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20 SANUM-Post 85/2008 Es bedeutet, wenn bei Erkrankun- gen der Haut diese nur unmittelbar behandelt wird, ist keine (andauern- de) Besserung zu erzielen. Mitunter führt das einfache „Zudecken” von Symptomen sogar zur Verschlim- merung und Mitbeteiligung anderer Organsysteme. Hautveränderungen können nur dann erfolgreich thera- piert werden, wenn man versucht, die Ursache zu ermitteln, um diese auszuschalten bzw. zu behandeln. Hautkrankheiten können in ihrem Erscheinungsbild sehr vielfältig sein. So kennen wir – um nur einige zu nennen – Akne, Allergien, Altersfle- cken, Exantheme, Blutschwamm, Decubitus, Dermatophyten-Infekti- on, Ekzeme, Erysipel (Wundrose), Feuermal, Flechten, Furunkel, Gür- telrose, Haarausfall, Hautkrebs, Le- berflecken und Muttermale, Lipo- me, Mykosen, Mundwinkelrhaga- den, Neurodermitis (atopische Der- matitis), Neurofibromatose, Parasi- tenbefall, Pigmentstörungen, Pso- riasis, Rosacea, Vitiligo, verschiede- ne Arten von Warzen, .... So vielfältig wie ihr Erscheinungs- bild, so sorgfältig und individuell an- gepasst muss die jeweilige Behand- lung sein. Ein Beispiel: Psoriasis (Schup- penflechte) (griech.: Psora = jucken, kratzen). Per Definition handelt es sich bei der Schuppenflechte um ein chro- nisch rezidivierend verlaufendes Haut- leiden mit scharf begrenzten, roten und mit silberweißen Schuppen be- deckten, teilweise juckenden Her- den. Dabei sind vorwiegend Ellen- bogen und Knie betroffen, mitunter auch der ganze Körper. Diese Krankheit, unter der sehr vie- le Patienten leiden, wurde bereits vor über 2000 Jahren vom grie- chischen Arzt Hippokrates be- schrieben und ist somit keine Er- krankung der Neuzeit. Allein in Deutschland sind Schätzungen zu- folge ca. 2 Mio. Menschen betrof- fen, wobei die Erkrankungshäufig- keit in den letzten Jahrzehnten an- nähernd konstant geblieben ist, im Gegensatz zur Neurodermitis, die kontinuierlich zunimmt. Nach dem allergischen Kontaktekzem und der atopischen Dermatitis ist die Schup- penflechte eine der häufigsten chro- nischen Hautkrankheiten. Die meis- ten der Betroffenen (ca. 70%) leiden am Frühtyp (Typ 1), der bereits vor dem 30. Lebensjahr beginnt und bei Frauen im 16. Lebensjahr, bei Män- nern im 21. Lebensjahr einen Häu- figkeitsgipfel aufweist. Der seltenere Spättyp (Typ 2) tritt meist nach dem 40. Lebensjahr auf mit einem Häu- figkeitsgipfel etwa beim 58. Lebens- jahr. Als Ursachen bzw. Auslöser kom- men zahlreiche Faktoren in Frage: genetische Veranlagung • Rauchen • Übergewicht • Alkoholkonsum emotionaler Stress • Stoffwechselstörungen • bestimmte Medikamente (z.B. Betablocker, ACE-Hemmer, Lithi- um, Malariamittel, koritsonfreie Antirheumatika) Die Haut ist mit einer Fläche von ca. 2 m 2 und einem Gewicht von 3,5 bis 10 kg das größte Organ des Men- schen. Aussagen wie „die Haut als Spiegelbild der Seele” oder „wie in- nen so außen” sowie die Ansicht, dass makellose, reine Haut ein Inbe- griff von Schönheit, Jugend und Ge- sundheit ist, spiegeln ihre große Be- deutung für uns wider. Umso schlimmer, wenn dieses große Or- gan von Erkrankungen betroffen ist. Man fühlt sich unansehnlich, leidet häufig unter Juckreiz und bekommt von den Mitmenschen nur zu oft das Gefühl vermittelt: „Komm mir nur nicht zu nahe! Womöglich steckst du mich mit deiner Krankheit an.” Minderwertigkeitsgefühle, Traurig- keit und auch Einsamkeit sind die Folge. So beginnt ein mitunter jahr- zehntelanger Kampf, die makellose Haut wieder zu erlangen – eine Odyssee durch die verschiedensten medizinischen Praxen, durch das Internet u.a., denn letztendlich möchte man jeden Strohhalm er- greifen, der Besserung verspricht, ungeachtet der Zeit, Anstrengungen und z.T. immensen Kosten – leider oft genug erfolglos. Warum? Ein chinesisches Sprichwort sagt: Was der Darm nicht heilt, das heilt die Leber. Was die Leber nicht heilt, das heilt die Niere, was die Niere nicht heilt, das heilt die Lunge, was die Lunge nicht heilt, das heilt die Haut. Was die Haut nicht heilt, das führt zum Tod. Dunkelfeld-Diagnostik und Hautkrankheiten von HP Bärbel Hoffmeister

