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94 DUnndarm, Peritoneum. Markovi~-Pei$i~, Bla~enka: Lymphosareoma duodeni. (Lymphosarkom des ZwJlf- fingerdarms.) Lije6n. Vjesn. 62, 149--152 u. dtseh. Zusammenfassnng 186 (1940) [Serbo-kroatiseh]. Innerhalb yon 16 Jahren kamen 4 Fiille zur Beobaehtung. Zwei yon ihnen lagen 6rtlieh begrenzt um die Papilla Vateri und batten StJrungen yon seiten der Gallenblase gemacht. Der Form nach sind es Geschwfilste, die in die Liehtung ragen, gesehwfirigeu Zerfall zeigen, aber nieht durehbreehen, ttistologiseh Rundzellen, die den Lympho- blasten/~hneln, tJ'berall Metastasen. Franz (Berlin). ~~ Mayo, CharlesW.: Malignaney of the small intestine. (B6sartige Geschwfilste des Dfinndarmes.) (Div. o]Surg., Mayo Clin., Rochester.) West. J. Surg. etc. 48, 403-407 (1940). u 1907--1939 inkl. wurden 108 F~ille prim/irer maligner Erkrankung des Dfinn- darms (Duodenum inbegriffen) beobachtet, d. h. 1,5% der chirurg.-malignen L~sionen des Magens und 1,4% der des Dickdarms. Das Duodenum war 29real (26,9%) beteiligt, Jejunum 40real (37,0%), Ileum 27mal (25,0%); Meekels Divertikel 4real (3,7%); multiple Tumoren im Dfinndarm 4mal (3,7%) und Sitz nicht notiert ebenfalls 4mal. 12% der Kranken war 30--40 Jahre alt; das Durchsehnittsalter war 52,6 Jahre. 2~/2mal so viel M~nner als Frauen waren ergriffen. In 25,7 yon 101 Fiillen wurde die riehtige Diagnose gestellt, sonst lautete sie auf maligne Erkrankung des Magens, Pankreas, Diekdarms, Cholelithiasis, Appendicitisabscel~, Darmobstruktion oder Ulens pept. In 10% der F/ille fanden sich Gallensteine mit Cholecystitis. In der Sympto- matologie fallen zwei besondere Punkte auf: 1. wiederholte Attaeken yon Ileus mit vorfibergehender Besserung, allm~hlich immer 1/inger und stiirker werdend; 2. Aniimie (Blutverlust! Blur im Stuhl !), Schwiiehe und Ermiidung, die meist den Obstruktions- erseheinungen vorausgehen. Die (vorsichtige und nut yon erfahrendsten Spezialisten auszuffihrende) RJntgenuntersuehung triigt zur Diagnose bei/ Betont wird die sehr ver- d/~chtige Retention des Bariumbreies im Dfinndarm ffir mehr als 8 Stunden (Gab or und Hiller). Operativ ergab sich, daI~ in 42,4% die Resektion, in 41,3% eine palliative Operation m6glieh war, bei 16,3% mul~te man sich mit der Probelaparotomie begnfigen: Die operative Mortalitgt ist 30%; sie ist am hJehsten bei den Duodenaltumoren. Von 85 vet dem 1. I. 1938 operierten Kranken wurden 83 verfolgt, yon ihnen lebten 25 oder 30,1% mehr als 1 Jahr p. op. Yon 66 vor dem 1. I. 1934 operierten wurden 65 ffir 5 Jahre verfolgt, und 8 (oder 12,3%) davon iiberlebten 5 Jahre oder mehr p. op. -- Die pathol.-anat. Diagnose war bei 80 F/illen (87,0%) Adenoearcinom, und zwar beim Duodenum 23, Jejunum 31, Ileum 21, multipel 4 und ohne n~ihere Notiz fiber den Sitz 1 ; Leiomyosarkom beim Duodenum nnd Jejunum je 2, Ileum und ohne niihere Sitzbezeiehnung je 1 und Meekels Divertikel 4(!); multiple Epitheliome melanoL Typs einmal im Jejunum und H/imangioendotheliom einmal im Ileum. In 7 Tabellen faflt gerf. die Resultate der Arbeit fibersiehtlieh zusammen. Goebel (Breslau).~ Koch, Fredrlk: Maligne Careinoide. (Path. Inst., Univ. Lund.) Chirurg 12, 270--275 (1940). Carcinoide sind stecknadelkopf- bis haselnul]groBe, solit/~r, meist multipel auf- tretende Tumoren, die im ganzen Magendarmkanal vom Magen bis zum Colon gefunden werden k6nnen, aul]er im Dfinndarm haupts~chlich im Appendix. Die Mucosa pflegt5 fiber den Tumoren erh6ht zu sein, doch sind Serosa und Schleimhaut zumeist intakt. Histologiseh finder man unter der intakten Mucosa mehr oder weniger gedr/ingt stehende KJlbchen and ballenfJrmige Ansammlungen heller epithelioder Zellen yon polygonaler Form und mit verh~ltnismit$ig chromatinreiehem Kern; oft zahlreiche Mitosen, zellarmes Bindegewebe, bisweilen mit Zeiehen einer hyalinen Entartung. Charakteristisch ist die protoplasmatisehe Einlagerung doppeltbrechende~ Krystalle sowie das Vorhandensein yon mit Chrom und Silber fitrbbaren Granula. Bisweilen dringt der Tumor in die Muscularis ein, durchbrieht sie und dringt in die Mucosa hinaus. ]~ezfiglich der Histogenese ist man bisher nicht zu einer endgfiltigen Kl~rung gekommen.

