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DOKUMENTIERENDER Recherchereisen Oldtimertour 2015 Nürnberger Nachrichten/ Nürnberger Zeitung Datum: 02.10.2015 verbreitete Auflage: 280.000 Badische Neueste Nachrichten Datum: 26.03.2016 verbreitete Auflage: 125.273 Laviva Datum: Mai 2016 verbreitete Auflage: 366.323

DOKUMENTIERENDER - Oldie-Garage · eine Reisepreisminderung um 30 Pro-zent und konnte sich vor Gericht damit durchsetzen. Die Richterin stellte sinngemäß fest:Eswurdeschlichtnichtdasgelie-fert,

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Page 1: DOKUMENTIERENDER - Oldie-Garage · eine Reisepreisminderung um 30 Pro-zent und konnte sich vor Gericht damit durchsetzen. Die Richterin stellte sinngemäß fest:Eswurdeschlichtnichtdasgelie-fert,

DOKUMENTIERENDER Recherchereisen Oldtimertour 2015

Nürnberger Nachrichten/ Nürnberger Zeitung

Datum: 02.10.2015

verbreitete Auflage: 280.000

Badische Neueste Nachrichten Datum: 26.03.2016

verbreitete Auflage: 125.273

Laviva Datum: Mai 2016

verbreitete Auflage: 366.323

Page 2: DOKUMENTIERENDER - Oldie-Garage · eine Reisepreisminderung um 30 Pro-zent und konnte sich vor Gericht damit durchsetzen. Die Richterin stellte sinngemäß fest:Eswurdeschlichtnichtdasgelie-fert,

W ird eine Kreuzfahrt-Routenach der Buchung noch deut-lich verändert, so kann das

zu einem Anspruch auf Reisepreis-Minderung führen.

In einem Urteil des AmtsgerichtsMünchen ging es konkret um eine on-line gebuchte zwölftägige Schwarz-meer-Kreuzfahrt im September 2014.Zwei Monate vor Reisebeginn änderteder Anbieter zunächst „aufgrund deraktuellen politischen Situation“ dieRoute und ersetzte die attraktivenAnlaufstationen Odessa und Jaltadurch andere Ziele. Nur eine Stundevor der geplanten Abreise in Istanbulwurde dann die Fahrt ins SchwarzeMeer und damit auch die Durchfahrtdurch die Dardanellen vollständiggestrichen. Ersatzweise sollten Mar-maris und Dubrovnik angelaufen wer-den.

Als Grund wurde vom Kapitän desKreuzfahrtschiffes der „schlechteWetterbericht“ für das SchwarzeMeer angegeben. Nach Rückkehr vonder Reise forderte das betroffene Ehe-paar vom Kreuzfahrtunternehmeneine Reisepreisminderung um 30 Pro-zent und konnte sich vor Gerichtdamit durchsetzen.

Die Richterin stellte sinngemäßfest: Es wurde schlicht nicht das gelie-fert, was gebucht worden war. Der„Gesamtcharakter“ der Kreuzfahrt-Reise war verändert worden Der Hin-weis auf „Höhere Gewalt“, nämlichpolitische Unruhen und schlechtesWetter, entlaste den Anbieter nicht,denn „auch höhere Gewalt beeinträch-tigt die Einstandspflicht des Reisever-anstalters nicht“.

Schließlich, so die Richterin, seiendie Routenänderungen auch nichtdurch die Allgemeinen Reisebedingun-gen (AGB) des Veranstalters abge-deckt. Denn: Da die Urlauber bei derOnline-Buchung von diesen AGB „kei-ne Kenntnis nehmen konnten, sind die-se nicht Vertragsbestandteil gewor-den“. Deshalb erhielt das Ehepaarrund ein Drittel des bezahlten Gesamt-Reisepreises zurück (AG München,Urteil v. 26.3.15, Az.: 275C 27977/14)

WOG

Das Glück lässt sich manchmalganz in der Nähe finden.

Zum Beispiel bei einerOldtimer-Spritztour durch

Oberbayern. Die kann man imPaket buchen — einschließlichder Wahl aus 20 verschiedenen

feinen Autos der Baujahre1957 bis 1988.

