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24.02.12 © Dr. Lothar König
Dr. med. Lothar KönigDr. med. Lothar KönigFA für Physikalische- und Rehabilitative MedizinFA für Physikalische- und Rehabilitative Medizinniedergelassen seit 1999, seit 2007 in Marpingen – Saarlandniedergelassen seit 1999, seit 2007 in Marpingen – SaarlandHonorararzt Reha-Tagesklinik BietschiedHonorararzt Reha-Tagesklinik Bietschied
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
24.02.12 © Dr. Lothar König
Stoffwechsel- bzw durchblutungsbedingte Veränderungen des Stoffwechsel- bzw durchblutungsbedingte Veränderungen des FußesFußes
– z.B. Diabetes mellitusz.B. Diabetes mellitus
Veränderungen des Fußes infolge systemischer ErkrankungenVeränderungen des Fußes infolge systemischer Erkrankungen– z.B. rheumatische Erkrankungenz.B. rheumatische Erkrankungen
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Störung des D-Glucose-Stoffwechsels
Erhöhung des D-Glucose-Spielges im Blut●Infolge Insulinmangels (Typ I)●Infolge mangelhafter insulinwirkung (Typ II)
Veränderte Verstoffwechslung der D-Glucose●nichtenzymatische Glycosidierung verschiedener Proteine
Funktionsstörung von Hämoglobin, Albumin, Kollagen
●nicht glyclolytischer Stoffwechsel (Sorbitol Pathway)(Glia)Zellen und Endothelzellen bilden Sorbitol, das die Zellen nicht mehr
verlassen und nur begrenzt metabolisisert werden kann
->Zellschädigung bis zum Zelluntergang
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Funktionsbeeinträchtigungverschiedener Proteine
● Hämoglobin● Albumin● Kollagen
gestörter Gasaustauschgestörte Fließeigenschaften des BlutesAngiopathien
● Mikro~● Makro~
Verschlechterungder Trophik
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
ICF Stoffwechselfunktionen:● B4301 Sauerstofftransportfunktion des Blutes● B5401 Funktionen des Kohlenhydratstoffwechsels
ICF Funktionen des kardiovasculäres System● B4151 Funktion der Kapillaren● B4551 aerobe Kapazität● S4101 Struktur der Arterien
ICF Struktur der Haut● S8104 Struktur der Hautregionen der unteren Extremitäten
Therapieziele
Fähigkeits- und Funktionsstörungen
ICF Stoffwechselfunktionen:● Normalisierung des Kohlenhydratstoffwechsels● Vermeiden von Noxen bzw. weiterer Risikofaktoren
ICF Funktionen des kardiovasculäres System● Verbesserung der aerob- anaeroben Kapazität (Gefäßtraining)● Vermeiden einer Progredienz der Mikro- und Makroangiopathie
ICF Struktur der Haut● Erhalt der Integrität der Haut
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
nicht glycolytischer Stoffwechsel (Sorbitol-Pathway)
● Intrazelluläre Anreicherung von Sorbitol
Verarmung von Myoinositol● Intrazellulärer Botenstoff, ● wirkt auf Ca-Stoffwechsel
Na-K-ATPase-Aktivität erniedrigt● Transport von Na aus und K in die Zellen
Endoneurale Hypoxie
Polyneuropathie
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Polyneuropathie
sensorisch● Beeinträchtigung der Sensibilität (Druck, Berührung, Temperatur)● Beeinträchtigung der Propriozeption● Beeinträchtigung der Schmerzwahrnehmung und ~Weiterleitung
autonomÖffnung arterio-venöser Shunts
● Verschlechterung der Durchblutung in der Endstrombahn● Verschlechterung des peripheren Gasuastausches● Verschlechterung des peripheren Stoffwechsels
Veränderungen der Trophik
Veränderungen der Schweißsektreion● Veränderungen der Konsistenz des Gewebes
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Polyneuropathie
ICF Körperfunktionen (Sinnesfunktionen):● B2702 Druck- und Berührungsempfinden● B2703 Wahrnehmung schädlicher Reize● B260 die Propriozeption betreffende Funktionen● B265 Funktion des Tastens● B2701 Vibrationsempfinden● B2700 Temperatursinn
ICF Körperfunktionen (Sinnesfunktionen):● Visuelle Kontrolle als Ersatz für ausgefallene Sinnesfunktionen● (Weich)Bettung (diabetesadaptierte Fußbettung →Einlagen,
Schutzschuh, Maßschuh...)● Schulung der Perzeption (z.B Therapiekreisel, Sport)
Therapieziele:
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Polyneuropathie
Motorisch:● Veränderung der Muskelaktivitäten in Kombination mit
sensorischer PNP zu sehen
Beispiel Posturographie:
Abb. 1: Normoglykämischer Proband [1] Abb. 2:Diabetiker [1]
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Gangkinematik
24.02.12 © Dr. Lothar König
DrucK-Zeit-Kurve
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
* [1]
Erhoben bei Dekubitalgeschwüren
Anwendbarkeit bei diabetischen Fuß?
