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Durchflussmessungen durch indirekte Messverfahren an der Mangfall Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades B.Sc. an der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt der Technischen Universität München. Betreut von Dr. phil. Jorge Eduardo Teixeira Leandro Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement Eingereicht von Friedrich Seidl Ritterland 13 85570 Ottenhofen 0152 25993910 Eingereicht am München, den 27.04.2017

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Durchflussmessungen durch indirekte

Messverfahren an der Mangfall

Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades

B.Sc.

an der Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt der Technischen Universität

München.

Betreut von Dr. phil. Jorge Eduardo Teixeira Leandro

Lehrstuhl für Hydrologie und Flussgebietsmanagement

Eingereicht von Friedrich Seidl

Ritterland 13

85570 Ottenhofen

0152 25993910

Eingereicht am München, den 27.04.2017

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Inhaltsverzeichnis 1. Einführung ......................................................................................................................... 4

2. Grundlagen der Durchflussmessung ................................................................................. 7

2.1. Der Durchfluss ............................................................................................................ 7

2.2. Direkte Durchflussmessung ........................................................................................ 8

2.2.1. Volumetrische Messung ....................................................................................... 8

2.2.2. Messwehre ........................................................................................................... 9

2.2.3. Messrinnen ..........................................................................................................10

2.3. Indirekte Durchflussmessung .....................................................................................12

2.3.1. Messung der Fließgeschwindigkeit nach dem Lotrechtverfahren .........................12

2.3.1.1. Messsysteme ............................................................................................14

2.3.1.1.1. Mechanische Durchflussmessung .......................................................14

2.3.1.1.2. Magnetisch induktive Durchflussmessung ...........................................16

2.3.1.1.3. Akustische Durchflussmessung...........................................................17

2.3.1.2. Durchführung einer punktuellen Messung .................................................19

2.3.1.2.1. Stangenmessung ................................................................................20

2.3.1.2.2. Schwimmkörper ..................................................................................20

2.3.1.3. Ermittlung des Gesamtdurchflusses ..........................................................22

2.3.2. Messung der mittleren Querschnittsgeschwindigkeit ...........................................22

2.3.2.1. Messschirm ...............................................................................................22

2.3.2.2. Tracerverfahren .........................................................................................23

2.3.2.2.1. Bestimmung der Durchmischungsstrecke ...........................................24

2.3.2.2.2. Einspeisung des Tracers .....................................................................25

2.4. Messung des Wasserstands ......................................................................................25

2.4.1. Der Lattenpegel ...................................................................................................26

2.4.2. Der Schwimmschreibpegel ..................................................................................26

2.4.3. Der Druckpegel ...................................................................................................27

2.4.4. Das Wasserstandsradar ......................................................................................27

2.4.5. Mobile Pegelmessung .........................................................................................28

2.5. Berücksichtigung der Messunsicherheiten .................................................................28

2.5.1. Systematische Fehler ..........................................................................................28

2.5.2. Zufällige Fehler ....................................................................................................29

2.5.3. Ausgleich der Messfehler ....................................................................................29

3. Messungen an der Mangfall .............................................................................................31

3.1. Die Mangfall ...............................................................................................................31

3.2. Ablauf der Messungen ...............................................................................................34

3.2.1. Messungen mit dem ADCP-Boot .........................................................................34

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3.2.2. Messungen mit der Magnetisch-induktiven Sonde ...............................................39

3.3. Probleme während der Messung ...............................................................................42

4. Messergebnisse ...............................................................................................................45

4.1. Tag 1 – 30.11.2016 ....................................................................................................46

4.2. Tag 2 – 22.02.2017 ....................................................................................................48

4.3. Tag 3 – 03.04.2017 ....................................................................................................50

5. Auswertung der Messergebnisse ......................................................................................52

5.1. Genauigkeit der ADCP-Messungen ...........................................................................52

5.2. Vergleich der zwei angewandten Verfahren ...............................................................55

5.2.1. Analyse der mittleren Fließgeschwindigkeiten .....................................................56

5.2.2. Vergleich der gemessenen Durchflüsse ..............................................................58

5.3. Durchfluss-Wasserstand-Diagramm ...........................................................................59

6. Schlussfolgerung und Ausblick .........................................................................................62

Literaturverzeichnis ..............................................................................................................64

Sonstige Unterlagen .........................................................................................................67

Bildquellen ........................................................................................................................69

Abbildungsverzeichnis ..........................................................................................................71

Tabellenverzeichnis ..............................................................................................................73

Symbolverzeichnis ...............................................................................................................74

Anhang I ...............................................................................................................................77

Vorlage Matlab-Code ........................................................................................................77

Anhang II ..............................................................................................................................79

Erklärung ..........................................................................................................................79

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1. Einführung

„Diese Klimaveränderung wird mit erheblichen

Auswirkungen auf den Wasserhaushalt verbunden sein.“ (Kliwa 2005, S.1)

So prognostizierte das Bayerische Landesamt für Wasserwirtschaft bereits 2005 die

Auswirkungen steigender Temperaturen auf den hydrologischen Kreislauf in Bayern

(Kliwa 2005). Im Zuge dieser „Intensivierung des hydrologischen Kreislaufs“ (Kliwa

2005, S.1) ist mittelfristig mit einer Verschärfung der Hochwasserlage in Bayern zu

rechnen (Kliwa 2005).

Der Freistaat sieht sich daher mit immer häufiger drohenden Extremwetterereignissen

konfrontiert, so dass immer größere Anstrengungen im Bereich des Hochwasser-

schutzes von Nöten sind. Bereits im Jahre 2001 reagierte die bayerische Staatsre-

gierung mit dem Aktionsprogramm 2020 (AP 2020) auf mehrere Hochwasserer-

eignisse in Bayern (StMUV 2014, S.12). Ziel des Programms war die Modernisierung

des Hochwasserschutzes auf den damaligen Stand der Forschung, sowie der Entwick-

lung von Langzeitstrategien zum Schutze der Bevölkerung und Infrastruktur.

Der moderne Hochwasserschutz basiert dabei auf einem Drei-Säulen-Modell, dem

technischen Hochwasserschutz, der Hochwasservorsorge und der Stärkung des

natürlichen Wasserrückhalts in der Fläche (Fuchs Seminar, S.1).

Die seit 2001 aufgetretenen Hochwasserereignisse zeigten jedoch, dass diese strikte

Einteilung keinesfalls die effektivste Herangehensweise an den Hochwasserschutz ist.

So konnte festgestellt werden, dass jede Verzögerung im Prozess der Abflusskon-

zentration zu einer Abschwächung der Hochwasserspitze führte und dadurch die be-

reits getroffenen Schutzmaßnahmen im akuten Fall entlastet werden konnten. Rück-

haltemaßnahmen können daher im Falle starker Hochwasser unterstützend neben die

Mittel des technischen Hochwasserschutzes treten (LfU AP2020).

Um eben jener Synergie zwischen technischem Hochwasserschutz und der Stärkung

des natürlichen Wasserrückhalts in der Fläche Rechnung zu tragen, wurde im Zuge

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der Aufarbeitung des Junihochwasser 2013 das AP 2020 zum Aktionsprogramm

2020plus (AP 2020plus) erweitert. Ziel dieser Erweiterung war es, das Forschungsfeld

des natürlichen Wasserrückhalts zu stärken und noch enger mit dem technischen

Hochwasserschutz zu kombinieren (StMUV 2014, S.16).

Im Rahmen der Stärkung des natürlichen Wasserrückhalts in der Fläche stehen grund-

sätzlich mehrere geeignete Maßnahmen zur Verfügung. So können beispielsweise

Retentionsflächen entlang von Gewässern wiedergewonnen, Gewässerläufe sowie

umliegende Moore renaturiert oder die gewässernahen Flächenversiegelungen redu-

ziert werden (Spiekermann et al. 2014, S.85). Problematisch dabei ist, dass die

Wirkung der unterschiedlichen Rückhaltemaßnahmen von vielen verschiedenen

Faktoren beeinflusst wird (LfU AP2020).

Ein Projekt der Technischen Universität München beschäftigt sich daher mit der

prozessbasierten Modellierung natürlicher sowie dezentraler Hochwasserrückhalte-

maßnahmen zur Analyse der ereignis- und gebietsabhängigen Wirksamkeit

(ProNaHo). Ziel ist es eine bayernweite gültige Aussage über die Wirksamkeit von

natürlichen und dezentralen Hochwasserrückhaltemaßnahmen treffen zu können.

Im Rahmen dieses Projekts soll dabei eine bisher weitestgehend vernachlässigte

Rückhaltemöglichkeit näher untersucht werden. Lag der Schwerpunkt von natürlichen

Rückhaltemaßnahmen in der Vergangenheit in dem Bereich der bewährten Gewäs-

serrenaturierung und der Auenreaktivierung, so tragen diese doch den Makel der

Kostenintensität (Spiekermann et al. 2014, S.85)

Eine bloß auf „menschliche“ Renaturierung fixierte Herangehensweise verkennt

gerade, dass der Mensch nicht als einziges Lebewesen in der Lage ist, aktiv seine

Umwelt zu gestalten. Wie keine andere Tierart prägt der Biber als „Baumeister der

Natur“ (BN Bericht) seinen Lebensraum (Nater 2012, S.67). Trotz der gut erforschten

positiven Auswirkungen des Bibers auf die Flora und Fauna im Einzugsgebiet seiner

Bauwerke (Meßlinger 2014, S69f.), mangelt es in Deutschland an Studien über den

Einfluss der Biberdämme auf die natürliche Wasserrückhaltefähigkeit eines Gewäs-

sers (Nater 2012, S.69). So wird lediglich „davon ausgegangen“ (Nater 2012, S.69),

dass der durch den Biberdammbau hervorgerufene Rückstaueffekt oder die durch

Biberseen geschaffene Retention zu einer Einflussnahme auf die Hydraulik eines

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Fließgewässers führt (Nater 2012, S.69). Ein endgültiger Beweis, dass es tatsächlich

zu behauptetem Rückstaueffekt oder eines andersgearteten Effekts des Bibers auf die

Gewässerhydraulik kommt, fehlt jedoch bisher.

Um ebendiesen Beweis zu erbringen, wird im Rahmen des ProNaHo-Projektes eine

Methodik zur Ermittlung der ereignisabhängigen Retentionseigenschaften von Biber-

dämmen entwickelt. Im ersten Schritt wird mit Hilfe von photogrammetrischen Aufnah-

men und terrestrischen Vermessungen eine 3D-Rekonstruktion des Biberdammes

samt Flussschlauch erstellt. Anschließend soll mit Hilfe von indirekten Durchfluss-

messmethoden ein Durchfluss-Wasserstand-Diagramm aus Messungen bei drei

verschiedenen Wasserständen erstellt werden. Der nächste Schritt sieht eine Verwer-

tung der gesammelten Daten in Form eines 2D-hydraulischen Modells vor, welches im

letzten Arbeitsschritt der Methodik für verschiedene Hochwasserszenarien ange-

wendet wird, um so eine Aussage über die Beziehung zwischen Abfluss, Wasserstand

und Rückhalt eines Flussabschnitts mit Biberdamm zu treffen.

Ziel dieser Arbeit ist eine Darstellung der heutigen Möglichkeiten im Bereich der

Durchflussmessung mit ihren Vor- und Nachteilen und anschließender Überprüfung

des zweiten Schrittes der Methodik. Hierzu wurden zwei Verfahren aus dem darge-

stellten Spektrum ausgewählt, mit Hilfe derer der Durchfluss hinter einem Biberdamm

in einem Seitenarm der Mangfall gemessen wurde.

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2. Grundlagen der Durchflussmessung

Dieses Kapitel vermittelt die Grundlagen der Messung benötigter Daten eines

Durchfluss-Wasserstand-Diagramms. Eines der Hauptziele in der Hydrometrie ist die

Bestimmung des Oberflächenwasserdargebots für einen betrachteten Flussquer-

schnitt. Eine von der Zeit abhängige Funktion des Durchflusses nennt man Durchfluss-

ganglinie. Da kontinuierliche Messungen des Durchflusses bisher schwer zu

verwirklichen sind, nähert man eine sogenannte Durchflusskurve mittels vieler

einzelner Durchflussmessungen und den zugehörigen Wasserständen an (Dyck et al.

1995, S.92).

Sofern keine andere Quelle angegeben wird, ist der Inhalt der folgenden Kapitel an die

Bücher von Gerd Morgenschweis, Siegfried Dyck und Gerd Peschke angelehnt.

2.1. Der Durchfluss

In der Hydrologie unterscheidet man nach der DIN 4049-3 (1994) zwei Definitionen

des Abflusses. Allgemein versteht man unter dem Abfluss die Wassermenge, die sich

über- und unterhalb der Landoberfläche unter den Einflüssen der Schwerkraft bewegt.

Quantitativ beschreibt man den Abfluss als das Wasservolumen, welches in einer be-

stimmten Zeit einen Gewässerquerschnitt durchfließt (LS Hydrologie 2014, S.123).

Diese quantitative Betrachtung wird weitläufig auch als Durchfluss bezeichnet

(Baumgartner et al. 1996, S.519). Beide werden mit dem Symbol Q abgekürzt und

geben einen Volumenstrom der Einheit m³/s an (LS Hydrologie 2014, S.123). Während

des Vorgangs der Abflusskonzentration sammeln sich die Ströme des Oberflächenab-

flusses, des Zwischenabflusses und des Grundwasserabflusses in dem Vorfluter des

Einzugsgebiets und bilden so den Durchfluss (Baumgartner et al. 1996, S.491). In der

Wasserbilanzgleichung dient der Durchfluss der indirekten Bestimmung der

Wassermenge, welche das Einzugsgebiet verlässt (Maniak 2005, S. 57).

Berechnet wird der Durchfluss mit Hilfe folgender Formel:

𝑄 = 𝑣 ∗ 𝐴

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Bei der Verwendung dieser Formel geht man von laminaren Strömungsverhältnissen

aus. Laminare Strömungen werden als stationäre, gleichförmige Strömung definiert,

bei denen die Geschwindigkeit konstant ist. In Hinsicht auf die Bedingungen in einem

natürlichen Fließgewässer können diese nicht vorliegen. Deshalb überwiegen dort

turbulente Verhältnisse, welche starke Schwankungen der Fließgeschwindigkeit und

somit des Durchflusses zur Folge haben. Turbulente Strömungen charakterisieren sich

durch Verwirbelungen der Strömungsrichtung, welche instationäre Bedingungen zur

Folge haben (Hering et al. 1995, S.123).

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten der Durchflussmessung, die direkten und

die indirekten Methoden. Bei folgender Einteilung der Verfahren ist zu berücksichtigen,

dass in der Fachliteratur voneinander abweichende Klassifizierungen zu finden sind

(statt vieler Bonfig 2002).

2.2. Direkte Durchflussmessung

Bei direkten Messverfahren wird der Durchfluss mit Hilfe von Abflussbauwerken mit

bekannter Durchfluss-Wasserstand-Beziehung bestimmt. Derartige Messungen sind

nur für kleine Durchflüsse geeignet (Maniak 2005, S. 59).

2.2.1. Volumetrische Messung

Eine selten verwendete Art der direkten Messung ist die volumetrische Messung

(Maniak 2005, S. 59). Hier werden entweder speziell angefertigte Messbehälter oder

vorab kalibrierte Alltagsgegenstände wie Eimer oder Tonnen verwendet. Zu beachten

2.1. Strömungsarten (Quelle: Chemieplanet)

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ist eine möglichst geringe Oberfläche im Vergleich zu dem bekannten Volumen. Ein

scharfkantiger Überfall und ein vollständiges Auffangen des Wasserstroms aus dem

Querschnitt sind für die Genauigkeit der Messung unumgänglich. Während der in das

Behältnis umgeleitete Durchfluss das selbige füllt, wird die Zeit bis zur vollständigen

Füllung gestoppt. Bei der Auswahl des Messgefäßes ist darauf zu achten, dass

mindestens fünf Sekunden für das Befüllen benötigt werden.

Anschließend wird der Durchfluss wie folgt berechnet (Pertl 2004, S.20).

𝑄 = 𝑉

𝑡

Aufgrund der Beschränkung auf kleine Volumenströme sind Quellschüttungen ein

typisches Einsatzgebiet der volumetrischen Messung (Morgenschweis 2010, S.117).

2.2.2. Messwehre

Messwehre fungieren in dem Flussquerschnitt als Stauanlagen und führen, bis sie

überströmt werden, zu einer Anhebung des Wasserspiegels. Dies nennt sich dann

Überfall. Messwehre werden häufig in kleinen natürlichen Wasserläufen eingesetzt

(Dyck et al. 1995, S.100). Im Fall eines überströmten Wehres berechnet sich der

Durchfluss mittels der Formel nach Poleni.

𝑄 =2

3∗ 𝜇 ∗ 𝑏 ∗ √2𝑔 ∗ ℎü

32

Der Überfallbeiwert μ wird in der Praxis für bestimmte Überfallgeometrien als konstant

angesetzt. Er resultiert aus dem Verhältnis der Überfallhöhe und der Wehrform (LfU

2001, S.19). In der Bauweise von Messwehren unterscheidet man Wehre mit und ohne

Seitenkontraktion (vgl. Abbildung 2.2 und 2.3.) und nach der Form des Überfallquer-

schnittes.

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Obwohl mehrere Formen realisiert werden können, haben sich die Rechtecküberfälle

nach Rehbock und Poncelet und der Dreiecküberfall nach Thomson durchgesetzt.

Messwehre mit scharfkantigen Überfällen werden aufgrund der guten Kenntnisse über

deren Überfallbeiwerte bevorzugt.

Vor Errichtung eines Wehrs sollte die Breite und Tiefe des Gewässers erfasst werden,

um spätere Veränderungen besser nachvollziehen zu können. Beim anschließenden

Einbau sollte eine Stelle mit mindestens drei Meter langem, geradem Flussverlauf

verwendet werden, welcher genug Stauraum für den folgenden Einstau durch das

Wehr aufweist. Auch größere Strömungshindernisse, welche einen geregelten Abfluss

verhindern könnten, sollten vermieden werden (Coldewey et al. 2014, S.44). Probleme

bei Messwehren treten bei zu hoher Geschiebefracht auf, die zu einer Verlandung des

Stauraums führt und dadurch die Überfallhöhe verfälscht. Ein Einbau von Messwehren

ist aufgrund der benötigten Zeit nur bei Messungen über einen längeren Zeitraum

sinnvoll (Coldewey et al. 2014, S.44).

2.2.3. Messrinnen

Messrinnen basieren auf dem Prinzip der Durchflussbestimmung mittels Wasserspie-

geldifferenzen an Verengungen im Querschnitt des Gewässers. Es gibt sie in verschie-

denen Ausführungen wie z.B. den Parshall-, den Palmer Bowlus-, den Khafagi-und

den Venturi-Messrinnen, wobei letztere in Europa am weitesten verbreitet sind (Pertl

2004, S.20).

Der Venturi-Kanal ist ein dreigeteiltes Gerinne, bestehend aus Einlaufs-,

Einschnürungs- und Nachlaufstrecke.

2.3. Thomson-Wehr mit Seitenkontraktion (Quelle: Dyck 1995,

S.99.) 2.2 Rehbock- Wehr ohne Seitenkontraktion (Quelle: Dyck 1995,

S.99.)

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In der Einschnürung des Kanals steigt die Strömungsgeschwindigkeit und die Wasser-

höhe sinkt. Wichtig ist, dass die Verengung so gewählt wird, dass ein Übergang vom

Strömen ins Schießen geschieht. Setzt man nun die Geschwindigkeit an der

Verengung in die Bernoulli-Gleichung, so erhält man eine Formel für die Wassertiefe

hE an der Einschnürung abhängig von hOW (Fiedler, O. 1992, S.94). In der Regel wird

der Gewässerquerschnitt seitlich eingeschnürt, eine Verwendung von Sohlschwellen

kann bei entsprechender Dimensionierung jedoch dieselben Effekte haben (ABB 2011,

S.160). Da nun eine Messung der Oberwassertiefe ausreicht, kann die Beziehung

zwischen dem Durchfluss Q und der Oberwassertiefe hOW durch die allgemein gültige

Berechnungsformel für Venturikanäle beschrieben werden:

𝑄 = 𝐶 ∗ 𝐶𝑣 ∗ √𝑔 ∗ 𝑏𝐸 ∗ ℎ𝑂𝑊

32

Bei einem Kanal dieser Art folgt aufgrund des geringen Energiehöhenverlustes nur ein

geringer Aufstau. Ein Vorteil dieser Kanäle ist, dass sie auch bei stark schwankenden

Durchflüssen verwendet werden können und sich bei Verwendung einer

durchgehenden Gerinnesohle auch für Messungen in besonders feststoffhaltigem

Wasser (z.B. Abwasser) eignen (Dreyhaupt 1994, S.1271).

2.4. Venturi-Kanal (Quelle: Pertl 2004, S.25, bearbeitet)

hOW

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2.3. Indirekte Durchflussmessung

Die indirekte Durchflussmessung bedient sich der Messung der

Fließgeschwindigkeiten und des Gewässerquerschnittes zur Bestimmung des Durch-

flusses (LfÖ, LfB 1997, S.148). Für die Bestimmung der hierzu benötigten

Geschwindigkeiten unterscheidet man zum einen die Messung mit Hilfe einzelner

Messlotrechten und zum anderen die Messung der mittleren Querschnittsfließge-

schwindigkeit.

2.3.1. Messung der Fließgeschwindigkeit nach dem Lotrechtverfahren

Zunächst wird bei derartigen Messungen der Gewässerquerschnitt mit Hilfe von

Messvertikalen unterteilt und anschließend die Fläche A des Querschnittes durch die

Wassertiefen an den Lotrechten bestimmt. Zu beachten ist eine möglichst genaue

Abbildung des Flussquerschnittes durch mehrere Lamellen (Abbildung 2.2).

In der Mitte jeder Lamelle befindet sich eine der festgelegten Messlotrechten. Dies ist

auch die Stelle an der die repräsentative Geschwindigkeit für die jeweilige Lamelle

bestimmt wird. Mit zunehmender Anzahl an Messstellen steigt die Messgenauigkeit.

Je nach Querschnittsbreite schwankt die Anzahl der Messlotrechten zwischen 5-15

(Morgenschweis 2010, S.118). In der Regel sollten bei nicht zu unregelmäßigen

Profilen zehn Messstellen verwendet werden, um eine vertretbare Genauigkeit zu

erhalten (Dyck et al. 1995, S.93).

2.5. Räumliche Darstellung des Durchflussquerschnittes und der Geschwindigkeitsverteilung (Quelle: Dyck 1995, S.95.)

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Hat man nun den Querschnitt entsprechend unterteilt stehen drei unterschiedliche

Vorgehensweisen zur Verfügung.

a) Vielpunktverfahren

Hier werden auf jeder Lotrechten mindestens zwei Messpunkte in

unterschiedlicher Tiefe gewählt. Abhängig von der Wassertiefe kann man

folgende Verfahren anwenden:

- Dreipunktverfahren

𝑣𝑚𝑖𝑡 = 0,25 ∗ 𝑣0,2 + 0,5 ∗ 𝑣0,6 + 0,25 ∗ 𝑣0,8

Messpunkte in 20% - 60% - 80% der Wassertiefe

- Fünfpunktverfahren

𝑣𝑚𝑖𝑡 = 0,1 ∗ (𝑣0 + 3 ∗ 𝑣0,2 + 2 ∗ 𝑣0,6 + 3 ∗ 𝑣0,8 + 𝑣𝑠)

Messpunkte in 0% - 20% - 60% - 80% - 100% der Wassertiefe

- Sechspunktverfahren

𝑣𝑚𝑖𝑡 = 0,1(𝑣0 + 2 ∗ 𝑣0,2 + 2 ∗ 𝑣0,4 + 2 ∗ 𝑣0,6 + 2 ∗ 𝑣0,8 + 𝑣𝑠)

Messpunkte in 0% - 20% - 40% - 60% - 80% - 100% der Wassertiefe

b) Integrationsverfahren

Durch Absenken des Messinstruments mit konstanter Geschwindigkeit wird die

mittlere Geschwindigkeit auf der gesamten Tiefe der Messlotrechten bestimmt.

Dabei kann beispielsweise auf eine Kabelwinde oder Ähnliches zurückgegriffen

werden. Möglich ist eine vertikale oder horizontale Integration. Vorgesehen ist

diese Methode im insbesonderen für breite und tiefe Gewässer (wie z.B. Rhein,

Donau und Elbe).

c) Abgekürzte Punktmessverfahren

Erlauben die äußeren Umstände nur eine kurze Messung, so erwiesen sich die

abgekürzten Punktmessverfahren als sinnvoll.

- Zweipunktmessmethode nach Kreps (1954)

Messpunkte an der Oberfläche und 0,38 * h über der Sohle (Barsch et

al. 1994, S.215).

𝑣𝑚𝑖𝑡 = 0,31 ∗ 𝑣0 + 0,634 ∗ 𝑣0,38

- Zweipunktmethode für geringe Tiefen

Messpunkte in 20% und 80% der Wassertiefe

𝑣𝑚𝑖𝑡 = 0,5 ∗ (𝑣0,2 + 𝑣0,8)

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- Einpunktmessverfahren

Messung in einer Tiefe von 0,32 * h über der Sohle (Pertl 2004, S.33).

Jede der drei geschilderten Messverfahren kann dazu verwendet werden, die

Fließgeschwindigkeit vor Ort zu bestimmen. Eine hohe Anzahl an Messpunkten führt

jedoch auch zu einer hohen Genauigkeit bei den späteren Ergebnissen. Die

abgekürzten Punktmessverfahren sollten daher die Ausnahme darstellen und lediglich

dort zum Einsatz kommen, wo eine Vielpunktmessung nicht möglich ist.

2.3.1.1. Messsysteme

Jedes der oben beschriebenen Verfahren kann mit einer Vielzahl von Messsystemen

durchgeführt werden. Unterschieden werden dabei drei grundlegende

Messtechnologien, welche in verschiedensten Formen zum Einsatz kommen (Vgl.

Produktkatalog OTT). Jede Technologie wird anhand eines charakteristischen

Beispiels erklärt.

2.3.1.1.1. Mechanische Durchflussmessung

„Ein Werkzeug, welches geschickt ist, die Geschwindigkeit der strömenden Gewässer

und des Windes genau damit zu beobachten, kann hauptsächlich folgenden Nutzen

haben: Es kann dazu dienen, die Theorie oder die Gesetze, wie Stoß und

Geschwindigkeit flüßiger Massen von einander abhängen, zu untersuchen…“

( Woltman 1790, Vorrede).

So erkannte bereits Richard Woltmann im Jahr 1790 die Notwendigkeit und den

Nutzen der mechanischen Durchflussmessung für den Menschen. Das von Woltmann

beschriebene Messprinzip des hydrometrischen Flügels zählt noch heute zu den

Standards der Fließgeschwindigkeitsmessung in Flüssen und offenen Gerinnen (OTT

C31, S.3).

Der moderne Messflügel besteht aus einem drehbaren Aufsatz in Form eines

Propellers, einem stromlinienförmigen, wasserdichten Körper und einem

Zählmechanismus (Maniak 2005, S.62). Nachdem das Schaufelrad des Flügels durch

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das Wasser in Bewegung versetzt wurde, leitet der Kontaktgeber der Zählmechanik

ein Signal pro Umdrehung an ein seperates Zählgerät weiter.

Der Zusammenhang zwischen Umdrehungszahl und Fließgeschwindigkeit wird durch

folgende Formel beschrieben (OTT C31, S.2).

𝑣 = 𝑘 ∗ 𝑛 + ∆

Die Konstanten k und Δ müssen für jeden Flügel individuell und exakt vom Hersteller

bestimmt werden (OTT C31, S.2). Die Messdauer ist stets so zu wählen, dass kleinere

Strömungsschwankungen das Ergebnis nicht verfälschen; empfohlen werden hier 30

Sekunden (Kraus 2009, S.3).

Messungen mit dem hydrometrischen Flügel können nahezu überall zum Einsatz

kommen, da dem Flügel nur wenig Grenzen gesetzt sind. Probleme ergeben sich

jedoch bei zu seichtem Gewässer, bei denen der Flügel nicht komplett unter Wasser

liegt. Außerdem muss die Fließgeschwindigkeit größer als die Anlaufgeschwindigkeit

des Flügels (in der Regel 2 cm/s) sein. Zuletzt können auch vorhandene

Wasserpflanzen die Messung mit dem Flügel unmöglich machen. Bei zu starker

Verkrautung kann sich der Flügel nicht mehr drehen und verhakt sich in den Pflanzen

(zustimmend Siedschlag 2015, S.236). Diese Einschränkungen beim Einsatz des

Flügels führten letztlich dazu, dass sich neben den mechanischen

Durchflussmessungen noch alternative Systeme zur Messung der

Fließgeschwindigkeit entwickelten.

