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329 Liebe Leserinnen und Leser, die GDMB zeichnete in den letzten Monaten für wichtige Ereignisse verantwortlich, die unseren Ruf als internationales Bindeglied zwischen Industrie und Forschung bestärken konnten: Zu Beginn des Jahres hat die GDMB-Informationsgesellschaft mbH die Fachzeitschrift „Metall“ vom Giesel Verlag übernommen und betreut somit vier renommierte metallurgische und bergbauliche Magazine unter einem Dach. Mit dem 3. Tag der Metallurgie, der von der GDMB zusammen mit Partnern in Goslar ausgerichtet wurde, wurde eine fachlich kompe- tente Vortragsveranstaltung mit einem wichtigen Festabend verknüpft, für die eine große Zahl von Entscheidungsträgern aus Industrie und Forschung versammelt werden konnte. Neben zahlreichen Fachausschusstagungen, die zu verschiedenen Themen ausgerichtet wurden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem moderneren Auftreten nach außen zur Gewinnung junger Mitglieder und der Nutzung sozialer Netzwerke auch die nächsten Jahre in zeitgemäßem Gesamtbild bestehen zu können. So ist die GDMB seit kurzer Zeit bei XING, Facebook und LinkedIn vertreten. Der vor zwei Jahren gegründete Arbeitskreis GDMB 2025 hat es sich ferner zur Aufgabe gemacht, ein von ihm ins Leben gerufene Stipendienprogramm durchzuführen, das als aktive Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen der GDMB fungiert. Dass diese Initiative innerhalb kurzer Zeit bereits von Erfolg gekrönt war, beweist die Tatsache, dass Unternehmen wie Aurubis, ERCOSPLAN, die Grillo-Werke, H.C. Starck, RECYLEX sowie Xstrata Zink unmittelbar bereit waren, als Stipendiengeber in Erscheinung zu treten. In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur plant die GDMB eine neue Corporate Identity, zu der eine Vereinheitlichung der bisherigen Logos unseres Unternehmens gehört, wie auch die Erweiterung unseres Internetauftrittes sowie die Gestaltung von Printmedien. Mit der Tagung „Sensorgestützte Sortierung“, die im April in Aachen stattfand, konnten wir unsere Zusammenarbeit mit dem Institut für Aufbereitung der RWTH Aachen erfolgreich fortsetzen. Sowohl das Kolloquium zu Wirtschaft und Umwelt- recht als auch das Aachener Altlasten- und Bergschadenkundliche Kolloquium finden in Partnerschaft mit der RWTH Aachen ebenfalls bereits seit vielen Jahren statt und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Mit Veranstaltungen der GDMB-Fachaus- schüsse, die dieses Jahr auch außerhalb von Deutschland in Antwerpen, Barcelona und Leoben stattfanden, konnte zudem unsere Internationalität hervorgestrichen und ausgebaut werden. Im kommenden Jahr wird die GDMB auf zahlreichen Ver- anstaltungen zur Nachwuchsförderung von Jungmitgliedern vertreten sein. Dazu zählt der Metallurgische Stammtisch, an dem die GDMB in Zusammenarbeit mit der Aurubis AG ein fachspezifisches Thema vor den Metallurgie-Studenten der TU Frei- berg präsentiert. Darüber hinaus wird die GDMB an der Firmenkontaktmesse ORTE 2013 in Freiberg teilnehmen, um Schüler, Studenten, Nachwuchswissenschaftler, Doktoren und Professoren über ihre Aktivitäten zu informieren. Selbstverständlich wird die GDMB auch im kommenden Jahr auf bewährten Veranstaltungen, wie dem Bohr- und Sprengtechnischen Kolloquium an der TU Clausthal präsent sein. An dieser Stelle sei auch auf die GDMB Montanstiftung hingewiesen, deren Ziel es ist, Studierende des Montanwesens zu unterstützen, um den Nachwuchs in dieser 6 / 2012 Editorial World of Mining Surface & Underground International Journal founded in 1902 Former: Surface Mining, Braunkohle & Other Minerals Volume 64 (2012) Published bimonthly No. 6 · November/December 2012 ISSN 1613-2408 © GDMB Informationsgesellschaft mbH Publisher: GDMB Informationsgesellschaft mbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany e-mail: [email protected] Editor-in-Chief: DIPL.-ING. JüRGEN ZUCHOWSKI Managing Editor: DIPL.-ING. CLAUS KUHNKE Editorial Staff: DIPL.-MIN. FRANK-DETLEV LIESE ULRICH WASCHKI Printing: Oberharzer Druckerei, Fischer & Thielbar GmbH, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Germany J. ZUCHOWSKI Coal train from Welzow-Süd; p. 352 Title photo: Vattenfall opencast lignite mine Welzow-Süd/dump (Photo: Copyright Peter Radke)

Editorial - GDMB...Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for 362 main mine equipment Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen

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Page 1: Editorial - GDMB...Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for 362 main mine equipment Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen

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Liebe Leserinnen und Leser,

die GDMB zeichnete in den letzten Monaten für wichtige Ereignisse verantwortlich, die unseren Ruf als internationales Bindeglied zwischen Industrie und Forschung bestärken konnten: Zu Beginn des Jahres hat die GDMB-Informationsgesellschaft mbH die Fachzeitschrift „Metall“ vom Giesel Verlag übernommen und betreut somit vier renommierte metallurgische und bergbauliche Magazine unter einem Dach. Mit dem 3. Tag der Metallurgie, der von der GDMB zusammen mit Partnern in Goslar ausgerichtet wurde, wurde eine fachlich kompe-tente Vortragsveranstaltung mit einem wichtigen Festabend verknüpft, für die eine große Zahl von Entscheidungsträgern aus Industrie und Forschung versammelt werden konnte. Neben zahlreichen Fachausschusstagungen, die zu verschiedenen Themen ausgerichtet wurden, haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit einem moderneren Auftreten nach außen zur Gewinnung junger Mitglieder und der Nutzung sozialer Netzwerke auch die nächsten Jahre in zeitgemäßem Gesamtbild bestehen zu können. So ist die GDMB seit kurzer Zeit bei XING, Facebook und LinkedIn vertreten. Der vor zwei Jahren gegründete Arbeitskreis GDMB 2025 hat es sich ferner zur Aufgabe gemacht, ein von ihm ins Leben gerufene Stipendienprogramm durchzuführen, das als aktive Schnittstelle zwischen Universitäten und Mitgliedsunternehmen der GDMB fungiert. Dass diese Initiative innerhalb kurzer Zeit bereits von Erfolg gekrönt war, beweist die Tatsache, dass Unternehmen wie Aurubis, ERCOSPLAN, die Grillo-Werke, H.C. Starck, RECYLEX sowie Xstrata Zink unmittelbar bereit waren, als Stipendiengeber in Erscheinung zu treten.

In Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur plant die GDMB eine neue Corporate Identity, zu der eine Vereinheitlichung der bisherigen Logos unseres Unternehmens gehört, wie auch die Erweiterung unseres Internetauftrittes sowie die Gestaltung von Printmedien.

Mit der Tagung „Sensorgestützte Sortierung“, die im April in Aachen stattfand, konnten wir unsere Zusammenarbeit mit dem Institut für Aufbereitung der RWTH Aachen erfolgreich fortsetzen. Sowohl das Kolloquium zu Wirtschaft und Umwelt-recht als auch das Aachener Altlasten- und Bergschadenkundliche Kolloquium finden in Partnerschaft mit der RWTH Aachen ebenfalls bereits seit vielen Jahren statt und erfreuen sich steigender Beliebtheit. Mit Veranstaltungen der GDMB-Fachaus-schüsse, die dieses Jahr auch außerhalb von Deutschland in Antwerpen, Barcelona und Leoben stattfanden, konnte zudem unsere Internationalität hervorgestrichen und ausgebaut werden. Im kommenden Jahr wird die GDMB auf zahlreichen Ver-anstaltungen zur Nachwuchsförderung von Jungmitgliedern vertreten sein. Dazu zählt der Metallurgische Stammtisch, an dem die GDMB in Zusammenarbeit mit der Aurubis AG ein fachspezifisches Thema vor den Metallurgie-Studenten der TU Frei-berg präsentiert. Darüber hinaus wird die GDMB an der Firmenkontaktmesse ORTE 2013 in Freiberg teilnehmen, um Schüler, Studenten, Nachwuchswissenschaftler, Doktoren und Professoren über ihre Aktivitäten zu informieren. Selbstverständlich wird die GDMB auch im kommenden Jahr auf bewährten Veranstaltungen, wie dem Bohr- und Sprengtechnischen Kolloquium an der TU Clausthal präsent sein. An dieser Stelle sei auch auf die GDMB Montanstiftung hingewiesen, deren Ziel es ist, Studierende des Montanwesens zu unterstützen, um den Nachwuchs in dieser

6 / 2012

Editorial

World of Mining – Surface & UndergroundInternational Journal founded in 1902 Former: Surface Mining, Braunkohle & Other Minerals

Volume 64 (2012) Published bimonthly No. 6 · November/December 2012 ISSN 1613-2408 © GDMB Informationsgesellschaft mbH

Publisher:

GDMB Informationsgesellschaft mbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany e-mail: [email protected]

Editor-in-Chief:

DIPL.-ING. JüRGEN ZUCHOWSKI

Managing Editor:

DIPL.-ING. CLAUS KUHNKE

Editorial Staff:

DIPL.-MIN. FRANK-DETLEV LIESE ULRICH WASCHKI

Printing:

Oberharzer Druckerei, Fischer & Thielbar GmbH, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Germany

J. ZUCHOWSKI

Coal train from Welzow-Süd; p. 352

Title photo:

Vattenfall opencast lignite mine Welzow-Süd/dump (Photo: Copyright Peter Radke)

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6 / 2012

Editorial (continued)

Editorial Advisory Board:

DR. DIPL.-GEOPHYS. RAINIER ARNDT CTBTO Wien

PROF. DR. BRONISLAW BARCHANSKI Berg- und Hüttenakademie Krakau

PROF. DR.-ING. DETLEV DäHNERT Vattenfall Europe Mining & Generation

PROF. DR. CARSTEN DREBENSTEDT TU Bergakademie Freiberg

PROF. DR. WALTER FRENZ RWTH Aachen

DIPL.-ING. REGINE GROSSER Vattenfall Europe Mining AG

DIPL.-ING. (FH) MICHAEL ILLING LMBV mbH

DR.-ING. LARS KULIKRWE POWER AG

UNIV.-PROF. DR.-ING. CHRISTIAN NIEMANN-DELIUSRWTH Aachen

DR. CHRISTOS ROUMPOS General Division of Mines Public Power Corporation

DIPL.-ING. HORST SCHMIDT Mitteldeutsche Braunkohlenges. mbH

DIPL.-ING. RALF TO BABEN RWE DEA AG

PROF. DR.-ING. HABIL. HOSSEIN TUDESHKI TU Clausthal

Branche fördern zu können. Spenden sind für diesen Zweck stets gerne gesehen und wir würden uns freuen, wenn wir Sie dafür interessieren könnten, mit einem Beitrag das Montanwesen tatkräftig zu unterstützen.

Höhepunkt des GDMB-Jahres war dabei zweifellos die Festlichkeit zum 100. Ge-burtstag der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelt-technik, die im September in Goslar begangen wurde. Nicht zuletzt die Grußworte prominenter Vertreter aus verschiedensten Branchen haben uns darin bestätigt, mit unserer Arbeit fortzufahren – zuverlässig und kompetent als vertrauenswürdiger Ansprechpartner für Unternehmen und Privatpersonen. Als solcher blicken wir nicht nur auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sondern sehen auch zuversichtlich 2013 ent-gegen, in dem wir mit der European Metallurgical Conference in Weimar mit einer der wichtigsten metallurgischen Veranstaltungen präsent sein werden. Präsidium und Geschäftsführung der GDMB wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr!

Mit freundlichen Grüßen und Glückauf

Ihr

Procedure to measure the motion resistance of the belt conveyor; p. 375

Dipl.-Ing. Jürgen ZuchowskiGeschäftsführer der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik

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332

Editorial

JüRGEN ZUCHOWSKI 329

Contents 332

Categories

News 334

Industry 339

Personals 343

Events 344

Price of Raw Materials 346

Reviews 347

Lignite Mining

UWE GROSSER, WOLFGANG KETZMER, FRANK NAKONZ

Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining area’s future 348Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft des Reviers

Mining Law

BETTINA ENDERLE

The new Act on CCS – a “special mining law” for a controversial 358 bridging technologyDas neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“ für eine umstrittene Brückentechnologie

Mechanical + Electrical Engineering

BRUNO VAN DEN HEUVEL, KARL ENGELBERT THEIßEN

Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for 362 main mine equipmentEntwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen an Tagebaugroßgeräten

6 / 2012

Contents

It is a condition of publication that manuscripts submitted to this journal have not been pub lished and will not be published elsewhere. Exceptions to this rule will only be made by agreement in writing between the author and the publisher. By submitting a manuscript, the authors agree that the copyright for their article is transferred to the publisher if and when the article is accepted for publication.All rights reserved (including those of trans lation into foreign languages). The cop yright covers the exclusive rights to reproduce and distribute the article, including reprints, photo graphic repro-ductions, micro form or any other re pro ductions of similar nature and trans lations. No part of this publication may be re pro d uced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, elec tronic, elec trostatic, magnetic tape, mechanical, photo copying, recording or otherwise, without the permission in writing from the copyright holder.The publisher cannot accept responsibility for unsolicited papers. All views expressed in this journal are those of the respective contributors.

Printed and bound in Germany

Subscription and Advertising:

GDMB Informationsgesellschaft mbH POB 1054 38668 Clausthal-Zellerfeld Germany Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 0 Telefax: +49 (0) 53 23 93 72 37 e-mail: [email protected]

Subscription Rates 2012

Germany: Euro 230.00 incl. surface mail postage

Worldwide: Euro 250.00 incl. surface mail postage

Single issue price: Euro 50.00

Subscription rates apply to a minimum subscription period of one calendar year. Cancellation: at the latest 3 months before the end of the calendar year. Renewal invoices to be sent out in Oc-tober. Claims for non receipt of issues must be made in writing within 6 months of publication of the issue or they cannot be honored without charge.

Advertising Manager:

Ulrich Waschki Telephone: +49 (0) 53 23 93 72 15 e-mail: [email protected]

Separation of the feeding bridge p. 354

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6 / 2012

Contents (continued)

LECH GLADYSIEWICZ, ROBERT KROL, WALDEMAR KISIELEWSKI

Experimental studies on the resistance to motion in an overburden 374 belt conveyor systemExperimentelle Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer Abraumbandanlage

Social + Safety Measures

JüRGEN F. BRUNE

Occupational safety and health in US American mines – Problems and 382 potential solutionsArbeitsschutz und Grubensicherheitswesen im US-amerikanischen Bergbau – Probleme und Lösungsansätze

About the Authors 390

Please take a look at the supplement:

• 13.KolloquiumzuWirtschaftundUmweltrecht(KBU): Bergrechtsreform und Fracking

Seal cover on guy ropes; p. 367

13th European Symposium on

Comminution and Classification

September9to12,2013 Braunschweig/Königslutter

The European Symposium on Commi-nution and Classification ESCC has a 51-year tradition. The series of sympo-sia started in Frankfurt in 1962 and is now organized in Germany for the fifth time. In 2013 Braunschweig, or in Eng-lish “Brunswick”, an old north-German city with a long international history, will host this international conference of the European Federation of Chemi-cal Engineering, EFCE. The conference is structured in four sub-conferences with the topics

• Mineral Processing, • Fine and Ultrafine Grinding in

Chemical, Pharmaceutical and Other Industries,

• Fundamentals of Breakage and Comminution Models,

• New Applications.

Important comminution & classifica-tion experts from all over the world will give several interesting plenary and keynote lectures. As host of the ESCC 2013 Professor Arno Kwade is calling for abstracts regarding comminution and classification of diverse materials. The conference language is English.

• Deadline for submitting abstracts: February 1, 2013

• Notice of acceptance: April 2013

• Deadline for submitting full papers: June 30, 2013

For submission please use the online portal: http://escc2013.org/submission

Call

for Abstra

cts

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6News

Starke Wettbewerbs-position der Braun-kohle

Die Stromerzeugung aus Braunkohle ist unverändert wettbewerbsfähig. In-folge des Preisauftriebs bei den Import-energien auf ein Niveau, das real höher liegt als zu Zeiten der Ölpreiskrisen in den 1970er-Jahren, hat sich die Wett-bewerbssituation auf dem Stromerzeu-gungsmarkt deutlich zu Lasten der Gaskraftwerke entwickelt. Bei einem aktuellen Brennstoffpreis von 3,1 ct/kWh ergeben sich für Gaskraftwerke mit einem durchschnittlichen Wirkungsgrad von 50 % Brennstoffkosten in Höhe von 6,2 ct/kWh. Wird Erdgas nicht in großen GuD-Kraftwerken, sondern in Gasturbinen mit durchschnittlichen Wirkungsgra-den von rund 30 % eingesetzt, er-höhen sich die Brennstoffkosten so-gar auf über 9 ct/kWh.Dem stehen derzeit Börsenpreise von 5,5 ct/kWh für Grundlaststrom gegenüber. Damit kann Strom aus Erdgas derzeit weder kos-tendeckend noch gewinnorientiert erzeugt werden. Die Unterschiede von Gas- und Braunkohlenkraftwerken bei den Investi-tions- und Betriebskosten sorgen dafür, dass Braunkohlenkraftwerke zwar teurer in der Investition sind, dafür aber signifi-kant günstiger betrieben werden können (Abbildung 1). Der Wettbewerbsvorteil der Braunkohlenkraftwerke steigt zudem mit zunehmender Auslastung der Anlagen. Die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris geht in ihrer jüngsten Einschätzung davon aus, dass sich die Preise für Im-portenergien auf dem aktuellen Niveau stabil halten werden. Eine kurzfristige Änderung der Wettbewerbspositionen auf

dem deutschen Stromerzeugungsmarkt ist damit wenig wahrscheinlich. (DEBRIV – Informationen und Meinungen, 5/2012)