Dunkelfeld-Diagnostik und Hautkrankheiten · Hepar Hevert, Folsäure, Vitamin B 12 und B 6; Eigenblut mit Acidum sarcolacticum zur Umstimmung; Behandlung der Handpunkte für die Leber

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20 SANUM-Post 85/2008

Es bedeutet, wenn bei Erkrankun-gen der Haut diese nur unmittelbarbehandelt wird, ist keine (andauern-de) Besserung zu erzielen. Mitunterführt das einfache „Zudecken” vonSymptomen sogar zur Verschlim-merung und Mitbeteiligung andererOrgansysteme. Hautveränderungenkönnen nur dann erfolgreich thera-piert werden, wenn man versucht,die Ursache zu ermitteln, um dieseauszuschalten bzw. zu behandeln.

Hautkrankheiten können in ihremErscheinungsbild sehr vielfältig sein.So kennen wir – um nur einige zunennen – Akne, Allergien, Altersfle-cken, Exantheme, Blutschwamm,Decubitus, Dermatophyten-Infekti-on, Ekzeme, Erysipel (Wundrose),Feuermal, Flechten, Furunkel, Gür-telrose, Haarausfall, Hautkrebs, Le-berflecken und Muttermale, Lipo-me, Mykosen, Mundwinkelrhaga-den, Neurodermitis (atopische Der-matitis), Neurofibromatose, Parasi-tenbefall, Pigmentstörungen, Pso-riasis, Rosacea, Vitiligo, verschiede-ne Arten von Warzen, ....

So vielfältig wie ihr Erscheinungs-bild, so sorgfältig und individuell an-gepasst muss die jeweilige Behand-lung sein.

Ein Beispiel: Psoriasis (Schup-penflechte) (griech.: Psora = jucken,kratzen).

Per Definition handelt es sich beider Schuppenflechte um ein chro-nisch rezidivierend verlaufendes Haut-leiden mit scharf begrenzten, rotenund mit silberweißen Schuppen be-deckten, teilweise juckenden Her-den. Dabei sind vorwiegend Ellen-

bogen und Knie betroffen, mitunterauch der ganze Körper.

Diese Krankheit, unter der sehr vie-le Patienten leiden, wurde bereitsvor über 2000 Jahren vom grie-chischen Arzt Hippokrates be-schrieben und ist somit keine Er-krankung der Neuzeit. Allein inDeutschland sind Schätzungen zu-folge ca. 2 Mio. Menschen betrof-fen, wobei die Erkrankungshäufig-keit in den letzten Jahrzehnten an-nähernd konstant geblieben ist, imGegensatz zur Neurodermitis, diekontinuierlich zunimmt. Nach demallergischen Kontaktekzem und deratopischen Dermatitis ist die Schup-penflechte eine der häufigsten chro-nischen Hautkrankheiten. Die meis-ten der Betroffenen (ca. 70%) leidenam Frühtyp (Typ 1), der bereits vordem 30. Lebensjahr beginnt und beiFrauen im 16. Lebensjahr, bei Män-nern im 21. Lebensjahr einen Häu-figkeitsgipfel aufweist. Der seltenereSpättyp (Typ 2) tritt meist nach dem40. Lebensjahr auf mit einem Häu-figkeitsgipfel etwa beim 58. Lebens-jahr.

