Dr. Michl Laimer - WordPress.com · 2011-02-19 · Green Corridor, Michl Laimer Green Corridor, Michl Laimer Erfolgsfaktor Vernetzung – 2. Symposium In rete per il successo –

Innsbruck-Igls, 14.10.2009 Seite - 1 -

AUTONOME PROVINZ BOZEN - SÜDTIROL PROVINCIA AUTONOMA DI BOLZANO - ALTO ADIGE

Green Corridor, Michl Laimer Green Corridor, Michl Laimer

Erfolgsfaktor Vernetzung – 2. Symposium In rete per il successo – 2° Simposio


Congresspark Innsbruck-Igls 14.10.2009

Dr. Michl Laimer

Landesrat für Raumordnung, Umwelt und Energie Autonome Provinz Bozen-Südtirol


ASSESSORE – URBANISTICA, AMBIENTE, ENERGIA LANDESRAT – RAUMORDNUNG, UMWELT, ENERGIE



● Die Vision „Green-Corridor“ – ein intelligentes Netzwerk

● Warum ein „Green-Corridor“ an der Brennerachse?

● Was ist vorgesehen im Green-Corridor?





Es gilt einen alpenquerenden, grenzüberschreitenden grünen Korridor zu schaffen, der durch

●  einen minimalen Energieverbrauch pro Kopf; ●  eine weitgehende CO2 Neutralität, ●  die Produktion eines hohen Anteils der notwendigen Energie aus erneuerbaren Quellen ●  und die weitgehende Vernetzung von Umwelttechnologien und Energieinfrastrukturen sowie Telekommunikationsnetzen

besticht.

Foto: Armin Gluderer

1. Klimawandel im Alpenbogen; 2. Ökologische Sensibilität der

„Bergregionen“ (Energie); 3. Steigender Energiebedarf; 4. Geeignete Politische

Instrumente; 5. Vorbelastung durch Verkehr

und Siedlungsentwicklung; 6. Stärkung der grenzüberschrei-

tenden Zusammenarbeit und Aufbau eines gemeinsamen „Identifikationsmerkmals“ für die Euregio;







●  Zunahme der Jahresmitteltemperatur seit 1901 in Deutschland um 0,9°C, in den Alpen dagegen um 1,5°C;

●  Rückgang von Eis- und Frosttagen; Permafrost

●  Sommerliche Abnahme und winterliche Zunahme des Niederschlags; Starkniederschläge

●  Frühere Schneeschmelze; Wasserhaushalt

●  Größere Variabilität der Temperatur und des Niederschlags. Starke Hitze.



●  Hohe Verfügbarkeit von Wasserkraft → alpinen Speicherkraftwerke → hohe Bedeutung für europäischen Energieverbund;

●  Hohes Biomassepotenzial → kostenintensive Bringung → Aufbau geeigneter Wertschöpfungsketten;

●  Sensibilität der Ökosysteme → begrenzen energiewirtschaftliche Nutzungsmöglichkeiten;

●  Energieübertragung → hohe landschaftliche Sensibilität;

●  PKW am besten geeignete Fortbewegungsmittel außerhalb der Zentren → Ausbau des ÖPNV und Umsetzung einer verkehrsextensiven Raumordnung;

●  Gütertransit konzentriert sich auf wenige Korridore → Verlagerung auf die Schiene (Infrastrukturen) und verkehrsorganisatorische Maßnahmen (z.B. Transitbörse);







2009: erstmaliger Rückgang des globalen Energieverbrauchs (-3,5%)

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Treibhausgas-emissionen im

Vergleich zu 1990

Energie-verbrauch

Erneuerbare Energien (50%

2050)







●  bedeutendste Effizienzpotenziale liegen in der Gebäudehülle, in der Wärmebereitstellung, in den industriellen Prozessen und in der Mobilität;

●  2.000 Watt-Gesellschaft bis zum Jahr 2100 (=2/3 des aktuellen Bedarfs); ●  Umweltverträgliche Heizungssysteme; ●  Nutzung Erneuerbarer Energieträger; ●  Reduktion des Transitverkehrs;

●  Für den Alpenraum sinnvollen Möglichkeiten der Energienutzung sollen im Rahmen der ökologischen Besonderheiten genutzt werden;

●  Wasserkraft, Energieholz, sonstige Biomasse und Umweltwärme bilden heute die am stärksten genutzten erneuerbaren Energieträger;

●  Künftig sind die Potenziale bei Biomasse, Umweltwärme und Sonne am größten.



