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Standortvorteile Der Bund hat eine Vielzahl von Anwendungen entwickelt, die direkt den teilnehmenden Wirtschaftsunternehmen zugute kommen sollen. Best Practice eGovernment kommt in Deutschland nur lang- sam in Fahrt – so das gängi- ge Vorurteil. Doch erfolgreich umgesetzte IT-Projekte beim Bund, in den Ländern und auf kommunaler Ebene beweisen das Gegenteil. eGovernment Computing stellt ausgewählte Projekte vor, mit denen sich Verwaltungen für die Zukunft rüsten. Seite 18 In dieser Ausgabe Ausgezeichnete Lösungen Das Verfahren zum Online-Meldewesen Moin war ein Gewinnerprojekt beim vierten eGovernment Wettbewerb. Seite 28 Rubriken eGovernment-Termine, aktuelle Projekte der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnte Unternehmen, Impressum ab Seite 29 RECHT & SERVICE @ @ Jetzt bestellen: eGovcomUpdate – der aktuelle Newsletter per eMail: www.egovcom.de/update Leserbriefe: [email protected] Wettbewerb eGovernment-Verfahren für die Wirtschaft rücken zusehends in den Mittelpunkt des Interesses. Richtig umgesetzt generieren sie nicht nur für die Wirtschaft Nutzeffekte, sondern auch für Verwaltungen. Sie werden damit entscheidend für die Standortpolitik. Seite 4 Nr. 12 / 04 15. November 2004 O bwohl 88 Prozent der Bürger ih- re Amtsgeschäfte gern komplett online erledigen würden, bietet nur jedes dritte Amt auch die Online- Antragstellung auf seiner Website an. Auch bei der reinen Informationsbe- schaffung im Web haben die Ämter Nachholbedarf. Zwar bieten drei Viertel der Öffentlichen Institutionen Infor- mation zum Download an. Doch fast jeder Bürger, der sich zu Fragen oder Problemen auf den Behördenwebsites informiert hat, wird zur abschließen- den Beantwortung seines Anliegens persönlich vorstellig. Das Problem: Es mangelt im Web an interaktiven Kom- munikationsmedien wie Live Chats oder virtuellen Beratern. So bieten nur 13 Prozent der Ämter Live Chats mit kompetenten Sachbearbeitern auf ihren Websites an. Virtuelle Agenten zur automatisierten Bürgerberatung finden sich nur auf einem von zehn Behör- denangeboten. Sieben Prozent der Be- fragten bieten überhaupt keine elektro- nischen Bürgerdienste an. Wer trotz der spärlichen Informatio- nen auf den Portalen elektronisch mit dem Amt kommunizieren will, steht oft vor neuen Problemen: Nur 57 Prozent der Ämter stellen ein eMail-Kontaktfor- mular auf ihren Webpräsenzen bereit. Viele Websites gleichen eher einer Visi- tenkarte mit den notwendigsten Kon- taktdaten und den Öffnungszeiten als einem Serviceportal. Hat der Bürger die Hürden überwunden und eine eMail- Anfrage auf den Weg gebracht, muss er sich – ähnlich wie vor der Amtsstube – auf längere Wartezeiten gefasst mach- ten. Durchschnittlich 1,7 Tage benöti- gen die Mitarbeiter für die Beantwor- tung. So ist es nicht verwunderlich, dass sich 82 Prozent der Behördenent- scheider bei der Kommunikation in der freien Wirtschaft „unterlegen“ oder „klar unterlegen“ fühlen. Das Haupt- problem: Nur etwas mehr als die Hälfte der eingehenden elektronischen Brie- fe landen sofort beim jeweiligen Sach- bearbeiter. Alle anderen nehmen län- gere Wege durch die Behörden, werden in Contact-Centern beantwortet oder dort, wo sie zuerst eingehen. Besserung ist in Sicht: 74 Prozent der Behördenentscheider wollen in den nächsten Jahren in ihre elektronischen Bürgerdienste investieren. mk Microsoft Word macht’s mit DOMEA eGovernment tut Wirtschaft gut! von Manfred Klein eGovernment Computing M icrosoft und die Open Text eGov- ernment Deutschland GmbH stellen mit der DOMEA Microsoft Edi- tion eine gemeinsame Lösung für das Dokumentenmanagement und die Vorgangsbearbeitung in der Öffentli- chen Verwaltung vor. Das erste Produkt der Edition, DOMEA Microsoft Office 2003, soll die direkte Nutzung von DO- MEA DMS-Funktionen innerhalb von Microsoft Office Word 2003 ermögli- chen. Dies erleichtert die zentrale Ab- lage von Dokumenten und den Aufbau elektronischer Akten erheblich. DOMEA ist eine marktführende Lö- sung für das Government Content Ma- nagement (GCM) und wurde von der Koordinierungs- und Beratungsstelle für Informationstechnik in der Bun- desverwaltung (KBSt) zertifiziert. Durch die Integration von Microsoft Office 2003 sollen Anwender nun DO- MEA aus Microsoft Word 2003 heraus bedienen und Microsoft Office 2003 für den Aufbau von elektronischen Ak- ten und das zentrale DMS einsetzen können. „Da die Mitarbeiter ihre ge- wohnte Office-Umgebung nicht mehr verlassen müssen, wird die elektroni- sche Vorgangsbearbeitung einfacher, effizienter und schneller“, erklärt Microsoft dazu. Davon würden neben den Öffentlichen Einrichtungen auch deren „Kunden“, also Bürger und Un- ternehmen, profitieren. Die kombi- nierte Lösung kann mit der neuen Ver- sion 4.0 von DOMEA erstmals einge- setzt werden. mk Auslagerung Der Dienstleister Dataport betreibt für Verwaltungen in Schleswig-Holstein und Hamburg eine komplexe IT-Infrastruktur. KOMMUNE & STAAT Partnerschaften Die britischen Passbehörden haben jetzt alle Prozesse der Ausweisvergabe an einen privaten Dienstleister ausgelagert. Seite 17 KOMMENTAR Deutschland 7,50 www.eGovCom.de ISSN 1618 – 3142 BRANCHE & INNOVATION Open Source Die Öffentlichen Ver- waltungen flirten immer öfter mit dem Pinguin. Dabei wird allerdings deutlich, dass der richtige (Mittel) -Weg nur mithilfe externer Experten kostengünstiger und sicherer gefunden werden kann. PRAXIS & LÖSUNGEN Die Lage ist angespannt. Für die Kommunen ist es wichtiger denn je, sich als attraktive Wirtschafts- standorte zu präsentieren. eGovernment-Anwendungen erweisen sich in diesem Zusam- menhang als ein immer wichtiger werdendes Instrument, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Der Bund macht bereits vor, wie es geht. Er bietet eine Vielzahl einschlägiger Dienstleis- tungen über das Internet an und unterstützt diese mit flankieren- den Maßnahmen. Auch immer mehr Kommunen und Länder werden nun in dieser Richtung aktiv. Bei der Entwicklung ent- sprechender Angebote für die Wirtschaft gilt es aber, wichtige Spielregeln zu beachten. Es genügt nicht, einfach Anwendun- gen ins Netz zu stellen, von denen man glaubt, sie seien für die Wirt- schaft attraktiv. Um zu wirklich sinnvollen Lösungen zu kommen, die dann auch von der Wirtschaft angenommen werden und die tatsächlich den Standort attrakti- ver machen, müssen diese mit der Wirtschaft zusammen geplant werden. Nur so eine ist eine sinn- volle Investition gewährleistet. Gerade für kleinere Kommunen gilt: Wer sich attraktiv positionie- ren will, der muss die Zusam- menarbeit mit anderen Städten und Gemeinden – sogar interna- tional – suchen. „Standortförderung braucht Kooperation“ PRAXIS & LÖSUNGEN KOMMUNE & STAAT Seite 11 Behördenshop Von der Amtsstube zur eGovernment-Behörde: Der Wandel verläuft in vier Phasen und setzt die digitale Signatur voraus. RECHT & SERVICE VERBESSERUNGSBEDARF. Noch immer beschränken sich die Kontakte der Bürger mit ihren Behörden zumeist auf die klassischen Kommunikationswege Seite 12 DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg, PVSt, DPAG, Entgelt bezahlt, B 57334 AKTUELL Nach Medienberichten hat der Bundesrech- nungshof kritisiert, dass streng vertrauliche Da- teien der Bundesregierung jederzeit manipulier- bar seien. Die Kenntnisnahme hochsensibler Da- ten durch Unbefugte könne als wahrscheinlich angesehen werden. Untersucht hatte der Rech- nungshof 13 militärische und zivile Dienststellen. Bei Stichproben sollen unter anderem mehrere, bis dahin offenbar unbemerkt gebliebene Spuren von Hacker-Angriffen entdeckt worden sein. Auf anderen Rechnern, auf denen hochsensible Daten bearbeitet werden, sollen zahlreiche unerlaubt in- stallierte Programme wie Computerspiele gefun- den worden sein. mk SICHERHEITSMÄNGEL BEIM BUND eGovernment-Trend eBürgerdienste noch in den Kinderschuhen Abgehängt. Die Behörden haben Nachholbedarf bei der digitalen Kommunikation mit dem Bürger. Internet und eMail konnten Telefon und Faxgerät bisher nicht ablösen. So das Ergebnis des eGovernment-Trends, einer Studie der Novomind AG und eGovernment Computing. Seite 3 Quelle: Europäische Kommission, 2004 © eGovernment Computing ERFOLG. Einen deutlichen Sprung nach vorne hat eGovernment in der Bundes- republik laut einer Studie der EU-Kommission gemacht. Im vergangenen Jahr noch auf Platz 6, rangiert Deutschland nun schon auf dem zweiten Platz eGovernment-Ranking in Europa Erreichte Punkte EU Ø 4,60 DIE ZEITUNG FÜR IT-GESTÜTZTE VERWALTUNG VON KOMMUNE UND STAAT 4. JAHRGANG eGovernment 5,45 5,00 4,98 4,95 4,89 4,85 4,84 4,71 Seite 27 BRANCHE & INNOVATION Dänemark (1) Deutschland (6) Finnland (5) Österreich (7) Großbritannien (4) Frankreich (12) Estland (14) Schweden (2) 0 1 2 3 4 5

