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POTSDAM 16 Märkische Allgemeine Zeitung Donnerstag, 15. Juni 2017 IN KÜRZE Drei Umbauvarianten für Ex-Wagenhalle Innenstadt. Die Planungen für den Umbau der Ex-Wagenhalle am Hauptbahnhof zum Hotel gehen voran. Wie es im Bauausschuss am Dienstag hieß, wurden kürzlich hinter verschlossenen Türen drei Umbauvarianten präsentiert. Ein ergänzender Neubau soll auf der Fläche zwischen Shedhalle und Semmelhaack-Seniorenwohnheim entstehen. Die Halle wird über- baut. Die Varianten unterscheiden sich im Grad der Überbauung. En- de Juni wird der Favorit gekürt. Awo lädt zum nächsten Kur-Café Babelsberg. Zum 5. Kur-Café la- den die Awo-Beraterinnen Mütter, Väter oder Pflegende und ihre Kin- der, die bereits an einer Kur teilge- nommen haben oder sich für eine Kur interessieren, am Sonnabend, dem 17. Juni, in die Röhrenstraße 6 ein. Bei Kaffee und Kuchen kann man sich informieren lassen und Erfahrungen austauschen. Für die Betreuung der Kinder bei Spiel und Spaß ist gesorgt, so die Veran- stalter – um 14 Uhr geht es los. Kinder-Flohmarkt steigt am Sonnabend Babelsberg. Einen Kinder-Floh- markt veranstaltet die Evangeli- sche Grundschule Babelsberg, Ru- dolf-Breitscheid-Straße 21, am Sonnabend, dem 17. Juni. Der Floh- markt findet bei jedem Wetter statt – er beginnt um 10 Uhr. An- meldung bitte unter: flohmarkt- [email protected] oder unter 0162/104 85 89. Tisch bitte mitbringen. Standgebühr: 4 Euro und ein Kuchen. Kellerbrand in Mehrfamilienhaus Am Stern. Ein Mieter in der Oskar- Meßter-Straße informierte die Feuerwehr am Dienstaqabend über einen Brand im Keller seines Mehrfamilienhauses. Dort war in einem Kellerverschlag ein Feuer ausgebrochen mit erheblicher Rauchentwicklung. Erst die Feuer- wehr konnte den Brand löschen. Eine Bewohnerin erlitt eine Rauch- gasvergiftung und kam daher ins Krankenhaus. Zwei Randalierer festgesetzt Waldstadt. Zwei junge Männer wurden von Polizeibeamten in der Nacht auf Mittwoch im Stadtteil Waldstadt I festgesetzt. Die zwei hatten in der Friedrich-Wolf-Stra- ße herumgegrölt und die Außen- spiegel von zwei Fahrzeugen ab- getreten. Die beiden alkoholisier- ten Männer (19) wurden zur Ver- hinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Sie müs- sen sich nun wegen Sachbeschädi- gung verantworten. Ladendieb gestellt Potsdam-West. Einen Ladendieb beobachteten Mitarbeiter einer Le- bensmittelfiliale am Mittwochvor- mittag in der Zeppelinstraße, als er mit seiner Beute – Süßigkeiten – das Geschäft verließ. Polizisten konnten den Tatverdächtigen (31) wenig später stellen. Neben dem Diebesgut wurde im Rucksack des Mannes auch ein Klappmesser auf- gefunden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Ladendieb nach Anzeigenaufnah- me wieder entlassen. Frau kommt von der Straße ab Babelsberg. Plötzliche Übelkeit und Schwindel führten am Diens- tagabend zu einem Unfall in der Wetzlarer Straße. Eine Mittelmär- kerin (60) kam mit ihrem Citroen von der Fahrbahn ab und landete in Büschen am Straßenrand. Erst hier kam sie wieder zu sich. Die Frau kam ins Krankenhaus. Der Pkw war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme und Bergung wurde der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet. die Union – trotz Brexit, trotz Flücht- lingsrangeleien mit der Türkei. Vier Gründe führt Altmaier für den Verbund von bald nur noch 27 Staaten an: Frieden, Wirtschaft, Geostrategie und Gesellschaftspoli- tik. Natürlich kann niemand wollen, dass es etwa alle zwei Jahre kracht, wie das bis 1945 der Fall war und natürlich tragen große Märkte dazu bei, dass es allen besser geht. Aber Altmaier verfehlt später sogar ein wenig das Thema, wenn er die Titel- frage der Veranstaltung „Wohin steuert Europa?