Als Ursachen bzw. Auslöser kom-men zahlreiche Faktoren in Frage:

• genetische Veranlagung

• Rauchen

• Übergewicht

• Alkoholkonsum

• emotionaler Stress

• Stoffwechselstörungen

• bestimmte Medikamente (z.B.Betablocker, ACE-Hemmer, Lithi-um, Malariamittel, koritsonfreieAntirheumatika)

Die Haut ist mit einer Fläche von ca.2 m2 und einem Gewicht von 3,5 bis10 kg das größte Organ des Men-schen. Aussagen wie „die Haut alsSpiegelbild der Seele” oder „wie in-nen so außen” sowie die Ansicht,dass makellose, reine Haut ein Inbe-griff von Schönheit, Jugend und Ge-sundheit ist, spiegeln ihre große Be-deutung für uns wider. Umsoschlimmer, wenn dieses große Or-gan von Erkrankungen betroffen ist.Man fühlt sich unansehnlich, leidethäufig unter Juckreiz und bekommtvon den Mitmenschen nur zu oft dasGefühl vermittelt: „Komm mir nurnicht zu nahe! Womöglich steckstdu mich mit deiner Krankheit an.”Minderwertigkeitsgefühle, Traurig-keit und auch Einsamkeit sind dieFolge. So beginnt ein mitunter jahr-zehntelanger Kampf, die makelloseHaut wieder zu erlangen – eineOdyssee durch die verschiedenstenmedizinischen Praxen, durch dasInternet u.a., denn letztendlichmöchte man jeden Strohhalm er-greifen, der Besserung verspricht,ungeachtet der Zeit, Anstrengungenund z.T. immensen Kosten – leideroft genug erfolglos. Warum?

Ein chinesisches Sprichwort sagt:

Was der Darm nicht heilt, das heiltdie Leber.Was die Leber nicht heilt,das heilt die Niere,was die Niere nicht heilt,das heilt die Lunge,was die Lunge nicht heilt,das heilt die Haut.Was die Haut nicht heilt,das führt zum Tod.

Dunkelfeld-Diagnostik und Hautkrankheiten

von HP Bärbel Hoffmeister

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• hormonelle Faktoren

• klimatische Einflüsse

• äußere mechanische Einflüsse(z.B. Druck, Verletzungen)

• Infektionen.

Es kommt in der Folge zu einer Au-toimmunreaktion, bei der entzün-dungsfördernde Eiweiße und Th1-Lymphozyten eine entscheidendeRolle spielen. Die Keratinozyten derOberhaut werden fälschlicherweiseangegriffen (wahrscheinlich, weil ih-re Oberflächenstruktur der der Strep-tokokken ähnelt) und reagieren da-rauf mit überschießender Teilung.Dies führt zur typischen Verdickungund Schuppung.

Herr R., 36 Jahre alt, verheiratet,selbständiger Maschinenbauer, kammit Schuppenflechte, unter der erseit ca. 6 Jahren litt, zur Behand-lung. Begonnen hatte alles mit klei-nen Hauterscheinungen, die zu-nächst wieder verschwanden, dannaber immer häufiger auftraten undsich mittlerweile am ganzen Körperausgebreitet hatten. Besonders be-troffen waren die Unterarme, dieBeine sowie der Rücken. (Abb. 1)

verminderte Anzahl von Symproti-ten/Spermiten (mangelnde Regula-tionsfähigkeit). Nach 4 Stunden wa-ren massenhaft Makrochondriteund Bakterien zu sehen (Abb. 5)(Übersäuerung).