Mörder, so könnte mansagen, ist ein Autoquäler,der nicht verstanden hat,dass die gemütliche Fahrt

mit dem 40 Jahre alten Porsche 911dem Ent- und nicht Beschleunigen die-nen sollte.

„Butzi wurde aufs Übelste getre-ten“, sagt Daniel Stock, der in derOldie-Garage 25 Kilometer östlichvon München für die Instandhaltungder automobilen Schätze zuständigist. Der Verlust schmerzt; nicht nur,weil zu Butzi eine persönliche Bin-dung besteht, sondern auch, weil esschwer ist, einen Austausch-Motorfür den betagten Porsche aufzutrei-ben. Die gute Nachricht: Sobald einSpenderherz gefunden ist, wird Butziweiterleben. Die schlechte Nachricht:Das gebuchte Wunschfahrzeug für diedreitägige Oldtimertour über die Deut-sche Alpenstraße ist also kaputt.

Doch ein Rundgang durch die zweiHallen der Oldie-Garage zeigt, dassdie Sorge unbegründet ist: Über 60Fahrzeuge stehen auf Hochglanzpoliert bereit und wollen auf Tuchfüh-lung mit der Straße gehen. „Der Chefund ich haben uns gedacht, Pam wäreder geeignete Ersatz“, sagt Stock.

Pam ist Britin und verließ 1974unter dem Namen „Triumph Spitfire“das Werk. Der eingefleischte Porsche-Fan ist noch nicht ganz von der Vierzy-linder-Flunder begeistert – bis DanielStock den Schlüssel umdreht undleicht das Gas streichelt. „Hörst Du,wie schön sie böllert?“ Ja. Überzeugt.

Warum Pam einen Frauennamenträgt, erklärt Daniel sinngemäß so:„Frauen haben ihre Eigenarten, siebrauchen besondere Pflege.“ Was dasgenau bedeutet, zeigt er bei einer Pro-befahrt: Der Choke muss anfangs gezo-gen bleiben, sonst säuft sie ab. DerBlinker blinkt im Schneckentempo.Der Scheibenwischer geht — manch-mal. „Hörst du, wie schön sie böllert,wenn sie warm wird?“

Pünktlich zum Ende der Einwei-sung reißt der Himmel auf und Pam

zeigt, was sie dem Porsche 911 Coupévoraus hat: Im Handumdrehen ist diePersenning aufgeknöpft und das Stoff-dach hintergeklappt. Die Reise kannbeginnen.

Während sich der Fahrer im Rollenlangsam mit Pam vertraut macht, hatder Beifahrer zunächst nur eine Aufga-be: die Streckenkarte lesen. Die Weg-beschreibung im DIN-A4-Format istsehr detailliert, liegt allerdings mitden Kilometerangaben oft daneben.Das macht aber nichts: Wer Ortsschil-der lesen kann, kommtleicht zurecht.

Die Strecke führt süd-lich über Landstraßen;die durchqueren unteranderem Aying, Holz-kirchen und Dietrams-zell. Hier lohnt ein Halt am Klosterder Salesianerinnen mit der angren-zenden Klosterkirche. Die wirkt vonaußen recht schmucklos, im Innerenpräsentiert sie dafür eine verschwen-derische Pracht mit Fresken undStuck.

Spätestens jetzt meldet sich der Mit-tagshunger. Gut, dass gleich gegen-über die Klosterschänke durchgehendgeöffnet hat. Einen Aufwach-Espres-so nach dem Essen braucht es nurdann, wenn nicht gerade das Traumau-to vor der Schänke steht. Dort näm-lich hat zwischenzeitlich ein feuerro-ter Porsche 964 geparkt – ein direkterNachfahre von Butzi, dem 911er ausder Oldie-Garage.

Trost für das geschundene Porsche-herz findet sich recht schnell, als kurznach Bad Tölz das große Abenteuerbeginnt. Die Straße endet an einemSchlagbaum. Für vier Euro öffnet sichdie Schranke und gibt den Weg frei in

eine Märchenwelt: Die schmale, maut-pflichtige Forststraße führt entlangdes Walchensees, der mit gutemGrund den Namen „Bayerische Kari-bik“ trägt.