EGOV 12 01Titel · mangelt im Web an interaktiven Kom-munikationsmedien wie Live Chats oder virtuellen Beratern. So bieten nur 13 Prozent der Ämter Live Chats mit kompetenten Sachbearbeitern

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Page 1: EGOV 12 01Titel · mangelt im Web an interaktiven Kom-munikationsmedien wie Live Chats oder virtuellen Beratern. So bieten nur 13 Prozent der Ämter Live Chats mit kompetenten Sachbearbeitern

StandortvorteileDer Bund hat eine Vielzahl von Anwendungen entwickelt,die direkt den teilnehmendenWirtschaftsunternehmen zugute kommen sollen.

Best PracticeeGovernment kommt inDeutschland nur lang-sam in Fahrt – so das gängi-ge Vorurteil. Doch erfolgreichumgesetzte IT-Projekte beimBund, in den Ländern undauf kommunaler Ebenebeweisen das Gegenteil.eGovernment Computingstellt ausgewählte Projekte vor, mit denen sich Verwaltungen für die Zukunft rüsten. Seite 18

In dieser Ausgabe

Ausgezeichnete LösungenDas Verfahren zum Online-Meldewesen Moin warein Gewinnerprojekt beim vierten eGovernmentWettbewerb. Seite 28

RubrikeneGovernment-Termine, aktuelle Projekte der Öffentlichen Hand, redaktionell erwähnte Unternehmen, Impressum ab Seite 29

RECHT & SERVICE

@@Jetzt bestellen: eGovcomUpdate – der aktuelle Newsletter per eMail:

www.egovcom.de/updateLeserbriefe: [email protected]

WettbewerbeGovernment-Verfahren für die Wirtschaft rücken zusehends in den Mittelpunkt des Interesses. Richtig umgesetzt generieren sie nicht nur für die Wirtschaft Nutzeffekte, sondernauch für Verwaltungen. Sie werden damit entscheidend für die Standortpolitik. Seite 4

Nr. 12 / 0415. November 2004

Obwohl 88 Prozent der Bürger ih-re Amtsgeschäfte gern komplettonline erledigen würden, bietet

nur jedes dritte Amt auch die Online-Antragstellung auf seiner Website an.Auch bei der reinen Informationsbe-schaffung im Web haben die ÄmterNachholbedarf. Zwar bieten drei Viertelder Öffentlichen Institutionen Infor-mation zum Download an. Doch fastjeder Bürger, der sich zu Fragen oderProblemen auf den Behördenwebsitesinformiert hat, wird zur abschließen-den Beantwortung seines Anliegenspersönlich vorstellig. Das Problem: Esmangelt im Web an interaktiven Kom-munikationsmedien wie Live Chats

oder virtuellen Beratern. So bieten nur13 Prozent der Ämter Live Chats mitkompetenten Sachbearbeitern aufihren Websites an. Virtuelle Agenten zurautomatisierten Bürgerberatung findensich nur auf einem von zehn Behör-denangeboten. Sieben Prozent der Be-fragten bieten überhaupt keine elektro-nischen Bürgerdienste an.

Wer trotz der spärlichen Informatio-nen auf den Portalen elektronisch mitdem Amt kommunizieren will, steht oftvor neuen Problemen: Nur 57 Prozentder Ämter stellen ein eMail-Kontaktfor-mular auf ihren Webpräsenzen bereit.Viele Websites gleichen eher einer Visi-tenkarte mit den notwendigsten Kon-

taktdaten und den Öffnungszeiten alseinem Serviceportal. Hat der Bürger dieHürden überwunden und eine eMail-Anfrage auf den Weg gebracht, muss ersich – ähnlich wie vor der Amtsstube –auf längere Wartezeiten gefasst mach-ten. Durchschnittlich 1,7 Tage benöti-gen die Mitarbeiter für die Beantwor-tung. So ist es nicht verwunderlich,dass sich 82 Prozent der Behördenent-scheider bei der Kommunikation in derfreien Wirtschaft „unterlegen“ oder„klar unterlegen“ fühlen. Das Haupt-problem: Nur etwas mehr als die Hälfteder eingehenden elektronischen Brie-fe landen sofort beim jeweiligen Sach-bearbeiter. Alle anderen nehmen län-gere Wege durch die Behörden, werdenin Contact-Centern beantwortet oderdort, wo sie zuerst eingehen.

Besserung ist in Sicht: 74 Prozent derBehördenentscheider wollen in dennächsten Jahren in ihre elektronischenBürgerdienste investieren. mk

Microsoft

Word macht’s mit DOMEA

eGovernment tutWirtschaft gut!

von Manfred Klein eGovernment Computing

Microsoft und die Open Text eGov-ernment Deutschland GmbH

stellen mit der DOMEA Microsoft Edi-tion eine gemeinsame Lösung für dasDokumentenmanagement und dieVorgangsbearbeitung in der Öffentli-chen Verwaltung vor. Das erste Produktder Edition, DOMEA Microsoft Office2003, soll die direkte Nutzung von DO-MEA DMS-Funktionen innerhalb vonMicrosoft Office Word 2003 ermögli-chen. Dies erleichtert die zentrale Ab-lage von Dokumenten und den Aufbauelektronischer Akten erheblich.

DOMEA ist eine marktführende Lö-sung für das Government Content Ma-nagement (GCM) und wurde von derKoordinierungs- und Beratungsstellefür Informationstechnik in der Bun-

desverwaltung (KBSt) zertifiziert.Durch die Integration von MicrosoftOffice 2003 sollen Anwender nun DO-MEA aus Microsoft Word 2003 herausbedienen und Microsoft Office 2003für den Aufbau von elektronischen Ak-ten und das zentrale DMS einsetzenkönnen. „Da die Mitarbeiter ihre ge-wohnte Office-Umgebung nicht mehrverlassen müssen, wird die elektroni-sche Vorgangsbearbeitung einfacher,effizienter und schneller“, erklärtMicrosoft dazu. Davon würden nebenden Öffentlichen Einrichtungen auchderen „Kunden“, also Bürger und Un-ternehmen, profitieren. Die kombi-nierte Lösung kann mit der neuen Ver-sion 4.0 von DOMEA erstmals einge-setzt werden. mk

AuslagerungDer Dienstleister Dataportbetreibt für Verwaltungen in Schleswig-Holstein undHamburg eine komplexe IT-Infrastruktur.