Der Verlust an Regulationsfähigkeitzeigte sich an immer wiederkehren-dem Lippen-Herpes sowie einerhartnäckigen Lungenentzündung,die erst 4 Wochen zuvor ausgeheiltwar. Die Leberfunktionsstörungenäußerten sich in seinen Hauter-scheinungen. Der Bilirubin-Wert imUrin war ebenfalls erhöht. Der Hin-weis auf Anämie erklärte sich durchin regelmäßigen Abständen bluten-de Hämorrhoiden (➞ Leber). Außer-dem litt er unter häufigen Durchfäl-len, mitunter extremen Rücken-schmerzen sowie Hypertonie.

Als Ursachen für die Leberfunktions-störungen kamen in Frage, dass derMann Raucher war, einige Jahrelang sowohl Amalgamfüllungen alsauch Gold-Inlays in den Zähnenhatte und berufsbedingt ständig mitSchmierstoffen und Ölen arbeitete.

Die Behandlung konnte nicht sofortbeginnen, da sein Arzt ihn wegen ei-ner infizierten Stelle am Bein zu-nächst ins Krankenhaus einwies.Von dort wurde er in die Hautklinikverlegt, später dann in die Tageskli-nik. Die Behandlung dauerte insge-samt 6 Wochen; sie bestand imWesentlichen aus einer topischenGlukokorticoid-Stufen- und Tandem-therapie sowohl mit Salben als auchCortison oral, Xusal (Levocetirizin)Tabletten, einem Allergiemittel ge-gen den Juckreiz sowie Sobelin 300(Clindamycin) als Antibiotikum ge-gen bakterielle Infektionen der Haut.Nach dieser Zeit waren die Hautpro-bleme verschwunden, und der Mannwurde entlassen mit der Empfeh-lung, die Glukokorticosteroid-Thera-pie fortzuführen, was er jedoch ab-lehnte, da er „nicht sein Leben langTabletten schlucken wollte”.

Eine Woche später waren sämtlicheHauterscheinungen wieder da, ge-nauso schlimm wie zuvor.

Diese Entwicklung war vorherzuse-hen, da die Therapie nicht an den

Abb. 4

Abb. 2 Abb. 3

Abb. 5

Abb. 1

Im Dunkelfeld-Vitalblutbild zeig-ten sich insbesondere massive Ver-formungen der Erythrozyten (Abb.2), gehäuft Mikrothromben (Abb. 3)(beides Hinweise auf Leberfunkti-onsstörungen), Größenunterschie-de der Erythrozyten (Abb. 4) (Hin-weis auf Anämie) sowie eine stark

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Ursachen seiner Erkrankung an-setzte, sondern lediglich die Hauter-scheinungen „zudeckte”.

Um die Behandlung erfolgreichdurchzuführen, mussten zunächstdie in ihrer Funktion beeinträchtigtenAusscheidungsorgane Leber, Nie-ren und Darm unterstützt sowie dieAktivität des Immunsystems norma-lisiert werden.

In meiner Praxis erhielt der Patientfolgende Therapie:

SANKOMBI D5 Tropfen, 2x tgl. 8 Tr.;

SANUVIS Tropfen, 3x tgl. 15 Tr.;

CITROKEHL Tropfen, 3x tgl. 15 Tr.;

Hepatodoron Tabletten (Weleda), 2x tgl. 2 Tbl.;

Mutaflor Kapseln (Ardeypharm), 1x tgl. 1 Kps.;

Solidagoren Tropfen (Dr. Klein), 3x tgl. 15 Tr.;

UTILIN „S” Kapseln, montags 1 Kps.;

LATENSIN Ampullen, freitags 1 Amp. trinken;

Zusätzlich 1x wöchentlich:

Große Ozon-Eigenblut-Behandlung;

Ozon-Beutelbegasung der infizier-ten Gliedmaßen;

i.v. Injektionen mit Vitamin C 2000mg, Lactopurum (Pflüger), Lympha-den Hevert, Pancreaticum-Hevert,Hepar Hevert, Folsäure, Vitamin B12 und B 6;

Eigenblut mit Acidum sarcolacticumzur Umstimmung;

Behandlung der Handpunkte für dieLeber und die Haut mit dem Elek-troakupunkturgerät Akulife.

Behandlungen der Schuppenflechtesind stets langwierig, weshalb auchbei Herrn R. ab und zu an die Ge-duld appelliert werden musste.

