was braucht esdafür?

Verlässliche Beratung,entweder beim Kreisoder beauftragteTräger

→ AufmerksamkeitAnsprache

4. Wer klärt dieIntegration derKinder?

Kreis bzw. die zu-ständige Beratungs-instanz

→ Eigenverantwortung Eigenverantwortung

Was braucht esdafür?= KITA / Schule/Sprache

Gute Abstimmungzwischen Kita/Schuleund der zuständigenBeratungsstelle

→ Mit Unterstützungder Kommune

5. Wie erfolgt dieSprachförderung?Wer ist zuständig?

Keine Zuständigkeit BAMF Eigenverantwortung verpflichtet

Was braucht es? Es ist sinnvoll, denBewerbern von Beginnan die Teilnahme amSprachkurs der VHSzu ermöglichen!Noch nicht gesichert!

Spätaussiedler, ihreEhepartner und ihreKinder können einmaligkostenlos amIntegrationskursteilnehmen

Finanzierung seit 2006BAMF

DieTeilnahmeberechtigungwird direkt bei der

Angebote sind da BAMF-Kurse –Teilnahmekontrolledurch dasAusländeramt

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VerschiedeneZielgruppen

+ derKlärungsbedarfWas macht wer?

Asylbewerber /Flüchtlinge(ohne UMF)

DE-Aussiedler undKontingent-Flüchtlinge

Jüdische Zuwanderer

Personen +Familien aus EU-Ländern auf der

Suche nach Arbeit

Familienzuzug ausnicht-EU-Ländern

Einreise nachDeutschland vomBundesverwaltungsamtin Friedland ausgestellt

6. Arbeitsintegration? Ausgeschlossen SGB II Eigene Initiative Ausgeschlossen!?Was braucht esdafür?

Im 1. Jahr nichtmöglich.

Durchlaufen dieüblichen Prozesse imJobcenter.

Nach 3 MonatenAufenthalt in Arbeitkönnte das SGB IIzuständig werden.

Arbeits-erlaubnis

7. Gesundheits-versorgung?

Kreis SGB II Eigen-verantwortung

Eigen--verantwortung

Was braucht esdafür?

Lediglich akute Notver-sorgung im Einzelfall.

→ Zugang zurKrankenversicherung.

Z.T. müssen dieEU-Zuwanderer dieVersicherungnachweisen.

8. KulturelleTeilhabe?

Wohnort – Kommune → Eigen-verantwortung

Eigen-verantwortung

Was braucht esdafür?

- Zugang zubestehendenStrukturenöffnen!

- WillkommensKulturen in denKommunen

→ → Willkommens-kulturen inKommunen.

VerschiedeneZielgruppen +derKlärungsbedarfWas macht wer?

Asylbewerber/Flüchtlinge(ohne UMF)

DE-Aussiedler undKontingent-Flüchtlinge

Personen +Familien aus EU-Ländern auf derSuche nach Arbeit

Familienzuzug ausnicht-EU-Ländern

2 Phase - 2. Jahr – 4. Jahr nach der Zuwanderung0 Wie groß ist der

Personenkreis?1. Integration in

ArbeitWechsel vomAsylstatus in das SGBII oder Arbeit

Was braucht esdafür?

2. Phase - 5. – 30. Jahre nach der Zuwanderung