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17. głowna zgromaźina hłowna zhromadźizna Hauptversammlung DOMOWINA - Zwězk Łužyskich Serbow z.t. Zwjazk Łužiskich Serbow z.t. Bund Lausitzer Sorben e.V. - deutschsprachige Mappe - sobotu/Samstag, 28. 3. 2015 w Haslowje w Hornjej Łužicy in Dreikretscham in der Oberlausitz zwězanosć wótwórjonosć zagronitosć zwjazanosć wotewrjenosć zamołwitosć Verbundenheit Offenheit Verantwortung

DOMOWINA · Vorschlag des Bundesvorstandes der Domowina vom 24.01.2015 Ablauf- und Zeitplan der 17. Hauptversammlung der Domowina am 28.03.2015 08.30 - 09.00 Uhr …

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17. głowna zgromaźina hłowna zhromadźizna

Hauptversammlung

DOMOWINA -Zwězk Łužyskich Serbow z.t. Zwjazk Łužiskich Serbow z.t. Bund Lausitzer Sorben e.V.

- deutschsprachige Mappe -

sobotu/Samstag, 28. 3. 2015w Haslowje w Hornjej Łužicyin Dreikretscham in der Oberlausitz

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Inhalt der deutschsprachigen Mappe zur 17. Hauptversammlung der Domowina - Bund Lausitzer Sorben e.V. (Redaktionsschluss: 20.03.2015)

Lfd. Nr. Material Seite

1. Ablauf- und Zeitplan der 17. Hauptversammlung der 1 Domowina am 28.03.2015 in Dreikretscham/Haslow

2. Sorbische Geschichte von Dreikretscham/Haslow 3 (ausgewählte Fakten)

3. Geschäftsordnung der 17. Hauptversammlung der 5 Domowina am 28.03.2015 in Dreikretscham/Haslow

4. Geschäftsbericht zur Tätigkeit der Geschäftsstelle 7 der Domowina im Zeitraum 2013/2014

5. Bericht des Bundesvorstandes der Domowina über 19 die Tätigkeit des Dachverbandes zwischen der 16. und 17. Hauptversammlung der Domowina

6. Kurzer Bericht des WITAJ-Sprachzentrums 2013/2014 39

7. Entwurf des Programms „Domowina 2025“ 55

8. Entwurf der Arbeitsrichtlinien der Domowina in 65 Ergänzung des Programmentwurfs

9. Entwurf einer Resolution der 17. Hauptversammlung 77

10. Übersicht über die Mitgliedsvereine der Domowina 79

11. Organigramm zu den Gremien der Domowina 83

12. Satzung der Domowina 85

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Vorschlag des Bundesvorstandes der Domowina vom 24.01.2015

Ablauf- und Zeitplan der 17. Hauptversammlung der Domowina am

28.03.2015

08.30 - 09.00 Uhr Registrierung der Delegierten und Eintreffen der Gäste

Moderation: in obersorbischer Sprache

09.00 – 09.30 Uhr I. Konstituierung der Hauptversammlung

Begrüßung und einführende Worte des Vorsitzenden der Domowina

Feststellen der Beschlussfähigkeit

Bestätigung des Ablauf- und Zeitplanes Bestätigung der Geschäftsordnung

Konstituierung des Arbeitspräsidiums Wahl der Redaktionskommission

09.30 – 09.50 Uhr II. Grußworte

09.50 – 10.25 Uhr III. Bericht des Bundesvorstandes über dieTätigkeit der Domowina nach der 16.

Hauptversammlung

10.25 – 10.35 Uhr IV. Bericht des Revisionsausschusses

10.35 – 10.45 Uhr V. Bericht des Schlichtungsausschusses

10.45 – 11.00 Uhr VI. Anfragen zu den Berichten derGeschäftsstelle der Domowina und des

Sprachzentrums WITAJ

Moderation: in niedersorbischer/wendischer Sprache

11.00 - 11.15 Uhr VII. Berufung eines neuen Mitglieds des

Revisionsausschusses

11.15 - 12.00 Uhr VIII. Diskussion

12.00 – 12.45 Uhr IX. Pause

12.45 - 13.05 Uhr X. Kulturprogramm

Moderation: in obersorbischer Sprache

13.05 – 13.45 Uhr XI. Behandlung und Bestätigung des neuen

Programms „Domowina 2025”

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13.45 – 14.00 Uhr XII. Behandlung der Arbeitsrichtlinien derDomowina zur Ergänzung des Programms

der Domowina

14.00 - 14.15 Uhr XIII. Pause

14.15 – 15.15 Uhr XIV. Fortsetzung der Diskussion

Moderation: in niedersorbischer/wendischer Sprache

15.15 – 15.45 Uhr XV. Bericht der RedaktionskommissionBestätigung der Berichte und der neuenArbeitsrichtlinien

Beschlussfassung zu weiteren Vorschlägen

15.45 - 16.00 Uhr XVI. Schlusswort des Vorsitzenden undBeendigung der Hauptversammlung mit der

sorbischen Hymne

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Sorbische Geschichte von Dreikretscham/Haslow

1390 erste schriftliche Erwähnung / deutscher Ortsname besteht aus dem dt. Zahlwort drei und Kretscham, einem Lehnwort aus dem Slawischen aus korčma = Gasthaus, Schenke, Dorfschenke / Das Dorf hatte früher drei

Gasthöfe, wobei jeder einer anderen Herrschaft gehörte. / Der sorbische Ortsname Haslow ist eine dt.-sorb. Mischbildung und bedeutet Haselort mit dem sorbischen Suffix -ow.

1922 Gründung des sorbischen Radfahrvereins „Błysk“ (Blitz)

1924 sorbisches Studententreffen „Schadźowanka” in Dreikretscham/Haslow

1935 ehemaliges Gasthaus Mirtschink (heute Biesold) wird abgerissen und neu erbaut

1938 sorbischer Radfahrverein wird verboten, seine Fahne geht verloren

bis 1940 sorbische Kapelle von Jurij Bjermich war über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt und spielte auf Hochzeiten, zum Tanz, auf Heimatfesten und zur Kirmes

nach 1945 organisierte der „Bezirk Radibor“ die sorbische nationale Arbeit in Storcha/Baćoń, Dreikretscham/Haslow, Muschelwitz/Myšecy, Sollschwitz/Sulšecy und Paßditz/Pozdecy

1953 stirbt Jurij Bjemich (Georg Bermich * 1884), ein bewusster Sorbe, Vertrauensmann des Sorbischen Bundes, Unterstützer der nationalen Bewegung der Sorben nach dem 1. Weltkrieg, 1927-1932 Vorsitzender des Lausitzer Bauernbundes, nach 1933 Vertrauensmann der Domowina uns Verteiler von illegalen Aufrufen und Flugblättern nach deren Verbot 1937, Förderer der Zusammenarbeit von sorbischen und deutschen Landwirten

1961 Höhepunkt der bisherigen sorbischen Volkstheaterbewegung mit der Vorstellung des großen historischen Stückes „Wotprošenje“ (Abbitte) des Autors Pětr Malink. Den Großteil der Schauspieler stellten die Theatergruppen Radibor/Radwor und Storcha/Baćoń. Auf sechs Vorstellungen sahen das Stück über 5000 Zuschauer.

1994 fand sich die Fahne des Radfahrvereins bei der Familie Handrick (heute Berensmeier) in Storcha und wird heute im Sorbischen Museum in Bautzen/Budyšin aufbewahrt

heute Domowina-Ortsgruppe Baćoń/Haslow (Storcha/Dreikretscham) leistet eine aktive Arbeit und hat zurzeit 36 Mitglieder

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Empfehlung des Bundesvorstandes

Geschäftsordnung der 17. Hauptversammlung der Domowina am 28.03.2015 in Dreikretscham/Haslow

0. Die 17. Hauptversammlung der Domowina wird auf der Grundlage des Artikels 7der Satzung der Domowina durchgeführt und bilanziert die Tätigkeit der Domowinain der ersten Hälfte der Wahlperiode 2013 - 2017. Sie soll das neue Programm„Domowina 2025“ und neue Arbeitsrichtlinien der Domowina beschließen.

1. Das Arbeitspräsidium der Hauptversammlung bildet das Präsidium desBundesvorstandes der Domowina und seine ständigen Berater (Geschäftsführer,stellv. Geschäftsführer, Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums und stellv. Leiter desWITAJ-Sprachzentrums).

2. Den Ablauf der Versammlung moderieren die stellvertretende Vorsitzende JudithWalde (Vertreter: stellvertretender Vorsitzender Marko Hantschick) inobersorbischer Sprache und der stellvertretende Geschäftsführer Marcus Koinzer(Vertreter: Präsidiumsmitglied William Janhoefer) in niedersorbischer/wendischerSprache.

3. Die Hauptversammlung ist beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte dernominierten Delegierten anwesend ist.

4. Stimmrecht haben die Mitglieder des Bundesvorstandes wie auch die weiterenDelegierten aus den Regionalverbänden und den überregionalen Vereinen nacheinem besonderen Schlüssel (siehe Beschluss des Bundesvorstandes vom

13.09.2014).

5. Die Angestellten der Domowina-Geschäftsstelle unter der Leitung desGeschäftsführers bilden das Org.-Büro der 17. Hauptversammlung, welches dieAnwesenheit registriert und den Verlauf der Versammlung organisatorischgewährleistet.

6. Der Bundesvorstand empfiehlt der Hauptversammlung auf der Grundlage derVorschläge der Regionalverbände und Vereine die Zusammensetzung derRedaktionskommission. Die Delegierten haben das Recht, weitereKandidaten vorzuschlagen. Über die Zusammensetzung der Kommissionwird in offener Abstimmung entschieden.

7. Anmeldungen für die Diskussion sollen schriftlich dem Arbeitspräsidium übergebenwerden. An der Diskussion dürfen sich die Delegierten und geladene Gästebeteiligen. Der Moderator der Versammlung regelt die Reihenfolge der Redner undkündigt sie an.

8. Die Redezeit für Diskussionsbeiträge begrenzt sich auf 5 Minuten.Größere Diskussionsbeiträge sollen zwei Wochen vor der Hauptversammlung inder Geschäftsstelle der Domowina angemeldet werden.

9. Das Wort zur Geschäftsordnung wird außerhalb der festgelegten Reihenfolge derDiskussionsredner erteilt. Falls eine Forderung oder ein Vorschlag zur

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Abstimmung ausgesprochen wird, darf ein weiterer Delegierter für den Antrag und ein Delegierter dagegen sprechen. Dann wird abgestimmt.

10. Vorschläge zur Beschlussfassung auf der Hauptversammlung aus dem Kreis derMitgliedschaft sind grundsätzlich bis zum 15. Januar 2015 einzureichen, damit siein die Delegiertenmappen (Redaktionsschluss: 31.01.2015) aufgenommenwerden könnenVorschläge für Eilanträge sind am Beginn der Versammlung schriftlich beimArbeitspräsidium abzugeben. Das Arbeitspräsidium empfiehlt den Delegierten dieArt und Weise der Behandlung solcher Vorschläge. Darüber wird offenabgestimmt.Vorschläge mit Auswirkungen auf den Haushaltsplan der Domowina lassen sichohne eine vorherige Prüfung durch die Finanzabteilung der Domowina nichtbeschließen.

11. Die Redaktionskommission fasst in ihrem Bericht alle Hinweise und Vorschlägeaus der Diskussion zusammen und legt den Delegierten Vorschläge zurBeschlussfassung vor. Die Vorschläge trägt der Vorsitzende derRedaktionskommission vor. Die Moderatorin/der Moderator lässt darüberabschließend abstimmen.

12. Bei Abstimmungen ist der Vorschlag angenommen, wenn die Mehrheit deranwesenden Delegierten für den Vorschlag gestimmt hat, sofern in der Satzungnichts anderes festgelegt ist. Bei gleicher Stimmenzahl für oder gegen einenVorschlag ist der Vorschlag abgelehnt. Stimmenthaltungen zählen alsGegenstimmen.

13. Über die 17. Hauptversammlung wird ein Ergebnisprotokoll erstellt, welchesdurch den Vorsitzenden und den Protokollanten/die Protokollantin zuunterzeichnen sind.Die Verhandlungen werden wortwörtlich aufgenommen und die Tonträger werdenin der Geschäftsstelle zumindest bis zur nächsten Hauptversammlungaufbewahrt.

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Bericht des Bundesvorstandes der Domowina

über die Tätigkeit des Dachverbandes

auf der 17. Hauptversammlung

am 28.03.2015 in Dreikretscham/Haslow

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Die 16. Hauptversammlung der Domowina hat in den Arbeitsrichtlinien inhaltliche Ziele formuliert. Sie bildeten die Grundlage für die Tätigkeit aller Gremien. Der vorliegende Bericht dient der Abrechnung des Erreichten. Er enthält eine Beschreibung weiterhin bestehender Aufgaben und eine Zusammenstellung von Vorhaben, die in den vergangenen beiden Jahren nicht realisiert werden konnten.

1. Die Förderung der sorbischen1 Sprache:

1.1. Die Domowina schafft in ihrer Geschäftsstelle bis zur 17.

Hauptversammlung im Jahre 2015 erneut die Stelle einer

Referentin/eines Referenten für Bildung und Jugend.2

Mit der Gründung des WITAJ-Sprachzentrums im Jahr 2001 wurde die bisherige Stelle eines Referenten für Bildung und Jugend in die Gesamtstruktur des Sprachzentrums integriert. In diesem Zusammenhang wurden die Aufgaben des bisherigen Referenten in die Zuständigkeit des Leiters/der Leiterin3 des Sprachzentrums integriert. Die Leiterin des Sprachzentrums ist zuständig für alle bildungspolitischen sowie Fach- und Projektaufgaben, die unter der Leitung der entsprechenden Abteilungen und der Zweigstelle in der Niederlausitz erfüllt werden. Eine wirksame Erweiterung der Kapazitäten für nationale und bildungspolitische Angelegenheiten wird teilweise durch die Ganztagsarbeit des Vorsitzenden gewährleistet. Der Vorsitzende vertritt gemeinsam mit der Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums die bildungspolitischen Angelegenheiten in den entsprechenden Gremien und koordiniert sie gemeinsam mit dem Sorbischen Schulverein e. V. und den Regionalsprechern. In dieser Konstellation können wir eine teilweise Realisierung der Absichten der Delegierten der 16. Hauptversammlung im Punkt 1.1. der Arbeitsrichtlinien feststellen. Unabhängig davon hat der Bundesvorstand der Domowina am 13.09.2014 der Hauptversammlung Folgendes empfohlen:

“Der Bundesvorstand empfiehlt der 17. Hauptversammlung der Domowina, den

Beschluss der 16. Hauptversammlung im Punkt 1.1. der Arbeitsrichtlinien

hinsichtlich der Wiedereinrichtung der Stelle eines Referenten/einer Referentin für

Bildung und Jugend auf folgendes Ziel zu ändern: Bis zur 18. Hauptversammlung

sollen zwei feste Stellen für einen Jugendkoordinator in der Oberlausitz und einen

Jugendkoordinator in der Niederlausitz geschaffen werden.”

(Beschluss Nr. 79 vom 13.09.2014)

Das neue Vorhaben ist im Punkt 2.1.1. des Entwurfs der neuen Arbeitsrichtlinien genannt

In der Niederlausitz ist bereits seit 8 Jahren die Stelle eines Jugendkoordinators beim Domowina-Regionalverband Niederlausitz angesiedelt. Diese Stelle wird vom Landkreis Spree-Neiße, dem Landkreis Oberspreewald-Lausitz, dem Landkreis Dahme-Spreewald, der Stadt Cottbus und der Stiftung für das sorbische Volk kofinanziert.

1 Die Bezeichnung „sorbisch“ ist gleichberechtigt mit der in Brandenburg gebräuchlichen Bezeichnung “sorbisch/wendisch” zu verstehen. 2 Dies ist eine gekürzte, sinngemäße Übersetzung der Beschlussvorlage. Überschriften und Aufgaben sind Zitate aus den von der 16. Hauptversammlung beschlossenen Arbeitsrichtlinien. 3 Der Gebrauch der männlichen Form schließt ausdrücklich immer auch die weibliche ein.

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Der Jugendkoordinator organisiert und koordiniert Jugendprojekte in der gesamten Niederlausitz und leitet die Tätigkeit des Jugendaktivs, in dem die Vorsitzenden der örtlichen Jugendgruppen mitwirken. Für das Jahr 2015 konnte eine höhere Förderung durch die Stiftung für das sorbische Volk und den Landkreis Spree-Neiße erreicht werden.

1.2. Die bereits in den Richtlinien des Jahres 2007 formulierte Aufgabe zur

Bildung von Bildungsnetzwerken mit Besonderheiten in der Ober- und

Niederlausitz soll bis Ende 2015 verwirklicht werden.

Der Bildungsausschuss der Domowina hat sich mit der Schaffung eines Bildungsnetzwerks in der Oberlausitz befasst. Dabei zeigte sich, dass die Schulen, deren Träger und die Bildungsinstitutionen je nach Bedarf in kleineren und ständig wechselnden Netzwerken zusammenarbeiten. Die Sorben4 sind Teil dieser Netzwerke. Vor allem mit der fachlichen Beratung des Sprachzentrums und das Wirken der Domowina in der Steuerungsgruppe 2plus sind wir zur Zeit in die Erarbeitung der notwendigen Rechtsvorschriften und in die Auswertung der praktischen Erfahrungen integriert. Auf diese Weise ist eher ein flexibles Reagieren und Agieren möglich. Es kann festgestellt werden, dass wir damit im Mitbestimmungsprozess teilweise auf verschiedenen Gebieten durch die beständige und inhaltliche Arbeit Fortschritte erreicht haben; ein Bildungsnetzwerk in Sachsen hat sich jedoch bisher nicht gegründet. Hinsichtlich des Brandenburger Bildungsnetzwerks ist darauf hinzuweisen, dass die Aktivität des Netzwerks mit dem Weggang des zuständigen Mitarbeiters im Ministerium nachgelassen hat. Die Leitung des WITAJ-Sprachzentrums hat zwar versucht, dies durch eigene Aktivitäten zu kompensieren, hat es aber nicht geschafft, es vollständig zu ersetzen. Um die Aktivität des Bildungsnetzwerks weiter zu garantieren, sollte die Zuständigkeit für seine Unterhaltung wieder vom Fachministerium übernommen werden. Dafür setzt sich die Domowina ein.

1.3. Die Domowina stellt einen Katalog sprachfördernder Maßnahmen,

differenziert nach den Regionen zusammen. Die Erfüllung der

bisherigen Maßnahmen soll eingeschätzt und neue Maßnehmen sollen

auf die Haushaltsjahre ausgerichtet erarbeitet und ergänzt werden.

Als sprachfördernde Maßnahmen können verschiedene Veranstaltungen der Domowina und des Sprachzentrums gewertet werden. Im September 2013 fand ein Forum zur Sprachplanung statt. Eine der Schlussfolgerungen dieses Forums wurde mit der Anmeldung der niedersorbischen/wendischen und der obersorbischen Sprache beim Unicode-Konsortium verwirklicht. Damit lässt sich die Digitalisierung der sorbischen Sprache weiter fortsetzen. In der Niederlausitz initiierte das Sprachzentrum die Aktion “Jo! Za tebje” (Ja! Für dich). Dabei handelt es sich um ein Projekt, mit dessen Hilfe die Diskussion um die Revitalisierung und den Erhalt des Niedersorbischen begleitet werden soll. In der Oberlausitz wurden in Zuständigkeit

4 Der Begriff „Sorben“ bezieht sich gleichberechtigt sowohl auf die Bezeichnung „Sorben/Wenden“ nach Artikel 25 der Verfassung des Landes Brandenburg als auch auf die Bezeichnung „Sorben“ nach Artikel 6 der Verfassung des Freistaates Sachsen.

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

der Domowina-Regionalverbände Familiennachmittage und weitere, die Sprache fördernde Projekte durchgeführt (vgl. dazu den Bericht des WITAJ-Sprachzentrums).

Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass zur Sprachplanung drei Grundelemente gehören:

1. die Entwicklung und der weitere Ausbau des Sprachkorpus (z. B. mitWörterbüchern und Grammatiken)

2. die Erhöhung des Status der sorbischen Sprache (im Sinne einer öffentlichenAnerkennung)

3. die Erweiterung der Möglichkeiten zum Erlernen der sorbischen Sprache.

Diesen wollen wir uns in den nächsten Jahren weiter widmen, indem die Grundlagen für die Zertifizierung der sorbischen Sprachkompetenzen entsprechend dem Europäischen Referenzrahmen weiterentwickelt werden. Die Entwicklung digitaler Angebote eröffnet neue Sprachräume und Bildungsformen für alle Altersgruppen. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang auch die gemeinsame Initiative sorbischer Einrichtungen „serbsce online wuknyć“ (Sorbisch online lernen). Die Entwicklung dieser Grundlagen lag im Focus unserer Tätigkeit. Zugleich handeln wir nach dem Grundsatz, dass die Aufstellung eines Katalogs regionaler Maßnahmen der Sprachplanung ein langfristiger Prozess ist, der regelmäßig und konsequent fortgeschrieben wird und dabei auf aktuelle Herausforderungen entsprechend reagiert. Das Sprachzentrum arbeitet ständig an der Schaffung regionaler Maßnahmen, schaut dabei jedoch zugleich auf überregionale Bereiche, vor allem mit Blick auf die neuen Medien. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf die Anstrengungen Sachsens, die zur Erarbeitung des Maßnahmenplans der Sächsischen Staatsregierung zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache führten, für den wir unsere inhaltlichen Erwartungen zugearbeitet haben. Der Maßnahmenplan ist Grundlage für die weitere Zusammenarbeit des Landes, der Kommunen und der Domowina.

1.4. Die Domowina begleitet weiter kritisch die Umsetzung des Konzeptes

2plus als verbindlicher Unterrichtsmethode in Sachsen. Sie fordert

gemeinsam mit dem Rat für sorbische Angelegenheiten die

Novellierung der Durchführungsbestimmung zum Schulgesetz

bezüglich des sorbischen Siedlungsgebietes in Sachsen. In

Brandenburg soll sich der derzeitige Status des WITAJ-Unterrichts als

abweichende Organisationsform des Unterrichts zu einem regulären

bilingualen Unterricht entwickeln.

Das Bildungskonzept 2plus5 in Sachsen und die Evaluierung des WITAJ-Unterrichts in Brandenburg werden von der Domowina weiter kritisch begleitet. Im Zusammenhang mit dem Konzept 2plus arbeitet das Staatsministerium für Kultus gemeinsam mit den Mitgliedern der Steuerungsgruppe 2plus an einer neuen Verordnung für sorbische und andere Schulen im sorbischen Siedlungsgebiet. Die Domowina hat dazu ihren Vorschlag eingereicht und der Bundesvorstand hat dazu während seiner Tagung am 11.06.2013 seine Erwartungen

5 2plus: Unterricht nach dem schulartübergreifenden Konzept zweisprachige sorbisch-deutsche Schule im sorbischen Siedlungsgebiet des Freistaates Sachsen

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

hinsichtlich der weiteren Realisierung des Konzepts beschlossen (s. Beschluss Nr. 17 bis 22 in der Anlage). Eine thematische Veranstaltung am 31.05.2013 widmete sich bildungspolitischen Fragen in der Oberlausitz. Eine ähnliche Veranstaltung ist im Januar 2016 für die Niederlausitz geplant.

Das Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport begann im November 2014 mit der Evaluierung des WITAJ-Unterrichts. Dazu hat es dem Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg LISUM und der Universität Hamburg einen entsprechenden Auftrag erteilt.

1.6. Der Bundesvorstand bemüht sich weiter um die Gleichberechtigung

bei der Verwendung der nieder- und obersorbischen Sprache.

Die Gremien der Domowina achten beständig auf die aktive Nutzung beider Schriftsprachen. Mit Unterstützung der Geschäftsstelle wird zielstrebig daran gearbeitet, dass möglichst alle grundlegenden Texte in beiden Schriftsprachen veröffentlicht werden. Unterlagen, die Angelegenheiten der Niederlausitz betreffen, werden in niedersorbischer Sprache erarbeitet. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Übersetzungskapazitäten gegenwärtig nicht ausreichen und dass dafür zusätzliche finanzielle Aufwendungen erforderlich sind, die bisher im Rahmen der Förderung durch die Stiftung für das sorbische Volk nicht gesichert werden können. Der Dachverband und der Domowina-Regionalverband Niederlausitz haben am 01.07.2014 eine Vereinbarung geschlossen und handeln nach diesem Grundsatz:

Ҥ 6 РBeachtung der Angelegenheiten der Niederlausitz in der Arbeit des

Dachverbandes

(1) Bei der thematischen Planung der Arbeit des Bundesvorstandes der Domowina,

seines Präsidiums und seiner Ausschüsse werden ständig die Anliegen der

Niederlausitz berücksichtigt.

(2) Möglichst in jedes Gremium des Domowina-Dachverbandes sind

Vertreterinnen und Vertreter der Niederlausitz zu integrieren.

(3) Grundsatzdokumente des Domowina-Dachverbandes sind ins Niedersorbische

zu übersetzen. Beschlussvorlagen des Bundesvorstandes der Domowina, die

Themen der Niederlausitz zum Gegenstand haben, sind dem Gremium

grundsätzlich in niedersorbischer/wendischer Sprache vorzulegen.

(4) Die Referenten des Domowina-Dachverbandes sind angehalten, in ihrer Arbeit

die Bedürfnisse der Niederlausitz und der Oberlausitz gleichermaßen zu

beachten und auch in der Niederlausitz präsent zu sein.

(5) Da das Niedersorbische eine gleichberechtigte Verhandlungssprache beim

Domowina-Dachverband ist, wird eine regelmäßige Fortbildung in

niedersorbischer Sprache vor allem der Referenten angemahnt.”

(Kooperationsvereinbarung zwischen der Domowina – Bund Lausitzer Sorben und

dem Domowina-Regionalverband Niederlausitz vom 01.07.2014)

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

2. Stärkung und Weiterentwicklung der Domowina nach ihrem

100. Gründungsjubiläum

2.1. Die Domowina erarbeitet auf der Basis einer gründlichen Diskussion im

Dachverband und in der Öffentlichkeit ein neues anspruchsvolles

Programm „Domowina 2025“ zur Stärkung und Weiterentwicklung der

Domowina unter der Losung „Verantwortung – Offenheit –

Verbundenheit“. Die Programmkommission setzt ihre Tätigkeit fort,

leitet den Diskussionsprozess und legt der nächsten

Hauptversammlung einen endgültigen Entwurf des neuen Programms

zur Beschlussfassung vor.

Die Programmkommission, die sich am 31.08.2012 konstituiert hat, hat im Laufe von neun Sitzungen einen Programmentwurf erarbeitet. Der endgültige Entwurf, der in vier öffentlichen Diskussionsrunden weiter profiliert worden ist, wurde vom Bundesvorstand am 24.01.2015 beschlossen und mit den Delegiertenmappen den Delegierten der Hauptversammlung übergeben. Das Programm liegt in drei Sprachversionen vor (Niedersorbisch, Obersorbisch und Deutsch). Allen Teilnehmern, Mitgliedern der Kommission sowie allen Einreichern von Vorschlägen und Empfehlungen dankt der Bundesvorstand der Domowina für ihre Mitwirkung bei der Erarbeitung dieses Dokuments. Auf Vorschlag der Programmkommission werden die Ziele des Programms in den neuen Arbeitsrichtlinien konkretisiert, die kurz- und langfristige Aufgaben umfassen. Diese sind während jeder Hauptversammlung abzurechnen, zu aktualisieren und fortzuschreiben.

2.2. Die Domowina verständigt sich zu möglichen Formen der Einbeziehung

der gesamten Mitgliedschaft und weiterer Sorben wie auch Freunden

der Sorben in die gemeinsame Arbeit. Insbesondere wird sie die

Diskussion zu den Vorschlägen für Urwahlen der Mitgliedschaft und für

Mitgliederbefragungen bei Grundsatzfragen der Umsetzung ihres

Programmes und das sorbische Volk betreffend fortsetzen.

Innerhalb von zwei Jahren wurde die Diskussion des Modells von Urwahlen mit Hilfe der Vorsitzenden der Mitgliedsvereine der Domowina geführt. In der Diskussion zeigte sich wiederholt, dass sich die Ansichten und Meinungen dazu sehr unterscheiden. Dabei erwiesen sich u. a. die folgenden Fragen als wesentlich:

1. Hätten alle Mitgliedsvereine Interesse an einer basisdemokratischen Urwahldes Vorsitzenden/des Bundesvorstandes der Domowina?

2. Was ist, wenn einzelne Mitgliedsvereine die Änderung des Wahlmodusablehnen? Welchen Status der weiteren Mitwirkung haben sie dann?