KOMMUNE & STAAT

PartnerschaftenDie britischen Passbehördenhaben jetzt alle Prozesse der Ausweisvergabe an einen privaten Dienstleister ausgelagert.

Seite 17

KOMMENTAR

Deutschland € 7,50 www.eGovCom.de ISSN 1618 – 3142

BRANCHE & INNOVATION

Open SourceDie Öffentlichen Ver-waltungen flirten immer öftermit dem Pinguin. Dabei wird allerdings deutlich, dass der richtige (Mittel) -Weg nur mithilfe externerExperten kostengünstiger undsicherer gefunden werden kann.

PRAXIS & LÖSUNGEN

Die Lage ist angespannt. Für dieKommunen ist es wichtiger dennje, sich als attraktive Wirtschafts-standorte zu präsentieren.eGovernment-Anwendungenerweisen sich in diesem Zusam-menhang als ein immer wichtigerwerdendes Instrument, um iminternationalen Wettbewerb zubestehen. Der Bund macht bereitsvor, wie es geht. Er bietet eineVielzahl einschlägiger Dienstleis-tungen über das Internet an undunterstützt diese mit flankieren-

den Maßnahmen. Auch immermehr Kommunen und Länderwerden nun in dieser Richtungaktiv. Bei der Entwicklung ent-sprechender Angebote für dieWirtschaft gilt es aber, wichtigeSpielregeln zu beachten. Esgenügt nicht, einfach Anwendun-gen ins Netz zu stellen, von denenman glaubt, sie seien für die Wirt-schaft attraktiv. Um zu wirklichsinnvollen Lösungen zu kommen,die dann auch von der Wirtschaftangenommen werden und dietatsächlich den Standort attrakti-ver machen, müssen diese mit derWirtschaft zusammen geplantwerden. Nur so eine ist eine sinn-volle Investition gewährleistet.Gerade für kleinere Kommunengilt: Wer sich attraktiv positionie-ren will, der muss die Zusam-menarbeit mit anderen Städtenund Gemeinden – sogar interna-tional – suchen.

„Standortförderungbraucht Kooperation“

PRAXIS & LÖSUNGEN

KOMMUNE & STAAT

Seite 11

BehördenshopVon der Amtsstube zur eGovernment-Behörde: Der Wandel verläuft in vierPhasen und setzt die digitaleSignatur voraus.

RECHT & SERVICE

VERBESSERUNGSBEDARF. Noch immer beschränken sich die Kontakte der Bürger mit ihren Behörden zumeist auf die klassischen Kommunikationswege

Seite 12

DataM-Services GmbH, 97103 Würzburg, PVSt, DPAG, Entgelt bezahlt, B 57334

AKTUELL

Nach Medienberichten hat der Bundesrech-nungshof kritisiert, dass streng vertrauliche Da-teien der Bundesregierung jederzeit manipulier-bar seien. Die Kenntnisnahme hochsensibler Da-ten durch Unbefugte könne als wahrscheinlichangesehen werden. Untersucht hatte der Rech-nungshof 13 militärische und zivile Dienststellen.Bei Stichproben sollen unter anderem mehrere,bis dahin offenbar unbemerkt gebliebene Spurenvon Hacker-Angriffen entdeckt worden sein. Aufanderen Rechnern, auf denen hochsensible Datenbearbeitet werden, sollen zahlreiche unerlaubt in-stallierte Programme wie Computerspiele gefun-den worden sein. mk

SICHERHEITSMÄNGEL BEIM BUND

eGovernment-Trend

eBürgerdienste noch in den Kinderschuhen

Abgehängt. Die Behörden haben Nachholbedarf bei der digitalen Kommunikation mit dem Bürger. Internet und eMail konnten Telefon und Faxgerät bisher nicht ablösen.So das Ergebnis des eGovernment-Trends, einer Studie derNovomind AG und eGovernment Computing.

Seite 3

Quelle: Europäische Kommission, 2004 © eGovernment Computing

ERFOLG. Einen deutlichen Sprung nach vorne hat eGovernment in der Bundes-republik laut einer Studie der EU-Kommission gemacht. Im vergangenen Jahrnoch auf Platz 6, rangiert Deutschland nun schon auf dem zweiten Platz

eGovernment-Ranking in Europa

Erreichte Punkte EU Ø 4,60

D I E Z E I T U N G F Ü R I T - G E S T Ü T Z T E V E R W A L T U N G V O N K O M M U N E U N D S T A A T4. JAHRGANG

eGovernment

5,45

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BRANCHE & INNOVATION

Dänemark (1)

Deutschland (6)

Finnland (5)

Österreich (7)

Großbritannien (4)

Frankreich (12)

Estland (14)

Schweden (2)0 1 2 3 4 5

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© 2004 Cisco Systems, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Cisco, Cisco Systems und das Cisco Systems Logo sind eingetragene Marken oder Marken von Cisco Systems, Inc.,und/oder ihrer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten und bestimmten anderen Ländern.

SCHNELL DRAN, SCHNELL DURCH, SCHNELLDRAUSSEN. BEHÖRDEN SIND AUCH NICHTMEHR DAS,WAS SIE MAL WAREN.Auch staatliche und kommunale Verwaltungen nutzen jetzt die Vorteile von konvergenten Netzwerken – dankCisco. Denn behördenübergreifender Informationsaustausch und neue Kommunikationslösungen erhöhen aufÄmtern deutlich die Effektivität und Effizienz. Der Kundenservice hat sich spürbar verbessert. Auch die Leistungs-fähigkeit der Mitarbeiter ist gestiegen. Mehr darüber, wie Cisco der öffentlichen Hand beim Zeit- und Kostensparenhilft, erfahren Sie unter cisco.com/de/behoerde

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KOMMUNE & STAAT EGOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 12-2004 3

JudikativeDie Universität Passauund der Freistaat Bayern machen jungeJuristen fit für eGovern-ment-Fragen.

WirtschaftsförderungeGovernment-Anwendungenfür Unternehmen gewinnen anBedeutung. Aber wie lassensich solche Projekte erfolg-reich umsetzen? Mehr auf

StandortpolitikWelche Rolle eGovern-ment für die Wirtschaft alsTeil der Standortpolitikspielt, diskutieren Exper-ten im VIP-Forum.

LegislativeWissensbasierte Rechts-beratungssysteme legiti-mieren Verwaltungs-handeln und verbessernden Bürgerkontakt.

Seite 4 Seite 6 Seite 8 Seite 9

KOMMUNE & STAATVerantwortlicher Redakteur:

Manfred KleinTel. 08 21 /21 77-133, Fax 08 21 /21 77-223

eMail: [email protected]

BundOnline 2005

Behörden sagen dem Papier leise „Servus“

Der Einsatz modernerInformationstechnolo-gie und eGovernment-Lösungen soll im inter-nationalen Wettbewerb

Standortvorteile sichern und diewirtschaftliche Entwicklung voran-treiben. So sieht es die Agenda vonLissabon der EU-Kommission vor,aber auch das Pflichtenheft der In-itiative BundOnline 2005.

Allerdings genügt es dazu nicht,nur Dienstleistungen für die Wirt-schaft – etwa für den Mittelstand,die eGovernment Computing in dervorangegangenen Ausgabe vorstell-te – online zu stellen. Vielmehr müs-sen auch die Verwaltungen selbst ih-re Prozesse mithilfe der Informati-onstechnologie verschlanken undbeschleunigen. Nur so lassen sichzum einen innerhalb der Verwal-tungen die erhofften Einsparprozes-se realisieren und gleichzeitig dieVerwaltungsvorgänge so optimie-ren, dass ihre schnellere Abwicklungeinen Beitrag zur Standortverbesse-rung leisten kann. Einige der in die-sem Sinne besonders attraktivenProjekte des Bundes sollen hier kurzvorgestellt werden.

GIS-Infos per Mausklick

Ein Beispiel für eine solche Anwen-dung ist das Portal zur Recherchevon Geoinformationen. Mit der aufden Namen GeoMIS getauften Ap-plikation soll Anwendern eine Such-maschine zur Verfügung gestelltwerden, die einen vollständigenÜberblick über den Bestand derGeodaten in der Zuständigkeit desBundes verschafft. Darüber hinaussollen auch Metainformationsdiens-te der Länder an das System ange-schlossen werden. In einem Pilot-projekt in Zusammenarbeit mit derArbeitsgemeinschaft der Vermes-

sungsverwaltungen der Länder derBundesrepublik Deutschland (AdV)und dem Umweltdatenkatalog(UDK) sollen möglichst früh ent-sprechende Schnittstellen bei aus-gesuchten Landesdiensten imple-mentiert werden. GeoMIS ist damitauch grundlegender Bestandteil ei-ner Geodateninfrastruktur fürDeutschland und ein wichtiger Bau-stein für die anstehende Entwick-lung des Geoinformationsportalsdes Bundes.

Im Rahmen des Programms „Ge-odateninfrastruktur für Deutsch-land (GDI-DE)“ soll mit GeoMIS dererste Teil eines 3-Stufen-Konzeptsverwirklicht werden. Anwender sol-len zukünftig über die mit GeoMISgefundenen Metadatensätze zu deneigentlichen Geodaten, beziehungs-weise zu den jeweiligen Bestellplatt-formen, navigieren können. DieMacher erhoffen sich davon dieMöglichkeit, weitreichende Syner-gieeffekte für die Nutzer generierenzu können. Bislang werden dazu dieGeo-Metainformationen der Öffent-lichen Verwaltungen von Bund undLändern abgefragt. Eine Einbezie-hung geeigneter Datensätze aus derWirtschaft ist aber ebenfalls geplant.

Agrarpolitik im Netz

Ein weiteres interessantes Projekt istAGRI-DOC – eine Behörden über-greifende Wissensmanagement-Plattform für den Bereich der Agrar-förderung. Hintergrund: Die EU er-stellt im Rahmen des EuropäischenAusgleichs- und Garantiefonds für

die Landwirtschaft (EAGFL) Vor-schriften, erlässt Verordnungen undinterpretiert diese in Auslegungs-vermerken. Das Bundesministeriumfür Verbraucherschutz, Ernährungund Landwirtschaft (BMVEL) koor-diniert die daraus resultierende In-formationsvermittlung an die Bun-desländer und ergänzt die EU-Er-lässe um eigene Ausführungsvor-schriften und Durchführungsver-ordnungen. Auf der Länderebenewiederum werden die entsprechen-den Durchführungsverordnungen,Handlungsanweisungen und An-tragsformulare entwickelt. AGRI-DOC unterstützt dabei als Doku-menten- und Wissensmanagement-System den Austausch der Doku-mente sowie die Kommunikationüber diese – sowohl horizontal, alsoauf Länderebene, wie auch vertikalvon der EU über den Bund zu denLändern und den nachgeordnetenBehörden. Dabei erleichtert die bes-sere Recherchierbarkeit den Zugangzu den jeweiligen Dokumenten. Soinformiert AGRI-DOC über aktuellins System eingepflegte Dokumen-te, über neu zur Diskussion gestellteThemen, eingegangene Antwortensowie zugewiesene Aufgaben. Wei-tere Kommunikationselemente sind„Projektarbeitsräume“ mit Termin-vorlagen und Aufgabenlisten, Nach-richtentickern, Diskussionsgruppenund Mailinglisten.