Dünndarm, Peritoneum

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DUnndarm, Peritoneum. Markovi~-Pei$i~, Bla~enka: Lymphosareoma duodeni. (Lymphosarkom des ZwJlf-

fingerdarms.) Lije6n. Vjesn. 62, 149--152 u. dtseh. Zusammenfassnng 186 (1940) [Serbo-kroatiseh].

Innerhalb yon 16 Jahren kamen 4 Fiille zur Beobaehtung. Zwei yon ihnen lagen 6rtlieh begrenzt um die Papilla Vateri und batten StJrungen yon seiten der Gallenblase gemacht. Der Form nach sind es Geschwfilste, die in die Liehtung ragen, gesehwfirigeu Zerfall zeigen, aber nieht durehbreehen, ttistologiseh Rundzellen, die den Lympho- blasten/~hneln, tJ'berall Metastasen. Franz (Berlin). ~ ~

Mayo, Charles W.: Malignaney of the small intestine. (B6sartige Geschwfilste des Dfinndarmes.) (Div. o] Surg., Mayo Clin., Rochester.) West. J. Surg. etc. 48, 403-407 (1940).

u 1907--1939 inkl. wurden 108 F~ille prim/irer maligner Erkrankung des Dfinn- darms (Duodenum inbegriffen) beobachtet, d. h. 1,5% der chirurg.-malignen L~sionen des Magens und 1,4% der des Dickdarms. Das Duodenum war 29real (26,9%) beteiligt, Jejunum 40real (37,0%), Ileum 27mal (25,0%); Meekels Divertikel 4real (3,7%); multiple Tumoren im Dfinndarm 4mal (3,7%) und Sitz nicht notiert ebenfalls 4mal. 12% der Kranken war 30--40 Jahre alt; das Durchsehnittsalter war 52,6 Jahre. 2~/2mal so viel M~nner als Frauen waren ergriffen. In 25,7 yon 101 Fiillen wurde die riehtige Diagnose gestellt, sonst lautete sie auf maligne Erkrankung des Magens, Pankreas, Diekdarms, Cholelithiasis, Appendicitisabscel~, Darmobstruktion oder Ulens pept. In 10% der F/ille fanden sich Gallensteine mit Cholecystitis. In der Sympto- matologie fallen zwei besondere Punkte auf: 1. wiederholte Attaeken yon Ileus mit vorfibergehender Besserung, allm~hlich immer 1/inger und stiirker werdend; 2. Aniimie (Blutverlust! Blur im Stuhl !), Schwiiehe und Ermiidung, die meist den Obstruktions- erseheinungen vorausgehen. Die (vorsichtige und nut yon erfahrendsten Spezialisten auszuffihrende) RJntgenuntersuehung triigt zur Diagnose bei/ Betont wird die sehr ver- d/~chtige Retention des Bariumbreies im Dfinndarm ffir mehr als 8 Stunden (Gab or und Hiller). Operativ ergab sich, daI~ in 42,4% die Resektion, in 41,3% eine palliative Operation m6glieh war, bei 16,3% mul~te man sich mit der Probelaparotomie begnfigen: Die operative Mortalitgt ist 30%; sie ist am hJehsten bei den Duodenaltumoren. Von 85 vet dem 1. I. 1938 operierten Kranken wurden 83 verfolgt, yon ihnen lebten 25 oder 30,1% mehr als 1 Jahr p. op. Yon 66 vor dem 1. I. 1934 operierten wurden 65 ffir 5 Jahre verfolgt, und 8 (oder 12,3%) davon iiberlebten 5 Jahre oder mehr p. op. - - Die pathol.-anat. Diagnose war bei 80 F/illen (87,0%) Adenoearcinom, und zwar beim Duodenum 23, Jejunum 31, Ileum 21, multipel 4 und ohne n~ihere Notiz fiber den Sitz 1 ; Leiomyosarkom beim Duodenum nnd Jejunum je 2, Ileum und ohne niihere Sitzbezeiehnung je 1 und Meekels Divertikel 4(!); multiple Epitheliome melanoL Typs einmal im Jejunum und H/imangioendotheliom einmal im Ileum. In 7 Tabellen faflt gerf. die Resultate der Arbeit fibersiehtlieh zusammen. Goebel (Breslau).~