World Energy Out-look 2012 der IEA: Energieeffizienz im Mittelpunkt

Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) wurde am 13. November der „World Energy Outlook 2012“ der Internationalen Energieagentur (IEA) durch deren Chefökonom, Dr. Fatih Birol, vorgestellt. Der Weltenergieausblick zeigt die energiewirtschaftlichen Trends bis zum Jahr 2035 auf. Demnach wird der weltweite Energieverbrauch weiter deutlich ansteigen, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft nicht auf drastische Maßnahmen insbesondere zur Energieef-fizienz verständigt. Nach Einschätzung der IEA werden im Rahmen der bereits geplan-ten politischen Maßnahmen zwei Drittel des globalen Energieeffizienzpotenzials nicht ausgeschöpft. Durch die Realisie-rung dieser Effizienzpotenziale könnte die internationale Staatengemeinschaft jedoch fünf Jahre mehr Zeit gewinnen, um den Umfang der vertretbaren CO2-Emissionen so zu begrenzen, dass das 2 °C-Ziel er-reichbar bleibt. Weiterer Schwerpunkt des Weltenergieausblicks ist die Rolle des Iraks für die globale Ölversorgung. Die IEA geht davon aus, dass der Irak bis zum Jahr 2035 der zweitgrößte Ölexporteur der Welt werden könnte. Thema der Veranstaltung waren zudem die zunehmenden Inter-dependenzen auf dem Energiemarkt. So weist die IEA darauf hin, dass durch ver-stärkte Nutzung der Fracking-Technologie in den USA zunehmend US-Steinkohle nach Europa exportiert werde und dort das teurere, aber auch klimafreundlichere Erd-gas verdränge. Der World Energy Outlook 2012 kann unter folgendem Link eingese-hen werden: www.worldenergyoutlook.org (Presse-Information v. 13.11.2012)

RWE Generation SE to start operations on January 1, 2013

RWE is bringing together its generating business in an international company which will be set up as a European joint-stock company (Societas Europaea – abbrevi-ated to SE) with headquarters in Essen. The new Group company will trade under the name “RWE Generation SE”. The inten-tion is for this new company to steer all the conventional power plants operated by the Group in Germany, the United Kingdom and the Netherlands. The German hard

coal and gas-fired power plants which currently belong to RWE Power will be transferred directly to RWE Generation. The new Group company will also steer the UK and Dutch hard coal, gas-fired and biomass power plants after they have been separated from the retail businesses at RWE npower and Essent. Nuclear power plants, lignite-fired power plants, open-cast mines, lignite refinement companies and the operation of hydroelectric power plants remain with RWE Power AG, which will be steered by RWE Generation SE. RWE Technology GmbH will also be managed by RWE Generation as a project manage-ment and engineering company. Bringing together the generation capacities totalling some 50,000 MW in the three countries will create one of Europe’s biggest generation companies. It will have a workforce of around 18,000 employees. “RWE Gen-eration will deliver greater synergy and improve efficiency in a market environment that is currently difficult and uncertain,” emphasised Dr Rolf Martin Schmitz, Chief Operating Officer and deputy CEO of the RWE AG Executive Board. In future, the new company will report to him. (Press Release, October 2, 2012)

Streiks bremsen südafrikanische Minenindustrie

Die mehrwöchige Streikwelle hat in der südafrikanischen Minenindustrie tiefe Spuren hinterlassen. Nach Angaben von Statistics South Africa fiel die Produktion im September um 8,3 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs und da-mit auf den tiefsten Stand in den letzten fünf Monaten. Beobachter waren zuvor nur von einem Rückgang von etwa 4,5 % ausgegangen. Am stärksten wirkten sich die Streiks bei den südafrikanischen Platin-produzenten Anglo Platinum, Lonmin und Aquarius aus. In den Goldminen sank die Produktion um 11 %, im Platinsektor sogar um 18 %. Mitte August war in der Marika-na-Mine des britischen Konzerns Lonmin ein Arbeitskampf von 3000 Bergleuten um höhere Löhne eskaliert. 34 Arbeiter wurden dabei von der Polizei erschossen. Mitte September hatten sich das Management und die Bergleute daraufhin auf eine ext-rem großzügige Lohnerhöhung von bis zu 22 % geeinigt. Daraufhin hatten die Streiks auf viele andere Gold-, Platin- und Chrom-minen übergegriffen, wo die Bergleute nun ähnliche hohe Lohnerhöhungen verlangten. Südafrikas Finanzminister Pravin Gordhan hat die Wachstumsaussichten Südafrikas für 2012 auf 2,5 % gesenkt. Allein die Produktionsausfälle in der Gold- und Pla-tinbranche betragen laut Gordhan umge-rechnet 900 Mio. €. (HB v. 9./10.11.2012)

Abb. 1: Stromerzeugungskosten von Kohle- und Gaskraftwerken (ohne CO2-Preise) (Quelle: DEBRIV)

ct/kWh

aktuelle

Brennstoffkosten

Betriebskosten

Kapitalkosten

Kohle Gas

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6 News

Zuversicht trotz Zechentod

Das Ende des deutschen Bergbaus naht – 2018 sollen auch die letzten bei-den Zechen in Bochum und Ibbenbüren schließen. Doch die Hersteller für Berg-baumaschinen bleiben optimistisch. Nach dem Rekordjahr 2011 rechnen die Unter-nehmen auch für 2012 wieder mit satten Zuwächsen um rund 20 %. Der Gesamt-umsatz läge damit bei 5,8 Mrd. €. Paul Rheinländer, Vorsitzender des Fachver-bands Bergbaumaschinen (VDMA), sagt: „Damit gehören wir zu einer der wenigen Branchen, die während der gesamten Krise weiter gewachsen sind.“ Doch ganz so krisenresistent sind die Maschinenher-steller dann auch wieder nicht. „Die Staats-schuldenkrise in Europa macht sich mehr und mehr auch in anderen Regionen der Welt bemerkbar“, sagt Paul Rheinländer auf einer VDMA-Konferenz in Essen. Die Investoren seien vorsichtiger geworden, niemand könne sagen, wohin die Reise geht. Trotzdem ist sich Rheinländer sicher, den Gesamtumsatz von knapp 6 Mrd. € im nächsten Jahr zu halten, auch leichte Zuwächse will er nicht ausschließen. Doch ob es die geben wird, hängt vor allem von den Entwicklungen der wichtigsten Abneh-merländer ab. Und da gäbe es vor allem in China, Indien und Australien noch große „Unsicherheitsfaktoren“, sagt VDMA-Chef Rheinländer. Mit einer Exportquote von 92 % sind die Bergbaumaschinenhersteller auf diese Märkte angewiesen. Vor allem Australien gewinnt an Bedeutung: Das Land entwickelte sich zum größten Abneh-mer mit rund 15 % des Auslandsumsatzes. Überraschend: Auch der deutsche Markt hat sich positiv entwickelt, der Umsatz stieg um 15 % auf 470 Mio. €. Doch spätestens 2018 ist Schluss: Und das wirkt sich wahrscheinlich weniger auf die Verkäufe als auf die Innovationskraft aus. Denn die Unternehmen profitierten bislang von der ausgeprägten Bergbaukultur. Nur solange die Kumpel noch malochen, kann praxisorientiert geforscht werden. Das weiß auch Rheinländer: „Die Forschung wird sicherlich verstärkt ins Ausland ver-legt, dahin, wo noch Bergbau betrieben wird.“ (HB v. 23.11.2012)

Coal India to boost production capacity by 8% in five years

Government-owned Coal India (CIL) will expand its coal production capacity by 180 mill. t over the next five years. The miner’s current estimated target for the 2012-2013 financial year is pegged at 464 mill. t, having reached 435.84 mill. t of

coal in 2011-2012. Coal India chairman S. Narsing Rao told reporters in the area that the company is planning an 8 % capacity growth in the 12th plan period that runs from 2012 to 2017. “We had a cumula-tive production of 180 mill. t over the last three five-year plan periods,” Rao said. Capacity expansion at CIL is estimated to result in a considerable rise in production to 615 mill. t by 2016-17. Rao is urging the government to accelerate the processes for land acquisition and rehabilitation while emphasising the role of rail infrastructure in coal transport. The company is set to undertake 142 new projects that includes 107 open cast and 35 underground pro-jects with a combined production capacity of 380.22 mill. t/a of coal. The Indian Prime Minister’s Office directed Coal India to sign fuel supply agreements (FSAs) with power plants that have long and medium term contracts with states and power trading companies by November 2012. (mining-technology.com, October 15, 2012)

Australian govern-ment approves Ab-bot Point coal pro-ject in Queensland

Indian business conglomerate GVK has secured approval from the Australian government to develop the $ 6.9 bn Al-pha Coal Port Project at Abbot Point near Bowen, Queensland (Figure 2). The ap-proval was granted under the Environment Protection and Biodiversity Conservation Act 1999 following an assessment process by the Department of Sustainability, Envi-ronment, Water, Population and Communi-ties (SEWPaC). The company secured a separate approval in August 2012 for the Alpha mine and rail projects, projected to produce over 180 mill. t by 2020. North Asian export markets, along with certain Indian power projects by GVK, will be the recipients of the high grade thermal coal obtained from the Abbot point project, developed jointly by GVK and Hancock

Prospecting of Australia. In a major move to emphasize its focus in mining and also keeping in mind the rising demand for coal across the globe, GVK has acquired 79 % equity stake each in Alpha Coal and Alpha West Coal Mines and 100 % equity stake in Kevin’s Corner Coal Mines, located in Queensland, Australia from Hancock Coal Pty. Ltd for USD 1.26 bn. These mines have reserves of about 8 bn t and a capacity of more than 80 mill. t/a. When combined, these projects will create one of the largest thermal coal mining operations in the world. GVK has acquired 100 % stake in a 500 km rail link and a 60 mill. t/a port as part of the “pit-to-port” logistics solution. The company expects to set up and operate Dual Quadrant Shiploaders at Terminal 3 of the Australian Coal Ports, providing several benefits including the reduction in pile driving, resultant noise and seabed disturbance, visual and noise impacts during operation, and carbon footprint. (mining-technology.com, Octo-ber 12, 2012)

Fluor awarded contract for Udokan copper project in Russia

Fluor Corporation announced that it was awarded an initial contract by Baikal Mining Company (as part of METALLOINVEST) for the definition phase of the Udokan copper deposit development project in Russia. Fluor booked the undisclosed contract amount in the third quarter of 2012. Baikal Mining Company commenced work on the definition phase study with Fluor Canada Ltd and it is expected to continue through the remainder of 2012. The start of feasi-bility study services is anticipated for first quarter 2013 and last for approximately 12 months. The work is being executed from Fluor’s Vancouver, Canada office with support from the Farnborough, United Kingdom and Moscow, Russia offices. During the definition phase, Fluor will de-

Fig. 2: Alpha Coal Project is part of the Galilee Basin located in Queensland, Australia (Image courtesy of GVK Resources)

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6News

velop and perform a metallurgical test work program, and will implement the trade-off studies required to prepare design criteria and scopes of work for the subsequent stages of the international feasibility study for the Udokan copper project. The Udo-kan deposit, situated in the Kalarsky Area of Russia’s Zabaikalye Region, is one of the largest undeveloped copper deposits in the world. Baikal Mining Company was established in 2008 specifically for the implementation of the Udokan copper de-posit development project. (Press Release, October 18, 2012)

Anglo American awards equipment supply contract to ABB

Power and automation technology group ABB has secured a $ 38 mill contract to design, engineer and install an integrated automation and electrification system at the Grosvenor coal mine in Queensland, Australia. It estimated that the mine will generate 5 mill. t of metallurgical coal annually over a projected mine life of 26 years. Production is scheduled to start in 2013. ABB will deliver equipment in mid-2013, including the company’s Unigear ZS1 switchgear and water-cooled multi-drive equipment. Customised solutions for the mine will feature ABB’s System 800xA automation system. This system is designed to integrate process control and electrical power systems across the plant, saving on engineering and operational costs for composite mining projects. ABB will also supply a 66 kV substation, power and distribution transformers, 15 modular pre-fabricated switchrooms equipped with medium-voltage switchgear and intelligent low-voltage motor control centers, power quality systems, and multi-drive variable speed drives. (mining-technology.com, November 14, 2012)

BHP Billiton secures extension to expand Olympic Dam

Mining major BHP Billiton has secured a four-year extension to expand the Olym-pic Dam project. The South Australian government had earlier demanded BHP proceed with its plans to extend the mine by next month or be forced to restart the approval process. The miner will now have until October 2016 to start work on the mine expansion, which was shelved due to a weak market. Despite this latest development, BHP Billiton CEO Marius Kloppers said that the company could not guarantee the project would proceed.

“There is a number of things that go into this; we have got to see where the cop-per market develops, where the uranium market develops, where capital costs develop and then obviously the exchange rate impacts operating costs,” Kloppers said. In August BHP reported a fall in profits for FY2012 ended 30 June 2012, a first in three years. Attributable profit was down 35 % as demand for commodi-ties – particularly coal, copper, nickel and aluminium – slowed in China, the biggest buyer of Australian exports, and around the rest of the world. (mining-technology.com, November 15, 2012)

Tenova in JV to develop Swakop Uranium’s Husab metallurgical plant

Tenova Mining & Minerals, focused on deliv-ering total technology solutions across the mining value chain, announced that Tenova Bateman (Sub Saharan Africa) has been awarded, in joint venture (JV) with AMEC, a reimbursable contract for the engineering, procurement and construction manage-ment (EPCM) of a uranium metallurgical plant for Swakop Uranium’s Husab project in Namibia. The contract was awarded by Swakop Uranium, a wholly-owned Namib-ian subsidiary of Taurus Minerals Limited, an entity owned by China Guangong Nu-clear Power Company (CGNPC) Uranium Resources Co. Ltd. and the China-Africa Development Fund. Situated in the Erongo region of western-central Namibia and seen as the most important uranium discovery of recent years, Husab is the largest granite-hosted uranium deposit in Namibia. Cur-rently, it is also the third largest uranium-only deposit in the world. Swakop Uranium is developing and constructing the mine, with this deposit providing the potential to produce 15 million pounds per annum of uranium oxide (U3O8), which is more than the total current uranium production of Namibia. Elevating Namibia to the second rank on the world ladder of uranium pro-ducers, the Husab Project is also set to become the third-largest uranium mine in the world. Based on the definitive feasibility study (DFS) for the project, Husab is being developed as a low-risk, large-scale load- and-haul open pit mine, feeding ore to a conventional agitated acid leach process plant, based on a proven flow sheet. The reserve estimation shows that Husab has a potential mine life of more than 20 years, with uranium reserves of at least 280 mill. t. Project construction will take approximately 34 months, with the mine expected to go into first production towards the end of 2015. Given the potential of the Husab site, Swakop Uranium is poised to become

a substantial contributor to the Namibian economy and its local communities. (Press Release, November 20, 2012)

Green light for antimony explora-tion in Slovakia

On 25th October 2012, after a lengthy wait-ing period, the Ministry for the Environment of the Slovakian Republic granted approval for geological work in the Pezinok-Pernek deposit. The exploration work aims to establish new values, data and findings for the compilation of a report in accord-ance with the NI43101 standard on the antimony deposit in Pezinok-Pernek. The granted approval means that the explora-tion project can commence in the first quarter 2013 and that nothing now stands in the way of an exploration of the Pezinok-Pernek deposit and an evaluation of the antimony resources here in accordance with NI43101. “This official authorisation which we have now received is a milestone in the history of our young company. We have made it our goal to improve antimony supplies in Europe in the long term and are now a big step closer in achieving this,” said Václav Cingel, Geological Direc-tor of Geotatra s.r.o, about the positive outcome of the authorisation process. After the reservations of the Slovakian Greens were cleared in the final instance, the authorities agreed to the resettlement of several farms which are in the future mining zone. “The exploration destination is in the EU region which means there is also a corresponding legal certainty,” said the geologist. An exact date for the start of the project has, however, not yet been given. Cingel said that the first quarter 2013 would be feasible as a starting point. Antimony prices have been increasing for years already. Industry is eagerly awaiting the latest findings and calculations of the antimony deposit Pezinok–Pernek. An EU panel of experts had already concluded in 2010 that antimony is one of the “14 critical raw materials”. The reasons for the shortage are rapid technological develop-ment, few recycling strategies and China’s dependency on raw materials. (Business Wire, November 20, 2012)

Outotec expands its paste plant business by acquiring Backfill Specialists Pty Ltd in Australia

Outotec has acquired all the shares of Australian-based Backfill Specialists Pty Ltd. The acquisition complements Outo-

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tec’s expertise in paste plants and enables the company to offer more comprehensive tailings treatment solutions to the mining industry worldwide. The parties have agreed not to disclose the acquisition price. Backfill Specialists is a technical consulting and engineering company specialized in mine backfilling solutions mostly in Australia. Its annual sales have been roughly EUR 18 mill. Outotec plans to grow this business considerably by integrating it to Outotec’s process solu-tion offerings and utilizing Outotec’s global sales network, proprietary equipment and project implementation capabilities. “The mining industry faces globally growing challenges how to use water sparingly, how to recover and recirculate water and how to reduce the areas needed for tailings storage. We see that the market for new sustainable solutions for tailings treatment is growing. With this acquisition we are further strengthening our capabilities to provide water-efficient solutions to our customers for tailings treatment globally”, says Pertti Korhonen, CEO of Outotec. (Press Release, October 3, 2012)

Lustros announces acquisition of first tailing site

Lustros, Inc., Santee, California, an-nounced that its Chilean subsidiary, Mineraltus Pudahuel Ltd. (whose tagline is “A Mine is a Terrible Thing to Waste”), has reached an agreement with Socie-dad Minera Pudahuel “SMP” to process 2.4 mill. t of copper-rich tailings from the closed mine of La Africana, located in the Santiago Metropolitan area. The project, known in the industry as the “Congo Pro-ject,” has received all necessary approvals and permits from the Chilean authorities. The company will apply revolutionary patent-pending technology to profitably separate the copper from the tailings with the intention of manufacturing over 24,000 t of food-grade, penta-hydrated copper sulfate, with an estimated market value of $ 60 mill. Additionally, detailed metallurgical analyses have shown a sig-nificant presence of silver and iron, which will also be extracted further improving the economics of the project. The Congo Project consists of 80.4 hectares of land in the Santiago Metropolitan Area that are currently affected by the tailings. Mineraltus will remove these tailings and restore the value of the property so that it can be used for real estate development projects. Chile produces 3.5 mill. t of copper per year, with 280 mill. t of new tailings generated each year. There are over 800 mines with signifi-cant tailing deposits in Chile, 50 % of which are abandoned. Chile recently enacted a

law requiring all mines to present a closure plan that includes treatment of tailings. This law also increases the fines associated with unclosed plants substantially. (Press Release, October 3, 2012)

Compass Minerals acquires rock salt mining rights in Chile

Compass Minerals, Overland Park, Kan-sas, has purchased the mining rights to approximately 100 mill. t of salt reserves in the Chilean Atacama Desert. The company invested $ 6.5 mill. for the rights and will pay a small per-ton production royalty to the private seller if extraction commences in the future. After 15 years, Compass Minerals will have the option to buy out the royalties obligation and maintain the mining interest outright. The site would require significant infrastructure development to establish extraction capabilities. The new assets further diversify Compass Miner-als’ rock salt mineral reserves and could enhance the company’s North American highway deicing business as well as its consumer and industrial business, which processes rock salt to make many of its products. Compass Minerals currently has the capability to produce approximately 14 mill. t of rock salt each year at its three underground mines located in Goderich, Ontario; Cote Blanche, Louisiana; and Cheshire, U.K. The company also pro-duces approximately 1 mill. t of higher-purity mechanically evaporated salt at four locations in North America and 1.5 mill. t of solar-evaporated salt at the Great Salt Lake near Ogden, Utah. (Business Wire, October 3, 2012)