“ partout nicht be- antworten will. Die von Kommis- sionspräsident Jean-Claude Jun- cker skizzierten Szenarien „Weiter so“, „Bloß noch Binnenmarkt“ oder „Koalition der Willigen“ lässt er un- kommentiert. „Ich weiß, wie ich es mir vorstelle“, sagt er. Aber erst die Türkei Europa mit den Flüchtlin- gen erpressen, will Altmaiers Talk- partner, der Professor für Bürgerli- ches Recht, Götz Schulze, wissen. „Ich sage, dass wir nicht erpressbar sind“, antwortet Altmaier. Deutsch- land sei in der Tat in einem Dilem- ma, zumal so viele Türkischstämmi- ge bei uns lebten. Aber: „Wir wer- den keine Abstriche machen, wenn es um unsere Werte geht“, ver- spricht die rechte Hand von Bundes- kanzlerin Angela Merkel. Und was ist mit den Werteimpe- rialismus, den uns andere vorwer- fen, fragt Schulze. „Die Universali- tät der Menschenrechte können wir verteidigen, ohne dass wir Imperia- listen sind“, kontert Altmaier. Na- türlich habe umgekehrt Deutsch- land gegen europäische Regeln ver- stoßen. Das sei falsch, aber leider nicht ungewöhnlich. Oder sei etwa bei uns der grundgesetzliche Auf- trag der Gleichberechtigung von Mann und Frau schon erfüllt? Selbst den Vorstoß eines franzö- sischen Gaststudenten, die europäi- schen Verträge machten alles EU- Bürger zu Geiseln einer fernen Ex- ekutive, weil sie sogar die nationa- len Verfassungen brechen, pariert Altmaier. Wenn jeder EU-Staat ma- chen könnte, was er wolle, könne man die EU-Verträge gleich verges- sen. Ja, die Situation sei unbefriedi- gend. „Wir brauchen mehr europäi- sche Demokratie.“ Aber wer gar nicht mit transnationalem Recht le- ben könne, der könne ja nach Arti- kel 50 des EU-Vertrags austreten, sagt Altmaier – wohl wissend, dass demnächst keine Brexit-Nachah- mer zu erwarten sind. müsse man die deutsch-französi- schen Gespräche abwarten. Von denen verspricht er sich unter Em- manuel Macron viel. Ansonsten weiß er mit Skepsis und Problemen umzugehen. Kann Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU). FOTO: DPA Vonovia kauft Häuser im Kirchsteigfeld Kirchsteigfeld. Deutschlands füh- rendes Wohnungsunternehmen Vonovia übernimmt zum 1. Juli im Kirchsteigfeld 1600 Wohnun- gen aus dem Bestand der öster- reichischen Conwert Immobilien Invest. Das bestätigte gestern Vonovia-Unternehmenssprech- erin Nina Henckel gegenüber der MAZ. Der Kaufpreis beträgt rund 2,7 Milliarden Euro. Alle Mieter seien über den Eigentü- merwechsel bereits schriftlich informiert worden. „Für sie än- dert sich nichts“, versicherte Henckel. Das DAX-Unterneh- men Vonovia hat in Deutschland 350 000 Wohnungen im Bestand und beschäftigt rund 8000 Mit- arbeiter. In Potsdam gehören dem Unternehmen bereits Woh- nungen in Eiche, in der Lepsius- straße und in der Forststraße. jt Aufschub bei der Residenz Steinstraße Bauausschuss vertagt Entscheidung Babelsberg. Das Gezerre um die Bebauung des Areals an der Steinstraße links von der Jet- Tankstelle geht weiter. Im Rah- men des zweiten Bauabschnitts für die „Residenz Steinstraße“ will Bauträger Kirsch & Drechsler hier acht Häuser mit insgesamt 156 Wohnungen errichten. Der Beschluss zur öffentlichen Ausle- gung des B-Plans ist im Bauaus- schuss am Dienstag auf Antrag der SPD auf die nächste Sitzung vertagt worden. Der Bauträger strebt die Um- wandlung vom Wald- zum Bau- land an. Wolfhard Kirsch sitzt für die Fraktion Bürgerbündnis/FDP im Ausschuss. Wegen Befangen- heit in eigener Sache begab er sich am Dienstag in die Besu- cherbank. Über die erneute Auf- schiebung ist er empört: „Wir er- füllen alle Auflagen“, sagte er gestern zur MAZ. Konkret heißt das laut Kirsch, dass seine Firma 1,5 Millionen Euro für die Errich- tung von Sozialwohnungen in Potsdam zur Verfügung stellen wird. Außerdem würden 836 000 Euro für die Errichtung von neu- en Kita- und Schulplätzen ge- zahlt. Für wegfallenden Waldflä- chen soll eine Ersatzpflanzung im Potsdamer Raum vorgenom- men werden, so Kirsch weiter. Dabei handle es sich um Aus- gleichsmaßnahmen in Langer- wisch und um eine 2,5 Hektar große Ersatzaufforstung bei Lu- ckenwalde, bemängelt indes die SPD. „Luckenwalde ist nicht Potsdamer Raum“, moniert Frak- tionschef Pete Heuer. Bauaus- schussvorsitzender Ralf Jäkel (Linke) befürwortet hingegen die Baupläne: „Das ist die Va- riante, die am wenigsten in das Grün eingreift und trotzdem Wohnungsbau ermöglicht.“ ir Drei Prozent sind nicht genug Der Bedarf an Blutspenden ist zwar gedeckt, die Spendedienste stehen aber vor allem in den Sommermonaten vor großen Herausforderungen kommen auch die Unfallgefahr, er- gänzt Schweiger vom DRK. Dabei machen Unfallopfer nur einen Teil jener aus, die regelmäßig Spender- blut benötigen. Vor allem in der Krebstherapie und bei anderen Operationen werden Konserven be- nötigt. Außerdem werden aus be- stimmten Teilen des Blutes Medika- mente für Bluter und Menschen mit Immundefekten hergestellt. „Diese Patienten bemerken die Engpässe schnell“, sagt Junghans, „sie müs- sen ihre Dosierung dann auf einen längeren Zeitraum strecken.“ Damit die Blutspendedienste gut über die schwere Sommerzeit kom- men, veranstalten sie regelmäßig Aktionen oder rufen gezielt in sozia- len Netzwerken zum Spenden auf. Dabei informieren sie über die Vor- teile einer Blutspende. „Man wird kostenlos untersucht, hat ein wenig Ruhe und tut so auch noch etwas für sich selbst“, sagt beispielsweise Da- niel Gruschwitz. Der Potsdamer wurde zum Weltblutspendetag und anlässlich des 15. Geburtstages der Haema im Stern-Center in dieser Woche für sein langjähriges Enga- gement als Blut- und Plasmaspen- der geehrt. 485 Mal war er bereits bei dem Blutspendedienst zu Gast. Potsdam. Die Landeshauptstadt hat Nachholbedarf was die Blutspende- bereitschaft angeht.„Etwa 30 Pro- zent aller Deutschen dürfen Blut spenden“, sagt Marion Junghans, Pressesprecherin des Haema-Blut- spendedienstes, „aber nur drei Pro- zent tun es.“ In Potsdam dürften es noch weniger sein. Denn in Groß- städten und Ballungsräumen sei die Spendebereitschaft im Vergleich zu den ländlichen Gebieten geringer, erklärt Kerstin Schweiger vom Blut- spendedienst des DRK. „ In den klei- neren Städten und ländlichen Re- gionen ist die Blutspende oftmals ein soziales Event“, sagt sie. Zum gestrigen Weltblutspendetag war es dem Haema-Blutspendedienst im Potsdamer Stern-Center und dem DRK im Institut für Transfusionsme- dizin deshalb besonders wichtig, auf ihr Thema aufmerksam zu ma- chen. Die beiden Einrichtungen arbei- ten zwar nicht miteinander, haben aber dasselbe Ziel: den Bedarf an benötigtem Blut zu decken. „Deutschland ist eines der wenigen Länder Europas, in denen wir das mit freiwilligen Spenden tatsächlich Von Victoria Barnack schaffen“, sagt Junghans. Ein Grund sich auf die faule Haut zu le- gen, ist das für die knapp 130 festen Blutspendeeinrichtungen bundes- weit – zwei davon in Potsdam – aller- dings nicht. „Generell kann man die Bereitschaft als gut bezeichnen, sie könnte aber noch besser sein“, sagt Schweiger. Ihre Kollegin von der Haema spricht sogar von rückläufi- gen Spenderzahlen. Als Grund für den negativen Trend nennen beide den demografi- schen Wandel. „Langjährige Spen- der scheiden aus Altersgründen aus, aber es kommen keine jungen nach“, sagt Marion Junghans. Vor allem in den Sommermonaten macht sich das schnell bemerkbar, wenn regelmäßige Spender im Urlaub sind und die Reserven knapp werden. Denn Blut ist nur begrenzt lange haltbar. Spätestens nach sie- ben Wochen sei es gesetzlich verbo- ten, das Spenderblut noch zu ver- wenden, erklärt die Haema-Sprech- erin. Gleichzeitig steige im Sommer durch das erhöhte Verkehrsauf- Blutspenden in Zahlen Täglich werden bundes- weit 15 000 Blutspen- den benötigt. Das ergibt etwa 5,5 Millionen Spenden pro Jahr. Jeder zweite Deutsche ist ein- mal im Leben auf Blut oder Medikamente an- gewiesen, die aus Blut- bestandteilen herge- stellt werden. Über 90 Prozent der Deut- schen halten das Blut- spenden für wichtig. Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwer- kranken oder Verletzten geholfen werden. Män- ner dürfen sechsmal im Jahr eine Vollblutspen- de leisten, Frauen maxi- mal viermal. Plasma- spenden sind häufiger möglich: theoretisch je- den vierten Tag. Dabei wird dem Blut nur der flüssige, gelbliche Plas- maanteil entnommen. Ein Leukämiepatient benötigt beispielsweise bis zu 2000 Plasma- spenden. Bei Unfallop- fern sind es bis 800. Einen besonders hohen Bedarf haben Patienten verschiedener Gen- krankheiten. Immunde- fiziente benötigen in ihrem Leben bis zu 100 000 und Bluter bis zu 180 000 Plasmaspen- den. „Wir machen keine Abstriche, wenn es um Werte geht“ Kanzleramtsminister Peter Altameir hält an der Universität Potsdam ein flammendes Plädoyer für die Europäische Union Potsdam. Kanzleramtsminister Pe- ter Altmaier (CDU) macht es sich mit der Europäischen Union nicht zu einfach. Der frühere Generalsekre- tär der Verwaltungskommission für die soziale Sicherheit der Wander- arbeitnehmer bei der Europäischen Kommission weiß, wovon er spricht, wenn er sagt, dass er soziales Elend auch heutiger Bewohner Europas kenne oder dass er sich des mehrfa- chen Verstoßes gegen europäisches Recht auch durch die Bundesrepub- lik bewusst sei. Aber Altmaier, der auf Einladung der RCDS Nordost an den Campus Griebnitzsee der Uni- versität Potsdam gekommen ist, um vor gut 200 Zuhörern über die Zu- kunft Europas nachzudenken, hält auch ein flammendes Plädoyer für Von Rüdiger Braun Daniel Gruschwitz (2.v.r.) wurde von der Haema und Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) für seine 485. Blutspende geehrt. FOTO: GARTENSCHLÄGER POLIZEI BERICHT

Drei Prozent sind nicht genug - Haema Blutspendezentrum · die Baupln e: ¹Das ist die Va-riante, die am wenigsten in das Grn eingreift und trotzdem Wohnungsbau ermg licht.ª ir Drei

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Page 1: Drei Prozent sind nicht genug - Haema Blutspendezentrum · die Baupln e: ¹Das ist die Va-riante, die am wenigsten in das Grn eingreift und trotzdem Wohnungsbau ermg licht.ª ir Drei

POTSDAM16 Märkische Allgemeine Zeitung Donnerstag, 15. Juni 2017

IN KÜRZE

Drei Umbauvarianten für Ex-Wagenhalle Innenstadt. Die Planungen für den Umbau der Ex-Wagenhalle am Hauptbahnhof zum Hotel gehen voran. Wie es im Bauausschuss am Dienstag hieß, wurden kürzlich hinter verschlossenen Türen drei Umbauvarianten präsentiert. Ein ergänzender Neubau soll auf der Fläche zwischen Shedhalle und Semmelhaack-Seniorenwohnheim entstehen. Die Halle wird über-baut. Die Varianten unterscheiden sich im Grad der Überbauung. En-de Juni wird der Favorit gekürt.

Awo lädt zumnächsten Kur-CaféBabelsberg. Zum 5. Kur-Café la-den die Awo-Beraterinnen Mütter, Väter oder Pflegende und ihre Kin-der, die bereits an einer Kur teilge-nommen haben oder sich für eine Kur interessieren, am Sonnabend, dem 17. Juni, in die Röhrenstraße 6 ein. Bei Kaffee und Kuchen kann man sich informieren lassen und Erfahrungen austauschen. Für die Betreuung der Kinder bei Spiel und Spaß ist gesorgt, so die Veran-stalter – um 14 Uhr geht es los.

Kinder-Flohmarktsteigt am SonnabendBabelsberg. Einen Kinder-Floh-markt veranstaltet die Evangeli-sche Grundschule Babelsberg, Ru-dolf-Breitscheid-Straße 21, am Sonnabend, dem 17. Juni. Der Floh-markt findet bei jedem Wetter statt – er beginnt um 10 Uhr. An-meldung bitte unter: [email protected] oder unter 0162/104 85 89. Tisch bitte mitbringen. Standgebühr: 4 Euro und ein Kuchen.

Kellerbrand in MehrfamilienhausAm Stern. Ein Mieter in der Oskar-Meßter-Straße informierte die Feuerwehr am Dienstaqabend über einen Brand im Keller seines Mehrfamilienhauses. Dort war in einem Kellerverschlag ein Feuer ausgebrochen mit erheblicher Rauchentwicklung. Erst die Feuer-wehr konnte den Brand löschen. Eine Bewohnerin erlitt eine Rauch-gasvergiftung und kam daher ins Krankenhaus.

Zwei RandaliererfestgesetztWaldstadt. Zwei junge Männer wurden von Polizeibeamten in der Nacht auf Mittwoch im Stadtteil Waldstadt I festgesetzt. Die zwei hatten in der Friedrich-Wolf-Stra-ße herumgegrölt und die Außen-spiegel von zwei Fahrzeugen ab-getreten. Die beiden alkoholisier-ten Männer (19) wurden zur Ver-hinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Sie müs-sen sich nun wegen Sachbeschädi-gung verantworten.

LadendiebgestelltPotsdam-West. Einen Ladendieb beobachteten Mitarbeiter einer Le-bensmittelfiliale am Mittwochvor-mittag in der Zeppelinstraße, als er mit seiner Beute – Süßigkeiten – das Geschäft verließ. Polizisten konnten den Tatverdächtigen (31) wenig später stellen. Neben dem Diebesgut wurde im Rucksack des Mannes auch ein Klappmesser auf-gefunden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Ladendieb nach Anzeigenaufnah-me wieder entlassen.

Frau kommt vonder Straße abBabelsberg. Plötzliche Übelkeit und Schwindel führten am Diens-tagabend zu einem Unfall in der Wetzlarer Straße. Eine Mittelmär-kerin (60) kam mit ihrem Citroen von der Fahrbahn ab und landete in Büschen am Straßenrand. Erst hier kam sie wieder zu sich. Die Frau kam ins Krankenhaus. Der Pkw war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Während der Unfallaufnahme und Bergung wurde der Verkehr an der Unfallstelle vorbeigeleitet.

die Union – trotz Brexit, trotz Flücht-lingsrangeleien mit der Türkei.

Vier Gründe führt Altmaier fürden Verbund von bald nur noch27 Staaten an: Frieden, Wirtschaft,Geostrategie und Gesellschaftspoli-tik. Natürlich kann niemand wollen,dass es etwa alle zwei Jahre kracht,wie das bis 1945 der Fall war undnatürlich tragen große Märkte dazubei, dass es allen besser geht. AberAltmaier verfehlt später sogar einwenig das Thema, wenn er die Titel-frage der Veranstaltung „Wohinsteuert Europa?“ partout nicht be-antworten will. Die von Kommis-sionspräsident Jean-Claude Jun-cker skizzierten Szenarien „Weiterso“, „Bloß noch Binnenmarkt“ oder„Koalition der Willigen“ lässt er un-kommentiert. „Ich weiß, wie ich esmir vorstelle“, sagt er. Aber erst

die Türkei Europa mit den Flüchtlin-gen erpressen, will Altmaiers Talk-partner, der Professor für Bürgerli-ches Recht, Götz Schulze, wissen.„Ich sage, dass wir nicht erpressbarsind“, antwortet Altmaier. Deutsch-land sei in der Tat in einem Dilem-ma, zumal so viele Türkischstämmi-ge bei uns lebten. Aber: „Wir wer-den keine Abstriche machen, wennes um unsere Werte geht“, ver-spricht die rechte Hand von Bundes-kanzlerin Angela Merkel.

Und was ist mit den Werteimpe-rialismus, den uns andere vorwer-fen, fragt Schulze. „Die Universali-tät der Menschenrechte können wirverteidigen, ohne dass wir Imperia-listen sind“, kontert Altmaier. Na-türlich habe umgekehrt Deutsch-land gegen europäische Regeln ver-stoßen. Das sei falsch, aber leider

nicht ungewöhnlich. Oder sei etwabei uns der grundgesetzliche Auf-trag der Gleichberechtigung vonMann und Frau schon erfüllt?

Selbst den Vorstoß eines franzö-sischen Gaststudenten, die europäi-schen Verträge machten alles EU-Bürger zu Geiseln einer fernen Ex-ekutive, weil sie sogar die nationa-len Verfassungen brechen, pariertAltmaier. Wenn jeder EU-Staat ma-chen könnte, was er wolle, könneman die EU-Verträge gleich verges-sen. Ja, die Situation sei unbefriedi-gend. „Wir brauchen mehr europäi-sche Demokratie.“ Aber wer garnicht mit transnationalem Recht le-ben könne, der könne ja nach Arti-kel 50 des EU-Vertrags austreten,sagt Altmaier – wohl wissend, dassdemnächst keine Brexit-Nachah-mer zu erwarten sind.

müsse man die deutsch-französi-schen Gespräche abwarten. Vondenen verspricht er sich unter Em-manuel Macron viel.

Ansonsten weiß er mit Skepsisund Problemen umzugehen. Kann

Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU). FOTO: DPA

Vonovia kauft Häuser im

KirchsteigfeldKirchsteigfeld. Deutschlands füh-rendes WohnungsunternehmenVonovia übernimmt zum 1. Juliim Kirchsteigfeld 1600 Wohnun-gen aus dem Bestand der öster-reichischen Conwert ImmobilienInvest. Das bestätigte gesternVonovia-Unternehmenssprech-erin Nina Henckel gegenüberder MAZ. Der Kaufpreis beträgtrund 2,7 Milliarden Euro. AlleMieter seien über den Eigentü-merwechsel bereits schriftlichinformiert worden. „Für sie än-dert sich nichts“, versicherteHenckel. Das DAX-Unterneh-men Vonovia hat in Deutschland350 000 Wohnungen im Bestandund beschäftigt rund 8000 Mit-arbeiter. In Potsdam gehörendem Unternehmen bereits Woh-nungen in Eiche, in der Lepsius-straße und in der Forststraße. jt

Aufschub beider Residenz

SteinstraßeBauausschuss vertagt

Entscheidung

Babelsberg. Das Gezerre um dieBebauung des Areals an derSteinstraße links von der Jet-Tankstelle geht weiter. Im Rah-men des zweiten Bauabschnittsfür die „Residenz Steinstraße“will Bauträger Kirsch & Drechslerhier acht Häuser mit insgesamt156 Wohnungen errichten. DerBeschluss zur öffentlichen Ausle-gung des B-Plans ist im Bauaus-schuss am Dienstag auf Antragder SPD auf die nächste Sitzungvertagt worden.

Der Bauträger strebt die Um-wandlung vom Wald- zum Bau-land an. Wolfhard Kirsch sitzt fürdie Fraktion Bürgerbündnis/FDPim Ausschuss. Wegen Befangen-heit in eigener Sache begab ersich am Dienstag in die Besu-cherbank. Über die erneute Auf-schiebung ist er empört: „Wir er-füllen alle Auflagen“, sagte ergestern zur MAZ. Konkret heißtdas laut Kirsch, dass seine Firma1,5 Millionen Euro für die Errich-tung von Sozialwohnungen inPotsdam zur Verfügung stellenwird. Außerdem würden 836 000Euro für die Errichtung von neu-en Kita- und Schulplätzen ge-zahlt. Für wegfallenden Waldflä-chen soll eine Ersatzpflanzungim Potsdamer Raum vorgenom-men werden, so Kirsch weiter.

Dabei handle es sich um Aus-gleichsmaßnahmen in Langer-wisch und um eine 2,5 Hektargroße Ersatzaufforstung bei Lu-ckenwalde, bemängelt indes dieSPD. „Luckenwalde ist nichtPotsdamer Raum“, moniert Frak-tionschef Pete Heuer. Bauaus-schussvorsitzender Ralf Jäkel(Linke) befürwortet hingegendie Baupläne: „Das ist die Va-riante, die am wenigsten in dasGrün eingreift und trotzdemWohnungsbau ermöglicht.“ ir

Drei Prozentsind nicht genug

Der Bedarf an Blutspenden ist zwar gedeckt, die Spendedienste stehenaber vor allem in den Sommermonaten vor großen Herausforderungen

kommen auch die Unfallgefahr, er-gänzt Schweiger vom DRK. Dabeimachen Unfallopfer nur einen Teiljener aus, die regelmäßig Spender-blut benötigen. Vor allem in derKrebstherapie und bei anderenOperationen werden Konserven be-nötigt. Außerdem werden aus be-stimmten Teilen des Blutes Medika-mente für Bluter und Menschen mitImmundefekten hergestellt. „DiesePatienten bemerken die Engpässeschnell“, sagt Junghans, „sie müs-sen ihre Dosierung dann auf einenlängeren Zeitraum strecken.“

Damit die Blutspendedienste gutüber die schwere Sommerzeit kom-men, veranstalten sie regelmäßigAktionen oder rufen gezielt in sozia-len Netzwerken zum Spenden auf.Dabei informieren sie über die Vor-teile einer Blutspende. „Man wirdkostenlos untersucht, hat ein wenigRuhe und tut so auch noch etwas fürsich selbst“, sagt beispielsweise Da-niel Gruschwitz. Der Potsdamerwurde zum Weltblutspendetag undanlässlich des 15. Geburtstages derHaema im Stern-Center in dieserWoche für sein langjähriges Enga-gement als Blut- und Plasmaspen-der geehrt. 485 Mal war er bereitsbei dem Blutspendedienst zu Gast.

Potsdam. Die Landeshauptstadt hatNachholbedarf was die Blutspende-bereitschaft angeht.„Etwa 30 Pro-zent aller Deutschen dürfen Blutspenden“, sagt Marion Junghans,Pressesprecherin des Haema-Blut-spendedienstes, „aber nur drei Pro-zent tun es.“ In Potsdam dürften esnoch weniger sein. Denn in Groß-städten und Ballungsräumen sei dieSpendebereitschaft im Vergleich zuden ländlichen Gebieten geringer,erklärt Kerstin Schweiger vom Blut-spendedienst des DRK. „ In den klei-neren Städten und ländlichen Re-gionen ist die Blutspende oftmalsein soziales Event“, sagt sie. Zumgestrigen Weltblutspendetag war esdem Haema-Blutspendedienst imPotsdamer Stern-Center und demDRK im Institut für Transfusionsme-dizin deshalb besonders wichtig,auf ihr Thema aufmerksam zu ma-chen.