Signatare: Italien, Österreich, Deutschland, EU, Landeshauptleute der be-troffenen Provinzen und Länder, RFI, ÖBB, DB, TEN-Koordinator;

Gemeinsame Absichtserklärung (Memorandum – 15.05.2009)

Aktionsplan Brenner 2009 18.05.2009





● Vorbelastung durch Verkehr und Siedlungsentwicklung; ● Stärkung der grenzüberschreitenden

Zusammenarbeit und Aufbau eines gemeinsamen „Identifikationsmerkmals“ für die EUREGIO;



Verkehrspolitische

Maßnahmen; Energie- u

nd Ressourcen-

schonende Maßnahmen;

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Begleitende Öffentlichkeitsarbeit und

Initiativen

Grenzüberschreitendes Identifikationsmerkmal

„Nachhaltigkeit“







● Offensive Verlagerungspolitik von der Straße auf die Schiene (Transitbörse, schrittweises Verbot bahnaffiner Güter auf der Straße; Harmonisierung der Straßenbenutzungsgebühren auf hohem Niveau usw.); ● Bereitstellung der dafür notwendigen Infrastruktur; ● Erhöhung des Anteils schadstoffarmer LKW ● Gemeinsames Verkehrsmonitoring; ● Lokale Verkehrsinitiativen mit Nachhaltigkeitszielen,

Stärkung des ÖPNV;

Foto: Anton Aschbacher



● Maßnahmenachse „Eisenbahn München-Verona“; ● Maßnahmenachse „Autobahn“; ● Maßnahmenachse „Siedlungswesen und

Wirtschaft“;

Energie- und Ressourcenschonende Maßnahmen:





Maßnahmenachse „Eisenbahn München-Verona“

● Tunnelbetrieb mit Energie aus erneuerbaren Energiequellen; ● Nutzung der Bremsenergie der Züge; ● Nutzung der Abwärme aus den Tunnelbauten; ● Nutzung von Drainagewässern aus den Tunnels

für Wärmeversorgung;

Foto: www.bafu.admin.ch



Maßnahmenachse „Autobahn“ ●  Aufbau einer Wasserstoffmeile von München bis Modena: H2-

Produktion über erneuerbare Energiequellen (Wasserkraft, Photovoltaik, Windkraft);

●  Lärmschutz und Energieproduktion ●  Ermittlung von Sparpotenzialen im Autobahnbetrieb; ●  Abdeckung des Restenergiebedarfes für den Betrieb der

Autobahn (Mautstellen, Beleuchtung, Verwaltungsgebäuden) möglichst aus erneuerbaren Energiequellen;

●  Die Adaptierung von Landesstraßen nach obigen Kriterien: Beleuchtung, Signale, Wartung.







Beispiel: Lärmschutz und Energieproduktion (bei Rovereto)

Foto: A22



●  Ermittlung des kommunalen Energiesparpotenziales, Nachhaltigkeitskonzepte usw.;

●  Auszeichnung: Energiesparsame Gemeinde; ●  Energieeffiziente Baunormen und Gebäude (z.B. Klimahaus); ●  Industrie- und Gewerbeparks auf niedrigem Energieniveau; ●  Fernheizungen auf Biomassebasis oder Geothermie und Vernetzung; ●  Sparen bei Beleuchtungen von Straßen und Bauten; ●  Einbindung der Landwirtschaft in die grüne Energieproduktion; ●  Verstärkung von Kooperationen im Primärbereich (z.B. Maschinenringe); ●  Energie aus erneuerbaren Energieträgern für Schutzhütten und andere

isolierte Einheiten;

Maßnahmenachse „Siedlungswesen und Wirtschaft“







●  Windenergie am Brenner (Brennerwind); ●  Übertragungsvernetzung zwischen den

Regionen (Brennerleitung); ●  Verstärkung der Technologiekooperation im

Bereich der erneuerbaren Ressourcen und Energieeffizienz (Wasserkraft, Biomasse, Biogas, Windkraft, Geothermie Solarenergie, Energiecontracting);

●  Ausbau von Glasfaserverbindungen (Brennercom ST/NT/TN).

●  Gemeinsame Forschung und Entwicklung

Vernetzung im Bereich Energie-übertragung und Kommunikation

Foto: Armin Gluderer



Begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Initiativen

●  Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung;

●  Grenzüberschreitende Veranstal-tungen und Preisausschreibun-gen – „Jugend forscht“;

●  Teilnahme an grenzüberschreiten-den Programmen (INTERREG, Forschungsprogramme usw.)

●  Aus- und Fortbildung; ●  Anreizsysteme; ●  Regulative Maßnahmen;

Initiativen ●  Informationen

bieten; ●  Wissen vermitteln; ●  Meinung bilden; ●  Denkweisen

ändern; ●  Verhaltensweisen

ändern;

Absichten

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Kulturänderung

Die eigentliche Innovation

Die Denkweise, die für die globalen Umweltprobleme verantwortlich war, hat

ausgedient – sie gehört der zu Ende gehenden Epoche an!

Für die neue Epoche braucht es eine neue und vernetzte Kultur der

Nachhaltigkeit Innsbruck, 2009

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