Hier steht die Zeit still. Hier gelingtjeder Schnappschuss; das satte Türkisdes Wassers und die dunkelgrünenNadelbäume wirken auf Bildern ein-fach nur unwirklich. Hier fällt es zumersten Mal schwer, wieder ins Auto zusteigen.

Der erste Tag mit Pam neigt sichdem Ende zu und Fah-rer sowie Beifahrersehnen sich nichtmehr nur nach Ent-schleunigung, sondernnach totalem Still-stand. Kurzum: dem

Hotel. Das liegt am Gletscherbachund am Fuße der Zugspitze, nur weni-ge Autominuten vom Zentrum Gar-misch-Partenkirchens entfernt.

Weil Spitfire-Pam flach wie eineFlunder am Boden liegt und dieBodenwellen für die Wirbelsäule Giftsind, ist die erste Station der Wellness-bereich. Das anschließende Abendes-sen ist nicht im Rundreisen-Paket ent-halten, muss extra bezahlt werden.Das üppige, bayerische Frühstück istdagegen mit drin. Damit der Kreislaufanschließend wieder in Fahrt kommt,empfiehlt sich eine kurze Wanderung.Gleich neben dem Hotel beginnt derFußweg zur Höllentalklamm direktentlang des rauschenden Hammers-bachs.

Die Streckenkarte hat für Tag zweisatte 190 Kilometer vorgesehen. DieFahrt würde Richtung Ehrwald inÖsterreich führen und von dort ausmit der Seilbahn auf die Zugspitze.

Auch ein Stopp am schönen Kochelam See stünde auf dem Plan.

Improvisation schadet nicht, sobleibt mehr Zeit für Sehenswürdigkei-ten. Denn auch in der entgegengesetz-ten Richtung gibt es genug zu entde-cken. Ab Oberau fühlt sich Pam aufeiner Serpentinenstraße pudelwohlund zuckt an deren Ende mit demLenkrad leicht nach rechts – auf einenParkplatz in Ettal, der zur dortigenBenediktinerabteil gehört. Schon ausder Ferne sieht man, wie sich die maje-stätische Kuppel der Basilika vor denschroffen Felsen der Alpen erhebt.

An einem Samstag wie diesem ste-hen die Chancen gut, dass gerade einBrautpaar aus der Klosterkircheschreitet und auf den Stufen des grü-nen Klosterhofes zum Fotomotiv fürTouristen wird.

Von Ettal sind es nur elf Kilometerbis zur nächsten — auch im Strecken-buch vorgesehenen — Station: SchlossLinderhof, einem der Schlösser vonLudwig II. Bei dessen Bau hat der Mär-chenkönig seine Liebe zu Schloss Ver-sailles ausgelebt und hier später auchviel Zeit verbracht.

Eine Führung durch Linderhof unddie angrenzende Venusgrotte zeigt:Ludwig II. hatte eine Vorliebe fürExtravaganz, wer sonst besaß im Jahr1877 ein funktionierendes „Tischlein-deckdich“ und eine künstlich geschaf-fene Grotte mit 35 Grad warmemWhirlpool?

Das Baden darin ist Besuchernnatürlich verboten. Als Alternativefür den Ausklang des Tages bietet sichein gemütlicher Spaziergang um denidyllisch gelegenen Eibsee am Fuß derZugspitze an. Die kostenlos im Hotelerhältliche Rabattkarte beinhaltetunter anderem eine Fahrt im Elektro-boot.

Der dritte und letzte Tag: Auf derrund 145 Kilometer langen Rückreisegeht es durch malerische Landschaf-ten über Wallgau, Vorderriss, Sylven-stein und den Achenpass. Ein Abste-cher zum Luftkurort Tegernseenimmt wieder ein wenig Tempo ausder Heimreise und schafft Distanzzum nahenden Wochenbeginn.

Doch die Woche beginnt, egal wiesehr die Oldtimer-Reise die Zeit hatvergessen und den Alltag in die Fernerücken lassen. Neben den Bildern imKopf bleibt die Erinnerung an jedenKilometer mit Oldtimer Pam – derBürostuhl fühlt sich am Montag miteinem Mal gar nicht mehr so hart an.

Mehr Informationen im Internet aufwww.nordbayern.de/ reiseund bei ADAC-Reisen (DER Touristik),die diese Tour unterstützt haben.Tel.: (069)153225533www.adacreisen.de

AndereRouteDer Veranstalter zahlt

Spritztour mit PamWer per Oldtimer durch Oberbayern rollt, genießt jeden Kilometer und vergisst den Alltag

Von Philip Hauck

Offenes RusslandRussland will seinen Teil der Arktis

trotz zunehmender wirtschaftlicherund militärischer Aktivitäten weiterfür den Öko-Tourismus öffnen. DieZahl von derzeit etwa 1000 Besuchernpro Jahr solle verfünffacht werden,sagt der Nationalparkwächter IwanMisin in der früheren Polarforscher-station Tichaja Buchta auf der Hoo-ker-Insel in Franz-Josef-Land. dpa

Ansturm in ChinaNach dem großen Erfolg des letzten

Jahres, wird auch 2015 wieder eindeutscher Weihnachtsmarkt in Shang-hai stattfinden. Ab 11. Dezembererwarten die Veranstalter auf demExpo-Gelände über 300000 Besucherinnerhalb von 14 Tagen. Der Marktsteht unter der Schirmherrschaft derStadt Hamburg. gub

Peru warntPeru hat den Gesundheitsnotstand

ausgerufen. Grund: Das Wetterphäno-men „El Niño“ könnte in diesem Jahrbesonders heftig ausfallen und fürkatastrophale Verhältnisse in mehre-ren Regionen Lateinamerikas sorgen.Das Nationale Institut für Zivilvertei-digung von Peru (INDECI) befürchtetdrastische Auswirkungen auf dieBevölkerung in den nördlichen Regio-nen der Andenrepublik. gub

Inseln sind teurerGriechenland hat die Mehrwertsteu-

er-Sätze auf sechs Touristen-Inselnerhöht und ist damit einer zentralenForderung der internationalen Geldge-ber nachgekommen. Auf den Ferienin-seln Santorin, Mykonos, Rhodos,Naxos, Paros und Skiathos geltenjetzt die landesüblichen Sätze von biszu 23 Prozent. Das teilte das Finanzmi-nisterium in Athen mit. Ursprünglichlag der Satz bei 13 Prozent. Bis 2017wird das auf fast alle Inseln ausge-dehnt. gub

Zug zur KulturDie eingestellte Bahnverbindung

zwischen Dresden und Breslau — Euro-päische Kulturhauptstadt 2016 — sollim Dezember wieder aufgenommenwerden. Das wurde bei einem,deutsch-polnischen Bahngipfel verein-bart. Außerdem soll zwischen Berlinund Breslau von Mai bis September2016 ein „Kulturzug“ verkehren. gub

Ein Halt amKloster lohnt sich

Eine malerischeKulisse bietetder Walchensee(großes Bild).Der Schlüsselverrät: DiesesAuto heißt Pam(kleines Bild).Fotos: PhilipHauckGalerie mitBildern dieserTour: www.nord-bayern.de/reise

REISE AKTUELL

Gute REISE Freitag, 2. Oktober 2015 / Seite 14

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Ostern 2016 • 71. Jahrgang • Nr. 12

das Jo Weber in mühevoller Kleinarbeitzusammengestellt hat. Jedes Abbiegenist dort vermerkt, jede Ampel, jede Brü-cke, jede Bahnschranke. Über Haupt-oder Bundesstraßen fährt man selten,dafür meist über wunderbare, enge,idyllische, vollkommen leere Kleinstra-ßen, die manchmal sogar Maut kosten,weil sie so einzigartig und wunderschönsind. Rechts plätschern kleine Bächleinoder Quellen, links bimmeln Kühe, an-sonsten ist nichts zu hören – außer na-türlich dem Sechszylinder von Charly!