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Gangkinematik
Veränderungen beim Diabetiker im Vgl. zum Normalzustand:● Erweiterung des Bewegungsraumes der Hüftgelenksflexion bei Diabetikern*● tendenzielles Streckdefizit des Kniegelenkes bei Diabetikern*● Abnehmende Tendenz der Hüftsymmetrie beim Diabetiker*● Verkürzung der Schrittlänge und der Standphase beim Diabetiker*
(Bei gleicher Gehgeschwindigkeit ergibt sich daraus eine Erhöhung der Kadenz)● Tendenz zu stapfendem Gangbild*
● Vermehrte Belastung der med. Fersenseite*● Vermehrte Belastung unter dem MFK 5*● Verringerte Belastung unter Os Metatarsale 5*● Verringerte Balstung unter der Endphalanx D1?)*
Hinweise für Stand- und Gangunsicherheit*
* [1]
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Gangkinematik
ICF Funktionen der Bewegung ● B7601 Kontrolle komplexer Willkürbewegungen● B7602 Koordination von Willkürbewegungen● B7650 unwillkürliche Muskelkontraktionen● B770 Funktionen der Bewegungsmuster beim Gehen
ICF Funktionen der Bewegung ● Gangschulung● Versorgung mit geeigneten Hilfsmitteln● Versorgung mit orthopädischen Schuhzurichtungen bzw ● Versorgung mit orthopädischen Maßschuhen
Therapieziele:
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
endotoxische Polyneuropathie
Veränderte Resistenz der Gewebe bezüglich schädigender
Reize (Bindegewebe, Knochen)
gestörte Fließeigen-schaften des Blutes
Mikroangiopathie
Makroangiopathie
Störung des Myosinstoffwechsels
erschwerter Gasaustausch
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus ohne PNPOrthopädietechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus ohne PNPOrthopädietechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus mit PNPOrthopädieschuhtechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation und der jeweiligen Compliance
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Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus mit PNPOrthopädieschuhtechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation und der jeweiligen Compliance
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus mit PNPOrthopädieschuhtechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation und der jeweiligen Compliance, Patientenschulung
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Diabetes mellitusDiabetes mellitus
Diabetes mellitus mit PNPOrthopädieschuhtechnische Versorgung entsprechend derjeweiligen Indikation und der jeweiligen Compliance, Patientenschulungweiterführende Maßnahmen (z.B chirurgisch)
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
RARA
Entzündliche systemische Bindegewbserkrankung unklarer Ätiologie, deren Hauptcharakteristikum eine chronische, unter Umständen remittierend oder schubweise verlaufende Gelenkentzündung (Synovialitis) darstellt.