Harry Winston to acquire BHP’s diamond assets

Canada-based Harry Winston Diamond Corporation has signed an agreement

to acquire the diamond business of Aus-tralian mining company BHP Billiton for $ 500 mill. Under the terms, Harry Winston will gain a controlling interest in the Ekati Diamond Mine (Figure 3) and associated diamond sorting and sales facilities in Yel-lowknife, Northwest Territories, Canada, and Antwerp, Belgium. The firm will pay $ 400 mill. for the Core Zone interest at the Ekati mine and $ 100 mill. for the Buffer Zone interest. BHP currently owns an 80 % stake in the Core Zone and a 58.8 % stake in the Buffer Zone as part of separate joint venture agreements with the Ekati minority joint venture parties. The Ekati Diamond Mine generated $ 75 mill. worth of diamond production in the past five years. Over that period sales from the Core Zone represented approximately 6 % of world rough diamond supply by value. (mining-technology.com, November 15, 2012)

FLSmidth acquires market-leading technology for unmanned operation

FLSmidth has acquired the market-leading technologies and products related to unmanned operation and process op-timisation of stackers/reclaimers and train loading systems from the German company iSAM AG. The technologies and products acquired will enable FLSmidth to offer and supply complete, unmanned in-tegrated bulk handling solutions to mining, stockyard and port facility customers in line with FLSmidth’s One Source strategy. Application of unmanned operation will support FLSmidth’s customers’ continued focus on higher efficiency, improved safety and maintenance, higher yield as well as cost savings. The technologies and products will be seamlessly integrated into FLSmidth’s operations in close coordina-tion with iSAM AG to ensure undisrupted service of the markets. (Press Release, October 10, 2012)

Fig. 3: BHP Billiton will sell interests in the Ekati Diamond mine (Photo: BHP Billiton)

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Osisko Mining to acquire Ontario’s Queenston Mining

Canada-based Osisko Mining has signed an agreement to acquire mineral explora-tion and development company Queen-ston Mining for $ 550 mill. Queenston owns the historic Kirkland Lake gold camp with exploration lands spread across 230 km² on trend with Osisko’s flagship Malartic mine in Canada. Earlier in Febru-ary 2012, Queenston completed a Prelimi-nary Economic Assessment on the Upper Beaver project. Results revealed that the mine could produce 2000 t per day over a ten-year mine life, during which time Upper Beaver is projected to generate a total of 1.1 million ounces of gold at an average rate of 120,000 oz/a. The acquisition ex-pands Osisko’s gold development portfolio and offers Queenston access to Osisko’s gold production at Canadian Malartic and the existing asset base. (mining-technol-ogy.com, November 14, 2012)

Zu viele Todesfälle bei Glencore

Bei Unfällen in den Werken des Rohstoff-konzerns Glencore sind im vergangenen-Jahr mehr Menschen umgekommen als bei den großen Konkurrenten. Das geht aus dem soeben veröffentlichten Nachhal-tigkeitsbericht des Unternehmens hervor: Demnach ist es in den Glencore-Minen zu 18 Todesfällen gekommen. Bei BHP Billiton, dem weltweit größten Rohstoffför-derer, sind im abgelaufenen Geschäftsjahr drei Menschen bei der Arbeit tödlich ver-unglückt, bei Rio Tinto sechs. Der Berg-baukonzern Xstrata, mit dem Glencore gerade fusioniert, kommt auch auf sechs Beschäftigte, die bei Arbeitsunfällen star-ben. Glencore hat auch im Vergleich zur Gesamtzahl der Beschäftigten die höchste Todesfallrate unter den weltweit führenden Minenbetreibern. Auf etwa 10 000 Mit-arbeiter kommen drei Todesfälle. Bei BHP Billiton liegt die Rate bei 0,6. Glencore be-treibt mehr Rohstoffförderprojekte als die Konkurrenten in Afrika und Zentralasien, wo die Zahl der Arbeitsunfälle in der Regel höher ausfällt als in anderen Regionen. Der Konzern hat sich zwar vorgenommen, für mehr Sicherheit zu sorgen, um Todesfälle zu vermeiden. Doch bislang gab es dabei keine Fortschritte. Auch für die Jahre 2009 und 2010 meldete Glencore jeweils 18 Unfälle mit tödlichem Ausgang. Glencore ist der weltweit größte Rohstoffhändler, der verschiedene Erze – darunter Zink, Kupfer und Nickel – auch selbst abbaut. Durch die Fusion mit Xstrata wird der neue Konzern im Geschäft mit der Roh-

stoffförderung eine noch größere Rolle spielen. Seit dem Börsengang im Frühjahr 2011 versucht Glencore, mit einem jähr-lich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht seinen Ruf aufzubessern. Denn Umwelt-schützer und Menschenrechtsorganisa-tionen kritisieren immer wieder, Glencore scheue auch vor Geschäften mit unde-mokratischen Regimen nicht zurück und kümmere sich nicht um Umweltschutz. So hat das Unternehmen auch im ver-gangenen Jahr wegen Verstößen gegen Umweltauflagen Strafen gezahlt. Laut Nachhaltigkeitsbericht waren 210 000 $ fällig. Das war zwar deutlich weniger als im Vorjahr, aber mehr, als etwa Xstrata zahlen musste. (HB v. 27.11.2012)

ERCOSPLAN feiert Doppeljubiläum

Die Unternehmensgruppe ERCOSPLAN begeht mit einem Festsymposium vom 8. bis zum 10. November 2012 ihr firmen-geschichtliches Doppeljubiläum. Mehr als 400 nationale und internationale Gäste, Partner und Geschäftsfreunde würdigen gemeinsam mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern in einem dreitägigen Programm die mehr als sechs Jahrzehnte lange Erfolgsgeschichte der Kali-Projek-tierung Made in Erfurt. Im Herbst 1952 begann die 60-jährige Erfolgsgeschichte der Unternehmensgruppe ERCOSPLAN mit der Gründung des Vorläufers, der VEB Zentrales Projektierungs- und Kons-truktionsbüro für die Kaliindustrie und den Nichterzbergbau (ZPK). Drei Jahre später ging das Kali-Ingenieurbüro Erfurt (KIB) daraus hervor. Seit 1956 war und ist das Unternehmen unter verschiedenen Firmie-rungen im eigens dafür gebauten Erfurter Bürogebäude an der Arnstädter Straße 28 tätig. Ein weiterer Meilenstein ist die Grün-dung der ERCOSPLAN Erfurter Consulting- und Planungsbüro GmbH im Sommer 1992 gewesen. Heute beschäftigt ERCOSPLAN weltweit mehr als 200 Mitarbeiter, davon die Hälfte an ihrem Geburtsort in der Landes-hauptstadt Erfurt. Die weltweit tätige Unter-nehmensgruppe ERCOSPLAN hat sich auf die Planung und Beratung von Projekten der Mineralsalzindustrie spezialisiert. (Nach Presse-Information v. 8.11.2012)

Bochum wächst wei-ter zum Geothermie-zentrum Europas

Der Standort Bochum entwickelt sich weiter zu dem Zentrum für die Geother-mieforschung in Europa. Mit der soeben gegründeten „Bochum Graduate School Applied Research on Enhanced Geother-mal Energy Systems (AGES)“ bündeln die

Ruhr-Universität Bochum (RUB) und die Hochschule Bochum (HBO) zudem ihre wissenschaftlichen Kräfte und ermöglichen herausragenden Absolventen beider Hoch-schulen die strukturierte Promotion auf einem Forschungsgebiet, dem weltweit eine große Bedeutung für die zukünftige Versorgung von Ballungsgebieten mit re-generativer Energie zugesprochen wird. Das Land NRW unterstützt die AGES mit rund 1,5 Mio. € in den nächsten drei Jahren aus dem Programm „NRW.Forschungs-kooperationen“. Die Graduiertenschule wird im ersten Schritt zehn Doktoranden aufnehmen; sie werden in neun Arbeits-gruppen von elf Professoren betreut. An beiden Hochschulen in Bochum beschäf-tigen sich seit vielen Jahren Arbeitsgruppen von Ingenieuren, Geo- und Gesellschafts-wissenschaftlern mit den unterschiedlichen Aspekten geothermaler Systeme. 2007 haben sie „GeothermieCampus Bochum“ gegründet, den sie zusammen mit der Stadt Bochum, dem Internationalen Geo-thermiezentrum und der rubitec, Gesell-schaft für Innovation und Technologie der Ruhr-Universität Bochum mbH, betreiben. Auf diesem errichtet die HBO gegenwärtig mit Mitteln des Landes NRW, der EU und der Industrie das „International Geothermal Center“, eine der größten Forschungsinfra-strukturen für die Geothermie in Europa. Zu ihr gehört unter anderem das ca. 50 km2 große bergrechtliche Erlaubnisfeld und in-situ-Labor „Zukunftsenergie“. Mit der neuen AGES sollen nun die grundlagen- und anwendungsbezogenen Arbeiten an der RUB und an der HBO weiter zusammen-geführt werden. Bereits jetzt gilt Bochum als Hochburg der Geothermieforschung. Die Stadt Bochum selbst hat sich – nicht erst mit der Ansiedlung des geothermischen Weltverbandes (International Geothermal Association – IGA) im Jahr 2011 – zur Geothermiestadt erklärt. (Nach Presse-Information v. 22.11.2012)

Not ist kein Makel

Es muss sich kein Ingenieur schämen, wenn er und seine Familie einmal in Not geraten. Egal, ob durch Krankheit oder Un-fall, durch Arbeitslosigkeit oder Insolvenz – jeden kann es treffen. Bedürftigkeit macht keine Unterschiede. Dem VDI angeschlos-sen ist die gemeinnützige VDI Ingenieurhilfe e.V. Diese Gesellschaft bietet Ingenieuren und deren Familien in Notlagen finanzielle Hilfe und Beratung an. Scheuen Sie sich nicht – sprechen Sie die ehrenamtlichen Vertrauensleute in den Bezirksvereinen an, wenn Sie sich in einer Notlage be-finden. Auch wenn Sie nicht Mitglied im VDI sind. Denn die Ingenieurhilfe hilft allen Ingenieuren. Und das schon seit 1894. Weitere Informationen im Internet unter www.vdi-ingenieurhilfe.de

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Erfolgreiches Fitnessprogramm für Baumaschinen

Bis eine Baumaschine für alle Zeiten ausrangiert wird, vergehen viele Jahr-zehnte. Bagger & Co. haben mehr als nur ein Leben. Dies gilt erst recht, wenn sie von Grund auf überholt und wieder fit gemacht werden. Mittels Rebuild, so der offizielle Name für das zertifizierte In-standsetzungsprogramm bei Caterpillar, können die Maschinen für eine weitere Einsatzdauer gerüstet werden. Einer, der auf diesem Gebiet zu Hause ist, ist Zeppelin. Der Vertriebs- und Servicepart-ner von Caterpillar hat zum 75. Mal eine Baumaschine einem Rebuild unterzogen und wurde für diese Leistung von seinem Exklusivpartner, dem weltweit größten Baumaschinen- und Motorenhersteller, ausgezeichnet. Konkret geht es um einen Cat Rohrverleger und einen Cat Scraper (Schürfzug), die zeitgleich in der Nieder-lassung Köln von den Servicemitarbeitern auf Vordermann gebracht wurden. 2003 haben Caterpillar und Zeppelin das Re-build-Programm in Deutschland auf den Weg gebracht. Seitdem wurden schon zahlreiche Kettendozer, große Radlader, Motorgrader, Schürfzüge, Müllverdichter und Muldenkipper einem Rebuild unter-zogen. Grundsätzlich werden zwei Arten der Instandsetzung angeboten: Die eine umfasst die komplette Maschine, die an-dere den Antriebsstrang, das heißt Motor, Getriebe, Wandler, Kühler, Achsen und Bremsen. Warum das Rebuild-Programm bislang so eingeschlagen hat, hat nicht zuletzt damit zu tun, dass es finanzielle Vorteile bringt. Der Kunde muss im Ver-gleich zu einer Neumaschine nicht so tief in die Tasche greifen, bekommt dafür aber ein praktisch neuwertiges Gerät mit ent-sprechender Garantie. Der Cat Rohrverleger 578 wird bei RWE im Braunkohletagebau Inden zum Verset-zen der Förderbänder eingesetzt. Für das Unternehmen war der Rebuild die einzige Möglichkeit, die Baumaschine weiter zu nutzen. In den letzten Jahren wurden

bereits zwei Rohrverleger vom Typ 589 in der Kölner Werkstatt flottgemacht. Die guten Erfahrungen waren ausschlagge-bend, erneut einen Rohrverleger, mit dem Baujahr 1993, in die bewährten Hände der Servicemitarbeiter zu geben. Ähnlich war es auch bei Breuer & Wasel. Das Unter-nehmen übernimmt für RWE im Tagebau anspruchsvolle Transportaufgaben mit Cat Scraper-Zugköpfen. In den letzten Jahren wurde zweimal das Modell 631D einem Rebuild und somit einer Verjüngungskur unterzogen – diesmal war es ein 651, Baujahr 1991, der von der Kölner Service-mannschaft für eine weitere Einsatzdauer gestärkt wurde (Abbildung 1). Die Maschine fungiert als eine Art Tieflader innerhalb des Tagebaus. Für beide Rebuild-Maßnahmen gilt: Bis die Maschinen zusammengebaut werden, fließen alle technischen Neue-rungen ein, die zwischenzeitlich Eingang in die Serienproduktion gefunden haben. Sämtliche Bauteile, ob Motor, Wasser-kühler, Getriebe, Achsen oder Drehmo-mentwandler haben die Servicemitarbeiter instand gesetzt. Alle Komponenten der Baumaschinen wurden exakt nach den strengen Vorgaben überprüft, die der Bau-maschinen-Hersteller Caterpillar für einen zertifizierten Rebuild vorgibt. Insgesamt wurden rund 7000 Bauteile gemäß den Richtlinien von Cat erneuert. Somit er-hielten RWE und Breuer & Wasel wieder einen Rohrverleger sowie Scraper, der mit einer Neumaschine vergleichbar ist. (Nach Presse-Information v. 16.11.2012)

Tenova completes contract for convey-or system at Lumwa-na Copper Mine

Tenova Mining & Minerals, Johannesburg, announced that its bulk materials handling and equipment company, Tenova TAKRAF Africa, formerly Bateman Engineered Technologies, has successfully executed its contract for the design, supply and installation of the conveyor system that feeds copper ore from the newly devel-oped Chimiwungo pit at Lumwana Copper Mine (LCM), to the existing process plant. LCM is an open-cast copper mine in the North West province of Zambia, situated 220 km west of the Copperbelt and 65 km west of the town of Solwezi. It is reported to be Africa‘s largest copper mine. With the development of the new Chimiwungo pit, LCM now has two operational mining pits, which have the capability of simulta-neously feeding ore to the existing process plant. Ore is already on the new belts, as mining at the copper project now moves out of the lower-grade material in the Malundwe pit, into the new Chimiwungo pit. Equinox Minerals, acquired by Barrick

Gold Corporation in July 2011, awarded the contract in April 2012. The scope of the contract included the design, supply, delivery, erection and commissioning of the conveyor system, which comprises a 300 m-long sacrificial conveyor, a 3.4 km-long overland conveyor and a long conveyor feeding the process plant, at a design capacity of 5140 t/h. The scope of work included all mechanical and structural equipment, including the transfer towers (Figure 2) and chutes, with Tenova TAKRAF Africa’s battery limit for the project end-ing at the interface at the top of the civil foundations. The ground profile which the overland conveyor had to cross, neces-sitated several special design features to ensure that belt tensions are maintained. Additionally, a river crossing also had to be negotiated on the longer overland con-veyor route. The steel structures and most of the mechanical equipment – pulleys, drives and belts – was sourced in South Africa and trucked to Zambia. The total project duration was 15 months. (Press Release, November 26, 2012)

ABB to optimize pro-ductivity, energy ef-ficiency for new coal mine in Australia

ABB has won an order worth $ 38 mill. to design, engineer and supply an integrated automation and electrification system for Anglo American’s new Grosvenor coal mine in Queensland on the east coast of Australia. The Grosvenor coal mine is expected to produce 5 mill. t/a of metal-lurgical coal for export markets over its projected life of 26 years. The new mine will feature a standard longwall design and will target the same coal seam as Anglo

Abb. 1: Für Transportaufgaben wieder gerüstet: Zugkopf des Scrapers samt Verbindung von Zugkopf und Tiefladerbett (Foto: Zeppelin)

Fig. 2: Transfer Tower

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American’s existing Moranbah North mine. The new mine is expected to start production in 2013 with commissioning of the longwall in 2016. ABB’s solution for the project will help the new mine operate at peak energy and production efficiency, while providing a reliable electrical sup-ply with less space required for the main substation. ABB’s delivery includes ABB’s Unigear ZS1 switchgear and space saving water-cooled multi-drive equipment for a smaller substation footprint that will result in a lower capital cost for the project. The customized solution will also use ABB’s System 800xA automation system to integrate and control all processes and power systems to enhance productivity. System 800xA is well-suited for compos-ite mining projects that realize engineering and operational cost savings with the integration of plant-wide process control and electrical power systems (Figure 3). ABB’s scope of supply also includes a 66 kV substation, power and distribution transformers, 15 modular pre-fabricated switchrooms equipped with medium-voltage switchgear along with intelligent low-voltage motor control centers, power quality systems and multi-drive variable speed drives. ABB will provide design, engineering, testing and project commissioning as well as other site ser-vices. Equipment delivery is scheduled to commence mid 2013. (Press Release, November 12, 2012)

Einsatz unter Tage: SCHOPF SFL 65

Seit Anfang März 2012 setzt die K+S KALI GmbH (Kassel) einen neuen Fahrlader der Firma SCHOPF SFL 65 (Nutzlast 6,5 t) als Sauberlader auf dem Standort Unter-breizbach (Thüringen) des Werkes Werra in vielfältigen Aufgabengebieten unter Tage ein. Eine Aufgabe besteht in der Aufnahme von Restsalzen aus den Abbaustrecken, die große Produktionsfahrlader (Nutz-lasten über 17 t) nicht restlos beseitigen können – daher die Bezeichnung Sauber-lader (Abbildung 4). Eine weitere Funktion besteht beim Fahrwegebau unter Tage in der Aufnahme und dem Abtransport von feinem Frässalz, das die Sohlenfräse hinterlassen hat, um Sohlenunebenheiten zu egalisieren. In Unterbreizbach wird der Fahrlader SFL 65 der Firma SCHOPF ebenso wie auf zwei weiteren Bergwerken des Unternehmens sehr geschätzt. Gut zwei Dutzend Geräte in der 6-Tonnen-Klasse sind bei der K+S KALI GmbH schon zum Teil seit Jahrzehnten im Einsatz. Der Fahrlader erfüllt bereits in der Standard-ausführung vollständig die bergrecht-lichen Bestimmungen. Zusätzlich zu der umfangreichen Serienausstattung wählte K+S die vollautomatische Gangschaltung, Schaufeldämpfung (smooth-ride-control), automatische Feuerlöschanlage, Schnell-wechsel-Schaufel und Gabelzinken für die Schnell-Wechselvorrichtung. Die vollauto-matische Gangschaltung bietet dem Fah-rer den Vorteil eines sehr bequemen Fah-rens. Der Bediener wird entlastet und der Motor in der optimalen Drehzahl bewegt. Gerade bei unebenen Bodenverhältnissen unter Tage bietet die Schaufelschwin-gungsdämpfung (smooth-ride-control) ein ruhiges, angenehmes Fahrverhalten. Im Weiteren werden durch die Dämpfung die tragenden Teile des Laders geschont und so eine lange Lebensdauer gewährleistet. Zudem profitieren alle Fahrer von der Schwimmstellung, welche im Fahrwege-bau genutzt wird um die Sohle abzuziehen. Mit den Anbaugeräten von SCHOPF ist der

SFL 65 bei unterschiedlichen Aufgaben bestens vorbereitet. Mit dem optionalen Schnellwechsel-System ist der Lader flexibel auch als Räumfahrzeug, Stapler oder sogar als Betonmischer einsetzbar.

Neben anderen wichtigen und erprobten Neuerungen ist der schadstoffarme Die-selmotor jüngster Generation im Einsatz. Bereits die Vorgängermodelle sorgten mit Nieder-Emissionsmotoren und einem effektiven Motormanagement für ein reines Klima unter Tage und erfüllten sogar ohne Abgasnachbehandlung die behördlichen Bestimmungen zur Luftreinhaltung. Aber der Stand der Technik – und damit auto-matisch eine Vorgabe der Bergbehörde – ist für Baumaschinen dieser Leistungsklas-se heute die Emissionsrichtlinie Stufe IIIB (Europa). Der wassergekühlte Deutz TCD 6.1 6-Zylinder-Turbodiesel im SCHOPF SFL 65 erfüllt diese Richtlinie durch seinen selbst regenerierenden DVERT®-Partikelfilter (DPF). Der Stufe-IIIB-Motor benötigt weniger Kraftstoffverbrauch als ein IIIA-Motor. Außerdem erreicht er einen stärkeren Drehmomentanstieg sowie ein besseres Ansprechverhalten und das alles unter den rauen Einsatzbedingungen un-ter Tage. Bei SCHOPF werden Fahrlader nach dem KISS (Keep It Strictly Simple) Prinzip konstruiert, nämlich „konsequent einfach“. SCHOPF Fahrlader zeichnen sich vor allem durch ihre einfache Bauweise, Wartungsfreundlichkeit durch die guten Zugangsmöglichkeiten zu den verschie-denen Komponenten sowie die Einfachheit der Elektrik und Hydraulik aus. Separate Hydraulikölkühlkreisläufe für Bremsen, Motorkühler und hydraulische Funktionen halten die Temperatur des Hydrauliköls niedrig und garantieren dadurch geringere Lebenszykluskosten. Die speziell für den Einsatz im Tunnel- und Bergbau ausgeleg-te Fahrerkabine ermöglicht hervorragende Übersicht, Komfort sowie ein modernes, ergonomisches Design. (Presse-Informa-tion, Oktober 2012)

Metso‘s building largest high-pressure grinding roll

Metso is set to provide an HRC-3000 for Freeport-McMoRan Copper & Gold’s Morenci copper mine in Arizona, USA. This HRC(TM), which will be the world’s largest machine of its kind, is Metso’s new con-cept in high pressure grinding roll (HPGR) technology (Figure 5). The HRC-3000 will perform tertiary crushing in the comminu-tion circuit, which includes crushers and ball mills (also supplied by Metso) and will provide a highly efficient solution for this application. Over 8000 hours of test-ing including 4000 hours in a pilot plant operating at Morenci have proven the

Fig. 3: Control room design with System 800xA Extended Operator Work- place (EOW)

Abb. 4: SCHOPF Untertage Fahrlader SFL 65 bei der K+S KALI GmbH im Gruben-betrieb Unterbreiz-bach

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design and efficiency of the HRC. Metso’s patented arch frame creates an even gap setting across the width of the tires, limit-ing skewing that results in downtime for mining operations. This anti-skewing arch frame also prevents damage to the roller bearings (caused by misalignment) that often occurs with the traditional HPGR design. Used in place of spring-loaded cheek plates, flanges help maintain even pressure while crushing ore. This even pressure minimizes the amount of material that bypasses the crushing zone, enabling greater circuit capacity and increasing overall crushing efficiency. Addition of the flanges also distributes even wear on the surface of the tires, providing an increased life for the machine’s most significant wear part. The above design changes were implemented precisely for the type of application in which the HRC-3000, scheduled to be online by early 2014, will be operating: high-tonnage tertiary crushing of hard rock. And the incentive for operators – thanks to improvements in efficiency at increased throughput – is cost savings. (Press Release, November 14, 2012)

sels for optimized charging of a full drill pattern with fixed carrier positioning. The ANOL CC charging vessels are available in volumes of 300, 500, 750 or 1000 l. The heavy-duty carrier has articulated frame steering and 4-wheel drive, giving it high flexibility and maneuverability through the small turning radius of narrow drifts. It may be equipped with diesel or electric hydraulics. The operator is provided with a well-protected FOPS-II approved canopy or cabin, and a comfortable seat with arm-rests. A passenger seat is also standard. (Press Release, October 4, 2012)

Elektronisches Über-wachungssystem von ContiTech erhöht Fördergurt- sicherheit

Längsschlitze in Fördergurten können teuer werden. Vor allem im Bergbau, in der Holzverarbeitung oder in Recy-clinganlagen gelangen immer wieder scharfkantige Gegenstände mit dem Schüttgut auf den Fördergurt. Wenn sie beim Beladen unglücklich aufkommen, können sie sich verhaken und so den laufenden Fördergurt der Länge nach aufschlitzen. Im schlimmsten Fall droht ein Totalschaden. Mehr Sicherheit vor Ausfällen und teuren Reparaturen bietet das neue elektronische Überwachungs-system Conti®Protect Belt Rip Detection (Abbildung 7), das seit kurzem auf dem Markt erhältlich ist. Es erkennt Längs-schlitze in Fördergurten frühzeitig, hält

Schäden gering und senkt zugleich das Unfallrisiko. So können die Fördergurte länger genutzt werden. Für die Überwa-chung sind sogenannte Leiterschleifen in den Fördergurt einvulkanisiert. Diese Schleifen übertragen ein hochfrequentes Signal zwischen einem Sender und einem Empfänger. Wird eine Schleife zerstört, fällt das Signal auf der Empfängerseite aus. Die Anlagensteuerung stoppt den Gurtförderer automatisch. Wie lange die Anlage braucht, um bei einem Nothalt zum Stehen zu kommen, ist entscheidend für den Abstand zwischen den Leiterschlei-fen, der zwischen 20 und 50 m variieren kann. Bei einer ersten Lernfahrt werden diese Abstände vom System erkannt und gespeichert. Das neue Überwachungs-system überzeugt außerdem durch eine einfache Handhabung. Alle Signalabläufe lassen sich elektronisch abrufen, sodass im Bedarfsfall auf die Qualität der Schleifen geschlossen werden kann. Eine Ether-net-Anbindung ermöglicht es, dass das System über PC und über das Internet gesteuert werden kann. Bei vielen Anla-gen können sich die ContiTech Experten auf Wunsch zur Fernwartung auf das System schalten. Alle Komponenten von Conti®Protect Belt Rip Detection zeichnen sich durch hohe Robustheit aus und ent-sprechen somit den Anforderungen im Bergbau und in der Schüttgutindustrie. (Presse-Information, November 2012)

Armstrong Coal secures Caterpillar equipment for Kentucky coal mine

Armstrong Coal, a subsidiary of Armstrong Energy, is installing the first full fleet of Caterpillar (Cat) room-and-pillar coal min-ing equipment at its new Lewis Creek underground mine in Kentucky. Armstrong secured 24 machines from Whayne Sup-ply, a dealer in Cat equipment. The fleet comprises four Cat CM235 Continuous Miners (Figure 8) with face haulers, roof bolters, scoops and feeder breakers. Final delivery of the new equipment is expected to complete in early 2013 and will be put

Fig. 5: Metso HRC

Abb. 7: Die Sendereinheit und der Umdre-hungszähler geben ihre Messdaten an die Zentraleinheit weiter – so werden Gurtschäden frühzeitig erkannt (Grafik: ContiTech)

Fig. 6: Atlas Copco’s new ANFO charging truck, the Chargetec UV2

Atlas Copco ANFO charging truck debuts at MINExpo

Atlas Copco launched its new multi-directional ANFO (ammonium nitrate/fuel oil explosive) charging truck, the Chargetec UV2, at MINExpo in Las Vegas (Figure 6). The Chargetec UV2 has a high speed charging capacity of 130 kg/min with high density. This model is the latest generation of charging trucks originally developed by the underground products division of GIA Industri AB, acquired by Atlas Copco in the first quarter of 2012. The single-boom truck is equipped with one or two ves-

Industry

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into service as it arrives. Lewis Creek mines the 50-inch thick West Kentucky No. 9 Seam. Targeted sales of clean coal from the mine are 800,000 to 900,000 t/a. (Press Release, November 8, 2012)

Aumund bucket elevators and trough chain conveyors for the Russian potash industry

Good news for the division Minerals & Mining at Aumund Fördertechnik GmbH: EuroChem Volgakaliy LLC placed the order with the German bulk materials handling specialists for the supply of central chain bucket elevators and twin-strand trough chain conveyors for the Gremyachinskoye Potash Project in Kotelnikovo. Euro-Chem is the largest Russian producer of fertilizers. According to their own data, EuroChem qualifies as one of the three largest fertilizer producers in Europe and among the top ten worldwide. EuroChem target to become one of the world’s larg-est producers of fertilizers within the next five years. At the end of 2012 Aumund will deliver three twin-strand trough chain conveyors featuring centre distances of

10 m to 33 m and discharge capacities of 180 t/h to 360 t/h as well as three central chain bucket elevators (Figure 9) with a conveying capacity of 180 t/h each. EuroChem is thus placing its confidence in Aumund’s central chain bucket eleva-tors for continuous-operation transport of potash (material temperatures from 30 °C to 150 °C) from drying to granulation. With over 15,000 reference installations world-wide in all industrial sectors, especially in the worldwide cement industry, Aumund leads in the field of conveying technology for abrasive and hot bulk materials. (Press Release, October 2012)

GE to develop enhanced sensing capabilities for underground CO2 storage wells

Global Research has signed a contract with the National Energy Technology Laboratory (NETL), part of the U.S. De-partment of Energy (DOE) national labora-tory system, to build a multi-point sensing system to monitor carbon dioxide injected into geothermal containment wells. The use of these cavities, which extend 1 to 2 km below the surface of the Earth, is being explored by the federal government and power producers as an option for the long-term storage of CO2. Carbon dioxide emitted from the combustion of fossil fuels has long been an environmental concern. It represents 84 % of U.S. greenhouse gases, according to a 2010 analysis by the U.S. Environmental Protection Agency. Carbon capture and sequestration of high-ly pressurized CO2 in underground wells is viewed as a promising alternative to the release of CO2 gas into the atmosphere. Highly accurate monitoring, verification, and accounting are critically important to ensure that CO2 pumped underground is confined to the potentially porous or fractured rock that contains each well. Currently, GE is testing a fiber optic cable with a sensor that can measure tempera-ture and pressure at a single point inside the well (Figure 10). Readings from that pressure sensor have been calibrated to an accuracy of ±0.1 %. This follow-up project would add a yet-to-be-determined number of additional sensors along the length of a multi-kilometer cable, enabling engineers to track the disbursement and movement of CO2 within the sequestration well with even greater precision. “Our goal is to develop an incredibly resilient cable and sensor system that can withstand an extremely harsh environment for an extended period of time – temperatures as hot as 250 °C and pressures topping 10,000 psi,” said Dr. William Challener,

Principal Investigator and Physicist in the Photonics Lab at GE Global Research. “The work is very challenging. We have already developed a single sensor system that can tolerate temperatures as high as 374 °C and 3000 psi for short periods. Now, we’ll leverage that knowledge to build a package that is even more robust and that can be multiplexed along the cable.” Another key component of the project is wireless communication. GE scientists will develop a remote monitor-ing system capable of activating and operating the sensors from an off-site control room. “The end-goal is to ensure confidence in the long term stability of CO2 sequestration sites,” said Challener. “We believe the fiber optic cable and sensing system we’re tasked with fabricating will help make that goal a reality.” Work on the two-year joint venture between GE Global Research and NETL is slated to get underway in January, 2013. (Business Wire, October 4, 2012)

Service project for open-cast mining in Mexico

Minera Peñasquito S.A. de C.V., a Mexi-can mining company, has engaged Sie-mens to operate and maintain their crush-ing & conveying systems for five years. The Siemens Customer Services Division will perform all the services and also pro-vide the personnel and equipment. The order has an estimated value of around 40 mill. €, but is based on the output of the plant. Siemens has already supplied equipment and performed maintenance tasks in the past for this open-cast mine, the largest one in Mexico. As of now, Siemens is responsible for the round-the-clock operation and maintenance of the InPit crushing and conveying system at Minera Peñasquito (Figure 11). In this environmentally friendly process, sizer stations break up the overburden near the extraction site. This shortens the distance it has to be transported by heavy-duty trucks, and consequently reduces both

Fig. 8: Cat CM235 Continuous Miner in coal mine (Photo: Caterpillar)

Fig. 9: Central chain

Fig. 10: The CO2 sensor will be spliced into a fiber optic cable to monitor underground CO2 sequestration cavities (Photo: Business Wire)

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energy consumption and CO2 emissions. Overland conveyors then transport the crushed overburden several kilometers to waste stacking systems, which dump the overburden. Siemens uses a computer-aided maintenance system to increase the availability and reliability of the sys-tems. The scope of services also includes round-the-clock repairs, as well as stock and spare part management. Minera Peñasquito is a subsidiary company of Goldcorp Inc., Vancouver, Canada. The mine is located in the Mexican State of Zacatecas. Gold, silver, lead and zinc have been extracted from this mine since 2006. (Press Release, October 8, 2012)

Fig. 11: Part of the convey-ing systems at Minera Peñasquito S.A. (Photo: Gold-corp. Inc.)

Personals

Die Mitgliederversammlung des Bundes-verbands der Deutschen Industrie (BDI) hat den bisherigen Vizepräsidenten Ulrich Grillo in geheimer Abstimmung zum BDI-Präsidenten gewählt. Grillo tritt am 1. Ja-nuar 2013 die Nachfolge von Hans-Peter Keitel an, dessen Amtszeit endet. Grillo war seit 2006 Präsident der Wirtschafts-Vereinigung Metalle (WVM) und seit 2011 Vizepräsident des BDI. Keitel ist seit dem 1. Januar 2009 Präsident des industriellen Dachverbands. Er wird nach Ablauf seiner Amtszeit satzungsgemäß Vizepräsident des BDI. (HB v. 27.11.2012)

Anglo American plc announces that Cyn-thia Carroll has decided to step down as Chief Executive, with the Board’s agree-ment. Cynthia will remain in her post until a successor has been appointed and an appropriate transition has taken place. Cynthia Carroll was appointed to the Anglo American Board in January 2007 and formally took over as Chief Executive in March of that year. In addition to her executive role, Cynthia is the Chairman of Anglo American Platinum and of De Beers and she will also relinquish those roles

when she steps down as Chief Execu-tive of Anglo American. (Press Release, October 26, 2012)

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler, hat zum 15. Oktober 2012 im Einvernehmen mit dem Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble, für die Bundesregie-rung drei neue Mitglieder des Kuratoriums der RAG-Stiftung benannt. Zukünftig werden dem Gremium für den Bund der ehemalige Vorstandsvorsitzende der E.ON Ruhrgas AG, Dr. Burckhard Bergmann, der ehemalige Vorstandsvorsitzende der RWE AG, Dr. Jürgen Großmann, sowie der Rektor der Handelshochschule Leipzig und Staatsminister a.D., Prof. Dr. Andreas Pinkwart, angehören. (Presse-Information v. 19.10.2012)

Am 3. September 2012 wurde der „Deut-scher Schüttgut-Industrie Verband“ in Walluf gegründet. Von der Gründungs-versammlung wurde der Unternehmer Stefan Penno von der Fa. Rembe zum ersten Vorsitzenden, Hans-Michael Hengl von Martin Engineering GmbH zu seinem Stellvertreter gewählt. Weiter gehören dem Vorstand an: Jochen Baumgartner, Bulk Media, Stefan Zöbisch, Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG und Wolfram Kreisel, Kreisel GmbH & Co KG. (Presse-Information v. 1.10.2012)

Der Unternehmer Bernhard Reiling wurde auf der diesjährigen Jahrestagung des bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. in Dresden zum neuen bvse-Präsident gewählt und über-nahm das Amt von Burkhard Landers, der nach sechs Jahren erfolgreicher Arbeit zwar nicht mehr kandidierte, aber zum Ehrenpräsidenten des Verbandes gewählt wurde. (europaticker v. 30.10.2012)

Konrad Schied wurde zum neuen Ver-triebsleiter der Bell Equipment (Deutsch-land) GmbH mit Hauptsitz in Alsfeld er-nannt. Er leitet fortan den Verkauf, Service und den kaufmännischen Bereich der deutschen Niederlassung des internatio-nalen Muldenkipper-Herstellers. Schied

komplettiert damit die erweiterte Bell-Geschäftsleitung mit Andreas Heinrich, Leiter des Europäischen Bell-Logistikzen-trums (ELC), und André Krings, Produk-tionsleiter der Bell-Produktion Eisenach. (Presse-Information v. 19.10.2012)

Der Helmuth-Burckhardt-Preis 2012 der Vereinigung Rohstoffe und Bergbau (VRB) geht an den jungen Diplom-Wirtschafts-ingenieur Robert Ritter aus Görlitz. Der Fachspitzenverband des deutschen Bergbaus sprach dem Jungakademiker anlässlich der Mitgliederversammlung am 27. September 2012 in Berlin den Preis zu. Der Burckhardt-Preis wird seit 1971 jähr-lich für hervorragende Examensleistungen im Rahmen der Diplom-Hauptprüfung in der Studienrichtung Bergbau oder der Großen Staatsprüfung verliehen. Robert Ritter hat sein Studium im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen, Vertiefungs-richtung Rohstoffe und Rohstoffgewin-nung, der TU Bergakademie Freiberg in elf Semestern mit sehr guten Leistungen abgeschlossen. Aus dem Auslandsprak-tikum bei BHP Billiton Iron Ore in Perth, Australien, ergab sich seine Diplomarbeit zum Thema „Technical and Economical Comparison of Conventional Truck Hau-lage and In-Pit Crushing and Conveying Systems“. Die Arbeit wurde mit sehr gut benotet. Als Bergbaubeflissener hat Rit-ter die heimische Rohstoffgewinnung in Deutschland insbesondere am Beispiel der Braunkohlengewinnung im Tagebau kennengelernt. Eine Reihe von Auslands-praktika während des Studiums führte ihn nach Australien, Spanien und nach Kanada. Darüber hinaus verbrachte er zwei Auslandssemester an Universitäten in Kanada, Spitzbergen und Australien. (Presse-Information v. 8.10.2012)

The Nordic Exploration Award 2012 is awarded to Anglo American geologist Jim Coppard for:

• significantcontribution to the renais-sance of exploration and mining in the Nordic region;

• recognisinganddevelopingtheIOCGmodel within the Kiruna District, Swe-den;

• hisdiscoveryoftheRakkurijärvicop-per-gold deposit in Northern Sweden;

• his discovery of the Sakatti copper-nickel-PGE deposit in Northern Fin-land.

Jim’s main expertise and passion for ex-ploration is in the Fennoscandian region where he has been focused for the last 22 years. The Nordic Exploration Award is sponsored by Raw Materials Group and honors outstanding achievement, accomplishment and service to the Nor-dic exploration industry. (Press Release, November 26, 2012)

Industry /Personals

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6Lignite Mining

1 Introduction – The Lusatian mining area today In 2011, the raw lignite production of the currently active opencast mines amounting to about 59.8 mill. t reached the production level of the early nineties of the last century. Since 1993, such a high quantity of this most important domestic energy source has not been produced in the easternmost mining area of Germany. This is over 2 mill. t of raw lignite more than in 2010 and in the current year the production will be considerably higher than 61 mill. t. The power generation of the Lusatian power plant sites Jänschwalde, Schwarze Pumpe and Boxberg increased clearly to approx. 47 TWh compared to the previous year and also the sales of re-fining products developed well and increased to approx. 2 mill. t.

A number of large-scale projects symbolises this development. In the northern part of the mining area it is for example the re-diver-sion of the “Malxe“ and the commissioning of the Jänschwalde II disposal site and in the central part that means in Welzow-Süd it is among others the installation of the Welzow sealing wall.

For the Saxon part of the mining area the diversion of river course of “Weißer Schöps”, the commissioning of the power plant unit Boxberg R and the completion of the measures for continuing the coal production in the Reichwalde opencast mine are worth mentioning at this point. Also the installation of the Reichwalde sealing wall provides an example of this development.

These are five recent large-scale projects that are part of the in-novative overall concept of long-term lignite mining in the Lusatian mining area and are described in more detail in the section below.

1 Einleitung – das Lausitzer Revier heuteMit rd. 59,8 Mio. t erreichte im Jahr 2011 die Rohbraunkohle-förderung der heute aktiven Tagebaue des Lausitzer Reviers das Förderniveau zu Beginn der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Seit 1993 wurde nicht mehr eine so große Menge dieses wichtigsten heimischen Energieträgers im östlichsten Revier Deutschlands gefördert. Das sind über 2 Mio. t Rohbraunkohle mehr als 2010 und im laufenden Jahr wird die Förderung erheblich über 61 Mio. t liegen. Die Stromerzeugung der Lausitzer Kraft-werksstandorte Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg legte dabei mit rd. 47 TWh gegenüber dem Vorjahr ebenfalls deutlich zu und auch der Absatz von Veredlungsprodukten ent-wickelte sich mit einem Anstieg auf rd. 2 Mio. t gut.

Eine Reihe ausgewählter Großprojekte steht beispielhaft für diese kontinuierliche Entwicklung. Im nördlichen Teil des Reviers sind es die Rückverlegung der Malxe und die Inbetriebnahme des Depots Jänschwalde II und im mittleren Teil, d.h. in Welzow-Süd ist es u.a. die Errichtung der Dichtwand Welzow.

Für den sächsischen Teil des Reviers sollen an dieser Stelle die Umverlegung des Flusslaufs des „Weißen Schöps“, die Inbetrieb-nahme des Kraftwerksblockes Boxberg R und der Abschluss der Maßnahmen zur Weiterführung der Kohleförderung aus dem Tage-bau Reichwalde genannt sein. Auch die Errichtung der Dichtwand Reichwalde ist ein Beispiel dieser Entwicklung.

Fünf Großprojekte der jüngsten Zeit, die Teil des innovativen Ge-samtkonzeptes der langfristigen Braunkohlengewinnung im Lau-sitzer Revier sind, werden im folgenden Abschnitt näher erläutert.

2 Die Entwicklung des Lausitzer Reviers am Beispiel ausgewählter GroßprojekteAm 10. November des vergangenen Jahres begannen auf der Innenkippe des Tagebaus Jänschwalde die Bauarbeiten zur Rück-verlegung der Malxe auf einer Länge von rd. 6 km. Der „neue“ Flusslauf wird mit einem beträchtlichen Einschnitt die Abraum-förderbrückenkippe überwinden, weiter über die Innenkippe des Tagebaus Jänschwalde führen und nordwestlich davon in den Altlauf der Malxe münden. Damit wird erstmalig ein Flussbett auf Kippengelände vollständig neu gestaltet. Wesentlicher Eckpunkt des Projektes ist die Stabilisierung des Untergrundes durch geziel-te Rütteldruckverdichtung. Diese Arbeiten begannen im Frühjahr 2012 und werden sich bis ca. 2020 fortsetzen.

Zur langfristigen Deponierung von Kraftwerksreststoffen des Kraftwerkes Jänschwalde wurde die Errichtung des Depots

Dipl.-Ing. UWE GRoSSER,Vattenfall Europe Mining & Generation, PL-MT, An der Heide, 03130 Spremberg-Schwarze Pumpe, GermanyTel. +49 (0) 35646-95000e-mail: [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) WoLFGANG KETZMER, Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP1, Vom-Stein-Straße 39, 03050 Cottbus, Germany Tel. +49 (0) 355-2887-2061, Fax +49 (0) 355-2887-2292 e-mail: [email protected]

Dipl.-Ing. (FH) FRANK NAKoNZ,Vattenfall Europe Mining AG, PL-PPP5, Vom-Stein-Str. 39, 03050 Cottbus, GermanyTel. +49 (0) 355-2887-2576e-mail: [email protected]

Welzow-Süd opencast mine – Part of the mining area’s future

Der Tagebau Welzow-Süd – Teil der Zukunft des Reviers

Uwe Grosser, wolfGanG Ketzmer, franK naKonz, Germany

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6Mining Law

Carbon Capture and Storage (CCS) is seen as a very promising technology by the EU Commission to combat climate change. Yet, the progress made in the testing and implementation of CCS in Eu-rope is insufficient so far. Recently, the German legislator passed – in the second attempt – a specific legal framework for CCS, the Act on storage of carbon dioxide (Kohlendioxid-Speicherungsgesetz, KSpG). However, resistance in Germany – the pretended model country in matters of climate change policy – against the under-ground storage of CO2 remains strong. Correspondingly, the scope of the new “CCS-Act” is restricted. This article outlines the main elements of the law. This is also particularly interesting because the KSpG is a special and “modern” mining law in comparison to the Federal Mining Act (Bundesberggesetz), which has often been criticised to be outdated.

1 IntroductionFor approx. 20 years the EU has been promoting research, devel-opment and demonstration of technologies for the sequestration and underground storage of CO2, as these could substantially contribute to the reduction of carbon emissions. Obviously, the Europe’s climate change targets are ambitious: The EU has com-mitted to cut its greenhouse gas emissions to 20 % below the level of 1990 by 2020. Yet, one cornerstone of the EU climate change strategy – the use of CCS for reducing CO2 emissions from power plants and industrial facilities – risks to break away. Originally, the EU aimed to have up to 12 CCS demonstration projects in operation until 2015, but in particular those planned in Germany, Poland, Italy and Spain did not sufficiently progress so far. Pointing to the legal insecurity regarding CCS, Vattenfall entirely cancelled the projected demonstration plant in Jänschwalde (Brandenburg/Germany) in December 2011. There are currently no comparable projects ongoing in Germany. Thus, Europe and Germany risk dropping behind in the worldwide competition on technological leadership in CCS matters: CCS technologies are presently be-ing tested and implemented, for example, in Australia, Canada, the US and China – also independently from the Enhanced Oil or Enhanced Gas Recovery technologies, where CO2 injections into the subsurface are used to increase the production rates of natural oil and gas deposits.

Die EU-Kommission hat im Kampf gegen den Klimawandel große Hoffnung in die CCS-Technologie gesetzt. Die Erprobung und Um-setzung von CCS kommt in Europa bisher aber nur schleppend voran. Der deutsche Gesetzgeber hat im zweiten Anlauf nun zu-mindest eine eigene Rechtsgrundlage für CCS geschaffen – das Kohlendioxid-Speicherungsgesetz (KSpG). Doch die Vorbehalte gegen die Verpressung von CO2 im Untergrund sind im ver-meintlichen klimapolitischen Musterland Deutschland erheblich. Entsprechend eingeschränkt ist der Anwendungsbereich des nun vorliegenden „CCS-Gesetzes“. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die wesentlichen Aspekte des KSpG, dessen Regelungen auch im Vergleich zum oft als veraltet kritisierten Bundesberg-gesetz interessant sind.

1 EinführungSeit etwa 20 Jahren fördert die EU – nicht zuletzt finanziell – die Erforschung, Entwicklung und Demonstration von Technologien zur Abscheidung und unterirdischen Speicherung von Kohlen-dioxid (Carbon Capture and Storage), da diese einen wichtigen Beitrag zur Verringerung von CO2-Emissionen leisten könnten. Denn die Ziele der EU-Klimapolitik sind ehrgeizig: Bis 2020 sollen die Treibhausgasemissionen um 20 % im Vergleich zum Stand von 1990 gesenkt werden. Einer der Eckpfeiler der Europäischen Klimastrategie – die Nutzung von CCS zur Reduzierung von CO2-Emissionen von Kraftwerken und Industrieanlagen – droht jedoch wegzubrechen. Von den bis zu 12 CCS-Demonstrationsprojekten, die in Europa bis 2015 verwirklicht werden sollen, kommen ins-besondere diejenigen in Deutschland, Polen, Italien und Spanien nicht voran. Das geplante Projekt für ein Demonstrationskraftwerk in Jänschwalde (Brandenburg) wurde vom Vorhabenträger Vat-tenfall im Dezember 2011 mit Verweis auf die mangelnde Rechts-sicherheit eingestellt. Vergleichbare Vorhaben sind in Deutschland derzeit nicht geplant. Europa – und Deutschland – drohen daher auch im Wettbewerb um die Technologieführerschaft in Sachen CCS gegenüber anderen Regionen der Welt zurückzufallen. So werden CCS-Techniken z.B. in Australien, Kanada, den USA und China getestet und angewendet – auch unabhängig von den sog. Enhanced Oil bzw. Enhanced Gas Recovery-Techniken, bei denen CO2 zur Steigerung der Förderraten von Erdöl- und Erdgaslager-stätten in den Untergrund verpresst wird. In Deutschland über-wiegt bislang die Sorge vor den Risiken für Mensch und Umwelt, die bislang noch nicht umfassend untersucht worden sind. Hinzu kommt, dass im dicht besiedelten Bundesgebiet auch andere Nut-zungen des Untergrunds wie die unterirdische Gasspeicherung, die Tiefe Geothermie oder die Aufsuchung von unkonventionellem Erdgas in letzter Zeit im Vordringen sind und mit ihrem Bedarf an geeigneten Standorten in Konkurrenz zu CCS treten können. Zumindest den Einwand mangelnder Rechtssicherheit hat der

Dr. BETTINA ENDERlE,Allen & Overy llP, Haus am OpernTurm, Bockenheimer landstraße 2, 60306 Frankfurt am Main, Germany Tel. +49 (0) 69-2648-5628e-mail: [email protected]

The new Act on CCS – a “special mining law” for a controversial bridging technology

Das neue CCS-Gesetz – ein „Sonderbergrecht“ für eine umstrittene Brückentechnologie

Bettina enderle, Germany

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6Mechanical + Electrical Engineering

1 IntroductionRWE Power, Germany‘s largest power producer and a leading company in the field of energy feedstock production, is operat-ing lignite-fired power plants with a total gross capacity of some 11,000 MW in the Rhenish lignite mining area. RWE Power AG mines up to 100 million tons of lignite per year in the Hambach, Garzweiler and Inden opencast mines. Some 90 % of the lignite is used to generate electricity, while the remaining share is upgraded to briquettes, pulverized lignite, fluidized-bed lignite and coke. The lignite and the overburden above it are extracted in opencast mines with large-scale, mobile machinery and continuous mining and materials handling equipment. The hallmarks of this technol-ogy are bucket-wheel excavators, belt conveyors and spreaders.

The hoist winch drives of the bucket-wheel excavators and spread-ers, which are used to lift and lower the bucket-wheel boom by hoist ropes, are subjected to dynamic loads. Changes in the mining process recently led to an increase in the share of selective extrac-tion of lignite and intercalations such as clay and ironstone and to significantly altered load spectra for all hoist winch components.

1.1 Bucket-wheel boom hoist ropes

1.1.1 Use of hoist ropes

The hoist ropes used on the main mine equipment (Figure 1), with individual lengths between 150 m and 1120 m, have a total length of approx. 62 km and a total weight of approx. 900 t. Ad-ditionally, wire ropes are used on the main mine equipment for the loading conveyor, operator cabin, and counterweight traversing and shunting hoist winches, as well as a considerable number of crane ropes.

Until the middle of the 1980s, 25 different rope designs (Table 1) – with diameters between 46 mm and 75 mm – were used for bucket-wheel boom hoist ropes. The average service life of ap-

1 EinleitungDas Unternehmen RWE Power, der größte Stromerzeuger in Deutschland und ein führendes Unternehmen in der Energie-rohstoffgewinnung, betreibt im Rheinischen Braunkohlenrevier Braunkohlenkraftwerke mit einer Gesamtbruttoleistung von rund 11 000 MW. Die Braunkohlenförderung der RWE Power AG aus den Tagebauen Hambach, Garzweiler und Inden liegt bei bis zu 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Rund 90 % der Braunkohle werden zur Stromerzeugung eingesetzt, die übrige Menge wird zu Briketts, Braunkohlenstaub, Wirbelschichtkohle und Koks veredelt. Die Gewinnung der Braunkohle und des sie überlagernden Abraums erfolgt im offenen Tagebau mit großen, mobilen Geräteeinheiten und einer kontinuierlichen Gewinnungs- und Fördertechnik. Mar-kenzeichen dieser Technik sind Schaufelradbagger, Bandförder-anlagen und Absetzer.

Die Hubwindenantriebe der Schaufelradbagger und Absetzer, mit denen die Ausleger mittels Hubwindenseilen gehoben und ge-senkt werden, sind mit dynamischen Belastungen beaufschlagt. Änderungen der Gewinnungsabläufe haben in der jüngeren Ver-gangenheit den Anteil der selektiven Gewinnung von Braunkohle und Einlagerungen wie Ton und Eisenstein erhöht und zu deutlich geänderten Belastungskollektiven für alle Hubwindenkomponen-ten geführt.

1.1 Schaufelradausleger-Hubwindenseile

1.1.1 Einsatz von Hubwindenseilen

Die im Einsatz aufliegenden Hubwindenseile auf den Großgeräten (Abbildung 1) mit Einzellängen von 150 m bis 1120 m ergeben eine Gesamtlänge von ca. 62 km und ein Gesamtgewicht von ca. 900 t. Zusätzlich werden auf den Großgeräten Drahtseile für Be-ladeband-, Führerhaus-, Ballastverfahr- und Verschiebehubwinden eingesetzt sowie eine erhebliche Anzahl an Kranseilen.

Bis Mitte der 80er-Jahre wurden 25 unterschiedliche Seilkons-truktionen (Tabelle 1) bei Schaufelradausleger-Hubwindenseilen im Durchmesserbereich 46 mm bis 75 mm eingesetzt. Die mittleren Aufliegezeiten von ca. 4½ Jahren waren sehr unbefriedigend. Durch Festlegung der Seilkonstruktion und kontinuierliche Ver-besserungsprozesse konnte die mittlere Aufliegezeit bis heute auf >6 Jahre erhöht werden.

Zu den kontinuierlichen Verbesserungsprozessen zählen die Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen und die optimale An-passung von Seilnenndurchmesser und Seilrollenrillenradius. Die Optimierungen der Drahtseilkonstruktionen wurden in Zusammen-arbeit mit den Drahtseilherstellern durchgeführt.

Development, use, examination and testing of hoist and guy ropes for main mine equipment

Entwicklung, Einsatz, Untersuchung und Prüfung von Hubwinden- und Abspannseilen an Tagebaugroßgeräten

Bruno van den Heuvel, Karl engelBert tHeißen, germany

Dr.-Ing. BRUnO VAn DEn HEUVEl,RWE Power AG, Frechener Str. 12, 50226 Frechen, GermanyTel. +49 (0) 2234-935-69800, Fax: +49 (0) 2234-935-69888e-mail: [email protected]

Ing. KARl EnGElBERT THEIßEn,Ritterspornweg 6, 50129 Bergheim, GermanyTel. +49 (0) [email protected]

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6Mechanical + Electrical Engineering

1 IntroductionPrimary resistances exist in long belt conveyors which can be estimated either via standard, general procedures or, more pre-cisely, with the help of individual resistance procedures [4-6]. Due to substantial simplifications, the general procedure (DIN 221010) does not offer the possibility of examining the impact of all relevant factors on a belt conveyor systems’ resistance to motion. With advanced calculations, which seek to find an energy saving so-lution, the individual resistance procedure is more suitable (EDP system QNK-TT). This procedure considers the impact of both the constructional design and the operating parameters of the conveyor system as well as the characteristic properties of the conveyed materials. At the same time, one of the most impor-tant factors is the influence of the characteristic properties of the conveyor belt; however, this is a factor that is difficult to assess. The rubber compound used for the backing side’s cover plate has a profound impact on the size of the largest primary resistance component, i.e. on the indentation rolling resistance. Lab tests were conducted during which the characteristic values of rubber compounds were analyzed [7] with the objective of finding the op-timal damping and stiffness parameters because they are actually decisive for the size of this largest component of a belt conveyor system’s resistance to motion. A valuable source of information to verify these actions are comparison results from diverse belt types obtained from operating tests at the belt conveyor. The developed EDP system QNK-TT [8], based on algorithms of the individual resistance procedure, is constantly corrected and verified in line with the latest research results. The available calculation procedures do not cover the impact of the ambient temperature to the extent actually required.

1 Einleitung In langen Gurtbandförderern herrschen Hauptwiderstände vor, die mittels Pauschalverfahrens oder präziser mit Hilfe des Ein-zelwiderstandverfahrens [4-6] eingeschätzt werden können. Das Pauschalverfahren (DIN 221010) gibt wegen weitgehender Verein-fachungen keine Möglichkeit, den Einfluss sämtlicher relevanten Faktoren auf die Bewegungswiderstände des Gurtbandförderers zu untersuchen. In fortgeschrittenen Berechnungen, wo nach einer energiesparenden Lösung gesucht wird, ist das Einzelwiders-tandverfahren besser geeignet (EDV-System QNK-TT). In diesem Verfahren werden sowohl der Einfluss der Konstruktions- wie auch der Betriebskennwerte des Förderers sowie die Eigenschaften des geförderten Gutes berücksichtigt. Einer der wichtigsten und zugleich schwer einzuschätzenden Faktoren ist der Einfluss der Fördergurteigenschaften. Die für die laufseitige Deckplatte ange-wandte Gummimischung hat einen grundsätzlichen Einfluss auf die Größe der größten Hauptwiderstandskomponente d.h. auf den Eindrückrollwiderstand. Laboruntersuchungen der Kennwerte der Gummimischungen werden durchgeführt [7], um die optimalen Dämpfungs- und Gummisteifigkeitsparameter zu finden, denn davon ist die Größe dieser größten Komponente der Bewegungs-widerstände des Bandförderers abhängig. Eine unschätzbare Quelle von Informationen, die diese Handlungen verifizieren, sind Vergleichsergebnisse von verschiedenen Gurttypen, erhalten aufgrund der Betriebsuntersuchungen am Gurtbandförderer. Das entwickelte EDV-System QNK-TT [8], basierend auf Algorithmen des Einzelwiderstandverfahrens, wird laufend korrigiert und veri-fiziert anhand neuer Forschungsergebnisse. Die zur Verfügung stehenden Berechnungsverfahren erfassen nicht im erforderlichen Maße den Einfluss der Umgebungstemperatur.

2 Verfahren zur Messung der Haupt- widerständeDie Untersuchungen der Bewegungswiderstände einer einzelnen, oberen Tragrollenstation wurden an einem speziellen Forschungs-glied eines Sammelabraumbandförderers, der im Braunkohlen-tagebau PGE Bełchatów SA arbeitete, durchgeführt [2]. Die Ansicht des untersuchten Bandförderers und des Messstandes zeigt Abbildung 1. Das Messglied eines Versuchsbandförderers wurde so ausgelegt (Abbildung 2), dass die untersuchte Tragrollenstation an einem speziellen Querbalken angeordnet wurde, der gelenkig an zwei Vertikalkraftaufnehmern F1 und F2 aufgehängt ist. Der Balken

Experimental studies on the resistance to motion in an overburden belt conveyor system

Experimentelle Untersuchungen der Bewe-gungswiderstände einer Abraumbandanlage

Lech GLadysiewicz, RobeRt KRoL, waLdemaR KisieLewsKi, Poland

Paper presented on the 17th Symposium on Bulk Materials Han-dling Technology 2012, September 12-13, in Garching, Germany

Prof. Dr.-Ing. habil. LEcH GLADySIEWIcz,Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, PolandTel. +48 71320-6835, Fax +48 71344-4512e-mail: [email protected]

Dr.-Ing. RoBERT KRoL,Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, PolandTel. +48 71320-6849, Fax +48 71344-8123e-mail: [email protected]

Dipl.-Ing. WALDEMAR KISIELEWSKI,Wrocław University of Technology, Institute of Mining, 50-370 Wrocław, Wyb. Wyspianskiego 27, PolandTel. +48 69327-6894, Fax +48 71 344-4512e-mail: [email protected]

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World of Mining – Surface & Underground 64 (2012) No. 6Social + Safety Measures

1 IntroductionAbout 15,000 active mines with a total of approximately 564,000 employees are operating in the United States of America. Fig-ure 1 shows that mining operations are found in all 50 states. According to a study [1] conducted on behalf of the industry’s umbrella organization, the National Mining Association (NMA), mining contributes around 80 billion US dollars to the nation’s gross domestic product.

Since 2003, the demand for mining products has increased considerably. Except for a temporary decline due to the 2008 recession, the upward trend has continued since 2009 with growth rates equaling almost the increase in population [2]. This positive economic development stands in sharp contrast to a series of

1 EinleitungIn den Vereinigten Staaten von Amerika gibt es etwa 15 000 aktive Bergwerke mit insgesamt etwa 564 000 Beschäftigten. Abbil-dung 1 zeigt, dass Bergbaubetriebe in allen 50 Bundesstaaten ver-breitet sind. Aufgrund einer im Auftrag des Industriedachverbandes National Mining Association (NMA) erstellten Studie [1] trägt der Bergbau mit etwa 80 Mrd. US-$ zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Die Nachfrage nach Bergbauprodukten befindet sich seit 2003 in einem steilen Aufwärtstrend, der zwar durch die Rezession in 2008 kurzfristig zurückging, aber seit 2009 setzt sich dieser Aufwärtstrend mit Wachstumsraten, die etwa dem Bevölkerungs-wachstum entsprechen [2], weiter fort. Im Kontrast zu dieser positiven wirtschaftlichen Entwicklung steht eine Serie schwerer

Occupational safety and health in US American mines – Problems and potential solutions

Arbeitsschutz und Grubensicherheitswesen im US-amerikanischen Bergbau – Probleme und Lösungsansätze

Jürgen F. Brune, uSA

Dr. JüRgEN F. BRUNE Colorado School of Mines, Mining Engineering, golden, Colorado, USATel. +001-303-273-3700 e-mail: [email protected]

Fig. 1: geographical distribution of mining operations in the USA (National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH))

Abb. 1: Verbreitung der Bergbaubetriebe in den USA (National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH))

grubenunglücke seit 2006, die ernste Fragestellungen zur gru-bensicherheit und zum Arbeitsschutz aufgeworfen hat in einem Land, das sich als Führungsnation sieht und Arbeitssicherheit und gesundheitsschutz sehr ernst nimmt.

Dieser Artikel stellt beispielhaft einige dieser Fragestellungen vor, erörtert Ursachen und diskutiert einige Lösungsansätze.

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Herausgeber:

ghGDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik

Paul-Ernst-Straße 10 D-38678 Clausthal-Zellerfeld

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Verantwortlich für den Inhalt: Präsidium und Geschäftsführung

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Präsidium des Vereins:

Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Essen, Präsident; Prof. Dr.-Ing. Michael Stel-ter, Freiberg; Dr.-Ing. Karl Hermann Bruch, Ratingen; stellv. Präsidenten; Dipl.-Ing. Reinhard Fox, Eckersdorf; Dipl.-Ing. Dieter Friedrich, Neuhof, Dr.-Ing. Michael Landau, Hamburg; Dipl.-Ing. Claus Kuhnke, Bergheim; Dipl.-Ing. Thomas Neu, Saar brücken; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Axel Preuße, Dortmund; Dr.-Ing. Reinhard Püllen-berg, Braubach

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Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski

Konto der GDMB:

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Sparkasse Goslar/Harz 96117973 (BLZ 268 500 01)

6 / 2012

Aus dem Inhalt:

• EinherzlichesGlückauf! XLVI

• NeueMitglieder XLVI

• Jubiläumsveranstaltungzur 100-Jahr-FeierderGDMB XLVI

• AusderArbeit derGDMB-Fachausschüsse

55.Tagungdes Geschichtsausschusses L

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XLVI

gh News lEin herzliches Glückauf!

Zum 90. Geburtstag

am 2. März: Bergass. Dipl.-Ing. Rein-hard Böhne, Im Löhrkamp 5, 51580 Reichshof.

Zum 85. Geburtstag

am 10. Februar: Dr.-Ing. Bernhard Rose, In den Kapellengärten 16, 75433 Maulbronn.

Zum 80. Geburtstag

am 28. Januar: Dipl.-Ing. Peter Aulich, 7 Shipley Street, South Yarra 3141, Australien;

am 15. Februar: Dipl.-Ing. Rolf P. Lan-ge, Krähenbuschken 48, 45479 Mül-heim an der Ruhr;

am 21. Februar: Ass. d. Bergf. Karl H. Brümmer, Böckelmannweg 8, 58730 Fröndenberg-Strickherdecke.

Zum 75. Geburtstag

am 3. Februar: Dipl.-Ing. Dieter Rött-ges, Moerser Landstr. 78, 47802 Kre-feld;

am 17. Februar: Dipl.-Kfm. Lothar Ep-pendorf, Schieferweg 5, 38640 Goslar;

am 2. März: Dr.-Ing. Hans Peter Hen-necke, Beuerberger Straße 36, 82515 Wolfratshausen.

Zum 70. Geburtstag

am 27. Januar: Dr.-Ing. Christian Nolt-ze, Heideller Straße 5, 44807 Bochum.

Zum 65. Geburtstag

am 28. Januar: Dipl.-Ing. Helmut Re-netzeder, Dr. Kihn-Ring 15 A, 63755 Alzenau;

am 1. Februar: Rechtsanwalt Günter Kirchner, Von-Ayx-Str. 13, 53902 Bad Münstereifel;

am 4. März: Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Hans-Joachim Windhager, Maronen-weg 12, 21266 Jesteburg.

Zum 60. Geburtstag

am 24. Januar: Dipl.-Ing. Reinhard von Liebenstein, Auf den Bui 2, 37077 Göttingen;

am 7. Februar: Dipl.-Geol. Richard Dallwig, Jacobistr. 16, 79104 Frei-burg;

am 5. März: Dr.rer.nat. Dipl.-Geol. EurGeol. Michael Neumann, Barbara-str. 13, 57368 Lennestadt.

Neue Mitglieder

31216 Großmann, Bernhard, Dipl.-Ing., DMT GmbH & Co. KG, Am Technologiepark 1, 45307 Essen; Tel.: 0201 172 1458, E-Mail: [email protected]. – Gaußstr. 60A, 44879 Bochum.

31217 Keil, Maxi, Dipl.-Ing., DBE Tec/Asse GmbH, Am Walde 2, 38319 Remlingen; Tel.: 05336 189629, E-Mail: [email protected]. Sopienstr. 30, 38118 Braunschweig.

31218 Alt, Wolfgang, Dipl.-Geol., Büro für Geologie & Balneologie, Karwendelstr. 6, 86459 Gessertshau-sen; Tel.: 08238 902930, E-Mail: [email protected]

31219 Ernstson, Kord, Prof. Dr. Dr.ha-bil., Büro für Geophysik, Am Juden-garten 23, 97204 Höchberg; Tel.: 0931 4070115, E-Mail: [email protected]

31220 Mucke, Dieter, Dr.rer.nat., GEOMONTAN Gesellschaft für Geologie und Bergbau mbH & Co. KG, Muldentalstraße 56, 09603 Groß-schirma; Tel.: 03732 85545, E-Mail: [email protected]

2012 war ein bedeutsames Jahr für die GDMB: Mit dem 3. Tag der Metallur-gie konnten die Entscheidungsträger aus der Branche in der Kaiserstadt Goslar zu einer vielseitigen Vortrags-veranstaltung und einem eleganten Festabend versammelt werden. Seit Beginn des Jahres wird die etablier-te Fachzeitschrift „Metall“ von der GDMB-Informationsgesellschaft her-ausgegeben. Die Renovierung der Ge-

Die GDMB – Vorreiterin in wichtigen ZukunftsthemenJubiläumsveranstaltung zur 100-Jahr-Feier der GDMB in Goslar

Stephan Eicke

schäftsstelle in Clausthal-Zellerfeld wurde mit einer zeitgemäßen Ausstat-tung abgeschlossen. Um Nachwuchs für die GDMB Mitgliedsunternehmen zu akquirieren und als aktive Schnitt-stelle zwischen Universitäten und Mit-gliedsunternehmen zu fungieren, hat die GDMB ein Stipendienprogramm mit Unterstützung einiger Mitglieds-unternehmen ins Leben gerufen. Um sich den neuen Medien nicht zu ver-

schließen, wurde ein Konzept zur Nut-zung der gängigen virtuellen Plattfor-men erstellt, das demnächst umgesetzt werden soll. Im Zuge dessen stehen auch nach wie vor die Überarbeitung der Corporate Identity sowie die Ent-wicklung ansprechender Flyer – letz-teres, um vor allem junge, potentielle Mitglieder gezielt ansprechen und ge-winnen zu können – im Mittelpunkt der diesjährigen Aktivitäten. Das

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XLVII

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nehmen ließen, für ein Grußwort an die GDMB nach Goslar zu kommen (Abbildung 2). Die Aurubis AG hat innerhalb der GDMB einen beson-deren Stellenwert, weil der Kupfer-produzent, damals Norddeutsche Affinerie, als erstes Unternehmen überhaupt 1915 Mitglied dieser Ge-sellschaft wurde – mittlerweile sind es über 100 Firmen, die mit der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik zusam-menarbeiten und voneinander profi-tieren. Auch Willbrandt ging auf die historische Bedeutung der GDMB ein – eine Gesellschaft, die es geschafft habe, in der Zeit der beiden Weltkrie-ge, der Wiederaufbauphase der Wirt-schaft, der von der Massenproduktion bestimmten zweiten industriellen Re-volution, der Globalisierung und des Beginns des digitalen Informations-zeitalters bestehen zu bleiben, hätte ohne stete Wartung und Erneuerung nicht überleben können; ein Umstand und ein Ziel, das die GDMB auch heu-te noch verfolgt, um sich der Zukunft vorausschauend stellen zu können.

Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke, Präsident der Technischen Universität Clausthal und der NTH Niedersäch-sische Technische Hochschule, lobte die GDMB als Institution, die, neben der Universität, den Wissens- und Er-fahrungsaustausch der Naturwissen-schaftler aktiv vorantreibe und diesen „intrinsisch motivierten Auftrag“ mit Leben fülle (Abbildung 3).

Der Eintritt der Vorgängerbehörde des Landesamtes für Bergbau, Ener-gie und Geologie in die GDMB 1923 macht das LBEG zum ältesten noch ak-tiven Institutsmitglied der Gesellschaft. Auf diesen Umstand sichtlich stolz, dankte Ralf Pospich, der Präsident der Behörde, der GDMB für die lange, vertrauensvolle Zusammenarbeit (Ab-

wichtigste Ereignis des Jahres war aber dennoch zweifellos die Feierlich-keit zum 100-jährigen Bestehen der GDMB: 1912 in Berlin gegründet, hat die Gesellschaft eine lange, wechsel-volle Geschichte voller Höhen und Tiefen hinter sich, an die im Rahmen einer Feierstunde sowie einer Abend-veranstaltung am 6. September 2012 in Goslar erinnert wurde.

Prominente Gäste würdigen die GDMB

Wie der Präsident der GDMB, Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi (Abbildung 1), in seinem Grußwort erläuterte, sei die Gesellschaft für Bergbau, Metal-lurgie, Rohstoff- und Umwelttechnik in ihrer Bedeutung und Entwicklung

stets von den politischen und gesamt-gesellschaftlichen Ereignissen beein-flusst und geprägt gewesen. Schließ-lich hätten Metalle im Zentrum der großen Themen aus dem Deutschland des 20. Jahrhunderts gestanden und sich in vielen Bereichen unverzicht-bar gemacht. Doch auch in Zukunft werde die GDMB in Fragen des Um-weltschutzes und der Energiewende ein wichtiger Impulsgeber und unver-zichtbarer Partner der Industrie blei-ben, so Jacobi. Im Rahmen der Fei-erlichkeit, deren zahlreiche Zuhörer auch die letzten freien Plätze besetz-ten, wurde Der Achtermann in Goslar zum Treffpunkt wichtiger Persönlich-keiten der europäischen Metall- und Bergbauindustrie. Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG in Hamburg, war einer dieser prominenten Gäste, die es sich nicht

bildung 4). Das Suchen und Finden von Lösungen, die dem Fachkräftemangel anhand des Fachausschusses für Berg-männische Aus- und Weiterbildung vorbeugen, hob Pospich positiv hervor. Unerlässlich sei die GDMB auch für den kontinuierlichen Meinungsaus-tausch über den richtigen Umgang mit Ressourcen und die Gewinnung von Rohstoffen, wie Professor Bruno O. Braun, Präsident des VDI Verein Deut-scher Ingenieure und Vorsitzender des DVT Deutscher Verband Technisch Wissenschaftlicher Vereine, in seiner Würdigung der GDMB schrieb.

Das Thema Rohstoffe war auch der Kernpunkt des ausführlichen Gruß-wortes von Prof. Dr.-Ing. Dr. hc.mult. Friedrich-Wilhelm Wellmer (Abbil-dung 5), der als Vertreter der Träger der Georg-Agricola-Denkmünze und langjähriger Vorsitzender des GDMB-

Abb. 3: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Hanschke, Prä-sident der TU Clausthal und der NTH

Abb. 1: Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Präsident der GDMB,

Abb. 2: Peter Willbrandt, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG

Abb. 4: Ralf Pospich, Präsident des LBEG

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Fachausschusses Rohstoffwirtschaft die von der GDMB gebotenen Plattformen zwischen Theorie und Praxis, Wissen-schaft und Industrie als unabdingbar für den konstanten Lernprozess bezeich-nete, damit Deutschland weiterhin eine Spitzenposition in der Rohstoffwelt ein-nehmen könne. Dem schloss sich auch Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk an (Abbildung 6), der die GDMB als „Vorreiterin in den wichtigen Zu-kunftsthemen Rohstoffgewinnung und Rückgewinnung aus recycelten Produk-ten“ zu würdigen wusste.

GDMB konstant zu fesseln vermochte. Der Leiter des Geschichtsausschusses der GDMB gab einen kompetenten Überblick über die Geschichte der Gesellschaft, der jeweils in der fünften Ausgabe der beiden Fachzeitschriften „World of Metallurgy – ERZME-TALL“ und „World of Mining – Sur-face and Underground“ abgedruckt ist. Prof. Dr.-Ing. Zbigniew Smieszek, Präsident des Instituts für Non-Ferrous Metals in Gliwice, Polen, ließ es sich als langjähriger Unterstützer der GDMB nicht nehmen, aus seiner Heimat anzu-reisen, um seiner Schwesterorganisa-tion zum runden Geburtstag alles Gute zu wünschen (Abbildung 8).

der Verleihung der Georg-Agricola-Denkmünze, der Dankmedaille der GDMB sowie eines anschließenden Festessens, das die Jubiläumsver-anstaltung an diesem Tag abschloss. Die Georg-Agricola-Denkmünze, seit 1924 für außerordentliche Leistungen auf den Gebieten des Metallhütten- und Bergwesens verliehen, wurde die-ses Jahr Dipl.-Ing. Kurt Ehrke (Ab-bildung 9) zugesprochen, der sich in zahlreichen Funktionen in der Metall-industrie verdient gemacht hat. Der Träger des Bundesverdienstkreuzes der ersten Klasse war bis zu seiner Pensionierung 2009 Vorstandsmit-glied der Trimet Aluminium AG, für die er seit 1994 in leitender Position tätig gewesen war. Als Mitglied des Präsidium des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie, des Vorstandes der WirtschaftsVereinigung Metalle e.V. und als langjähriges Mitglied der GDMB schien es nur eine Frage der Zeit zu sein, ehe Ehrke den begehr-ten Preis entgegennehmen und seinen Platz in der Reihe verdienter Persön-lichkeiten einnehmen konnte.

Dass der eingangs bereits erwähnte Tag der Metallurgie mittlerweile nicht nur zu den wichtigsten Veranstaltun-gen gehört, an denen die GDMB maß-geblich beteiligt ist, sondern sich dar-über hinaus zu einem internationalen Branchentreffpunkt entwickelt hat, der weit über die Grenzen Deutsch-lands bekannt wurde, ist nicht zuletzt das Verdienst Dr. Reimund Westphals, dem dieses Jahr die Dankmedaille der GDMB zugesprochen wurde (Abbil-dung 10). Westphal war bis zu seinem Höhepunkt war jedoch der detaillierte

und umfassende Festvortrag „Tradi-tion und Fortschritt“ von Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild (Abbildung 7), der sein Publikum mit der Historie der

Festabend in der Kaiserpfalz

Nach einer Pause fand die 100-Jahr-Feier der GDMB in der Goslarer Kai-serpfalz, die der Gesellschaft bereits oft Raum für illustre Veranstaltungen gegeben hat, ihre Fortsetzung in Form

Abb. 5: Professor Friedrich-Wilhelm Wellmer

Abb. 6: Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk

Abb. 7: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild

Abb. 8: Glückwünsche und Präsente aus Polen (v.l.n.r.: Dipl.-Ing. Jürgen Zuchowski, Geschäftsführer der GDMB, Prof. Dr.-Ing. Zbigniew Smieszek, Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi, Kasimierz Poznanski, Prä-sident des IGMNiR)

Abb. 9: Dipl.-Ing. Kurt Ehr-ke bedankt sich für die Verleihung der Georg-Agricola-Denkmünze

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Eintritt in den Ruhestand im vergan-genen Jahr Geschäftsführer der Recy-lex-Holding. Komplett zurückgezogen hat sich der Preisträger aus der Bran-che jedoch nicht: Als 1. Vorsitzender des Recycling-Clusters wirtschafts-strategische Metalle Niedersachsen (REWIMET) e.V. fördert er noch immer „Wissenschaft und Forschung zur Sicherstellung der Rohstoffver-fügbarkeit durch Entwicklung von Recyclingstrategien und -verfahren bis zur industriellen Umsetzung für wirtschaftsstrategische Metalle“, wie die Mission des Vereins es vorschreibt.

Mitgliederversammlung 2012

An die Festveranstaltung gekoppelt waren sowohl die Mitgliederver-sammlung der GDMB am folgenden Tag sowie die Tagung des Geschichts-ausschusses, der nach 1960 wieder ein-mal in der Kaiserstadt stattfand und seit mittlerweile 33 Jahren mit kur-zer Unterbrechung von Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild geleitet wird. Im Mittelpunkt des diesjährigen Aus-flugs stand eine Exkursion in das 1988 stillgelegte Bergwerk Rammelsberg, in dem über 1000 Jahre lang Erz ge-fördert worden war und das nun als

UNESCO-Welterbe und Museum ge-führt wird.

Die Mitgliederversammlung des Jah-res 2012 hielt durch den Geschäftsbe-richt des vergangenen Jahres, der von Präsident Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi vorgetragen wurde, zahlreiche erfreu-liche Nachrichten für die GDMB und ihre Unterstützer bereit: der interna-tionale Bekanntheitsgrad des Vereins konnte durch zahlreiche Seminare und Tagungen gesteigert werden, die Mitgliederzahl ist seit vielen Jahren wieder gewachsen und etablierte Ver-anstaltungen wie die internationale Fachtagung „European Metallurgical Conference“, die 2011 von der GDMB in Düsseldorf ausgerichtet wurde, sorgten für ein positives Gesamtbild der Jahresergebnisse. Prof. Dr.-Ing. Hans Jacobi wurde als Präsident der GDMB wiedergewählt und Dipl.-Ing. Claus Kuhnke, Geschäftsführer des DEBRIV sowie verantwortlicher Redakteur der „World of Mining – Surface and Underground“, tritt die Nachfolge von Dr.-Ing. George Miloj-cic als Präsidiumsmitglied der GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallur-gie, Rohstoff- und Umwelttechnik an, während die übrigen Mitglieder wiedergewählt wurden. Im Rahmen der Mitgliederversammlung 2012 wurde ebenfalls über eine Namens-änderung der GDMB diskutiert: Pri-mär um potentielle Mitglieder mit der GDMB unter einem einprägsameren Namen bekannt machen zu können, entschied sich die Versammlung dafür, die GDMB Gesellschaft für Bergbau, Metallurgie, Rohstoff- und Umwelt-technik in GDMB Gesellschaft der Metallurgen und Bergleute e.V. um-zubenennen.

Auszeichnungen verdienter Jungingenieure

Im Mittelpunkt der Mitgliederver-sammlung 2012 standen – wie jedes Jahr – die Verleihungen begehrter Preise, mit denen die GDMB Studen-ten und Absolventen auszeichnet, die sich durch herausragende Arbeiten an Hochschulen und Universitäten für die Auszeichnungen qualifiziert

haben. Der mit 1500 ¥ dotierte För-derpreis der GDMB wurde dieses Jahr an Dipl.-Ing. Maxi Keil verliehen, deren an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg angefertigte Diplomarbeit zum Thema „Technisch-wirtschaftliches Konzept zur Goldaus-haltung in einem Kies-Sand-Tagebau“ als wichtiger Beitrag zur Entwicklung innovativer Ansätze und Techno-logien zur Goldgewinnung in einem Nebenprozess im Tagebau mit „Sehr gut“ bewertet wurde. Dieselbe Note erhielt die an der McGill University, Department of Mining and Materials Engineering in Montreal, Kanada, an-gefertigte Bachelorarbeit zum Thema „The Stabilization of Scorodite with Aluminium Gels“ von B.Sc. Anne Gootz, die für ihre Leistung mit dem Preis des Stifterverbandes Metalle ausgezeichnet wurde. Mit 1000 ¥ do-tiert ist die Reden-Plakette, die seit 1935 an junge Diplomingenieure des Berg- und Hüttenwesens verliehen wird, welche ihre Diplom-Hauptprü-fung mindestens mit einem „Sehr gut“ bestanden haben. Verliehen wurde die Auszeichnung an M.Sc. Markus Mathey, der sein Masterstudium Roh-stoffingenieurwesen an der RWTH Aachen mit einer Gesamtnote von 1,2 abgeschlossen und sich durch zahlrei-che Auslandsaufenthalte im Rahmen von diversen Praktika und Weiterbil-dungsprojekten für den Preis quali-fiziert hatte.

Im Rahmen der Mitgliederversamm-lung wurde zudem über die Fort-schritte des Arbeitskreises GDMB 2025 gesprochen, dessen Ziele und Fortschritte eingangs bereits erwähnt wurden und die eindrucksvoll belegen, dass die GDMB mit 100 Jahren noch lange nicht altersmüde geworden ist, sondern – im Gegenteil – mit Enthusi-asmus und Überzeugung nicht nur mit der Zeit mithalten, sondern ihr immer einen Schritt voraus sein will.

Die im Rahmen der 100-Jahr-Feier er-stellte Festschrift „100 Jahre GDMB – Ein ganz besonderes Jubiläum“ kann zu einem Preis von 10 ¥ in der Geschäftsstelle der GDMB bestellt werden.

Abb. 10: Dr. Reimund Westphal nimmt die Dankmedaille der GDMB entgegen

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55. Tagung des Geschichts-ausschusses der GDMB vom 7. bis 8. September 2012 in Goslar

Leitung: Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild,

Dinslaken

Die 55. Tagung des Geschichtsaus-schusses fand im Anschluss an die Jubiläumsveranstaltung zum 100-jäh-rigen Bestehen der GDMB vom 7. bis 8. September in Goslar statt. Die Wahl des Tagungsortes hatte mehrere Gründe. Es bot sich die Gelegenheit, Besucher der Jubiläumsveranstaltung an der Tagung des Ausschusses teil-nehmen zu lassen. Erfreulicherweise war eine Reihe von GDMB-Mitglie-dern der Einladung gefolgt.

Ein weiterer Grund für die Wahl Goslars als Tagungsort war auch, dass im Laufe der über 50-jährigen Geschichte des Ausschusses zwar im „Oberharz“ wiederholt eine Tagung stattfand, wohingegen der „Unter-harz“ mit seinem geschichtsträchtigen Bergbau im Rammelsberg bisher nur einmal besucht wurde. Dies war die vierte Tagung im Jahre 1960, als sich der Geschichtsausschuss noch in der Gründungsphase befand. Der Leiter des Geschichtsausschusses, der in den Annalen geblättert hatte, fand, dass gegenüber der schönen Kaiserstadt Goslar, wenn auch mit großer Ver-spätung, eine Art Wiedergutmachung stattfinden müsse. So kam die Tagung in Goslar zustande, der vor dem Hin-tergrund des 100-jährigen Jubiläums eine besondere Bedeutung zukam.

1 Vortragsveranstaltung

Die Vortragsveranstaltung fand am Nachmittag des 7. September im Hotel Achtermann statt. Der Vorsitzende des Geschichtsausschusses Prof. Dr.-Ing. Heinz Walter Wild begrüßte die Teil-nehmer und hieß besonders Bürger-meister Axel Siebe willkommen, der in Vertretung des Oberbürgermeisters einen Überblick über die 1000-jährige

Stadtgeschichte und die heutige Situa-tion der Stadt Goslar vortrug.

Die Geschichte der Stadt Goslar ist seit jeher mit dem Bergbau des Rammels-berges verknüpft. Bereits lange vor der Gründung der Stadt wurde am Ram-melsberg Bergbau betrieben. Um 968 kann ein geordneter Bergbaubetrieb am Rammelsberg nachgewiesen wer-den. Die Bergbau- und Hüttentätigkeit hatte sich so schnell entwickelt, dass es zu einem enormen Bevölkerungszu-wachs kam. Ohne die reichen Erzvor-kommen des Rammelsberges (Silber, Blei, Kupfer) hätte sich Goslar nicht zu einer blühenden Kaiserstadt mit prächtigem Stadtbild entwickeln kön-nen. Ursprünglich hatte der deutsche König das Bergregal, die Stadt Goslar war aber selber stark am Bergbau des Rammelsberges beteiligt. Die hohe Bedeutung Goslars für die mittelalter-lichen Könige und Kaiser manifestiert sich auch darin, dass Kaiser Heinrich II. zu Beginn des 11. Jahrhunderts in der Nähe des Rammelsberges eine Pfalz anlegen ließ. 1552 zogen nach einem Streit die Herzöge von Braunschweig und Lüneburg die Oberhoheit über den Rammelsberg an sich.

Die Metallverarbeitung nahm im 19. Jh. zu und sorgte während der Indus-trialisierung Goslars für Arbeitsplätze und Innovationen. Noch heute spielt die Metallurgie in Goslar – wenn auch nicht mehr durch vor Ort abgebaute Rohstoffe – eine bedeutende Rolle in der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt. Neue Technologien und innova-tive, sich stets weiterentwickelnde Nut-zungsmöglichkeiten sorgen zudem für gute Zukunftsaussichten.

Die UNESCO hat der Altstadt von Goslar für ihre einmalige Schönheit und dem 1000-jährigen Bergwerk Rammelsberg als herausragendes In-dustriedenkmal gemeinsam das Prädi-kat „Weltkulturerbe“ verliehen, eine Auszeichnung, die die vielschichtige jahrhundertelange Verbindung zwi-schen Stadt und Bergbau würdigt und

ihr ein Denkmal setzt. Im August 2010 wurde zusätzlich die „Oberharzer Was-serwirtschaft“ Teil der Welterbestätte.

Goslar ist während des Krieges von Bombenangriffen verschont geblieben. In der Altstadt sind über 1500 Fach-werkhäuser erhalten, von denen rd. 170 aus der Zeit vor 1550 stammen. Bür-germeister Siebe hat nicht übertrieben, wenn er sagte „Das Faszinierende an unserer Stadt ist das einmalige Zusam-menspiel von bedeutender Geschichte, Kultur und lebendiger Gegenwart, das Sie schon bei einem Spaziergang durch die schmalen Gassen der Altstadt er-fahren und genießen können“.

Im ersten Vortrag führte Hans-Georg Dettmer, wissenschaftlicher Mitarbei-ter Weltkulturerbe Erzbergwerk Ram-melsberg, Goslar, ein in das Weltkul-turerbe Rammelsberg, ein lebendiges Museum an historischem Ort.

Als das Erzbergwerk Rammelsberg am 30. Juni 1988 seinen Abbaubetrieb ein-stellte, ging eine Ära zu Ende. Mehr als 27 Mio. t Erz waren aus dem Berg her-ausgeholt worden. Zurück blieben eine Anlage, die einst zu den modernsten ihrer Art in Deutschland gehört hatte, und ein beeindruckendes Ensemble von montanhistorischen Denkmalen aus acht Jahrhunderten.

Schon zu Betriebszeiten war der ein-zigartige Charakter der Rammelsber-ger Bergwerksanlagen als technisches Kulturdenkmal erkannt und die Not-wendigkeit ihrer Erhaltung formuliert worden. Die Anlage wurde als montan-historisch bedeutend in die Denkmal-liste des Landes Niedersachsen einge-tragen und bereits vor dem Ende des Bergbaubetriebs wurden museale Füh-rungen im Roederstollen durchgeführt.

Im August 1988 wurde eine Trägerge-sellschaft für ein künftiges Bergbau-museum gegründet; 1992 wurde das ehemalige Erzbergwerk Rammelsberg gemeinsam mit der Altstadt von Gos-lar in die UNESCO-Liste des Welt-kulturerbes aufgenommen. Mitte der

Aus der Arbeit der GDMB-Fachausschüsse

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gh News l1990er-Jahre wurde der Rammelsberg dezentrales Projekt der Weltausstel-lung EXPO 2000.

Seitdem hat sich das ursprüngliche Bergbaumuseum Schritt für Schritt zu einem kulturhistorischen Museum ge-wandelt, das das Wirken des Menschen in der Region auf der Basis des Berg-baus darstellt und vermittelt.

Eine in technischer Hinsicht beson-dere Epoche setzte mit dem Wirken des Oberbergmeisters Johann Chris-toph Roeder in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein. Roeder war von 1768 bis 1810 am Rammelsberg tätig und gilt als der größte Reformer des dortigen Bergbaus in der Neuzeit. Auf seine Arbeit geht ein Stollensystem aus Wasserläufen, Schächten, Radstuben, Wasserrädern und anderen Einrich-tungen zurück, in dem mit Hilfe von Wasserkraft Erze gefördert und die Grubenbaue entwässert werden konn-ten. Heute ist der Roederstollen für Besucher zugänglich und neben zahl-reichen anderen Komponenten mit ein Grund für die Ernennung des Ram-melsberges zum Weltkulturerbe.

Im Zuge der nationalsozialistischen Autarkiepolitik erhielt der Rammels-berg zwischen 1935 und 1938 neue Übertageanlagen, deren Kern die für die damalige Zeit hochmoderne Erz-aufbereitung bildete. Noch heute prä-gen diese Gebäude des Architekten Fritz Schupp, der auch die Zeche Zoll-verein erbaut hat, das Aussehen des Berges; sie sind neben der Kaiserpfalz das Wahrzeichen der Stadt Goslar.

Das heutige Museum sieht es als eine wesentliche Aufgabe an, das außer-gewöhnliche Denkmal-Ensemble des Erzbergwerks möglichst authentisch zu erhalten und inmitten der histori-schen Anlage Kulturgeschichte zu ver-mitteln. Die Aufgaben des Museums wachsen kontinuierlich, denn nach der Erweiterung der Welterbestätte um die Oberharzer Wasserwirtschaft 2010 gilt es, gemeinsam mit kultur-tragenden Einrichtungen in der Stadt Goslar sowie Oberharzer Museen einer wachsenden Öffentlichkeit die kulturelle Vielfalt der Harzer Mon-tanregion vor Augen zu führen.

Das Thema des Vortrags von Dipl.-Ing. Jürgen Meier, Goslar, lautete Erzberg-werk Rammelsberg – Planung und Durchführung der Arbeiten zum Ende einer berühmten Lagerstätte. Der letz-te amtierende Direktor des Bergwerks informierte das Auditorium über die aufwändigen Maßnahmen zur Verwah-rung des untertägigen Bereichs und zur Sicherung, Wiedernutzbarmachung und Rekultivierung der übertage in Anspruch genommenen Flächen.

Hans-Heinrich Hillegeist, Göttingen, berichtete über Harzer Eisenhütten und ihr Eisenguss. Wenn von frühem Bergbau im Harz die Rede ist, denkt man zunächst an die großen Bergbau-reviere des Oberharzes und des Unter-harzes. Beide Reviere förderten Blei-, Zink- und Kupfererze, die auch meis-tens Silber und Gold enthielten. Da-bei ist der Harz auch überaus reich an Eisenerzen. Die wichtigsten Gruben-reviere lagen am Iberg bei Bad Grund, im oberen Siebertal, bei Elbingerode (sog. Elbingeröder Komplex) und Bad Lauterberg. Als Eisenerze kommen vor: Braun- und Spateisenstein, Eisen-glanz und Roteisenstein.

Die Blütezeit des Harzer Eisenhüt-tenwesens fällt in die Jahre 1500 bis 1618. In den Flusstälern zogen sich oft bis tief ins Gebirge hinauf Rennfeuer und Hochöfen, Stabeisen- und Blech-hämmer. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Eisenindustrie an den meisten Orten zum Erliegen. Unter den unmittelbaren Nachwehen dieses Krieges hatte das Eisenhüttenwesen länger als ein halbes Jahrhundert zu leiden. Erst um 1700 waren wieder 14 Eisenhütten in Betrieb.