2.6. Hydrometrischer Flügel in seiner heutigen Form (Quelle: Morgenschweis (2010), S. 128.)

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2.3.1.1.2. Magnetisch induktive Durchflussmessung

Eines dieser alternativen Systeme ist das seit über 60 Jahren in der Industrie

angewandte Magnetisch-induktive Verfahren. Es basiert auf dem Faraday‘schen

Induktionsgesetz, welches besagt, dass durch die Bewegung eines elektrisch

leitenden Körpers im Magnetfeld, diesem eine Spannung induziert wird, welche

proportional zu seiner Geschwindigkeit v, der Magnetfeldstärke B und dem Elektro-

denabstand L ist. (Vgl. Hering et al. 1995, S.315).

𝑈 = 𝐵 ∗ 𝐿 ∗ 𝑣𝑚𝑖𝑡

Die Magnetisch-induktive Sonde (MID-Sonde) ist eines der auf diesem Verfahren

basierenden Messinstrumente. Da bei ihr die Größen B und L feste bekannte Werte

sind, vereinfacht sich die Gleichung wie folgt:

𝑈 = 𝑘𝑆 ∗ 𝑣𝑚𝑖𝑡

Das Messinstrument selbst besteht aus einem Messkopf, der die Messelektronik und

die Magnetspulen, die ein Magnetfeld erzeugen, enthält. Des Weiteren enthält er zwei

isolierte Elektroden, welche senkrecht zum Magnetfeld und der Fließrichtung

angebracht sind und dazu dienen die Fließgeschwindigkeit zu messen. Ein tragbares

Anzeigegerät gibt die gemessenen Geschwindigkeiten an. Während der Messung ist

die Sonde stets parallel zur Strömung auszurichten, sowie ein ausreichend langes

Messintervall zu wählen (Kraus 2009, S.3).

Der Vorteil der Magnetisch-induktiven-Strömungssonde ist die Unabhängigkeit von

Druck, Dichte, Temperatur und Viskosität (Tecmara GmbH). Ein weiterer Vorteil ist die

Einsatzmöglichkeit in verkrauteten Gewässern (OTT MF Pro, S.2). Messungen können

nicht nur näher am Ufer oder anderen Hindernissen durchgeführt werden, sondern

auch bei sehr geringen Strömungen, da anders als beim hydrometrischen Flügel keine

Anlaufgeschwindigkeit überwunden werden muss. Dennoch unterliegt auch die MID-

Sonde Mindestabständen Dmin in Hinblick auf Ufer, Sohle und Wasseroberfläche

(Morgenschweis 2010, S.141).

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Magnetisch-induktive Sonden kommen daher meist dort zum Einsatz, wo der hydro-

metrische Flügel aufgrund der Fließgeschwindigkeit, der Verkrautung oder sonstigen

Begrenzungen nicht verwendet werden kann (Pertl 2004, S.41). Der Vergleich von

Messergebnissen zeigt eine sehr hohe Übereinstimmung zwischen magnetisch-

induktiver und der mechanischen Messung mit Flügel (Pertl 2004, S.64). Die MID-

Sonde stellt damit eine optimale Ergänzung zur mechanischen Durchflussmessung

dar, wobei die einzuhaltenden Mindestabstände der praktischen Anwendung Grenzen

setzen.

2.3.1.1.3. Akustische Durchflussmessung

Eine weitere alternative Methode ist die akustische Durchflussmessung. Derartige

Verfahren basieren auf der Messung der Fließgeschwindigkeit durch den Frequenz-

unterschied von ausgesandten und reflektierten Ultraschall-Impulsen. Der Acoustic-

Doppler-Profiler genannt ADP (ADP SonTek) bedient sich des Phänomens der

Doppler-Verschiebung. Dieses beschreibt die Frequenzverschiebung eines Signals,

bei dem sich das Signal zwischen Senden und Empfangen verändert (Fiedler, K.,

S.22). Je größer die Bewegungsgeschwindigkeit des Senders bzw. des Empfängers,

umso größer die Doppler-Verschiebung. Vereinfacht lässt sich die Frequenzverschie-

bung im Allgemeinen aus der ausgesandten Frequenz, der Schallgeschwindigkeit im

betrachteten Medium und der Relativgeschwindigkeit berechnen (Fiedler, K., S.36).

∆𝑓 = 𝑓 ∗𝑣

𝑐

Messpunkt Dmin in cm

Wasseroberfläche 5 - 10

Sohle 2,5

Ufer 2,5 bei v > 10 cm/s

5 bei v < 5 cm/s

2.7. Magnetisch induktiver MF-Pro Sensor der Firma OTT

(Quelle: OTT MID) Tabelle 2.1. Minimal einzuhaltende Abstände beim Einsatz der MID-Sonde (Quelle: Morgenschweis (2010), S.141.)

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Mit Hilfe des weiterentwickelten Ultraschall-Puls-Dopplerverfahren lässt sich die zuge-

hörige Entfernung vom Sender bis zum reflektierenden Partikel bestimmen. Hierbei

fungieren die Sensoren in der Regel als Sender und Empfänger, um so eine minimale

Auflösung zu erreichen (Teufel 2006, S.384). Die Ultraschallstrahlen werden in

Frequenzbündeln definierter Länge in kurzen Pulsen (einige hundert Signale pro

Sekunde) ausgestrahlt. Notwendig ist das Vorhandensein von Partikeln im Wasser

welche die Ultraschallsignale reflektieren können (Fiedler, K., S.3).

Ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Systeme ist eine Kombination des Puls-

Dopplerverfahren mit dem Korrelationsverfahren, einem mathematischen Hilfsmittel im

Bereich der Datenauswertung und Signalgewinnung (Teufel 2006, S.385). Mit jedem

Echo des Pulsverfahrens wird ein Bild der Streukörper im Wasser abgespeichert. Aus

dem Vergleich der Bilder kann die Zeitverschiebung bestimmt werden, welche propor-

tional zur Geschwindigkeit der Partikel und somit zur Strömungsgeschwindigkeit ist.

Diese Korrelation ergibt die mittlere Geschwindigkeit des Pulsbündels (Teufel 2006,

S.385). Zusammen mit der Zeitdifferenz zweier Pulse wird die

Transportgeschwindigkeit ermittelt.

𝑣 = (𝑐 ∗ 𝛥𝛷)

( 4𝜋 ∗ 𝜏)

Die Ultraschall-Doppler-Messtechnik steht in zwei verschiedenen mobilen

Ausführungen zur Verfügung (Vgl. Produktkatalog SEBA). Für das Vielpunkt- oder das

abgekürzte Punktmessverfahren steht ein der MID-Sonde ähnliches Gerät zur Verfü-

gung. Dieses arbeitet mit Frequenzen um die 6 MHz und kann Geschwindigkeiten

zwischen 0 und 3 m/s messen, jedoch keine Aussage über die Strömungsrichtung

treffen (AquaProfiler-M, S.2). Sollte diese Information wichtig für die Messung sein,

besteht die Möglichkeit auf den zweiten Typen zurückzugreifen. Hier werden zwei

ADP-Sensoren mit einem Wasserstandssensor kombiniert und ermöglichen so eine

gleichzeitige Messung der Wassertiefe, wobei zu beachten ist, dass diese Sensoren

nur in Verbindung mit der Integrationsmethode zum Einsatz kommen (AquaProfiler M-

Pro, S.2). Durch die zwei Sensoren ist außerdem eine Bestimmung der Strömungs-

richtung möglich. Ein Nachteil dieser Messsysteme ist der tote Bereich vor der Sonde,

welcher in der Regel 10 – 15 cm groß ist.

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Ein zusätzlich erwähnenswertes Messsystem auf Basis der akustischen Durchfluss-

messung ist der Acoustic Doppler Current Profiler (ADCP), dessen Technik sich in den

letzten Jahren deutlich weiterentwickelt hat (HD Steiermark 2004, S.5). An einem Boot

montierte ADCPs erwiesen sich als ein hilfreiches Werkzeug bei der Reduzierung der

Dauer von Durchflussmessungen und ermöglichen die Messung von

Geschwindigkeiten auf innovative Art (Vgl. USGS 2013, S.1f.). Die Sensoren werden

so an einem Messboot angebracht, dass sie während der Überquerung des

Gewässers zur Sohle ausgerichtet sind (USGS 2013, S.2). Diese Systeme messen die

Geschwindigkeit des Wassers relativ zur Geschwindigkeit des Bootes, welche mit Hilfe

des sogenannten Bottom Track aus der Reflektion der Schallwellen an der Sohle

bestimmt werden kann (USGS 2013, S.2). Hohe Partikelkonzentrationen nahe der

Sohle durch Geschiebeabtrieb oder Ähnlichem führen zu einer Verfälschung der

Reflektion und können in einer falschen Messung der Wassertiefe oder der

Bootsgeschwindigkeit resultieren (USGS 2013, S.2). Das ADCP unterteilt den

Gewässerquerschnitt anhand der Reflektionszeiten in Tiefenzellen und weist jeder

eine gemessene Geschwindigkeit zu (USGS 2013, S.6). Die bei diesem Verfahren

verwendeten Boote können sowohl bemannt als auch unbemannt sein (USGS 2013,

S.14).

2.3.1.2. Durchführung einer punktuellen Messung

Mit Hilfe der dargestellten Messsysteme kann nun eine punktuelle Messung vorge-

nommen werden. Bei der Durchführung in der Praxis haben sich grundsätzlich zwei

Verfahren bewährt, die Messung an der Stange oder am Schwimmflügel (LfU, Krämer

2002, S.15).

2.8. Ultraschall-Doppler-Strömungssonde (Quelle: OTT

ADC)

2.9. Ultraschall-Doppler-Profiler mit Stange (Quelle: SEBA

M-Pro)

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20

2.3.1.2.1. Stangenmessung

Im Falle der Stangenmessung werden zusammen-

schraubbare Metallstangen mit einem Durchmesser

von 10 – 40 mm (i.d.R. nur 20 mm) und

Markierungen in Zentimeter-Abständen verwendet.

Abbildung 2.10. zeigt wie das Gestänge mit einem

Messinstrument verbunden wird. Je nach benötigter

Tiefe kann man um zusätzliche Abschnitte

erweitern. Mit Hilfe dieser Konstruktion wird das

gesamte Messgerät an den einzelnen Punkten jeder

Lotrechten für die festgelegte Messdauer ins

Wasser eingesetzt. Dies ist ein sehr langwieriger

Vorgang, da nach jeder Messung die Sonde wieder

aus dem Wasser gezogen werden muss, um in der

Höhe verstellt zu werden. Bei modernen Geräten

gibt es bereits Konstruktionen mit denen die Höhen-

verstellung durchgeführt werden kann, ohne das

System aus dem Wasser zu holen (OTT ADC, S.6).

Zu beachten ist bei dieser Art der Messung, dass die

Strömungsverhältnisse durch den Messenden nicht beeinträchtigt werden und das

Gestänge während des gesamten Messvorgangs senkrecht gehalten wird. So weit

möglich wird die Messung von einer Brücke oder alternativ einem transportablen

Messsteg zur Vermeidung von Strömungsänderungen bevorzugt (LfU, Krämer 2002,

S.16).

2.3.1.2.2. Schwimmkörper

Steht kein Gestänge oder eine geeignete Brücke zur Verfügung, bietet sich eine

Messung am Seil an. Die Messsonde wird zusammen mit einem fischkörperartigen

Ballastgewicht an einem Seil ins Wasser gelassen (Maniak 2005, S.63). Die Flügel-

achse orientiert sich automatisch in Richtung der Fließgeschwindigkeit (LfU, Krämer

2002, S.17). Die Eintauchtiefe des Messkörpers wird über die Länge des abgespulten

2.10. Montierte MID-Sonde am Messgestänge (Quelle: Füller 2016)

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Seiles ermittelt. Bei starker Strömung driftet der Schwimmkörper ab und verfälscht so

die Werte der Eintauchtiefe. Beträgt der Abdriftwinkel mehr als 5° muss eine Korrektur

mit Hilfe folgender Formel vorgenommen werden.

ℎ𝑘 = ℎ𝑔 – (𝛥ℎ1 + 𝛥ℎ2)

Die beiden Werte Δh1 und Δh2 ermittelt man mit Hilfe des Abstandes a zwischen

Wasser und Seilaufhängung, sowie dem Winkel α welcher die Ablenkung des Seiles

aus der Senkrechten beschreibt während der Schwimmkörper sich auf der

Wasseroberfläche befindet und dem Winkel β welcher sich aus der Ablenkung ergibt,

wenn der Schwimmkörper auf der Sohle aufsetzt. In der Pegelvorschrift von 1961

finden sich Tabellen in denen die entsprechenden Werte für Δh1 und Δh2

nachgeschlagen werden können. Heutzutage kann durch Tiefenmesssonden unab-

hängig von der Seillänge die Eintauchtiefe bestimmt und somit dieser Fehler minimiert

werden (Vgl. LfU, Krämer 2002, S.17). Verwendet werden derartige Schwimmflügel in

Kombination mit mobilen Messauslegern an Brücken oder Seilkrananlagen.

Stationäre Seilkrananlagen bieten einen hohen Schutz des Personals an Stellen, an

denen eine Durchflussmessung von einer Brücke oder Ähnlichem nicht möglich wäre.

Die Laufkatze der Anlage kann von einem sicheren Standpunkt am Ufer mit Hilfe eines

tragbaren Steuergerätes bedient werden. Sie können Querschnitte mit einer Breite von

bis zu 160 Metern abdecken (OTT Seilkrananlage, S.1ff).

2.11. Mobiler Brückenausleger (Quelle: SEBA Brückenausleger) 2.12. Stationäre Seilkrananlage SKA-H der Firma SEBA Hydrometrie (Quelle: SEBA SKA-S)

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22

2.3.1.3. Ermittlung des Gesamtdurchflusses

Nachdem die Fließgeschwindigkeiten jeder Messstelle in verschiedenen Tiefen

ermittelt wurden, kann die mittlere Geschwindigkeit entsprechend der verwendeten

Anzahl an Messpunkten berechnet und daraus der Durchfluss für jede Lamelle

bestimmt werden. Den Gesamtdurchfluss des Gewässerquerschnitts erhält man durch

aufsummieren der Einzeldurchflüsse (Pertl 2004, S.36).

𝑄 = ∑𝑄𝑖

2.3.2. Messung der mittleren Querschnittsgeschwindigkeit

Alle beschriebenen Messverfahren zur Ermittlung des Durchflusses mittels punktueller

Messungen liefern eine detaillierte Abbildung der Strömungssituation im Messquer-

schnitt. Kann auf derartige Informationen verzichtet werden, da es sich zum Beispiel

um eine reine Ermittlung der Durchflussganglinie handelt, bietet sich die Messung der

mittleren Fließgeschwindigkeit vmit des Gewässers im Bereich der Messstelle an.

2.3.2.1. Messschirm

Die integrierende Durchflussmessung mittels Messschirm ist ein einfaches Verfahren,

welches sich jedoch auf kleinere Gewässer mit einem regelmäßigen Querschnitt auf

einer längeren Strecke beschränkt. Trotz der hohen Genauigkeit von +/- 2% wird diese

Methode heutzutage nur noch selten angewandt und dies meist nur im Versuchswesen

(Morgenschweis 2010, S.219).

Auf beiden Seiten des Ufers müssen für die Anwendung Schienen befestigt werden,

auf welchen sich anschließend der Messschirm mit der Form des Gerinnequerschnitts

mittels einer Laufkatze bewegt. Angetrieben wird die Konstruktion durch das fließende

Wasser, weshalb die Geschwindigkeit, mit welcher sich der Schirm bewegt, der

mittleren Fließgeschwindigkeit des Gewässers entspricht. Gemessen wird die Zeit, die

der Schirm benötigt um eine bestimmte Strecke zurückzulegen (Büttig 2015, S.6).

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23

Nach der allgemein gültigen Formel bestimmt sich die Geschwindigkeit aus der

benötigten Zeit für die zurückgelegte Strecke (Vgl. Hering et al. 1995, S.20).

𝑣 = 𝑠

𝑡

Um die tatsächliche mittlere Fließgeschwindigkeit des Querschnittes zu erfassen, ist

es dringend erforderlich, dass der Messschirm den kompletten Querschnitt ausfüllt und

keine Spaltwasserverluste auftreten. Ein gewisser Abstand zwischen Messschirm und

Kanalwand muss jedoch gegeben sein, damit sich die Konstruktion fortbewegen kann.

Zwangsläufig auftretende Spaltwasserverluste beeinträchtigen erheblich die

Messgenauigkeit. Ebenfalls zu beachten ist, dass das System keine hohe Trägheit

aufweist und der Fahrtwiderstand des Systems schnell vom Wasserdruck überwunden

werden kann.

2.3.2.2. Tracerverfahren

Unter dem Tracerverfahren versteht man den Einsatz von geeigneten

Markierungsstoffen zur Verdeutlichung der Strömungen im Gewässer mit der grundle-

genden Zielsetzung, Fließwege nachzuvollziehen sowie der Ableitung quantitativer

Aussagen über Fließgeschwindigkeit und Stoffverlagerung (TU Cottbus 2006, S.1).

Die seit dem Jahre 1923 bekannten Versuche mit Tracern finden Anwendung in

Gewässern in denen klassische Methoden scheitern. Als Markierungsstoffe für die

Geschwindigkeitsmessung eignen sich Elektrolyte, radioaktive Stoffe und Farbstoffe.

Bei der Wahl des Tracers ist die Umweltverträglichkeit und ein unbedenklicher Einsatz

2.13. Anordnung eines Messschirms (Quelle: Morgenschweis 2010, S.218.)

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stets zu berücksichtigen. Außerdem sollte er kaum in dem zu untersuchenden

Gewässer vorhanden und ausreichend nachweisbar sein, sowie ein repräsentatives

Verhalten für Wasserbewegungen besitzen. Elektrolyte können später mittels

Messung der Leitfähigkeit, Farbstoffe mit Hilfe von kolorimetrischen Messungen und

radioaktive Stoffe durch Messung der Aktivität nachgewiesen werden. Üblich ist eine

Messung direkt vor Ort, allerdings ist auch eine regelmäßige Probenentnahme

möglich, welche später im Labor ausgewertet werden.

Unter der Messstelle bei einem Tracerversuch versteht man einen längeren Gewäs-

serabschnitt, welcher die Eingabe- und Entnahmestelle sowie die Durchmischungs-

strecke umfasst und dessen Länge die vollständige Vermischung des Tracers mit dem

Wasser ermöglicht, ohne dass jedoch große Teile des Markierungsstoffes verloren

gehen (TU Cottbus 2006, S.3).

2.3.2.2.1. Bestimmung der Durchmischungsstrecke

Die Länge der Durchmischungsstrecke hängt von vielen Parametern ab und variiert

daher von Gewässer zu Gewässer. Wie schnell eine vollständige Durchmischung

eintritt hängt maßgeblich von der Art des Gewässers und der Fließgeschwindigkeit ab.

Vielzählige Versuche zeigten daher, dass jede theoretisch ermittelte Länge mit der

Praxis nur selten übereinstimmt und daher die Formeln für die Berechnung der Strecke

lediglich als grobe Abschätzung dienen (TU Cottbus 2006, S.4). Es gibt viele

verschiedene Ansätze, jedoch kann als Faustformel für die Länge der Durchmi-

schungsstrecke die Formel von Day verwendet werden.

𝐿 = 25 ∗ 𝑏𝐹

Vor der eigentlichen Versuchsdurchführung sollte die theoretisch ermittelte Strecke

stets durch Versuche bestätigt werden, wobei sich vor allem optische Tracer wie Farb-

stoffe eignen.

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25

2.3.2.2.2. Einspeisung des Tracers

Bei der Zugabe des Markierungsstoffes in das Gewässer unterscheidet man die

Momentan Injektion und die Kontinuierliche Injektion.

- Momentan Injektion: In einem kurzen Zeitintervall wird die gesamte Tracer-

menge in das Gewässer eingespeist. Nach der Durchmischungsstrecke wird die

Konzentration des Markierungsstoffes gemessen, welche beim Eintreffen der

Welle stark ansteigt und anschließend langsam abfällt. Unter der

Voraussetzung, dass der Durchfluss Q konstant ist, kann folgende Formel zur

Berechnung verwendet werden (TU Cottbus 2006, S.6).

𝑄 = 𝑀

∫ (𝑐(𝑡) − 𝑐0)𝑑𝑡𝑡

0

- Kontinuierliche Injektion: Bei der in der Praxis häufiger vorkommenden kontinu-

ierlichen Injektion wird der Markierungsstoff über eine längere Zeit mit

konstanter Konzentration zugegeben, bis an der Messstelle eine stationäre

Verdünnung vorliegt (TU Cottbus 2006, S.5).

𝑄 = 𝑞 ∗(𝑐1 − 𝑐2)

(𝑐2 − 𝑐0)

Während die Kontinuierliche Injektion einfacher zu messen ist, gestaltet sich die

Einspeisung deutlich aufwändiger und der Bedarf an Tracer deutlich höher. Im

Gegensatz gestaltet sich die Messung bei der Momentan Injektion deutlich

komplizierter, während die Einspeisung hier sehr einfach abläuft. Bei der Momentan

Injektion werden im Vergleich zu der Kontinuierlichen Injektion deutlich geringere

Mengen an Tracerstoffen benötigt (TU Cottbus 2006, S.7).

2.4. Messung des Wasserstands

Ziel jeder Durchflussmessung ist eine Aussage über die Durchfluss-Wasserstand-

Beziehung des Gewässerquerschnittes zu treffen. Daher ist es elementar bei jeder

Durchflussmessung den zugehörigen Wasserstand (Pegel) zu bestimmen. Der Pegel

gibt an wie hoch der Wasserspiegel über einem festgelegten Bezugspunkt liegt.

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Um diesen zu bestimmen stehen vier Methoden zur Verfügung (LfU Wasserstands-

messung).

2.4.1. Der Lattenpegel

Der Lattenpegel ist im übertragenen Sinne ein großer Meterstab, welcher an

Bauwerken, in Pegelnischen oder bei kleinen Gewässern an einem Pfahl befestigt

wird. Oftmals ist der Pegel auch schräg an Treppen angebracht. Sein Nullpunkt

befindet sich meist unterhalb der Pegelsohle, eingemessen auf das deutsche Höhen-

festnetz (LfU Wasserstandsmessung).

2.4.2. Der Schwimmschreibpegel

Schwimmschreibpegel werden schon seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt, wobei

insbesondere ihre Langlebigkeit, sowie die kostengünstige Wartung den Einsatz dieser

Methode immer noch sinnvoll erscheinen lässt. (Pertl 2004, S.16). Bei diesen

Pegelmessern wird ein Schwimmer verwendet, der durch ein über Rollen geführtes

Stahlseil verbunden wird. Über eine Umlenkrolle werden die Bewegungen des

Schwimmers an ein Schreibwerk weitergeleitet (Maniak 2005, S.55). Der Zulauf zum

Schwimmerschacht wird so gelegt, dass der Pegel bei Höchst- und

Niedrigstwasserständen immer noch in der Lage ist die Veränderungen zu messen

(Vgl. Pegeldeutschland).

2.15. Schrägpegel (Quelle: Vlotho)

2.14. Lattenpegel (Quelle: WSV)

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2.4.3. Der Druckpegel

Druckpegel werden in Bayern nun seit über zwei Jahrzehnten verwendet. Ihr Vorteil

liegt in der freien Wahl des Gerätestandorts, welcher bis zu 200 Meter weit vom

betrachteten Gewässer entfernt sein kann. Sie basieren auf dem sogenannten

Einperlverfahren, bei welchem Druckluft durch eine dünne Leitung in das Wasser

eingespeist wird. Der benötigte Druck entspricht dem Wasserdruck über der Öffnung

der Leitung (LfU Wasserstandsmessung). Mit sinkendem oder steigendem Wasser-

stand verändert sich der Wasserdruck und führt zu einer Veränderung im benötigten

Druck. Diese Druckänderungen werden an eine Schreibfeder übertragen. Alternativ

zum Einperlverfahren können Drucksonden verwendet werden welche mittels einer

Druckmembran den Wasserdruck messen und in einem Datensammler speichern (LfU

Wasserstandsmessung).

2.4.4. Das Wasserstandsradar

Der Wasserstandsradar, auch Pulsradar genannt, verwendet Mikrowellen-Impulse und

misst die Laufzeit zwischen Senden und Empfangen der Pulse, welche an der

Wasseroberfläche reflektiert werden. Die Laufzeit ist proportional zur Entfernung

zwischen Sender und Wasseroberfläche. Der Messbereich solcher Pegel liegt

zwischen 0 und 35 Meter. Die Impulse im Bereich von 5,8 GHz werden von

Temperatur, Wind, Regen und Schnee nicht beeinflusst (Wyder 1998, S.61).

2.16. Schreibpegelstation (Dyck (1995), S. 91.)

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2.4.5. Mobile Pegelmessung

Da die oben beschriebenen Methoden der Wasserstandsbestimmung stationär und

mit hohem Einrichtungsaufwand verbunden sind, bieten sie sich lediglich bei kontinu-

ierlichen Durchflussmessungen an. Im Falle der einmaligen Messung lohnt sich derar-

tiger Aufwand nicht und nur sehr selten steht ein nichtregistrierender Pegel an genau

der benötigten Stelle zur Verfügung. Hier kann man auf den Einsatz von Systemen der

Fernerkundung mit Satelliten zurückgreifen. Mit Hilfe dieser Geräte können die Koor-

dinaten der beiden Ufer an der Wasserkante ermittelt und daraus auf den Wasserstand

des Gewässers geschlossen werden. Leider kann selbst bei idealen Bedingungen nur

eine maximale Messgenauigkeit von ±10 cm erreicht werden (Morgenschweis 2010,

S.85). Bereits bei bewölktem Himmel oder Messungen unter Bäumen kann diese

Genauigkeit aufgrund der gestörten Verbindung zu den Satelliten drastisch sinken.

2.5. Berücksichtigung der Messunsicherheiten

Grundsätzlich weicht jeder gemessene Wert von dem tatsächlich untersuchten

Zustand ab, sodass es Aufgabe des Messpersonals ist, diese Fehler so gering wie

möglich zu halten (LfU, Krämer 2002, S.34).

2.5.1. Systematische Fehler

Unter systematischen Abweichungen versteht man alle Abweichungen, die aus der

„angewandten Messmethode, dem Messgerät oder der Vorgehensweise des

Personals“ (LfU, Krämer 2002, S.34) resultieren. Diese können auch durch mehrere

Messungen nicht beseitigt werden. Bei einwandfrei funktionierenden Geräten und

einer sorgfältigen Bedienung sollten derartige Abweichungen unter 1% liegen (LfU,

Krämer 2002, S.34). Ein Wert wird durch systematische Fehler unrichtig (Gräber TUD,

S.185).

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2.5.2. Zufällige Fehler

Zufällige Abweichungen entstehen durch unvermeidbare Einflüsse technischen oder

natürlichen Ursprungs auf die Messung (LfU, Krämer 2002, S.34). Da diese sich stetig

verändern, kann man durch mehrfache Durchführung der Messung und anschließende

Mittelung der Ergebnisse diese Fehler möglichst geringhalten (LfU, Krämer 2002,

S.34). Durch zufällige Fehler wird die Messung unsicher (Gräber TUD, S.185).

2.5.3. Ausgleich der Messfehler

Systematische Fehler lassen sich nur durch ausreichend geschultes Personal,

Vergleichsmessungen mit anderen Geräten und Personen sowie regelmäßiger Kalib-

rierung der Messgeräte weitestgehend geringhalten (LfU, Krämer 2002, S.34).

Anders verhält es sich bei den zufälligen Fehlern. Diese oftmals als statistische Fehler

bezeichneten Abweichungen werden in der Regel als normalverteilt angenommen und

mit den Mitteln der Statistik behandelt. Hierzu werden mehrere Messungen benötigt,

aus denen anschließend das arithmetische Mittel gebildet wird (Gräber TUD, S.195).

�̅� =1

𝑛∗ ∑ 𝑥𝑖

𝑛𝑚

𝑖=1

Dies liefert die beste Schätzung für den gesuchten Wert xwahr. Um eine Aussage über

die Wahrscheinlichkeit treffen zu können, mit welcher ein Messwert dem arithmeti-

schen Mittel entspricht, bestimmt man aus der Streuung der Ergebnisse die Stan-

dardabweichung und den Variationskoeffizienten.

𝑠 = √1

𝑛 − 1∗ ∑(𝑥𝑖 − �̅�)2

𝑛

𝑖=1

𝑣 =𝑠

�̅�∗ 100%

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Liegt eine endliche Zahl an Messergebnissen vor, so kann der wahre Wert in einem

Bereich xwahr = x̅ ± Δx angenommen werden.

∆𝑥 = 𝑠

√𝑛

Zusätzlich muss die Streuung aus den Unsicherheiten der Messfehler berücksichtigt

werden, welche man mit Hilfe der t- / Student-Verteilung annimmt. Durch die

Verknüpfung der Standard-Abweichung mit dieser Verteilung erhält man die Wahr-

scheinlichkeit, mit welcher xwahr in dem Vertrauensbereich x̅ ± t * Δx liegt. Die Werte

für die t-Verteilung werden mittels der Anzahl der Messungen aus Tabelle 2.1. für die

gewünschte Sicherheit P bestimmt (Gräber TUD, S.197ff).

2.17. t-Werte der Student-Verteilung in Abhängigkeit der Genauigkeit (Quelle: TU Ilmenau, S.3.)

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3. Messungen an der Mangfall

In diesem Kapitel wird die praktische Durchführung zweier der oben beschriebenen

Messmethoden anhand mehrerer Messungen an einem Nebenarm der Mangfall näher

dargestellt.

3.1. Die Mangfall

Die Mangfall entspringt am Tegernsee als dessen Abfluss und zieht sich anschließend

auf einer Länge von 58 km durch das bayerische Alpenvorland. Hierbei überwindet der

Fluss einen Höhenunterschied von 282 Höhenmetern, erschließt ein Einzugsgebiet

von rund 1102 km² und mündet zuletzt bei Rosenheim in den Inn. Ihr landschaftliches

Bild wurde maßgeblich durch die zunehmende Industrialisierung und die ihr folgende

Verbauung des Flussbetts geprägt. Die künstliche Begradigung führte zusammen mit

den zahlreichen Ausleitungen mittels kleiner Kanäle, um das Wasser der Mangfall für

Wasserkraftnutzung zu gewinnen, zu einem erheblichen Wasserverlust. Da dieser

Verlust zu einer gravierenden Beeinträchtigung der heimischen Tierwelt führte, wurde

in den letzten Jahren mit der Renaturierung des Flusses begonnen (Mangfall-Allianz).

Der bemessene Nebenarm der Mangfall liegt innerhalb des Flussteilstückes

Mangfall_Valley, welches Aufnahme in den Katalog der ProNaHo-Gebiete fand (Vgl.

ProNaHo AP1). Konkret befindet sich der Nebenarm auf Höhe der Gemeinde Weyarn,

im Landkreis Miesbach.

Als Messort eignete sich dieser Nebenarm der Mangfall daher bereits aufgrund seiner

Lage innerhalb eines ProNaHo-Gebiets. Entscheidende Voraussetzung war jedoch

auch, dass der bemessene Flussteil einen Biberdamm aufweisen konnte, da nur so

die vorzunehmenden Messungen auch als Grundlage zur Beurteilung der Einflüsse

des Biberdamms auf den Durchfluss eines Gewässers dienen könnten.

Generell treten Biber in dem Bereich der Voralpen und Alpen noch selten auf

(ProNaHo AP1, S.5), jedoch bietet das Einzugsgebiet Mangfall_Valley im Vergleich zu

den alternativen Gebieten des ProNaHo noch vereinzelte Vorkommen (ProNaHo AP1,

S.12). Die Biberpopulation ist jedoch auch innerhalb dieses Gebiets nicht stark

ausgeprägt (ProNaHo AP1, S.12), so dass die Auswahl der geeigneten Messorte auch

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innerhalb des Einzugsgebiets beschränkt war. Da jedoch an diesem Nebenarm der

Mangfall ein Biberdamm vorhanden ist, fiel die Wahl auf das Flussteilstück.

Geprägt war der Messbereich von einem unebenen Flussbett mit wenig Geschiebe-

abtrieb und stark wechselhafter Verkrautung auf der orographisch rechten Flussseite.

Auf der in Fließrichtung rechten Seite ist der Fluss begrenzt durch einen flachen

versumpften Morast, wohingegen die linke Seite von einer steilen Geländekante

eingefasst wird. Das durch den Biberdamm aufgestaute Wasser trat entlang des

rechten Ufers über und umströmte den Damm. Um den gesamten Abfluss zu messen,

musste dies bei der Wahl der Messstelle berücksichtigt werden. Auffällig an dem

Biberdamm war, dass er trotz seiner durchlässigen Bauweise sehr viel Wasser staute,

der Fluss erreicht Tiefen von über einem Meter vor dem Biberdamm. Der Höhen-

unterschied der Wasserpegel von Oberwasser zu Unterwasser betrug ca. 63 cm.

3.1. Lage des Messortes (Quelle: Google Maps, bearbeitet)

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3.2. Umfeld des Biberdammes

3.3. Der Biberdamm (Quelle: Füller 2016, bearbeitet)

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34

3.2. Ablauf der Messungen

Für die geplante Durchflussmessung am Damm wurde von der Technische Universität

München ein hydrologischer Flügel, eine Magnetisch-induktive Sonde und ein ADCP-

Boot zur Verfügung gestellt. Vor Ort fiel die Wahl auf die Sonde und das ADCP-Boot,

da im orographisch rechten Flussquerschnitt eine Messung mit dem Flügel aufgrund

von starker Verkrautung nicht möglich gewesen wäre. Aufgrund der hohen Überein-

stimmung der Messwerte zwischen Sonde und Flügel, konnte ohne Probleme auf die

Flügelmessung verzichtet werden (vgl. Kapitel 2.3.1.1.2.). Eine Messung mittels

ADCP-Boot sollte die Ergebnisse der Messung mit der MID-Sonde evaluieren. Vor

Beginn der Messungen, wurde die Fahrtstrecke des Bootes durch ein Maßband

markiert. Dieses diente der Orientierung bei der Sonden-Messung und stellte sicher,

dass derselbe Querschnitt verwendet wurde. Bei der Wahl des Messquerschnittes

waren die umströmenden Wassermengen einzubeziehen, um einen repräsentativen

Durchfluss zu ermitteln. Durch markante End- und Anfangspunkte konnte sicher-

gestellt werden, bei allen drei Messtagen den selben Querschnitt zu bemessen.

3.2.1. Messungen mit dem ADCP-Boot

Begonnen wurde mit der ADCP-Messung um einen Überblick über die Strömungs-

situation vor Ort zu erlangen und gegebenenfalls die Lamellen der Sonden-Messung

anpassen zu können.

Hierzu wurde der RiverSurveyor S5 der Firma SonTek verwendet. Das Gerät verfügt

über 4 Sensoren mit einer Frequenz von 3 MHz und einen Vertical Beam mit einer

Frequenz von 1,2 MHz. Der Messbereich für Tiefenmessung liegt bei 0,20 bis 15

Meter, der Bereich für Geschwindigkeitsmessungen mit Bottom Tracking liegt in einem

Messbereich von 0,3 bis 5 Metern (SonTek Manual, S.3).

Um die Messung beginnen zu können, mussten zunächst die Messgeräte an dem

Transportboot montiert werden; Abbildung 3.4. zeigt das einsatzbereite Messboot.

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1. GPS-Antenne

2. Befestigungen für Zugseile

3. Batterien und Funkantenne zur Datenübertragung

4. Keramik Ultraschall-Sensoren

Anschließend wurde über die Funkantenne des Bootes und eine USB-Antenne das

ADCP mit einem Laptop verbunden. Sind die beiden Geräte miteinander verbunden,

öffnet die zugehörige Software „RiverSurveyor Live“ von SonTek eine sogenannte

Smart Page, welche ermöglicht, nähere Informationen zu der Messung anzugeben,

sowie Systemeinstellungen anzupassen und Tests vor der Messung durchzuführen

(SonTek Manual, S.34). Dies erleichtert die Handhabung des Systems und verhindert

systematische Messungenauigkeiten durch Fehler in den Einstellungen.

Anschließend wird vom Messpersonal die Kalibrierung des eingebauten Kompasses

vorgenommen. Hierzu dreht sich eine Person mit dem Boot in der Hand innerhalb von

zwei Minuten zweimal um die eigene Achse, während sie gleichzeitig die Pitch und

Roll Bewegungen der Wellen imitiert. Die im Programm dargestellte Grünfärbung des

Kalibrierungskreises zeigt den Fortschritt an und ermöglicht es, an fehlerhaften Stellen

nachzukalibrieren. Dabei ist darauf zu achten, dass bei Gewässern mit stärkerem

Wellengang, höhere Pitch und Roll Werte erreicht werden müssen, da nur so Mess-

fehler durch Wellen vermieden werden können (SonTek Manual, S.25).

3.4. Fertigmontiertes ADCP-Boot

1

3

2

4

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Für die Lokalisierung des Standortes wird im nächsten Schritt die magnetische

Deklination der Messstelle eingegeben und das zu verwendende Koordinatensystem

festgelegt, in welchem die Geschwindigkeit später angezeigt wird. In diesem Fall

wurde an allen Tagen das ENU-Koordinatensystem (East North Up) verwendet.

Die Eintauchtiefe, auch Transducer Depth genannt, gibt an wie tief die Sensoren unter

Wasser liegen und wird von der Wasserkante des Bootes bis zur Spitze der Keramik-

Sensoren gemessen. Hieraus resultiert später das obere Blanking, der Bereich in dem

keine Werte aufgrund von zu kurzen Reflektionszeiten gemessen werden können.

3.5. Screenshots von der Kompass-Kalibrierung des ADCP-Bootes

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Die sogenannten Edge Settings geben den linken sowie rechten Abstand der

Sensoren zu der Bootskante an. Die spätere Messung erfordert, dass das Boot

zwischen den Ufern entlanggezogen wird. Erreicht das Boot das Ufer, so befindet sich

der mittig angebrachte Sensor jedoch noch immer im Gewässer. Dieser nicht

messbare Bereich kann später mittels einer Extrapolation überbrückt werden. Mit Hilfe

der einstellbaren Ufertypen kann die Software diesen Vorgang auf den jeweiligen

Messort anpassen. Zur Verfügung stehen dabei drei Ufertypen, Sloped Bank, Vertical

Bank und User Input für spezifische Ufer (SonTek Manual, S.71). Für die Berechnung

der Uferbereiche empfiehlt die Firma SonTek zehn Samples je Seite (SonTek Manual,

S.48). Pro Sekunde nimmt der RiverSurveyor S5 ein Sample auf (SonTek Manual,

S.143).

Abschließend gibt man der Software noch ein Startufer vor. Üblicherweise wird bei

einer Durchflussmessung das orographisch linke Ufer als Startpunkt gewählt. In

diesem Fall wurde jedoch das in Fließrichtung rechtsliegende Ufer verwendet. Dieser

Uferwechsel ermöglichte eine bessere Reaktion auf die natürlichen Umstände des

Messortes. So fanden sich bei den ersten Messungen auf der rechten Seite bessere

Verankerungsmöglichkeiten für das zu verlegende Maßband vor, weshalb sich dort

auch dessen Nullpunkt befand. Aus Gründen der Einheitlichkeit wurde im Folgenden

daher das rechte Ufer als Startpunkt für alle Messungen gewählt.

Ist nun auf der Smart Page jeder Schritt abgearbeitet, kann mit der eigentlichen

Messung begonnen werden. Wurde das Boot zu Wasser gelassen und am Startufer

mit der Spitze gegen die Stromrichtung in Position gebracht, kann an dem

verwendeten Laptop die Messung gestartet werden. Zu beachten ist dabei, dass die

3.6. Ufertypen

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Flanke des ADCP-Bootes direkt am Ufer anliegt, um keinen zusätzlichen Raumverlust

zu erhalten, welcher nicht extrapoliert wird.

Soweit die örtlichen Gegebenheiten dies zulassen, sollten sich keine Personen

während der Messung im Wasser befinden, um eine Beeinflussung der Strömungs-

verhältnisse zu vermeiden. Bei der konkreten Messung wurden zwei lange Seile links

und rechts an dem Boot befestigt, damit es von den Ufern aus über das Wasser

gezogen werden konnte.

Während der ersten 10 Sekunden nach dem Start der Messung muss das Boot erst

einmal unbewegt am Startufer verharren damit die Starting Edge extrapoliert werden

kann. Erst dann kann das Boot langsam mit konstanter Geschwindigkeit über das

Wasser gezogen werden. Dabei entscheidet die Zuggeschwindigkeit über die Auflö-

sung des Geschwindigkeitsrasters; je schneller das Boot sich bewegt, umso gröber

fällt das Raster aus. Möchte man neben dem Durchfluss auch die Strömungs-

verhältnisse und zugehörige Geschwindigkeitsverteilungen des Querschnitts

betrachten, empfiehlt es sich ein feines Raster mittels langsamer Bootsgeschwin-

digkeit zu erzeugen.

Während sich das Boot über die Wasseroberfläche bewegt, messen zeitgleich die in

der Mitte montierten Sensoren des RiverSurveyor S5 die Geschwindigkeit der mitge-

führten Partikel aus der Korrelation der Echobilder und ermittelt daraus die Fließge-

schwindigkeiten des Wassers in den einzelnen Tiefenzellen. Messergebnisse dieses

Vorgangs findet man später in der Software unter dem Abschnitt In Transect.

Am anderen Ufer angekommen wird entsprechend dem Start Edge die sogenannte

End Edge extrapoliert. Ein einzelner Messdurchlauf besteht aus den drei Bereichen

Start Edge, In Transect und End Edge und wird am Ende automatisch gespeichert.

Beginnt man nun eine neue Messung, gibt das Programm automatisch das gegen-

überliegende Ufer als Startufer an und dreht die X-Achse um, sodass später alle

Querschnitte der Messreihe aus derselben Perspektive gezeigt werden. Insgesamt

wurden an jedem Tag zehn solcher Messungen vorgenommen, wodurch ein

durchschnittlicher Durchfluss bestimmt werden konnte und einzelne verfälschte

Messungen auffielen und dementsprechend berücksichtigt wurden.

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Zusammenfassend zeigte besonders eine Funktion der ADCP Messung ihre Stärken

in der praktischen Anwendung. Das System ermöglicht es, die Messergebnisse sofort

auf dem Laptop zu begutachten. Bereits vor Ort können fehlerhafte oder ausschla-

gende Messungen erkannt und neu durchgeführt werden.

3.2.2. Messungen mit der Magnetisch-induktiven Sonde

Das zweite Verfahren, die Magnetisch-induktive Sonde, erwies sich als das zeitinten-

sivere der beiden Messungen. Reicht bei der ADCP Messung eine Person an jedem

Ufer aus, empfiehlt sich bei MID-Messungen mit dem Messgestänge die Ausführung

mittels dreier Personen. Eine Person hält die Messstange samt Sonde in die Höhe und

justiert diese, während die übrigen Personen das Anzeigegerät bedienen und die

gemessenen Werte notieren. Die Vorbereitung der Instrumente erfordert keine

Kalibrierung. Nach Montage der Sonde an dem untersten Element des Messgestänges

und der Verkabelung mit dem Bedienelement, welches durch eine externe Batterie

3.7. Messablauf mit dem ADCP-Boot (Quelle: Füller 2016)

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betrieben wird, ist das Gerät Einsatz

bereit. Je nach Wassertiefe kann die

Länge des Gestänges gewählt werden.

Im ersten Schritt der Messung wurde mit

Hilfe des gespannten Maßbandes die

Breite des Querschnittes bestimmt und

daraus die Anzahl der Lamellen ermittelt.

In den dieser Arbeit zu Grunde liegenden

Messungen wurde der 9 m breite Mess-

querschnitt in 10 Lamellen mit einer Breite

von je 0,9 m unterteilt. Die Stellen an

denen anschließend die Messungen

durchgeführt wurden befanden sich

jeweils in der Mitte der Lamellen. Um

einen besseren Überblick während der

Messung zu behalten, wurden diese

vorab ermittelten Daten auf dem Messformular eingetragen. Zuerst wurde mittels dem

Messgestänge, welches eine Skalierung in cm-Schritten aufgedruckt hatte, die Tiefe

des Gewässers bestimmt. Der Schreiber am Ufer ermittelte nun jeweils die Messtiefen

entsprechend 0%/20%/40%/60%/80%/100% der Wassertiefe.

Zu beachten war, dass bei den Messungen an der Oberfläche die Sonde komplett im

Wasser eingetaucht sein musste, um eine korrekte Messung zu liefern. Aufgrund der

baulichen Dicke der Sonde von 3 cm, fand folglich die erste Messung stets 1,5 cm

unter der Wasseroberfläche statt. Bei der Justierung der Sonde musste darauf

geachtet werden, dass sich die Mitte des Magnetfeldes auf der exakten Höhe befand.

Ähnlich verhielt es sich an der Sohle. Hinzu kam hier, dass sich die Sonde auch auf

der tiefsten Einstellung noch 3 cm über der Sohle befand.

War die Sonde passend eingestellt, wurde eine 30 Sekunden lang dauernde Messung

gestartet, welche die durchschnittliche Geschwindigkeit in der entsprechenden Tiefe

in diesem Zeitraum lieferte. Während die Messung lief war mit besonderer Sorgfalt zu

beachten, dass keine der Personen im Wasser Einfluss auf die Strömung nahm und

die Sonde stets senkrecht, sowie entgegengesetzt der Fließrichtung gehalten wurde.

Anschließend konnte die Sonde aus dem Wasser gehoben werden, um die neue Tiefe

einzustellen und bei allen weiteren Messpunkten den Vorgang zu wiederholen. Da die

3.8. Durchführung der MID-Messung (Quelle: Füller 2016)

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Sonde nach jeder Messung neu eingestellt werden musste, dauerte es erheblich

länger den kompletten Querschnitt zu erfassen als mit dem ADCP-Boot. Bei diesem

Verfahren reichte ein Durchgang jedoch aus, da mit jeder Messung bereits ein Mittel

der Geschwindigkeiten bestimmt wurde.

Pegel:

Datum: Uhrzeit:

Schaufelgröße:

Messflügel: Wasserstand Wasserstand

(Beginn): (Ende):

Behelfspegel Behelfspegel (Beginn): (Ende):

Breitenmessung von links Zeitdauer einer Messung: sec.

Lamelle 1 Abstand Ufer in m

Tiefe in m

mittlere Tiefe in m

MP (in %)

Höhe über Sohle am MP in cm

v in m/s Abfluss

Begrenzung 1 O

QL

0,2

Messlotrechte 0,4

0,6

Begrenzung 2 m 0,8

Sohle

m³/s

Breite = m Fläche = m² vmittel = m/s

3.11. Auszug des MID-Messprotokolls (Quelle: Dr. Jorge Leandro)

3.9. Bestandteile der MID-Sonde 3.10. Niedrigste Einstellung der MID-Sonde

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3.3. Probleme während der Messung

Während der Messungen musste auf zahlreiche Besonderheiten des Flusses einge-

gangen werden. Besonders schwierig gestaltete sich die Erlangung einer

zuverlässigen und genauen GPS-Messung der Höhe des Wasserpegels. Der Fluss

wurde vor dem Biberdamm auf der orographisch linken Seite von einer steilen

Geländekannte eingefasst, welche obenauf stark bewaldet war. Das Gebiet rechts von

dem Fluss war sehr flach und teilweise überschwemmt. Jedoch reicht der Bewuchs bis

an das Ufer und sorgte zusammen mit den Bäumen der linken Uferseite für einen

sogenannten „Schattenwurf“, welcher eine gute Verbindung zu den Satelliten

unmöglich machte. Selbst in einer Höhe von vier Metern schwankten die Messwerte

um bis zu zwei Meter. Diese Schwankungen wurden mit Hilfe eines Satellitenbildes,

einer Orthokopter Befliegung und der gemessenen GPS-Daten gemittelt und in ein

digitales Geländemodell mit der Höhe des Wasserstandes am zweiten Messtag

(22.02.2017) eingepflegt (Vorabzug Stefan Bäumler 06.04.2017). Mit Hilfe dieses

Modells konnten die Wasserstände der anderen beiden Messungen bestimmt werden.

3.12 Bewaldung links und rechts des Flusses

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Die nächsten Schwierigkeiten entstanden durch die sehr unterschiedliche Zusammen-

setzung der Sohle. Auf der in Fließrichtung rechten Seite des Flussbetts lagerten sich

vor allem sehr feine Sedimente ab, welche einen guten Nährboden für

Unterwasserpflanzen boten. So prägte bei der ersten Messung eine starke

Verkrautung den Querschnitt, welche es unmöglich machte den hydrometrischen

Flügel zu verwenden. Auch verfälschten die Bewegungen der Wasserpflanzen die

Messwerte des ADCPs, da dieses einen falschen Referenzwert für die

Bootsgeschwindigkeit ermittelte. Zur Mitte nahm die Flora des Flusses ab und wich

einem steinigen und kiesigen Flussbett. Die Sohle links war sehr hart und geprägt von

angespülten Steinen. Eine mögliche Erklärung für den Uferunterschied könnte die von

rechts drückende Strömung des kleinen Ablaufs sein, welcher den Damm umströmt

und Erdreich aus den Ufergebieten in den Fluss einträgt. Abbildung 3.13. zeigt sowohl

den farblichen Verlauf der Flusssohle von dunkel (orographisch rechts) zu hell

(orographisch links), als auch die fehlende starke Verkrautung am rechten Ufer.

3.13. Flussbett hinter dem Biberdamm (22.02.2017)

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Des Weiteren zeigte ein Vergleich der gemessenen Wassertiefen während der MID

Messungen einen erheblich seichteren Querschnitt bei der letzten Messung trotz

höheren Durchflusses. Dies könnte ein Resultat aus schwankenden Volumenströmen

im Seitenarm sein.

3.15. Vergleich der gemessenen Wassertiefen

3.14. Veränderung der Verkrautung am rechten Ufer

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4. Messergebnisse

Im Folgenden werden die Messergebnisse der beiden Verfahren an den jeweiligen

Tagen dargestellt. Um eine einheitliche Form zu erhalten, wurden die ADCP Daten aus

dem Programm RiverSurveyor Live in Matlab exportiert und dann mit Hilfe der in

Anlage I beigefügten Code-Vorlage in Grafiken umgewandelt. Da jede zweite Messung

des ADCPs von einem anderen Ufer aus startete und somit einen anderen Nullpunkt

hatte, wurde in diesen Scripten die fliplr(x) Funktion von Matlab verwendet um

einen einheitlichen Blickwinkel flussaufwärts zu erhalten.

Im Falle der Sonden Messungen wurden die Messergebnisse von dem Protokoll

lediglich in drei Vektoren x, y und v übertragen, wobei die Lamellen in eine linke und

eine rechte Hälfte aufgeteilt wurden, um die Rechtecke der pcolor Darstellung in

Matlab besser an den Boden anzupassen. Da der Nullpunkt der Messung mit der

Sonde am orographisch rechten Ufer lag, wurden auch die Grafiken der ADCP

Messung entsprechend angepasst. Der Blickwinkel auf den Gewässerquerschnitt ist

dementsprechend flussaufwärts. Verwendet wurde das Sechspunktverfahren (Vgl.

Kapitel 2.3.1.).

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4.1. Tag 1 – 30.11.2016

Am Mittwoch den 30.11.2016 fand die erste Messung bei sonnigem, trockenem und

kühlem Wetter statt. Die Temperaturen fielen nachts unter 0°C, Schneefall trat noch

keiner ein. Die Mangfall hatte an der Messstation in Valley bis auf einen kleinen

Ausreißer durch einen kurzen Niederschlag im November einen konstanten Pegel von

579,05 m ü. NN (HND Bayern). Diese Daten konnten auch dem Messort zugrunde

gelegt werden, da die Messstation flussabwärts liegt und es sich zudem um am

nähesten befindliche Station handelt.

Abbildung 4.1. zeigt das am 30.11.2016 mit der MID-Sonde gemessene Geschwindig-

keitsprofil aus welchem sich ein Durchfluss von Q = 0,239 m³/s ergab.

Auffällig ist, dass die Fließgeschwindigkeiten an den Rändern nahe 0 m/s betragen,

obwohl auf der Höhe von x = 0 m der Seitenarm einmündet.

Dies bestätigte sich ebenfalls bei den ADCP-Messungen. Da diese Methode nur

Momentaufnahmen liefert, wurden zehn einzelne Messungen durchgeführt. Die

oftmals sehr hohen Geschwindigkeiten nahe x = 0 m resultieren aus den Bewegungen

der Pflanzen in der Strömung.

4.1. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 30.11.16

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4.2. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 30.11.2016

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4.2. Tag 2 – 22.02.2017

Am Mittwoch den 22.02.2017 fand die zweite Messung statt. Während des gesamten

Dezembers und Januars konnten witterungsbedingt keine Messungen stattfinden. Erst

Ende Februar ergab sich ein Wasserstand der sich deutlich von der ersten Messung

unterschied. Wieder fanden die Messungen bei trockenem und kühlem Wetter statt. In

der ersten Hälfte des Februars lag der Wasserstand der Mangfall gemessen in Valley

wieder relativ konstant bei 579.05 m ü. NN. und stieg erst aufgrund eines Nieder-

schlagsereignisses ein paar Tage vor der Messung deutlich auf 579.45 m ü. NN. (HND

Bayern).

Abbildung 4.3. zeigt das mit Hilfe der Sonde gemessene Geschwindigkeitsprofil am

22.02.2017 aus welchem sich ein Durchfluss Q = 0,337 m³/s ergab. Wieder fällt auf,

dass der Hauptdurchfluss in der Mitte des Flusses abfließt.

Auch an diesem Tag wurden zehn Vergleichsmessungen mit dem ADCP-Boot durch-

geführt, um das Ergebnis der MID-Sonde zu validieren. Sofort ersichtlich sind die

höheren Fließgeschwindigkeiten in der Flussmitte und am orographisch linken Ufer (x

= 9 m). Letzteres ist ungewöhnlich, da der Seitenarm somit keinen Einfluss auf die

Strömung am rechten Ufer hätte.

4.3. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 22.02.2017

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4.4. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 22.02.2017

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4.3. Tag 3 – 03.04.2017

Am Montag den 03.04.2017 erfolgte die dritte und letzte Messung. Der große Zeitraum

zwischen zweiter und dritter Messung ergab sich aus dem durch zwei Nieder-

schlagsereignisse geprägten März. In diesem Monat war es schwer einen Wasser-

pegel der Mangfall anzutreffen, welcher sich nicht nur von den ersten beiden

Messungen unterschied, sondern auch konstant genug war um mehrere Stunden den

selben Abfluss zu generieren. Am Tag der dritten Messung lag der Wasserstand der

Mangfall in Valley nur knapp unter dem des ersten Tages bei 578,95 m ü. NN (HND

Bayern). Wie auch in den Tagen vor der Messung herrschten Temperaturen zwischen

7 und 14°C ohne Regen.

Abbildung 4.5. zeigt das Geschwindigkeitsprofil vom 03.04.2017 mit einem Durchfluss

Q = 0,274 m³/s, welches sich in der Tiefe deutlich von den ersten beiden unterscheidet.

Auffällig sind die hohen Fließgeschwindigkeiten vor allem an der Oberfläche trotz eines

niedrigeren Wasserstandes. Die außergewöhnlich niedrigen Fließgeschwindigkeiten

in der Nähe des Nullpunktes lassen sich hier wieder beobachten.

Auch die darauffolgenden ADCP Messungen zeigten hohe Fließgeschwindigkeiten in

den Gewässerquerschnitten.

4.5. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 03.04.2017

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4.6. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 22.02.2017

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5. Auswertung der Messergebnisse

Nun sollen die erlangten Messergebnisse ausgewertet werden, um die Grundlage für

die Ermittlung eines Durchfluss-Wasserstand-Diagramms bilden zu können. Um aus

den verschiedenen Messungen eine möglichst genaue Aussage über die Beziehung

zwischen Wasserstand und Durchfluss vor Ort treffen zu können, wurden zunächst die

einzelnen Messungen untereinander verglichen, um eventuelle Ungenauigkeiten elimi-

nieren zu können. Im Folgenden werden zunächst die Rohdaten der Messungen und

die daraus resultierenden Durchflüsse verglichen. Anschließend wird der für den

jeweiligen Tag repräsentativen Durchfluss ermittelt.

5.1. Genauigkeit der ADCP-Messungen

Messungen mit der Acoustic-Doppler-Current-Profiler Technologie stellen eine sehr

detaillierte Momentaufnahme der Strömungsverhältnisse in dem Gewässerquerschnitt

dar. Da jedoch in der Natur selten laminare Strömungen vorliegen, vielmehr Zuläufe,

Steine oder ähnliche Hindernisse Turbulenzen verursachen, benötigt man mehrere

Messungen, um dies so gut wie möglich ausgleichen zu können. Dies geschieht durch

Bildung eines Mittelwerts aus den mehrfachen Messungen.

Die Abbildungen 5.1. bis 5.3. zeigen die mittleren Fließgeschwindigkeiten von den

jeweiligen zehn Messungen des ADCP-Bootes und wie diese Messungen unter

denselben Bedingungen voneinander abweichen. Deutlich zu sehen sind die einzelnen

Ausreißer bei den Geschwindigkeiten infolge der vorhandenen Turbulenzen. Die

besonders hohen Geschwindigkeiten in dem Bereich x = [0;2] in Abbildung 5.1. resul-

tieren aus den Bewegungen der Pflanzen in der Strömung welche zu falschen

Messungen des ADCPs führten.

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5.1. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 30.11.2016

5.2. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 22.02.2017

5.3. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 03.04.2017

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Auffällig sind auch die, im Vergleich zu den ersten beiden Messungen, besonders

starken Schwankungen in Abbildung 5.3. welche sich auch in den

Standardabweichungen der Messung widerspiegelten.

Messung 1 (30.11.2016)

Messung 2 (22.02.2017)

Messung 3 (03.04.2017)

6,9% 6,4% 9,6% Tabelle 5.1. Standardabweichungen der gemessenen Fließgeschwindigkeiten

Eine ähnlich bedingte Streuung erhält man bei den gemessenen Durchflüssen des

ADCPs. Tabelle 5.2. zeigt die durchschnittlichen Durchflüsse und die Genauigkeit der

jeweiligen Messung.

Messung Durchschnittlicher Durchfluss [m³/s]

Standardabweichung

1 0.233 6,9% 2 0.326 2,9% 3 0.246 4,1%

Tabelle 5.2. Durchschnittliche gemessene Durchflüsse

Vergleicht man diese mit der Streuung der Geschwindigkeiten, so fällt auf, dass trotz

einer hohen Schwankung bei der Fließgeschwindigkeit mit einer Standardabweichung

von 9,6%, die Durchflüsse der dritten Messung mit einer Abweichung von ca. 4% in

einem vertretbaren Bereich liegen. So weist die erste Messung bei einer einheit-

licheren Messung der Fließgeschwindigkeiten im Vergleich dazu ein deutlich breiter

gefächertes Spektrum an Durchflusswerten auf. Zurückzuführen ist dies auf die

ausgeprägte Verkrautung am orographisch rechten Ufer zu dem Zeitpunkt der ersten

Messung, welche nicht nur die Strömungsgeschwindigkeiten verfälschten, sondern

auch zu einer unstetigen Wassertiefe an diesem Ufer führte. Deutlich zu sehen ist dies

in den Abbildung 4.2. sowie an den Geschwindigkeiten in Abbildung 5.1. Da der

Durchfluss sich aus der Formel 𝑄 = 𝑣 ∗ 𝐴 zusammensetzt, beeinflussen derartige

Schwankungen auf den ersten zwei Metern der Messstrecke das Ergebnis deutlich.

Bild 5.4. zeigt alle Abflüsse der ADCP-Messung und deren Mittelwert an den einzelnen

Tagen. Hier fallen im Vergleich zu den anderen Messungen die großen Abstände

zwischen den Punkten der ersten Messung auf.

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5.2. Vergleich der zwei angewandten Verfahren

Da mehrere Messungen mit der RiverSurveyor S5 nicht alle negativen Einflüsse auf

die Messungen beseitigen können, verwendete man die Magnetisch-induktive-Sonde

für Vergleichswerte.

Zwar dauert die Messung mittels der Sonde erheblich länger als die Messung mit dem

Boot, jedoch führt die Dauer der einzelnen Messungen zu einer erhöhten Genauigkeit.

Durch die verwendeten Zeitintervalle von 30 Sekunden konnten die mittleren

Geschwindigkeiten auf den jeweiligen Messhöhen ermittelt werden. Die Messung

mittels Boot erlaubt hingegen nur eine Momentaufnahme. Da dies jedoch zu einer

Mehrung des Zeitaufwands führte und einzelne Messdauern von mindestens zwei bis

drei Stunden erforderte, war es für die eindeutige Zuordnung eines Wasserstandes zu

dem gemessenen Durchfluss notwendig, einen konstanten Wasserspiegel an den

Messtagen anzutreffen. Eine Veränderung in der Wasserhöhe würde auch eine

Veränderung in der Durchflussmenge bedeuten, wodurch die ersten Messwerte keinen

Bezug zu den letzten hätten. Bei keiner der erfolgten Messungen änderte sich jedoch

die Wassertiefe während der Durchführung.

5.4. Abflüsse der drei ADCP-Messungen

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5.2.1. Analyse der mittleren Fließgeschwindigkeiten

Aufgrund der hohen Auflösung an Messpunkten des ADCPs, muss zu Beginn eine

gemeinsame Basis zwischen dem groben Gitter der MID-Sonde und dem feinen des

RiverSurveyor gefunden werden. In diesem Kapitel werden zwei verschiedene

Ansätze betrachtet, um dadurch eine fundierte Aussage über die Abweichungen

zwischen den Ergebnissen treffen zu können.

Im ersten Verfahren wurde aus den verschiedenen Profilen eine Durchschnittskurve

interpoliert, welche anschließend an den einzelnen Messpunkten der Sonde x = 0,45m

/ 1,35m / 2,25m / 3,15m / 4,05m / 4,95m / 5,85m / 6,75m / 8,55m mit deren Ergebnissen

verglichen wurde.

Bereits hier sind deutliche Abweichungen der beiden Messungen voneinander

erkennbar. Erst ab x = 4 m nähern sich die Ergebnisse der ersten beiden Messungen

an und bewegen sich in einem vertretbaren Rahmen zueinander. In Abbildung 5.7.

bestätigen sich die Schwankungen vom 03.04.2017. Während an den ersten zwei

Tagen sich eine deutliche Konzentration des Durchflusses in der Mitte des Gewässers

zeigt, scheint diese sich am dritten Tag auf einen breiteren Teil des Flusses zu

erstrecken. Grund hierfür können mehrere Ursachen sein. Der umströmende Seiten-

arm führte am Tag der dritten Messung deutlich mehr Wasser als sonst. Ein Versuch

5.5. Fließgeschwindigkeiten vom 30.11.2016 5.6. Fließgeschwindigkeiten vom 22.02.2017

5.7. Fließgeschwindigkeiten vom 03.04.2017

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mit leichtem Treibgut wie z.B. Blättern ergab einen deutlichen Verlauf der Oberflächen-

strömung zur Flussmitte hin.

Eine derartige Strömung könnte sowohl für die niedrigen Geschwindigkeiten am

rechten Flussufer, als auch für den Ausschlag bei der dritten Messung auf der Höhe

von x = 3m als Erklärung dienen. Hinzukommt eine deutlich verminderte

Durchlässigkeit des Biberdammes auf der flussabwärts gesehen rechten Seite, was

eine Ablenkung des einmündenden Wassers aus dem Nebenarm verhindert und die

Konzentration des Durchflusses in der Flussmitte verstärkte.

Betrachtet man die Abbildungen 4.3. und 4.5. fällt auf, dass die Messungen der MID-

Sonde die höchsten Geschwindigkeiten nur wenig unterhalb der Wasseroberfläche

ergaben, was ein weiteres Indiz für den Fließweg der Wassermengen aus dem

Seitenarm ist.

Um die oben gezeigten Schwankungen zwischen den beiden Verfahren nun besser

beurteilen zu können, erstellt man aus den mittleren Geschwindigkeiten der ADCP

Messungen ein Konfidenzintervall mit α = 5% an den Messstellen der Sonde.

5.8. Unterschiedliche Unterströmung des Biberdamms

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58

Hier spiegeln sich die starken Schwankungen der ADCP Messungen wieder, es zeigt

sich aber dennoch eine sehr hohe Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen. Die

ermittelten Durchflüsse basieren daher auf einer glaubwürdigen Geschwindigkeits-

messung.

5.2.2. Vergleich der gemessenen Durchflüsse

Um schlussendlich ein aussagekräftiges Durchfluss-Wasserstand-Diagramm erstellen

zu können, müssen die aus den Geschwindigkeiten ermittelten Durchflüsse der

einzelnen Tage gegenübergestellt werden. Tabelle 5.3. zeigt die gemessenen Durch-

flüsse der MID-Sonde und jeweils gemittelten Werte der ADCP-Messung sowie deren

Abweichung von den Werten der Sonde.

Messung QADCP [m³/s] QMID [m³/s] Abweichung

1 0,233 0,239 -2,5%

2 0,326 0.337 -3,3%

3 0,246 0,274 -10,2%

Tabelle 5.3. Vergleich der gemessenen Durchflüsse

Lieferten die ersten beiden Messungen noch außerordentlich gute Ergebnisse, so

machten sich doch bei den Durchflüssen der dritten Messung die starken Turbulenzen

wieder bemerkbar. In Abbildung 5.12. wird die Verteilung der Durchflüsse mit Hilfe

5.9. Konfidenzintervalle der Messung am 30.11.2016 5.10. Konfidenzintervalle der Messung am 22.02.2017

5.11. Konfidenzintervalle der Messung am 03.04.2017

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eines Boxplot dargestellt. Die Kreise stehen hierbei für die Messwerte der MID-Sonde.

Erneut sieht man die gute Übereinstimmung an den ersten zwei Tagen. Markant ist

der zunehmende Durchfluss bei geringerem Wasserstand.

Da die GPS-Daten aufgrund des starken Baumbewuchses nicht genau genug waren,

wurde wie beschrieben ein digitales Geländemodell (DGM) für den zweiten Messtag

erstellt, in welchem der Wasserpegel auf einer Höhe von 615.536 m ü. NN lag. Mit

Hilfe des DGM und den Wassertiefen konnte die Lage der Sohle über Normalnull an

der Stelle x = 5,4 m ermittelt werden. Von dort aus ließen sich die Wasserstände der

anderen beiden Messungen aus den jeweiligen Wassertiefen an dieser Stelle

errechnen.

5.3. Durchfluss-Wasserstand-Diagramm

Durchfluss-Wasserstands-Beziehungen stellen auch heute noch eine der bewähr-

testen Methoden der Durchflussbestimmung dar, denn sie ermöglichen eine vertretbar

genaue Bestimmung des Durchflusses ohne komplizierte und aufwändige kontinuier-

liche Messung (Dyck et al. 1995, S.92). Eine Messung des Wasserstands reicht aus,

um den Durchfluss eines Flusses mit Hilfe eines vorher validierten Durchfluss-

Wasserstand-Diagramms zu bestimmen. Grundsätzlich lässt sich die Kurve als eine

Potenzfunktion darstellen (Dyck et al. 1995, S.105):

5.12. Boxplot der Durchflüsse

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60

𝑄 = 𝑎 ∗ (𝑤 − 𝑏0)𝑝

Zusätzlich ist zu beachten, dass diese Beziehung in den meisten natürlichen Fließ-

gewässern nicht konstant ist. Durch die jahreszeitlichen Veränderungen schwankt der

Rauheitswert durch Pflanzen oder es erhöht sich die Flusssohle durch Erosion. Des

Weiteren gilt die Beziehung nur bei konstantem Abfluss, da sich bei Hochwasserfällen

die Strömungsbedingungen im Gewässerquerschnitt drastisch ändern. Eine Aussage

über die Genauigkeit der ermittelten Beziehung kann mit Hilfe des mittleren

quadratischen Fehlers mQ(W) getroffen werden (Dyck et al. 1995, S.104).

𝑚𝑄(𝑊) = 100 ∗ √1

𝑛 − 1∗ ∑(

𝑄𝑗 − �̅�𝑗

�̅�𝑗

𝑛𝑚

𝑖=1

)

Durch regelmäßige Messungen muss mit Hilfe dieser Formel die Genauigkeit der

Durchfluss-Wasserstand-Beziehung überprüft werden.

In den vorangegangenen Kapiteln wurden die Daten verglichen, analysiert und auf

etwaige Ungenauigkeiten untersucht. Ergebnis der Analysen war eine Legitimierung

der Durchflüsse, da sie in einem vertretbaren Rahmen voneinander abwichen. Zum

Schluss wurden aus den Mittelwerten der Durchflüsse das Durchfluss-Wasserstand-

Diagramm mittels der oben genannten Potenzfunktion erstellt. Da aufgrund der wider-

sprüchlichen Messungen an Tag 1 und Tag 3 ein normales Vorgehen nicht möglich

war, wurden zunächst zwei Kurven bestimmt. Für die erste Durchflusskurve ermittelte

man die Werte a und p durch Einsetzen der Werte der ersten und zweiten Messung,

für die zweite Kurve wurde die zweite und dritte Messung verwendet. Hieraus ergaben

sich Randparameter für die beiden Variablen. Im nächsten Schritt wurde in Matlab eine

Matrix mit den mittleren Fehlern für jede Kombination aus den Intervallen der Variablen

a und p und dem zugehörigen Wertepaar gefüllt.

𝑀 = [

𝑚𝑄(𝑊)1 𝑎1 𝑝1

⋮ ⋮ ⋮𝑚𝑄(𝑊)𝑖 𝑎𝑖 𝑝𝑖

]

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Die Matrix M wurde anschließend durch den Befehl m = sortrows(M,1) nach der

Größe der mittleren Fehler sortiert. Mit m(1,:) erhielt man nun die beste Interpolation

der Durchflusskurve. Der mittlere quadratische Fehler der ermittelten Durchfluss-

Wasserstand-Beziehung wurde auf mQ(W) = 4,77% bestimmt. Unter Berücksichtigung

der schwankenden Durchflussbedingungen erreicht die ermittelte Durchflusskurve

eine vertretbare Genauigkeit.

𝑄 = 0,56 ∗ (𝑤 − (−0,03 𝑚))1.7 𝑄 = 0,56 ∗ (𝑊 − 614,796 𝑚 ü. 𝑁𝑁)1.7

5.13. Durchfluss-Wasserstand-Diagramm für den Nebenfluss der Mangfall

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6. Schlussfolgerung und Ausblick

Der aktuelle Stand der Technik zeigt, dass zur Erfassung der Durchfluss-Wasserstand-

Beziehung eines durch einen Biberdamm beeinflussten Gewässers eine Bandbreite

verschiedenster Messmethoden und -verfahren zur Verfügung stehen. Die an dem

Nebenfluss der Mangfall durchgeführten Messungen ließen jedoch zu Tage treten,

dass eine derartige Bandbreite nicht immer alle örtlichen und natürlichen Gegeben-

heiten zu überwinden vermag. Während sich das Wasser immer neue Wege sucht,

um die vom Biber als „natürlicher Wasserbauer“ (Nater 2012, S.69) gestalteten

Hindernisse zu umgehen, versucht dieser mit neuen Bauwerken das Abfließen zu

verhindern. Der hieraus entstehende dynamische Entwicklungsprozess des Biber-

damms hat zur Folge, dass jede aufgestellte Durchflusskurve nur eine beschränkte

Gültigkeit besitzt. Hinzu tritt, dass jeder Bau anders und jeder Messort verschieden ist.

Eine generelle Empfehlung für die Durchflussmessung innerhalb der Peripherie eines

Biberdamms gestaltet sich daher schwierig, auch wenn sich die Kombination von

ADCP-Boot und MID-Sonde als äußerst praktisch erwiesen hat.