Sie befällt zumeist symmetrisch die peripheren Gelenke und führt über eine erosive Synovialitis zur Gelenkdestruktion, Deformität und Invalidität. [5]
Klassifikationskriterine der Armerican rheumatism Association (nach Arnett et al 1988)
1 Morgensteifigkeit von mehr als 1 Stunde Dauer
2. Arthritis von mehr als 3 Gelenkregionen
3. Arthritis von Hand-, Finger, und Fingermittelgelenk(en)
4. Symmetrische Arthritiden
5. subkutane Knoten
6. Nachweis des Rheumafaktors im Serum
7. eine für rheumatoide Arthritis typische Röntgenveränderung an den Händen
Die Dagnose rheumatoide Arthritis gilt als geischert, bei Erfüllung von 4 dieser 7 Kriterien (1-4 müssen mindestens 6 Wochen bestehen)
Häufigkeit des Gelenkbefalls in frühem und fortgeschrittenem Kraknkheitsstadieum: füße: 53% (Krankehitsdauer 1-3 Jahre) / 76 (> 10 Jahre) [5]
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
RARA
ICF Sinnesfunktionen● B28016 Gelenkschmerz
ICF Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen ● B7101 Beweglichkeit mehrerer Gelenke● B770 Funktionen der Bewegungsmuster beim Gehen
ICF Funktionen der Bewegung ● Schmerzlinderung● Gangschulung● Versorgung mit geeigneten Hilfsmitteln● Versorgung mit orthopädischen Schuhzurichtungen bzw ● Versorgung mit orthopädischen Maßschuhen
Funktionsstörungen (ICF)
Therapieziele
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
RARA
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
RARA
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
SGB V §12 (Wirtschaftlichkeitsgebot)SGB V §12 (Wirtschaftlichkeitsgebot)– (1) Die Leistungen müssen (1) Die Leistungen müssen ausreichendausreichend, , zweckmäßigzweckmäßig und und wirtschaftlichwirtschaftlich sein; sein;
sie sie dürfendürfen das das Maß des Notwendigen nicht überschreitenMaß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die . Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.Krankenkassen nicht bewilligen.3]3]
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
SGB V §12 (Wirtschaftlichkeitsgebot)SGB V §12 (Wirtschaftlichkeitsgebot)− Zwar richtet sich §12 SGB V nach seiner systematischen Stellung vorrangig an Zwar richtet sich §12 SGB V nach seiner systematischen Stellung vorrangig an
die Versicherten, deren Leistungsansprüche er konkretisiert und begrenzt, die Versicherten, deren Leistungsansprüche er konkretisiert und begrenzt, doch doch kommtkommt bei der Gewährung dieses Grundsatzes bei der Gewährung dieses Grundsatzes den Leistungserbringern den Leistungserbringern eine vorrangige Bedeutung eine vorrangige Bedeutung zu.zu.
− Angesichts des die gesetzliche Krankenversicherung prägenden Angesichts des die gesetzliche Krankenversicherung prägenden SachleistungsprinzipsSachleistungsprinzips … und des Umstandes, daß die Krankenkassen die … und des Umstandes, daß die Krankenkassen die Leistungen nicht als Einzelleistungen erbringen, sondern ihrer Leistungen nicht als Einzelleistungen erbringen, sondern ihrer LeistungspflichtLeistungspflicht durch durch Abschluß von Verträgen mit Leistungserbringern Abschluß von Verträgen mit Leistungserbringern Genüge tun ... kommt Genüge tun ... kommt diesen – diesen – vorrangig den Vertragsärztenvorrangig den Vertragsärzten – eine – eine besondere Verantwortung besondere Verantwortung zu, da zu, da sie die sie die LeistungenLeistungen entweder entweder veranlassen oder selbst erbringenveranlassen oder selbst erbringen. .
− Sie sind Teil eines Leistungssystems, in dem ihnen eine Sie sind Teil eines Leistungssystems, in dem ihnen eine besonders besonders bedeutsame soziale Funktion zukommtbedeutsame soziale Funktion zukommt; ihr Handeln ist in einem ; ihr Handeln ist in einem Gesamtzusammenhang eingebettet, der auf dem Gedanken der Gesamtzusammenhang eingebettet, der auf dem Gedanken der Solidargemeinschaft der Versicherten aufbaut.Solidargemeinschaft der Versicherten aufbaut. [4][4]
24.02.12 © Dr. Lothar König
Sekundäre / erworbene FußdeformitätenSekundäre / erworbene Fußdeformitäten
Bildnachweise:– Glucose http://de.wikipedia.org/wiki/Glucose– Myosin http://de.wikipedia.org/wiki/Myosin– Abb1 Surminski O.; Ganganalytische Besonderheiten bei Patienten mit diabetischer Neuropathie am Ganganalysesystem GangAS– Abb2: Surminski O.; Ganganalytische Besonderheiten bei Patienten mit diabetischer Neuropathie am Ganganalysesystem GangAS– Abb 3 Hobson A.D Principles of Pressure Management– Abbildungen der Patienten: eigene Bilder Januar und Februar 2012
Literaturnachweis:[1] Surminski, O. Ganganalytische Besonderheiten bei Patienten mit diabetischer Neuropathie am Ganganalysesystem GangAS[2] Kolling, C; Der Einfluss der Schrittlänge auf die plantare Druckverteilung bei Patienten mit diabetischem Fußsyndrom[3] http://www.gesetze-im-Internet/sgb_5/__12.html[4] Schlegel und Voelzke, SGB V Gesetzliche Krankenversicherung, Juris Praxiskommentar S. 210 Abs. 118[5] Zeider et al; Interdisiplinar klinische Rheuatologie 2. Auflage, springer-Verlag; Seiten 497 ff;
24.02.12 © Dr. Lothar König
Vielen Dank für Ihre AufmerksamkeitVielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit