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STEP BY STEP ZAHNFARBE 2 Quintessenz Zahntech 31, 4, 000-000 (2005) Farbe ist Nebensache ... Jan Schünemann Die IDS bietet wieder einmal die Gelegenheit auf ein Treffen mit Kollegen und Industrie- vertretern aus unterschiedlichen Ländern. Diese große Dentalmesse gibt die Möglichkeit, uns hinreichend über Innovationen und Produktneuheiten zu informieren. Die Umset- zung dieser Neuheiten und die Erfahrungen seit der letzten Messe kommen hier zusam- men und werden gerne diskutiert. Ein perfekter Anlass, um einen länderübergreifenden Artikel zu verfassen. Wir, die Verbraucher, sind abschließend, nach der IDS, in der Lage, über den täglichen Nutzen von Neuheiten zu entscheiden, denn wir müssen letztendlich diese Produkte in die tägliche Arbeit einfließen lassen. Dieser Beitrag soll einen kleinen Überblick der Erfahrungen aus drei EG-Länder geben. Die Farbwahl ist immer wieder ein Thema in zahlreichen Veröffentlichungen. Ist Farbe eine Nebensache? Sicher nein, denn die Farbe der Versorgung muss schon stimmen. Aber wie und womit wird im Regelfall die Farbe bestimmt? Der Vita-Farbring hat sich überall auf der Welt durchgesetzt. Fast alle Keramikhersteller orientieren sich an diesen Farbmustern. So weit so gut, aber warum gibt es so aufwändige Farbmesssysteme? Die Trefferquote ist anscheinend, trotz vorhandener Farbmuster, nicht ausreichend. Die modernen Keramiken sind mittlerweile so perfekt auf lichtoptische Eigen- schaften eingestellt, dass wir in der Lage sind, natürlich wirkenden Zahnersatz herzustellen. Zusammenfassung Die Farbwahl ist immer wieder ein Thema in zahlreichen Veröf- fentlichungen. Wie und womit wird im Regelfall die Farbe bestimmt? Der Vita-Farbring hat sich überall auf der Welt durchge- setzt. Fast alle Keramikhersteller orientieren sich an diesen Farb- mustern. Aber warum gibt es so aufwändige Farbmesssysteme? Die Trefferquote scheint trotz der vorhandenen Farbmuster nicht ausreichend. Die modernen Kera- miken sind mittlerweile so perfekt auf lichtoptische Eigenschaften eingestellt, dass es möglich ist, natürlich wirkenden Zahnersatz herzustellen. Dieser Beitrag soll einen kleinen Überblick der Erfah- rungen aus drei EG-Länder geben. Indizes Keramik, Farbnahme, Patientenkurse Einleitung

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  • STEP BY STEPZAHNFARBE

    2 Quintessenz Zahntech 31, 4, 000-000 (2005)

    Farbe ist Nebensache ... Jan Schünemann

    Die IDS bietet wieder einmal die Gelegenheit auf ein Treffen mit Kollegen und Industrie-vertretern aus unterschiedlichen Ländern. Diese große Dentalmesse gibt die Möglichkeit,uns hinreichend über Innovationen und Produktneuheiten zu informieren. Die Umset-zung dieser Neuheiten und die Erfahrungen seit der letzten Messe kommen hier zusam-men und werden gerne diskutiert. Ein perfekter Anlass, um einen länderübergreifendenArtikel zu verfassen. Wir, die Verbraucher, sind abschließend, nach der IDS, in der Lage,über den täglichen Nutzen von Neuheiten zu entscheiden, denn wir müssen letztendlichdiese Produkte in die tägliche Arbeit einfließen lassen. Dieser Beitrag soll einen kleinenÜberblick der Erfahrungen aus drei EG-Länder geben.

    Die Farbwahl ist immer wieder ein Thema in zahlreichen Veröffentlichungen. Ist Farbeeine Nebensache? Sicher nein, denn die Farbe der Versorgung muss schon stimmen. Aberwie und womit wird im Regelfall die Farbe bestimmt?

    Der Vita-Farbring hat sich überall auf der Welt durchgesetzt. Fast alle Keramikherstellerorientieren sich an diesen Farbmustern. So weit so gut, aber warum gibt es so aufwändigeFarbmesssysteme? Die Trefferquote ist anscheinend, trotz vorhandener Farbmuster, nichtausreichend. Die modernen Keramiken sind mittlerweile so perfekt auf lichtoptische Eigen-schaften eingestellt, dass wir in der Lage sind, natürlich wirkenden Zahnersatz herzustellen.

    ZusammenfassungDie Farbwahl ist immer wiederein Thema in zahlreichen Veröf-fentlichungen. Wie und womitwird im Regelfall die Farbebestimmt? Der Vita-Farbring hatsich überall auf der Welt durchge-setzt. Fast alle Keramikherstellerorientieren sich an diesen Farb-mustern. Aber warum gibt es soaufwändige Farbmesssysteme?Die Trefferquote scheint trotz dervorhandenen Farbmuster nichtausreichend. Die modernen Kera-miken sind mittlerweile so perfektauf lichtoptische Eigenschafteneingestellt, dass es möglich ist,natürlich wirkenden Zahnersatzherzustellen. Dieser Beitrag solleinen kleinen Überblick der Erfah-rungen aus drei EG-Ländergeben.

    IndizesKeramik, Farbnahme, Patientenkurse

    Einleitung

  • STEP BY STEPZAHNFARBE

    Noch immer gilt vielfach die Meinung, dass eine Zusammenarbeit über größere Distan-zen von Zahnarzt und Zahntechniker ein Problem ist. Ein Argument hierfür ist u. a. dieÜbertragbarkeit von schwierigen Zahnfarben, die nicht nach bekannten Farbmustern zuerfassen sind. Der Zahntechniker sollte bei komplizierten Fällen die Farbe selbst bestim-men. Demnach wäre es sinnvoll, ein Konzept zu haben, dass eine solche Abstimmungerleichtert.

    Eine gute Idee ist hier sicher, die Farbwahl mit Originalmaterialien, mit denen wir täg-lich arbeiten, vorzunehmen.

    Eine Farbkodierung von Opakdentin über Dentin und individuelle Inzisalmassen ist eineMöglichkeit. Am Beispiel des Interaction-Prinzips (Elephant, Le Hoorn, Holland) möchteder Autor versuchen, diese Möglichkeit darzustellen.

    Die erste Farbauswahl wird hier mit Opakdentin aus den vorhandenen Shade-Guidesgenommen, es folgt die Zuordnung des passenden Dentins. Es kann durchaus vorkom-men, dass Opakdentin und Dentin nicht aus der gleichen Farbgruppe sind. Festgehaltenwerden noch die internen Charakteristika und zum Abschluss kommt die Auswahl derinzisalen Massen. Hier wird präzise der Grad der Transluzenz festgelegt.

    Selbstverständlich können wir uns, egal mit welcher Keramik wir arbeiten, Farbmuster-proben selbst erstellen. Vom Handling ist dieser Aufwand allerdings sehr aufwändig undnicht von durchgängiger Qualität. Daher ist es ein wesentlicher Vorteil, die Farbmusteraus industrieller Fertigung zur Verfügung zu haben (Abb. 1 bis 3).

    Wenn zusätzlich noch ein digitales Foto vorliegt, wird die Trefferquote sehr hoch sein.Farbe ist programmierbar! Es klingt einfach und ist es auch, denn die Erfahrung vielerPatientenkurse hat dies bestätigt.

    3Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    Kommunikation von Farbe

    Farbe ist programmierbar

    Step by step

    Abb. 1 Interaction shades. Abb. 2 Mit Originalmaterial ... Abb. 3 … wird die Farbebestimmt.

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    Der erste vorgestellte Fall wurde in einem Zwei-Tage-Kurs in Neapel/Italien durchgeführt(Abb. 4 bis 18).

    4 Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    Abb. 6 Der Patient.

    Abb. 7 Die Präparation.

    Abb. 8 Jeder Kursteilnehmernimmt die Farbe.

    Abb. 9 Eine Skizze der Auswahl

    Kursbeispiele 1. Fall Italien

    Abb. 4 Die Ausgangs-situation ...

    Abb. 5 ... als Diavorlage.

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    5Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    Abb. 14 bis 17 Ein angenehmesUmfeld und herzliche Gast-freundschaft sind gegeben.

    Abb. 10 bis 13 VerschiedeneInterpretationen der Kursteil-nehmer.

    Abb. 18 Diese Krone hat sichder Patient ausgesucht.

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    Auch bei dem zweiten Fall, in Deutschland, wurde deutlich, dass Form und Oberfläch-entextur weitaus wichtiger sind als die Farbe (Abb. 19 bis 29). Beide Komponenten las-sen in der Summe einen Zahnersatz erst natürlich wirken. Durch eine konsequente Aus-wahl mit Originalmaterialien können alle Teilnehmer sich verstärkt um die Erarbeitungder figürlichen Adaption ihrer Kronen im Munde des Patienten widmen.

    6 Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    2. Fall Deutschland

    Abb. 19 Die Ausgangssituation. Abb. 20 Eine perfekte Präparation (Dr. F. Helpap, Bielefeld)

    Abb. 21 bis 24 Ein Querschnitt durch die verschiedenen Arbeitsschritte der Kursteilnehmer ...

  • STEP BY STEPZAHNFARBE

    7Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    Abb. 25 bis 28 ... und ihre persönliche Kreation der beiden Inzisivi.

    Abb. 29 Die von der Patientingewählte Krone.

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    Der dritte Fall entsprang einem Patientenkurs in Dänemark (Abb. 30 bis 36).

    8 Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    3. Fall Dänemark

    Abb. 32 bis 35 Auch bei dieser schwierigen Zahnfarbe sind die Abweichungen gering.

    Abb. 30 Ein Schnappschuss vorab. Abb. 31 Die Präparation Vorort.

  • STEP BY STEPZAHNFARBE

    Es wird anhand der Beispiele deutlich, dass die Abweichungen sich mehr oder wenigernur noch auf die Form und die Oberfläche beziehen.

    Durch den Querschnitt dieser drei unterschiedlichen Kurse in je einem anderen Land wirdsehr deutlich, dass Zahnfarbe programmierbar ist. Mit einer durchdachten Konzeptionder Farbauswahl mit Originalmaterialien, ist die Trefferquote ungleich höher, als mit demüblichen Shade-Guides.

    Ich möchte mich herzlich bei allen verantwortlichen Organisatoren und für die Vorarbeitder Präparation, bei den behandelnden Zahnärztinnen und Zahnärzten für ihr Engage-ment bedanken. All diese machten es möglich, solche Kurse umzusetzen. Bei allen Fällenbekam ich vor Kursbeginn einen Präparationsabdruck und ein paar Fotos zugesandt. DieModellsituation wurde doubliert und den Kursteilnehmern zugeschickt.

    Es ist mir ein besonderes Vergnügen, durch die Aktivitäten in den unterschiedlichenLändern, auf Kollegen zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen. Nur durch dieseZusammenarbeit ist es möglich, einen Artikel mit einen solch interessanten Querschnittdurch die zahntechnische Welt in Europa zu verfassen. Dafür und für die hervorragendeGastfreundschaft gilt mein besonderer Dank.

    ZTM Jan Schünemann, Lifestyle DentistryLipper Hellweg 29, 33604 [email protected]

    9Quintessenz Zahntech 31, 3, 000-000 (2005)

    Abb. 36 Die gewählte Krone.

    Fazit

    Danksagung

    Adresse des Verfassers

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