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WIR GEH’N AUF NUMMER SICHER! www.sicheres- bauchgefuehl.de Das Magazin zu Risiken von Genuss- und Suchtmitteln SEI f r e i Für den Bruchteil einer Sekunde die absolute Befriedigung! Eine Ex-Raucherin erzählt. Spiellust oder Spielsucht? Erkennen Sie die Grenzen. Jung, verliebt, erstes Auto, Lehre ... alles topp! Aber dann ... Ein persönlicher Erfahrungsbericht.

e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

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Page 1: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

WIR GEH’N

AUF NUMMER

SICHER!

www.sicheres-

bauchgefuehl.de

Das Magazin zu Risiken von Genuss- und Suchtmitteln

SE

I f re i

Für den Bruchteil einer Sekunde dieabsolute Befriedigung!Eine Ex-Raucherin erzählt.

Spiellust oder Spielsucht?Erkennen Sie die Grenzen.

Jung, verliebt, erstes Auto, Lehre ... alles topp! Aber dann ...Ein persönlicher Erfahrungsbericht.

Page 2: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

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ist der Wunsch der meisten Menschen. Das brauchen wir zum Glücklichsein. Mit diesem Magazin möchten wir Ihnen an-schaulich Informationen vermitteln, wo die Gesundheitsgefährdungen im Alltag lauern. Beim Blättern werden Sie fest-stellen, dass die eine oder andere Stelle Sie zum Nachdenken anregt. Unser Ansporn zu diesem Magazin ist die Tatsache, dass viele Menschen ein sehr hohes gesundheitliches Risiko ein-gehen, wenn Sie mehr Alkohol trinken als Ihnen gut tut oder mit dem Rauchen sich und anderen schaden. Manche verzocken sich an Glücks-spielautomaten oder hochriskanten Sportwetten. Unglaublich ist es auch, dass in Baden-Württemberg laut Statis-tischem Landesamt die häufigste Ursache für einen Krankenhausaufenthalt bei Männern der Alkoholkonsum ist.

Junge Menschen experimentieren mit Tabak, Alkohol und anderen Drogen. Das gehört irgendwie zum Erwachsen-werden dazu. Trotzdem machen sich viele Eltern Sorgen, dass ihr Kind auf die schiefe Bahn gerät. Für die meisten Eltern ist die Sorge unbegründet, denn mit zunehmendem Alter werden die Jungen immer vernünftiger. Vielleicht aber gerade, weil sich die Eltern sorgen, geht die Sache mit den Alkohol- oder Drogenexperimenten meistens gut aus. Für einige wenige leider nicht, auch darüber erfahren Sie etwas in diesem Heft.Nicht nur die jungen, auch die älteren Menschen überschätzen sich häufig. Im Alter verändert sich viel und dazu ge-hört auch, dass Alkohol und Medikamen-te im Alter langfristig eine andere Wir-kung entfalten. So muss man bei rund 1 Mio. Menschen in Baden-Württemberg, die 60 Jahre und älter sind, von einem

problematischen Alkoholkonsum ausge-hen, 100.000 davon wahrscheinlich mit einer Abhängigkeit.Veröffentlicht wird diese Zeitschrift von der Landesstelle für Suchtfragen der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg. Aus eigener Kraft hätten wir „frei“ nicht stemmen können. Deshalb bedanken wir uns sehr bei der Baden-Württemberg Stiftung, der DAK Gesundheit, bei Lotto Baden-Württem-berg, dem Sparkassenverband und dem RV-Gewinnsparverein, die durch ihre Förderung dieses Magazin ermöglicht haben. Wir bedanken uns auch bei unse-rer Sozialministerin Frau Katrin Altpeter für ihr unterstützendes Grußwort und ebenso bei der Landesärztekammer für ihre Grußbotschaft.Nicht zuletzt gilt unser Dank auch den Fachleuten und Betroffenen, die ihre Statements und Erfahrungen „frei“ zur Verfügung gestellt haben.

Sehr geehrte Leserinnen, sehr geehrte Leser, „frei“ sein von Krankheiten und Gefährdungen der Gesundheit, wer wünscht sich das nicht? Aber auch

frei zu sein, das Leben mit all seinen Verlockungen zu geniessen,

Hansjörg Böhringer,Vorsitzender der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V. und der Landesstelle für Suchtffragen,

Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Baden-Württemberg

Suchtprävention ist die wirksamste Möglichkeit, einer Suchtentwicklung frühzeitig und wirksam vorzubeugen. Dabei gehen Fachleute heute längst von einem weitgefassten Suchtbegriff aus, der nicht nur illegale Drogen ein-bezieht, sondern auch legale (Alkohol, Nikotin, Medikamente ...) und eben-so stoffungebundene Suchtformen (Spielsucht, Ess-Störungen, Kaufsucht, Störungen beim Medienkonsum ...) berücksichtigt. Suchtentwicklung und Substanzmissbrauch haben immer eine individuelle Geschichte und sind des-halb auch immer durch mehrere Fakto-ren bedingt: So spielen zum Beispiel das Umfeld, die Familie, der Freundeskreis eine wichtige Rolle, ebenso wie Fakto-ren, die in der Person selbst liegen und natürlich auch die Verfügbarkeit von Suchtmitteln.

Die kommunalen Suchthilfenetzwerke in Baden-Württemberg haben sich in diesem Zusammenhang zu einer sehr stabilen Grundstruktur entwickelt, die auch die Basis insbesondere für die Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen sowie die kausale Frühin-tervention bei Suchtkranken ist. Sie

unterstützen die vernetzten Aktivi-täten aller beteiligten Institutionen, Organisationen und Akteure. Dabei entwickeln die Kommunalen Suchtbe-auftragten, die die Geschäftsführung der kommunalen Suchthilfenetzwerke innehaben, mit allen Beteiligten die konkreten Strukturen und gemeinsa-men Handlungskonzepte für ein ziel-gerichtetes Zusammenwirken vor Ort. Vor diesem Hintergrund fördert das Land Baden-Württemberg landesweit 44 Kommunale Suchtbeauftragte (KSB) bzw. Beauftragte für Suchtprophylaxe (BfS), die auf Kreisebene die Maßnah-men koordinieren. Um die Suchtprä-vention weiter voranzubringen und zu verbessern, haben wir des-halb in Baden-Württem-berg schon seit 2010 die „AG Suchtprävention“ eingerichtet. In ihr wirken auf Landesebene alle Ressorts, Verbände, Körper-schaften und Beteiligte mit, zu deren Auftrag auch die Suchtprä-vention gehört.

Ich freue mich, dass die Zeitschrift „Projekt Wartezimmer-Zeitschrift Suchtprävention 2014“ in den

Wartezimmern der Arztpraxen aus-gelegt wird. Ergreifen Sie dabei die Möglichkeit, bei Fragen zu sich oder Angehörigen das bevorstehende Gespräch mit Ihrem Arzt zu nutzen, der bei allen Problemen an eine kom-petente psychosoziale Beratungsstelle weitervermitteln kann. Ich bedanke mich für die redaktionelle Bearbeitung durch die Landesstelle für Suchtfragen der Liga der freien Wohl-fahrtspflege in Baden-Württemberg e.V. und wünsche mir, dass diese Zeit-schrift zur Suchtprävention beiträgt.

Katrin Alpeter MdLSozialministerin Baden-Württemberg

wichtigSUCHTPRÄVENTION

ist uns

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Inhalt

Erfolgreiche Suchttherapie ist immer ein Gemeinschaftsprodukt. Weder Ärzte allein noch in der Suchttherapie tätige Vereine, weder Sozialarbeiter noch Psychotherapeuten alleine können diese komplexe und notwendigerweise interdisziplinäre Arbeit leisten. Ein gutes Beispiel dafür ist die jahrelange Zusammenarbeit zwischen der Landesärztekammer Baden-Württemberg und der Landesstelle für Suchtfragen der Liga der freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg e.V. In über 20 Jahren wurde das flächen-deckende Netz der psychosozialen Beratungsstellen aufgebaut, im ärztlichen Bereich wurde die Fachkunde Suchttherapie, spä-ter die Weiterbildung Suchtmedizin installiert. Dabei war uns die Landesstelle für Suchtfragen eine wertvolle Unterstützung. Im

Bereich der Therapie von Heroinabhängigen hat sich die Zusammenarbeit in den letzten Jahren vertrauens-voll weiterentwickelt. In Ba-den-Württemberg werden über 10.000 Patientinnen und Patienten erfolgreich mit der substitutionsge-stützten Therapie behandelt.

Qualität in der Substitutionstherapie und in der psychosozialen Begleitung durch die Beratungsstellen sind die Eckpfeiler einer erfolgreichen Behandlungsstrategie.

Auch die sogenannten „legalen“ Suchterkrankungen dürfen nicht vernachlässigt werden. Alkohol, Nikotin und Medikamen-tenabhängigkeit stellen nach wie vor zahlenmäßig die größten Herausforderungen dar. Darüber hinaus ist es unser gemeinsames Anliegen, eine unbeschwerte Säuglings- und Kindheitsentwicklung zu fördern. Das fetale Alkoholsyndrom, drogenbelastete Klein-kinder und früher Kontakt mit Alkohol und Nikotin stellen eine ständige Bedrohung für die Entwicklung junger Menschen dar. Präventions-, Therapie- und Rehabilitationskonzepte müssen stän-dig auf ihre Wirksamkeit überprüft und weiterentwickelt werden. Dabei stellen Veranstaltungen der Landesstelle für Suchtfragen, aber auch das jährliche Sucht-Symposion der Landesärztekammer landesweit beachtete Foren dar, auf denen sich Therapeuten in-formieren und wichtige Netzwerke aufbauen können.

In der Medizin, auch der Suchtmedizin, wird oft von der Schwie-rigkeit von Schnittstellen gesprochen. In Baden-Württemberg ist es in den letzten Jahrzehnten gelungen, gegenseitige Vorurteile und Aversionen abzubauen, Vertrauen zu wecken und eine gute und respektvolle Zusammenarbeit zu etablieren. Die Landesstelle für Suchtfragen und ihre Repräsentantinnen haben daran stets ak-tiv mitgewirkt. Ich wünsche der „Wartezimmer-Zeitschrift“ einen guten Start!

4–5

Die Landesärztekammer Baden-Würt-temberg und die Landesstelle für Sucht-fragen der Liga der freien Wohlfahrts-pflege in Baden-Württemberg e.V. verbindet seit vielen Jahren eine vertrau-ensvolle und erfolgreiche Kooperation. Die partnerschaftliche Zusammenar-beit findet auf vielen Ebenen statt: in der Landesarbeitsgemeinschaft Sucht beim Sozialministerium, in der Arbeits-gemeinschaft Qualitätssicherung der Substitutionstherapie, bei der Fort- und Weiterbildung in der Suchttherapie, bei öffentlichen Kampagnen und zahlreichen Symposien und Veranstaltungen. Dabei steht immer das gemeinsame Ziel im Vordergrund: Neue Wege und Behand-

lungsmöglichkeiten für suchterkrankte Menschen zu diskutieren und in der prak-tischen Arbeit umzusetzen. Die Landes-ärztekammer, die mehr als 63.000 Ärz-tinnen und Ärzte in Baden-Württemberg vertritt, schätzt die kooperative und von gegenseitigem Respekt getragene Zu-sammenarbeit mit der Landesstelle für Suchtfragen außerordentlich und sieht in dieser Zusammenarbeit ein gutes Mo-dell, wie die verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen unter Achtung ihrer eigenen Aufgabenstellung gut kooperie-ren können. Deshalb begrüßen wir das Projekt „Wartezimmerzeitschrift“ und wünschen ihm ein gutes Gelingen.

Kooperation

Dr. von AscheradenPräsident der Bezirksärztekammer Südbaden, Vorsitzender des Aus-schusses „Suchtmedizin“ der Landes-ärztekammer Baden-Württemberg, Vorsitzender des Ausschusses „Sucht und Drogen“ der Bundesärztekammer

Dr. Ulrich Clever Präsident der Landesärztekammer Baden-Württemberg

EIN BEISPIEL FÜR gute

UND BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITENNeue Wege

Editorial und Grußworte ....................................................................................... 2 - 4

Alkohol ................................................................................................................................... 6 - 11

Spielsucht .......................................................................................................................... 12 - 13

Problematische Internetnutzung ........................................................... 14 - 15

Rauchen .............................................................................................................................. 16 - 17

Cannabis und illegale Drogen ..................................................................... 18 - 21

Sucht im Alter ............................................................................................................. 22 - 25

Doping ................................................................................................................................... 26 - 27

Für Kinder und Eltern ......................................................................................... 28 - 31

Sucht und Arbeit ................................................................................................................... 32

Sei ein Künstler ! .................................................................................................................... 33

Infos ..................................................................................................................................................... 34

Impressum ................................................................................................................................... 35

Page 4: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

MACHEN SIE DEN ONLINE-TEST

Wie oft trinken Sie in der Woche Alkohol?

Höchstens einmal pro Woche

Häufiger als einmal pro Woche

Wenn Sie Alkohol trinken, wie viele alkoholi-

sche Getränke trinken Sie typischerweise an

einem Tag? Ein alkoholhaltiges Getränk ist z. B.

ein kleines Glas Bier, ein kleines Glas Wein oder

Sekt, ein einfacher Schnaps oder ein Glas Likör.

1 bis 2 Getränke Mehr als 2 Getränke

Wie oft trinken Sie 4 (gilt für Frauen) / 5 (gilt für

Männer) oder mehr alkoholische Getränke bei

einer Gelegenheit (z. B. bei einem Kneipenbe-

such, einer Feier, Party, beim Zusammensein mit

Freunden oder beim Fernsehabend zuhause)?

Seltener als einmal im Monat

Einmal im Monat oder öfter

Quelle: Text und Abbildung sind dem Programm „Kenn Dein Limit“ der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung – BzgA, Köln entnommen. Der Nachdruck erfolgt mit freundlicher Genehmi-gung durch die BZgA.

Hoher Blutdruck kann vom Trinken kommenZu hoher Blutdruck, der trotz ärztlicher Behandlung im erhöh-ten Bereich bleibt, kommt bei Alkoholkonsumenten doppelt so häufig vor wie bei Menschen, die keinen Alkohol trinken.

Alkoholkonsum ist nicht gesundheitsfördernd. Eine geringe Men-ge Alkohol täglich (maximal ein Glas Wein) senkt unter Umstän-den für Menschen im mittleren oder höheren Alter, bei Men-schen mit bereits erlittenem Herzinfarkt oder bestehendem Herzinfarktrisiko die Gefahr, eine koronare Her-zerkrankung zu entwickeln. Andere Erkrankungen, z.B. Bluthochdruck, Leberer-krankungen, Gastritis, M a g e n - D a r m - G e -schwüre, Fettsucht, Diabetes, werden al-lerdings bereits durch diese geringe Menge gefördert. Wer re-gelmäßig mehr trinkt, erhöht damit ohnehin nicht den Schutz vor bestimmten Herzerkran-

kungen. Stattdessen verstärkt er die Gefahr, das Opfer anderer Krankheiten oder etwa eines Verkehrsunfalls zu werden. Die In-farktgefahr lässt sich außerdem wesentlich besser und risikolos durch andere Vorsichtsmaßnahmen senken: durch den Verzicht auf das Rauchen, durch körperliche Aktivitäten und durch eine fettarme Ernährung.

Also: Vorsicht mit Alkohol! Alkohol ist kein Medikament und kei-ne Gesundheitsprophylaxe aus dem Getränkeregal. Nur in sehr

geringen Mengen genossen, ist Alkohol für Erwachsene risikoarm; jeder gewohnheitsmäßige oder missbräuch-

liche Konsum jedoch schadet der Gesundheit und birgt ein hohes Risiko, abhängig zu werden.

Alkohol, ein Rauschmittel, ein Suchtmittel, ein Genussmittel. Sie selber entscheiden. Weniger ist besser.

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Alkohol wird in unserer Gesellschaft zu vielen Gelegenheiten getrunken: bei Fei-ern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen, für gesunde Erwachse-ne nicht schädlich.

Im Übermaß konsumiert, macht Alkohol jedoch abhängig. Aus Genuss wird Sucht. Die Folgen von Alkohol können gravierend sein. Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Gesundheit und das Leben eines Men-schen zerstören. Ab wann muss ich mir die Frage „Habe ich ein Alkoholproblem?“ tat-sächlich stellen? Wo verläuft die Grenze vom sogenannten risikoarmen, also nicht gesundheitsschädlichen Alkoholkonsum, zum riskanten, missbräuchlichen oder gar abhängigen Konsum? Kennen Sie das Limit?

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihr persön-licher Alkoholkonsum einzuschätzen ist, wie hoch die gesundheitlich unbedenkliche Grenze ist und zu welchen Gelegenheiten Sie den Alkohol lieber ganz meiden sollten, um die negativen Folgen des Alkoholkon-sums ganz zu umgehen, werden Sie auf den folgenden Seiten viele nützliche Informa-tionen erhalten. Insbesondere können Sie auch einen Alkohol-Selbsttest durchfüh-ren.

www.kenn-dein-limit.de

DIE WHO (WELTGESUNDHEITSORGANISATION) EMPFIEHLT:

Männer sollten täglich nicht mehr als 0,6 l Bier oder 0,3 l Wein/Selkt oder ca. 8 cl Spirituosen trinken. Für Frauen gilt weniger: pro Tag nicht mehr als ca. 0,3 l Bier oder 0,15 l Wein/Sekt oder ca. 4 cl Spirituosen. Und möglichst 1-2 Tage in der Woche ganz auf Alkohol verzichten.

0,6 l 0,3 l 8 cl 0,3 l 0,15 l 4 cl

ohne ende

weniger

spaß + party

ist mehr

Von den 18- bis 64-Jährigen sind

1.770.000 Menschen alkoholabhängig.

1.610.000 Menschen sind dem

Alkoholmissbrauch zuzurechnen.

74.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich

an den Folgen des Alkoholkonsums allein (26%)

oder in Kombination mit Tabakkonsum (74%).

Die zweithäufigste Einzeldiagnose in Deutschlands

Krankenhäusern ist „Störungen durch Alkohol“.

Das sind ca. 350.000 Behandlungsfälle.

26.673 Kinder, Jugendliche und junge

Erwachsene zwischen 10 und 20 Jahren

wurden 2012 wegen akutem

Alkoholmissbrauchs stationär

behandelt.

Weitere Info bei der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS)

Telefon [email protected]

Der Text wurde dem Faltblatt „Alkohol und Gesundheit – Weniger ist besser!“ der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen – DHS entnommen. Wir danken der DHS für die freundliche Genehmigung des Nachdrucks.

Aktuelle Zahlen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen

Page 5: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Arzt: „Das Beste ist,

Sie hören ganz auf,

Alkohol zu trinken.“ Patient: „Und was ist

das Zweitbeste, Herr

Doktor?“

Die Risiken durch Alkoholkonsum wer-den sehr häufig unterschätzt. Häufig-keit und Menge des Alkoholkonsums sind entscheidend für das Risiko, kör-perliche, seelische und soziale Proble-me zu bekommen. Das „Zweitbeste“, wonach der Patient seinen Arzt fragt, wäre die Trinkmenge zu reduzieren. Das ist das Ziel von Programmen zum „Kontrollierten Trinken“.

Sie haben an Ihrer Beratungsstelle seit 9 Jahren ein Gruppenprogramm mit dem Namen „Basis Intervention Alkohol“ (BIA). Warum haben Sie dieses Programm eingeführt und für wen ist es gedacht?GS: Es ist für all jene gedacht, die bei der Problematisierung ihres Alkohol-konsums nicht an die Abstinenz denken, sondern an einen kontrollierten Alko-holkonsum. Auch die Erfahrungen in der Beratungspraxis sprechen dafür, ein Angebot zu machen, das die Vorstellun-gen der Klienten aufnimmt und sie so auch motiviert, sich mit ihrem problematischen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Die Klienten profitieren sehr viel stärker in einem angeleiteten Gruppenprogramm als im Einzelkontakt.

Was bedeutet kontrolliertes Trinken und was ist der Unterschied zu risikoarmen, gesundheitsverträglichem Konsum? GS: Kontrolliertes Trinken bedeutet, dass unter Vermeidung von Rauschtrinken nach einem verbindlich definierten Trink-

plan vorgegangen wird: So z. B. für Männer in einer Trinksituation nicht mehr als 2 Flaschen Bier, für Frauen die Hälfte. Die Gesamtalkoholmenge in der Woche soll 8 Flaschen Bier nicht übersteigen bei 1 - 2 konsumfreien Tagen. Dies ist risikoarmer, gesundheitsverträglicher Konsum und in-sofern gleichbedeutend mit kontrollier-tem Trinken.

Für wen sind solche Programme zur Kon-summengenreduktion geeignet? GS: Diese Programme sind für alle Men-schen mit einem problematischen Alko-holkonsum geeignet. Denn jede Reduk-tion der Alkoholmenge ist ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings würde ich jemanden, der eine körperliche Abhängigkeit hat und Entzugserschei-nungen erkennen lässt, nicht in unser Programm aufnehmen. Ich würde zu einem medi-zinischen Entzug im Kran-kenhaus über den Hausarzt

raten. Die Praxis zeigt leider, dass die Menschen sehr spät kommen und die Auswirkungen des problematischen Alkoholkonsums unübersehbar sind. Aber besser spät als nie!

Was kommt da konkret auf Teilnehmer an einem solchen Programm zu bzw. mit was beschäftigt man sich?GS: Die Programme sind in der Regel auf 10 zweistündige Sitzungen pro Woche an-gelegt. In den ersten vier Sitzungen wird viel Information und Wissen zum Thema „Alkoholprobleme“ vermittelt.

Die Teilnehmer erhalten so-genannte „Hausaufgaben“,

in denen sie das Thema

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Festveranstalter über-

nehmen Verantwortung: In

Baden- Württemberg haben sich

schon 18 Landkreise der Bewegung

„NEUE FESTKULTUR“ angeschlossen.

Festveranstalter geben sich Regeln und

verpflichten sich selbst dazu, alles zu

tun, um den Jugendschutz bei

öffentlichen Festen zu garantie-

ren. Lesen Sie mehr:

www.fairfest.de

NEUE FESTKULTUR in Baden-Württemberg

der jeweiligen Sitzung vertiefen können. Danach legen die Teilnehmer ihr Ziel für ihren weiteren Umgang mit Alkohol fest. Sie können zwischen Abstinenz oder einem risikoarmen, gesund-heitsverträglichen Konsum wählen. In den weiteren Sitzungen erarbeiten die Teilneh-mer ihre eigenen Strategien, um das Ziel zu erreichen. Ein zentrales „Instrument“ während und nach Abschluss des Programms ist das Trinktagebuch, in dem die Teilnehmer ihr Konsumverhalten genau protokollieren.

Gibt es Erfolge?GS: Es bringt bereits etwas, wenn Klienten sich aufgrund eines solchen Programms eher trauen, sich mit ihrem problematischen Alkoholkonsum zu befassen. Erfolg ist auch, wenn Teilnehmer spüren, dass es gar nicht mehr so einfach ist, ihr Trinkverhalten zu verändern. Andere erreichen das Ziel eines risikoarmen Konsums und kom-men damit in ihrem Alltag eine Zeit lang gut zurecht. Ein Teil fällt wieder in problematisches Trinken zurück. Hier zeigt die Erfahrung, dass diese Teilnehmer sehr viel schneller wieder Hilfe und Unterstützung holen. Auch das ist ein Erfolg.

Was kostet das und übernimmt das die Kran-kenkasse?GS: Wir erheben für unser Programm, das ein Teil der Grundversorgung ist und daher die per-sonellen Kosten gedeckt sind, einen Sachkosten-beitrag von 15 €uro für die Arbeitsmaterialien. Krankenkassen übernehmen Kosten anteilig in der Regel dann, wenn es ein von ihnen aner-kanntes Programm nach dem § 20 des SGB V ist. Welche Programme das sind, kann man bei seiner Krankenkasse erfragen.

risiko

Ich trank, um mit Schwierigkeiten klar zu kommen

Mein Leben war in Ordnung. Ich hatte eine schöne Jugend mit allem, was man sich als junger Mann wünscht: erste Liebe, erstes Auto, Motorrad, Lehre und damit Zufriedenheit. Alkohol gehörte immer dazu und mit der Zeit vertrug ich immer mehr. Irgendwann kam es immer öfter zum Rausch. Man machte mir wegen meines Trinkverhaltens Vorwürfe. Das ignorierte ich, schließlich war ich jung und ließ mir nichts sagen.

Dann gab es Probleme im Beruf und zuhause und ich trank, um über Schwierigkeiten hinwegzukommen. Ratschläge von vertrauten Mitmen-schen wollte ich nicht hören. Ich trank weiter und war oft verzwei-felt, weil ich das Trinken nicht unter Kontrolle hatte.

Nachdem ich durch die Trinkexzesse fast meine Arbeit verlor, kam ich in Kontakt mit der Suchtberatungsstelle. Hier entstand ein besonderes Vertrauensverhältnis. Man empfahl mir, eine Therapie zu machen. Ich glaube, das hat mir das Leben gerettet. Nach der Therapie suchte ich eine Selbsthilfegruppe auf. Hier fand ich Freunde und sah mich selbst mit ganz anderen Augen. So begann mein Leben neu. Ich konnte an mei-nen Arbeitsplatz zurückkehren und wurde ein zufriedener Mensch. Die Unterstützung meiner Frau auf diesem Weg war für mich sehr wichtig.

Peter Heck ist Vorsitzender der Suchtkrankenhilfe Schwaigern und engagiert sich seit 20 Jahren in der Selbsthilfe.

www.suchtkrankenhilfe-schwaigern.de

Der Ortenaukreis ist mit dabei. Der Bürgermeister von Fischerbach, der auch dem Blasmusikverband Kinzigtal vorsteht, bekennt sich zur NEUEN FEST-KULTUR.