Die Fahrt führt durch kleine Dörfer,und wenn es irgendwo schöne Gasthöfe

wachsener Rennwagen. 90 PS, sechsZylinder, zwei dicke Sportauspuffe: Ir-gendwie fühlt sich Charly an wie eineMischung aus Autoscooter, Kart undSeifenkiste, aber in Luxusausstattung.Das Armaturenbrett ist aus Holz, dieSitze aus Leder, die Schaltung funktio-niert einwandfrei, brumm brumm, es

geht los. Jo Weberwinkt uns noch hin-terher, und er weißschon jetzt, was wirnoch nicht einmalerahnen können:

Nach unserer Rückkehr werden wir ihnauf Knien anflehen, uns das Auto zuverkaufen. So wie alle anderen auch, dieCharly einmal hatten. Natürlich wird er„Nein“ sagen. Wie immer.

Wir fahren in Richtung Zugspitze.Ohne Landkarte, ohne nerviges Navi,dafür aber mit Hilfe eines „Roadbooks“,

Dass Oberbayern ein verdammtschönes Stückchen Deutschland ist,ehat sich inzwischen herumgesprochen.Man kann dort prima wandern,Motorrad fahren oder Bergsteigen.Die mit Abstand schönste, originellsteund erfrischendste Art, diesen TeilDeutschlands kennen zu lernen, istaber sicherlich eineFahrt in einem Old-timer, am bestennatürlich im Cabriobei Sonne, weiß-blauem Himmelund Temperaturen um die 25 Grad.

An einem solchen Bilderbuchtag be-grüßt uns der ehemalige Vermögens-berater Jo Weber in seiner „Oldie-Gara-ge“ in Anzing bei München. In dem klei-nen Ort, der durch Sepp Maier („DieKatze von Anzing“) berühmt wurde, be-wahrt er in zwei riesigen Hallen seineSchätze auf. „Kommen Sie mit rein undsuchen Sie sich einen aus“, sagt erfreundlich und öffnet die Tür zu einerder Hallen. Sofort stockt einemder Atem: Rechts steht einroter Jaguar E, danebenein silbergrauer PorscheSpeedster, ein Ford Capri,es folgen mehrere FordMustang, zwei rote Ferra-ris, mehrere MG-Cabrios,Alfas, Fiats und und und …Jedes einzelne dieser Autoswürde im öffentlichen Stra-ßenverkehr schon für einenMenschenauflauf sorgen; in sogeballter Form überfordern sieden begeisterten Autofahrerfast. „Welchen wollen Sie neh-men“, fragt Jo Weber. „Wie wär’smit ihm hier?“ Er deutet auf einenniedlichen, himmelblauen Klein-wagen, der uns inmitten all der be-rühmten Sportwagen zunächst garnicht aufgefallen war.

„Das ist Charly, ein Triumph Vites-se“, sagt Weber und erklärt, warumalle seine 58 Autos Namen haben.„Weil sie – im Gegensatz zu den heuti-gen, gleichförmigen Autos – alle Gesich-ter haben.“ Der (rechts gelenkte!) Char-ly zum Beispiel schaut ein wenig ver-schmitzt drein, wie ein Lausbub, dereinen Streich ausgeheckt hat. „Charlyist Baujahr 1967 und macht absolutniemals irgend welche Probleme“, ver-spricht der 58-Jährige. „Sie werden ga-rantiert Ihren Spaß mit ihm haben. Undjeder Passant wird Ihnen zuwinken odersich nach dem Auto erkundigen, es gibtnämlich weltweit nur noch sehr wenigeExemplare.“

Wir schauen Charly einmal tief in dieAugen und wissen sofort: Das ist er, mitihm wollen wir Oberbayern erkunden!Die erste Überraschung: Charly siehtzwar aus wie ein niedlicher Lausejunge,er macht jedoch Krach wie ein ausge-

DAS IST CHARLY! Der bestens erhaltene Triumph Vitesse aus dem Jahr 1967 ist einer von vielen Oldtimern, mit denen man unter demMotto „Entschleunigung“ gemütlich und ohne Stress durch Oberbayern fahren kann. Der Fahrer sitzt rechts. Foto: Wolfgang Weber

BLICK AUF DEN MALERWINKEL IN ROTTACH-EGERN: Der Tegernsee glitzert unter weißblauem Himmel imSonnenlicht: Bayern wie aus dem Bilderbuch. Foto: Tegernseer Tal Tourismus GmbH

HINAUF AUF DIE HÖHE: Die Bayerische Zugspitzbahn führt von Garmisch auf die Zugspitze, den höchsten BergDeutschlands. Foto: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG/fendstudios.com