Die durchgeführten Messungen konnten dennoch dazu dienen, eine Aussage über den

untersuchten Teil der Methodik des ProNaHo zu treffen.

Es zeigte sich, dass eine Auswahl mehrerer Messmethoden und Verfahren, sowie eine

Kombination dieser, am ehesten den natürlichen und örtlichen Gegebenheiten entge-

genwirken kann.

Die gefundenen und dargestellten Ergebnisse ließen jedoch auch erkennen, dass

schwankende Einflüsse auf die Messung einen erhöhten Messaufwand erfordern, um

diese ausgleichen zu können. Die durchgeführten drei Messungen konnten daher zwar

Ergebnisse vertretbarer Genauigkeit produzieren, jedoch könnten andere Orte mit

größeren Einflussfaktoren mehr Messungen erforderlich machen, da bereits bei dieser

Messkampagne mehrere Messungen die Kenntnisse über die vorherrschende

Beziehung deutlich gefördert hätten. Ebenfalls kann anhand der Messungen am

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63

30.11.2016 und 03.04.2017 gezeigt werden, dass eine einzelne Messung pro Wasser-

stand nicht ausreicht. Es empfiehlt sich daher mehrere Durchflusswerte bei ähnlichen

oder sogar demselben Wasserstand zu sammeln, um etwaige Schwankungen in der

Dynamik des Dammes zu erfassen.

Ebenfalls zeigte der Messort an der Mangfall, dass auch Wetterbedingungen eine

große Rolle in der Durchführung spielen. So waren die möglichen Messtage innerhalb

der Bearbeitungszeit dieser Arbeit deutlich begrenzt; zu achten war auf vergangenes,

wie gegenwärtiges Wetter, denn nur so konnten Stand und Konsistenz des Wasser-

pegels sicher abgeschätzt werden, um jedes Mal einen neuen Wasserstand

anzutreffen.

Die durchgeführten Messungen und die Darstellung der unterschiedlichen Durchfluss-

messmethoden führt daher vor Augen, dass zwar die Technik eine immer detailliertere

Erfassung des Flussverhaltens ermöglicht, jedoch bei Untersuchung eines natürlichen

Stoffes wie Wasser die Umwelt und ihre Auswirkungen dennoch nicht gänzlich ausge-

schaltet werden können. Eine Messung an einem mit einem Biberdamm versehenen

Fluss setzt daher auch bei dem modernen Stand der Technik einen erhöhten

Messaufwand voraus, so dass es empfehlenswert ist, zur Erstellung eines Durchfluss-

Wasserstand-Diagramms mehr als drei Messungen zugrunde zu legen, um so

aussagekräftigere Daten sammeln zu können. Das diesen Daten zugrundeliegende

2D-hydraulische Modell kann so detailliertere Simulationsergebnisse liefern, so dass

eine genauere Aussage über die Beziehung zwischen den Auswirkungen eines Biber-

dammes und dem Abfluss, Wasserstand und Rückhalt eines Flusses getroffen werden

könnte.

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[zit.: TU Illmenau]

Wasserstraßen und Schiffsfahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Lattenpegel

Grafenrheinfeld. Retrieved from http://www.wsv.de/wsa-

sw/umwelt/gk/hydrologie/pegel/images/50_30_20_50_Pegel_-

_Lattenpegel_Grafenrheinfeld.jpg (05.01.2017).

[zit.: WSV]

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71

Abbildungsverzeichnis

Abb. 2.1. Strömungsarten .................................................................................................. 8

Abb. 2.2. Rehbock-Wehr ohne Seitenkontraktion ............................................................ 10

Abb. 2.3. Thomson-Wehr mit Seitenkontraktion............................................................... 10

Abb. 2.4. Venturi-Kanal ................................................................................................... 11

Abb. 2.5. Räumliche Darstellung des Durchflussquerschnittes und der

Geschwindigkeitsverteilung .............................................................................. 12

Abb. 2.6. Hydrometrischer Flügel in seiner heutigen Form .............................................. 15

Abb. 2.7. Magnetisch Induktiver MF-Pro Sensor der Firma Ott ........................................ 17

Abb. 2.8. Ultraschall-Doppler-Strömungssonde ............................................................... 19

Abb. 2.9. Ultraschall-Doppler-Profiler mit Stange ............................................................. 19

Abb. 2.10. Montierte MID-Sonde an Messgestänge ........................................................ 20

Abb. 2.11. Mobiler Brückenausleger ................................................................................ 21

Abb. 2.12. Stationäre Seilkrananlage SKA-H der Firma SEBA Hydrometrie .................... 21

Abb. 2.13. Anordnung eines Messschirms ....................................................................... 23

Abb. 2.14. Lattenpegel .................................................................................................... 26

Abb. 2.15. Schrägpegel .................................................................................................. 26

Abb. 2.16. Schreibpegelstation ........................................................................................ 27

Abb. 2.17. t-Werte der Student-Verteilung in Abhängigkeit der Genauigkeit .................... 30

Abb. 3.1. Lage des Messortes ......................................................................................... 32

Abb. 3.2. Umfeld des Biberdammes ................................................................................ 33

Abb. 3.3. Der Biberdamm ................................................................................................ 33

Abb. 3.4. Fertigmontiertes ADCP-Boot ............................................................................ 35

Abb. 3.5. Screenshots von der Kompass-Kalibrierung des ADCP-Bootes ....................... 36

Abb. 3.6. Ufertypen ......................................................................................................... 37

Abb. 3.7. Messablauf mit dem ADCP-Boot ...................................................................... 39

Abb. 3.8. Durchführung der MID-Messung ...................................................................... 40

Abb. 3.9. Bestandteile der MID-Sonde ............................................................................ 41

Abb. 3.10. Niedrigste Einstellung der MID-Sonde ............................................................ 41

Abb. 3.11. Auszug des MID-Protokolls ............................................................................ 41

Abb. 3.12 Bewaldung links und rechts des Flusses ......................................................... 42

Abb. 3.13. Flussbett hinter dem Biberdamm (22.02.2017) ............................................... 43

Abb. 3.14 Veränderung der Verkrautung am rechten Ufer ............................................... 44

Abb. 3.15. Vergleich der gemessenen Wassertiefen ....................................................... 44

Abb. 4.1. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 30.11.16 ............................. 46

Abb. 4.2. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 30.11.2016 ........................... 47

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Abb. 4.3. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 22.02.2017 ......................... 48

Abb. 4.4. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 22.02.2017 ........................... 49

Abb. 4.5. Geschwindigkeitsprofil gemessen mit MID-Sonde 03.04.2017 ......................... 50

Abb. 4.6. Geschwindigkeitsprofile der ADCP-Messung am 03.04.2017 ........................... 51

Abb. 5.1. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 30.11.2016 ........... 53

Abb. 5.2. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 22.02.2017 ........... 53

Abb. 5.3. Mittlere Fließgeschwindigkeiten des ADCP-Verfahrens am 03.04.2017 ........... 53

Abb. 5.4. Abflüsse der drei ADCP-Messungen ................................................................ 55

Abb. 5.5. Fließgeschwindigkeiten vom 30.11.2016 .......................................................... 56

Abb. 5.6. Fließgeschwindigkeiten vom 22.02.2017 .......................................................... 56

Abb. 5.7. Fließgeschwindigkeiten vom 03.04.2017 .......................................................... 56

Abb. 5.8. Unterschiedliche Unterströmung des Biberdamms .......................................... 57

Abb. 5.9. Konfidenzintervalle der Messung am 30.11.2016 ............................................. 58

Abb. 5.10. Konfidenzintervalle der Messung am 22.02.2017 ........................................... 58

Abb. 5.11. Konfidenzintervalle der Messung am 03.04.2017 ........................................... 58

Abb. 5.12. Boxplot der Durchflüsse ................................................................................. 59

Abb. 5.13. Durchfluss-Wasserstand-Diagramm für den Nebenfluss der Mangfall ............ 61

Page 73: Durchflussmessungen durch indirekte Messverfahren an der ......Durchflussmessungen durch indirekte Messverfahren an der Mangfall Wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades B.Sc

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 2.1. Minimal einzuhaltende Abstände beim Einsatz der MID-Sonde ................... 17

Tabelle 5.1. Standardabweichungen der gemessenen Fließgeschwindigkeiten .............. 54

Tabelle 5.2. Durchschnittliche gemessene Durchflüsse ................................................... 54

Tabelle 5.3. Vergleich der gemessenen Durchflüsse ....................................................... 58

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Symbolverzeichnis

Symbol Bezeichnung Einheit

Q Durchfluss [m³/s]

v Fließgeschwindigkeit [m/s]

𝐴 Gewässerquerschnitt [m²]

V Volumen (des Messbehälters) [m³]

t Zeit [s]

μ Überfallbeiwert [-]

b Überfallbreite [m]

g Erdbeschleunigung [m/s²]

h Überfallhöhe [m]

𝐶 Reibungsbeiwert [-]

𝐶𝑣 Geschwindigkeitsbeiwert [-]

𝑏𝐸 Breite der Querschnittsverengung [m]

ℎ𝑂𝑊 Oberwassertiefe [m]

𝑣𝑚𝑖𝑡 Mittlere Fließgeschwindigkeit [m/s]

𝑛 Umdrehungszahl [-]

𝑘 Hydraulische Steigung der Flügelschaufel [U/s]

𝛥 Flügelkonstante [m³/s]

𝑈 Induzierte Spannung [V]

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𝐵 Magnetfeldstärke [A/m]

𝐿 Elektrodenabstand [m]

𝑘𝑆 Sonden spezifische Konstante [-]

𝐷𝑚𝑖𝑛 Mindestabstände der MID-Sonde [cm]

𝛥𝑓 Frequenzverschiebung [kHz]

𝑓 Ausgesendete Frequenz [kHz]

𝑐 Schallgeschwindigkeit [m/s]

𝛥𝛷 Zeitversatz [s]

𝜏 Zeitdifferenz zwischen zwei

Ultraschallpulsen

[s]

ℎ𝑘 Korrigierte Messtiefe [m]

ℎ𝑔 Messtiefe über Schwimmkörper ermittelt [m]

𝛥ℎ1 Verlängerung des über Wasser liegenden

Teilstücks des Führungskabels [m]

𝛥ℎ2 Verlängerung des unter Wasser liegenden

Teilstücks des Führungskabels [m]

𝑄𝑖 Einzeldurchfluss der Lamelle i [m³/s]

𝑠 Weg [m]

𝑏𝐹 Flussbreite [m]

𝑀 Eingespeiste Tracermenge [mg]

𝑐(𝑡) Gemessene Konzentration [mg/m³]

𝑐0 Konzentration vor Einspeisung [mg/m³]

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𝑐1 Konzentration der Einspeisungslösung [mg/m³]

𝑐2 Konzentration im Messquerschnitt [mg/m³]

𝑞 Volumenstrom der Eingabemenge [m³/s]

�̅� Mittelwert [-]

𝑥𝑖 n-ter Messwert [-]

𝑛𝑀 Anzahl der Messwerte [-]

𝑠 Empirische Standardabweichung [-]

∆𝑥 Standardabweichung des Mittelwerts [-]

𝑎, 𝑝 Parameter der Potenzfunktion [-]

𝑏0 Höhendifferenz zwischen Sohlniveau und

Pegelnull

[m]

𝑤 Wasserstiefe [m]

𝑊 Wasserstand [m ü. NN]

𝑚𝑄(𝑊) Mittlere quadratische Fehler [-]

𝑄𝑗 Gemessener Durchfluss i [m³/s]

�̅�𝑗 Abgelesener Durchfluss i [m³/s]

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Anhang I

Vorlage Matlab-Code

load('...r.mat') % Hier wird die Datei des RiverSurveyor Live geladen

Y = []; %Informationen aus System.Cell_Start und System.Cell_Size ergeben

die jeweiligen Tiefen der Zellen Y = -Y; bottom = -[]; right = zeros('CellAnzahl +1',1); %Für korrekte Darstellung in pcolor Y = [Y;bottom]; Y = [Y right];

Track=[]; %Größe Sample+1 X = [Track; ... ; Track]; % Matrix Größe am Ende Cell+1;Sample+1

L1 =

sqrt(WaterTrack.Velocity(:,1,:).^2+WaterTrack.Velocity(:,2,:).^2+WaterTrack

.Velocity(:,4,:).^2); L2 =

sqrt(WaterTrack.Velocity(:,1,:).^2+WaterTrack.Velocity(:,2,:).^2+WaterTrack

.Velocity(:,3,:).^2); L = (L1+L2)/2; D = [L(1,:,:);L(?,:,:);... ]; % bis L(Cell Anzahl,:,:) erreich ist F=squeeze(D(:,1,:)); v = flipud(F); b = zeros(1,'Sample'); Speed = [v;b]; Speed = [Speed right];

Trackb = []; %Festlegen X/Y Koordinaten für den Plot des Bodens Depthb = Summary.Depth; Depthb = -Depthb;

%Durchflussberechnung

ddx = []; %Breite der jeweiligen Spalten (Sample)

%Schleife für Gesamtdurchfluss

for c = 1:'Sample' %Durchlaufen aller Spalten horizontal Q = 0; for r = 'Cell':-1:1 %Durchlaufen aller Zellen vertikal if Speed(r,c) > 0 q = Speed(r,c)*(0.02*ddx(c)); Q = Q + q; % addiert den Durchfluss aller Zellen else totalQ(c,1) = Q; break end end end

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totalQ;

QTotal=sum(totalQ) % Berechnung des Durchflusses zur Überprüfung der

Korrektheit der Geschwindigkeitsmatrix. Bedingt

durch die Extrapolation treten hier Abweichungen zu

den Tatsächlichen Werten der Software auf, weshalb

diese Werte später angegeben werden

%Graph

figure; hold on;

pcolor(X,Y,Speed); plot(Trackb,Depthb); xlabel('Track in [m]'); ylabel('Depth in [m]'); caxis([0.0 0.3]); set(gca,'FontSize',18) axc=colorbar('vert'); set(get(axc,'ylabel'),'string','Fließgeschwindigkeit v in

m/s]','fontsize',18); ax = gca; load('RiverSurveyor ColorSpectrum','mycmap') colormap(ax,mycmap);

%Textfeld für Gesamtdurchfluss descr = {'Total Q = XXX m³/s:'}; ax1 = axes('Position',[0 0 1 1],'Visible','off'); axes(ax1); text(0.4,0.85,descr,'fontsize',18);

hold off;

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Anhang II

Erklärung

Ich versichere hiermit, dass ich die von mir eingereichte Abschlussarbeit selbstständig

verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Ort, Datum, Unterschrift