Herr Schwarz, als Bürgermeister von Fischerbach im Ortenaukreis engagieren Sie sich für eine „Neue Fest-kultur“. Sind jetzt die badischen Weinfeste in Gefahr? Ganz im Gegenteil. Z.B. Fischerbach – die Musik- und Trachtenkapelle veranstaltet seit über 60 Jahren ein

sehr beliebtes Strandfest an der Kinzig. Das Pro-gramm sieht sowohl traditionelle Blasmusik als

auch ein Rockabend für die Jugend vor. Durch verantwortungsbewusstes Handeln der Akteure läuft das aus Sicht der Gemeinde völ-lig reibungslos und harmonisch ab.

Ist es nicht die Aufgabe der Eltern, auf ihre Kinder aufzupassen? Wo sehen Sie Ihre Ver-

antwortung?Wir möchten mit „NEUE FESTKULTUR“ den El-

tern helfen, ihrer Aufgabe gerecht zu werden.

Wie schätzen Sie die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ein? Wer ist im Boot und wen würden Sie noch gern von „Neuer Festkultur“ über-zeugen? Ich selbst wurde von den Akteuren der NEUEN FESTKULTUR Ortenau in meiner Doppelfunktion als Bürgermeister und Präsident des Blasmu-sikverbandes Kinzigtal in diese Arbeitsgruppe gebeten. Mitstreiter wie ich multiplizieren diese Idee und machen sie bekannt. Bei Veranstaltern, die unsere Kriterien erfüllen, stoßen wir auf große Zufriedenheit, was die Akzeptanz in der Öffentlichkeit abbildet.

„Neue Festkultur“ ist ja ein aktives Bekenntnis zum Jugendschutz. Da muss ja eigentlich jeder dafür sein. Wie wirkt sich das auf das Verhalten der Erwachsenen beim Feiern aus?Ich selbst durfte dank eines liberalen Elternhauses schon mit 15 Jahren die damaligen Tanzabende besuchen. Damals ging man noch pünktlich um 20.00 Uhr zur Veranstaltung, um möglichst die gesamte Festdauer auszuschöpfen. Heutzutage wird „vorgeglüht“ und die Veranstaltung möglichst spät aufgesucht. Wir möchten keine Nostalgie betreiben, aber in der Gesellschaft wieder eine Festkultur herstellen, die sowohl den Gästen als auch den Bewirtschaftern (meist Ehrenamtlichen) wieder Spaß macht.

Herr Schwarz, Sie haben selber Kinder. Glauben Sie, dass das eine Rolle spielt, dass Sie sich da verantwortlich fühlen und was ist Ihnen wichtig, dass Ihre Kinder in Bezug auf Alkoholkonsum wissen und lernen sollten?Meine Frau und ich haben 3 Söhne im Alter von 15 – 24 Jahren. Erfreu- licherweise haben wir keine Probleme im Hinblick Alkoholkonsum. Aber natürlich leitet mich in dieser Aufgabe auch meine Vaterrolle. Goetz Schmidt, Dipl.-Päd./Dipl.-Sozialpädagoge (FH),

System-und Familientherapeut (SG/IFW), 28 Jahre an der Suchtberatungs- und ambulanten Behandlungsstelle des Kreisdiakonieverbands Ludwigsburg/Bietigheim tätig; seit 9 Jahren Kurse zum Erlernen von kontrolliertem Alkohol-konsum.

Herr Schwarz ist seit 2001 Bürgermeister der Gemeinde Fischerbach und Präsident des Blasmusikverbandes Kinzigtal seit 2011. Er ist ehrenamtlich tätig im Bereich Tourismus und Landschaft/Landwirtschaft. Kegeln und Blasmusik sind seine Hobbys.

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Vorausschauen. Für Ihre Gesundheit.

Eines von zahlreichen Beispielen dafür, dass wir jederzeit vorausschauend für Sie und Ihre Gesundheit da sind. Besuchen Sie uns einfach persönlich:

Rufen Sie uns an - rund um die Uhr an 365 Tagen zum Ortstarif:

DAKdirekt 040 325325555

Die Adresse Ihrer DAK-Gesundheit vor Ort fi nden Sie unter:www.dak.de

Sicher in den richtigen Händen sein, z. B.

mit unserem DAK-Spezialisten-Netzwerk.

1 10.09.2014 15:26:31

Viele Jungen und Mädchen kennen bei Bier, Schnaps oder Mixed Drinks keine Grenzen. Die Folge: Im Jahr 2012 mussten in Baden-Würt-temberg 3.661 Kinder und Jugendliche wegen Alkohol im Krankenhaus behandelt werden – doppelt so viel wie noch 10 Jahre zuvor. Zeit, ein Zeichen gegen diesen gefährlichen Trend zu setzen!

Denn jede/r vierte Schüler/in einer Haupt-, Real- oder einer regionalen Schule gibt an, regelmäßig zu trinken. Bei den Gymnasiasten ist es sogar jede/r Dritte. Das ist erschreckend. Eine Studie der DAK-Gesundheit und der Leu-phana Universität Lüneburg fanden heraus: Alkohol ist ein wichtiges Thema für Schüler/innen.

MIXGETRÄNKE – GANZ OHNE ALKOHOL

FizzFix

20 ml Grenadine

20 ml Zitronensaft

20 ml Orangensaft

Sodawasser

Eiswürfel

Limetten-, Zitronenscheiben als

Dekoration

Mix: Alle Zutaten bis auf das Sodawasser

in einen Shaker geben und gut schütteln.

Werden frisch gepresste Säfte verwendet,

sollte der Mix mit einem Tumbler abge-

seiht werden. Die Mischung in ein hohes,

geeistes Glas geben – mit kaltem Sodawasser

auffüllen und sofort servieren.

Dekotipp: In einem Eisteeglas mit Zitro-

nen- und Orangenscheiben serviert, sieht

der FizzFix besonders lässig aus.

Coco-Oro

10 ml Mandelsirup

10 ml Cream of Coconut

20 ml Limettensaft

60 ml Blutorangensaft

100 ml Früchtetee

Mix: Die Zutaten mit einigen Eiswürfeln im

Shaker kräftig shaken. Den Drink anschlie-

ßend durch ein Sieb in ein Glas abseihen.

Dekotipp: Eine halbe (Blut-)Orangen-

scheibe und eine Cocktailkirsche an den

Glasrand stecken.

Weißer Glögg

1 Liter weißer Traubensaft

1 Liter Apfelsaft

0,5 Liter Orangensaft

2 Stangen Zimt

1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung: Alle Zutaten im Topf

erhitzen, dabei aber nicht zum Kochen

bringen. Fünf Minuten ziehen lassen und

dann servieren.

Dekotipp: Zwei dünne Orangenschei-

ben (unbehandelt) hinzufügen. In die Schale

der Orange kann man zusätzlich Nelken

stecken.

w w w

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Mit dem Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ im Jahr 2015 fordert die DAK-Gesundheit Schüler/innen erneut dazu auf, die Gefahren des Alkohols zu visualisieren. Die kreative Beschäftigung mit dem Thema soll dazu führen, dass sich Jugendliche speziell mit dem Rauschtrinken auseinander-setzen – und auch ihre Mitschüler/innen und Freunde/innen zum Nachdenken anregen. Mit „bunt statt blau“ hat es die DAK-Gesundheit als einzige von 80 deutschen Aktionen im Rahmen der Europäischen Aktion Drogen (EAD) in der

Europäischen Union in die Top Ten geschafft. „bunt statt blau“ ist damit eine der bekanntesten Gesundheitskampag-nen in Deutschland. Außerdem wurde „bunt statt blau“ 2012 mit dem Health Media Award ausgezeichnet und 2011 für den renommierten Politik-Award nominiert.

Der Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat bereits zum dritten Mal die Schirmherrschaft in Baden-Württemberg übernommen.

DAKDerPlakatwettbewerb

Eine erfolgreiche

Mehr Informationen unter:www.dak.de/buntstattblau

10–11

Kampagne

Hier gibt es weitere superleckere Rezepte!

(Rezepte aus dem Programm „Kenn Dein Limit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä-rung – BzgA, Köln. Der Nachdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch die BZgA.)

Page 7: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Spielen gehört zum Alltag und wird mit Spaß, Vergnügen und Unterhaltung verbunden. Glücksspiele sind Bestandteil in allen Kulturen. Es gibt aber immer wieder Fälle, in denen der Spielver-derber Sucht mehr als nur den Spaß verdirbt – das Vergnügen kann zu einer Sucht werden.Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg im Regierungs-präsidium Stuttgart hat in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren die Home-page „Spielverderber“ (www.spass-statt-sucht.de) in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch eingerichtet.

Spiel-

www.spass-statt-sucht.de

Katja SchnellReferentin für Suchtprävention des Lan-desgesundheitsamtes Baden-Württem-berg, Beauftragte für Glücksspielsucht.

... informiert über Glücksspiele, rechtliche Bedingungen sowohl in Deutschland als auch in Baden-Württemberg, aber auch über Gefahren des Glücksspiels. Es wird beschrieben, wie eine Sucht entstehen kann und woran man diese erkennt. Zusätzlich gibt es wichtige Tipps, wie man es gar nicht erst zu einer Sucht kommen lässt.Außerdem finden sich auf der Homepage alle Adressen der zuständigen Beratungsstellen in Baden-Württemberg. Diese können sowohl Betroffenen als auch Angehörigen Unterstützung bieten

und haben Schweigepflicht. Mit einem Quiz kann auf spielerische Art das eigene Wissen getestet, mit einem Selbsttest das eigene Spielverhalten überprüft werden.

Zielgruppe der Homepage sind junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und ihre Eltern.Die Homepage wurde im Sommer 2014 neu überarbeitet und angepasst.

verderberWoran denken Sie spontan beim Begriff Glücksspiel? An klimpernde Automaten? Poker in verrauchten Hinterzimmern? Oder sehen Sie eher die Freude am Spiel, Die Vorfreude aufs Gewinnerlebnis oder die Chance, mit einem Los der Soziallot-terie Gutes zu tun? Glücksspiel hat beide Aspekte. Glücksspiel ist kein Wirtschafts-gut wie jedes andere. Es ist auch mit besonderen Gefahren und Risiken verbun-den.In Deutschland ist etwa ein Prozent der Bevölkerung von Glücksspielsucht betroffen bzw. gefährdet, süchtig zu werden. Jeder Anbieter von Glücksspiel trägt deshalb eine besondere soziale Verantwortung.Die staatlichen Lotteriegesellschaften nehmen diese Verantwortung sehr ernst. Lotto Baden-Württemberg verfolgt im Spieler- und Jugendschutz eine nachhaltig angelegte Unternehmenspolitik. Grundlage

dafür ist ein Sozialkonzept, das fortlaufend evaluiert wird. Dieses Konzept fußt auf den drei Säulen Verbraucherinformation und -aufklärung, einem verantwortungs-bewusst gestalteten Angebot und der Bereitstellung diverser Hilfsangebote.Seit mehr als 50 Jahren gibt es hierzu-lande ein staatliches Lotteriemonopol. Allein diesem Modell ist es zu verdan-ken, dass sich die Spielsuchtproblematik bei den Lotterien in Grenzen hält. In an-deren Glücksspielsektoren – Stichwort: Geldspielautomaten – sieht die Lage ganz anders aus. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Sektor der Lotterien wie andere Bereiche kommerzialisiert wird. Denn letztlich trägt die Gesellschaft die Kosten der Spielsucht, während einige wenige die Gewinne einstreichen. Dies kann kein Zukunftsmodell sein.

Staatlich, seriös, sicher.

Spielteilnahme ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Nähere Informationen beiLOTTO und unter www.lotto.de. Hotline der BZgA: 0800 1 372 700 (kostenlos und anonym).

SPIELEN AB 18

JAHREN

Unbenannt-2 1 18.08.14 10:37

LoTTo

Marion Caspers-Merk ist seit Anfang 2013 Geschäftsführerin der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Das landeseigene Unternehmen erzielt im Jahr Spielein-sätze von über 900 Millionen Euro. Caspers-Merk war von 1990 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Zwischen 2002 und 2009 war die gebürtige Mannheimerin parlamentarische Staatsse-kretärin im Bundesgesundheitsministerium und bis 2005 Drogenbeauftragte der Bundesregierung.

12–13

Glücksspiel ist kein Gut wie jedes andere

Page 8: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Fluch und Segen der digitalen Welt – müssen wir Kinder und Jugendliche schützen?

Mit Freundinnen und Freunden immer im Kontakt sein, gemeinsam in digitalen Fotoalben stöbern, sich im Quizduell mes-sen, Stars und Idole auf Schritt und Tritt verfolgen, aktuellste Nachrichten und Ka-tastrophen in Echtzeit verfolgen, schnell ein Handy-Ticket für die Bahn laden, ein Geburtstagsgeschenk online bestellen, die Reise in ein Ferienparadies weltweit buchen, das Wetter für das Wochenende checken und schnell in einem Spezial- forum eine Wissenslücke füllen u.v.m. Das Internet bietet „gefühlt“ grenzenlose Möglichkeiten. Doch die Verlockungen bringen eine Menge Risiken mit sich. Er-wachsene können die Welt – und manch-mal auch ihre Kinder vergessen bei Online-Rollenspielen oder sie verspielen ihr Haushaltsgeld beim (illegalen) On-line-Poker oder shoppen online, bis sie mit den Rücksendungen nicht mehr nach-kommen. Ein Verhalten, dass an Sucht er-

innert. Kinder und Jugendliche verständi-gen sich im Netz in Sprachkürzeln, setzen selbstdarstellende Videos ins Netz, sind fasziniert von kurzweiligen Spielangeboten oder schließen im Netz Freundschaften. So kommen sie mit ihren jugendtypischen Bedürfnissen nach Spiel und Spaß, Selbst-darstellung und Zugehörigkeit voll auf ihre Kosten und das ist toll. Aber die Dynamik, die bei manch Jugend-lichem durch das Internet ausgelöst wird, birgt auch Risiken in sich. Hausaufgaben oder Treffen in Echtzeit mit Freunden leiden darunter, Essen geht nur noch mit digitaler Begleitung, Fotos stehen ungewollt und ungeschützt im Netz und Eltern kapi-tulieren beim Streit ums Handy. Man hört Eltern sagen: „Mein Kind ist internetsüch-tig.“ Ob es so etwas wie Internetsucht gibt, ist wissenschaftlich noch ungeklärt. Aber Probleme im Verhalten werden sichtbar und denen muss man sich stellen. Die meisten Jugendlichen können im Laufe der Zeit mit den Reizen des Internets gut umgehen. Aber es gibt auch diejenigen, die den richtigen Dreh nicht kriegen und

in der digitalen Welt stecken bleiben. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche, die• einsam und schüchtern sind und ein

geringes Selbstwertgefühl haben• Stress und (Versagens-) Ängste haben

oder die Unfähigkeit, Probleme zu bewältigen

• kein ausreichendes soziales Umfeld haben, z.B. fehlende Aufmerksamkeit innerhalb der Familie

• Misserfolge oder mangelnde Erfolgser-lebnisse in der realen Welt haben

• belastet sind durch Langeweile und kritische Lebensereignisse (z.B. Tren-nung, Schulprobleme)

(nach Klicksafe.de)

Experten raten Eltern darauf zu achten, ob ihr Kind immer zurückgezogener ist und zunehmend verstummt, ob der PC oder das Internet als Trostspender dienen und das Internet wichtiger wird als die reale Welt. Dann sollten sie Unterstützung auf-suchen. Die Erziehungsberatungsstellen vor Ort kennen sich aus.

spielen twitternchatten surfen

Wichtigste Regel für Eltern:

Informieren Sie sich, womit sich Ihr Kind im Internet beschäftigt. Sie wollen ja auch im realen Leben wissen, wo sich Ihr Sohn oder Ihre Tochter aufhält.

Tipps für Eltern - qualifiziert und seriös

о www.klicksafe.de – 10 Tipps für Eltern, Informationen, Broschüren, Ratgeber rund um das Thema Computerspiele

о www.elternberatung-sucht.de – Kostenlose, anonyme Onlineberatung für Eltern

о www.schau-hin.info – Was Dein Kind mit Medien macht! Kinderschutz im Internet

о www.onlinesucht.de – Ein Selbsthilfeportal für Eltern

Weitere Informationen für Eltern:

о Broschüre Online sein mit Maß und Spaß“, kostenlos unter: www.bzga.de (infomaterialien/suchtvorbeugung/online-sein-mit-mass-und-spass)

о Medien vernünftig nutzen“: Ratgeber für Eltern und Betroffene in Baden-Württemberg; Der Paritätische - Baden-Württemberg, kostenlos zum Download: www.paritaet-bw.de/content/e153/e175/e297/

Im Durchschnitt verbringen 12- bis 19-Jährige täglich 3 Stunden im Internet. Davon sind sie die meiste Zeit (45 %) mit Chatten, Mailen, SMS-en beschäftigt. Ein Viertel der Zeit dient der Unterhaltung mit Musik und Videos und der Rest geht mit Spielen und Information drauf (Infos der BZgA).Die Fachwelt geht von 1% bis 4% PC- und Internet-„Sucht“ aus. Das wären für Baden-Württemberg ungefähr zwischen 100.000 bis 400.000 Menschen. Jüngere Altersgruppen sind besonders betroffen.

FAKTEN

14–15

Speziell für Jugendliche – interessant und wichtig!

www.ins-netz-gehen.de

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„Es lohnt sich, jede Chance zu nutzen, jemanden zum Rauchstopp zu motivie-ren und zu unterstützen.“Das Tumorzentrum Freiburg - CCCF bietet den Patienten des Universitätskli-nikums Freiburg einen ganz besonderen Service: Ein Präventionsteam berät Sie zum vermeidbarsten Krebsrisikofak-tor der westlichen Welt: zum Thema Rauchen. Unabhängig von der Grun-derkrankung werden hier rauchende Patienten zum Rauchstopp motiviert und beraten. Der Klinikaufenthalt ist als Beratungszeitpunkt ganz bewusst gewählt. Die Patienten setzen sich hier intensiv mit dem eigenen Gesundheitszustand auseinander. Dieser Moment wird in der Wissenschaft „teachable moments“ genannt – Momente, in denen Patienten für Lernprozesse und Veränderungen besonders aufgeschlossen sind.Die Beratung ist geprägt durch ein großes Verständnis für die schwierige Situation, in denen sich die Patien-ten oft befinden. Einerseits wissen die Rauchenden um die Gesundheitsge-

fahren, andererseits mussten Sie meist schon oft leidvoll erfahren, dass es sehr schwierig ist, das Rauchen aufzugeben. Die Ursache hierfür ist, dass viele

Rauchende im Laufe Ihres Tabak-konsums eine Abhängigkeit entwi-ckelt haben. Diese Abhängigkeit hat ihre Ursache in den biologischen und psychologischen Vorgängen beim Rau-chen. Nikotin hat einen Wirkungsort in unserem Belohnungsgedächtnis, dem Wirkort aller Suchtstoffe. Psycholo-

gisch gesehen über-nimmt die Zigarette mit der Zeit immer mehr Funktionen: Ent-spannen, Stress abbau-en, eine Pause machen, den Tag strukturie-ren und vieles mehr. Dadurch verlernen Rauchende aktive Handlungsmuster, um mit den genannten Situationen umge-hen zu können ohne zu Rauchen. In der

Beratung werden die Patienten dann über diese Mechanismen aufgeklärt und mögliche Auswege aufgezeigt. Die biologische Abhängigkeit kann me-dikamentös besiegt werden, der psychologischen Abhängigkeit muss mit langfristigen Verhaltensänderungen entgegengewirkt werden. Denn nur wenn sich der Rauchstoppwillige immer wieder neue Verhaltensalternativen zulegt (bei Stress: Wie baue ich diesen in Zukunft ohne Zigarette erfolgreich ab?) und sich für seinen Nichtrauchweg immer wieder belohnt und damit moti-viert, ist er auf Dauer erfolgreich.

Das Präventionsteam legt den Schwer-punkt auf die individuelle Therapiepla-nung gemeinsam mit dem Patienten. Denn sicher ist: Nur wenn die Therapie an die Bedürfnisse des Rauchenden angepasst wird, ist sie dauerhaft erfolgreich. Die Dauerhaftigkeit wird auch unterstützt, indem das Team den Patienten auf seinem Weg telefonisch begleitet. Bis zu einem halben Jahr kann der Patient bei Bedarf auf die Bera-tung zurückgreifen. Die Erfahrung des Präventionsteams des Tumorzentrums Freiburg - CCCF zeigt: Es lohnt sich, zu jedem Zeitpunkt das Rauchen aufzuge-ben.Leider fühlen sich die Patienten hierbei oft allein gelassen. Es ist notwendig, Rauchende gezielt zu motivieren und zu unterstützen.

Frau M. hat vor

4 Jahren das Rauchen

beendet – eine sehr

persönliche Bilanz

Genau jetzt ist wieder so ein Moment: Ich stelle mich der Aufgabe, diesen Text zu schreiben, sammle mich, formuliere im Geist, schweife ab, konzentriere mich, tippe den ersten Satz, verwerfe ihn wieder, notiere den Schluss …Undenkbar, ohne Zigarette! Drehen, Anzünden, das Aroma wahrnehmen, inhalieren, das paradoxe Triumphge-fühl, es überhaupt zu können, ausatmen, den Rauchschwaden zusehen, das kleine Kitzeln im Gehirn, der Sekundenbruch-teilmoment absoluter Befriedigung, welcher alles Weitere bis zum nächsten Zug, zur nächsten Kippe, je nachdem, noch besser oder weniger schlecht, genüsslicher oder erträglicher macht. So war das mal! Genauso, wie all die anderen „Undenk-bar-ohne-Zigarette-Momente“: vor und nach dem Losgehen, Anfangen, Essen, Schlafen, beim Denken, Arbeiten, Fahren, Lesen, Diskutieren, Warten, Entspannen … also eigentlich IMMER außer beim Schlafen, Duschen, Teigkneten oder wenn es absolut verboten war.Diesen idiotischen Zustand habe ich jahr-zehntelang als „Genuss“ bezeichnet und schlicht geleugnet, dass ich für nichtrau-chende Mitmenschen – und seien es Lover – kaum erträglich stinke, dass meine

Kurzatmigkeit erschreckende Ausmaße angenommen hat und ich einfach nur süchtig bin. Denn was alles „besser oder weniger schlecht, genüsslicher oder erträglicher“ macht, macht in Wirklich-keit NICHTS, außer dein Gehirn zu ma-nipulieren, damit es Eindringlingen (Niko-tin, Kohlenmonoxyd, Teer und weiteren Schadstoffen) erlaubt, deine Hardware (Atemwege, Herz, Lunge etc.) zu schädigen. Zigaretten sind übelste Malware! Unweigerlich kommen in jedem Raucher-leben auch die schmerzhaften Warnun-gen. Mitzuerleben, wie mein geliebter Vater über drei Jahre lang langsam und qualvoll an den Spätfolgen des Rauchens starb, war für mich ebenfalls ausschlag- gebend und ich hoffe, es wird künftig mehr über die eindeutige und sehr häufige Folgekrankheit COPD berichtet, nicht nur über Lungenkrebs.Zwei Mal hatte ich ohne Hilfe versucht, aufzuhören und schnell kapituliert, weil jede Sekunde meines wachen Daseins von der Gier nach einer Zigarette und quälender Angst, nicht mehr ich selbst zu sein, beherrscht wurde. Nachdem ich auch noch innerhalb von 14 Tagen 6 Kilo zugenommen hatte, war mein Limit des Erträg-lichen erreicht. Mein Weg zum Erfolg vor vier Jahren war dann die Bio-resonanztherapie, die solche Entzugserscheinungen zuver-lässig verhindert. Sie funkti-oniert, auch ohne dass man daran glaubt, dennoch

braucht man ausreichend Motivation. Die kommt z.B. bei intensiver Beschäftigung mit dem Thema Aufhören, aber jeder kann da die eigenen Wege und Hilfen finden. Das, was alles je nachdem noch besser oder weniger schlecht, genüsslicher oder erträglicher macht, ist jedenfalls nichts, was man sich durch Rauchen oder sonst wie einfach zuführen kann. Es gibt wohl gewisse Übungen dafür, ich denke aber, in den seltensten Fällen braucht man so was überhaupt, denn was immer dir widerfährt, ist so, wie es ist, genießbar oder erträglich, wenn du so bist, wie du bist und wenn nicht, geh und hol Hilfe. Und was das Gewicht betrifft: Ein Plus von 4 Kilo halte ich seither konstant ohne Fasten oder Diät und kenne genügend rauchende Leute, die im gleichen Zeit-raum mehr zugenommen haben, also auch das kein Argument mehr.Nun habe ich diesen Text geschrieben, ohne vorher, während, danach zu rauchen und bin wie immer, wenn ich daran den-ke, froh und erleichtert, es nicht mehr zu müssen oder zu wollen.

ICH BIN GLÜCKLICH, ES NICHT MEHR ZU MÜSSEN

16–17

Allgemeine Information, Ausstiegsprogramme, chatten mit Gleichgesinnten, Ersparnisrechner oder Suche nach einem Rauchfrei-Lotsen – trau dich und schau rein:

www.rauchfrei-info.de Rauchfrei-Programme bieten auch Krankenkassen an.

Sie brauchen eine Adresse? Info bei der Landesstelle für Suchtfragen unter Tel. 0711/6196731 oder [email protected] oder direkt bei Ihrer Krankenkasse.

Bericht von Dipl.-Psychologin Cornelia

Schulz, Leiterin des Präventionsteam – CPMT,

Tumorzentrum Freiburg – CCCF, Universi-

tätsklinikum Freiburg, Tel.: 0761/270-71720

Das Tumorzentrum Freiburg hat seit 2009 über 3000 Patienten beraten. Die wissenschaftliche Erhebung 2012 hatte gezeigt, dass über die Hälfte der Rau-chenden nach 3 Monaten noch Nichtraucher waren.

ANMERKUNG DER REDAKTION:

TEACHABLE MOMENTS HELFEN, DAS RAUCHEN EINZUSTELLEN

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Viele Konsumierende nutzen die Wirkung von Cannabis zum Einschlafen, manche täglich. Allerdings steigt damit auch das Risiko für eine Cannabisabhängigkeit – und Schlafstörungen im Entzug.Abhängigkeit von Cannabis? Gibt es das überhaupt? Manche glauben, dass man von Cannabis gar nicht abhängig werden kann. Richtig ist, dass die meisten Men-schen, die Cannabis ausprobieren, keine Probleme entwickeln. Häufig wird der

Konsum nach einer Weile wieder einge-stellt. Ein Teil der Konsumierenden bleibt allerdings dauerhaft dabei. Insbesondere, wenn der Konsum dazu genutzt wird, unangenehme Gefühle zu verdrängen, ist die Gefahr groß, die Kontrolle über den Konsum zu verlieren.Kontrollverlust ist ein wesentliches Kri-terium einer Abhängigkeit. Patrick, 22 Jahre, dachte zunächst auch, alles im Griff zu haben: „Ich habe immer gedacht, ich

hab’s unter Kontrolle.“ Es sei ja nur Gras, „es ist ja nicht so was wie Heroin oder Kokain.“ Doch als er den Konsum einstel-len wollte, hat er gemerkt, dass das gar nicht so einfach ist. „Ich kann nicht mehr schlafen, wenn ich nicht konsumiere. Ich werde aggressiv, wenn ich nicht konsu-miere. Ich kriege schwitzige Hände. Das sind halt alles so Anzeichen gewesen, wo ich mir dann schon selber gesagt habe‚ okay, du bist abhängig.“

Ein Mutmachbuch für Eltern von Kindern, die Drogen nehmenSucht ist heilbar, auch wenn es oft ein langer und verzweigter Weg ist. Eine Mutter schreibt sich gemeinsam mit Ihrem ehemals drogenabhängigen Sohn den Kummer und die Erlebnisse von der Seele. Ihre gemeinsame Geschichte ist schwere Kost. Aber Ehrlichkeit steckt zwischen allen Zeilen. Zum Glück gibt’s ein Happy End.

Cannabis DAS ENDE WAR

18–19

Kiffen entspannt. Noch mehr kiffen macht müde.

Bekifft am Steuer zu sitzen, ist nicht nur riskant, sondern auch teuer – wenn man erwischt wird. Dani ist erwischt worden und hat ihren Führerschein verloren. Um ihn wieder zu erlangen, muss sie eine medizinisch-psychologische Untersuchung bestehen. Doch die ist mit hohen Kosten verbunden.Zwei Betroffene berichten, wie es Ihnen ergangen ist:www.drugcom.de/videos/ cannabis-und-strassenverkehr/

Quelle: www.drugcom.de/topthema/?sub=165

Wer kifft und daran etwas ändern möch-te, der ist bei Quit the Shit richtig.Dort findet man nützliche Informationen, die helfen, den eigenen Cannabiskonsum (Haschisch, Marihuana) in den Griff zu bekommen. Kernstück von Quit the Shit ist ein individuelles Beratungsprogramm. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet über einen Zeitraum von 50 Tagen an, Sie zu beglei-ten und bei Ihrem persönlichen Vorha-ben zu unterstützen. Die Teilnahme ist

kostenlos und anonym: www.quit-the-shit.net/qtsAuf www.quit-the-shit.net finden Sie interessante Erfahrungsberichte zum Ausstiegsprogramm.

– harmlos oder gefährlich?

Bekifft am Steuer? Absolutes NO-GO! Quit the Shit

Quelle: Die Beiträge zum Thema Cannabis wurden

den Internetseiten drugcom.de und quit-the-shit.net

der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung

– BzgA, Köln, entnommen. Der Nachdruck erfolgt

mit freundlicher Genehmigung durch die BZgA, Köln.

AusstiegsprogrAmm:

Leseprobe:

Weigere ich mich, seine Sucht finanziell zu unter-stützen, tyrannisiert er mich. Furchterregende Sze-nen spielen sich fast täglich bei uns zu Hause ab. Er läuft unruhig wie ein wildes Tier durch das Haus, tobt herum, knallt mit den Türen, oder tritt mit dem Fuß aus Wut dagegen, voller Wucht. Des Weiteren schlägt er mit seinen starken Fäusten gegen die Wand und zerschlägt die Pendelleuchte und den Lichtschalter. Einmal bedroht er mich mit dem Küchenmesser. Er klaut Geldscheine aus unseren Geldbörsen und fälscht die Unterschriften von meinem Mann und mir auf Schecks. Vorsicht-halber trage ich mein Geld schon am Körper. Außerdem …

Brigitte und Frank Hansen, Gudrun Lahme

„Das Ende war der Anfang“

2. erweiterte Auflage 2014

Blaukreuz-Verlag, Bestell-Nr. 180644 (10,90 €)

DER ANFANG

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Leutkirch. Der nationale Gedenktag am 21. Juli erinnert deutschland-weit an das Schicksal ver-storbener Drogenabhängiger. Einer davon ist Rudolf Stör aus Leutkirch im Allgäu. Am 9. Mai 2013 starb der 39-Jährige an den Folgen seiner Drogen-sucht. Die Geschichte eines viel zu früh Verstorbenen.

Von Hanna Eder

„Den Garten des Lebens hast du verlas-sen, doch Deine Blumen blühen weiter.“ Das sind die Worte, die auf dem schlicht gehaltenen Sterbebild von Rudolf Stör zu lesen sind. Rechts daneben ist das Gesicht eines ernsthaft wirkenden, schlanken Manns zu sehen: kurze schwarze Haare, Bart, links im Ohr trägt er ein schwarzes Schmuckstück. „Er hatte noch solche Pläne!“, sagt sein Vater Gerhard Stör. „Es ist so ein Jammer um ihn.“

Rudolf war der drittgeborene Sohn des Ehepaars Stör. „Rudolf war der Hoff-nungsträger der Familie, er sollte einmal den seit 1844 bestehenden Familienbe-trieb übernehmen“, erzählt seine Tante Beate. In der Ecke des Wohnzimmers erinnert ein kleiner Schrein mit Bildern, Kerzen und Blumen an das unfassbare: den Drogentod des 39-jährigen Sohnes Rudolf Stör, Metzgergeselle aus Leutkirch.

Dass ihr damals 16-jähriger Sohn Drogen nimmt, bemerkt Edeltraud Stör erstmals, als Rudolfs Berufschullehrer aus Biberach ihr einen Hinweis gibt. „Rudolf ist unzu-verlässig, es fehlt Geld in der Klassenkas-se, irgendetwas stimmt mit Ihrem Sohn nicht“, sagt dieser am Telefon; die War-nung sensibilisiert. Die besorgte Mutter durchstöbert Rudolfs Zimmer und findet „eine kleine oliv-grüne Platte“ – gepres-stes Cannabis“ (im Volksmund „Piece“, „Haschisch“, „Dope“ genannt). „Wir wa-ren so unbedarft, wussten gar nicht, was

das ist, ob Gras oder was“, erinnert sich die heute 66-Jährige an die Entdeckung. Die Kriminalpolizei sei nach ihrem Anruf im Revier sofort in den darauffolgenden Morgenstunden gekommen. Und Rudolf? „Der war befreit und froh, dass die Sache endlich raus war.“

Rudolf Störs Suchtgeschichte gleicht der vieler Drogenabhängiger: Sie kommt in al-len Familien, egal welcher Herkunft, egal welchen Bildungs- und Erziehungshinter-grunds vor. Am 24. April 1974 in Leutkirch geboren, besucht Rudolf zunächst Grund- und Hauptschule und schließt im Alter von 18 Jahren seine Lehre zum Metzger im elterlichen Betrieb ab. „Er war so ein fröhliches, aufgeschlossenes Kind“, erin-nert sich seine Mutter. In seiner Freizeit machte er Judo, spielte als Kind Klari-nette. In späteren Jahren ist er im Schüt-zenverein aktiv. „Zweimal war er sogar Schützenkönig“, erzählt sein Vater stolz. Nach dem Probieren von Cannabis kommt der Metzgergeselle in Kontakt mit härte-ren Drogen. „Was genau er alles in den Jahren seiner Abhängigkeit genommen hat, können wir nicht sagen“, gesteht sein Vater. „Wir wissen nur: irgendwann kam Heroin dazu.“ Als Rudolf seinen Wehr-dienst in Weingarten antritt, schickt man ihn nach einer Woche wieder nach Hause: Der Grund: gesundheitliche Beeinträchti-gungen, Drogenkonsum. Mit 20 Jahren verliert Rudolf Stör seinen Führerschein.

„Es war ein ständiges Auf und Ab“, erin-nert sich seine Mutter. In manchen Phasen war der Zustand ihres Sohns stabil. „Da ging er regelmäßig zum Schaffen, brach-te mir an guten Tagen Blumen mit, wur-de von seinen Kollegen geschätzt.“ Auch die feste Beziehung zu seiner langjährigen Partnerin Nina (Name v. d. Red. geän-dert), mit der er vier Jahre im Oberallgäu zusammenwohnte, habe ihm Halt gege-ben. Mit ihr gestaltete er die gemeinsame Wohnung. Doch die Beziehung zerbricht. Die geplante Hochzeit wird 14 Tage vor dem Termin abgeblasen. Der Vater zeigt die liebevoll gestaltete Einladungskarte aus jener Zeit. „Es hätte so eine schöne Hochzeit werden können.“Nach der Trennung zieht sich der gelernte

Metzgergeselle zurück nach Leutkirch. Trifft auf „falsche“ alte Freunde und wird wieder rückfällig. Zum Heroin kommt starker Alkoholkonsum hinzu. „Das hat ihm den Rest gegeben. Was folgte, war der soziale Abstieg“, kommentiert sein Vater.

Rudolf Stör wird zunehmend unzuver-lässig, legt innerhalb kürzester Zeit 30 Kilogramm an Körpergewicht zu. Seine Wohnung verwahrlost, er wird arbeitslos, reagiert zunehmend aggressiv, tritt Türen

ein. „Die letzten drei Jahre seines Lebens hielt Rudolf sich mit der Ersatzdroge ‚Polamidon’ über Wasser“, erinnert sich seine Mutter. Er wird „substituiert“, wie es im Fachjargon heißt. „Substitution ist für viele von Drogensucht betroffenen Familien ein schwieriges Unterfangen“, betont Beate Stör. Der Grund: „Sub-stitutionsärzte sind in unserer Region dünn gesät. Die Anreize fehlten.“ Eine Erleichterung in der Abgabe sei jedoch für Angehörige und Betroffene dringend notwendig. „Um noch größeres Elend zu vermeiden und nicht letztlich wieder beim Drogen-Dealer zu landen.“

Die letzten sechs Monate seines Lebens verbringt Rudolf Stör im Krankenhaus. Sein Hirn setzt teilweise aus, er leidet unter

„Er hatte noch solche Pläne!“Persönlichkeitsstörungen. Immer häufi-ger sei es gegen Ende zu würdelosen Sze-nen und Zusammenbrüchen gekommen.

„Er war desorientiert wie ein Mensch mit fortgeschrit-tener Demenz“, so Stör.

„Ihr Sohn hat den Körper eines 80-Jäh-rigen“, attestiert ein Mediziner der Mutter nüchtern. Gerhard Störs Stimme wird leise bei dem Gedanken an die letzten Monate

seines Sohnes: „Stapelweise habe ich mir Prospekte von Pflegeheimen aus der Region für meinen Sohn kommen lassen“, erzählt er. „Ich wollte ja, dass er gut aufgehoben ist.“Zwei Wochen vor seinem Tod liegt Ru-dolf Stör in Ravensburg im künstlichen Koma. Der Anruf vom Tod ihres Sohnes erreicht die Familie nachts um 22 Uhr aus dem Krankenhaus in Wangen, wo er kurzfristig hin überliefert wurde. Edel-traud Stör erinnert sich noch genau. „Man ist nur noch kraftlos, wie ohne Luft.“ Während des Gesprächs streicht Gerhard Stör seiner Frau immer wie-der liebevoll über die Schulter, rückt zu ihr auf. Das Paar ist seit 45 Jahren ver-heiratet. Ihr erster Sohn starb wenige Tage nach der Geburt, ihr zweiter Sohn

Gerhard verschied vor vier Jahren im Alter von 39 Jahren an den Folgen eines plötzlichen Herzinfarkts.

Mit dem Schicksal ihres Sohnes Rudolf ist das Ehepaar Stör schon früh offen umgegangen. „Der Bekanntenkreis und die ganze Familie wusste Bescheid und hielt zusammen. Selbst der Kegelclub war informiert“, sagt der Vater. Gehol-fen hat dem Paar auch der regelmäßige Besuch des „Elternkreises“ in Ravens-burg, einer Selbsthilfegruppe für Ange-hörige mit Suchtkranken. Dort finden sie Freunde, Akzeptanz und Raum für ihre Trauer.

„Das Elend der Suchterkrankung macht auch vor unserem beschaulichen Allgäu nicht halt“, sagt Rudolfs Tante Beate Stör, die vor zwölf Jahren den Eltern-kreis Leutkirch Drogenabhängiger und -gefährdeter gegründet hat. In den vergangenen Jahren seien in Leutkirch einige Todesfälle zu beklagen gewesen. Die Trauer um den Tod eines Sohnes oder einer Tochter mit Drogensucht werde jedoch aus Scham meist nicht oder sehr verhalten ausgelebt, weiß die 64-Jährige. Ihr Anliegen: „Ich wünsche mir, dass eine Suchterkrankung, die sich auf illegale Drogen bezieht, genauso in der Öffentlichkeit anerkannt wird wie Alkoholismus.“ Ziel sei es zudem, eine menschlichere Drogenpolitik zu errei-chen. Dazu müsse verstärkt der Fokus

von der Kriminalisierung hin auf den As-pekt der Krankheit gerichtet werden. Denn: „Hinter jedem Suchtkranken steht schließlich eine ganze Familie und ein ganzes Umfeld, das leidet.“

Im Wohnzimmer der Störs ist es ruhig geworden. „Warum, das haben wir oft gefragt, aber wir haben nie Antwort bekommen“, sagt Gerhard Stör. „Wir waren immer um ihn rum, für ihn da, das ist, was mich beruhigt.“ „Rudolf hatte viele Chancen im Leben“, sagt Edeltraud Stör und blickt schmerzlich auf das Bild ihres Sohnes, das nun auf dem Tischchen mit den Kerzen neben dem seines großen Bruders Gerhard steht. „Das tragische ist, dass er immer wieder das Fenster der Möglichkeiten, das lange offen stand, zugeschlagen hat. Er war einfach viel zu gut für diese Welt“, sagt sein Vater und versucht ein Lächeln. „Wir vermissen ihn sehr.“

20–21

Informative Linkswww.elternkreis-leutkirch.dewww.bvek.org (Bundesverband der Elternkreise suchtgefährdeter und suchtkranker Söhne und Töchter e.V.)

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Alter schützt vor Torheit nicht ...... heißt es im Volksmund. Dieser mit einem Augenzwinkern versehene Hin-weis steht dafür, dass auch im Alter die Menschen Fehler und Irrtümer begehen. ln den kleinen Alltagsnickeligkeiten hat das manchmal sogar einen Charme. Aber wenn es um die Lebenszufriedenheit und Gesundheit geht, sollte man möglichst Irrtümer vermeiden. Dafür ist es wich-tig, dass es vertrauensvolle Be ziehungen gibt, die einem in allen Lebenssituationen hilfreich zur Seite stehen und rechtzeitig aufmerksam machen, wenn etwas schief läuft.So verhält es sich auch in Fragen von ge-sunden oder ungesunden, risikofreien oder riskanten Gewohnheiten im Alter.Gute Lebensbedingungen und eine gute medizinische Versorgung sorgen für eine hohe Lebenser wartung. Gesundheit und Wohlbefinden sollen so lange wie möglich erhalten bleiben. Dies bedeu tet aber auch, dass die lang gehegten Alltags-gewohnheiten oft beibehalten werden. Im

Alter kann das schneller, als man denkt zu ungesunden Folgeerscheinungen führen. Denn mit zunehmendem Alter verän-dert sich nicht nur sichtbar der Körper, sondern auch Verträglichkeiten und Stoff-wechsel sind starken Veränderungen un-terworfen. Dies trifft auch und vor allem auf den Alkoholkonsum, das Rauchen und die Einnahme von Arzneimitteln zu. Die Grenze zu einem riskanten Suchtmittel-konsum ist im Alter wesentlich schneller erreicht als in der Mitte des Lebens.Besondere Aufmerksamkeit sollte man Risikosituationen schenken. Das könnte z.B. der Verlust des Partners oder der Partnerin sein oder der Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand und die damit verbundene fehlende Tagesstruk-tur. Besonders in solchen Situationen sind Angehörige und Freunde sehr wichtig. Wenn ältere und alte Menschen auffäl-lig werden durch ihren Alkoholkonsum, so ist es den meisten Freunden und Verwandten peinlich. Sie wollen helfen,

fühlen sich aber selber hilflos. Wie kann ich das ansprechen? Wo gibt es Hilfe? Was ist, wenn er oder sie gar keine Hilfe annehmen will? Diese Fragen stehen dann meistens im Vordergrund. Der erste Schritt sind die eigenen Gedan-ken. Wenn ich mir selber nicht vorstellen kann, dass er oder sie mit dem Trinken aufhören kann, dann macht mich das mutlos. Wenn ich aber denken kann:

„Es gibt einen Weg“ oder „Zum Aufhören ist es nie zu spät“ oder „Jeder Tag suchtfrei ist ein Gewinn an Lebensqualität, auch im höheren Al-ter“ oder„Im Alter die Würde wieder herzustel-len, ist besonders wichtig,“

kann ich Mut schöpfen. Denn Hilfe ist möglich und Suchtbehandlung im Alter ist erfolgreich.

EMPFEHLUNG FÜR DAS PERSÖNLICHE GESPRÄCH

Eigene Betroffenheit klären und ansprechen: о „Ich mache mir Sorgen, befürchte aber, dass du mich nicht anhörst oder davon nichts wissen

willst.“

Belastungen des Betroffenen ansprechen: о „Ich weiß, dass es für dich in der letzten Zeit (in den letzten Jahren) nicht einfach war. Wenn

ich daran denke, dass ... “

Beobachtungen und Veränderungen schildern: о „Mir ist aufgefallen, dass du dich immer mehr zurückziehst und wenn ich anrufe, manchmal

nicht ans Telefon gehst, obwohl du zuhause bist. Ich frage mich, was los ist und ob das mit deinen Medikamenten zu tun hat. Miriam (Enkelin) sagt auch, dass die Oma manchmal so komisch ist.“

Zusammenhang mit Problemen schildern: о „Du hast jetzt öfters deinen Arzttermin vergessen. Ich frage mich, ob das was mit deinem

Weinkonsum zu tun hat. Der war nämlich in letzter Zeit auffällig hoch. Wie siehst du das?“

Eingeholte Informationen weitergeben: о „Weil ich mir Sorgen mache, habe ich mich mal erkundigt. Im Alter ist es ganz besonders

wichtig, sehr maßvoll Alkohol zu trinken. Z. B. können der hohe Blutdruck und deine unruhigen Nächte damit zu tun haben. Wusstest du das?“

Unterstützung anbieten: о „Ich finde, du solltest da was verändern. Wie könnte ich dich unterstützen, dass du deine

Gesundheit ernst nimmst und dafür etwas tust.“ (Information, Arzt, Beratungsstellen)

Persönliche Wünsche äußern: о „Ich wünsche mir, dass du meine Sorgen ernst nimmst und dass du meine Unterstützung auch

annimmst. Für mich wäre es wichtig, dass du dich nicht so zurückziehst, sonst komme ich mir so aufdringlich vor.“

Eine Broschüre „Gesund und unabhängig im Alter – Information für Angehörige und nahestehende Menschen“ bekommt man bei der Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg,

Tel. 0711/6196731, [email protected], www.suchtfragen.de

22–23

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Sucht im AlterSubstanzmissbrauch und Abhängigkeit bei älteren Menschen werden in der Öffent-lichkeit kaum thematisiert, obwohl diese Erscheinungen keine Seltenheit sind. So rauchen mehr als 2 Mio. ältere Männer und Frauen, bis zu 400.000 sind von ei-nem Alkoholproblem betroffen und bei 1 bis 2 Mio. Menschen weist der Ge-brauch psychoaktiver Medikamente zumindest Gewohnheitscharakter auf 1.

Die Daten zur demografischen Entwick-lung in Baden-Württemberg belegen, dass sich die Zahl der Menschen im Alter von 65 und mehr Jahren in den kommenden 20 Jahren signifikant erhöhen wird. Dann wird bereits jeder vierte Einwohner Baden-Württembergs zu dieser Alters-gruppe zählen.Richtete sich bei der Betrachtung des Themas Sucht im Alter der Fokus bis-

lang vorrangig auf die Abhängigkeit von Medi-kamenten, insbesondere Schlaf- und Schmerzmittel, ist vor dem Hinter grund neu erer epidemiologischer Untersuchungen sowie der zu erwartenden demo-grafischen Ent wicklung mit einem überproportionalem Anstieg der Zahl der Such-terkrankungen im höheren Lebensalter auch im Hin-blick auf Alkohol und Tabak zu rechnen2. Sucht im Alter ist ein sich verstärkendes und gesellschaftlich relevan-tes Thema, das jedoch nur unzureichend wahrgenom-men wird. Selbst Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter

der Hilfesysteme, die mit Betroffenen in Kontakt kommen, sind stellenweise unsi-cher oder ungenügend vorbereitet bzw. informiert.Bereits im Jahr 2008 hat die Baden-Würt-temberg Stiftung die beschriebene Situation zum Anlass genommen und ein Programm „Sucht im Alter“ auf den Weg gebracht. Dabei wurden Modellprojekte umgesetzt, die sich den Themen Aufklä-rung der Öffentlichkeit, Qualifizierung im Bereich der Sucht- und Altenhilfe und der Vermittlung in Beratungs- und Inter-ventionsangebote widmeten. Dadurch konnten das gesellschaftliche Tabu in der Öffentlichkeit in Teilen entkräftet, Bera-tungs- und Behandlungsangebote für Be-troffene und deren Angehörige ausgebaut und vorhandene Maßnahmen für die Ziel-gruppe spezifiziert werden.Mit einer aktuell laufenden zweiten Programmausschreibung strebt die Baden-Württemberg Stiftung eine noch breitere aufklärende Wirkung in der Gesellschaft an, auch durch die Einbin-dung weiterer wichtiger Akteure auf dem Gebiet der Gesundheitsvorsorge. Alle Informationen zu den Programmen „Sucht im Alter“ können auf der Internet-seite der Baden-Württemberg Stiftung (www.bwstiftung.de) nachgelesen werden.

1 Die Zahlen wurden der Homepage der DHS entnommen

(www.unabhaengig-im-alter.de/web/zahlenfakten/index.htm) 2 Hierzu: Professor Dr. Karl Mann: „Sucht im Alter – ein (ernst)zunehmendes

Problem“ in: Deutsche Medizinische Wochenschrift 2011; 136, Nr. 37

24–25

Die Frage, ob eine Abhängigkeit von psy-choaktiven Medikamenten besteht oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt oder einer anderen fachkundigen Person, zu der Sie Vertrauen haben, wenn Sie bereits seit mehren Monaten oder Jah-ren Medikamente einnehmen, um:• Ihr psychisches Befinden zu verbessern

und negative Gefühle, wie Angst, Trau-er und Einsamkeit besser ertragen zu können

• Schmerzen zu lindern, deren Ursachen Sie nicht kennen

• besser schlafen zu können oder Ihre Unruhe bzw. Nervosität in den Griff zu bekommen

Der längerfristige Gebrauch solcher Me-dikamente kann andererseits zu bestimm-ten Gewohnheiten und Schwierigkeiten führen. Wenn Sie eine der folgenden Fra-gen mit „Ja“ beantworten, kann das ein Hinweis auf ein Medikamentenproblem und eine eventuelle Abhängigkeit sein:• Beunruhigt Sie die Vorstellung, mehre-

re Tage oder sogar Wochen auf „Ihr“ Medikament verzichten zu müssen?

• Haben Sie sich zur Sicherheit einen Vorrat dieses Medikaments angelegt?

• Haben Sie über die Zeit der Einnahme hinweg die Dosis gesteigert, da die Wirkung des Medikaments nachließ und die ursprünglichen Beschwerden trotz Einnahme des Medikaments wie-derkamen?

• Verbergen Sie vor anderen, dass Sie dieses Medikament einnehmen bzw. wie häufig und in welcher Dosis Sie dieses Medikament einnehmen?

Unabhängig im Alter

Beunruhigt Sie die Vorstellung, mehrere Tage oder sogar Wochen auf „Ihr“ Medikament verzichten zu müssen?

Bin ich medikamentenabhängig?

Diese Information wurde einer Internetseite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen – DHS

entnommen. Ausführliche Informationen zum Thema „Medikamente“ und zur Suchtprävention

im Alter finden Sie bei der DHS unter www.unabhaengig-im-alter.de

Page 14: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

26–27Die Einnahme von Dopingsubstan-

zen sowie verschiedener legaler und illegaler Drogen stellt sowohl im Freizeit- als auch im Leistungs-sport ein nicht zu unterschätzen-des Problem dar. Der Begriff des „Doping“ wird hierbei uneinheitlich verwendet, obwohl es eine klare Definition seitens der Welt-Anti- Doping-Agentur (WADA) gibt. Nach letzterer Definition begeht der Sportler einen Dopingverstoß, der Substanzen oder Wirkstoffe zuführt, die auf der von der WADA publizierten Verbotsliste aufgeführt sind. Im Freizeit- und Breitensport wird der Begriff des „Dopings“ meist synonym für den Tatbestand des Medikamentenmissbrauchs verwendet. Hierunter versteht man die Einnahme von Medikamenten, ohne dass dafür eine medizinische Notwendigkeit besteht oder die Einnahme in höheren Dosierungen erfolgt, als diese für die Behandlung einer Krankheit notwendig wäre.

Eine Studie an der Freien Universi-tät Berlin konnte zeigen, dass zwei Drittel der befragten Studenten im vergangenen Monat Schmerzmittel

zu sich genommen hatten. Einige dieser zum Teil frei verkäuflichen Medikamente können bei unkri-tischer Einnahme zu Schäden an Nieren, Leber oder anderen inne-ren Organen führen. Weiter fanden die Forscher heraus, dass ein Sieb-tel der Studenten sogar Anzeichen eines Medikamentenmissbrauchs zeigte.

Die DAK konnte in einer Studie bei 20 Prozent der Beschäftig-ten am Arbeitsplatz die Einnahme von Medikamenten finden, die die Leistungs- und Konzentrationsfä-higkeit erhöhen. An der Universi-tät Mainz nehmen einer Umfrage zufolge vier Prozent der Befragten Arzneimittel zu sich, die das Poten-zial haben, ihr Denk- und geistiges Leistungsvermögen zu verbessern.

Im Fitness-Sport nehmen nach ak-tueller wissenschaftlicher Datenla-ge zwischen 10 und 15 Prozent der Sporttreibenden Dopingsubstanzen im engeren Sinne, vor allem anabole Steroide ein. Besonders Besorgnis erregend ist hierbei, dass ein be-trächtlicher Teil der dopenden

Sportler verschiedenen Substanzen entweder gleichzeitig oder hinter-einander in Dosierungen zuführt, die weit über die therapeutische Dosierung der jeweiligen Substanz hinausgehen. Viele dieser Substan-zen sind auf dem deutschen Arz-neimittelmarkt legal nicht (mehr) erhältlich und werden daher auf dem Schwarzmarkt bezogen. Die gesundheitlichen Gefahren, die hierbei eingegangen werden, sind als besonders hoch einzuschätzen.

Aufgrund der nicht unbeträchtli-chen Zahl an Menschen in Deutsch-land, die einen Medikamentenmiss-brauch betreiben, gewinnt dieses Handeln mehr und mehr eine ge-sundheitsökonomische Relevanz. Ärzte und andere Vertreter des Gesundheitswesens sind aufgefor-dert, in Verdachtsfällen präventiv auf ihre Patienten einzuwirken. Da-rüber hinaus besteht die Notwen-digkeit einer strukturierten Präven-tion von staatlicher Seite. Insoweit ist vor allem die Politik gefragt, entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.

Prof. Dr. Dr. Heiko StriegelMedizinische Universitätsklinik TübingenAbteilung Sportmedizin

dopingIm Breitensport und in der Arbeitswelt wird zunehmend „gedopt“

Prof. Dr. Dr. Heiko Striegel ist Sportmediziner und seit 2005 Mann-schaftsarzt beim VfB Stuttgart. Er setzt sich für mehr Aufklärung zu Doping ein. Im Leistungssport gehört die Aufklärung dazu, aber im Breitensport, Fitness-Bereich und sogar am Arbeitsplatz erkennt er eine besorgniserregende Entwicklung.

Ausführungen von Prof. Dr. Dr. Striegel:

ALLTAGSDOPING AUF DEM VORMARSCH

Leistungsdruck, Stress, keine Zeit, immererreichbar ...

... das sind die Schlagworte, die in Beruf, Ausbildung und Schule immer öfter zu hören sind. Ob die Zeit wirklich knapper geworden ist oder ob wir zunehmend verlernen, uns auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu konzentrieren, das muss jede/r für sich selbst entscheiden.Die Folgen jedoch aus diesem „Zeitgeist“ zeigen sich beispielsweise in dem Phäno-men „Hirndoping“. Damit ist gemeint, dass gesunde Menschen versuchen, die Leistungsfähigkeit des Gehirns sowie die emotionale und soziale Kompetenz durch die Einnahme bestimmter Medikamente

zu verbessern. Hirndoping bezieht sich vor allem auf die Einnahme rezeptpflich-tiger Substanzen, die für die Behandlung bestimmter Erkrankungen zugelassen sind. Die Einnahme derartiger Substan-zen erfolgt außerhalb ärztlicher Verord-nung und zielt auf die nicht genussorien-tierte Steigerung von Hirnleistungen ab. Die Substanzen wurden jedoch nicht für gesunde Menschen entwickelt und man kann hier von einem Missbrauch der Me-dikamente sprechen. Zu den bekannten Substanzen gehören insbesondere stimulierende Wirkstof-fe wie das Methylphenidat (Handels-name bspw. Ritalin®) zur medizinisch indizierten Behandlung des Aufmerksam-keits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) und das Modafinil (Handelsname Vigil®), u.a. zur Therapie von Narkolepsie. Diese werden im Sinne des Hirndopings zu einer versuchten Steigerung von Auf-merksamkeit, Wachheit und Konzen- tration missbraucht. Auch Antidemen-tiva und Antidepressiva werden als

„Doping“ missbraucht, um Verbesse-rung des psychischen Wohlbefindens zu erreichen. Studien zeigen, dass die Do-ping-Wirkung dieser Mittel gegen Null gehen. Alles also unbedenklich? Nein – sagen die Experten! Neben unerwünschten Neben-wirkungen und der Gefahr, die Grenzen des Körpers zu missachten, weisen die stimulierenden Wirkstoffe Methylphe-nidat und Modafinil ein hohes seelisches Abhängigkeitspotenzial (Suchtrisiko) auf.

Deshalb doch lieber die altbewähr-ten Methoden, um fit und belastbar zu bleiben: ausreichend Schlaf, erholsame Pausen, gute Arbeitsorganisation, gesunde Ernährung, Bewegung und Sport, über Belastungen sprechen und entspannte So-zialkontakte pflegen.

Nähere Informationen und eine ausführ-liche Stellungnahme zu „Hirndoping“ bietet die Deutsche Hauptstelle für Sucht-fragen – www.dhs.de – an.

Hirndoping WAS SOLL DAS SEIN?

Page 15: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Kinder und Jugendliche finden

Information, Rat und Hilfe im Internet bei

NACOA Deutschland

Interessenvertretung für Kinder aus

Suchtfamilien e. V.:

www.nacoa.de oder

www.traudich.nacoa.de,

aber auch bei jeder

Suchtberatungsstelle vor Ort.

Sarah ist die Tochter eines Alkoholi-kers. Sie ist 9 Jahre alt, als sie das erste Mal zu „Pro Kids“ kommt. Zu diesem Zeitpunkt lebt sie zusammen mit ihrem jüngeren Halbbruder Oliver bei ihrer alleinerziehenden Mutter. Ihre Mutter ist episodische Trinkerin und leidet unter Depressionen – alle paar Wochen geht sie aus dem Haus, betrinkt sich und bleibt die ganze Nacht weg. Erst am frühen Morgen kommt sie wieder nach Hause, legt sich ins Bett und (ver-) schläft den ganzen nächsten Tag. Die Familie steht mit dem Jugendamt im Kontakt. Sarah besucht alle zwei Wochen am Wochenende ihren Vater,

den sie häufig betrunken antrifft. Mit dem Jugendamt gilt die Vereinbarung, dass Sarah ihren Vater nicht besuchen darf, wenn er betrunken ist – so werden die Besuche immer seltener. Sarahs Mut-ter bekommt die Auflage, eine Sucht-beratungsstelle aufzusuchen, um ihren Alkoholkonsum in den Griff zu bekom-men. Zusammen mit der sozialpäda-gogischen Familienhelferin nimmt sie Kontakt zu „Pro Kids“ auf. Beim Erst-gespräch in unseren Gruppenräumen holen wir uns von Sarahs Mutter die Erlaubnis, dass ihre Tochter in der Grup-pe über das Thema Sucht reden darf.Sarah zeigt sich zu Beginn sehr leistungs-

orientiert, überver-antwortlich und kann kaum Spaß empfinden. Sie genügt sich niemals, ist ängstlich und fühlt sich unzulänglich. Sie fühlt sich für die Aufga-ben verantwortlich, die ihre trinkende Mutter selbst nicht mehr wahr-nehmen kann: unter der Woche klingelt ihr We-cker um 6.30 Uhr. Nach dem Aufstehen räumt sie zuerst einmal die Küche auf. Dann richtet sie das Frühstück und die Pau-senbrote. Anschließend weckt sie ihren jünge-ren Bruder Oliver und hilft ihm beim Anziehen. Dann bringt sie Oliver in den Kindergarten und schafft es gerade noch pünktlich um 8 Uhr in ihre Schule. Sarah gibt der Familie Struktur und

Ordnung und erhält dadurch positive Aufmerksamkeit. Drei Jahre nehmen Sarah und ihre Mutter nun schon das Angebot von „Pro Kids“ wahr. In dieser Zeit hat Sarah in der Gruppe neue Freunde gefunden, Spaß und viele kre-ative Ideen erlebt. Sie hat gelernt, mit schwierigen Gefühlen umzugehen und neue Verhaltensweisen in der Familie auszuprobieren. Mit Aktivitäten wie Klet-tern und Reiten und vielen gemeinsamen Unternehmungen traut sie sich nun mehr zu und ist selbstsicherer geworden. Auf die Frage, ob sie denkt, dass es einen Unterschied macht, ob sie die Gruppe besucht oder nicht, sagt Sarah, dass sie in der Gruppe offener über ihre Gefühle und Probleme sprechen kann und Rat-schläge bekommt, um mit belastenden Situationen besser umgehen zu können und dass sie von den anderen Kindern aus der Gruppe Verständnis und Mitgefühl erfährt. Sarahs Mutter spürt, dass ihre Kinder unter ihrer Sucht leiden. Sie wünscht sich eine normale Entwicklung für ihre Kinder und will, dass es ihren Kindern gut geht. Ihre anfängliche Scheu, Hilfe für sich und ihre Kinder anzunehmen, weicht mit der Erfahrung, dass sich Sarah in der Grup-pe wohlfühlt. Bei einer gemeinsamen Familienbildungsreise, an der sie mit Sarah, ihrem Sohn und ihrem neuen Lebenspart-ner teilnimmt, trifft sie andere Mütter und Väter, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sarahs Mutter kann durch das Familienangebot von „Pro Kids“ auch die Gefühle und Bedürfnisse ihrer beiden Kinder wieder stärker wahrnehmen.

Pro Kids ist ein Angebot für suchtbelastete Familien an der Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes für Stuttgart e.V.

Sarah – 9 Jahre altgibt der Familie Struktur und Ordnung

28–29

Wenn Eltern trinken, brauchen Kinder Hilfe

In Baden-Württemberg leiden schät-zungsweise rund 150.000 Kinder unter 15 Jahren darunter, dass ein oder beide Elternteile suchtkrank sind. Ca. ein Drittel wird später selber suchtkrank, ein Drittel hat ein sehr hohes Risiko später eine psychische Krankheit, z.B. Depressionen oder Ängste zu entwickeln. Nur ein Drittel geht gesund aus den frühen Belastungen hervor.

ANMERKUNG DER REDAKTION

Kinga, 11 Jahre

Beni, 8 Jahre

Tatjana, 11 Jahre

Vivien, 9 Jahre

Benjamin, 10 Jahre

Karolina, 12 Jahre

Luciano, 9 Jahre

Pro Kids, Caritasverband Stuttgart, Postkartenheft im Eigenverlag

Page 16: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Gesunde Kinder sind ein großes Glück. Deshalb Verzicht auf Alkohol in der Schwangerschaft von Anfang an. Denn der Konsum von Alkohol kann schlim-me Folgen haben. Schon kleine Mengen können dem ungeborenen Kind Schaden zufügen. Es können Wachstumsstörungen oder Fehlbildungen auftreten. Aber auch das zentrale Nervensystem kann geschädigt werden. Dies würde dann zu Verhaltensstörungen und intellektuellen Beeinträchtigungen führen.In der Schwangerschaft gibt es keine Grenzwerte. Nur mit Null-Promille gehen Sie auf Nummer sicher. Deshalb – Verantwortung von Anfang an.

„Klar und warm“ Ka

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unterstützt durch:

Eine Aktion der Landesstelle für Sucht-

fragen der Liga der freien Wohlfahrts-

pflege in Baden-Württemberg e.V.

Risiko Nr. 1 in der Schwangerschaft ist

der Konsum von Alkohol. Schon kleine

Mengen können dem ungeborenen Kind

schweren Schaden zufügen. Deshalb:

Null Alkohol in Zeiten „Guter Hoffnung“.

www.sicheres-bauchgefuehl.de

„Wie schütze ich mein Kind vor Alkohol, Tabak, Cannabis oder anderen Suchtmitteln?“

„Was tue ich, wenn mein Sohn oder meine Tochter trinkt, raucht oder andere Drogen nimmt?“

Wenn sich Eltern diese Fragen stellen, sind sie schon auf dem rich-tigen Weg, ihr Kind zu schützen. Denn HINSCHAUEN STATT WEGSCHAUEN ist wichtig. Kinder und Jugendliche brauchen Orientierung, Schutz und Unterstützung, um den richtigen Umgang mit unseren „Volksdrogen“ zu lernen. Auch wenn es keine Patentrezepte gibt und jedes Kind, jeder Jugendliche ganz beson-ders ist und einen eigenen Weg finden muss, so gibt es doch für Eltern einige Faustregeln zu beachten.

Zuallererst sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass Sie sehr viel mehr Einfluss auf ihre Kinder haben, als die Kinder es vordergründig erkennen lassen. KLAR UND WARM – das ist die oberste Regel für die Eltern. KLAR in den Regeln, Forderungen,

Konsequenzen. WARM in der Beziehung, im Gespräch und der Begegnung und Unterstützung. Streiten und sich wieder „gut sein“ gehört dazu.

о Eltern geben Orientierung, indem sie Grenzen setzen – Grenzen geben Sicherheit.

о Eltern geben Orientierung, indem sie Konflikte austragen und gemeinsam Lösungen suchen – gemeinsame Lösungen bringen Selbstbewusstsein.

о Eltern geben Orientierung, indem sie Lob und Anerkennung zeigen – Anerkennung bringt Selbstvertrauen.

– das ist die Zauberformel für Eltern

Eltern haben Einfluss – mehr als sie denken

Mehr Informationen dazu bei der Landesstelle für Suchtfragen unter www.sicheres-bauchgefuehl.de

Eltern finden Beratung bei ELSA – Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen: ELSA bietet Eltern professionelle, kos-tenfreie und anonyme Online-Beratung zu den Themen Alkohol- und Drogenkonsum, Internetabhängigkeit und Glücksspielsucht bei Kindern und Jugendlichen.

Hinweis: Einen ausführlichen „Leitfaden für Eltern“ finden Sie bei der Landesstelle für Suchtfragen: www.suchtfragen.de / Dokumente / Suchtprävention

GEH’N SIE AUF NUMMER SICHER: NULL ALKOHOL IN DER SCHWANGERSCHAFT!

DIE 10 GOLDENEN REGELN FÜR ELTERN

Eltern können aktiv das Alkohol-Trinkverhalten ihres Kindes beeinflussen! Je früher Eltern eine klar ablehnende Haltung zum Alkoholkonsum ihrem Kind gegenüber zeigen, desto größer wird der Erfolg sein!

Es ist hilfreich, wenn Eltern gut über die Wirkung von Alkohol und die gesetzlichen Bestimmungen informiert sind. So haben Sie einen Wissensvorsprung und können ihrem Kind Orientierung geben. Folgende Regeln sollten Eltern im Umgang mit ihren Kindern stärken und unterstützen.

1. Auch wenn Ihr Kind noch keinen Alkohol probiert hat, jedoch Interesse zeigt oder neugierige Fragen stellt, antworten Sie darauf dem Alter angemessen.

2. Sprechen Sie mit Ihrem Kind in nicht dramatisierender Form über die kurz- und langfristigen Risiken des Alkoholkonsums. (Beispiele: Unfallgefahren, Vergiftungen, Fahrtüchtigkeit [Fahr-rad, Mofa], Konzentration, Leistungsfähigkeit, Aggressionen, Reaktionsfähigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Gedächtnislücken, beschämende Situationen, Gefahr des sexuellen Missbrauchs)

3. Es gilt: null Alkohol in der Schule, im Straßenverkehr, beim Sport, in der Schwangerschaft.4. Treffen Sie eine klare Abmachung: bis zu einem Alter von 16 Jahren nur alkoholfreie Partys

und Feste zu Hause.5. Helfen Sie Ihrem Kind bei der Organisation eines sicheren Heimwegs von Partys.

Es gilt: Keinesfalls bei jemandem mitfahren, der Alkohol getrunken hat.6. Wenn Ihr Kind alkoholisiert nach Hause kommt, sprechen Sie mit Ihrem Kind am nächsten

Tag in Ruhe darüber. 7. Achten Sie darauf, wie in Vereinen und Sportclubs, die Ihr Kind besucht, mit Alkohol

umgegangen wird.8. Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind, auch über die Motive seines Alkoholkonsums.9. Wenn Ihrem Kind der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol schwerfällt, treffen Sie

gemeinsam Vereinbarungen zum Umgang mit Alkohol. Es gilt: gemeinsam Konsequenzen festlegen für Regelverstöße.

10. Wenn Sie Fragen zum Alkoholkonsum Ihres Kindes haben oder Probleme sehen, holen Sie sich früh Unterstützung durch professionelle Beratung.

Wenn Ihr Kind angemessen und verantwortungsvoll mit Alkohol umgeht und sich an ent-sprechende Regeln hält, zeigen Sie ihm Ihre Freude und Wertschätzung, z.B. durch:

о Belohnung

о weitere Freiheit

о mehr Verantwortungsübernahme

(Quelle der 10 Regeln: Bundesmodellprojekt an Schulen (mit Beteiligung von Baden-Württemberg)

„Elterliche Regeln für den Alkoholkonsum ihrer Kinder“, Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V.)

30–31

www.elternberatung-sucht.de

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Erwerbspersonen mit Alkoholproblemen fehlen durchschnittlich 40 Tage mehr im Jahr als ihre Kollegen und Kolleginnen im gleichen Betrieb. Das fand der Gesund-heitsreport 2012 (BARMER GEK) für Baden-Württemberg heraus. Die Ursa-chen sind vielfältig. Wer zu viel Alkohol trinkt, gefährdet seine Gesundheit – das ist klar. Aber es kann auch den Arbeits-

platz gefährden. Betriebe wissen um Fehlzeiten durch Alkoholkonsum ihrer Mitarbeiter und die Leistungseinbußen, die dadurch dem Betrieb entstehen. Deshalb ist es wichtig für Betriebe und Belegschaft, dass betriebliche Sucht-prävention nach allen Regeln der Kunst praktiziert wird. Dazu gehört auch, dass Alkohol am Arbeitsplatz ein absolutes

„No-Go“ ist. Wichtig ist aber auch das vertrauensvolle und helfende Gespräch zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter in den Fällen, wo Alkohol zum Problem geworden ist. Rechtzeitige Hilfe ist wich-tig für den Mitarbeiter und den Betrieb. Fortschrittliche Methoden der Beratung und Behandlung sind erfolgreich, wenn alle an einem Strang ziehen.

Der wiederkehrende AlltagHäufig treffen wir beim Thema Suchterkrankung auf die alten hartnäckigen Tabus: Der Betroffene will das Problem verharmlosen. Der Kollege möchte keine „Petze“ sein. Der Chef möchte nicht ungerecht sein. Die Angehörigen wollen „helfen“ durch Verheimlichen.

Die schönen ErfolgserlebnisseEin „trockener Alkoholiker“ kommt ganz verändert und selbstbewusst aus der Entwöhnungstherapie zurück. Die Veränderung ist so beeindruckend, dass die drängende Frage auftaucht: Warum haben wir solange zugeschaut? Warum haben wir dem Betroffenen, dem Kollegen, dem Angehörigen nicht früher auf den Weg von der Sucht zur Selbstbestimmung geholfen?

Mein FazitWer noch unschlüssig ist, ob und wann er eingreifen soll, sollte den Kontakt zu „trockenen Alkoholikern“ suchen. Die Gespräche und Erfahrungen werden ihm zeigen: Wegschauen hilft niemandem. Hinschauen und Ansprechen starten den Weg zur Behandlung. Je früher, umso besser. Je professioneller, umso besser.

Kollegen möchten keine „Petze“ sein

Wer zu viel Alkohol trinkt, fehlt häufiger bei der Arbeit

Ausführliche Informationen und Hilfe zu Sucht am Arbeitsplatz findet man im Internet unter www.sucht-am-arbeitsplatz.de, eine Seite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen – DHS.

ANMERKUNG DER REDAKTION:

Betriebsarzt Dr. Schlosser berichtet aus seiner Sicht:

Dr. med. Stephan Schlosser ist Leiter des Gesundheitszentrum der Firma TRUMPF GmbH + Co. KG in Ditzingen und stellvertretender Vorsitzender des Landesverbands Württemberg des VDBW – Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte – www.vdbw.de

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Klare Tage sind uns die liebstenwir sind ungeduldig mit langem Atem

wir wissen zu schätzen, was wir habenes gelingt uns zu leuchten – na ja, ab und zu jedenfalls

wir laden unsere Angst ein zum Teeund geben dem Geheimnis eine Behausung

wir vertrauen der Kraft der Begegnunggewinnen Land auf brüchigem Boden

denn wir gehen auch auf unsicherem Grundwir tragen die Narrenkappe und

stehen unverdrossen auf, wenn der Pegasus uns abwirftimmer wieder erliegen wir dem Reiz der Ferne

und verjüngen uns in den duftenden Gärten der Heimatwir tönen krächzend, erschrocken über die eigene Stimmgewalt

wir sind entschlossen neugierig zu bleibenweshalb wir Fragen stellen und das völlig ungeniert

wir können Feuer sein und das Schwert führenwir sind die komischen Käuze mit den Flausen im Kopf

wir nennen sie IdealeWir sind KünstlerSei ein Künstler!

Lea Butsch ist Suchttherapeutin und Psycho-dramaleiterin und Mitbegründerin von WILDE BÜHNE, Soziokulturelles Forum für ehemalige Drogenabhängige e.V. in Stuttgart. Die WILDE BÜHNE führt seit vielen Jahren sehr erfolg-reich theaterpädagogische Präventionsprojekte in Schulen in ganz Baden-Württemberg durch.

Sei ein Künstler!

Lea Butsch

Kontakt unter:

[email protected] oder www.wilde-buehne.de 32–33

Page 18: e SEIern und Festen, zu Mahlzeiten oder zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag. Dagegen ist grundsätzlich nichts ein-zuwenden, denn Alkohol ist, in geringen Mengen genossen,

Impressum34–35

Herausgeberin

Landesstelle für Suchtfragen der Liga der freien Wohlfahrtspflegein Baden-Württemberg e.V.Stauffenbergstraße 370173 Stuttgartfon: 0711 61967-31 fax: 0711 [email protected]

Redaktion

Christa NiemeierReferentin für Suchtpräventionder Landesstelle für Suchtfragen

Satz/Gestaltung

goetzinger + komplizen Werbeagentur GmbH76275 Ettlingenwww.goetzinger-komplizen.de

Druck

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Vertrieb

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Buchcover Seite 19 / „Das Ende war der Anfang“ von Brigitte und

Frank Hansen, Gudrun Lahme © www.blaukreuz-verlag.de

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art Icons set © vladischern / fotolia.com

medicine icon set © Anna / fotolia.com

recycled paper craft stick... © kanate / shutterstock.com

www.dhs.de DHS - Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Zahlen-Daten-Fakten, Informations-Material, Datenbank zum Finden von Suchtberatungsstellen

www.kenn-dein-limit.deBZgA - Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Information zum Alkoholkonsum für Erwachsene, Selbsttest

www.kenn-dein-limit.info BZgA – Information zum Alkoholkonsum für Jugendliche und junge Erwachsene, Selbsttest

www.drugcom.de BZgA – Information zu allen Sucht-Substanzen von A wie Alkohol über V wie Verhaltenssucht bis Z wie Zusatzstoffe; Chats mit Profis, Selbsttest und Aufhörprogrammen

www.rauch-frei.info Information für Jugendliche und junge Erwachsene zum Nicht-Rauchen

www.rauchfrei-info.de Information für Erwachsene zum Nicht-Rauchen und zu COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder telefonische Beratung unter der Rufnummer 01805/31 31 31 (14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Min.)

www.unabhaengig-im-alter.deInformationen zum Suchtmittelkonsum für ältere und alte Menschen und deren Angehörige

www.sucht-am-arbeitsplatz.deInformation zur Suchtprävention in Betrieben und Unternehmen

ELTERN

www.klicksafe.de Die Seite ist Bestandteil des Safer-Internet-Programms der EU mit Informationen zur problematischen Nutzung des Internets, sozialen Netzwerken, Cyber-Mobbing, Informationen für Eltern, Jugendschutzfilter u.v.m.

www.schau-hin.info Information für Eltern zum Umgang ihrer Kinder mit digitalen Medien

KINDER

www.nacoa.de Information für Kinder suchtkranker Eltern

www.kidkit.deInformationen und anonyme Online-Beratung für Kinder suchtkranker Eltern

Hier gibt‘s Infos! Die Landesstelle für Suchtfragen bedankt sich bei allen ExpertentInnen, Betroffenen und Institutionen, die ihre Beiträge und Artikel für diese Zeitschrift zur Verfügung gestellt haben.

Der Dank gilt ebenso den folgenden Institutionen für die Förderung dieser Zeitschrift.

Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber, Betriebe, Schulen und Institutionen finden Beratung zu Fra-gen der Suchtprävention und Suchtbehandlung bei den Suchtberatungsstellen in Baden-Württemberg. Eine Liste aller Beratungsstellen bekommen Sie bei

www.suchtfragen.de (Suchthilfe) oder unter0711-6196731.

Ansprechpartner bei den Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg sind zu finden unter

www.suchtprophylaxe-bw.de (Kontakt)

ANLAUFSTELLEN UND KONTAKTE

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KON

TAKT

Landesstelle für Suchtfragender Liga der freien Wohlfahrtspflegein Baden-Württemberg e.V.

Stauffenbergstraße 370173 Stuttgartfon 0711 61967-31fax 0711 [email protected]

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