4
Literatursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“ Die 1. Auflage von „Praktische Materia Medica mit klinischem Repertorium“ von Alexander L. Blackwood ist im Jahre 2004 in deutsch erschienen und zur Zeit leider vergriffen. Wer über Neuigkeiten zur 2. Aufla- ge informiert werden möchte, kann die Übersetzerin kontaktieren: Dr. med. Sybille Freund, Liebknecht- strasse 14, D-63303 Dreireich, Telefon 0049 61038 338676, mail: [email protected], www.dgmh.org ISBN 3-9336 66-07-4. 628 S. von Georg M. Kissling Aus dem Inhalt Homöopathische Präparate, Rezept- verschreibung, Das metrische System, Der Umgang mit Vergiftungsfällen, Materia Medica, Die endokrinen Drüsen, Vitamine, Klinisches Repertorium. Alexander Leslie Blackwood hat uns mit diesem Werk einen wertvollen Wissens- schatz aus dem Jahr 1906 hinterlassen. Diese Materia medica enthält eine Fülle klinischer Symptome, die man in die- ser Weise in keinem anderen Buch finden kann. Einleitend zu jedem Mittel wird die physiologische Wirkung beschreiben, d. h. man hat immer eine grobstoffliche Arznei- mittelprüfung (AMP) vor sich. Arzneimittel werden detailliert, mit Modalitäten und Begleitsymptomen und dennoch prägnant beschrieben, was das Ar- beiten mit dieser Materia medica sehr an- genehm macht. Diese Sammlung klinischer und toxischer Symptome und die Beschrei- bung der physiologischen Wirkung sind durch eine Arzneimittelprüfung nicht zu er- mitteln, da sie weit fortgeschrittene Krank- heitszustände betreffen, die man einem "Versuchspatienten" in einer Arzneimittel- prüfung nicht zumuten dürfte. Darüber hinaus werden die Arznei- mittelbereitung vom Arbeitswerkzeug bis zur Herstellung der Potenzen verschiedener Arzneigruppen beschrieben. Es werden die Therapiemöglichkeiten von Vergiftungen der damaligen Zeit erläutert, wobei die toxi- schen Symptome deutlich dargestellt wer- den. Ein grosses Kapitel ist den endoge- nen Drüsen und ihrem therapeutischen Wert gewidmet. Hier findet man ebenfalls klinische Symptome und viele spannende Beobachtungen und Gedanken, die der heu- tigen Schulmedizin verloren gegangen sind.

Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica ... · PDF fileLiteratursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

  • Upload
    dodang

  • View
    231

  • Download
    2

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica ... · PDF fileLiteratursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

Literatursteckbrief

Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

Die 1. Auflage von „Praktische Materia Medica mit klinischem Repertorium“ von Alexander L. Blackwood ist im Jahre 2004 in deutsch erschienen und zur Zeit leider vergriffen. Wer über Neuigkeiten zur 2. Aufla-ge informiert werden möchte, kann die Übersetzerin kontaktieren: Dr. med. Sybille Freund, Liebknecht-strasse 14, D-63303 Dreireich, Telefon 0049 61038 338676, mail: [email protected], www.dgmh.org ISBN 3-9336 66-07-4. 628 S.

von Georg M. Kissling

Aus dem Inhalt

Homöopathische Präparate, Rezept-verschreibung, Das metrische System, Der Umgang mit Vergiftungsfällen, Materia Medica, Die endokrinen Drüsen, Vitamine, Klinisches Repertorium.

Alexander Leslie Blackwood hat uns mit diesem Werk einen wertvollen Wissens-schatz aus dem Jahr 1906 hinterlassen.

Diese Materia medica enthält eine

Fülle klinischer Symptome, die man in die-ser Weise in keinem anderen Buch finden kann. Einleitend zu jedem Mittel wird die physiologische Wirkung beschreiben, d. h. man hat immer eine grobstoffliche Arznei-mittelprüfung (AMP) vor sich.

Arzneimittel werden detailliert, mit

Modalitäten und Begleitsymptomen und dennoch prägnant beschrieben, was das Ar-beiten mit dieser Materia medica sehr an-genehm macht. Diese Sammlung klinischer und toxischer Symptome und die Beschrei-bung der physiologischen Wirkung sind durch eine Arzneimittelprüfung nicht zu er-mitteln, da sie weit fortgeschrittene Krank-heitszustände betreffen, die man einem "Versuchspatienten" in einer Arzneimittel-prüfung nicht zumuten dürfte.

Darüber hinaus werden die Arznei-

mittelbereitung vom Arbeitswerkzeug bis zur Herstellung der Potenzen verschiedener Arzneigruppen beschrieben. Es werden die Therapiemöglichkeiten von Vergiftungen der damaligen Zeit erläutert, wobei die toxi-schen Symptome deutlich dargestellt wer-den.

Ein grosses Kapitel ist den endoge-

nen Drüsen und ihrem therapeutischen Wert gewidmet. Hier findet man ebenfalls klinische Symptome und viele spannende Beobachtungen und Gedanken, die der heu-tigen Schulmedizin verloren gegangen sind.

Page 2: Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica ... · PDF fileLiteratursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

Am Ende des Buches hat Alexander Blackwood zudem ein klinisches Reperto-rium zusammengestellt. Diese Buchinhalte sind aus einer Zeit, in der die Genauigkeit und Verlässlichkeit für die tägliche Praxis besonders wichtig waren! Dieses Werk ent-hält eine Fülle an wertvollen Erkenntnissen, welche auch die heutige Homöopathie noch deutlich bereichern.

Vorwort des Autors

Chicago, 1. März 1906. „Diese Ar-beit wurde in dem Bestreben geschrieben, dem medizinischen Berufsstand eine Zu-sammenfassung der Materia medica aller Mittel, die bisher gebräuchlich sind, ihrer pharmazeutischen und therapeutischen Wir-kung in verdichteter Form vorzulegen. Hin-zu kommt ein Kapitel über die Verschrei-bung und den Umgang mit Vergiftungs-fällen.

Viele Ärzte habe noch nicht die er-wünschten Resultate mit ihren Mitteln er-zielt, weil nicht die richtige Aufbereitung verordnet wurde. Das trifft besonders für Mittel zu, die in tiefen Potenzen als Dilution gegeben werden. Mittel, die nicht löslich sind, sollten in triturierter Form eingesetzt werden. Wenn es wünschenswert ist, dass eine spezielle Stärke oder Potenz benutzt werden soll, wird darauf hingewiesen.

Eine andere Erklärung für das gele-gentliche Scheitern mancher Ärzte mit ihren Mitteln Resultate zu erzielen ist die Tat-sache, dass es viele sogenannte homöopa-thische Aufbereitungen auf dem Markt gibt, die in Wirklichkeit nicht homöopathisch sind. Sie wurden nie geprüft, weshalb sie unzuverlässig sind.

Auf Mittel, die offiziell in der U.S.P. (unique sales proposition - Sammlung offi-ziell anerkannter Mittel) zu finden sind so-wie auf deren Dosierung und Aufbereitung wird hingewiesen.

Unter der Überschrift "Therapeuti-scher Einsatz" werden die Hauptindikatio-nen der Mittel vom therapeutischen Stand-punkt gegeben.

Die Empfehlungen des Autors für die Wahl der Potenzen sind verschieden. Er-stens werden sie in Übereinstimmung mit der Natur des Mittels eingesetzt, zweitens hinsichtlich der klinischen Geschichte des Falls und drittens zum Temperament des Patienten passend.

Mittel, die in ihrem rohen Zustand unwirksam sind, oder so gut wie, werden in Potenzen von D12 bis C30 und C200 ein-gesetzt. Der Patient mit hochentwickeltem Nervensystem, bei dem Medizin schnell wirkt, sollte in der Regel die tieferen Poten-zen bekommen, weil diese langsamer und weniger stark wirken. Der Patient mit trä-gem Temperament, der aufgerüttelt werden muss, sollte höhere Potenzen bekommen.

Bei Krankheiten, die einen chroni-

schen Verlauf haben, wählt man die Poten-zen C30, C200 und höher.

Die Wiederholung einer Dosis hängt vom Stadium der Krankheit ab. In akuten Fällen werden zwanzig Tropfen einer Dilu-tion, zehn bis fünfzehn Tabletten oder eine gleichwertige Menge Pulver in einem hal-ben glas Wasser aufgelöst. Hiervon werden zwei oder drei Stunden lang zwei Teelöffel in Abständen von einer bis zehn Minuten gegeben, abhängig von der Schwere der Symptome und davon, ob eine unverzügli-che Reaktion erfolgen soll oder nicht. Die Intervalle werden verlängert, wenn die Symptome abnehmen.

Bei chronischen Fällen werden in-nerhalb von 12 Stunden zwei oder drei Ga-ben des Mittels verabreicht. Dann wird ein Placebo gegeben und die Wirkungen des Mittels beobachtet. Es sollte keine weitere Medizin gegeben werden, solange der Fort-schritt anhält.

Page 3: Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica ... · PDF fileLiteratursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

Wenn ein Mittel indiziert ist, die Gabe die Symptome aber nicht verändert, sollte die Potenz geändert werden, nicht das Mittel. Wenn ein Mittel zu wirken aufhört, sollte der Fall noch einmal sorgfältig durch-gesehen werden. Wenn entschieden wurde bei dem Mittel zu bleiben, sollte es in einer anderen Potenz gegeben werden.

Da die Dosierung der potenzierten Mittel in allen Fällen dieselbe ist, werden unter "Dosierung" für die unterschiedlichen Mittel nur die physiologischen Dosen und die maximalen Dosen angegeben. Wenn man die maximale Dosis kennt, wird dies einer Überdosierung vorbeugen.

Der Autor und der Berufsstand sind F. A. Boericke, M. D., für die pharmazeuti-sche Beschreibung jedes Mittels zu Dank verpflichtet und M. R. French, M. D., für den Artikel über Pharmazeutika und die Zu-sammenstellung moderner Verfasser für die Rezeptverschreibung.

Biografie

Alexander L. Blackwood wurde am 28. Juli 1862 in Huntingdon County, Kana-da, als Sohn von John und Ann (Steel) Blackwood, geboren.

Er besuchte die üblichen Schulen

und graduierte 1882 an der Huntingdon Academy. Mit einer A. A. Auszeichnung schloss er 1882 an der McGill University in Montreal, und 1888 am Hahnemann Medi-cal College in Chicago, ab. Anschliessend studierte er an der New York Post-Graduate School 1889 und an der John Hopkins School 1901.

Seit er seine Kurse am Hahnemann

Medical College vervollständigte, prakti-zierte er in Chicago, Illinois. 1905 war er Senior Professor of materia medica und Professor of clinical medicine im Hahne-

mann Medical College in Chicago. Aus-serdem war er im lokalen Ausschuss des American Institute of Chicago.

Publikationen Dr. Alexander L. Blackwood verstarb

1924. Er publizierte bis dahin mehrere klini-sche Schriften über „Krankheiten der Nie-ren, des Nervensystems, des Herzens, der Leber, des Pankreas, der innersekretori-schen Drüsen, des Verdauungstraktes und des Peritoneums (Bauchfells). Er verfasste eine ‚komparative Studie über Variolinum und Vaccininum’ sowie die im Artikel vor-gestellte „Praktische Materia Medica mit klinischem Repertorium“.

Ausserdem hat Alexander L. Black-

wood 1913 eine ausführliche Arzneimittel-prüfung von Eukalyptus Globulus im Jour-nal of the American Institute of Homeopa-thy, veröffentlicht.

Das Original in englischer Sprache mit dem Titel: „A Manual of Materia Medica, Therapeutics and Pharmacology – with Clinical Index“ von Alexander L. Blackwood, Chicago, 1906

Page 4: Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica ... · PDF fileLiteratursteckbrief Dr. Alexander Leslie Blackwood: „Praktische Materia Medica – mit klinischem Repertorium“

Wahl des Arzneimittels Zusammenfassend ist zu sagen, dass

Hahnemann unter den charakteristischen Symptomen solche verstanden hat, die einerseits näher bestimmt sind, andererseits ungewöhnlich sind und damit selten vor-kommen. Zur Mittelwahl reicht eines der genannten Kriterien aus. Kommt ein solches näher bestimmtes Symptom auch als fest-stehendes, d.h. diagnostisch hinweisendes, bzw. pathognomonisches, nur bei wenigen Krankheiten vor, so wird es charakteristisch einmal aufgrund seiner Differenziertheit, zum andern, da es gerade nicht bei fast jeder Krankheitsform zu finden, also un-gewöhn-lich ist. Das bedeutet, dass pathognomoni-sche Symptome als diagnostisch hinweisen-de nicht von vornherein von der Mittelfind-ung auszuschliessen sind, sondern dass sie erst in o.a. Sinne zu differenzieren sind.

Pathognomonische Symptome im

Sinne von Gewebeveränderungen können zwar die Mittelwahl beeinflussen, dürfen jedoch nicht zu wahlanzeigenden werden, da sie – mit seltenen Ausnahmen – immer nur aus der klinischen Erfahrung her-stammen und damit keinen Eliminativ-charakter erhalten können, wie die patho-genetischen Symptome der Arzneimittel-prüfungen (das gilt für jede sog. „klinische Rubrik“ in den Repertorien, man denke nur an die vielen Krebs-Rubriken im „Kent“).

Weitere Eingrenzungsversuche des

Begriffes „Charakteristikum“ sowie Aus-grenzungsversuche der Pathognomonika im Sinne eines Selektionismus stossen in ein spekulatives Wertesystem vor und mögen somit zeitgeistigen Strömungen hofieren, sie verlassen aber auf jeden Fall den induk-tiven Boden der Homöopathie der Gründer-zeit. _______________________________________________________

Die „Zeitschrift für Klassische Homöopathie“ erscheint 4x jährlich und kann von unseren SVH Mitgliedern zum Vorzugspreis abonniert werden! Informationen dazu bitte auf der Vereinswebseite www.verein-homoeopathie.ch „aktuell“ abrufen!

Diese „Praktische Materia Medica mit kli-nischem Repertorium“ von Alexander Blackwood enthält eine Fülle klinischer Symptome, die detailliert, mit Modalitäten und Begleitsymptomen beschrieben sind. Hier kann man Wirkungen von Arzneien kennen lernen, die man in Arzneimittelprü-fungen nicht findet. Für die 2. Auflage wurde die genaue Beschreibung der Symptome völ-lig neu durchgearbeitet. Das Buch enthält nebst dem klinischen Repertorium eine de-taillierte Excel-Tabelle, in der Sie nicht nur die Symptome und die Arzneien finden, son-dern auch die „Folgen von“, die Modalitäten, Begleitsymptome, Personengruppen und wei-tere Eingrenzungen der Symptome, z. B.: „Tuberkulose... mit Herzklopfen und flüchti-gen Schmerzen in der Brust:... Ferr.“ So wird die praktische Nutzbarkeit deutlich erhöht. Mit dem Erwerb des Buches erhalten Sie die Möglichkeit zum Download der kompletten Excel-Tabelle aus dem Internet. Bezug: DGMH, Deutsche Gesellschaft für miasmatische Homöopathie, Liebknechtstr. 14, D-63303 Dreieich. www.dmgh.org - 64 €