Nach 3 Monaten Behandlung zeigtesich ein deutlicher Rückgang der

Hautveränderungen. Auch Händeund Unterarme, berufsbedingt stän-dig dem Kontakt mit Schmierstoffenausgesetzt, hatten sich stark ver-bessert. Neue Stellen traten nichtmehr auf (Abb. 6).

Das Dunkelfeld-Vitalblutbild zeigtebei der Kontrolluntersuchung keineMikrothromben mehr, die Anzahlder formveränderten Erythrozytenhatte sich stark vermindert, die An-zahl der Symprotite/Spermite warmittlerweile normal (Abb. 7).

(miteinander verbackene Leukozy-ten) sowie auf Störungen der Nie-ren- und Darmfunktion auf. Geradedie beeinträchtigte Darmfunktionsollte immer mit behandelt werden,damit Mittel wie UTILIN und LATEN-SIN optimal wirken können.

So brachte bei Frau K., 51 Jahre,Postangestellte, Schuppenflechteseit 30 Jahren, die schon „alle mög-lichen schulmedizinischen und na-turheilkundlichen Behandlungen er-folglos ausprobiert hatte ”, letztend-lich die Colon-Hydro-Therapie denDurchbruch. Allein in der 2. Sitzungwar sie nach der Behandlung 2 kgleichter. Sie stellte selbst fest, dasssie erst nach Beginn der Colon-Hy-dro-Therapie „spüren konnte, wieUTILIN und LATENSIN wirkten”(Abb. 8 und 9).

Die erfolgreiche Behandlung beiderFälle ist darauf zurückzuführen,dass das gestörte innere Milieu unddie Funktion der Ausscheidungsor-gane konsequent verbessert wur-den und damit das Immunsystempositiv beeinflusst wurde.

Abb. 6

Abb. 7

Abb. 8

Abb. 9

Die Behandlung dauert noch an.Der Patient ist zufrieden, optimis-tisch, fühlt sich insgesamt besserund voller Energie. Er ist fest ent-schlossen, die Behandlung erfolg-reich zu Ende zu führen.

Bei nahezu allen Patienten mitSchuppenflechte zeigen sich imDunkelfeld-Vitalblutbild ausgeprägteStörungen der Leberfunktion sowiechronische Übersäuerung. Mehroder weniger stark treten Hinweiseauf eine Autoimmunerkrankung

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Dieser Grundsatz wurde auch beider zweiten Erkrankung beachtet:

Neurodermitis (atopische Derma-titis) (griech.: neuron = Nerv, derma= Haut, -itis für Entzündung).

Das Krankheitsbild wird auch alsatopisches oder endogenes Ekzembezeichnet.

Im 19. Jahrhundert nahm man an,dass eine Nervenentzündung die ty-pischen Hautveränderungen verur-sacht; daher der Name „Neuroder-mitis”.

Sie gehört zu den sogenannten ato-pischen Erkrankungen, wie auchHeuschnupfen und Asthma. Dabeibedeutet atopisch, dass die Erkran-kungsschübe scheinbar ohne er-kennbare Ursache auftreten kön-nen. Allgemein reagiert bei dieserArt der Erkrankung das Immunsys-tem mit heftiger Abwehr auf zu-nächst harmlose Allergene, z.B. aufNahrungsmittel oder Pollen. DieLymphozyten richten sich gegendiese Allergene, gegen die massivAntikörper gebildet werden. Immun-globulin E (IgE) ist ein wichtiger Ab-wehrstoff. Die entzündliche Hautre-aktion kommt durch das Zusam-menspiel mit den verschiedenen Zy-tokinen zustande. Die Lymphozytenunterhalten die Entzündung, dieMastzellen der Haut schütten denentzündungsfördernden BotenstoffHistamin aus. Damit wird die Ab-wehrreaktion noch zusätzlich ver-stärkt, und der typische Juckreizentsteht.

Neurodermitis ist die häufigsteHauterkrankung überhaupt. DerDeutsche Neurodermitits Bund gehtvon insgesamt 3,5 bis 5 Mio. Be-troffenen in diesem Land aus. DieTendenz ist steigend. Dabei erkran-ken Säuglinge und Kinder über-durchschnittlich häufig: bei Vor-schulkindern sind es ca. 12%.