3. Sind die Mitgliedsvereine in der Lage und bereit, die Mitgliedsdaten für einWahlregister zur Verfügung zu stellen?

Auf der Grundlage dieser Fragen wurde ein Fragebogen erarbeitet, der am 18.12.2014 allen Regionalverbänden und Mitgliedsvereinen der Domowina übergeben wurde.

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Die Mehrheit der Vereine, die geantwortet haben, lehnt die Erfassung der Daten ihrer Mitglieder in einem Wahlregister ab, sieht in Briefwahlen keine Vorteile und ist der Auffassung, dass die Mehrheit ihrer Mitglieder nicht an solchen Wahlen teilnehmen würde. Es werden Zweifel am Sinn solcher Wahlen laut, sollte sich nur ein Kandidat (z. B. zu den Wahlen des Vorsitzenden) zur Wahl stellen. In ihren Antworten bezweifelten sie, ob es sich beim vorgeschlagenen Wahlmodell, mit Blick auf den notwendigen finanziellen und organisatorischen Rahmen, um die effektivste Form von Wahlen in unserem Dachverband handelt. Während der friedlichen Revolution forderten vor allem die Mitglieder in den Vereinen eine Erneuerung der Domowina, um die Pluralität des Dachverbandes zu fördern. Briefwahlen würden zudem das Selbstbestimmungsrecht der Mitgliedsvereine einschränken. Gegenwärtig wird der Bundesvorstand nach dem Prinzip gewählt, dass jeder Domowina-Regionalverband und jeder Mitgliedsverein6 das Recht auf mindestens einen Sitz im Gremium hat. Diese Regelung würde durch das Direktwahlprinzip ausgehebelt und hätte zur Folge, dass einige Mitgliedsvereine keinen Sitz im Bundesvorstand belegen würden. Die Diskussion und das Ergebnis der Befragung zu den Urwahlen wertet der Bundesvorstand als Bestätigung des gegenwärtigen Wahlsystems. Vor allem die Vorsitzenden der Mitgliedsvereine haben sich zu Wort gemeldet. Im Ergebnis der Diskussion kann festgestellt werden, dass der größere Teil der Mitgliedsvereine das bisherige Wahlprinzip weiter favorisiert. Der Bundesvorstand verabschiedete am 07.03.2015 die folgende Empfehlung:

„Der Bundesvorstand beschließt, die Diskussion zu den Vorschlägen der 16.

Hauptversammlung, Urwahlen und eine Mitgliederbefragung durchzuführen (s.

Punkt 2.2. der Arbeitsrichtlinien), zu beenden. Grundlage dessen ist die Ablehnung

dieser Vorschläge durch die Regionalverbände und Mitgliedsvereine. Es wird

festgestellt, dass die Vorschläge zu Urwahlen und eine Mitgliederbefragung wegen

des fehlenden einheitlichen Willens der Regionalverbände und Mitgliedsvereine

nicht durchsetzbar sind. Damit bleibt das bisherige Delegationsprinzip für die

Wahlen und Grundsatzentscheidungen des Dachverbandes entsprechend der

Satzung der Domowina weiter gültig.“

(Beschluss Nr. 117 vom 07.03.2015)

2.3. Die Domowina verwirklicht zielgerichtet alle Aufgaben aus ihrem

Konzept für die Verbesserung der inneren und äußeren

Kommunikation. Insbesondere nutzt sie stärker die neuen

Möglichkeiten der digitalen Kommunikation. Sie wirbt zielstrebig neue

Mitglieder in ihre Reihen und unterstützt die Entstehung neuer

Ortsgruppen und Vereine.

Grundlage für die Verbesserung der internen Kommunikation ist die Akzeptanz der demokratischen Strukturen durch alle Mitglieder. Die Verbesserung der Kommunikation ist ein wichtiger Prozess der inneren Legitimation des Dachverbandes. Die externe Kommunikation hat sich u. a. auch durch die Schaffung einer hauptamtlichen Funktion

6 Die Domowina hat gegenwärtig 18 Mitgliedsverbände: 5 Domowina-Regionalverbände und 13 spezifische überregionale Mitgliedsvereine.

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des Vorsitzenden verbessert. So erhöhten wir die Präsenz der Sorben in der Politik und in der Öffentlichkeit. Vorschläge des Konzepts zur Verbesserung der internen und externen Kommunikation wurden auch bei der Erarbeitung des Programmentwurfs „Domowina 2025“ beachtet. Die Aufgabe, neue Möglichkeiten der digitalen Kommunikation stärker zu nutzen, wurde erfüllt. So wurde die Internetseite der Domowina komplett neu gestaltet und u. a. um einen umfangreichen Kalender ergänzt. Auch die Regionalverbände und Mitgliedsvereine erhielten die Möglichkeit, ihre Termine und Inhalte direkt in den Kalender einzufügen. Gegenwärtig verhandeln wir mit den Institutionen und Vereinen, um ihn inhaltlich zu profilieren und somit einen repräsentativen Kalender zu erarbeiten. Für Beratungen des Präsidiums und der Ausschüsse der Domowina haben wir im Abrechnungszeitraum stärker die Plattformen Skype und Teamviewer genutzt. Die Teilnehmer der Videokonferenzen sind den vor Ort anwesenden Mitgliedern gleichgestellt, was ein Novum in der Arbeit der Gremien der Domowina ist. Das verbessert vor allem die Situation der außerhalb der Lausitz aktiven Sorben und ermöglicht die Einbeziehung ihres kreativen Potenzials.

Im Abrechnungszeitraum haben wir erfolgreich neue Mitgliedsvereine geworben. Im Domowina-Regionalverband „Michał Hórnik“ traten die Jugendklubs Crostwitz und Ralbitz der Domowina bei. In den Domowina-Regionalverband Niederlausitz wurden der Dorfverein Proschim, der Traditionsverein Papitz und das Niedersorbische Kinder- und Jugendensemble als neue Mitglieder aufgenommen. Domowina-Ortsgruppen gründeten sich in Senftenberg und Lübbenau.

3. Erweiterung der Mit- und Selbstbestimmungsrechte des sorbischen Volkes

3.1. Auf der Grundlage des Beschlusses der 15. Hauptversammlung der

Domowina zur Erweiterung der Mit- und Selbstbestimmungsrechte in

Angelegenheiten des sorbischen Volkes und bezugnehmend auf ihren

Entschluss zur Stärkung der Domowina als anerkannter

Interessenvertreterin des sorbischen Volkes nach § 5 des Sächsischen

Sorbengesetzes und nach § 4a des Entwurfes der vorgesehenen

Novellierung des Sorbengesetzes Brandenburgs führt sie ihre

diesbezüglichen Bemühungen zielgerichtet weiter. Sie fordert hierzu

die Novellierung der entsprechenden Gesetze, Bestimmungen und

Verträge.

− Körperschaft des öffentlichen Rechts und „Modell 2“ −

Ausgehend von der Diskussion um die sogenannte Vogt-Analyse, der Diskussion der Arbeitsgruppen der Stiftung für das sorbische Volk und hier insbesondere der Arbeitsgruppe 6 „Körperschaft des öffentlichen Rechts“ entschied sich die 16. Hauptversammlung der Domowina mit dem folgenden Beschluss für das Modell 2 – die Stärkung der Domowina:

„Die Delegierten der 16. Hauptversammlung der Domowina bekräftigen die

Beschlüsse des Bundesvorstandes Nr. 181, 183 und 184 und beenden damit die

Diskussion über die Rechtsform der sorbischen Interessenvertretung. Aus dieser

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Entscheidung resultierende Forderungen zur Stärkung der Domowina sollen die

Grundlage für das nationalpolitische Wirken des Dachverbandes sein.“

(s. Protokoll der 16. Hauptversammlung der Domowina, Pkt. IX)

Die genannte Entscheidung basiert auf den folgenden Beschlüssen des Bundesvorstandes:

„Beschluss Nr. 181 vom 04.07.2012

Auf der Grundlage einer öffentlichen und offenen Diskussion und auf Basis des von

der Arbeitsgruppe der Stiftung „Körperschaft des öffentlichen Rechts“

eingereichten Papiers gelangte der Bundesvorstand zu den folgenden

Entscheidungen:

Beschluss Nr. 183 vom 04.07.2012

Der Bundesvorstand favorisiert das Modell einer Stärkung der Domowina in der

bisherigen Rechtsform entsprechend dem vorgeschlagenen Modell 2 der

Arbeitsgruppe der Stiftung „Körperschaft des öffentlichen Rechts“.

Beschluss Nr. 184 vom 04.07.2012

Der Bundesvorstand kommt damit seiner Verpflichtung nach, die programmatischen

Beschlüsse der 15. Hauptversammlung zu verwirklichen.“

(s. Protokoll der Tagung des Bundesvorstandes der Domowina vom 04.07.2012)

Somit ist festzustellen, dass in der Domowina die Diskussion über die Form der Interessenvertretung der Sorben bereits am 23.03.2013 beendet worden ist. Die Entscheidung für das Modell 2 – eine Stärkung der Domowina – zählt u. a. folgende Maßnahmen auf:

die Umorganisation der Stiftung für das sorbische Volk die Vertretung aller Angelegenheiten und Interessen des sorbischen Volkes in

der Öffentlichkeit die Entsendung bzw. Nominierung aller Vertreter des sorbischen Volkes in

öffentlichen Gremien die Konzentration der Tätigkeit auf den Kern der politischen

Interessenvertretung auf regionaler, nationaler und Europäischer Ebene

Den Erwartungen der öffentlichen Diskussion entsprechend beschäftigten sich die Gremien der Domowina wiederholt mit den Vorschlägen der Initiativgruppe „Serbski sejmik“, so z. B. am 14.06.2014:

„Der Bundesvorstand der Domowina erkennt in den Antworten der Initiativgruppe,

die auf der Grundlage der Fragen des Dachverbandes veröffentlicht worden sind,

weiterhin kein tragfähiges Konzept der Initiativgruppe.

Der Bundesvorstand folgt weiter den Entscheidungen und Beschlüssen der 16.

Hauptversammlung der Domowina.

Die Domowina ist jederzeit bereit zu Gesprächen mit allen Menschen und Gruppen,

die sich zum Wohle der Sorben engagieren wollen.“

(Beschluss Nr. 70 vom 14.06.2014)

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– Irritationen bezüglich des Briefwechsels mit dem Landtag −

Die Initiativen von drei Abgeordneten des Sächsischen Landtags zur Notwendigkeit einer Novelle des Sächsischen Sorbengesetzes führten zu öffentlichen Irritationen. Unsere Entscheidungen der 15. und 16. Hauptversammlung wurden von diesen falsch interpretiert. Der Vorsitzende der Domowina hat auf dieses Vorgehen entsprechend reagiert und eine Nichtbeachtung eigener Beschlüsse kritisiert. Über das entsprechende Vorgehen wurde im Bundesvorstand, im Präsidium und im Ausschuss für Lobby-Arbeit berichtet. Öffentliche Aufmerksamkeit weckten die Briefe des Vorsitzenden an die Mitglieder des Sächsischen Landtags. Dabei wurde festgestellt, dass in einem Teil der Briefe die Konkretisierung fehlte, es sei nicht gewollt, eine Novellierung des Sächsischen Sorbengesetzes im Rahmen der Landtagswahlen zu thematisieren. Dies entspricht auch dem Verständnis des Bundesvorstandes vom 01.02.2014, der sich in Zusammenhang mit dem Bericht über die Novelle des Brandenburger Sorben/Wenden-Gesetzes darauf verständigte, dass es nicht gewollt ist, eine Novelle des Sächsischen Sorbengesetzes in der Wahlzeit zu thematisieren. Mittlerweile ist festzustellen, dass durch mehrere Gespräche alle Fragen mit den jetzigen Abgeordneten des Sächsischen Landtags geklärt worden sind. Auf Antrag von drei Mitgliedern der Domowina wurde zur genannten Angelegenheit ein Schlichtungsverfahren durchgeführt. Der Schlichtungsausschuss gab dem Bundesvorstand Empfehlungen zur korrekteren Umsetzung seiner und der Beschlüsse der Hauptversammlung. Diese hat das Gremium am 07.03.2015 im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung ausgewertet.

Ungeachtet all dessen ist jedoch darauf hinzuweisen, dass es nicht um die Frage geht, ob die Domowina mit ihrem Protest in das Mandat eines Abgeordneten eingreift, sondern darum, dass die Novelle des Sächsischen Sorbengesetzes in erster Linie auch eine innersorbische Angelegenheit im Sinne der Selbst- und Mitbestimmung des sorbischen Volkes ist. In Sachsen wurde die Diskussion darüber bisher überhaupt nicht geführt. Der Bundesvorstand hat unter dem Punkt 7.2.1 des Entwurfs der Arbeitsrichtlinien vorgeschlagen, dass wir uns über eine künftig notwendige Novelle des Sächsischen Sorbengesetzes mit dem Sächsischen Sorbenrat gemeinsam verständigen.

− Novellierung von Gesetzen, Bestimmungen und Verträgen −

Im Zusammenhang mit der Novelle des Brandenburger Sorben/Wenden-Gesetzes wurde erreicht, dass die Domowina als Dachverband und Interessenvertretung der Sorben/Wenden im Land Brandenburg nunmehr gesetzlich anerkannt ist. Das wird mit einem Schreiben des neuen Bevollmächtigten der Landesregierung von Brandenburg für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Staatssekretär Martin Gorholt vom 08.08.2014 bestätigt.

Mit der genannten Novelle des Gesetzgebers wurden an den Dachverband auch weitere Kompetenzen delegiert. So hat die Domowina das Recht, Vertreter in die Schulkonferenzen an Schulen mit Sorbisch/Wendisch-Unterricht zu delegieren.

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− sorbisches/wendisches Siedlungsgebiet in Brandenburg −

Bereits während der Erarbeitung der Gesetzesnovelle war eine wesentliche Frage, das gesetzlich definierte Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden neu zu ordnen. Es wurden Indikatoren erarbeitet, mit denen definiert werden kann, in welchen Kommunen außerhalb des bisherigen sorbischen/wendischen Siedlungsgebietes die sorbische Sprache oder Kultur gepflegt wird. Schon in der Zeit der Anhörungen erklärten sowohl der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden als auch die Domowina ganz klar, dass diese Kommunen ebenfalls dem sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet zuzuordnen sind. Widerstand gab es von Seiten des Städte- und Gemeindebundes in dieser Frage.

Eine Auswirkung dessen war, dass sich einzelne kommunale Gremien gegen den Beitritt aussprachen. Nach Meinung der Mitglieder des Bundesvorstandes handelt es sich dabei um die Nichtbeachtung wichtiger minderheitenrechtlicher Grundsätze. Faktisch haben in den betreffenden/betroffenen Kommunen Mehrheiten (kommunale Gremien) über die Minderheit (sorbische/wendische Bevölkerung) entschieden. Gegenüber dem Landtag haben wir klar darauf hingewiesen, dass hier der Art. 25 (Schutz der Rechte der Sorben/Wenden) der Verfassung nicht beachtet und zugunsten des Art. 97 (Selbstbestimmung der Kommunen) vernachlässigt wird. Der Schutz der Rechte der Sorben/Wenden ist Aufgabe des Landtags. Die Novelle des Gesetzes, die im Januar 2014 beschlossen worden ist, erlangte erst im Juni des gleichen Jahres ihre Gültigkeit. Für die Klärung der Frage, welche Städte und Gemeinden zum sorbischen/wendische Siedlungsgebiet gehören, räumte der Gesetzgeber eine Frist von 24 Monaten ein. Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden und die Domowina bemühen sich um Kontakte zu den Kommunen, die entsprechend den Kriterien als potenzielle Kommunen des sorbischen/wendischen Siedlungsgebietes betrachtet werden können. Die Domowina verfolgt diesen Prozess und unterstützt ihn weiter.

3.2. Die Domowina setzt sich dafür ein, dass die Mitglieder der Räte für

sorbische Angelegenheiten Brandenburgs und Sachsens für die

Wahlperiode 2014 – 2019 ausschließlich von den Sorben selbst auf der

Grundlage einer gesetzlichen Regelung legitimiert werden.

– Wahl des Rates für sorbische Angelegenheiten des Freistaates

Sachsen –

Um den Sinn dieses Punktes zu beleuchten, muss geschildert werden, wie es zu dieser Forderung gekommen ist. Die Entwicklung in Sachsen und Brandenburg war in dieser Zeit unterschiedlich. In Sachsen wurde im Jahre 2010 durch die Domowina in der Zeit der anstehenden Wahlen des Rates für sorbische Angelegenheiten eine Liste mit 10 Namen aller durch die sorbischen Vereine und Verbände vorgeschlagenen Kandidaten an den Landtag übergeben. Dabei handelte sich um das Ergebnis der Wahl, die in Abstimmung mit den sorbischen Vereinen vom Bundesvorstand der Domowina durchgeführt wurde. Hierbei wies die Liste die Ergebnisse der „sorbischen Wahlen“ aus, also die Reihenfolge der entsprechenden Namen. Die Erwartung an die sächsische Landespolitik war, dass die Vorschläge im Sinne der Entscheidung der Sorben

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eins zu eins übernommen werden und die ersten vier Kandidaten (mit den meisten „sorbischen“ Stimmen auf der genannten Liste) vom Landtag bestätigt werden. Der Landtag aber ignorierte dies vollständig und arbeitete alle 10 an die Domowina eingereichten Vorschläge in seine Abstimmungsliste ein, folglich wurde das Ergebnis der Nominierung im Bundesvorstand nicht beachtet. Die Angelegenheit wurde in den Gremien der Domowina behandelt. Im Ergebnis dessen wurde vorgeschlagen, das Sächsische Sorbengesetz so zu ändern, dass die Nominierungen der Domowina durch den Landtag bestätigt werden. Damit wäre es möglich, die Selbstbestimmung der Sorben zu erhöhen. In den folgenden Gesprächen mit den Fraktionen des Landtages rieten die Politiker von diesem Vorgehen ab und schlugen vor, die Wahlen auf sorbischer Seite zu qualifizieren. Dem schloss sich der Bundesvorstand der Domowina an und modifizierte den Prozess der Wahlen des Rates für sorbische Angelegenheiten in Sachsen. Dabei wurde darauf geachtet, dass nur so viele Kandidatenvorschläge übergeben werden, wie Plätze im Rat zur Verfügung stehen. Durch die breite Einbeziehung verschiedener sorbischer Verbände wurde der Vorschlag der Domowina nicht in Frage gestellt oder durch entgegengesetzte Vorschläge geschwächt. Der Landtag folgte dem Vorschlag der Domowina und bestätigte am 11.03.2015 in offener Abstimmung und einzeln alle vier von der Domowina eingereichten Kandidaten.

– Wahl des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim

Landtag Brandenburg –

Die Novellierung des brandenburgischen Sorben/Wenden-Gesetzes erforderte mehr als 10 Jahre dauernde Bemühungen und viele Verhandlungen. Schon in diesem Zeitraum verständigten sich die Hauptversammlung und der Bundesvorstand auf eine Stellungnahme in dieser Angelegenheit. Im Sinne der angestrebten Stärkung der Selbst- und Mitbestimmungsrechte der Sorben, unter Beachtung der Unklarheiten bezüglich der Wahlen des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg und ausgehend von den Erfahrungen der Wahlen des Rates für sorbische Angelegenheiten in Sachsen erwartete die Domowina, dass der Wahlmodus nach dem Beispiel des sächsischen Modells gesetzlich verankert werden sollte. Nach dem Willen des derzeitigen Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden wurde ein abweichender Vorschlag für den Wahlmodus eingebracht, der sich mit dem Vorschlag der Domowina nicht deckte. Anders als in Sachsen wird der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden durch Briefwahlen gewählt, die in Verantwortung des durch die Domowina berufenen Wahlausschusses durchgeführt werden. Mit der Führung eines Wahlregisters in der Wahlgeschäftsstelle dieses Ausschusses soll eine staatliche Aufsicht und Einsicht in die Wahlunterlagen verhindert werden. Wir müssen feststellen, dass es uns in diesem Punkt nicht gelungen ist, das von der Hauptversammlung beschlossene Ziel zu erreichen. Wir haben aber die Aufgabe angenommen und müssen uns jetzt darum bemühen, dass die Wahlen durchgeführt werden und die Beteiligung repräsentativ ist. Bei den unterschiedlichen Meinungen, die in diesem Zusammenhang aufgetreten sind, handelte es sich nicht um Missverständnisse zwischen Politikern und Sorben, sondern allein um eine innersorbische Uneinigkeit und fehlende Kommunikation.

3.3. Die Domowina bemüht sich um eine Änderung des Staatsvertrages

über die Stiftung für das sorbische Volk, welche es ermöglicht, dass

der Stiftungsrat für die neue Wahlperiode 2015 – 2019 ausschließlich

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aus sorbischen Vertretern konstituiert wird. Die staatlichen Vertreter

sollen künftig in einem Aufsichtsrat nur noch die korrekte Verwendung

der Mittel nach den geltenden Vorschriften kontrollieren.

– Diskussion über die Zusammensetzung des Stiftungsrates –

Im Jahre 2013 wurde die Frage aufgeworfen, ob die Präsenz der Geldgeber in der Kommission und im Rat der Stiftung für das sorbische Volk seitens der Sorben gewollt ist, da damit Entscheidungen im Sinne der Selbstbestimmung der Sorben unmöglich gemacht würden. Unter anderem auf ihrer kulturpolitischen Konferenz befasste sich die Domowina mit dieser Angelegenheit - mit dem Ergebnis, dass die derzeitige Zusammensetzung auch Vorteile hat: da die Geldgeber7 an den Entscheidungen beteiligt sind und dass es dadurch möglich ist, sie für Probleme zu sensibilisieren. Als weitere Herausforderung erwies sich, dass es nicht gelungen war, die Tätigkeit der sorbischen Stiftungsratsmitglieder so zu qualifizieren, dass sie insbesondere bei schwierigen Entscheidungen einen gemeinsamen Standpunkt vertraten. Der Bundesvorstand hat sich daher entschieden, den Wahlprozess zu qualifizieren und mit den möglichen Kandidaten schon vor den Wahlen die Aufgaben und die Erwartungen an die künftigen Stiftungsratsmitglieder zu besprechen. Leider ist das diesmal nur für die Kandidaten aus der Oberlausitz möglich gewesen, da sich die Nominierung der Vertreter der Niederlausitz seitens des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg bis zum Ende des Jahres 2014 hinzog.

– Missverständnisse bezüglich der Änderung der Protokollnotiz –

Irritationen weckten die Missverständnisse zwischen dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden Brandenburgs und der Domowina im Jahre 2014. Der Gesetzgeber hatte mit der Einführung der Vertretung der Interessen des sorbischen/wendischen Volkes durch einen anerkannten Dachverband sorbischer/wendischer Verbände und Vereine die Absicht, grundlegende Kompetenzen zwischen dem Dachverband und dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden zu regeln. Entsprechend sollte der Rat seine Kompetenzen in der Qualifizierung parlamentarischer Prozesse festigen und der Dachverband – die Domowina – die Funktion der Interessenvertretung und die daraus erwachsende Aufgabe der Benennung sorbischer/wendischer Vertreter in alle weiteren Gremien ausüben. So heißt es in der Landtagsdrucksache 5/5401 geschrieben:

„Mit Absatz 2 werden erstmals im Land Brandenburg Kriterien definiert,

nach denen ein Verband als Dachverband und damit politische

Interessenvertretung der Sorben/Wenden anerkannt wird. Dies trägt auch zur

Schärfung der Aufgaben des Rates für sorbische/wendische Angelegenheiten

bei, der gegenwärtig mangels Alternativen Aufgaben wahrnimmt, die über

die eines parlamentarischen Beratungsgremiums hinausgehen.“

„Mangels Alternativen übernahm der Rat allerdings auch Aufgaben, die dem

Grunde nach nicht zu seinen Kernkompetenzen gehören, weshalb hier eine

Klarstellung erfolgt.“

7 Geldgeber der Stiftung für das sorbische Volk sind der Bund, das Land Brandenburg und der Freistaat Sachsen.

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Daraus entwickelte sich der Gedanke, die Wirksamkeit des Rates der Stiftung für das sorbische Volk durch einen einheitlichen Wahlmodus für die sorbischen/wendischen Vertreter in Sachsen und Brandenburg zu erhöhen. Dies sollte durch einen öffentlichen Prozess der Kandidatenfindung, ihre gründliche und umfangreiche Information über ihre Aufgaben im Vorfeld der Wahlen und einen einheitlichen Wahlmodus erreicht werden. Dies würde auch dem Grundgedanken des Gesetzgebers, der Einführung einer Interessenvertretung durch einen Dachverband, der die sorbischen Vertreter in den verschiedensten Gremien benennt, entsprechen. So wäre es auch möglich, durch ein gemeinsames Vorgehen den Einfluss im Sinne der Mit- und Selbstbestimmung zu verstärken. Leider gelang dies in Brandenburg nicht. Am 19.11.2013 trafen sich das Präsidium der Domowina, der damalige Vorsitzende des Domowina-Regionalverbades Niederlausitz e.V. und die Mitglieder des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden zu einem Gespräch in Cottbus. Im Ergebnis der Beratung verständigten sich die Anwesenden darauf, dass dies ein tragfähiger Vorschlag sei. Darauf vertrauend und auf der Grundlage des Beschlusses des Bundesvorstandes Nr. 57 vom 08.03.2014 (der in der gemeinsamen Klausur mit den sorbischen Stiftungsratsmitgliedern gefasst worden ist) wurde Ministerpräsident Dr. Woidke am 11.03.2014 ein schriftlicher Antrag der Domowina übergeben. Er beinhaltete, dass die Protokollnotiz zum Staatsvertrag über die Stiftung für das sorbische Volk in der Angelegenheit der Wahlen der sorbischen/wendischen Ratsmitglieder der Stiftung für das sorbische Volk geändert werden sollte und das Recht zur Nominierung der sorbischen/wendischen Ratsmitglieder aus Brandenburg vom Rat für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden an den Dachverband Domowina übergehen sollte. Am Gespräch in Potsdam nahmen der damalige Vorsitzende und der damalige stellvertretende Vorsitzende des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz e. V., die zugleich Mitglieder des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden waren, teil. Der Ministerpräsident nahm den Antrag entgegen und leitete ihn an das zuständige Fachministerium weiter. Abweichend von der bisherigen Verständigung teilte der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden der Domowina am 04.04.2014 schriftlich mit, dass er mit dem Vorschlag nicht einverstanden sei. Auf der Grundlage des nachfolgenden Protestes des brandenburgischen Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden lehnte das Fachministerium die Umsetzung der Absicht des Gesetzgebers in dieser Angelegenheit ab. Offen bleibt bis jetzt der Grund für die Ablehnung, besonders im Hinblick auf die vorherigen positiven Signale des Rates.

Beschluss des Bundesvorstandes der Domowina in dieser Angelegenheit:

„Die Domowina fordert die Änderung der Protokollnotiz zum Artikel 7

Absatz 1 Nummer 1 des Staatsvertrages zwischen dem Land Brandenburg und

dem Freistaat Sachsen zur Schaffung der Stiftung für das sorbische Volk vom

28.08.1998 bis Ende September 2014.

Die Protokollnotiz soll auf folgenden Text umformuliert werden:

„Das Land Brandenburg und der Freistaat Sachsen erklären,

dass die Benennung und Entsendung der Vertreter des

sorbischen/wendischen Volkes in den Stiftungsrat durch den

Bundesvorstand des Dachverbandes - Domowina - Bund

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Lausitzer Sorben - nach Abstimmung mit den

sorbischen/wendischen Vereinigungen vorgenommen wird.“

Der Bundesvorstand übergibt dem Rechtsausschuss die Aufgabe, auf der

Grundlage der Diskussion im Rahmen der Klausur vom 08.03.2014 einen

Wahlmodus zu erarbeiten.” (Beschluss Nr. 57 vom 08.03.2014)

4. Förderung der sorbischen Kultur

4.1. Die Domowina setzt sich weiter dafür ein, dass die verwaltungsseitige

Unterstützung für kulturelle Aktivitäten und Projekte an der Basis

endlich geregelt wird. Zur Gewährleistung einer bedarfsgerechten

Finanzierung der institutionellen Strukturen und Projektbereiche

insbesondere der neuen Medien bemüht sich die Domowina um eine

solche Novellierung des Finanzierungsabkommens, welche auch die

Inflations- bzw. Teuerungsrate mit einbezieht.

Die Strukturdiskussion bezüglich des Übergangs von Projektmitarbeitern von der Stiftung für das sorbische Volk zur Domowina hat bisher zu keinem zufriedenstellenden Resultat geführt, obwohl die Domowina dies seit 15 Jahren fordert. Der Bundesvorstand erwartet die Zuordnung der beiden sorbischen Kulturinformationen in Bautzen (SKI) und in Cottbus (Lodka) wie auch von Projektmitarbeitern in die Struktur des Dachverbandes und damit in die Verantwortung der sorbischen Vereine. Der Vorschlag der Stiftung zur Schaffung von 10 Halbtagsstellen für Projektmanager, die direkt in die einzelnen Vereine verteilt werden sollten, wird von uns als ineffektiv angesehen. Eine bessere Lösung wäre, alle Arbeitsplätze in Form einer Dienstleistungsagentur zusammenzufassen. Bei ihr könnten die Vereine Förderanträge zur Unterstützung ihrer Projektarbeit stellen. So könnten Synergieeffekte der Projekte erreicht werden. Stattdessen führt die bisherige Struktur dazu, dass gleiche Formate durch mehrere Veranstalter parallel durchgeführt werden. Die Frage effektiver und erfolgreicher institutioneller Strukturen wird und muss uns weiter beschäftigen.

– Novellierung des Finanzierungsabkommens –

Das zwischen dem Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg bestehende Finanzierungsabkommen endete im Jahre 2013, es verlängert sich jährlich auf der Grundlage der dort verzeichneten (alten) Summen. Gleichzeitig muss festgestellt werden, dass die Personal- und Sachkosten weiter steigen. Damit verliert zwar die finanzielle Unterstützung der Stiftung für das sorbische Volk nicht ihr Volumen, doch der Wert dieser Förderung sinkt. Bereits seit dem Jahre 2013 konnte die bisherige Struktur nicht mehr ausreichend gefördert werden. Doppelstrukturen wurden bereits abgebaut und die Einsparmöglichkeiten sind ausgeschöpft. Die vorläufige Haushaltsführung in den vergangenen beiden Jahren erschwerte zusätzlich die Finanzsituation der sorbischen Institutionen und Vereine. Gemeinsam mit den Politikern von Bund und Ländern bemühte sich die Domowina um eine zusätzliche Förderung in Höhe von 1 Million Euro. Die Novellierung des Finanzierungsabkommens sehen wir als unumgänglich an. Dabei ist die Kostensteigerung (z. B. durch steigende Tarife) zu beachten. Durch politische Arbeit insbesondere zur Zeit der Wahlen konnten wir erreichen, dass die

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Förderung der Stiftung in den Koalitionsverträgen festgeschrieben wurde. Wir müssen jedoch feststellen, dass die Aufgabe der Novellierung des Finanzierungsabkommens bisher nicht erfüllt wurde. Sie beschäftigt uns daher weiter. Dazu liegt Ihnen als Delegierte der Entwurf einer Resolution der Hauptversammlung vor.

4.2. Die Domowina wird Gastgeber des CIOFF-Weltkongresses im Jahre

2014 in der Lausitz sein. In enger Zusammenarbeit mit den kulturellen

Akteuren und Verantwortlichen präsentiert sie den Vertretern aus aller

Welt die Leistungsfähigkeit der sorbischen Volkskunst.

In der Zeit vom 16. bis zum 24.10.2014 fand der CIOFF-Weltkongress in Bautzen statt. Mit mehr als 180 Delegierten und weiteren Gästen war dies ein großartiger Beweis der Wirksamkeit unseres Dachverbandes. Die Organisation, Planung, Finanzierung und Durchführung lagen in der Verantwortung der Domowina-Geschäftsstelle. Der Geschäftsführer der Domowina und fast alle Angestellten der Domowina, haben sich mit großem Engagement für das Gelingen dieses Höhepunktes eingesetzt. Wir danken der Geschäftsstelle wie auch allen weiteren Helfern und Unterstützern herzlich. Die Besucher haben die sorbische Gastfreundschaft sehr gelobt. Wir müssen aber auch feststellen, dass wir mit dieser Aktion an die Grenzen der Kapazität unserer Geschäftsstelle gestoßen sind. Daraus erwächst die Frage, wer sich in Zukunft um solche Großveranstaltungen kümmern soll. Die Geschäftsstelle der Domowina ist an die Aufgaben des Dachverbandes gebunden, was ihre Arbeit für unsere Vereine und Verbände und für die politische Arbeit unserer Gremien bedeutet. Zusätzliche Projekte wie das Folklorefestival jedes zweite Jahr, Europeada (Fußballeuropameisterschaft der nationalen Minderheiten Europas), Kulturkonferenzen oder eben der CIOFF-Kongress sind für die Sorben ein gutes Zeichen des kulturellen Reichtums, aber sie überfordern unsere Angestellten immer mehr. Das ist die schlechte Seite der nicht gelungenen Strukturänderung. Wir müssen feststellen, dass wir Projektmitarbeiter in den sorbischen Institutionen haben, dass sich aber die Übernahme der Verantwortung und die Durchführung fast aller Großprojekte auf unsere Vereine und die Geschäftsstelle der Domowina konzentriert. Diese Unzulänglichkeit muss geändert werden.

5. Wirtschaftliche und infrastrukturelle Angelegenheiten:

5.1. Die Domowina bemüht sich weiterhin darum, dass die sorbischen

Belange beim fortschreitenden Planungsprozess zur Weiterführung

des Braunkohlentagebaus Nochten/Wochozy beachtet werden. Sie

unterstützt den Domowina-Regionalverband Weißwasser/Niesky (Župa

Běła Woda/Niska) bei den Bemühungen um die Erhaltung und Stärkung

der sorbischen Substanz unter den Bedingungen der langfristigen

Braunkohlegewinnung.

Die Braunkohlengewinnung im sorbischen Siedlungsgebiet ist weiter eine Herausforderung für das politische Handeln des Dachverbandes. Die Domowina hat sich am 28.01.2012 klar bezüglich der Braunkohle positioniert. Am 14.09.2013 hat sie dies wiederholt.

„Der Bundesvorstand der Domowina:

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1. bekräftigt seinen Beschluss vom 28. Januar 2012 und das Programm

der Domowina, wonach keine weiteren Dörfer des sorbischen

Siedlungsgebietes mehr abgebaggert werden dürfen.

2. lehnt die Weiterführung der Tagesbaue Welzow-Süd und Nochten ab

und fordert den geregelten und geplanten mittelfristigen Ausstieg aus

der Braunkohle im sorbischen Siedlungsgebiet.

3. appelliert an die Mitglieder des Regionalen Planungsverbandes

Oberlausitz-Niederschlesien den Satzungsbeschluss für die

Fortschreibung des Braunkohleplanes abzulehnen.

4. fordert die Regierungen Sachsens und Brandenburgs auf, die

Satzungsbeschlüsse der regionalen Planungsbehörden zur

Weiterführung der Tagebaue Welzow-Süd und Nochten abzulehnen.

Die Domowina bekennt sich weiterhin zum ständigen Dialog mit den beiden

Landesregierungen, den Planungsbehörden, dem Konzern Vattenfall,

insbesondere aber mit den Bewohnern der betroffenen Regionen.“ (Stellungnahme des Bundesvorstandes vom 14.09.2013)

Das Thema Braunkohle spaltet die Lausitzer Bevölkerung. Die Position der Domowina ist regional unterschiedlich. Das ist das Ergebnis des regionalen Handelns der Domowina, in dem die betroffenen Domowina-Regionalverbände gehört werden und ihr Standpunkt durch den Dachverband vertreten wird. In Brandenburg, auf dem Territorium des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz, wird die Devastierung sorbischer Dörfer grundsätzlich abgelehnt. In Sachsen, auf dem Territorium des Domowina-Regionalverbandes Jakub Lorenc-Zalěski lehnen wir ebenfalls die Devastierung ab. Zugleich aber ist die Domowina mit ihrem Regionalverband bereit, im Auftrag und im Sinne der Betroffenen mit allen Seiten in den Dialog zu treten. So und mit der Erarbeitung eines eigenen Konzeptes für die Bewahrung und Weiterentwicklung der sorbischen Sprache und Kultur unter den Bedingungen der Umsiedlung ist es möglich, diese Substanz auch in der neuen Situation zu erhalten. Die Domowina ist in den regionalen Planungsverbänden sowie in den beiden Braunkohlenausschüssen in Brandenburg (mit beschließender Stimme) und in der Planungsregion Oberlausitz-Niederschlesien (mit beratender Stimme) vertreten. Im Braunkohlenplanverfahren für die Erweiterung der Tagebaue Nochten und Welzow-Süd hat sich der Dachverband auf Vorschlag der betroffenen Domowina-Regionalverbände einen Standpunkt erarbeitet und eingereicht. Die Planungs- und Regierungsgremien haben aber unseren Forderungen nicht entsprochen, Umsiedlungen zu verhindern und den Planungsprozess unter den Bedingungen der Energiewende zurückzuziehen.

5.2. Die Domowina setzt sich dafür ein, dass die sorbischen Interessen bei

der weiteren Entwicklung des Lausitzer Seenlandes beachtet werden.

5.3. Die Domowina setzt ihre Mitarbeit in der Modellregion Oberlausitz-

Niederschlesien (Hornja Łužica-Delnja Šleska) im Zusammenhang mit

den notwendigen Maßnahmen zur besseren Beachtung der

Herausforderungen der demographischen Entwicklung fort.

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Die Domowina bemüht sich um die Beachtung sorbischer Inhalte bei der Regionalentwicklung. Insbesondere das Lausitzer Seenland, das in zunehmendem Maße für die touristische Nutzung ausgebaut wird, sollte zweisprachig ausgeschildert werden. Ebenso sollten sorbische Inhalte in der Entwicklung der Modellregion Oberlausitz - Niederschlesien Eingang finden. Vor allem die Referenten, Regionalsprecher und Regionalverbände der Domowina führen dazu einen ständigen Dialog mit den Verantwortlichen.

6. Zusammenarbeit mit der Legislative und Exekutive aller Ebenen

6.1. In Vorbereitung der Kommunalwahlen im Jahre 2014 unterstützt die

Domowina sorbische Wählervereinigungen und weitere sorbische

Kandidaten. Sie bemüht sich um eine regelmäßige Abstimmung mit den

neugewählten kommunalen Parlamenten und Verantwortlichen in

sorbischen Angelegenheiten.

Zu den Kommunalwahlen erarbeitete die Domowina mit Hilfe ihres Ausschusses für Lobby-Arbeit und des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz Wahlprüfsteine, die den Kandidaten übersandt wurden. Die Antworten wurden analysiert und wurden auf der Internetseite der Domowina dokumentiert.

Die Domowina unterstützte sorbische Wählervereinigungen bei den Kommunalwahlen 2014. So gelang es, erneut einen Vertreter der Sorbischen Wählervereinigung in den Kreistag des Landkreises Bautzen zu wählen. Er schloss sich wie bisher der Fraktion der Freien Wähler an. Über die Beauftragte für sorbische Angelegenheiten und den beratenden Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten, in dem ein Mitglied des Bundesvorstandes und drei Regionalsprecherinnen der Domowina vertreten sind, hält der Dachverband Kontakt zu den Abgeordneten des Landkreises Bautzen. Für die Zukunft muss die Arbeit der Sorbischen Wählervereinigung (SWZ) noch zielgerichteter und zeitlich eher organisiert werden, wobei die Domowina Unterstützung geben kann. Zugleich ist der SWZ in seinem Bemühen zu unterstützen, Kontakt mit weiteren sorbischen Wählervereinigungen in den Gemeinden zu knüpfen. Die Regionalsprecher haben die Aufgabe, den ständigen Kontakt zu den Kommunen aufrecht zu erhalten. Ende des Jahres 2014 wurden die Kontakte zu den Kommunen im sorbischen Siedlungsgebiet unter dem Motto „Der Vorsitzende zu Besuch in der Kommune“ weiter intensiviert. Hierzu gab es unter anderem einen Besuch in der Gemeinde Elsterheide. So soll ein noch engerer Kontakt zu den Kommunen geknüpft werden. Der Besuch und die Gespräche wurden von den Beteiligten positiv bewertet.

Zur Erarbeitung eines Vorschlages für eine gemeinsame Konferenz Brandenburgs und Sachsens mit den Landräten, Bürgermeistern und Verantwortlichen für sorbische Angelegenheiten zum Beginn der neuen Wahlperiode führte der Ausschuss für Lobby-Arbeit eine gemeinsame Beratung mit dem damaligen Verantwortlichen für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Bautzen durch und entwickelte konkrete Vorschläge. In der Diskussion wurde deutlich, dass ein gegenseitiger Informations- und Erfahrungsaustausches in entspannter, nichtformeller Form den Interessen der Sorben dient.

6.2. Die Domowina unterstützt die Neubildung der beratenden Gremien für

sorbische Angelegenheiten bei den Landkreisen und Kommunen in der

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Wahlperiode 2014 – 2019 in Brandenburg und Sachsen. Sie strebt eine

ständige und förderliche Zusammenarbeit und einen kontinuierlichen

Erfahrungsaustausch mit diesen an.

Im Zusammenhang mit den Kommunalwahlen im vergangenen Jahr haben sich die kommunalen Gremien für die Wahlperiode 2014 - 2019 neu konstituiert. Die Domowina schlug, insbesondere seitens ihrer Regionalverbände, sachverständige sorbische Einwohner für die Gremien in den Kreisen und Gemeinden vor. Ihre Organisationsform reicht vom Arbeitskreis und Beiräten bis hin zum einzigen Ausschuss für sorbische Angelegenheiten (Landkreis Spree-Neiße). Wichtig wird sein, welche Aktivitäten diese Gremien mit Unterstützung der Verantwortlichen für sorbische Angelegenheiten initiieren.

6.3. Die Domowina erarbeitet für die Landtagswahlen in Brandenburg und

Sachsen im Jahre 2014 ihre Erwartungen auf dem Gebiet der

sorbischen Angelegenheiten und knüpft notwendige Kontakte zu den

neugewählten Abgeordneten und Gremien.

Auch im Vorfeld der Wahlen zu den Landtagen Sachsens und Brandenburgs hat sich die Domowina mit Wahlprüfsteinen an die Kandidaten gewandt, deren Beantwortung ebenfalls analysiert und auf der Internetseite der Domowina dokumentiert wurde. In Brandenburg übernahm diese Aufgabe der Domowina-Regionalverband Niederlausitz. Es bleibt festzustellen, dass alle demokratischen Parteien eine Zusammenarbeit zugesagt haben und dass sie sich für die Erweiterung der Mit- und Selbstbestimmungsrechte der Sorben einsetzen wollen (außer der AfD). Nach den Wahlen bat die Domowina in Sachsen und Brandenburg alle Fraktionen (außer der AfD), alle Abgeordneten des sorbischen Siedlungsgebietes und allen Ministern sowie auch beiden Ministerpräsidenten um die Möglichkeit zu Gesprächen Weitere Begegnungen sind vorgesehen. Im Ergebnis können wir feststellen, dass die Domowina zu allen demokratischen Parteien einen besseren Kontakt herstellen konnte. Für die Zukunft werden parlamentarische Abende in beiden Landtagen geplant, die der Vermittlung sorbischer Inhalte dienen sollen.

6.4. Die Domowina setzt sich stärker für eine gleichberechtigte Anwendung

der sorbischen Sprache im öffentlichen Leben des sorbischen

Siedlungsgebietes ein. Sie berät die öffentlichen Verwaltungen bei der

Gewährleistung der zweisprachigen Beschriftungen auf der Grundlage

geltender Vorschriften und bei der Berichtigung von Fehlern in

sorbischen Aufschriften. Die Domowina unterstützt die zielgerichtete

Verwirklichung des „Maßnahmeplanes der Sächsischen

Staatsregierung zur Ermunterung und Belebung der Anwendung der

sorbischen Sprache“ und setzt sich für entsprechende konkrete

Maßnahmen der Landesregierung Brandenburg ein.

Die sorbische Sprache in der Öffentlichkeit ist ein Thema, das die Domowina bei allen Begegnungen in Sachsen und Brandenburg begleitete. Es lässt sich feststellen, dass sichtbare Bemühungen und Ergebnisse der Kommunen zur Nutzung der sorbischen Sprache, insbesondere in den Verwaltungsstrukturen vorliegen. Auch Satzungen der Kommunen und

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Rozprawa Zwjazkoweho předsydstwa Domowiny

Kreise zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur wurden beschlossen. Ein weiter bestehendes Problem ist die zweisprachige Beschriftung von Kennzeichnungen und Wegweisern. Zum Teil fehlen diese immer noch oder sind fehlerhaft. Alarmierend ist die Tatsache, dass die Rechtsvorschriften zur zweisprachigen Beschriftung im Siedlungsraum zum Teil nicht ihrem Ansatz entsprechend realisiert werden. Die zweisprachige Beschriftung begrenzt sich oft nur auf die zweisprachige Beschriftung aller der Kennzeichen, die Ziele im Siedlungsraum beschreiben, womit ein Teil der Zweisprachigkeit und auch das Wissen über territoriale Bezeichnungen in sorbischer Sprache verloren geht. Hier haben wir in den kommenden Jahren viel Arbeit. Dabei sollte es aber nicht um Protest gehen, sondern um die Anbahnung von Kontakten zu den entsprechenden Instanzen und die Erörterung der Thematik. Nur wenn diese Instanzen unsere Bitten und die geltenden Rechtsvorschriften kennen, lässt sich verhindern, dass sich nach der angemahnten Veränderung falscher Bezeichnungen und der Beseitigung der Fehler auf der gleichen Tafel neue Fehler finden. Bei den weiteren Bemühungen wird die neue Verwaltungsvorschrift Brandenburgs, die unter anderem erstmals die gleiche Schriftgröße zweisprachiger Tafeln regelt, eine gute Grundlage und beispielhaft für eine mögliche Neuregelung in Sachsen sein.

Wir stellen fest, dass insbesondere in Sachsen der Maßnahmenplan der Staatsregierung zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache eine gute Grundlage für die Stärkung der sorbischen Sprache im öffentlichen Raum ist. Die Domowina wird die Verwirklichung dieser Maßnahmen weiter unterstützen. Aber auch die Kommunen des sorbischen Siedlungsgebietes müssen dazu beitragen, wie dies zum Beispiel die Einführung der zweisprachigen Ansagen in den Stadtlinienbussen in Hoyerswerda/Wojerecy zeigt.

Weiterhin hat die Domowina in Sachsen die Einführung des Zejler-Preises, mit dem herausragende Bemühungen um die sorbische Sprache gewürdigt werden, begrüßt und unterstützt.

Auch in Brandenburg zeigt sich derzeit Interesse für einen solchen staatlichen Maßnahmenplan. Die Domowina möchte dessen Erarbeitung unterstützen.

Dawid Statnik, 12.03.2015

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Geschäftsbericht der Domowina für den Zeitraum

2013/2014

Gliederung:

1. Politische Arbeit und Gremien2. Das Jahr 2013 – Zusammenfassung herausragender Aktivitäten und Ereignisse3. Das Jahr 2014 – Zusammenfassung herausragender Aktivitäten und Ereignisse4. Jugend- und Vereinsarbeit an der Basis5. Kultur und internationale Zusammenarbeit6. Öffentlichkeitsarbeit7. Thema Braunkohle, Wirtschaft und Tourismus8. Strukturdebatte – wie weiter9. Die Verwendung der Haushaltsmittel nach beschlossenem Haushaltsplan10. Schlussfolgerungen für die Zukunft

Einleitung

Auf der Grundlage der Jahrespläne der Domowina-Geschäftsstelle, die alljährlich vom Domowina-Bundesvorstand beschlossen werden, sowie weiterer Beschlüsse der Gremien der Domowina erstellen die Mitarbeiter ihre Jahrespläne entsprechend der zugeordneten Funktion und Arbeitsplatzbeschreibungen. Der Geschäftsführer führt Anfang des Jahres mit jedem Mitarbeiter ein persönliches Gespräch, in dem die Pläne konkretisiert werden, die dann als Grundlage für die Monatspläne dienen. Im Zuge der laufenden Koordinierung mit den Mitarbeitern und in den monatlichen Sitzungen der Geschäftsführung sowie den Beratungen mit den Regionalsprechern werden weitere Anforderungen abgestimmt und Prioritäten gesetzt. Aus den Protokollen dieser Beratungen sind die Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre ersichtlich. Der Geschäftsbericht der Verwaltung beschränkt sich deshalb auf die wesentlichen Schwerpunktaufgaben und Arbeitsergebnisse. Weitere Informationen zu den Einzelprojekten und Ergebnissen der Arbeit der Geschäftsstelle sind den Unterlagen in der Verwaltung zu entnehmen. Darüber hinaus sind durch Filmaufzeichnungen, wie z. B. zum X. Internationalen Folklorefestival aber auch durch die vier erschienenen Ausgaben der Zeitschrift „Naša Domowina – Unsere Domowina“ sowie auf den Internetseiten die Ergebnisse der Arbeit dokumentiert.

1. Politische Arbeit und Gremien

Die Aufgaben der Verwaltungsmitarbeiter sind laut Stellenbeschreibung im Wesentlichen auf die politische Arbeit und die Interessenvertretung ausgerichtet. Daraus ergibt sich, dass vor allem Beschlussvorlagen für die Legislativgremien, das Präsidium und den Bundesvorstand nach den Vorgaben der Geschäftsordnung zu erarbeiten und mit den Ausschüssen und weiteren Institutionen abzustimmen sind, bevor sie im Gremium behandelt und beschlossen werden. Nur im Jahr 2014 waren es 39 Beschlussvorlagen und Berichte. Das gilt auch für

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Geschäftsbericht der Domowina 2013/2014

Anfragen Dritter bzw. Stellungnahmen der Domowina zu konkreten Vorhaben wie z. B. betreffend regionale Planungsvorhaben oder weiterer Entscheidungsgremien. Die sich aus den Arbeitsrichtlinien der 16. Hauptversammlung ergebenen Schwerpunkte der politischen Arbeit waren die Grundlage für die Tätigkeit der Mitarbeiter der Geschäftsstelle.

Im Berichtszeitraum haben wir eine Vielzahl von politischen Gesprächen mit Verantwortungsträgern, insbesondere auf der Landes- und Bundesebene durchgeführt. Besonders hervorzuheben ist, dass in diesem Zusammenhang durch die neuausgerichtete Tätigkeit des Vorsitzenden als Ganztagstätigkeit gute Voraussetzungen für einen konstruktiven politischen Dialog geschaffen wurden. Zielgerichteter als bisher in ehrenamtlicher Tätigkeit konnten die Termine mit den Politikern konkret vorbereitet, koordiniert und durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang unterstützt die persönliche Referentin des Vorsitzenden wie auch weitere Mitarbeiter der Verwaltung entsprechend ihrer fachlichen Zuständigkeit diese Termine inhaltlich vorzubereiten. Wiederholt wurde über diese Tätigkeit im Bundesvorstand und dem Präsidium der Domowina berichtet, so z. B. über die geführten Gespräche in der Zeit des Wahlkampfes vor den Neuwahlen der Landtage in Sachsen und Brandenburg. Zu den minderheitenpolitischen Tätigkeiten und Aufgaben gehören auch unsere Aktivitäten im Rahmen der Mitarbeit und der Koordinierung der Arbeit im Minderheitenrat Deutschland sowie im Bereich der Föderalistischen Union europäischer Volksgruppen (FUEV) und deren Präsidium. Es ist festzustellen, dass es sich sehr positiv ausgewirkt hat, dass die Leitung des Minderheitensekretariats in Berlin in Projektträgerschaft der Domowina übergegangen ist. Seit Januar 2013 wird dieses Büro unterhalten und von der Verwaltung der Domowina bezüglich der Projektplanung, Durchführung und Abrechnung koordiniert. Wir konnten im Berichtszeitraum eine positive Bilanz über die Tätigkeit des Büros feststellen, was auch der Minderheitenrat insgesamt bestätigt hat. Im Jahr 2014 war der Vorsitzende der Domowina, David Statnik gleichzeitig amtierender Vorsitzender des Minderheitenrates. Eine besondere Herausforderung bestand bei der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz „Charta-Sprachen in Deutschland – ein Thema für alle“ auf Bundesebene. Unter den Gästen dieser Konferenz waren mehr als 40 Bundestagsabgeordnete und Vertreter der Landesregierungen aus 16 Ländern Deutschlands. Das gemeinsam verabschiedete Dokument der sieben Schwerpunkte und Aufgaben für die Zukunft ist eine solide Grundlage für die weitere künftige Zusammenarbeit auf allen politischen Ebenen.

Auch in anderen Aufgabenfeldern haben wir nachweisen können, dass die Verwaltung der Domowina ein Garant für eine konstruktive Zusammenarbeit darstellt. Dies widerspiegelt sich auch in der Tätigkeit des Geschäftsführers als Vizepräsident im Präsidium der FUEV. Unsere Erfahrungen auf verwaltungstechnischem Gebiet, insbesondere bei der Durchführung von Projekten, kommt dem FUEV-Sekretariat zu Gute und ermöglicht eine Einwerbung von Drittmitteln zur Stärkung der institutionellen Rahmenbedingungen des Sekretariats. Ein ständiger Dialog mit den Mitarbeitern des Büros wie auch mit dem Präsidenten der Union ist hierfür eine Grundvoraussetzung. Im Jahr 2013 haben wir ein Seminar der slawischen Mitgliedsorganisation der FUEV in Košice (Slowakei) durchgeführt. Das Seminar im vergangenen Jahr wurde in Bautzen durchgeführt. Schwerpunkte dieses Seminares waren die Zugangsmöglichkeiten und Fördermechanismen bei der Einwerbung von EU-Mitteln für Projektvorhaben. Zu dem Bereich der minderheitenpolitischen Tätigkeit gehört auch die Unterhaltung ständiger Kontakte zu Abgeordneten und Mitarbeitern auf kommunaler-, Landes- und Bundesebene.

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Dies wurde besonders deutlich in Vorbereitung der Bundestagswahl im Jahr 2013. Die unmittelbaren Gespräche mit den Kandidaten der jeweiligen Parteien und Fraktionen waren Schwerpunktaufgabe der Verwaltung. Dies war von besonderer Bedeutung, denn letztlich ging es darum die Haushaltsansätze von Bund und Ländern zu den Haushaltjahren 2013/2014 durch politische Maßnahmen auf das Niveau des Jahres 2012 zu korrigieren. Dank des positiven Engagements einzelner Abgeordneter ist dies bei der Umsetzung letztendlich gelungen, so dass die Gesamthaushaltsituation insbesondere im institutionellem Bereich der sorbischen Institutionen gesichert werden konnte. Ein weiteres Ergebnis dieser Verhandlungen war auch, dass es gelungen ist in den jeweiligen Koalitionsverträgen der Bundesregierung und der Landesregierungen separate Ziele für die neue Legislaturperiode festschreiben zu lassen. Dies gilt besonders für den Abschluss eines neuen Finanzierungsabkommens für die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk.

Als ein weiteres Ergebnis der politischen Arbeit ist die Einreichung unseres Antrages zum Schutz des Immateriellen Kulturerbes sorbischer Sitten und Bräuche auf die Liste der UNESCO zu nennen. Gemeinsam mit dem Sorbischen Institut hat die Domowina diesen Antrag vorbereitet, mit den angeschlossenen Vereinen und Verbänden abgestimmt und zum Einreichungstermin den entsprechenden Instanzen in Sachsen und Brandenburg als länderübergreifenden Antrag eingereicht. In diesem Zusammenhang gehört ein besonderer Dank und Anerkennung allen Akteuren, insbesondere den Wissenschaftlern des Sorbischen Instituts, wie auch dem Referenten für Kultur und Ausland, die mit ihrem persönlichen Engagement dieses Ziel erreicht haben. Zum Jahresende erhielten wir die positive Nachricht, dass unser Antrag auf die Liste der Bundesregierung aufgenommen wurde. Dies ist bereits jetzt als ein herausragendes Ergebnis einzuordnen. Nun bleibt uns die Hoffnung, dass es gelingen möge, mit unserem Antrag auf die UNESCO-Liste zu kommen.

Bezüglich der Vertretung eines Sorben im Rundfunkrat des MDR sind wir nicht einen Schritt weiter gekommen, obwohl es immer wieder bei politischen Gesprächen thematisiert wurde. Unser Ziel war es, bei einer Gesetzesnovelle zum öffentlichen rechtlichen Rundfunk einen festen Sitz für einen Vertreter des sorbischen Volkes im Rundfunkrat zu erreichen. Es bleibt die Hoffnung, dass unser eingereichter Antrag über eine freie Stelle beim Sächsischen Landtag von Erfolg beschieden ist und das ein Vertreter in der nächsten Legislaturperiode im Rundfunkrat tätig werden kann.

2. Das Jahr 2013 – Zusammenfassung herausragender Aktivitäten und Ereignisse

Zu Beginn des Jahres 2013 war die Vorbereitung und Durchführung der 16. Hauptversammlung eine Schwerpunktaufgabe. Es galt termingerecht die Dokumente undVorlagen sowie die Themenfelder für die Delegierten vorzubereiten. Die 16. Hauptversammlung kann mit einem positiven Ergebnis eingeordnet werden, insbesonderedeshalb, weil die Schwerpunktaufgaben bezüglich der Stärkung der Mit- und Selbstbestimmungsrechte der Sorben von den Delegierten verabschiedet wurden. Ebenfalls wurde festgehalten und beschlossen, dass die Struktur des Dachverbandes der Domowina als Interessenvertretung der Sorben auch künftig auf Landes- und Bundesebene das einzig praktikable Modell bleiben soll und eine Anerkennung erfährt. Ein weiteres Ziel war der Beschluss des Bundesvorstandes der Domowina, dass künftig bei der Neuwahl der sorbischen Vertreter des Stiftungsrates in Sachsen und Brandenburg ein

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einheitlicher Wahlmodus umgesetzt werden soll. Leider wurde dieses Ziel in der Legislaturperiode nicht erreicht. Mit einer Änderung der Protokollnotiz im Staatsvertrag seitens des Landes Brandenburg sollte dieser Modus vereinheitlicht werden. Der Vortrag beim Besuch des brandenburgischen Ministerpräsidenten Herrn Woidke wurde zwar aufgenommen, aber auf Grund eines negativen Beschlusses seitens des Rates für sorbisch/wendische Angelegenheiten beim Landtag Brandenburg in Frage gestellt. Es bleibt deshalb bei den unterschiedlichen Nominierungsverfahren zwischen Sachsen und Brandenburg. Dies ist umso mehr zu bedauern, da zu erwarten ist, dass eine kollektive Meinungsbildung und eine direkte Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand der Domowina seitens der neuen Stiftungsratsmitglieder nicht umfassend gegeben sein wird.

Die beschlossenen Arbeitsrichtlinien der 16. Hauptversammlung sind auch Grundlage für die Tätigkeit in den jeweiligen Fachausschüssen. In jedem Fachausschuss ist ein Vertreter der Verwaltung mit beratender und koordinierender Funktion tätig. Dadurch wird die unmittelbare Verbindung zwischen Verwaltung und Legislativgremien hergestellt. Als ein weiteres bedeutsames Projekt ist die Durchführung des „Tages der abgebaggerten sorbischen Dörfer“ zu nennen. Diese Tradition, die mittlerweile bereits zum 17. Mal durchgeführt und vom Referenten für Angelegenheiten des Dachverbandes vorbereitet wurde, hat inzwischen einen politischen Charakter und eine große Resonanz in der Öffentlichkeit. Besonders zur Zeit der aktuellen Debatte mit Vertretern der Politik und Wirtschaft über die weitere Braunkohlenverstromung in der Lausitz setzt ein solches Vorhaben politische Akzente. Als ein herausragendes Kulturereignis im Berichtszeitraum ist das X. Internationale Folklorefestival „Lausitz“ zu nennen. Die Mitgliedschaft der Domowina in der CIOFF-Organisation ist insofern von Bedeutung, damit es gelingt mehr und mehr namhafte Ensembles von allen Kontinenten der Welt zum Festival einzuladen. Das Vorbereitungskomitee hat gemeinsam mit der Domowina-Verwaltung dieses Großprojekt vorbereitet, wobei festzustellen ist, dass dieses nur durch ein überdurchschnittliches ehrenamtliches Engagement der Mitglieder realisierbar war. Für die Größe des Festivals, die von der Besucherzahl die Erwartungen weit übertroffen hat, benötigen wir für die Zukunft eine Verstärkung in der Verwaltung im Sinne des Projektmanagements.

Mit einem guten Ergebnis konnte auch die Kulturkonferenz am 24.10.2013 abgeschlossen werden, die wir gemeinsam mit dem Kulturzentrum Jablonec nad Nisou grenzüberschreitend durchgeführt haben. Dieses Projekt wurde aus Mitteln des EU-Fonds CIL3 gefördert, wobei festzustellen ist, dass die Antragstellung und Bearbeitung solcher Mittel mit einem großen bürokratischen Aufwand verbunden ist. Generell muss ein solches Projekt vorfinanziert werden und die Aussicht auf eine in der beantragten Höhe anerkannte Förderung erst nach Projektabschluss und Abrechnung erfolgt. Diese Verfahrensweise birgt die Gefahr in sich, dass nicht alle getätigten Ausgaben vom Zuwendungsgeber anerkannt werden. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass bei der Beantragung solcher Fördermittel die Projektträger eine professionelle Beratung und letztendlich auch eine Bürgschaft benötigen.

Abschließend ist festzustellen, dass auch die Mitgliedsvereine und Verbände im gesamten Territorium der Ober- und Niederlausitz mit ihren eigenen Projektvorhaben eine Vielzahl von Veranstaltungen vorbereitet und durchgeführt haben, wobei sie auch hier eine starke Unterstützung der Verwaltung, insbesondere aus dem Bereich der Abteilung Finanzen, erhalten haben.

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3. Das Jahr 2014 – Zusammenfassung herausragender Aktivitäten und Ereignisse

Auch das Jahr 2014 gehört zu den erfolgreichen in der Arbeit der Verwaltung. Auf politischer Ebene erfüllten wir die Erwartungen in Vorbereitung der Wahlen zum Sächsischen und Brandenburgischen Landtag dadurch, dass entsprechende schriftliche Anfragen an die Kandidaten erarbeitet und versandt wurden. Daraus folgte eine Vielzahl von persönlichen Gesprächen, die von der Verwaltung vorbereitet wurden. Mit dem Beschluss des neuen Sorben/Wenden-Gesetzes in Brandenburg haben wir eine neue Ausgangslage für die Arbeit in der Niederlausitz. Nach diesem Gesetz ist es nun gelungen, dass die Domowina auch in Brandenburg als Interessenvertretung des sorbischen Volkes anerkannt wurde. Der neue Wahlmodus des Sorben-/Wendenrates in Brandenburg wird für uns eine große Herausforderung werden, besonders wegen der Aufforderung zur Eintragung in das Wahlregister, welches vom Wahlausschuss zu führen ist. In Sachsen hatten wir die Gelegenheit den politischen Dialog mit dem Ministerpräsidenten und weiteren zuständigen Ministern und Verwaltungsvorstehern die sorbische Spezifik betreffend zu führen. Es ist gelungen, dass auch hier die Domowina weiterhin durch die durchgeführte konkrete Arbeit als anerkannte Interessenvertreterin akzeptiert wird. In Vorbereitung der Wahlen zum Rat für sorbische Angelegenheiten in Sachsen sowie der sorbischen Vertreter im Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk gab es große Bemühungen, dass wir in Abstimmung mit den Mitgliedsverbänden und -vereinen und in direkten Gesprächen mit potenziellen Kandidaten ausreichend kompetente Persönlichkeiten für die Wahl gewinnen. Das ist kein Selbstlauf der zum Erfolg führt, sondern eine unermüdliche Überzeugungsarbeit die zu leisten ist.

Die durchgeführten Großprojekte, wie der Brandenburg-Tag in Spremberg mit einer ganztägigen Programmfolge sorbischer Beiträge auf der Bühne, das Internationale Dudelsackfestival in Schleife sowie der CIOFF-Weltkongress in Bautzen sind Beweis für herausragende Aktivitäten der Verwaltung in Zusammenarbeit mit weiteren sorbischen Institutionen und Verbänden aber auch regionalen Institutionen und Einrichtungen. Die Vorbereitungskomitees dieser Großprojekte waren unmittelbar mit der Verwaltung verbunden und erhielten organisatorische wie auch finanztechnische Hilfeleistungen. In Verbindung mit diesen Großprojekten gab es eine Vielzahl von Begegnungen mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und regionaler Planung des zweisprachigen Siedlungsgebietes. Es bestand die Möglichkeit des politischen Dialogs und der Abstimmung über die nötigen Voraussetzungen zum Erhalt und der weiteren Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur. Mit diesen Großprojekten haben wir erneut unter Beweis gestellt, dass wir für die bikulturelle Lausitz in Sinne des Alleinstellungsmerkmals attraktive Beiträge leisten können.

Bei der Basisarbeit der Regionalverbände haben wir mit Hilfe der Regionalsprecher und Referenten wiederholt eine vielfältige verwaltungstechnische Unterstützung gewährleistet, vor allem bei den Projekten der Regionalverbände. Besonders die Projekte zur Förderung der sorbischen Sprache standen dabei im Vordergrund. Projekte dieser Art waren die Durchführung der Familientreffen im Domowina-Regionalverband Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda, Sprachkurse und Wettbewerbe von Schülern im Regionalverband Hoyerswerda sowie andere Vorhaben. Auch im Regionalverband „Jakub Lorenc-Zalěski“ in Schleife und im Regionalverband der Niederlausitz wurden mit Hilfe von Spendenmitteln des Konzerns

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Vattenfall insbesondere Sprachprojekte durchgeführt. Ohne diese Unterstützung wäre manches Projekt in dieser Form nicht umsetzbar. Im Zusammenhang mit der vorläufigen Haushaltsführung im ersten Halbjahr konnte die pauschale Förderung der Regionalverbände in bisheriger Form nicht durchgeführt werden. Wichtige Einzelprojekte waren mit Einzelantrag bei der Stiftung für das sorbische Volk zu beantragen, was zu erhöhter Bürokratie führte. Diese Art der Projektdurchführung sollte im Bundesvorstand ausgewertet werden. Ziel ist es, dass auch künftig mit wenig Verwaltungsaufwand Regionalprojekte mit besonderer Bedeutung durchführbar sind.

Eine besondere Herausforderung im Planjahr war die Vorbereitung und Durchführung des CIOFF-Weltkongresses im Oktober 2014. Erstmals in der Geschichte der Domowina ist es gelungen Delegierte von allen Kontinenten der Welt nach Bautzen einzuladen. Mehr als 180 Delegierte und Gäste berieten innerhalb der geplanten 10 Tage über die unterschiedlichsten Formen, Methoden und Bedingungen zum Erhalt und zur Förderung des Immateriellen Kulturerbes und weiterer Formen der Pflege kultureller Traditionen. Dieses Projekt war nur durchführbar, da wir eine vielseitige Unterstützung regionaler Einrichtungen, der öffentlichen Verwaltung und Institutionen erhielten. Das führte dazu, dass die regionale Partnerschaft zwischen der Domowina und weiteren Einrichtungen insgesamt gestärkt wurde. Auswertend ist aus verwaltungstechnischer Sicht festzustellen, dass wir mit diesem Projekt zum Teil die Grenze des Machbaren überstiegen haben und das Vorhaben insgesamt nur auf Grund eines vielseitigen, vor allem ehrenamtlichen Engagements der Organisatoren und Mitglieder des Vorbereitungskomitees gelungen ist.

4. Jugend- und Vereinsarbeit an der Basis

Die Jugend- und Vereinsarbeit an der Basis ist der eigentliche Schwerpunkt der unterstützenden Arbeit der Verwaltung. Die Jugendarbeit ist dabei prioritär zu nennen. Die Verwaltung selbst ist stets bereit jede Möglichkeit von Praktika für Studierende und Absolventen bzw. auch studienbegleitende Ausbildungen vorzunehmen. Im Berichtszeitraum waren es zwei Praktika für Studenten. Ebenso unterstützen wir den Jugendverein „Pawk“ und den Verein sorbischer Studenten, wie es am Beispiel der Unterstützung im Zusammenhang mit der Sicherung von Internatsplätzen in Dresden und in weiteren Städten festgestellt werden kann. Auch die Jugend in Jugendklubs des zweisprachigen Territoriums wird mehr und mehr durch die Domowina-Verwaltung unterstützt. Dabei geht es vor allem um beratende Tätigkeit bei der Vorbereitung und Durchführung von Großveranstaltungen aber auch bei der Minderung von Risiken für den Veranstalter. Im Berichtszeitraum sind dem Domowina-Regionalverband Kamenz der Jugendklub Crostwitz und Ralbitz beigetreten. Damit sind im Regionalverband Kamenz insgesamt vier Jugendklubs vertreten, mit denen eine intensive Arbeit und Unterstützung, besonders durch die Regionalsprecherin, durchgeführt wird. Auch die internationale Zusammenarbeit und Unterstützung der Jugendarbeit im Rahmen der JEV (Jugend europäischer Volksgruppen) wurde bei konkreten Projekten durch die Verwaltung unterstützt. Die traditionellen Frühjahrs- und Herbstseminare wie auch das Sommerprojekt Voices of Europe sind über den Titel Kulturaustausch gefördert worden. Im Rahmen des 30-jährigen Gründungsjubiläums der JEV haben wir uns für die erfolgreiche kooperative Zusammenarbeit bedankt.

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Geschäftsbericht der Domowina 2013/2014

Die regionalen Mitgliedsverbände und Vereine wenden sich ebenfalls mehr und mehr an die Verwaltung, um Unterstützung bei der Konzipierung größerer Projektvorhaben zu erhalten. So unterstützten wir zum Beispiel den Krabat-Verein Schwarzkollm bei der Antragstellung von Förderanträgen ebenso wie bei der Konzipierung von inhaltlichen Konzepten.

5. Kultur und internationale Zusammenarbeit

Projekte und Vorhaben auf dem Gebiet der Kultur und der internationalen Zusammenarbeit sind so vielschichtig, dass die Verwaltung dafür eine eigenständige Abteilung benötigen würde. Mit einem einzigen Referenten können nur die wichtigsten kulturpolitischen Prozesse bearbeitet und verfolgt werden. Für die Umsetzung von internationalen Projektenvorhaben ist eine Kooperation mit den Projektträgern und Unterstützung weiterer Institutionen erforderlich. Dies wurde in dieser Form auch im Berichtszeitraum so praktiziert. Hervorzuheben ist, dass die Herausforderungen für sorbische Kulturgruppen durch die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der CIOFF so umfangreich sind, dass Einladungen auf internationale Kulturfestivals von Jahr zu Jahr steigen. In diesem Zusammenhang ist das verfügbare Budget für den Kulturaustausch, welches seit Jahren stagniert, als unzureichend zu bezeichnen. Die maximalen Förderbeträge sind auf 5.000 Euro begrenzt worden. Das bedeutet, dass bereits mit vier Anträgen das gesamte Jahresbudget ausgeschöpft ist. Die Förderrichtlinie für den Kulturaustausch wurde deshalb im Berichtszeitraum durch den Bundesvorstand erneut beraten, geändert und beschlossen. Mit der Errichtung des Sächsisch-tschechischen Kontaktbüros im „Lausitzer Seminar“ in Prag verbesserten sich die lokalen Bedingungen für den Kulturaustausch. Der zuständige Referent hat mit mehreren Vorträgen, insbesondere aber mit dem Projekt für Jugendliche im September vergangenen Jahres, ein beachtenswertes Vorhaben umgesetzt. Mit Eröffnung der Ausstellung von Aloysius Scholze, dem Probelager des Studentenchores in Vorbereitung der „Schadźowanka“ und dem Auftritt der Jugendband war dieses Vorhaben sehr ansprechend. Mit dem Společnost přátel Lužice (SPL) – Freundeskreis der Lausitzer Sorben haben wir eine Kooperationsvereinbarung unterschrieben, die es künftig weiterhin ermöglicht, dass die Hornig-Bibliothek in diesem Haus zugänglich ist. Dafür wird seitens der Domowina ein Anteil an den Mietkosten in Höhe von 500 € pro Jahr bereitgestellt.

Das X. Internationale Folklorefestival wurde bereits unter Punkt 3 erwähnt. Bedeutsam in diesem Zusammenhang ist auch die Durchführung eines Seminars im Rahmen des Festivals zum Thema Pflege von Volksbräuchen. Der begonnene Diskussionsprozess über die authentische Darstellung von Bräuchen nationaler Minderheiten war bereits ein Anstoß für das kommende Festival, sich noch intensiver diesem Thema zu widmen. Bühnenprogramme sollten künftig zielgerichteter bestimmten inhaltlichen Vorgaben entsprechen und auf diese ausgerichtet sein. Der Schutz des Immateriellen Kulturerbes ist eine solche inhaltliche Ausrichtung, die bei künftigen Festivals beachtet werden soll. Das Festival ist auch eine Anregung dafür, dass nachgedacht werden sollte, ob in anderen Genres z. B. im Bereich des Chorgesangs oder des Theaters ähnliche internationale Festivalsdurchgeführt werden sollten. Ein erster Versuch war parallel zum CIOFF-Weltkongress die Durchführung eines internationalen Workshops zur Minderheiten-Theaterspezifik. Unsere Aktivitäten im Rahmen der FUEV wurden bereits erwähnt. Hervorzuheben ist, dass parallel zum slawischen Seminar in Košice (Kaschau) eine Veranstaltung zur Würdigung des sorbischen Patrioten Johannes Bocatius durchgeführt wurde. Der gebürtige Vetschauer hat in

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Kaschau eine bedeutsame Rolle im öffentlichen Leben verkörpert. In der dortigen Stadtbibliothek wurde eine Bücherei nach seinem Namen errichtet, die als Domizil für die Gedenkveranstaltung genutzt wurde. Zu dieser war auch der ehemalige Präsident der Slowakei, Herr Rudolf Schuster, zu gegen. Er ist Autor des Theaterstückes über Bocatius, welches in Kaschau bereits mit Erfolg aufgeführt wurde. Auch der CIOFF-Weltkongress wurde mehrfach erwähnt. Die Bedeutung des Kongresses hat die gleiche Wertigkeit wie die bereits durchgeführte EUROPEADA 2012 in der Lausitz. Solche Großprojekte sind oft Anstoß dafür, dass neue Initiativen geweckt und gefördert werden. So ist es z. B. gelungen, dass das Team um die sorbische Auswahlmannschaft als eine neue Sektion in den Verband Serbski Sokoł e. V. aufgenommen wurde. Mit dieser Sektion soll auch die Teilnahme der sorbischen Fußballmannschaft an der nächsten EUROPEADA vom 18.06. – 25.06 2016 in Südtirol vorbereitet werden.

6. Öffentlichkeitsarbeit

Im Berichtszeitraum wurde erneut eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt. So wurde jährlich vier Mal die Mitgliederzeitschrift „Naša Domowina – Unsere Domowina“ herausgegeben und besonders über die breiten Aktivitäten unserer Mitgliedsvereine und Verbände berichtet. Auf dem Gebiet der Nutzung neuer Medien haben wir eine neue Internetseite der Domowina realisiert. Sie ist für die Nutzer nun übersichtlicher und hat eine gute Resonanz gefunden. Dennoch sind wir weiterhin gefordert diese Internetseiten mehr und mehr mit aktuellen Informationen zu füllen, was nicht nur von einer einzigen Person geleistet werden kann, sondern was eine breite Unterstützung aus den Vereinen und Verbänden erfordert. Vorgesehen ist weiterhin, dass auch stärker als bisher Bildmaterial und Filmsequenzen ins Netz gestellt werden. Die Umsetzung eines zentralen Veranstaltungskalenders ist als nächster Schwerpunkt nach Absprache mit den Mitgliedsvereinen und -verbänden zu konzipieren und zu realisieren. Nur so können Terminüberschneidungen im Vorfeld besser erkannt und zwischen den Projektträgern abgestimmt werden. Obwohl die Domowina nicht für die Herausgabe von Filmen verantwortlich ist, hat die Verwaltung sich darum bemüht, dass durch Einwerbung von Drittmittel einige CDs produziert werden konnten. Dazu zählt z. B. der Film „Der siebente Rabe“ in ober- und niedersorbischer Sprache, die DVD über das X. Internationale Folklorefestival in sorbischer und deutscher Sprache, die DVD über die Schleifer Region mit dem Titel „In der Heide ist ein schönes Dorf“ und der Kindertrickfilm „Der Rumgeher“ in niedersorbischer Sprache, der auf dem internationalen Filmfestival in Cottbus prämiert wurde. Auch der Film der Familie Kuring mit dem Titel „Sitten und Bräuche der katholischen Sorben im Jahreskreis“ konnte in Vorbereitung des CIOFF-Weltkongresses fertiggestellt werden und den Delegierten übergeben werden. Mit diesem Film wurde quasi auf der ganzen Welt über die Bräuche der Sorben informiert. Auch die zweite Auflage der deutschsprachigen Informationsbroschüre „Im Zeichen des Lindenblatts“ und ein Flyer über die Domowina in sechs Sprachvarianten konnten wir im Berichtszeitraum fertigstellen und herausgeben. Nicht zuletzt wurde jedes Jahr eine Übersicht über realisierte Projektvorhaben, die aus Spenden des Konzerns Vattenfall gefördert wurden, zusammengestellt. Zur Öffentlichkeitsarbeit gehören auch die Vorbereitung und Durchführung von Pressekonferenzen, die Erarbeitung von Presseinformationen und Informationen an die Medien zu den unterschiedlichsten Ereignissen und Vorhaben. Nur im vergangenen Jahr

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waren es mehr als 208 Presseinformationen und über 100 umfangreich beantwortete Anfragen von Journalisten. Hinzu kommen mehr als 80 schriftliche Anfragen von Studenten, Schülern und Interessierten über die Situation der Sorben aus dem In- und Ausland.

7. Thema Braunkohle, Wirtschaft und Tourismus

Das Thema der Braunkohlengewinnung war weiterhin ein brisantes Thema unserer Arbeit. Besonders in der Schleifer Region mussten die sorbischen Interessen bei der regionalen Planung in Verbindung mit der Erarbeitung des Braunkohleplanes konsequent und bewusst vertreten werden. Der Bundesvorstand der Domowina hat bereits im Jahr 2012 eine klare Position hierzu veröffentlicht. Eine erneute Bekräftigung dieser Position erfolgte in der Beratung des Bundesvorstandes am 14.09.2013 in Nochten. Dieser Beschluss war Grundlage für weitere Gespräche, die seitens der Verwaltung mit dem Vorsitzenden und weiteren Vertretern von Vattenfall vorbereitet wurden. Nicht zuletzt waren diese Positionen auch Thema bei der jährlichen Beratung mit der Konzernspitze im Jahr 2013 und 2014. Auf beiden Beratungen wurde einstimmig festgestellt, dass trotz unterschiedlicher Positionen zu dieser Angelegenheit der Konzern für die betroffenen Sorben und Bürger der Region nach wie vor bereit ist im ständigen Dialog alle Rahmenbedingungen zu schaffen und zu erfüllen um die sorbischen spezifischen Interessen auch mit einer weiteren Förderung von Vorhaben des Sprach- und Kulturerhalts zu unterstützen. Der Vertrag zwischen der Domowina und dem Konzern Vattenfall von 2007 wurde im Jahr 2013 um weitere drei Jahre verlängert. Damit ist weiterhin die Grundlage für die konsequente Umsetzung der Konzeption, die vom Regionalverband Jakub Lorenc-Zalěski Schleife erarbeitet wurde, geschaffen worden. Auch in der Niederlausitz werden jährlich vielschichtige Projekte dieser Art in den betroffenen Regionen durchgeführt. Die Verwaltung der Domowina hat in diesem Zusammenhang die zentrale Aufgabe, d. h. die Koordinierung der Vorhaben sowie die sachgerechte Umsetzung und Abrechnung gegenüber dem Konzern fiskalisch und wirtschaftlich zu vertreten. Dies erfordert zusätzliche Kapazitäten in der Verwaltung, die ebenfalls durch Projektmittel des Konzerns finanziert werden. Die größte Herausforderung liegt im Bereich der Abteilung Finanzen, die mehr als 70 solcher Projekte im Jahr buchungstechnisch erfassen und registrieren muss. Die aktuelle Situation über den Verkauf der Braunkohlensparte in der Lausitz durch Vattenfall zeigt, wie schnell sich eine abgestimmte Situation ändern kann. Die ungewisse Situation erschwert die Arbeit an der Basis und wird uns im laufenden Planjahr viele Diskussionen bescheren.

Auf dem Gebiet der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung der Region gilt es ebenfalls positives zu berichten. Als Mitglied des Regionalverbandes ILEK (Integrierte Ländliche Entwicklungskonzepte) sind wir hier gut aufgestellt. Unsere Mitarbeit in dem Entscheidungsgremium war weiterhin gegeben, obwohl der verantwortliche Mitarbeiter im Berichtszeitraum für diese Tätigkeit nicht zur Verfügung stand. Mit dem Jahr 2014 endete die Förderperiode des EU-Programms LEADER. Die neue Förderperiode ist verbunden mit der Erarbeitung neuer Förderrichtlinien, die bis zum Jahr 2020 umgesetzt werden sollen. Die Domowina ist über ihre Regionalsprecher an der Diskussion dieses Programms unmittelbar aktiv beteiligt. Die Konzepte der einzelnen LEADER-Regionen sind zwar unterschiedlich angelegt, können aber mit Hilfe der Mitarbeiter der Verwaltung, was die sorbische Spezifik betrifft, abgestimmt und vertreten werden.

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Besonders wichtig dabei ist, dass die nachhaltige Wirkung auf die junge Generation im Siedlungsgebiet mit positiven Ergebnissen umgesetzt werden kann. Auf dem Gebiet des Tourismus bemühten wir uns ständig die sorbisch spezifischen Anliegen einzubringen bzw. von den Entscheidungsträgern einzufordern. Dies betrifft insbesondere die zweisprachige Kennzeichnung von Hinweisschildern touristischer Gebiete und Projekte. Es wäre gut, wenn wir auf diesem Gebiet die Personalkapazitäten verstärken könnten, denn der Tourismus wird sich künftig zu einem entscheidenden Wirtschaftsfaktor der zweisprachigen Region Lausitz entwickeln. Wir würden es deshalb begrüßen, wenn die Zusammenarbeit mit der Sorbischen Kulturinformation Bautzen und der Lodka in Cottbus und den weiteren Tourismusverbänden künftig verstärkt wird.

8. Strukturdebatte – wie weiter

Die jahrelang anhaltende Strukturdiskussion hatte leider bisher nicht den gewünschten Erfolg. Beschlüsse des Stiftungsrates des Stiftung für das sorbische Volk, dass künftig Projektmanager von der Stiftung in die Domowina wechseln sollen und dass auch die Anbindung der Sorbischen Kulturinformation und der Lodka an die Domowina umgesetzt wird, steht nach wie vor aus. Daran sollte zielgerichtet festgehalten werden, damit die Engpässe im Verwaltungsbereich abgewendet werden können. Mit kritischem Auge haben wir den Beschluss des Stiftungsrates verfolgt, wonach 10 halbe Stellen für Projektmanager den jeweiligen Vereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt werden sollten. Dieser Beschluss konnte mangels Projektmittel der Stiftung nicht umgesetzt werden und wurde in der Stiftungsratssitzung im November 2014 aufgehoben. Die Diskussion der Verstärkung von Projektmanagern für größere Projektvorhaben ist damit nicht beendet. Sie wird uns in der künftigen Legislaturperiode des neuen Stiftungsrates nach wie vor beschäftigen.

9. Die Verwendung der Haushaltsmittel nach beschlossenem Haushaltsplan

Aus der Anlage 1 ist ersichtlich, dass die zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel in den Jahren 2013 und 2014 sachgerecht verwendet wurden. Vorgenommene Verschiebungen in den jeweiligen Titeln wurden gemäß den Haushaltrichtlinien umgesetzt. Die Verwaltung hat nach den Grundsätzen einer sparsamen Mittelverwendung verantwortungsbewusst alle Vorgaben beachtet und die finanziellen Mittel in voller Höhe verwendet. Besonders hervorzuheben ist, dass durch die Anwerbung von Drittmitteln eine Vielzahl weiterer Projekte umgesetzt werden konnte, nicht nur durch Mittel und Spenden des Konzern Vattenfall, sondern auch weiterer Sponsoren und Zuwendungsgeber. Die beiliegende Übersicht verdeutlicht, dass ohne die Einwerbung von Drittmitteln größere Vorhaben, darunter auch der CIOFF-Weltkongress, nicht durchführbar wären. Für die Zukunft haben wir uns vorgenommen den ehrenamtlichen Projektträgern und Akteuren in den Vereinen eine breitere Unterstützung und Weiterbildung zu gewähren, wie die Anwerbung und Verwendung von Drittmitteln gehandhabt werden soll. Auf ein grundsätzliches Problem muss verwiesen werden, dass seit Jahren durch die überrollten Haushaltsansätze alle Kostenbereiche konstant geblieben sind und die Teuerungsrate nicht berücksichtigt wurde. Dies führt automatisch dazu, dass die verfügbaren Mittel Jahr für Jahr vom notwendigen Volumen geringer werden. Dieser Zustand muss

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zukünftig gerändert werden, sonst laufen wir Gefahr, dass notwendige Sachkosten und Projektmittel für geplante Vorhaben nicht mehr zur Verfügung stehen.

10. Schlussfolgerungen für die Zukunft

Die Struktur und der Aufgabenzuschnitt der Verwaltung der Domowina gewährleistet, dass insbesondere die kultur- und minderheitenpolitischen Aufgaben und die Rolle als Interessenvertretung des sorbischen Volkes mit verfügbaren Kräften kontinuierlich fortgeführt werden kann. Alle weiteren zusätzlichen Aufgaben, vor allem im Projektbereich, erfordern zusätzliche Kapazitäten, die Schritt für Schritt auch strukturell geschaffen werden müssen. Projektmitarbeiter, die ausschließlich durch Zuwendungen des Konzerns Vattenfall in den beiden Regionalverbänden verfügbar sind, können nicht für Drittprojekte des Dachverbandes zum Einsatz kommen. Positiv ist hervorzuheben, dass es gelungen ist den Altersdurchschnitt der Mitarbeiter der Verwaltung zu reduzieren, besonders durch die Wiederbesetzung einzelner Planstellen mit jungen Mitarbeitern. Dieser Prozess wird auch künftig konsequent umgesetzt. Damit sind wir auf gutem Wege den Generationswechsel durch die Anwerbung geeigneter Fachkräfte und durch die praktische Erfahrung in der täglichen Arbeit zu sichern. Allen Angestellten der Domowina-Verwaltung gilt an dieser Stelle ein herzlicher Dank für die geleistete Arbeit in den Jahren 2013/2014, die auch oft durch zusätzliche Aktivitäten und überdurchschnittliche Leistungen zum Erfolg geführt hat.

Bernhard Ziesch Geschäftsführer

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Domowina – Zwjazk Łužiskich Serbow z. t. Rěčny centrum WITAJ

Domowina – Zwězk Łužyskich Serbow z. t. Rěcny centrum WITAJ

Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V. WITAJ-Sprachzentrum

KROTKA ROZPŠAWA

KRÓTKA ROZPRAWA

KURZER BERICHT 2013 / 2014

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1. Inhaltliche Struktur des WITAJ-Sprachzentrums

2. Arbeitsbereiche des WITAJ-Sprachzentrums

2.1 Leitung und Verwaltung

Die Leitung (Leiterin, stellvertretender Leiter/Abteilungsleiter Niederlausitz,

Abteilungsleiterin Sprachentwicklung/Pädagogigk, Abteilungsleiterin Sprachmarketing/

wissenschaftliche Arbeit, Verantwortliche für Finanzen, Leiterin des Internates des

Sorbischen Gymnasiums Bautzen, Leiterin des Niedersorbischen Wohnheims,

Abteilungsleiterin der Jugendsozialarbeit) trifft sich monatlich. Die Leiterinnen der Internate

in Bautzen und Cottbus und die Abteilungsleiterin der Jugendsozialarbeit erhalten

Tagesordnung und Protokolle der Leitungssitzungen. Über ihre Beteiligung an den Sitzungen

entscheiden sie operativ entsprechend den aktuellen Themen. Die Abteilung Finanzen ist

verantwortlich für das WITAJ-Sprachzentrum und die Domowina. Das Sekretariat aktualisiert

u. a. die Homepage. Das WITAJ-Sprachzentrum hat eine Homepage und die Facebook-Profile

„Domowina WITAJ-Sprachzentrum“, „Domowina Rěcny centrum WITAJ Chóśebuz“, „WITAJ

Młodźinske socialne dźěło“ und „Jozatebje“.

Das WITAJ-Sprachzentrum ist bildungspolitisch in eigener Verantwortung oder als Mitglied in

folgenden Gremien tätig:

im Bildungsausschuss der Domowina

Niedersorbisches Wohnheim

Sprachmarketing/ wissenschaftliche

Arbeit Niederlausitz

Internat des Sorbischen

Gymnasiums Bautzen

Sprach-entwicklung/ Pädagogik

Sprachmarketing/ wissenschaftliche Arbeit Oberlausitz

Abteilung Finanzen

Sprach-entwicklung/ Pädagogik

Jugend-sozialarbeit

Sekretariat

Niederlausitz

Płomje Płomjo

Serbska šula

Lutki

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in der Arbeitsgruppe für Bildungsthemen am Ministerium für Bildung, Jugend und

Sport des Landes Brandenburg

im Bildungsnetzwerk Niederlausitz

in der überschulischen Fachkonferenz Sorbisch (Niederlausitz)

in der Arbeitsuntergruppe zur Vorbereitung der Evaluation sorbischer

Unterrichtsempfehlungen (beim LISUM/Niederlausitz) und für die Überarbeitung der

sorbischen Schulverordnung (SWSchulV, beim MBJS/Niederlausitz)

in der Steuerungsgruppe zur Konzeption 2plus beim Sächsischen Staatsministerium

für Kultus

in den sorbischen Sprachkommissionen für die Nieder- und Oberlausitz

im Jugendhilfeausschuss Bautzen

im Unterausschuss zur Jugendhilfeplanung Bautzen

im Arbeitskreis für Mädchenangelegenheiten des Kreises Bautzen

Die Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums Bautzen und der stellvertretende Leiter in Cottbus

halten außerdem in operativer Arbeit ständigen Kontakt zu den Trägern von

Kindertageseinrichtungen, Schulleitern und Lehrern, der Sächsischen Bildungsagentur, dem

Sächsischen Bildungsinstitut, der Arbeitsstelle für sorbische Bildungsentwicklung Cottbus

(ABC), den Ministerien für Bildung und Wissenschaft in Brandenburg und Sachsen, den

Abgeordneten der Länder und des Bundes, zu den Kreis- und Stadtverwaltungen wie auch

den wissenschaftlichen Institutionen, die im In- und Ausland auf dem Gebiet der

Mehrsprachigkeit arbeiten.

Der Fachbeirat des WITAJ-Sprachzentrums wurde am 21. Januar 2013 neu gegründet. Seine

Hauptaufgabe ist es, die Angestellten des WITAJ-Sprachzentrums bei der fachlichen

Ausrichtung ihrer Tätigkeit zu beraten und Prioritäten für die Zukunft mit zu bestimmen. Im

Beirat wirken Fachleute und Vertreter von Bildungseinrichtungen (Kindertagesstätten,

Schulen, Fachschulen für Sozialpädagogik). Der Termin des Treffens im Jahr 2014 war der

13. November. Im Mittelpunkt der Beratung stand der “Qualitätskriterienkatalog zur

Förderung und Vermittlung der sorbischen Sprache in Kindertageseinrichtungen in Sachsen”.

2.2 Publikationen

2.2.1 Ständige Publikationen 2013-14

Lutki: 7 Hefte - immer in nieder- und obersorbischer Ausgabe

Płomje: 22 Ausgaben

Płomjo: 22 Ausgaben

Serbska šula: 8 Ausgaben

4 Lehrmittelangebote (ober- und niedersorbischer Katalog der Lehr- und didaktischen

Materialien)

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2.2.2 Informationsmaterialien des WITAJ-Sprachzentrums

Wanderausstellung „Serbska rěc - coolna wěc / Sorbisch/Wendisch - Lernen für die

Zukunft“ (5 Rollups, NL)

10 Postkarten und 3 Plakate „Serbska rěc - za co? “ (NL)

Flyer “Informaciske pórucenja dermotne a aktualne/Informationsangebote kostenlos

und aktuell” (NL)

Informationsbroschüre zu Fragen der Revitalisation „jo! za tebje: Za pśichod ze

serbskeju rěcu! Für eine Zukunft mit der wendischen Sprache!” (NL)

Informationsbroschüre „Serbska rěc - coolna wěc. Sorbisch/Wendisch - Lernen für die

Zukunft“ (NL, 2. Auflage)

„Mathildźine dyrdomdejstwa“ [Mathildas Abenteuer] - Informationsheft für Kinder

über Hornissen in Zusammenarbeit mit dem SMUL

2.2.3 Didaktische und Lehrmaterialien

In der Abteilung Sprachentwicklung/Pädagogigk wurden in den Jahren 2013/2014 insgesamt 91 Titel erarbeitet (NL und OL):

Lehrbücher und Arbeitshefte (herausgegeben im Domowina-

Verlag)

weitere Lehrmaterialien

niedersorbisch obersorbisch niedersorbisch obersorbisch 2013 11 25 1 7 2014 6 28 3 10

Als herausragende niedersorbische Titel nach dem Umfang der Lektorenarbeit und/oder nach dem Inhalt betrachten wir:

Drogi licenja 3 [Rechenwege 3], Arbeitsheft

Drogi licenja 4[Rechenwege 4], Arbeitsheft

Dolnoserbski 1 [Niedersorbisch 1], Lehrbuch

Zwucowanja 1 [Übungen 1], Arbeitsheft

Wótekšywaś a rozměś [Entdecken und Verstehen], Lehrbuch

Zwucujom serbski 1 [Ich übe sorbisch 1], Arbeitsheft

Zwucujom serbski 2 [Ich übe sorbisch 2], Arbeitsheft

Zwucujom serbski 3 [Ich übe sorbisch 3], Arbeitsheft

Zwucujom serbski 4 [Ich übe sorbisch 4], Arbeitsheft, Neuentwicklung

Dolnoserbski 2 [Niedersorbisch 2], Lehrbuch

Zuki pšawje słyšaś [Laute richtig hören], Arbeitsheft

Wu nas a hynźi [Bei uns und anderswo], Lehrbuch für den Sachunterricht und

Sorbisch

Pismikowy mandala [Buchstabenmandala], Arbeitsheft

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Cytańske zwučowanja [Leseübungen], Arbeitsheft

Wokabelowy zešywk [Vokabelheft], Arbeitsheft

Grajne plany 3 [Spielpläne], Lehrbuch für Musik

Wótekšywaś a rozměś 9/10 [Entdecken und Verstehen 9/10], Lehrbuch für

Geschichte

Als herausragende obersorbische Titel nach dem Umfang der Lektorenarbeit und/oder nach dem Inhalt betrachten wir:

Lehrmaterial für Sorbisch

o Naša maćeršćina 8 [Unsere Muttersprache 8]

o Zwučujemy a pisamy 8 [Wir üben und schreiben 8]

o Z Kitom wuknjemy 2 (za cuzu rěč) [Mit Kito lernen wir 2 (für Fremdsprache)]

Lehrbücher für den Fachunterricht

o Mlóč 1 (za wěcnu wědu) [Pusteblume 1 (für den Sachunterricht)]

o Ličenske puće 3 (za matematiku) [Rechenwege 3 (für Mathematik)]

o Level Biologija 7 [Level Biologie 7]

o Level Biologija 8 [Level Biologie 8]

o Wotkrywać a rozumić 6, wučbnica stawiznow [Entdecken und Verstehen 6,

Lehrbuch für Geschichte]

o Trojozynk 9/10, wučbnica za hudźbu [Dreiklang 9/10, Lehrbuch für Musik]

im Rahmen der neuen Reihe zum Lernen der sorbischen Sprache als Fremdsprache

o Wuknjemy serbsce 1, dźěłowa kniha [Wir lernen Sorbisch 1, Arbeitsbuch]

o Wuknjemy serbsce 1, wobrazowe karty za šulerja [Wir lernen Sorbisch 1,

Bildkarten für den Schüler]

o Wuknjemy serbsce 1, wobrazowe karty za wučerja [Wir lernen Sorbisch 1,

Bildkarten für den Lehrer]

o Wuknjemy serbsce 1, wokablowy zešiwk [Wir lernen Sorbisch 1, Vokabelheft]

o Wuknjemy serbsce 1, hrajne plany [Wir lernen Sorbisch 1, Spielpläne]

o Wuknjemy serbsce 2, dźěłowa kniha z CD [Wir lernen Sorbisch 2, Arbeitsbuch mit

CD]

o Wuknjemy serbsce 2, Mój portfolijo [Wir lernen Sorbisch 2, Mein Portfolio]

o Wuknjemy serbsce 2, wobrazowe karty za šulerja [Wir lernen Sorbisch 2,

Bildkarten für den Schüler]

o Wuknjemy serbsce 2, wobrazowe karty za wučerja [Wir lernen Sorbisch 2,

Bildkarten für den Lehrer]

o Wuknjemy serbsce 3, wučbnica z CD [Wir lernen Sorbisch 3, Lehrbuch mit CD]

o Wuknjemy serbsce 3, dźěłowy zešiwk [Wir lernen Sorbisch 3, Arbeitsheft]

Erarbeitung von Workshops bzw. Modulen

o „Wódny muž a druhe duchi“ za wuměłstwo [Wassermann und andere Geister, für

Kunsterziehung]

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o „Wopisowanje předmjetow“ [Beschreibung von Gegenständen]

o „Kołowokoło kolesa“ [Rund ums Fahrrad]

o „Zaječk Hopl a jeho přećeljo“, wudospołnjacy čitanski material [Häschen Hoppel

und seine Freunde, Ergänzungsmaterial für das Lesen]

o Wopisowanje činitosćow [Beschreibung von Tätigkeiten]

o Woda – drohotny pokład [Wasser - wertvolles Gut]

zweisprachige Materialien für den Sachunterricht

o „Serbska wjes něhdy“ [Das sorbische Dorf einst]

o „Budyšin a wokolina“ [Bautzen und Umgebung]

neue Terminologie-Reihe

o Terminologija za informatiku [Terminologie für Informatik]

o Terminologija za geografiju [Terminologie für Geografie]

didaktische Spiele für den Sorbischunterricht

o Wuknjemy serbsce 1, interaktiwna CD za cuzu rěč [Wir lernen Sorbisch 1,

interaktive CD für Fremdsprache]

o Serbsce lochko, CD z rěčnymi wobrotami wšědneho dnja z wotpowědnej App

[Sorbisch leicht, CD mit Redewendungen des Alltags mit entsprechender App]

didaktische Vorschulmaterialien (NL)

o „Ptaški našeje domownje“ [Vögel unserer Heimat]

o „Našo śěło“ [Unser Körper]

2.3 Wissenschaftliche Arbeit

Erarbeitung eines „Konzeptes zur stärkeren Präsenz der sorbischen Sprache in den

neuen Medien“ gemeinsam mit der Stiftung für das sorbische Volk und dem

Sorbischen Institut, B. Brězan

Forum Sorbische Sprachplanung, veranstaltet vom WITAJ-Sprachzentrum gemeinsam

mit Language diversity am Samstag, dem 7. September 2013, im Haus der Sorben in

Bautzen, B. Brězan

„Sorbisch online“ – Antragstellung auf Drittmittel an das BMBF, B. Brězan

sprachliche und didaktische Fortbildung für Erzieherinnen und Erzieher in Horten und

Kindertagesstätten, M. Norberg, G. Heyder

Hospitationen in Kindertagesstätten, Horten und Schulen, M. Norberg, G. Heyder

konzeptionelle Begleitung und fachliche Begutachtung auf dem Gebiet der Sorabistik

und des didaktischen und methodischen Aufbaus der Lehrbuchreihe „Naša

maćeršćina“ [Unsere Muttersprache], M. Smolina

Entwicklung von Prüfungsaufgaben zur Zertifizierung der niedersorbischen und der

obersorbischen Sprache nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für

Sprachen (Stufe A1 und A2) und Zusammenstellung der entsprechenden Broschüre,

M. Norberg und M. Schmole

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Konzipierung und Organisation von Sprachkursen für Kinder und Eltern, M. Schmole,

J. Kaulfürst, W. Butendeich

Erarbeitung und Herausgabe des „Qualitätskriterienkatalogs zur Förderung und

Vermittlung der sorbischen Sprache in Kindertageseinrichtungen in Sachsen “,

J. Kaulfürst

Konzipierung und Durchführung eines intensiven Sprachkurses für Erzieherinnen,

M. Nowak, M. Norberg, G. Heyder

Koordinierung und konzeptionelle Vorbereitung eines Diskussionsprozesses zur

sprachlichen Revitalisierung in der Niederlausitz „jo! za tebje”, M. Nowak

Mentorengespräche mit Studenten zu Seminararbeiten: Sněženka Stankovič (HUB),

Andreas Pankau (Frankfurt/M) a Laura Schötzig (BTU), M. Norberg

Mitarbeit im Fachbeirat der neuen Landesinstitution „Sächsische Landesstelle für

frühe nachbarsprachliche Bildung”, B. Brězan, J. Kaulfürst

Beiträge:

B. Brězanowa. Zajim za dwu- a wjacerěčnosć dźeń a bóle přiběra [Das Interesse an

Zwei- und Mehrsprachigkeit nimmt immer mehr zu]. Serbska šula 2013(1)

M. Nowak. Nastajenje napśeśiwo nadawkam kubłaństwa za rewitalizaciju

dolnoserbšćiny [Ansichten zu den Aufgaben des Bildungswesens zur Revitalisierung

der niedersorbischen Sprache]. Serbska šula 2013(1)

M. Norbergowa/A. Gräfowa. Mysli pó dalejkubłanju we Wětošowje [Gedanken nach

einer Fortbildung in Vetschau]. Serbska šula 2013(1)

M. Smolina. Zwonkašulske spěchowanje čitanskeje kompetency jako klučoweje

kompetency [Außerschulische Förderung der Lesekompetenz als

Schlüsselkompetenz]. Serbska šula 2013(2)

B. Brězanowa. Ćěło a duša dźěsća matej so škitać [Leib und Seele des Kindes sind zu

schützen]. Lutki 2013(2)

B. Brězanowa. Koncept 2plus a dźěło wodźenskeje skupiny [Das Konzept 2plus und

die Arbeit der Steuerungsgruppe]. Serbska šula 2013(3)

M. Nowak. Rola aktualnego šulstwa w rewitalizaciskem procesu dolnoserbskeje rěcy

[Die Rolle des aktuellen Schulsystems im Revitalisierungsprozess der

niedersorbischen Sprache]. Serbska šula 2013(3)

B. Brězanowa. Dwurěčne kubłanje – prawniske a pedagogiske aspekty [Zweisprachige

Bildung - gesetzliche und pädagogische Aspekte]. Serbska šula 2014 (2)

M. Smolina. Tworjenju preteritalnych formow we wučbje wosebitu kedźbnosć

wěnować [Der Bildung präteritaler Formen im Unterricht besondere Aufmerksamkeit

widmen]. Serbska šula 2014(1)

M. Smolina. 2plus-wučba po šulske družiny přesahowacym koncepće dwurěčna

serbsko-němska šula [2plus-Unterricht nach dem schulartübergreifenden Konzept

zweisprachige sorbisch-deutsche Schule]. Lutki 2014(1)

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M. Smolina. Zaběra z knihu „Kak je myška Pip-pip płuwać nawuknyła” [Beschäftigung

mit dem Buch „Kak je myška Pip-pip płuwać nawuknyła” [Wie das Mäuschen Pip-pip

schwimmen lernte]] Lutki 2014(2)

J. Kaulfürstowa. Dialogiske čitanje – zhromadne wobhladowanje knižkow

[Dialogisches Lesen - gemeinsames Ansehen von Büchern]. Lutki 2013 (1)

J. Kaulfürstowa. WITAJ im Kindergarten – Antworten auf oft gestellte Fragen. Lutki

2013 (1, 2, 3)

J. Kaulfürstowa. Róla hrow za rěčne wuwiće dźěsća [Die Rolle von Spielen bei der

Sprachentwicklung des Kindes]. Lutki 2013 (3)

J. Kaulfürstowa. In Kindern frühzeitig Schriftbewusstsein wecken. Lutki 2013 (3)

J. Kaulfürstowa. Standardy za serbšćinu posrědkowace a spěchowace dźěło kubłarjow

a kubłarkow w dźěćacych dnjowych přebywanišćach [Standards für Sorbisch

vermittelndes und förderndes Arbeiten der Erzieherinnen und Erzieher in

Kindertagesstätten]. Serbska šula 2014 (4)

J. Kaulfürstowa. Myty wokoło dwurěčnosće [Mythen um die Zweisprachigkeit]. Lutki

2014 (1, 2)

J. Kaulfürstowa. Třeća pěstowarnja z WITAJ w Budyšinje [Der dritte Kindergarten mit

WITAJ in Bautzen]. Lutki 2014 (2)

M. Nowak. K trěbnosći rewitalizaciskeje koncepcije za dolnoserbsku rěc [Zur

Notwendigkeit einer Revitalisierungskonzeption für die niedersorbische Sprache].

Rozhlad 2013 (12)

M. Nowak. Serbšćina na delnjołužiskich šulach. Sorbisch an niederlausitzer Schulen.

Lutki 2014 (1)

M. Nowak. Rewitalizacisku koncepciju za dolnoserbšćinu wuwijaś - ale kak? [Eine

Revitalisierungskonzeption für Niedersorbisch entwickeln - aber wie?] Serbska šula

2014 (3)

G. Heyderowa. Verschiedene Beiträge für das Lutki-Heft, unter anderem:

Moderne Zeugnisse alter Überlieferungen (1/2013)

Sorbische/wendische Kinderprogramme auf der Bühne (1/2014)

Welche Bedeutung hat Theater für Kinder (1/2014)

Ptaški w zymje [Vögel im Winter] (3/2014)

Wissenschaftliche und informative Vorträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des

WITAJ-Sprachzentrums in den Jahren 2013 a 2014 (Auszug)

20.03.2013 Vortrag zur Bildung/Erziehung nach WITAJ zum Elternabend im

Kindergarten in Bergen/Elsterheide, J. Kaulfürstowa

11.04.2013 Vortrag zur sorbischsprachigen Bildung und Erziehung nach WITAJ sowie

zur sorbischen Geschichte und zur Kultur der Sorben als Fortbildung für die Erzieher

und Erzieherinnen der Kita „Geisingstraße“ in Dresden, J. Kaulfürstowa

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07.06.2013 Vortrag „Móžo šula rewitalizěrowaś dolnoserbšćinu?“ [Kann die Schule

die niedersorbische Sprache revitalisieren?] zur Hauptversammlung der Maśica

serbska in Cottbus, M. Nowak

12.07. 2013 „Serbski kubłanski system“ [Sorbisches Schulsystem], vor Deutschlehrern

aus aller Welt (Interdaf-Herder-Institut), B. Brězanowa

10.09.2013 „Dwurěčne kubłanje dźěći w pěstowarni a šuli“ [Zweisprachige Bildung

und Erziehung von Kindern in Kindergarten und Schule], vor Eltern im Kindergarten

Zeißig, M. Smolina

11.10. 2013 „How to support members of a minority outside of their homeland“

Posterpräsentation zur internationalen Konferenz für Mehrsprachigkeit in Hamburg,

B. Brězanowa

16.10.2013 „Dwurěčne kubłanje dźěći w pěstowarni a šuli“ [Zweisprachige Bildung

und Erziehung von Kindern in Kindergarten und Schule], vor Eltern der WITAJ-Gruppe

der AWO-Kindertagesstätte im Bautzner Gesundbrunnen, M. Smolina

23.10. 2013 „Aktualne ćežišća dźěławosće RCW“ [Aktuelle Schwerpunkte der

Tätigkeit des WITAJ-Sprachzentrums], vor Mitarbeitern des Landratsamtes Bautzen,

B. Brězanowa

13.11. 2013 „Sorbian Education System“, Vortrag in Brüssel zum Forum über

Mehrsprachigkeit nationaler Minderheiten „Education – a life changing experience“,

B. Brězanowa

13.11.2013 „Sorbisch lernen in Kindertageseinrichtung und Schule. Möglichkeiten der

zweisprachigen Bildung bei den Sorben in Deutschland“, Vortrag vor Vertretern der

kroatischen Minderheit im Burgenländisch-kroatischen Zentrum in Wien, M. Smolina

07.12. 2013 „Sprachencharta unbekannt“, Vortrag zur internationalen Konferenz

„Substanz und Praxis europäischer Sprachenrechte“ des Sorbischen Instituts/der

FUEN/der Hamburger Universität in Cottbus, M. Nowak

15.12. 2013 „Wendische Eigendarstellungen in Schulbüchern“, Vortrag in Bautzen zur

Konferenz des Sorbischen Instituts „Kulturelle Diversität und gesellschaftliche

Teilhabe“, M. Nowak

05.04. 2014 „Motivation im Fremdsprachenunterricht durch die Nutzung

individueller Mehrsprachigkeit“. Französischlehrertag in Dresden, B. Brězanowa

18.06.2014 Vortrag über zweisprachige Bildung an sorbischen Schulen vor einer

Seniorengruppe in Bautzen, M. Smolina

20.08.2014 Vortrag über zweisprachige Bildung an sorbischen Schulen vor einer

Seniorengruppe in Bautzen, M. Smolina

05.11.2014 Vortrag über die Tätigkeit des WITAJ-Sprachzentrums vor Teilnehmern

eines Sorbisch-Sprachkurses der Stadtverwaltung Hoyerswerda, M. Smolina

20.11.2014 Vorstellung der Konzeption und ausgewählter Schwerpunkte „Našeje

maćeršćiny 8” [Unserer Muttersprache 8] vor dem Sorbischlehrer-Fachkreis in

Radibor, Ma. Hrjehorjowa, M. Smolina

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12.05.2014 Vortrag zur Bildung nach WITAJ zum Elternabend im Kindergarten

„Storchennest“ in Muschelwitz, J. Kaulfürstowa

19.05.2014 Vortrag „Immersives Sprachenlernen in der Kita am Beispiel von WITAJ“,

Fortbildung von PONTES und WITAJ-Sprachzentrum in Rohne, J. Kaulfürstowa

22.05.2014 Vortrag zur Bildung nach WITAJ für Eltern und Gemeinderäte in

Nebelschütz, J. Kaulfürstowa

17.06.2014 Vortrag „Frühe Zweisprachigkeit als Chance für die Grenzregion“ zur

Konferenz „Zwei Kitas – Begegnung, Sprache, Nachbarschaft“ in Bad Muskau,

J. Kaulfürstowa

05.11.2014 Vortrag zur Bildung nach WITAJ zum Elternabend in der Kita

„Knirpsenland“ in Bautzen, J. Kaulfürstowa

Vorträge vor kommunalen Angestellten im Auftrag der Schule für niedersorbische

Sprache und Kultur (immer mit einem Anteil über die Arbeit und Aufgaben des

WITAJ-Sprachzentrums), M. Norbergowa

Vorträge über das WITAJ-Projekt und die Zweisprachigkeit zu Elternabenden in

WITAJ-Gruppen, G. Heyderowa

Vorträge zur sorbischen Bildung und der Tätigkeit des WITAJ-Sprachzentrums in

jedem Semester in Seminaren der Potsdamer Universität

2.4 Projektarbeit

Das WITAJ-Sprachzentrum hat 2013/2014 zum Beispiel folgende Projekte organisiert (außer

den Internaten)

in der Niederlausitz

ständige Projekte der Niederlausitz wie Schule im Grünen, WITAJ-Camp oder

Familiennachmittag, die sorbische BTU-Rallye für die 6. Klasse, Projekttage im

Museum für die 3. Klasse, Kindertheatertage, Projekte in Schulen, Comic- und

Kunstwettbewerbe

abgeschlossene Projekte der Niederlausitz, z. B. Schulprojekte zur sorbischen

Sprache, Wettbewerb “Serbska rěc - za co? Die 10 besten Gründe Wendisch zu

lernen”, 3-monatiger Intensivkurs für Erzieherinnen, Herausgabe des Schultimers

2014/15

noch weiter laufende Projekte der Niederlausitz: Karten für WITAJ-Schulen,

Fachberaterin für den vorschulischen WITAJ-Bereich

Leitung und Organisation des Einsatzes muttersprachlicher Helfer und Helferinnen in

Kindergärten mit Mitteln des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes

Brandenburg, G. Heyderowa

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in der Oberlausitz:

mehrtägige Großprojekte, u. a. Familiennachmittag, Lesewettbewerb, Lesenacht,

Folklorefestival, Fest der sorbischen Sprache in Radibor, Theatertage, Feriencamp

monatlich sorbischsprachige Angebote in vier WITAJ-Gruppen

Tagesprojekte, u. a. Schlingel-Festival in Chemnitz, Bundesweiter Vorlesetag,

Sorbischer Tag für Schüler der Sorbischen Oberschule Radibor in Seifhennersdorf,

Fest der sorbischen Sprache an der GS Schleife

Mitwirkung bei Familiennachmittagen der Domowina-Regionalverbände in Guttau

und in Hoyerswerda

außerordentliches Projekt im Bischof-Benno-Haus zum Thema “Zweisprachigkeit ist

cool - von A bis Z” - Großeltern auch verschiedenen Regionen Sachsens weilten dort

mit ihren Enkelkindern zu Begegnungstagen. Das Projekt umfasste drei

Veranstaltungen zum Thema “Sorben”.

Projekttage mit Schülern am Lessing-Gymnasium in Hoyerswerda, Ralbitz, Räckelwitz,

Baruth, Neschwitz, ...

Unterstützung bei der Gestaltung der Feriensprachcamps in Jerischke und

Kleinbademeusel

Projekttage mit deutschen Schülern in Dresden (SMWK) und mit polnischen Schülern

in Bautzen

Begleitung einer Jugendlichen während des FSJ Kultur gemeinsam mit der LKJ

Sachsen

Fortbildungsveranstaltung für Lehrerinnen zum Theaterspielen im Rahmen eines

Festes

Theaterkindergarten

unterrichtsergänzende Materialien

o Karte „Kulow a Wojerecy“ [Wittichenau und Hoyerswerda]

o „Mój pisany předšulski zešiwk“ [Mein buntes Vorschulheft] I und II

o DVD mit sorbisch synchronisierten Kurzfilmen

o Kniebuch „Mój mały ptačk“ [Mein kleiner Vogel] (didaktisches Material für

Kindergärten)

Für einige Projekte hat das WITAJ-Sprachzentrum Drittmittel des Brandenburgischen

Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, des Domowina Regionalverbandes Niederlausitz

(Vattenfall-Mittel), Lokaler Aktionspläne gegen Rechtsextremismus, fremdenfeindliche und

antisemitische Tendenzen der Stadt Cottbus, des Landkreises Spree-Neiße und Dahme-

Spreewald eingeworben.

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Die Jugendsozialarbeit in der Oberlausitz wird überwiegend aus Mitteln des Landkreises

Bautzen und des Sächsischen Ministeriums für Soziales und Verbraucherschutz finanziert.

Das Projekt Awareness-Raising-Tools for Language Diversity wurde durch die EU gefördert.

Internatsprojekte waren u. a.:

Cottbus (2013/14: Ø 25 Schüler) Bautzen (2013/14: Ø 48 Schüler)

- Gestaltung des Archivs und der Chronik

- Tag der offenen Tür

- Basteln von Neujährchen

- Vogelhochzeit und Backen von

Teigvögeln

- Bewirtung des Fastnachtsumzuges des

Niedersorbischen Gymnasiums

- Verzieren von Ostereiern und

Osterfeuer mit sorbischen Liedern,

Malen im Altenheim

- Besuch einer Theatervorstellung der

12. Klasse

- Besuch des Filmfestivals - sorbischer

Film

- Lesung mit Ch. Piniek und I. Hustädt

- Begrüßung mit Brot und Salz (BTU, in

der Stadt)

- LAP – Aufkleberaktion

- Internatsfest

- Kirmes - wir kochen sorbische Gerichte

- Jänschwalder Bescherkind/

Weihnachtsfeier/Nikolaus

- Kunstkurs

- wir kümmern uns um Gräber sorbischer

Persönlichkeiten

- verschiedene Abende (Fasching,

Halloween, Bowling, Referate,

Filmabende)

- wöchentlich: Sport

- Filmprojekt – Leben im Internat (auf

Youtube und Facebook)

- Arbeit mit den Eltern (Versammlung,

- Video-tea

- Fasching – Backen von Pfannkuchen,

Zampern

- Verzieren von Ostereiern und Basteln für

Ostern/Frühling (ein Mal auch mit den

Eltern)

- Maibaumwerfen – Winden des Kranzes,

Tanz, Programm

- Besuch des Sorbischen Museums/

Theaters

- wöchentlich: Sport in der Turnhalle

(Gymnastik, Volleyball, Basketball),

4 Turniere

- Projekt „Besucht uns“ –

Internatsbewohner laden ihre Mitschüler

ein und zeigen das Internat

- monatlich: Internatsabend

„Unterhaltung in der Küche“

- „Pawk“ stellt seine Arbeit im Internat vor

- Yoga-Kurs mit sorbischem

Physiotherapeuten bzw. -terapeutin

- Frühjahrsfest im Altenheim am

06.03.2013

- monatlich: Kreis junger Journalisten

(Serbske Nowiny)

- Mitwirkung bei wissenschaftlicher Studie

zur Entwicklung sorbischer Jugendlicher

- Workshop „Airbrush“

- Projekt „Herbst“

- monatlich: „Kommt tanzen“

- Häkelkurs

- Basteln von Geschenken zum Muttertag

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Verabschiedung der 12. Klasse,

Kahnfahren/Paddeln)

- Mitgestaltung des CDU-Sommerfestes

- Projekt „Erntedankfest“– kochen, backen

- Erlebnispädagogik – interaktive Spiele

- Advent und Weihnachten: Basteln,

Programm für die Weihnachtsfeier im

Altenheim

- monatlich: Computer-Workshop

2.5 Jugend- und Sozialarbeit

2.5.1 Mobile Jugendarbeit

Die Sozialarbeiter knüpfen Kontakt zur Jugend im Landkreis Bautzen, insbesondere in den

Gemeinden des Verwaltungsverbandes “Am Klosterwasser”. Regelmäßig besuchen sie

Jugendclubs, Cliquen und Gruppen. Den Jugendlichen bieten sie Hilfe und Unterstützung im

Zusammenhang mit privaten, schulischen und beruflichen Problemen. Die Sozialarbeiter

führen gemeinsam mit den Jugendlichen Projekte durch und knüpfen Kontakte zwischen den

Jugendlichen auf dem Lande. Wichtig ist ihnen, die Angebote auch in sorbischer Sprache

durchführen zu können.

Projekte in den Jahren 2013/14 waren zum Beispiel:

48-Stunden-Aktion

Open-air-Kino im Rahmen des Folklorefestivals in Crostwitz

Kinderbelustigung zum X. internationalen Folklorefestival 2013

Präventionsprojekt „Piwa, wina, palenca za dobry cocktail njetrjeba!“ [Bier, Schnaps

und Wein müssen im guten Cocktail nicht sein!”

Gesprächsrunden in 3 Jugendclubs zum Thema „Młodźina na kraju – moja wjeska,

moje perspektiwy, mój přichod“ [Jugend auf dem Land - mein Dorf, meine

Perspektiven, meine Zukunft”

Jugendjahresplaner 2014

Bildungsreise für Studenten nach Prag

Aktion „Budyšin wostanje pisany“ [Bautzen bleibt bunt]

Jugendjahresplaner 2015

Girls-Day (gemeinsame Aktion der Träger freier Jugendhilfe im Kreis Bautzen)

Filmnacht in Horka

Unterstützung der Jugendclubs bei der Gründung eines eigenen Vereins

Gesprächsrunde im Jugendclub Crostwitz zum Thema „Młodźina a Domowina“

[Jugend und Domowina]

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Informationsveranstaltung „Prawicarsce motiwowana namóc – kak z tym

wobchadźamy?“ [Rechtsextremistisch motivierte Gewalt - wie gehen wir damit um?]

2.5.2. Schulsozialarbeit

Das Team für Schulsozialarbeit begleitet Schülerinnen und Schüler bei ihrer Entwicklung zum

erwachsenen Menschen. Außerdem werden Kompetenzen zur Lösung persönlicher und

sozialer Probleme und Herausforderungen gefördert. Eine weitere Aufgabe ist die Förderung

der Persönlichkeitsentwicklung. Erfahrungen eigener Stärken und Schwächen, kritisches

Denken und kreatives Basteln oder die Beschäftigung mit aktuellen Themen beeinflussen

dies positiv. Schulsozialarbeit wird an folgenden Oberschulen geleistet:

Sorbische Oberschule „Michał Hórnik“ Räckelwitz

Sorbische Oberschule „Dr. Marja Grólmusec“ Radibor

Sorbisches Schul- und Begegnungszentrum Bautzen (endete im Febr. 2014)

Oberschule „Korla Awgust Kocor“ Wittichenau

Projekte in den Jahren 2013/14 waren zum Beispiel:

„Mädchenkreis“, regelmäßig

Selbstverteidigungskurs

Pflege sorbischer Osterbräuche

Verständigung über Verhaltensnormen

Schüler und Eltern sammeln für Schüler in Meißen (Hilfe für Flutopfer)

Fragebogen „Sei nicht klein, misch dich ein!“ (gemeinsame Aktion mit den Trägern

der Jugendhilfe im Kreis Bautzen)

Hilfsaktion für Flutopfer in Stadt Wehlen

Projekt zur Kirmes

Bundesweiter Vorlesetag

Tag der offenen Tür an der Oberschule „K. A. Kocor“ in Wittichenau

Projekt zum Thema Mobbing

Beschäftigungsangebot in den Ferien

Schülerseminar „Demokratija w šuli“ [Demokratie in der Schule]

Girls- & Boys-Day

Prävention gegen Gewalt

Projekttage zur Festigung der Kompetenzen für die 5. Klasse

Konzentrationstraining

Arbeit mit dem Schülerrat

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Projekt zum Thema „Internet, socialne syće & co.“ [Internet, soziale Netzwerke &

Co.]

Projekt zum Thema Pubertät

Projekt zu sorbischen Sprichwörtern

Projekt zum Thema Polizei

Projekt zum Welt-AIDS-Tag

Projekt zur Berufsorientierung – sorbisches regionales Handwerk

2.5.3 Familienbildung

Die Familienbildung umfasst die Unterstützung und Bildung von Familien. In Projekten und

Vorträgen sollen sich die Eltern mit den eigenen Werten und Ansichten auseinandersetzen,

eigene Erziehungskompetenzen verbessern und erweitern und so ihr Familienleben

bereichern. Das WITAJ-Sprachzentrum bot bis zum Juni 2013 einen Mutter-Kind-Kreis in

Crostwitz an. In Zukunft wird die Familienbildung in die Schulsozialarbeit integriert bzw.

werden Veranstaltungen und Gespräche für Eltern nach Bedarf durchgeführt.

Zum Bereich der Familienbildung zählt auch der Familiennachmittag in Crostwitz. Außerdem

beteiligt sich das Sozialteam am Familiennachmittag in Wartha.

Die Jugendsozialarbeit wird auf Grundlage eines Vertrages mit dem Kreis Bautzen

durchgeführt. Dieser Vertrag wurde bis zum 31.12.2016 verlängert. Zum 01.01.2015 wurde

die Jugendsozialarbeit in drei Regionalteams gegliedert. Das sorbische Team ist in allen drei

Regionalteams (Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda) vertreten.

Dr. Beate Brězan

Leiterin des WITAJ-Sprachzentrums

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Programm DOMOWINA – 2025 Verbundenheit – Offenheit – Verantwortung

- deutsch -

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Präambel

Die Gründung der Domowina 1912 als Dachverband sorbischer Vereine war ein bedeutender Wendepunkt in der sorbischen Geschichte, denn dadurch wurde der Wille zum Zusammenschluss der Kräfte in der sorbischen Bewegung klar zum Ausdruck gebracht und erstmals umgesetzt. Nach der friedlichen Revolution vor 25 Jahren hat sich die Domowina zu einem politisch unabhängigen Dachverband der Sorben und der sorbischen Vereine umstrukturiert und sie ist damit offen für alle sorbischen Vereine und Vereinigungen und für jeden Sorben. Nachdem die Domowina im Jahre 2012 – Rückschau haltend auf Erfolge und Niederlagen sowie Fehler bei ihrem Wirken im sorbischen Volk – ihr 100. Gründungsjubiläum feierte, ist es an der Zeit, die Stellung der Domowina in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts neu zu definieren und Zukunftsvisionen zu entwickeln. Die folgende Programmatik hat zum Ziel, Impulse zu geben für ein langfristiges Wirken der Domowina bis 2025. Als ihre die wichtigste Aufgabe bleibt weiterhin, in ihrer gesetzlich anerkannten Funktion als Vertreterin der Interessen des sorbischen Volkes zur Erhaltung und Entwicklung des Sorbischen beizutragen. Insbesondere in den Hauptversammlungen soll diese Programmatik durch die Analyse des erreichten Standes der Bemühungen weiter entwickelt und mit konkreten Maßnahmen unterlegt werden, damit das vorliegende Dokument umgesetzt wird.

An die Arbeit!

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Handlungsprämissen der Domowina

Verbundenheit

Überall, wo es Sorben gibt, sollte die Domowina für sie und mit ihnen zusammen arbeiten. Unsere Geschichte, Kultur, Sprache, das Bewusstsein der eigenen Besonderheit und schließlich die gemeinsamen Bemühungen für das Sorbische – alles das verbindet uns. Die regionenübergreifende und gegenseitige Hilfe und die wechselseitige patriotische Arbeit unter dem Dach der Domowina sind Ausdruck und Aufgabe unserer Verbundenheit. Wir fördern die sorbischen regionalen Besonderheiten und verbreiten Wissen über sie. Durch die Aktivitäten der Domowina werden die verschiedensten Partner in und außerhalb der Lausitz vereint. Dabei setzten wir uns für die gezielte Einbeziehung sorbischer Inhalte in das öffentliche Leben ein.

Offenheit

Die Domowina bietet allen Sorben und Freunden der Sorben eine Gemeinschaft, unabhängig davon, ob sie in oder außerhalb der Lausitz leben und sie als Einzelpersonen oder innerhalb eines Domowina-Mitgliedsvereins oder Regionalverbands in ihr wirken möchten. Wir unterstützen weiterhin das gesetzlich festgeschriebene Prinzip des freien Bekenntnisses zum Sorbischen, was jedem Interessenten den Zugang zum sorbischen Leben ermöglicht. Wir fördern verstärkt das Erlernen und die Anwendung der sorbischen Sprache. Wir regen verschiedenste Möglichkeiten zur Beteiligung am sorbischen gesellschaftlichen Leben an und festigen damit das gemeinsame geschichtliche und sorbische Bewusstsein. Wir handeln verantwortungsvoll und transparent für die gesamte Lausitz und alle Sorben.

Verantwortung

Die Domowina unterstützt die Regionalverbände und Mitgliedsvereine bei ihrem gemeinsamen Wirken. Deren Mitglieder sollten sich stärker als bisher als Mitglieder des Dachverbandes verstehen und bekennen. Überall, wo es Sorben gibt, sollte die Domowina Verantwortung übernehmen und im Sinne der sorbischen Interessen agieren. Sie soll die Jugend als ihre Zukunft in die sorbischen Aktivitäten einbeziehen und dafür entsprechende Arbeitsformen entwickeln. Wir machen jedem Domowina-Mitglied bewusst, dass er durch sein persönliches Wirken und Handeln die Sorben repräsentiert. Wenn wir eine Zukunft für das Sorbische wollen, sollte sich jeder Einzelne nach seinen Möglichkeiten dafür einsetzen. Besonders die Mitglieder in den Wahlfunktionen sind zu aktivem Auftreten und tatkräftigem Wirken für das sorbische Volk aufgefordert.

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I. Wer und was wir sind

Die Domowina ist der Bund Lausitzer Sorben, der aus Regionalverbänden und Vereinen besteht. Auch Freunde der Sorben können Mitglied sein. Ihre Mitglieder als Gemeinschaft engagierter Sorben und sorbischer Vereine sowie die Einbeziehung von Verbündeten in die sorbischen Bemühungen bilden die Grundlage für das gesamte Wirken der Domowina. Der Schutz, die Förderung und die Entwicklung der sorbischen Sprache, des Lebensraums, der Kultur und der Identität der Sorben sowie die Bemühungen um mehr Selbstbestimmungsrechte in den sorbischen Belangen in Richtung kulturelle Autonomie sind die Hauptziele unseres friedlichen gemeinsamen Wirkens. Die Domowina ist auf der Grundlage des Sorben-/Wenden-Gesetzes des Landes Brandenburgs und des Sorben-Gesetzes Sachsens des Freistaates Sachsen die gesetzlich anerkannte Interessensvertreterin des sorbischen/wendischen Volkes. Deshalb ist sie ihren Mitgliedern sowie dem gesamten sorbischen/wendischen Volk verpflichtet.

II. Unsere Handlungsgrundlage

Die Domowina bekennt sich zur Verfassung der Bundesrepublik Deutschland und damit zu den Grundlagen der Gesellschaft in unserem Land. Die Sorben sind aufgrund ihrer Geschichte, Sprache, Kultur und Identität ein eigenständiges Volk. Sie sind gleichberechtigte Staatsbürger und integrierter Bestandteil der Bevölkerung unseres Landes und des deutschen Staates. Zugleich sind sie als ein Volk Europas den Grundsätzen von Freiheit und Frieden verpflichtet. Aus diesem Selbstverständnis heraus ist das sorbische Volk aus unserer Sicht ein gleichwertiger Bestandteil der europäischen Völkergemeinschaft. Zur Förderung des Selbstbewusstseins als Sorben und zur Anregung des europäischen Gedankens unterstützt die Domowina aktiv internationale Kontakte der Sorben, insbesondere zu den slawischen Nachbarn sowie zu anderen nationalen Minderheiten, Volksgruppen und kleinen Völkern.

III. Die Mitgliedschaft und die Domowina

Die aktive Mitarbeit der Regionalverbände und der überregionalen Vereine, das verantwortungsvolle Mitwirken der Einzelmitglieder und die zielgerichtete Arbeit der Organe des Dachverbands bei der Umsetzung von Satzung, Programm und Beschlüssen der Domowina-Hauptversammlungen bilden die Grundlage aller Aktivitäten im Dachverband. In die Bildung von Grundsatzentscheidungen sollen unsere Mitglieder werden. Jede natürliche Person und jeder Verein, welche/r die Domowina-Satzung und das Domowina-Programm anerkennt und sie aktiv umsetzen möchte, kann Mitglied im Dachverband werden. Wir fördern und unterstützen die Zusammenarbeit der Organe des Dachverbands mit den in der Domowina organisierten Regionalverbänden und Vereinen und den assoziierten (ausländischen) Vereinen. Sie leistet weiterhin eine verantwortungsvolle Arbeit im Rahmen von internationalen Organisationen, wie FUEV, JEV und CIOFF.

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IV. Wirkungsbereiche der Domowina

1. Domowina-Regionalverbände und überregionale Vereine

Die Domowina-Regionalverbände mit ihren Mitgliedsgruppen und Vereinen und die überregionalen Fachvereine mit ihren Unterstrukturen stellen die Vereinigungen unter dem Dach der Domowina dar und bilden die Basis für das gemeinsame Wirken des Dachverbandes. Gemeinsam sollten noch aktiver weitere Mitglieder, Gruppen und Vereine zur Stärkung unserer Mitgliedschaft geworben werden. Die Domowina fördert ihre gegenseitigen Kooperationen und die Zusammenarbeit der Regionalverbände und überregionalen Vereine und unterstützt sie bei ihren Vorhaben. Die neuen Medien und neue Kommunikationsformen sowie neue Versammlungsformen der Sorben sind für die weitere Arbeit der Domowina unverzichtbare Arbeitsmittel.

2. Domowina – Vertreterin aller Generationen von Sorben

In der Domowina sind alle Generationen vertreten. Die Bedürfnisse der einzelnen Altersgruppen sollen noch besser berücksichtigt werden, um das generationsübergreifende Miteinander zu fördern. Im Mittelpunkt stehen hier vor allem die Familien, die Jugend und der Nachwuchs.

3. Sorbische Sprache

Die sorbische Sprache ist neben dem freien Bekenntnis zum Sorbischen das wesentlichste Identifikationsmerkmal der Sorben. Deshalb setzen wir uns gemeinsam für die lebendige und selbstverständliche Präsenz der sorbischen Sprachen im öffentlichen Leben und für die Zwei- bzw. Mehrsprachigkeit in der Lausitz ein. Der Schutz, die Anwendung und Revitalisierung der ober- und niedersorbischen Sprache und die Bemühungen um die Erhaltung und Belebung der sorbischen lokalen Dialekte, wie zum Beispiel des Schleifer Sorbisch, sind unsere wichtigste gemeinsame Aufgabe. Deshalb unterstützt die Domowina die Entwicklung von sprachfördernden Maßnahmen und alle sprachplanerischen Aktivitäten. Sie fordert konkrete Maßnahmen der Bundes-, Landes- und der kommunalen Instanzen zum Schutz und zur Förderung der sorbischen Sprache.

4. Sorbisch-spezifische Bildung und Nachwuchs

Die sorbisch-spezifische Bildung dient der Stärkung der Identität des Einzelnen und ist eine wichtige Aufgabe der Domowina. Wir setzen uns dafür ein, dass die sorbisch-sprachige Erziehung in den Kindergärten immer gezielter gefördert wird und der zweisprachige Unterricht an den Schulen gesichert ist.

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Die sorbische Geschichte, die sorbische Kultur und Sprache sollten durch fächerübergreifende Maßnahmen und geeignete pädagogische Formen weiterhin vermittelt werden. Unsere Regionalverbände und Mitgliedsvereine sollen sich verantwortungsbewusst mit um schulische und außerschulische Angebote kümmern. Vor allem in der Niederlausitz sollen auf diese Weise die bisherigen Bildungserfolge auf dem Gebiet der Sprachrevitalisierung beibehalten und durch die Schaffung neuer Sprachräume gesichert werden. Auch die sorbischen Pädagogen sind aufgefordert, sich ihres sorbischen und gesellschaftlichen Auftrages als Lehrer bewusst zu sein. Die wichtigsten Keimzellen für die sorbisch-spezifische Bildung des Nachwuchses sind aber die Familien und ihre verschiedenen Formen sowie eine breitere sorbische Gemeinschaft. Mit dem Ziel, in der jungen Generation ein gesundes sorbisches Selbstbewusstsein zu verankern, führt die Domowina alle Akteure in einer Gemeinschaft zusammen und regt sie zum gemeinsamen Wirken an.

5. Kultur und Kunst

Die sorbische Kulturarbeit und die Förderung von Kunst sind wichtige Stützpfeiler für den Erhalt der Identität unseres Volkes und die Entwicklung des Sorbischen und zugleich Botschafter unseres Volkes. Deshalb erachten wir in der Domowina ihre Förderung als wichtig. Wir kümmern uns um die Unterstützung unserer Laienkulturgruppen durch die sorbischen Kulturinstitutionen. Wir fördern den Austausch und Delegierungen unserer Kulturgruppen insbesondere in das slawische Ausland und unterstützen den Austausch mit Kulturgruppen europäischer Minderheiten. Im Bereich des Kulturtourismus fordern wir die gebührende Präsentierung sorbischer Inhalte, an erster Stelle bei der zweisprachigen Beschilderung. Wir unterstützen einen sanften Tourismus, durch welchen Gäste die sorbische Kultur in der Lausitz authentisch erleben können.

6. Wirtschaft

Die Wirtschaft ist das Rückgrat der Lausitz und beeinflusst die Situation unserer Heimat und des sorbischen Volkes unmittelbar. Mit der Förderung unserer regionalen Besonderheit steigern wir die Attraktivität unserer Region für die Wirtschaft. Vor allem die Zwei- und Mehrsprachigkeit ist ein Merkmal, das für die Lausitzer Unternehmen ein Standortvorteil ist. Deshalb unterstützen wir alle Maßnahmen, durch welche Firmen, Händler und Gastwirte zur Nutzung der sorbischen Sprache angeregt werden. Wir setzen uns für die Kooperation der Lausitz mit den Grenzregionen in Polen und Tschechien ein. Die sorbische Sprache und Kultur sollten stärker in die Regional-, Kommunal- und Landesplanung einbezogen werden. Wir achten darauf, dass der deutsch-sorbische/wendische Charakter des Siedlungsgebietes erhalten bleibt.

7. Politische Partizipation

Die Domowina vertritt aufgrund der Regelungen des Sorben- und des Sorben-/Wenden-Gesetzes die Interessen des sorbischen Volkes. Sie kümmert sich um die

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Erweiterung der Mit- und Selbstbestimmungsrechte und -pflichten insbesondere in sorbischen politischen Belangen, kulturellen und Bildungsangelegenheiten. Wir verhandeln mit allen demokratischen politischen Parteien, Abgeordneten und Gremien auf kommunaler, Landes-, Bundes- sowie europäischer Ebene. Wir garantieren die politische Artikulierung der Sorben im Interesse der Umsetzung der sorbischen Belange und der Durchsetzung unserer Rechte und delegieren mit diesem Ziel sorbische Vertreter in die Beratungs- und Entscheidungsgremien. Die Räte, Beiräte und Ausschüsse sowie die Beauftragten bzw. Bevollmächtigten für Minderheitenangelegenheiten oder die Belange der Sorben sind wichtige Partner und Multiplikatoren bei der Realisierung der sorbischen Interessen auf allen politischen Ebenen. Mit unserer politischen Arbeit sichern wir die Erhaltung der notwendigen finanziellen Grundlagen für die sorbischen Bedürfnisse durch eine Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen sowie weitere Fördermittel.

8. Beziehungen zu unseren Nachbarn in und außerhalb der Lausitz

Eine wichtige Aufgabe der Domowina ist die weitere Verbreitung von sorbenkundlichem Wissen in und außerhalb der Lausitz, die Unterstützung lokaler Akteure bei der Förderung der sorbischen Sprache und Kultur und ihrem Bekenntnis zu den sorbischen Wurzeln, um so zur Gleichwertigkeit der Sorben und der sorbischen Sprache beizutragen. Die Deutschen sind unsere Nachbarn, wir pflegen mit ihnen und allen anderen Einwohnern ein friedliches und von gegenseitiger Solidarität geprägtes Zusammenleben in der Lausitz. Wir erwarten aber auch, dass unsere geistig-kulturellen Werte geachtet und geschützt werden. Auf Erniedrigungen und Angriffe sollen die zuständigen Instanzen entsprechend und klar reagieren. Wir werben für die Zweisprachigkeit bzw. Mehrsprachigkeit und unterstützen alle darauf abzielenden Maßnahmen.

9. Internationale Beziehungen

Die Domowina pflegt und fördert Kontakte mit anderen Völkern. Kulturaustausch, Besuche unserer europäischer Nachbarn und das gegenseitige Kennenlernen dienen der Stärkung der Identität der Sorben. Vor allem unsere slawischen Brüder und Schwestern sowie die Minderheiten im In- und Ausland sind für uns weiterhin starke Partner. Wir pflegen die bisherigen und begrüßen neue ausländische Kontakte mit der Domowina vor allem auf der Ebene unserer Mitgliedsvereine.

10. Wirken in der Öffentlichkeit

Mit Hilfe der modernen medialen Möglichkeiten verbreiten wir sorbenkundliches Wissen. Über die Arbeit der Domowina, insbesondere ihrer Gremien, wird die Öffentlichkeit regelmäßig durch Pressemitteilungen, die Vereinszeitschrift “Naša Domowina”, unsere Internet-Seite und auf andere Art informiert. Für die Mitarbeit in der Domowina werben wir aktiv. Dabei ist Transparenz die beste Form der Werbung.

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Außerdem ist die Vermittlung von Wissen über die Situation und die Herausforderungen, denen sich das sorbische Volk gegenüber sieht, die Aufgabe eines jeden in der Domowina wirkenden Akteurs. Wir achten auf die gleichwertige Berücksichtigung der obersorbischen und niedersorbischen Schriftsprache.

11. Sorbische Institutionen

Die Domowina fördert die Zusammenarbeit zwischen den sorbischen Institutionen und anderen Trägern sorbischer Interessen. Sie bewegt dazu, die Dienstleistungen der sorbischen Institutionen zu nutzen, sie zu fordern und die Angebote damit aktiv zu beeinflussen. Gemeinsame Projekte und Kooperationen der Institutionen tragen zu einem fruchtbringenden Wirken für die Sorben bei. Zugleich fordert die Domowina alle sorbischen Institutionen auf, ihre Angebote auch Sorben außerhalb der Lausitz zugänglich zu machen

12. Schutz des sorbischen Siedlungsgebietes

Die gesetzlich festgelegten Kommunen, die dem sorbischen Siedlungsgebiet angehören, sind für die Domowina eine wichtige Grundlage für die Definierung der Verpflichtungen zur Förderung der sorbischen Sprache und Kultur. Zugleich ist das sorbische/wendische Siedlungsgebiet Brandenburgs und Sachsens für die Domowina das einheitliche Hauptwirkungsgebiet. Sein Schutz ist eine wesentliche Aufgabe beim Wirken der Domowina. Die Domowina nutzt alle realen Möglichkeiten, um jedweden weiteren Eingriff in die Kommunen, die dem sorbischen Siedlungsgebiet angehören, in Verbindung mit der Rohstoffförderung abzuwehren, der mit Umsiedlungen oder anderen Verlusten für die sorbische Substanz verbunden ist. Die Domowina bietet den von Umsiedlungen betroffenen Kommunen nichts desto trotz ihre volle Unterstützung beim Ausgleich sorbischer Substanzverluste an. Sie fordert den langfristigen und geordneten Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung sowie ein staatliches Förderprogramm für den Strukturwandel in der Lausitz.