Die beiden Einrichtungen arbei-ten zwar nicht miteinander, habenaber dasselbe Ziel: den Bedarf anbenötigtem Blut zu decken.„Deutschland ist eines der wenigenLänder Europas, in denen wir dasmit freiwilligen Spenden tatsächlich

Von Victoria Barnack schaffen“, sagt Junghans. EinGrund sich auf die faule Haut zu le-gen, ist das für die knapp 130 festenBlutspendeeinrichtungen bundes-weit – zwei davon in Potsdam – aller-dings nicht. „Generell kann man dieBereitschaft als gut bezeichnen, siekönnte aber noch besser sein“, sagtSchweiger. Ihre Kollegin von derHaema spricht sogar von rückläufi-gen Spenderzahlen.

Als Grund für den negativenTrend nennen beide den demografi-schen Wandel. „Langjährige Spen-

der scheiden aus Altersgründenaus, aber es kommen keine jungennach“, sagt Marion Junghans. Vorallem in den Sommermonatenmacht sich das schnell bemerkbar,wenn regelmäßige Spender imUrlaub sind und die Reserven knappwerden. Denn Blut ist nur begrenztlange haltbar. Spätestens nach sie-ben Wochen sei es gesetzlich verbo-ten, das Spenderblut noch zu ver-wenden, erklärt die Haema-Sprech-erin. Gleichzeitig steige im Sommerdurch das erhöhte Verkehrsauf-

Blutspenden in Zahlen

Täglich werden bundes-weit 15 000 Blutspen-den benötigt. Das ergibt etwa 5,5 Millionen Spenden pro Jahr. Jeder zweite Deutsche ist ein-mal im Leben auf Blut oder Medikamente an-gewiesen, die aus Blut-bestandteilen herge-stellt werden. Über 90 Prozent der Deut-schen halten das Blut-spenden für wichtig.

Mit einer Blutspende kann bis zu drei Schwer-kranken oder Verletzten geholfen werden. Män-ner dürfen sechsmal im Jahr eine Vollblutspen-de leisten, Frauen maxi-mal viermal. Plasma-spenden sind häufiger möglich: theoretisch je-den vierten Tag. Dabei wird dem Blut nur der flüssige, gelbliche Plas-maanteil entnommen.

Ein Leukämiepatient benötigt beispielsweise bis zu 2000 Plasma-spenden. Bei Unfallop-fern sind es bis 800. Einen besonders hohen Bedarf haben Patienten verschiedener Gen-krankheiten. Immunde-fiziente benötigen in ihrem Leben bis zu 100 000 und Bluter bis zu 180 000 Plasmaspen-den.

„Wir machen keine Abstriche, wenn es um Werte geht“Kanzleramtsminister Peter Altameir hält an der Universität Potsdam ein flammendes Plädoyer für die Europäische Union

Potsdam. Kanzleramtsminister Pe-ter Altmaier (CDU) macht es sich mitder Europäischen Union nicht zueinfach. Der frühere Generalsekre-tär der Verwaltungskommission fürdie soziale Sicherheit der Wander-arbeitnehmer bei der EuropäischenKommission weiß, wovon er spricht,wenn er sagt, dass er soziales Elendauch heutiger Bewohner Europaskenne oder dass er sich des mehrfa-chen Verstoßes gegen europäischesRecht auch durch die Bundesrepub-lik bewusst sei. Aber Altmaier, derauf Einladung der RCDS Nordost anden Campus Griebnitzsee der Uni-versität Potsdam gekommen ist, umvor gut 200 Zuhörern über die Zu-kunft Europas nachzudenken, hältauch ein flammendes Plädoyer für

Von Rüdiger Braun

Daniel Gruschwitz (2.v.r.) wurde von der Haema und Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) für seine 485. Blutspende geehrt. FOTO: GARTENSCHLÄGER

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