Folgende Ursachen bzw. Gründekönnen zu einem mehr oder weni-ger heftigen Ausbruch führen:

• verschiedene Umwelteinflüsse

• Allergene

• mechanische Hautreizungen (z.B.durch Wolle)

• unterschiedliche Nahrungsmittel

• Infektionen

• klimatische Bedingungen

• psychischer Stress

• genetische Faktoren.

Der 31/2 Monate alte K. wurde durchseine besorgten Großeltern in derPraxis vorgestellt. Die Neurodermitishatte sich bereits auf den ganzenKörper ausgebreitet, jedoch wardas Gesicht besonders stark betrof-fen. Der Junge litt unter starkemJuckreiz, schlief dadurch nur kurzePerioden und weinte viel.

K. wurde nach einer komplikations-los verlaufenden Schwangerschaftauf normalem Wege geboren. DieEltern, beide berufstätig, ernährtensich gesund. Auch hatte die Mutterkeinerlei Amalgamfüllungen oderandere Metalle in ihren Zähnen.

Die ersten Hauterscheinungen tra-ten auf, nachdem der Kleine mit ca.2 Monaten Verdauungsproblemehatte und die Kinderärztin einen„chemischen Saft” verordnet hatte,an deren Namen sich die Großmut-ter nicht erinnern konnte. Im Altervon 3 Monaten wurde die erste 6-fach-Impfung durchgeführt, danachverschlimmerte sich das Hautbildmit allen unangenehmen Begleiter-scheinungen zusehends. Die ver-schiedenen verordneten Cremesund Lotionen brachten keine Linde-rung, so dass die Kinderärztin jetzteine kortisonhaltige Salbe ver-schrieb, was die Eltern jedoch ab-lehnten.

Die Dunkelfeld-Vitalblut-Untersu-chung zeigte insbesondere dasmassive Auftreten von sporoidenSymprotiten (Abb. 10), was auf eineerhöhte Durchlässigkeit der Darm-schleimhaut hinwies. Ebenso warenvermehrt Symprotite/Spermite vor-handen (Allergien, Unverträglichkei-ten) und einige formveränderte Ery-throzyten (Beeinträchtigung der Le-berfunktion) (Abb. 11).

Abb. 10

Abb. 11

Ich verordnete K. täglich 1 ml Muta-flor Suspension (Ardeypharm) und1x täglich 1 Tropfen SANKOMBI D5. Außerdem erhielten die Großel-tern die Empfehlung, sämtliche Ba-dezusätze, Shampoos und Weich-spüler zu vermeiden und – da dieMutter nicht mehr stillte – eine hy-poallergene Kost zu füttern. Auchsollten weitere Impfungen zunächstunterlassen werden.

Die Kontrolluntersuchung nach 2Wochen zeigte einen zufriedenenK., der trotz der Untersuchung aus-geglichen und ruhig blieb. Die Haut-

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erscheinungen am Körper warenverschwunden. Nur im Gesicht warnoch ein kleiner Rest erkennbar.

K. ist jetzt knapp 2 Jahre alt und be-schwerdefrei.

Die Beispiele verdeutlichen, dass –wie bei anderen Erkrankungen auch– stets die Ursache(n) der Erkran-kung gefunden, ausgeschaltet bzw.behandelt werden müssen. Ge-

sundheit ist nur dann wieder mög-lich, wenn das innere Milieu soweitnormalisiert wird, dass es keine Ba-sis mehr für eine Erkrankung bietet.

Mit der Dunkelfeld-Vitalblut-Diag-nostik haben wir jederzeit die Mög-lichkeit, einen Blick ins innere Milieuzu werfen, Störungen frühzeitig zuerkennen und unseren Behand-lungsfortschritt zu kontrollieren. �

Adresse der Autorin:

HP Bärbel HoffmeisterBreite Straße 938899 StiegeTel.: 039459-71635Fax: 039459-70608E-Mail: [email protected]