Oldtimer-Tour

Mit Charlydurch Oberbayern

das den großen Vorteil hat, einen Bahn-hof der Zugspitzbahn direkt vor der Tür

zu haben. Am nächsten Tag geht’smit der ersten Bahn hinauf auf

Deutschlands höchstenBerg, um 11 Uhr, wenn

die Massen ankom-men, fahren wir mitder Gondel schon

wieder runter, spa-zieren einmal rund um

den Eibsee und cruisenanschließend noch ein

bisschen mit Charlydurchs Land, um uns be-

wundern und anlachen zulassen. Auch für die Rückreise

am dritten und letzten Tag hatJo Weber ein perfektes Roadbook

geschrieben. Die Fahrt führt amTegernsee vorbei, macht erneut viele

Haken nach links und rechts, meidetdie viel befahrenen Strecken und

macht einfach einen tierischen Spaß.Auf dem großen Parkplatz in Tegernseewerden wir von vier älteren englischenDamen umzingelt, die sich gar nichtmehr einkriegen können über unserhimmelblaues Spaßmobil.

„Lovely!“, ruft eine Lady, die aussieht,als würde sie sich normalerweise imRolls Roce herumchauffieren lassen. „Ilove this little Triumph.“ „Wir auch!“,rufen wir ihr zu und suchen schleunigstdas Weite, denn Tegernsee ist uns ein-fach zu rummelig. Wir wollen weiter, hi-naus ins Grüne, in das sanfte, hügelige,fruchtbare Land, in dem Wildbäche rau-schen und Kühe friedlich in der Sonnedösen. Zwei Stunden später erreichenwir Anzing, wo uns Jo Weber erwartet.„Es war traumhaft“, sagen wir. „Ichweiß“, sagt er. „Das sagen alle.“ UndCharly? „Der muss leider hierblei-ben!“. Wolfgang Weber

oder Biergärten gibt, dann hat Jo Weberdas natürlich auch in seinem Roadbookerwähnt.

Auf einem Wanderparkplatz machenwir Rast: Sofort nähern sich zweiEhepaare, fragen uns über das Auto aus,machen „Ah“ und „Oh“ und „Wow“ undfreuen sich. Nach etwa vier Stunden er-reichen wir Garmisch, wo uns aus einemuralten Porsche zwei junge Frauenzuwinken. Oldtimer-Fans grüßen sichgegenseitig, das werden wir in diesendrei Tagen noch öfters bemerken.

Übernachtet wird im Vier-Sterne-Ho-tel im Grainauer Ortsteil Hammersbach,

DA FÄLLT die Auswahl sehrschwer. Fotos: Oldie-Garage

Einmal Zugspitze und zurück –im niedlichen Sechszylinder

Informationen

Preisbeispiel für eine Oldtimer-tour: Dreitägige Auto-Rundreise„Oldtimertour Entschleunigung ander Zugspitze“ ab/bis Anzing beiMünchen, inklusive zwei Übernach-tungen im Doppelzimmer mit Früh-stück (zum Beispiel im Vier-Sterne-Hotel Sentido Zugspitze in Grai-nau), Oldtimer (zum Beispiel Tri-umph Spitfire, MGB-Roadster, FordMustang, Porsche 911) für die Dauerder Tour, 500 Freikilometer. EigeneAnreise! Preis pro Person ab 489Euro. Benzinkosten zahlbar vor Ort.

Oldies: Die Autos (nur Traum-autos) holt man sich ab in derOldiegarage in Anzing.

Buchungen und weitere Infor-mationen in jedem Reisebüro mitADAC-Reisen-Programmen oderunter www.adacreisen.de. ww

PRO TAG fährt man 120 bis 150 Kilo-meter, je nach Lust und Laune.

Durch die Wüste Lut:Schwer zugänglich, bizarr, kaum bekannt:Die Fels- und Sandwüste Dasht-e Lut imIran ist Abenteuer pur. Im Innern

Nomadenleben in der Mongolei:Eisige Steppen, heiße Wüsten: Bei denNomaden der Mongolei sind auch Touris-ten willkommen. Im Innern

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