13. Das sorbische religiöse Erbe

Die Domowina betrachtet das reiche Erbe an religiösen sorbischen Traditionen und Bräuchen als unentbehrlichen Bestandteil des sorbischen Lebens auch für die zukünftigen Generationen. In der aktiven Pflege dieser Traditionen und Bräuche sieht die Domowina einen wichtigen Grundpfeiler für die Bildung und Stärkung der sorbischen Identität. In den sorbischen katholischen Kirchengemeinden stellt die Kirche einen wichtigen Sprachraum für alle Generationen dar. Die Domowina fordert ihre Regionalverbände und Mitgliedsvereine auf, sich auch in Zukunft für ein vielfältiges Angebot im sorbischen religiösen Leben in ihren Kirchengemeinden zu engagieren. In den evangelischen Kirchspielen des sorbischen Siedlungsgebietes bilden die religiösen Veranstaltungen wichtige Sprachräume für die evangelischen Sorben. In der

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Arbeit der in diesem Bereich aktiven Gruppen sieht die Domowina einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung unserer Muttersprache.

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Arbeitsrichtlinien der

Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V.

Entwurf für die 17. Hauptversammlung

am 28.03.2015

Vorwort

In den Arbeitsrichtlinien werden die allgemeinen Ziele des Programms “Domowina 2025” für den Zeitraum zweier Jahre bis zur nächsten Hauptversammlung 2017 sowie die längerfristigen Vorhaben für den Gesamtzeitraum des Programms 2025 konkretisiert. Nach der Verabschiedung durch die Domowina-Hauptversammlung bilden sie die Arbeitsgrundlage für die gewählten Gremien des Dachverbandes sowie die der Domowina zugehörigen Regionalverbände und Mitgliedsvereine. Der Stand der Umsetzung der in den Arbeitsrichtlinien festgelegten Aufgaben soll in den Hauptversammlungen analysiert werden. Auf dieser Grundlage sollen die Arbeitsrichtlinien aktualisiert werden. Die Umsetzung der Richtlinien koordiniert der Bundesvorstand mit seinem Präsidium und den Arbeitsausschüssen. Die Regionalverbände und Mitgliedsvereine werden in die Erarbeitung der Richtlinien und die Umsetzung der Aufgaben einbezogen. Mit der Verabschiedung der neuen Arbeitsrichtlinien auf der 17. Domowina-Hauptversammlung am 28.03.2015 in Dreikretscham werden alle bisherigen Ausführungen der Arbeitsrichtlinien ersetzt.

Die Wirkungsbereiche sind wie folgt aufgeteilt:

x. Wirkungsbereich

x.1. kurzfristige Aufgaben, die bis zur nächsten Hauptversammlung im Jahre 2017 teilweise oder

komplett abzuarbeiten sind

x.2. längerfristige Aufgaben, die ständig oder über einen längeren Zeitraum realisiert werden. Das

können auch ständige Aufgaben sein, die nicht als zeitlich begrenzt betrachtet werden können

x.x.x. konkrete Aufgaben in dem entsprechenden Bereich

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

Wirkungsbereiche der Domowina und daraus

resultierende Aufgaben

1. Die Domowina-Regionalverbände und überregionalen Vereine

Aufgaben, die sich hauptsächlich auf die Gegebenheiten innerhalb der Vereine, den gegenseitigen Umgang und die Arbeit mit der Mitgliedschaft des Dachverbandes beziehen.

1.1. Kurzfristige Aufgaben

1.1.1. Die Domowina realisiert die Aufgaben ihres Konzepts zur Verbesserung der internen und externen Kommunikation. Dabei setzt sie verstärkt auf die neuen Möglichkeiten der digitalen Kommunikation.

1.1.2. Die Regionalverbände und Vereine werben neue Mitglieder in ihre Reihen und unterstützen die Entstehung neuer Gruppen und Vereine. Wichtig ist, dass alle Generationen in die gemeinsame Arbeit einbezogen werden.

1.2. Längerfristige Aufgaben

1.2.1. Die Domowina nutzt die Möglichkeit, außerhalb der Lausitz agierende sorbische1 Vereinigungen in ihre Arbeit einzubeziehen.

1.2.2. Die Domowina pflegt durch die Arbeit mit den assoziierten Vereinen die entsprechenden Kontakte und den Kulturaustausch mit den Freunden sowie den Nachkommen der Sorben in Tschechien, Polen, Australien und Amerika.

2. Die Domowina – Vertreterin aller Generationen von Sorben2

Aufgaben, die auf die Verbesserung und die Förderung des generationsübergreifenden Wirkens abzielen.

2.1. Kurzfristige Aufgaben

2.1.1. Die Domowina bemüht sich bis zur 18. Hauptversammlung um die dauerhafte Sicherung zweier fester Jugendkoordinator-Stellen in der Nieder- und Oberlausitz.

1 Die Bezeichnung „sorbisch“ ist gleichberechtigt mit der in Brandenburg gebräuchlichen Bezeichnung “sorbisch/wendisch” zu verstehen. 2 Der Begriff „Sorben“ bezieht sich gleichberechtigt sowohl auf die Bezeichnung „Sorben/Wenden“ nach Artikel 25 der Verfassung des Landes Brandenburg als auch auf die Bezeichnung „Sorben“ nach Artikel 6 der Verfassung des Freistaates Sachsen.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

2.1.2. Die Domowina initiiert Jugendbildungsprojekte zu sorbischen politischen Themen. Dazu wird gemeinsam mit der Jugend ein Plan der entsprechenden Vorhaben erarbeitet.

2.2. Längerfristige Aufgaben

2.2.1. Das WITAJ-Sprachzentrum führt gemeinsam mit den Regionalverbänden und weiteren Partnern Schadźowanka-Veranstaltungen (Familiennachmittage) für die Familien durch.

2.2.2. Auf der Grundlage des Vertrags mit dem Landkreis Bautzen leistet das WITAJ-Sprachzentrum im Auftrag der Domowina Aktivitäten im Bereich Jugendsozialarbeit.

2.2.3. Im Schleifer Kirchspiel unterstützt der Regionalverband Jakub Lorenz-Zalěski die Jugendsozialarbeit an den Schulen und stärkt damit die sprachliche Bildung und die sorbische Identität der jungen Generation.

3. Sorbische Sprache

Aufgaben, deren Umsetzung zu Schutz, Anwendung, Bewahrung und Revitalisierung der Sprache3 beitragen.

3.1. Kurzfristige Aufgaben

3.1.1. Die Domowina unterstützt gemeinsam mit dem Sorben-/Wenden-Rat Brandenburgs die Entwicklung eines Maßnahmenplans der brandenburgischen Regierung zur Ermutigung und Belebung der Anwendung der sorbischen/wendischen Sprache in Brandenburg.

3.1.2. Auf der Grundlage der Empfehlungen des Maßnahmenkatalogs zur Ermutigung und Stärkung der sorbischen Sprache in der Öffentlichkeit des Landes Sachsen lässt das WITAJ-Sprachzentrum eine Liste sorbischer Vornamen erstellen, die mit Unterstützung des SMWK allen öffentlichen Ämtern zur Verfügung gestellt wird. Zugleich bemühen wir uns um das gleiche Vorgehen in Brandenburg.

3.1.3. Der Bundesvorstand führt eine Konferenz zur Situation der sorbischen Sprache durch.

3.2. Längerfristige Aufgaben

3.2.1. Die Domowina fordert und unterstützt die Umsetzung des Maßnahmenplans der sächsischen Staatsregierung zur Ermutigung

3 Der Begriff sorbische Sprache meint den Sprachenkanon, der aus der obersorbischen und niedersorbischen Schriftsprache, ihren regionalen Varianten sowie dem Schleifer Sorbisch besteht.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

und Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache.

3.2.2. Die Domowina bemüht sich um den stärkeren Gebrauch der nieder- und obersorbischen Schriftsprache in den sorbischen Institutionen sowie den Behörden des öffentlichen Dienstes und unterstützt Aktivitäten zu deren Belebung.

3.2.3. Die Domowina wirbt für die Schaffung von WITAJ-Gruppen a WITAJ-Kindergärten.

3.2.4. Die Domowina setzt die Sprachplanung (Sprachstand, Aneignung der Sprache und Korpusplanung) mit dem Ziel fort, die Entwicklung der Grundlagen der sorbischen Sprache und ihrer Anerkennung zu erweitern.

3.2.5. Das WITAJ-Sprachzentrum erarbeitet die Zertifizierung ober- und niedersorbischer Sprachfähigkeiten nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen, so dass der modernen Sprachaneignungspraxis entsprochen und zur Anhebung des Status´ der sorbischen Sprache beigetragen wird.

3.2.6. Das WITAJ-Sprachzentrum realisiert Aktivitäten zur Aneignung der sorbischen Sprache mit Hilfe der neuen digitalen Medien.

3.2.7. Die Domowina unterstützt die gestartete Sprachrevitalisierungsaktion in der Niederlausitz “jo!zatebje” (Ja! Für Dich).

3.2.8. Die Domowina unterstützt die weitere Profilierung des WITAJ-Sprachzentrums als Zentrum sprachfördernder Dienstleistungen und Forschungen zur Verbreitung sorbischer Sprachkenntnisse für alle Interessenten.

4. Bildung über sorbische Realien und Nachwuchs

Aufgaben, welche die Identitätsstiftung für den Einzelnen zum Ziel haben. Sie umfassen alle Bildungsbereiche – von der Kita bis ins hohe Alter. Zugleich geht es um die Vermittlung der sorbischen Sprache sowie um Geschichtskenntnisse, was auch zur Stärkung der sorbischen Identität beitragen soll.

4.1. Kurzfristige Aufgaben

4.1.1. Die Domowina setzt sich für verbindliche Rechtsbestimmungen zum 2plus-Bildungskonzept in Sachsen und für einen laufenden Monitoring-Prozess zu diesem Konzept in der schulischen Praxis ein. Sie fordert gemeinsam mit dem Sorben-Rat die Novellierung der Durchführungsbestimmung zum Schulgesetz.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

4.1.2. Die Domowina unterstützt in Brandenburg die Überarbeitung der sorbischen/wendischen Schulbestimmung im Jahre 2015. Der WITAJ-Unterricht muss eine reguläre Form des bilingualen Unterrichts sein.

4.2. Längerfristige Aufgaben

4.2.1. Die Domowina beteiligt sich in Brandenburg sowie in Sachsen an der Gewinnung, Ausbildung und den Einsatz von Lehrer- und Erziehernachwuchs im bilingualen Unterricht. Sie arbeitet mit den entsprechenden Ämtern zusammen.

4.2.2. Die Domowina strebt an, dass die Mitbestimmungsrechte in allen Belangen des sorbischen und sorbisch/wendischen Schulwesens in Sachsen und Brandenburg gesetzlich garantiert sind und durch Kontrollgremien begleitet werden.

4.2.3. Auf der Grundlage der Novelle des brandenburgischen Schulgesetzes bemüht sich die Domowina mit dem Regionalverband Niederlausitz um die Besetzung der Sitze in den Schulkonferenzen laut § 90 (1) BbgSchulG.

4.2.4. Die Domowina unterstützt neue und digitale Lehrformen, die Entwicklung von digitalen Lehrbüchern und medialen Sprachkursen. Dabei soll auch der Unterricht für Einzelpersonen konzeptionell berücksichtigt werden.

4.2.5. Die Domowina ist als anerkannte Sprecherin der Interessen der Sorben im ständigen Dialog mit allen Verantwortlichen in Bildungsfragen.

4.2.6. Die Domowina setzt sich für die Erhaltung der sorbischen Bildungseinrichtungen und die Entwicklung ihres spezifischen sorbischen Profils ein. Zugleich engagieren wir uns für den weiteren Ausbau der sprachlichen Bildung.

4.2.7. Die Domowina engagiert sich auf der politischen Ebene gezielt für eine solide Finanzierung und die fachliche Profilierung des Instituts für Sorabistik im Sinne der Ausbildung des Nachwuchses auf diesem Gebiet.

5. Kultur und Kunst

Aufgaben, die auf die Förderung und Entwicklung der sorbischen Kulturarbeit, der Kunst und des Tourismus abzielen.

5.1. Kurzfristige Aufgaben

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5.1.1. Die Domowina ruft anlässlich des 200. Geburtstages von Jan Arnošt Smoler (03.03.2016) das Jahr 2016 als “Smoler-Jahr” aus. Der Bundesvorstand entwickelt mit den Regionalverbänden, Vereinen und sorbischen Institutionen bis Ende 2015 ein Konzept dafür.

5.1.2. Die Domowina setzt sich dafür ein, dass die Unterstützung von kulturellen Aktivitäten und Projekten der regionalen und überregionalen Vereine sowie der Basis seitens der Verwaltung geregelt und verstärkt wird. Der entsprechende Bedarf soll gemeinsam mit den Mitgliedsvereinen festgestellt werden.

5.1.3. Die Domowina verbreitet Wissen über die sorbischen Bräuche und unterstützt deren Durchführung. Zugleich verweist sie auf deren Status als immaterielles Kulturerbe Deutschlands.

5.2. Längerfristige Aufgaben

5.2.1. Die Domowina führt gemeinsam mit den Fachkreisen, den staatlichen Behörden und politischen Vertretungen den Dialog über die Erhaltung und weitere Profilierung der sorbischen Institutionen für die Zukunft.

5.2.2. Die Regionalverbände und Vereine unterstützen und organisieren den gegenseitigen Austausch und Treffen. Damit sollen das Wissen und das Verständnis für die kulturellen und regionalen Besonderheiten aller Regionen der Lausitz gefestigt werden.

5.2.3. Die Domowina fördert die Erhaltung und Pflege aller sorbischen Bräuche entsprechend der Liste zum Schutz des immateriellen Kulturerbes Deutschlands. Sie bemüht sich um ihre Aufnahme in die UNESCO-Liste.

5.2.4. Die Domowina unterstützt weitere kulturelle Höhepunkte, wie Folklore-, Theater-, Chor-, Sport-, Jugend- und andere Festivals oder zentrale Treffen in der ganzen Lausitz. Sie fordert dazu auf, bei deren Vorbereitung und Durchführung enge Kooperationen zwischen den Vereinen und den sorbischen Institutionen zu pflegen.

5.2.5. Durch Kulturaustausch und Exkursionen unterhält die Domowina kulturelle Kontakte mit dem Ausland. Damit fördert sie die kulturelle Identifikation und Weltoffenheit der Sorben.

5.2.6. Die Domowina unterstützt den sanften Tourismus, durch den Gäste die sorbische Kultur in der Lausitz authentisch erleben können. Zugleich ist sie bereit, bei der Schaffung neuer Angebote beratend tätig zu sein.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

6. Wirtschaft

Aufgaben, deren Umsetzung dazu beiträgt, dass die Zwei- und Mehrsprachigkeit derWirtschaft und der Regionalentwicklung als Mehrwert bewusst gemacht wird und inder Praxis sichtbar wird.

6.1. Kurzfristige Aufgaben

6.1.1. Die Domowina bemüht sich um die Schaffung eines öffentlichen Preises für Unternehmen, die durch die Einbeziehung der sorbischen Sprache in ihre Unternehmensphilosophie sowie durch die Gestaltung oder Vermittlung von volkskundlichem Wissen die Zweisprachigkeit und die sorbische Kultur präsentieren und entwickeln.

6.2. Längerfristige Aufgaben

6.2.1. Die Domowina bemüht sich durch die Mitarbeit in den entsprechenden Gremien um die Berücksichtigung des sorbischen Aspekts beim neuen LEADER-Förderprogramm für die verschiedenen Regionen der Lausitz (Oberlausitzer Heide und Teiche, Lausitzer Seenland, Spreewald, Spree-Neiße).

6.2.2. Die Domowina setzt sich für die Berücksichtigung der sorbischen Interessen bei der weiteren Entwicklung des Lausitzer Seenlandes und des Tourismus ein.

6.2.3. Das WITAJ-Sprachzentrum setzt sich zusammen mit den erforderlichen Partnern für die Erarbeitung der sorbischen Terminologie für den Bereich Wirtschaft in der Lausitz ein. Zugleich wirbt es dafür, dass sorbische Unternehmen und Händler auch die sorbischen Begriffe verwenden.

7. Politische Partizipation

Maßnahmen, mit denen die Domowina als gesetzlich anerkannte Sprecherin dieRechte und Interessen der Sorben vertritt.

7.1. Kurzfristige Aufgaben

7.1.1. Die Domowina organisiert 2015 und 2016 gemeinsam mit dem Rat für sorbische/wendische Angelegenheiten beim Landtag Brandenburg und dem Rat für sorbische Angelegenheiten des Freistaates Sachsen den 3. Wettbewerb “Sprachenfreundliche Kommune – Die sorbische Sprache lebt”.

7.1.2. Die Domowina begleitet in Brandenburg den Prozess der Umsetzung des novellierten Sorben/Wenden-Gesetzes Brandenburgs und

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

analysiert seine Ergebnisse im Vergleich mit dem bisherigen rechtlichen Rahmen.

7.1.3. Die Domowina sichert in Brandenburg die Durchführung der Briefwahlen für den Rat für sorbische/wendische Angelegenheiten beim Landtag Brandenburg im Jahre 2015 in Verantwortung des von ihr berufenen Wahlausschusses. Sie bemüht sich um die Zusammenarbeit mit dem neugewählten Gremium im Interesse der Sorben/Wenden in Brandenburg.

7.1.4. Die Domowina setzt sich für den Abschluss einer neuen Finanzierungsvereinbarung zur Förderung der Stiftung für das sorbische Volk ein, die ab 2016 gültig ist.

7.1.5. Die Domowina bemüht sich erneut um einen sorbischen Vertreter/eine sorbische Vertreterin im MDR-Rundfunkrat für die kommende Wahlperiode.

7.1.6. Die Domowina bemüht sich bei der Projektarbeit um die Beschaffung von Drittmitteln.

7.2. Längerfristige Aufgaben

7.2.1. Der Domowina-Bundesvorstand prüft in Sachsen den Bedarf der Novellierung des Sorben-Gesetzes sowie weiterer rechtlicher Bestimmungen und formuliert gemeinsam mit dem Rat für sorbische Angelegenheiten eine verbindliche Empfehlung.

7.2.2. Die Domowina setzt sich für die Durchführung einer gemeinsamen Konferenz mit Vertretern der Kommunen im zweisprachigen Siedlungsgebiet zu rechtlichen Fragen des sorbischen Volkes und ihrer Umsetzung ein.

7.2.3. Die Domowina stimmt sich regelmäßig mit den Beratungsgremien für sorbische Angelegenheiten bei den Kreisen und Städten in Brandenburg und Sachsen ab. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Anwendung der sorbischen/wendischen Sprache in öffentlichen Behörden dar.

7.2.4. Durch die Mitarbeit im Beirat des Landespräventionsrats unterstützt die Domowina die Entwicklung und Erhaltung der demokratischen Werte in Sachsen.

7.2.5. Durch die Zusammenarbeit in den Beratungsausschüssen des Bundesinnenministeriums und des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, durch die Mitgliedschaft im Minderheitenrat der vier autochthonen nationalen Minderheiten Deutschlands sowie Gespräche mit Bundestagsabgeordneten bemüht sich die Domowina

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

um die Verbesserung der politischen Gegebenheiten und die Berücksichtigung der Interessen des sorbischen Volkes.

7.2.6. Die Domowina pflegt und stärkt ihre politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Kontakte mit den Nachbarländern und erarbeitet dafür einen Jahresplan mit konkreten Maßnahmen.

8. Beziehungen zu unseren Nachbarn in und außerhalb der Lausitz

Aufgaben mit dem Ziel, zur Verbreitung von Wissen über die Sorben und Verbesserung des gegenseitigen Umgangs beizutragen.

8.1. Kurzfristige Aufgaben

8.1.1. Die Domowina empfiehlt, zwei parlamentarische Abende zu sorbisch/wendischen bzw. sorbischen Angelegenheiten in den Landtagen Brandenburgs und Sachsens durchzuführen, die sie organisieren möchte.

8.2. Längerfristige Aufgaben

8.2.1. Die Domowina unterstützt alle Präventivmaßnahmen zum Schutz der Sorben vor antisorbischen Übergriffen. Sie steht den Opfern solcher Übergriffe unterstützend zur Seite.

8.2.2. Die Domowina plädiert klar für die Unterstützung von Asylbewerbern und unterstützt durch ihre Mitarbeit die entsprechenden Gremien.

9. Internationale Beziehungen

Aufgaben, mit deren Hilfe die Domowina die Bedeutung und den Reichtum der Pflege der eigenen Kultur und Sprache bekundet.

9.1. Kurzfristige Aufgaben

9.1.1. Die Domowina führt vom 09. bis 12. Juli 2015 das XI. Internationale Folklorefestival Lausitz in Bautzen, Drachhausen und Crostwitz durch. Das Programm steht unter dem Thema des immateriellen Kulturerbes.

9.1.2. Im Rahmen des Festivals führt die Domowina ein Kolloquium zur Frage „Folklore auf der Bühne – wie authentisch ist sie?“ durch.

9.1.3. Die Domowina nimmt mit einer sorbischen Nationalmannschaft an der Fußball-Europeada 2016 in Südtirol teil. Sie bereitet zusammen mit einer Sektion des “Serbski Sokoł” alles Erforderliche für die Teilnahme der sorbischen Mannschaft und der Fans an diesem Turnier vor.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

9.2. Längerfristige Aufgaben

9.2.1. Die Domowina garantiert mit der aktiven Mitarbeit in den Organisationen FUEV und JEV die Berücksichtigung der sorbischen Interessen auf europäischer Ebene.

9.2.2. Die Domowina beteiligt sich am Projekt “Minderheiten-Kompetenzzentrum” der FUEV. Das WITAJ-Sprachzentrum, das Sorbische Institut und das geplante Minderheiten-Zentrum des Regionalverbands Jakub Lorenc-Zalěski sollen in dieses gemeinsame FUEV-Netzwerk mit integriert werden.

9.2.3. Durch ihre Mitgliedschaft in der Organisation CIOFF knüpft die Domowina Kontakte zu weiteren Kulturvereinigungen.

9.2.4. Die Domowina pflegt mit ihren assoziierten Mitgliedern auf der Grundlage von gemeinsam abgestimmten Projekten und Vorhaben die Zusammenarbeit.

10. Wirken in der Öffentlichkeit

Aufgaben mit dem Ziel, zur Transparenz bezüglich der Entscheidungen der Domowinabeizutragen und um das Wirken verschiedener politischer und kultureller Akteure ingemeinsamen Aktionen im Interesse des sorbischen Volkes zu bündeln.

10.1. Kurzfristige Aufgaben

10.1.1. Die Domowina schafft die Bedingungen für einen gemeinsamen Terminkalender der sorbischen Institutionen. Er wird im Internet veröffentlicht.

10.2. Längerfristige Aufgaben

10.2.1. Die Domowina kümmert sich um die Verbreitung von Informationen über ihre nationale Arbeit, insbesondere mit Blick auf die Jugend.

10.2.2. Die Domowina bemüht sich durch Abstimmung mit den Akteuren der sorbischen Politik um ein einvernehmliches politisches Auftreten der Sorben, um so die Arbeit mit anderen politischen Gremien effektiv im Interesse des sorbischen Volkes zu gestalten. Alle Regionalverbände, Mitgliedsvereine und Organe der Domowina sind aufgefordert, auf der Grundlage der Beschlüsse der Hauptversammlungen, der Satzung und des Programms ihre gemeinsamen Absichten und Ziele in sorbischen Belangen gegenüber Kommunen, Regierungen und der Landespolitik einvernehmlich zu vertreten.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

11. Sorbische Institutionen

Aufgaben zur Verbesserung des gemeinsamen Wirkens der sorbischen Institutionen und der sorbischen Vereine in Bezug auf die verwaltungstechnische und fachliche Unterstützung der Projekte zur Stärkung der Sprachidentität und Pflege der sorbischen Kultur.

11.1. Kurzfristige Aufgaben

11.1.1. Die Domowina stimmt sich mit den Leitern der sorbischen Institutionen regelmäßig ab.

11.2. Längerfristige Aufgaben

11.2.1. Die Domowina unterstützt neue Kultureinrichtungen bei der Konzipierung sorbischer Inhalte und der Sicherung von sorbischsprachigem Personal.

12. Schutz des sorbischen/wendischen Siedlungsgebietes

Aufgaben, durch welche die Domowina das sorbische/wendische Siedlungsgebiet und die damit verbundenen Rechte stärken und umsetzen möchte.

12.1. Kurzfristige Aufgaben

12.1.1. Die Domowina setzt sich erneut mit der Frage “Sorben und die Braunkohle – Wie weiter?” auseinander. Dazu wird eine Braunkohlekonferenz des Bundesvorstands durchgeführt.

12.1.2. Die Domowina unterstützt den Regionalverband Niederlausitz und den Rat für sorbische/wendische Angelegenheiten Brandenburgs bei den Bemühungen um die Erweiterung des sorbischen/wendischen Siedlungsgebiets. Sie beobachtet diesen Prozess kritisch mit Blick auf die Einhaltung der Minderheitenrechte auf der Grundlage der europäischen Standards.

12.2. Längerfristige Aufgaben

12.2.1. Die Domowina unterstützt die betroffenen Regionalverbände beim politischen Dialog in Bezug auf die Erhaltung der sorbischen Sprache und Kultur unter den Auswirkungen der negativen Folgen durch die Rohstoffförderung im sorbischen Siedlungsgebiet.

12.2.2. Die Domowina unterstützt den Regionalverband Jakub Lorenc-Zalěski bei der Umsetzung der Maßnahmen, die im Konzept zur Ermutigung und Belebung der sorbischen Sprache und Kultur im Schleifer Kirchspiel “Acht Dörfer – ein Kirchspiel” geplant sind.

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Arbeitsrichtlinien der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Entwurf für die 17. Hauptversammlung am 28.03.2015

13. Sorbisch-religiöses Leben

Die Domowina betrachtet die Pflege der sorbischen religiösen Traditionen undBräuche als wichtigen Stützpfeiler für die Bildung, Festigung und Entwicklung dersorbischen/wendischen Identität. Aufgaben zur Unterstützung von Mitgliedsvereinenund anderen Akteuren.

13.1. Kurzfristige Aufgaben

13.1.1. Die Domowina unterstützt sorbische religiöse Projekte und die Vorhaben sorbischer katholischer und evangelischer Projektträger.

13.2. Längerfristige Aufgaben

13.2.1. Durch die Zusammenarbeit mit dem Sorbischen evangelischen Verein und dem Förderverein für die sorbische/wendische Sprache in der Kirche berücksichtigt die Domowina die Interessen der Vereine bei ihren politischen Entscheidungen. Nach diesem Beispiel bemüht sie sich auch um die Zusammenarbeit mit weiteren.

13.2.2. Die Domowina pflegt den ständigen Dialog mit den Landeskirchen und unterstützt so die gläubigen Sorben/Wenden bei der Erhaltung von Sprachräumen in den katholischen und evangelischen Kirchengemeinden.

Alle Erwartungen basieren auf der minderheitenrechtlichen Grundlage, die sich in den geltenden Gesetzen auf Bundes- und Landesebene widerspiegelt.

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Vorschlag des Bundesvorstandes der Domowina vom 24.01.2015

Resolution der 17. Hauptversammlung der Domowina

betreffend: den Abschluss eines neuen Finanzierungsabkommens für die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk

Auf Vorschlag des Haushaltsausschusses des Bundestages und unter Bezugnahme auf die Koalitionsvereinbarungen der sächsischen und brandenburgischen Regierung ist ein neues Finanzierungsabkommen für die Förderung der Stiftung für das sorbische Volk, welches ab dem Jahre 2016 gelten soll, abzuschließen. Die Delegierten der 17. Hauptversammlung erwarten eine schnelle Einigung im Zusammenhang mit den derzeitigen Verhandlungen zwischen der Bundesregierung und den beiden Landesregierungen bezüglich des Abschlusses des neuen Finanzierungsabkommens.

Mit dieser Regelung ist zu gewährleisten, dass alle durch die Stiftung für das sorbische Volk geförderten sorbischen Institutionen erhalten werden und dass die gesetzliche Garantie zur Bewahrung und Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur nach der Protokollnotiz Nr. 14 des Einigungsvertrages auf der Grundlage einer staatsrechtlichen Vereinbarung eingehalten wird.

In diesem Zusammenhang erwarten wir, dass die Finanzmittel der Bundesregierung künftig als institutionelle Förderung zugeteilt werden. Weiterhin erwarten wir, dass die allgemeinen Steigerungen der Personalkosten beachtet werden und proportional als höhere Zuschüsse bewilligt werden.

Dreikretscham/Haslow, 28.03.2015

Delegierte der 17. Hauptversammlung der Domowina

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Mitgliedsvereine der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Februar 2015

Regionalverbände der Domowina

1. Regionalverband Niederlausitz e.V. Župa Dolna Łužyca z.t.

→ Sitz: Cottbus – Chóśebuz Mitglieder: 2.133 in 40 Ortsgruppen (1.091)

und in weiteren 22 Mitgliedsvereinen (1.042)

2. Regionalverband „M. Hórnik“ Župa „Michał Hórnik“

→ Sitz: Crostwitz – Chrósćicy Mitglieder: 954in 4 Ortsgruppen (185) und in weiteren 20 Mitgliedsvereinen (768) sowie ein Einzelmitglied.