Der Gesamtharz gehörte zu sechs Territorialherrschaften: Kurfürsten-tum – später Königreich – Hannover, Herzogtum Braunschweig, Communi-on-Harz (von 1635 bis 1788, gemein-sam von Hannover und Braunschweig verwaltet), Königreich Preußen, Graf-schaft Stolberg, Fürstentum Anhalt-Bernburg. Jedes dieser Territorien unterhielt eigene Eisenhütten.

Im Jahre 1800 gab es 20 Eisenhütten im Harz. Heute ist die Eisenerzeu-gung im Harz erloschen, doch sind von

einer Reihe ehemaliger Hütten noch Relikte wie Hochöfen, Gebäude, Gie-ßereien u.a. erhalten. Der Vortragen-de hat einige der einst bedeutenden Eisenhütten fotografiert und dazu ge-schichtliche Erläuterungen gegeben. Im einzelnen wurden im Bild folgende Hütten gezeigt:

Hütte Mägdesprung (1646 bis 1876) mit dem eindrucksvollen Obelisk von 1812 (Höhe 19 m). Die fürst-liche Eisenhütte Ilsenburg (1546 bis heute) mit Hüttenteich. Hütte Rübe-land (1448 bis 1907) an der Bode. Das Eisenhüttenwerk Zorge (16. Jh. bis heute durch Nachfolgebetriebe). Die Rothehütte (1707 bis 20. Jh., klassi-zistischer Neubau von 1820/1828) und die Königshütte (1733 bis 2001).

Alle diese Eisenhütten lagen an Hüttengräben (z.T. mit Stauteichen verbunden), um mittels Wasserkraft die Wasserräder für die Pochwerke, Gebläse und Hämmer anzutreiben. Dampfmaschinen wurden so gut wie keine angeschafft.

Im zweiten Teil des Vortrages wurden gusseiserne Produkte dieser Hütten vorgestellt: Grabplatten, Öfen, die Büste von König Jérôme von West-phalen (Königshütte 1811), Obelisken (Braunschweig und Bad Lauterberg), gusseiserne Säulen (Rothehütte), gusseiserne Gebläse (Rothehütte), Treppe (Ilsenburg), Balkongitter (Wangenheim-Palais Hannover), die Reiterstatuette Königs Georg V. von Hannover (Königshütte 1855), Stereo-typen-Platten (Rübeland), Brunnen (in Wernigerode und Königshütte).

Es wurde aber nicht nur „Kleinguss“ in hervorragender Qualität gefertigt, son-dern auch große Gussarbeiten konnten hergestellt werden, so z.B. ein riesiger Triumphbogen, der in St. Petersburg steht. Er wurde zur Erinnerung an sieg-reiche russische Feldzüge gegen Per-sien, die Türkei und Polen gefertigt. Bis auf die Skulpturen ist das ganze riesige Bauwerk vollständig aus Gusseisen.

Dr. Wilfried Ließmann, Göttingen, gab einen Überblick über Histori-sches Hüttenwesen und Waldköhlerei im Südwestharz. Das einst blühende

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gh News lHarzer Montanwesen fußte nicht al-lein auf den reichen Erzlagerstätten, sondern auch auf dem Waldreichtum der Berge, denn ohne Grubenholz für die Bergwerke und Holzkohlen für die Schmelzhütten wäre es niemals mög-lich gewesen, solche große Mengen von Silber, Blei, Kupfer und Eisen zu produzieren. Als Beispiel der frühe-ren königlich-hannoverschen Ober-forste (Forstinspektionen) Herzberg und Lauterberg zeigte er, wie wichtig die laubholzreichen Wälder des Süd-westharzes zur Brennstoffversorgung der Eisen-, Kupfer- und Silberhütten waren. Schon im 16. Jahrhundert kam es durch Raubbau an den Oberharzer Wäldern immer wieder zur Holzver-knappung, die nicht selten zur Einstel-lung von Hüttenwerken führte. Um den immer größer werdenden Bedarf überhaupt decken zu können, ging man schon im frühen 18. Jahrhundert zu einer auf „Nachhaltigkeit“ ausgerich-teten planmäßigen Bewirtschaftung der Forsten über. Diese unterstand dem in Clausthal tagenden „Königli-chen Berg- und Forstamt“, dessen Vor-sitz der Berghauptmann inne hatte.

Neben den Oberharzer Silberhütten in Clausthal, St. Andreasberg und Altenau stellten die im Südwestharz an Söse, Sieber und Oder betriebenen Eisen-hütten seit Ende des 18. Jh. ein zwei-tes wirtschaftliches Standbein für den Harzhaushalt dar, über welche Hans-Heinrich Hillegeist im vorhergehenden Vortrag berichtet hatte. Ausschlagge-bend hierfür war neben der ganzjährig verfügbaren Wasserkraft und den hoch-wertigen Eisensteinvorkommen der Holzreichtum der umliegenden Wälder.

Da Holzkohle neunmal weniger wiegt als Holz, aus dem sie erzeugt wird, ließ sich der wichtige Energieträger mittels Karren relativ problemlos auch über größere Distanzen transportieren. Seit dem 16. Jahrhundert erfolgte die Ver-kohlung des Holzes fast ausschließlich in großen Platzmeilern („stehende Meiler“). Verkohlt wurde überwiegend minderwertiges Holz, etwa Baumkro-nen, Äste oder Stuken.

Mit dem Aufblühen des frühneuzeit-lichen Montanwesens im Harz zu Be-

ginn des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Waldköhlerei nach Bergbau und Hüttenwesen zu einer wichtigen Erwerbsquelle. Vor allem im südwest-lichen und östlichen Teil des Gebirges entstanden regelrechte Waldarbeiter- und Köhlerdörfer. Die Hüttenwerke im hannoverschen Harz benötigten jährlich bis zu 80 000 Karren Holz-kohlen, was einem Volumen von 200 000 m³ entsprach. Als Mitte des 19. Jahrhunderts die Eisenbahn den bil-ligen Massentransport von Steinkoh-lenkoks ermöglichte, nahm der Um-fang der Köhlerei stetig ab. Mit der Stillegung des letzten mit Holzkohle betriebenen Hochofens auf der Roth-hütte (an der Bode bei Elbingerode) im Jahre 1925 fand die gewerbliche Waldköhlerei bis auf unbedeutende Einzelversuche ihr Ende.

Den Umfang der heimischen Holzkoh-lenwirtschaft mögen folgende Daten belegen:

• um 1750 benötigten die Harzer Schmelzhütten jährlich etwa 50 000 bis 60 000 „Karren“ Holzkohle (eine Karre entspricht einem Volu-men von rund 2,5 m³).

• 1849 wurden in den sechs hannover-schen Forstinspektionen von rund 150 Kohlenmeistern 87 200 Kar-ren Kohlen erzeugt. Das entspricht einem kegelförmigen Haufen von 40 m Höhe und einem Durchmes-ser von 122 m.

• In den Wäldern des Südwesthar-zes findet man, wie Kartierungen ergeben haben, durchschnittlich etwa 25 bis 30 Meilerplätze pro Quadratkilometer. Allein im Ein-zugsgebiet der Sieber (rd. 75 km²) resultieren daraus mehr als 2000 solcher Kohlungsplätze.

Während der Vortragsveranstaltung besuchten die Damen der Teilnehmer das renommierte Mönchehaus-Muse-um. Das Museum ist in einem Acker-bürgerhaus aus dem Jahre 1528 unter-gebracht und zeigt zeitgenössische Kunst. Im Außenbereich befindet sich ein imposanter Skulpturengarten. Im Museum finden jährlich stattfindende Ausstellungen der jeweiligen Kaiser-ringträger der Stadt Goslar statt.

Am Abend der Vortragsveranstaltung gab es den fast schon traditionellen Lichtbildervortrag unseres Mitglieds Claus Müller, Hamburg. In gewohnt kurzweiliger Weise zeigte er aus sei-nem reichen Fundus interessante und bemerkenswerte historische Wert-papiere unter dem Motto Harzer Wert-papiere erzählen Geschichten. Dabei erfuhr man, wie viele und bedeutende Unternehmen des Montanwesens im und um den Harz angesiedelt waren. Man konnte von einer blühenden In-dustrieregion sprechen, die sich auf Bergbau und Hüttenwesen gründete.

2 Rahmenprogramm

Am Samstag fand eine Exkursion zum Rammelsberg statt. In den Räumen des ehemaligen Bergwerks fand die Einführung in die Besichtigungstour statt.

Dr. Lothar Klappauf, Arbeitsstelle Montanarchäologie, sprach in seinem Vortrag Zur frühen Geschichte des Harzer Bergbaus. Lange Zeit herrsch-te allgemein die Überzeugung, man könne den Beginn der Bergbautätig-keit auf Kupfer, Silber und Blei am Rammelsberg ziemlich genau auf den Zeitraum um das Jahr 970 festlegen. Er galt damit als der älteste während des Mittelalters im deutschsprachigen Raum nachweisbare Bergbau. Bei Aus-grabungen in Düna, einer aufgelasse-nen Siedlung am südlichen Harzrand bei Osterode, wurden in den 80er-Jah-ren Metalle, Schlacken, Erze und ver-schiedene Gegenstände gefunden, die auf den Betrieb einer Schmelzhütte hinweisen. Sie stammen aus der Zeit um 300 n. Chr. Sowohl das Erz als auch die Schlackenreste lassen sich eindeu-tig der Rammelsberger Lagerstätte zu-ordnen. Dies ist ein Beweis dafür, dass Rammelsberger Erze bereits vor Be-ginn des Mittelalters bis zu 50 km weit transportiert und an einem zentralen Ort verarbeitet wurden.

Infolge dieser spektakulären Er-gebnisse begann eine systematische archäologische Erforschung des Bergbaus und des Hüttenwesens im Harz. Maßgeblich daran beteiligt ist die Arbeitsstelle Montanarchäologie,

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gh News leine Abteilung des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, die seit Mitte der 80er-Jahre in Goslar tä-tig ist. Viele Funde, die mit moderns-ten Analysemethoden untersucht worden sind, legen nahe, dass mög-licherweise am Rammelsberg schon in der Bronzezeit um 1000 v. Chr. und im Oberharz um 800 v. Chr. Erze ab-gebaut wurden. Um hier gesicherte Aussagen treffen zu können, bedarf es aber noch intensiver Forschung.

Der Schwerpunkt der archäologischen Tätigkeit liegt seit einigen Jahren im unmittelbaren Bereich des Rammels-berger Lagers. Da ein weiteres Lager im Jahre 1859 gefunden wurde, wird das seit über 1000 Jahre in Betrieb ge-wesene Lager als das „Alte Lager“ be-zeichnet. In der Frühzeit standen die Erze dieses Lagers in einem ca. 20 m breiten und ca. 500 m langen Ausbiss an und konnten im Tagebau gewonnen werden. Erst später, als man der La-gerstätte nach der Tiefe folgen musste, musste man zum Stollenbau und dann zum Tiefbau übergehen.

Die archäologischen Funde in den oberen Partien der Lagerstätte waren sensationell. Der Fund eines Leder-schuhs, der um die Zeit 1024 n. Chr. datiert wurde, war der Anlass, sich die-sen Lagerstättenpartien zuzuwenden. Es wurde z.B. organisches Fundmate-rial geborgen, u.a. Holzgegenstände, Riemenfragmente aus Leder sowie Seil- und Gewebereste, fast alle in einem auffallend guten Erhaltungszu-stand. Zurzeit sind mehrere Grabungs-schnitte im oberen Teil des Alten La-gers angelegt worden, die bereits neue überraschende Erkenntnisse erbracht haben, darunter hervorragend erhalte-ne Konstruktionshölzer. Die laufenden und folgenden Kampagnen sehen eine Erweiterung der Grabungsflächen auf den übrigen Seiten vor, um in weitere Tiefen zu gelangen.

Der mit Bildern angereicherte Vortrag von Dr. Klappauf wurde mit großem Beifall aufgenommen und machte neu-gierig auf die anschließende Besichti-gungstour.

Der erste Besichtigungspunkt war das ehemalige Bergdorf. Es war die erste

Siedlung der Bergleute, die noch vor der Jahrtausendwende angelegt wur-de. Um das Jahr 970 n. Chr. wurde mit der Errichtung der St. Johanneskirche begonnen, von der die Grundmauern noch heute erhalten sind (Abbildung 1). Im frühen 12. Jh. erbauten die Gos-larer Bergleute eine weitere Siedlung, Frankenberg, und errichteten die statt-liche Frankenberger Kirche, welche noch heute über dieser ehemaligen Bergmannssiedlung thront. Von den ersten Siedlungen, Bergdorf und Fran-kenberg, sind heute allerdings kaum noch Reste vorhanden.

Besichtigt wurden weiterhin die alten Hohlwege, auf denen das geförderte Erz zu den Schmelzhütten gebracht wurde. Sie reichen in die Frühzeit des Rammelsberger Bergbaus zurück. Die Teilnehmer besuchten weiter den Maltermeisterturm, der am Hang des Rammelsberges um 1500 errichtet wurde (Abbildung 2). Er diente zur Überwachung der Gruben und wurde seit 1578 als Anläuteturm genutzt. Seit Mitte des 18. Jahrhunderts befand sich im Turm die Wohnung des Maltermeis-ters, daher erhielt er seinen Namen.

Der Maltermeister hatte das Holz zu verwalten, das in den Gruben haupt-sächlich für das Feuersetzen benötigt wurde. Der Begriff Malter bezeichnet ein Holzmaß, das etwa zwei Raumme-tern entspricht. Jährlich wurden für die Erzgewinnung im Rammelsberg etwa 6000 Malter verbraucht, d.h. für eine Tonne Erz benötigte man über einen Kubikmeter Holz. Der Maltermeister-turm gilt als das älteste erhaltene Ta-gesgebäude im deutschen Bergbau.Ein Höhepunkt war die Besichtigung der aktuellen archäologischen Gra-bungen. Dr. Klappauf erläuterte den zahlreichen Teilnehmern die Fund-stellen, die er in seinem Vortrag schon vorgestellt hatte (Abbildungen 3 und 4). Ein bisher nicht bekannter Stollen war kürzlich angeschlagen worden. Auch neu gefundene sehr alte Holz-balken weisen auf eine rege Übertage-tätigkeit hin. Bei der Führung wurden weitere sehr interessante Informatio-nen über den Bergbau des Rammels-bergs vorgetragen.Nach der Periode des Tagebaues muss-te man tiefer in den Berg. Es gab nun Stollen und die ersten Schächte. Das

Abb. 2: Blick vom Maltermeisterturm auf Goslar

Abb. 1: Grundmauern der St. Johanneskirche im ehemaligen Bergdorf

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eindringende Wasser war schließlich das entscheidende Problem. Um den Bergbau weiter betreiben zu können, wurde um 1150 der Rathstiefste Stol-len in Angriff genommen, der heute noch vollständig erhalten und funk-tionsfähig ist. Dieser rd. 1000 m lan-ge Wasserlösungsstollen, der in etwa 100-jähriger Arbeit mit Schlägel und Eisen aufgefahren wurde, ist einer der ältesten erhaltenen Stollen des deut-schen Bergbaus.

Wasserrad. Es ist vollständig erhalten und ist der älteste ausgemauerte Gru-benraum Europas. In der Mitte des 18. Jhd. führte der Oberbergmeister Jo-hann Christoph Roeder grundlegende Umgestaltungen sowie entscheidende betriebliche Verbesserungen durch, so auch den effektiveren Einsatz der Wasserkraft. Der heute noch erhaltene und nach ihm benannte Roederstollen kann heute von Besuchern befahren werden. Die von Roeder entwickel-ten Wasserkünste dienten bis 1906 zur Wasserlösung und Erzförderung.

Nach dem Mittagsessen im Restaurant „Rammelsberg“ teilte sich die Gruppe. So konnte wahlweise die Aufbereitung, das Magazingebäude und der Roeder-stollen besichtigt und befahren werden. Eine zweite Gruppe konnte eine Stadt-führung durch Goslar erleben unter Führung von Ulrike Lerche, der Gattin unseres Mitglieds Reinhard Lerche.

Durch die äußerst feine Verwachsung der Rammelsberger Erze gab es stets aufbereitungstechnische Probleme. 1935 wurde beschlossen, das schon länger bekannte Flotationsverfah-ren einzuführen, eine physikalische Trennung der Erzbestandteile mit Hilfe von Ölreagenzien. Um das neue Aufbereitungsverfahren einsetzen zu können, war eine Umstrukturierung des Bergwerks notwendig. Der Archi-tekt Fritz Schupp, der auch die Zeche Zollverein konzipiert hatte, und sein Partner Martin Kremer begannen 1935 mit dem Bau völlig neuer Über-tageanlagen und der neuen Aufberei-tung als Hangaufbereitungsanlage. Sie erstreckt sich in abgetreppter Form

mit vier nach unten an Breite zuneh-menden Baukörpern bis zum unteren Zechenplatz. Man kann heute sagen, dass es den beiden Architekten ge-lungen ist, am Rammelsberg eine der baukünstlerisch beeindruckendsten Bergwerksanlagen des 20. Jh. geschaf-fen zu haben.

Am 30. Juni 1988 wurde der Bergbau am Rammelsberg stillgelegt. Es war das älteste ununterbrochen betrie-bene Erzbergwerk der Welt. Von be-sonderer Bedeutung war es, dass nach der Stilllegung nicht nur die vorhan-denen Stollen und Grubenbaue, son-dern auch in den Anlagen übertage die gesamte maschinelle und sonstige Ausstattung mit sämtlichen Förder-maschinen, den wichtigsten Gruben-fahrzeugen, den Aufbereitungsma-schinen u.a.m. erhalten geblieben ist.

Die Besichtigung der Übertageanlage, der Aufbereitung sowie die Befahrung des Röderstollens war für die Teilneh-mer höchst beeindruckend.

Die Führung durch die Altstadt durch Ulrike Lerche fand ebenfalls großen Beifall. Frau Lerche hatte es verstan-den, mit Charme, Humor und großer Kenntnis den Teilnehmern die Beson-derheiten und Schönheiten dieser tra-ditionsreichen alten Kaiserstadt nahe-zubringen (Abbildung 5).

Ein gemeinsames Abendessen im Res-taurant des Hotels Brusttuch vereinte nochmals die Teilnehmer in fröhlicher Runde und weckte Vorfreude für die nächste Tagung des Geschichtsaus-schusses im Jahr 2013.

Heinz Walter Wild

Abb. 3: Dr. Klappauf erläutert die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen

Abb. 4: Fundstelle von Relikten des mittel-alterlichen Bergbaus

Als nach einem Jahrhundert der Ab-bau unter das Niveau des Rathstieften Stollens vorgedrungen war, wurde um 1250 mitten im Berg der Feuergezä-her Schacht abgeteuft, um über diesen mit Hilfe eines Wasserrades die Gru-benwasser zu heben. Das Feuergezä-he Gewölbe war die Radstube für das

Abb. 5: Führung durch die Altstadt von Goslar