Koch, Fredrlk: Maligne Careinoide. (Path. Inst., Univ. Lund.) Chirurg 12, 270--275 (1940).

Carcinoide sind stecknadelkopf- bis haselnul]groBe, solit/~r, meist multipel auf- tretende Tumoren, die im ganzen Magendarmkanal vom Magen bis zum Colon gefunden werden k6nnen, aul]er im Dfinndarm haupts~chlich im Appendix. Die Mucosa pflegt5 fiber den Tumoren erh6ht zu sein, doch sind Serosa und Schleimhaut zumeist intakt. Histologiseh finder man unter der intakten Mucosa mehr oder weniger gedr/ingt stehende KJlbchen and ballenfJrmige Ansammlungen heller epithelioder Zellen yon polygonaler Form und mit verh~ltnismit$ig chromatinreiehem Kern; oft zahlreiche Mitosen, zellarmes Bindegewebe, bisweilen mit Zeiehen einer hyalinen Entartung. Charakteristisch ist die protoplasmatisehe Einlagerung doppeltbrechende~ Krystalle sowie das Vorhandensein yon mit Chrom und Silber fitrbbaren Granula. Bisweilen dringt der Tumor in die Muscularis ein, durchbrieht sie und dringt in die Mucosa hinaus. ]~ezfiglich der Histogenese ist man bisher nicht zu einer endgfiltigen Kl~rung gekommen.

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Die Malignit~t war ebenfalls lange umstritten, ist heute allgemein anerkannt, vet allem wegen des Vorkommens yon Metastasen in den region~ren Lymphknoten, Mesen- terium und in der Leber, wobei der Tumor seine histologische Struktur in den Meta- stasen unver~ndert beibeh~lt. Maligne Careinoide sind selten.

Verf. berichtet fiber 2 F~lle yon D0~undarmcareinoid und 1 Fall yon Rectumeareinoid. Die RSntgenuntersuchung zeigte bei den Dfinndarmeareinoiden eine sackfSrmige Dilatation des Bulbus duodeni und der Duodenalschlinge bis zum Genu inf. mit deutlieher Passage- behinderung. Die Ver~nderungen sehienen dureh einen auBerhalb des Duodenum gelegenen Prozesses bedingt zu sein. Beim Reetumcarcinoid f~nd sich bei der Einlaufuntersuchung ein stark strikturierender, infiltrativer ProzeB, etwa l0 em lang. Den mitgeteilten F~llen is~ gemeinsam, dab die malignen ZOge im Krankheitsverlau~ (Abmageru~g) weniger hervortraten, w~hrend die rein sekund~r mechanisehen Symptome (Ileus!) das Bild beherrschten.

Raspe (Berlin). ~176 Kross, Isidar: Careinoid tumors of the small intestine. (Carcinoide des Diinndarms.)

(City Hosp., New York.) Amer. J. digest. Dis. 4, 725--727 (1939). Ein beobachteter Fall gibt dem Verf. AnlaJ] in kurzen Worten die Geschiehte dieser

Geschwiilste wiederzugeben, wobei insbesondere auf die Frage eingegangen wird, ob sic bSsartig sind oder nicht. R a i f o r d land z. B. unter seinen 29 Fiillen nur 6 bSsartige. Der eigene Fall betrifft eine 37j~hrige Patientin. Laparotomie: Es finden sich 2 Car- cinoide des Jejunums, eines derselben hatte zum DarmverschluI~ gefiihrt. Uber beiden Geschwfilsten war die Sehleimhaut uleerSs ver~ndert. Salzer (Wien). ~176

Malehartzeek, Hans W.: Lymphogranulomatose des Ileums. (StrahIeninst., Katha- rinenhosp., Stuttgart.) ROntgenprax. 12, 179--180 (1940).

Bei einer 25jahrigen Patientin konnte r6n~genologisch durch Dfinndal,mpassage ein Tumor des Ileums gefunden werden. An der ver/~nderr Stelle war das Ileum stenosiert. Die Untersuchung des Resektionspr~parates ergab eine Lymphogranulomatose, die wahr- wahrscheinlich vom Ileum ihren Ausgang nahm. Die Ileumschleimhaut zeigte ausgedehnte sekund/~re nleer6se Ver~ndernngen. J. Olig (Wit~tenberge). ~176

Tavernari, Alberto: Linfogranuloma primitivo eireoseritto delFintestino tenue. (Umsehriebenes primhres malignes Lymphogranulbm des D/lnndarms.) (Istit. di Anat. e Istol. Pat., Univ., Modena.) Arch. ,,De Vecchi" Anat. pat. 1, 529--546 (1939).

Bei einem 37j/~hrigen traten etwa 11/~ Jahre vor dem Tode hartn~ekige profuse Durch- fi~lle auf, mit Verringerung des Appetits und ~uBerstem Veffall des Allgemeinzustandes. - - Bei der Sektion fiel eine Gruppe yon Mesenterialdrfisen auf, die m/iBig vergr6Bert, teils isoliert, tells verbacken waren, jedoeh keine Verwaehsungen mi~ den benachbarten Teilen des Darms zeigten. Ein kurzer Absehnitt des Jejunum wies vermehrt~e Konsis~nz auf. Die hisLologisehe Untersuehung ergab das Bestehen eines malignen Lymphogranuloms. Der ProzeB am Darm war ~lteren Datums ~ls an den Lymphdriisen, die Malignit~t nahm in gleicher Richtung ab.

K. Rintelen (Berlin). Ikegami, K , und K. Manabe: A ease of pseudo peritoneal mixoma. (Peritoneales

Pseudomyxom.) Bull. nay. reed. Assoc. (Tokyo) 29~ Nr 4, engl. Zusammenfassung 25 (1940).

57ji~hriger Mann, der 5 Jahre nach Krankheitsbeginn an Kaehexie starb. Die Ursache ffir den :Bauchtumor war ein mi~ Cylinderepithe] ausgekleideter Cystoma glandulare multfiokulare, das seinen Ausgang yon einem pseudomucinSsen Cystadenom des hinteren peritonealen Raumes genommen haben so]]. Differentialdiagnostisch sind diese peritone~len Pseudomyxome zu erw~gen, wenn ein abdominaler Tumor mit Fluktuation vorhanden ist, selbst wenn die Punktion negativ ausf~llt. E Ostertag (Berlin).

Oolon, Rectum. Sehneider, Erich: Zur Klinik des Diekdarmeareinoms nnd des Dickdarmileus. Med.

Klin. 1940 I, 329--331. Das Dickdarmearclnom wird meistens erst mit dem Eintritt des Ileus diagnostiziert,

d. h. zu einem Zeitpunkt, der ffir die friihzeitige Radikaloperation als zuspiit bezeichnet werden mul~. Praxis und Erfahrung lehren, da~ die betroffenen Kranken sehon geraume Zeit vorher gewisse Besehwerden von seiten des Darmes und des Stuhlganges batten, diesen aber nieht die gebiihrende Beachtung zollten und den Arzt daher zu sp~t auf- suchten. Veff. wfinseht daher bestimmten Regeln grSltere allgemeine Geltung zu ver- schaffen. Jeder ~ltere Menseh, der nach unklaren Leibbesehwerden plStzlieh mi~