3. Regionalverband „J.A. Smoler“ Župa „Jan Arnošt Smoler“

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 538 in 25 Ortsgruppen (498) und in einem weiteren Verein (40)

4. Regionalverband „H. Zejler“ Župa „Handrij Zejler“

→ Sitz: Hoyerswerda Mitglieder: 980 – Wojerecy in 8 Ortsgruppen und

13 Vereinen sowie ein Einzelmitglied

5. Regionalverband „Jakub Lorenc-Zalěski“e.V. Župa „Jakub Lorenc-Zalěski“z.t.

→ Sitz: Schleife – Slepo Mitglieder: 501 in 8 Ortsgruppen (218) und in 12 Vereinen (283)

Überregionale, spezifische Vereine:

1. Bund sorbischer Gesangsvereine e.V. Zwjazk serbskich spěwarskich towarstwow z.t.

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 474

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2. Bund sorbischer Studierender Zwjazk serbskich studowacych

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 110

3. Sorbischer Künstlerbund e.V. Zwjazk serbskich wuměłcow z.t.

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 120

4. Sorbischer Schulverein e.V. Serbske šulske towarstwo z.t.

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 275

5. Sorbische wissenschaftliche Maćica Serbska z.t. Vereinigung „Maćica Serbska“e.V.

→ Sitz. Bautzen – Budyšin Mitglieder: 124

6. Cyrill- und Methodius-Verein e.V. Towarstwo Cyrila a Metoda z.t.

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 560 in fünf Vereinen

7. Sorbischer Sportverband Serbski Sokoł z.t. „Serbski Sokoł“ e.V.

→ Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 126 in sechs Vereinen (118) und acht Einzelmitglieder

8. Förderverein für sorbischen Spěchowanske towarstwo za Kulturtourismus e.V. serbski kulturny turizm z.t.

→ Sitz: Schleife – Slepo Mitglieder: 241 in sechs Vereinen (229), fünf Unternehmer, zwei Vertreter von Institutionen und fünf direkte Einzelmitglieder

9. Sorbischer Jugendverein „Pawk“ e.V. Pawk z.t.

→ Sitz. Bautzen – Budyšin Mitglieder: 30

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10. Förderkreis für sorbische Volkskultur e.V. Spěchowanski kruh za serbsku ludowu kulturu z.t. → Sitz: Bautzen – Budyšin Mitglieder: 34 11. Bund sorbischer Handwerker und Zwjazk serbskich rjemjeslnikow Unternehmer e.V. a předewzaćelow z.t. → Sitz. Bautzen – Budyšin Mitglieder: 64 12. Gesellschaft zur Förderung eines Towarstwo za spěchowanje sorbischen Kultur- und Informations- serbskeho kulturneho a zentrums in Berlin e.V. informaciskeho srjedźišća w Berlinje z.t. / SKI Berlin z.t. → Sitz: Berlin Mitglieder: 30 13. Gesellschaft zur Förderung des Towaršnosć za spěchowanje Sorbischen Nationalensembles e.V. Serbskeho ludoweho ansambla z.t. → Sitz: Bautzen Mitglieder: 20 und Chor Bautzen / Budyšin

sowie Sorbisches. Folkloreensemble Höflein / Wudwor

Somit wirken unter dem Dach der Domowina derzeit 5 Regionalverbände mit 5.106 Mitgliedern (69,8 %) sowie 13 überregionale, fachspezifische Vereine mit 2.208 Mitgliedern (30,2 %). Entsprechend der Satzung der Domowina ist jedes in den Regionalverbänden und Mitgliedsvereinen organisierte Mitglied zugleich als natürliche Person Mitglied der Domowina - also insgesamt 7.314 Personen.

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H:\Knobloch\ORGANIGRAM KE GREMIJAM DOMOWINY_RCW_nemsce.doc

Organigramm zu den Gremien der Domowina (Stand 01/2015)

Gewählte Gremien/Legislative

Schlichtungs- ausschuss

wählt

schlägt vor

Hauptversammlung wählt

berichtet

Revisions-ausschuss

schlägt vor berichtet wählt bestimmt Arbeitsschwerpunkte

vertretungsberechtigter Vorstand und besondere

Vertreter --------------------------- juristische Außenvertretung

der Domowina

bestimmt Aufgaben

berichtet

wählt

Bundesvorstand (BV)

Vorsitzender stellvertretende Vorsitzende

(leitet die Arbeit zwischen den Hauptversammlungen)

beruft 2 Mitglieder d. BV

delegiert Aufgaben

gibt Empfehlungen und bereitet vor

bildet

empfehlen/beraten

Präsidium

Auszeichnungsausschuss (entscheidet)

Arbeits- ausschüsse

schlägt vor berichtet bestimmt Arbeits- schwerpunkte

Fachbeirat des WITAJ-Sprachzentrums

Ausführende Gremien/Exekutive berät

Geschäftsstelle der Domowina ---------------------------------------------

Zweigstelle in der Niederlausitz

Zusammenarbeit

gemeinsamer Haushaltsplan

WITAJ-Sprachzentrum --------------------------------------------

Zweigstelle in der Niederlausitz berichten legt Aufgaben fest Trägerschaft

Regionalbüros Schleife, Hoyerswerda, Crostwitz, Bautzen

Internat des Sorbischen

Gymnasiums Bautzen

Abteilung Jugendarbeit

Schmerlitz

Internat des Niedersorbischen

Gymnasiums Cottbus

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Neufassung beschlossen auf der 16. Hauptversammlung der Domowina

am 23.03.2013 in Werben/Wjerbno

Satzung der Domowina - Bund Lausitzer Sorben e. V.1

Art. 1 Name, Symbolik, Sitz und Gerichtsstand

(1) Der Verein führt den Namen: Domowina – Bund Lausitzer Sorben e. V. / Domowina - Zwjazk Łužiskich Serbow z. t. / Domowina – Zwězk Łužyskich Serbow z. t. (im Weiteren Domowina genannt).

(2) Das Symbol der Domowina zeigt auf rotem Untergrund drei silberne Lindenblätter, welche aus einem Baumstamm mit acht Wurzeln erwachsen. Die Domowina verwendet und schützt die sorbische Fahne mit den Farben blau-rot-weiß.

(3) Der Sitz und der Gerichtsstand der Domowina ist Bautzen. (4) Die Domowina ist im Vereinsregister eingetragen.

Art. 2 Zweck und Aufgaben

(1) Die Domowina ist ein politisch unabhängiger und selbstständiger Bund der Sorben/Wenden (im Weiteren Sorben) und Dachverband sorbischer Vereine der Ober- und Niederlausitz. Sie ist Interessenvertreterin des sorbischen Volkes und wirkt insbesondere im sorbischen Siedlungsgebiet des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen. Sie ist in Kontinuität die Rechtsnachfolgerin der Domowina – Bund Lausitzer Sorben. Die Domowina bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland.

(2) Die Domowina hat folgende Ziele: - sich für die Erhaltung und Entwicklung, die Förderung und Verbreitung der Sprache

und Kultur und der Traditionen des sorbischen Volkes, des nationalen Bewusstseins, der Gemeinschaft der Sorben und für die Verbundenheit zu ihrer Heimat einzusetzen,

- Sorben und sorbische Vereine in ihrer nationalen Arbeit zu vereinigen und zu unterstützen,

- die nationalen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen des sorbischen Volkes in der Öffentlichkeit, gegenüber den Parlamenten und Institutionen und Verwaltungen auf der Ebene der Kommunen, Kreise, Länder und des Bundes sowie auf internationaler Ebene zu vertreten,

- sich für die rechtliche Regelung des Schutzes und der Förderung nationaler Minderheiten in Deutschland und für die Einhaltung entsprechender gesetzlicher Bestimmungen und internationaler Abkommen einzusetzen,

- die Toleranz und Verständigung zwischen dem sorbischen und dem deutschen Volk und ihre Gleichstellung zu fördern,

- freundschaftliche Beziehungen zu slawischen Völkern, zu nationalen Minderheiten und internationalen Vereinigungen nationaler Minderheiten zu erhalten und solidarisch gemeinsame Interessen zu vertreten.

1 Soweit in dieser Satzung die männliche Funktionsbezeichnung verwandt wird, bezieht sie sich auf das weibliche undmännliche Geschlecht gleichermaßen.

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(3) Zur Verwirklichung ihrer Ziele und Aufgaben richtet sich die Domowina nach dem von der Hauptversammlung beschlossenen Programm und nach den Arbeitsrichtlinien.

(4) Sie kann die Trägerschaft von Institutionen übernehmen. (5) Die Domowina ist selbstlos tätig und verfolgt ausschließlich und unmittelbar

gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Sie verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

(6) Der Vorsitzende und die beiden stellvertretenden Vorsitzenden üben ihre Funktionen grundsätzlich ehrenamtlich aus. Bei Bedarf können die Funktionen im Rahmen der Möglichkeiten des Haushaltsplanes und auf der Grundlage von Verträgen vergütet oder mit der Zahlung einer Aufwandsentschädigung nach § 3 Nummer 26 a EStG ausgeübt werden. Die Entscheidung über die Vergütung der Funktionen liegt beim Bundesvorstand, welcher auch die Inhalte und Bedingungen der Verträge bestätigt. Die Höhe und der Umfang der Vergütung und Entschädigung werden durch die Finanzordnung der Domowina geregelt, welche kein Bestandteil dieser Satzung ist.

Art. 3 Mitgliedschaft

(1) Mitglied der Domowina können natürliche und juristische Personen, rechtsfähige und nichtrechtsfähige sorbische Vereine, Regionalverbände, Vereinigungen und Gemeinschaften (im Weiteren Vereine genannt) sein, welche die Satzung der Domowina anerkennen. Natürliches Mitglied der Domowina ist jedes Mitglied der der Domowina angehörenden sorbischen Vereine.

(2) Der Antrag eines Vereins sowie einer natürlichen Person um Aufnahme in die Domowina als Dachverband muss schriftlich an den Bundesvorstand eingereicht werden. Dabei muss die Satzung des Vereins vorgelegt werden.

(3) Die gegenseitigen Rechte und Pflichten der Mitgliedsvereine und des Dachverbandes, sofern sie nicht in dieser Satzung geregelt sind, werden außerhalb der Satzung schriftlich vereinbart.

(4) Die Vereine der Sorben außerhalb der Lausitz und im Ausland bzw. der Freunde der Sorben dürfen als assoziierte Mitglieder beitreten. Die Formen des gemeinsamen Wirkens werden durch Vereinbarungen geregelt, welche der Zustimmung durch den Bundesvorstand bedürfen.

(5) Fördermitglied der Domowina können natürliche und juristische Personen sein, die das Wirken der Domowina fördern. Sie sind nicht Mitglied der Domowina im Sinne der Abgabenordnung und haben kein Stimmrecht.

(6) Ehrenmitglied können verdienstvolle in- und ausländische Förderer des sorbischen Volkes sein. Über die Ehrenmitgliedschaft entscheidet die Hauptversammlung.

(7) Die Aufnahme von Vereinen beschließt die Hauptversammlung. Der Bundesvorstand nimmt Vereine vorläufig in die Domowina auf. Über den Beitritt von Einzelpersonen entscheidet der Bundesvorstand.

(8) Die Mitgliedschaft endet mit: - Kündigung des Vereins bzw. des Mitgliedes selbst gegenüber dem Bundesvorstand, - Auflösung des Vereins, - Insolvenzantrag des Vereins, - Tod der natürlichen Person, - Ausschluss bei grober Schädigung der Domowina. Den Ausschluss beschließt die

Hauptversammlung mit drei Viertel aller Stimmen der anwesenden Stimmberechtigten.

Art. 4 Regionalverbände

(1) Die Regionalverbände sind regional gebundene Mitgliedsvereine der Domowina. Sie vertreten die nationalen Interessen der Sorben ihres Territoriums vor den öffentlichen Verwaltungen und Gremien.

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(2) Die Regionalverbände vereinen, koordinieren und fördern die nationale Tätigkeit in der Region und bemühen sich um eine wechselseitige Zusammenarbeit mit den spezifischen Vereinen.

(3) Die Regionalverbände bestehen aus Domowina-Gruppen, Vereinen, Vereinigungen und weiteren Mitgliedern. Nichtrechtsfähige Vereine und Gruppen arbeiten inhaltlich und finanziell selbstständig und in eigener Verantwortung auf der Grundlage dieser Satzung und anderer Ordnungen der Domowina, welche kein Bestandteil dieser Satzung sind.

Art. 5 Spezifische Vereine

(1) Die spezifischen Vereine sind überregional tätig. (2) Sie übernehmen im Rahmen der Domowina spezifische Aufgaben und bemühen sich um

eine wechselseitige Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden.

Art. 6 Organe der Domowina

(1) Angelegenheiten der Domowina regeln folgende Organe: - die Hauptversammlung, - der zur Vertretung berechtigte Vorstand nach § 26 des BGB, - der Bundesvorstand, - das Präsidium, - der Revisionsausschuss, - der Schlichtungsausschuss.

(2) Die Rechte und Pflichten der Organe sind in den nachfolgenden Artikeln beschrieben. (3) Die gewählten Organe sind beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Mitglieder des

entsprechenden Organs anwesend ist. Ein Vorschlag ist angenommen, wenn die Mehrheit der anwesenden Stimmberechtigten für den Vorschlag gestimmt hat, sofern es in der Satzung nicht anders festgelegt ist.

(4) Die Organe der Domowina arbeiten nach ihrer Geschäftsordnung. Die Verhandlungssprache ist Sorbisch. Begründete Ausnahmen sind möglich. Geschäftsordnungen von Organen der Domowina sind kein Bestandteil dieser Satzung.

Art. 7 Die Hauptversammlung der Domowina

(1) Das höchste Organ der Domowina ist die Hauptversammlung, die jedes zweite Jahr tagt. Der Bundesvorstand beruft die Hauptversammlung mindestens 3 Monate vorher ein und schlägt die Tagesordnung vor.

(2) Die Delegierten der Hauptversammlung sind die Mitglieder des Bundesvorstandes und weitere Mitglieder der Mitgliedsvereine. Den Delegiertenschlüssel legt der Bundesvorstand fest. Die schriftlichen Einladungen zur Hauptversammlung mit der vorläufigen Tagesordnung werden durch die Mitgliedsvereine mindestens drei Wochen vorher an die Delegierten übergeben.

(3) Die Mitglieder der Räte für sorbische Angelegenheiten bei den Landtagen Brandenburgs und Sachsens sowie die sorbischen Vertreter im Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk haben das Recht, mit beratender Stimme an der Hauptversammlung teilzunehmen.

(4) Die Hauptversammlung in der Mitte der Wahlperiode hat die Aufgabe, die zweijährige Tätigkeit zu bilanzieren und die Arbeitsrichtlinien für die nächsten zwei Jahre zu konkretisieren. Insbesondere hat sie: - den Bericht des Bundesvorstandes über das Wirken der Domowina und über die

Lage des sorbischen Volkes entgegenzunehmen und zu bestätigen,

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- den Finanzbericht zu den vergangenen zwei Jahren entgegenzunehmen und zu bestätigen,

- den Bericht des Revisionsausschusses entgegenzunehmen, - den Bericht des Schlichtungsausschusses entgegenzunehmen, - grundsätzliche strategische Fragen der nationalen Arbeit zu diskutieren und zu

entscheiden, - die Wahlordnung zu beschließen, welche kein Bestandteil dieser Satzung ist, - das Programm der Domowina zu beschließen, - Änderungen der Satzung zu beschließen, - Vereine endgültig in die Domowina aufzunehmen.

(5) Jedes vierte Jahr ist die Hauptversammlung gleichzeitig Wahlversammlung. Sie hat zusätzlich zu den oben genannten Aufgaben der Hauptversammlung folgende Aufgaben: - den bisherigen Vorstand zu entlasten, - den Vorsitzenden und die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Domowina zu

wählen, dabei ist darauf zu achten, dass die Nieder- und Oberlausitz vertreten sind, - weitere Mitglieder des Bundesvorstandes der Domowina zu wählen, - Arbeitsrichtlinien für den Zeitraum zwischen den Wahlversammlungen zu

beschließen, - den Revisionsausschuss zu wählen, - den Schlichtungsausschuss zu wählen.

(6) Von den Beschlüssen der Hauptversammlung wird ein Protokoll gefertigt, welches vom Leiter der Versammlung und vom Protokollanten unterschrieben werden muss.

(7) Die Hauptversammlung tagt öffentlich. (8) Eine außerordentliche Hauptversammlung wird vom Bundesvorstand oder vom

Vorsitzenden auf Antrag von mindestens einem Drittel der Mitgliedsvereine einberufen. Diese muss innerhalb von 3 Monaten durchgeführt werden.

Art. 8 Vertretungsberechtigter Vorstand im juristischen Sinne und besondere Vertreter

(1) Der zur Vertretung berechtigte Vorstand im Sinne des § 26 des BGB setzt sich aus dem Vorsitzenden, den beiden stellvertretenden Vorsitzenden, dem Geschäftsführer und dem stellvertretenden Geschäftsführer der Domowina zusammen. Jeder von ihnen hat das Recht, die Domowina selbstständig juristisch zu vertreten (Einzelvertretungsbefugnis).

(2) Der Bundesvorstand beruft die Leiter und stellvertretenden Leiter von Institutionen, die sich in Trägerschaft der Domowina befinden, als besondere Vertreter im Sinne des § 30 des BGB und beruft diese ab.

Art. 9 Zusammensetzung und Aufgaben des Bundesvorstandes

(1) Der Bundesvorstand hat bis zu 30 Mitglieder. Die Wahlperiode dauert vier Jahre. (2) Der Vorsitzende und seine beiden Stellvertreter sind Mitglieder des Bundesvorstandes. (3) Der Geschäftsführer und der stellvertretende Geschäftsführer müssen mit beratender

Stimme an den Sitzungen des Bundesvorstandes teilnehmen. Der Vorsitzende des Revisionsausschusses als auch der Vorsitzende des Schlichtungsausschusses haben das Recht mit beratender Stimme an den Beratungen teilzunehmen.

(4) Über die Abberufung eines Mitgliedes des Bundesvorstandes aus einer Wahlfunktion entscheidet nach Empfehlung des Schlichtungsausschusses auf Vorschlag des Bundesvorstandes die Hauptversammlung. Über das angeordnete zeitweilige Ruhen einer Funktion eines Mitglieds entscheidet auf der Grundlage einer Empfehlung des Schlichtungsausschusses der Bundesvorstand; bis dahin behält der Betroffene seine Mitwirkungsrechte.

(5) Über die Annahme der zeitweiligen Niederlegung der Funktion auf der Grundlage einer persönlichen Willensbekundung entscheidet das entsprechende Organ.

(6) Der Bundesvorstand hat folgende Aufgaben:

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- über Fragen der laufenden Arbeit der Domowina zwischen den Hauptversammlungen zu entscheiden,

- Schwerpunkte der Tätigkeit festzulegen und verbindliche Verantwortlichkeiten für die Verwirklichung der Aufgaben zu regeln,

- regelmäßig Berichte des Vorsitzenden und des Präsidiums der Domowina entgegenzunehmen,

- die Verantwortlichkeiten und Aufgaben des Präsidiums festzulegen, - das Vermögen und die Finanzen der Domowina zu regeln, - Finanzberichte und Wirtschaftspläne entgegenzunehmen und zu bestätigen, - Arbeitsausschüsse zu bilden, - Berichte des Geschäftsführers über die Arbeit der Geschäftsstelle der Domowina

entgegenzunehmen und Schwerpunkte der Arbeit der Geschäftsstelle festzulegen, - die Schwerpunkte der Tätigkeit der Institutionen in Trägerschaft der Domowina zu

bestimmen, - Berichte der Leiter der Institutionen in Trägerschaft der Domowina

entgegenzunehmen, - einstweilig neue Vereine in die Domowina aufzunehmen, - Vertreter der Sorben in Gremien zu berufen und oder aus ihnen abzuberufen bzw. zu

nominieren und regelmäßig Berichte über ihre Tätigkeit entgegenzunehmen, - Arbeitsordnungen der Geschäftsstelle und von Institutionen in Trägerschaft der

Domowina zu beschließen, welche kein Bestandteil dieser Satzung sind, soweit diese Satzung nichts anderes bestimmt,

- die Leiter der Institutionen in Trägerschaft der Domowina zu berufen und abzuberufen,

- den Geschäftsführer und den stellvertretenden Geschäftsführer der Domowina zu berufen und abzuberufen

- Auszeichnungsordnungen der Domowina zu beschließen, welche kein Bestandteil dieser Satzung sind, und die Mitglieder des Auszeichnungsausschusses zu wählen.

(7) Der Bundesvorstand tagt regelmäßig, mindestens jedoch vier Mal im Jahr. Auf Forderung von mindestens einem Viertel der Mitglieder des Bundesvorstandes, dreier Vereine oder des Präsidiums muss eine außerordentliche Sitzung einberufen und innerhalb von zwei Wochen durchgeführt werden.

(8) Der Bundesvorstand arbeitet nach der Geschäftsordnung, welche er festlegt. Beratungen des Bundesvorstandes sind öffentlich. Ausnahmen beschließt der Bundesvorstand. Die Geschäftsordnung des Bundesvorstandes ist kein Bestandteil dieser Satzung.

Art. 10 Präsidium

(1) Zum Präsidium gehören der Vorsitzende der Domowina, die beiden stellvertretenden Vorsitzenden der Domowina und zwei weitere Mitglieder des Bundesvorstandes, welche auf Vorschlag des Vorsitzenden vom Bundesvorstand berufen werden. Über die Abberufung der entsprechenden zwei Mitglieder darf der Bundesvorstand entscheiden.

(2) Das Präsidium tagt monatlich und arbeitet auf der Grundlage seiner eigenen Geschäftsordnung, die der Bundesvorstand der Domowina bestätigt.

Die Geschäftsordnung des Präsidiums ist kein Bestandteil dieser Satzung. (3) Das Präsidium berät den Vorsitzenden und bereitet die Sitzungen des Bundesvorstandes

vor. (4) Weitere Aufgaben teilt ihm der Bundesvorstand zu. (5) Der Geschäftsführer und der stellvertretende Geschäftsführer sowie die Leiter und

stellvertretenden Leiter der Institutionen in Trägerschaft der Domowina nehmen an den Sitzungen des Präsidiums mit beratender Stimme teil.

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Art. 11 Aufgaben des Vorsitzenden und der stellvertretenden Vorsitzenden

(1) Der Vorsitzende und die zwei stellvertretenden Vorsitzenden repräsentieren die Domowina in der Öffentlichkeit.

(2) Der Vorsitzende hat folgende Aufgaben: - die Arbeit zur Verwirklichung des Programms der Domowina, der Beschlüsse der

Hauptversammlung und des Bundesvorstandes zu koordinieren und zu leiten, - die Beratungen des Bundesvorstandes und des Präsidiums einzuberufen und zu

leiten, - mindestens einmal im Jahr Beratungen mit Leitern sorbischer Institutionen

einzuberufen und zu leiten, - mindestens einmal im Jahr Beratungen mit den Vorsitzenden der Mitgliedsvereine

und den Vorsitzenden der Regionalverbände einzuberufen und zu leiten. Auf Forderung von mindestens der Hälfte der Vorsitzenden der Mitgliedsvereine hat er eine außerordentliche Beratung mit den Vorsitzenden der Mitgliedsvereine einzuberufen.

- eine regelmäßige Koordinierung mit dem Geschäftsführer und den Leitern der institutionellen Bereiche der Domowina durchzuführen,

- als unmittelbarer Dienstvorgesetzter des Geschäftsführers der Domowina und der Leiter der Institutionen in Trägerschaft der Domowina zu wirken.

(3) Die beiden stellvertretenden Vorsitzenden unterstützen die Arbeit des Vorsitzenden und vertreten ihn im Falle seiner Abwesenheit.

Art. 12 Zusammensetzung und Aufgaben des Revisionsausschusses

(1) Der Revisionsausschuss besteht aus 5 Mitgliedern und wird auf der Wahlhauptversammlung gewählt. Der Revisionsausschuss wählt seinen Vorsitzenden aus seinen Reihen. Er arbeitet nach einer eigenen Geschäftsordnung, welche kein Bestandteil dieser Satzung ist. Angestellte der Domowina können nicht Mitglied des Revisionsausschusses sein.

(2) Der Revisionsausschuss überprüft regelmäßig, mindestens jedoch einmal im Jahr die Verwendung des Vermögens und der Finanzen der Domowina sowie deren ordnungsgemäße Buchung. Der Revisionsausschuss legt der Hauptversammlung seinen Bericht vor.

Art. 13 Zusammensetzung und Aufgaben des Schlichtungsausschusses

(1) Der Schlichtungsausschuss besteht aus fünf Mitgliedern und wird auf der Wahlhauptversammlung gewählt. Der Schlichtungsausschuss wählt seinen Vorsitzenden aus seinen Reihen. Er arbeitet nach der Schlichtungsordnung, welche kein Bestandteil dieser Satzung ist. Angestellte der Domowina wie auch Mitglieder des Bundesvorstandes der Domowina oder anderer Organe der Domowina können nicht Mitglied des Schlichtungsausschusses sein.

(2) Der Schlichtungsausschuss prüft auf Bitte eines Organs des Dachverbandes, eines Mitgliedsvereins oder eines Einzelmitglieds Konfliktfälle in der Tätigkeit der Domowina, Verletzungen des Programms, der Satzung wie auch eines Beschlusses der Hauptversammlung oder des Bundesvorstandes.

(3) Der Schlichtungsausschuss unterbreitet der Hauptversammlung bzw. dem Bundesvorstand Vorschläge für die Beilegung des Konflikts.

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Art. 14 Die Geschäftsstelle der Domowina und institutionelle Bereiche

(1) Die Geschäftsstelle der Domowina regelt nach Abstimmung mit dem Präsidium die Verwirklichung der Beschlüsse der Hauptversammlung und des Bundesvorstandes und unterstützt die Arbeit der Mitgliedsvereine auf der Grundlage von Verträgen.

(2) Die Zusammensetzung und die Aufgaben der Geschäftsstelle regelt die Arbeitsordnung, welche der Bundesvorstand bestätigen muss. Die Arbeitsordnung der Domowina-Geschäftsstelle ist kein Bestandteil dieser Satzung.

(3) Die Geschäftsstelle der Domowina wird vom Geschäftsführer geleitet. (4) Der stellvertretende Geschäftsführer leitet die Zweigstelle der Geschäftsstelle in der

Niederlausitz und vertritt den Geschäftsführer in dessen Abwesenheit. (5) Die Absätze (1), (2) und (3) gelten auch für Leiter und stellvertretende Leiter der

Institutionen, die sich in Trägerschaft der Domowina befinden. (6) Der Geschäftsführer, der stellvertretende Geschäftsführer sowie die Leiter der

Institutionen und ihre Vertreter werden für die Dauer von 7 Jahren durch den Bundesvorstand berufen.

Art. 15 Finanzen und Eigentum der Domowina

(1) Die Finanzen und das Eigentum der Domowina dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke der Domowina verwendet werden. Es darf keine Person durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen oder durch Ausgaben, die dem Zweck der Domowina fremd sind, begünstigt werden. Einzelmitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln der Domowina.

(2) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. (3) Die Verwendung von finanziellen Mitteln wird durch die Finanzordnung der Domowina

geregelt, welche kein Bestandteil dieser Satzung ist. (4) Die Finanzierung der Domowina erfolgt:

- aus Zuwendungen, - aus Einnahmen durch Veranstaltungen, - aus Sammlungen und sonstigen Einkünften, - aus Spenden, - aus Gebühren.

Art. 16 Änderung der Satzung

Die Satzung darf nur von der Hauptversammlung geändert werden. Dazu sind zwei Drittel der Stimmen der anwesenden Delegierten notwendig.

Art. 17 Auflösung des Vereins

(1) Die Auflösung der Domowina kann nur durch die zu diesem Zweck einberufene Hauptversammlung mit mindestens drei Viertel der Stimmen der gewählten Delegierten beschlossen werden.

(2) Bei Auflösung oder Aufhebung der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. oder bei Wegfall der Gemeinnützigkeit fällt ihr Vermögen einer juristischen Person des öffentlichen Rechts oder einer anderen steuerbegünstigten Körperschaft für die Verwendung zur Bewahrung und Entwicklung der sorbischen Sprache und Kultur zu.

(3) Das Haus der Sorben in Bautzen geht in den Besitz der Maćica Serbska e. V. bzw. ihre Nachfolgerin über, die es als gemeinnütziger Verein im Sinne der im Artikel 2 Abs. 2

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dieser Satzung genannten Aufgaben zur Förderung sorbischer Sprache und Kultur sowie des sorbischen Vereinslebens zu nutzen hat.

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