Bis zur Inbetriebnahme der ers-ten Version von AGRI-DOC im Jahr2000 wurden sämtliche Dokumen-te in Papierform verbreitet. Das be-deutete: Das BMVEL erhielt ein (Pa-

pier-) Dokument von der EU. Die-ses wurde – verändert oder unver-ändert, mit oder ohne Auslegungs-vermerk – per Fax an die 16 Länder-ministerien und von dort an derennachgeordnete Dienststellen wei-tergeleitet. Das Original folgte we-nige Tage später per Post. Das Er-gebnis war eine Vielzahl papierge-bundener Archive in allen beteilig-ten Behörden des Bundes und derLänder, eine mangelnde Infor-mationstransparenz über dieGesetzlage. Die gesamten Infor-mationsprozesse benötigtenmehrere Tage, um die jeweiligenAdressaten zu erreichen, und einZugriff auf den Informationsbe-stand war nur innerhalb der je-weiligen Behörde möglich. Diewichtigsten Ziele beim Aufbauvon AGRO-DOC waren daher ei-ne deutliche Vereinfachung undBeschleunigung der Arbeitspro-zesse bei einer gleichzeitigenmassiven Reduzierung des Pa-pierverbrauchs und – als Folgedessen – eine spürbare Senkungder Kosten.

Reisemanagement

Ein weiteres Beispiel eines dieProzesse optimierenden und sodie Kosten senkenden Systemsist das Travel Management Sys-tem (TMS) des Bundes. Diesesstellt alle Leistungen, die imRahmen von Planung, Organisa-tion und Kontrolle der Reiseakti-vitäten anfallen, online zur Ver-fügung. Bahn- und Flugtickets,

Hotels und Mietwagen können mitdem System entweder über ein Rei-sebüro geordert oder direkt überdas Internet gebucht werden. Zu-sätzlich erhalten die Nutzer desTMS-Portals einen Überblick überalle reiserelevanten Informationen.Das TMS ist gegenwärtig jedochnur im Informationsverbund Berlin-Bonn verfügbar. Weitere Anwen-dungen, die zu Einsparungenführen sollen, sind das „Kaufhausdes Bundes“ – der vom Bundesbe-schaffungsamt entwickelte virtuelleMarktplatz – sowie das System zumImmobiliencontrolling und der Be-darfskoordinierung für die Liegen-schaften des Bundes. mk

Konkurrenzsituation. Im internationalen Wettbewerb um Standortvorteile müssenauch Verwaltungen reagieren und ihre Prozesse verschlanken. Nur so lassen sich

Kosteneffizienz und eine schnellere Verfahrensabwicklung realisieren. Die Projekt-gruppe der Initiative BundOnline 2005 kann in diesem Bereich mit wegweisenden

Pilotprojekten und Applikationen punkten – auch im europäischen Vergleich.

Die Reform des kommunalen Rechnungs-

wesens kommt. Durch die Umstellung

auf die Doppik erhalten Kommunen

umfangreiche wirtschaftliche In-

formationen zur Optimierung

ihrer Verwaltungssteuerung. Auf dem

Weg zur modernen Kommune unterstützt

DATEV in Zusammenarbeit mit dem Steuerberater Städte und

Gemeinden mit umfassenden Beratungsleistungen und pro-

fessioneller Software. Ob es um die Erstellung der Eröffnungs-

bilanz, die Durchführung der Finanzbuchführung, Kostenrech-

nung, Anlagenbuchführung oder den Jahresabschluss geht;

um das Aufstellen des Haushaltsplanes oder um die Veran-

lagung sämtlicher Abgabearten – DATEV bietet zuverlässige

und auf die Kommunen abgestimmte Software. Profitieren

Sie bei der betriebswirtschaftlichen Steuerung der Kommu-

ne von der Beratung und Betreuung durch ein erfahrenes

Team. Informieren Sie sich beim Steuerberater oder rufen Sie

uns an: 0800 0114348. Weitere Informationen finden Sie auch

im Internet unter www.datev.de/kommunen. Besuchen Sie

uns auf der Messe Moderner Staat, 23. und 24. November

2004, Messegelände Berlin, Halle 7.2c, Stand 35.

Der Weg zurEffizienz

DATEV eG, 90329 Nürnberg,www.datev.de/kommunen, E-Mail: [email protected]

DETAILS

Weiterführende Informationen zudiesen und anderen Projektensind im Wissensmanagement-system der Projektgruppe Bund-Online 2005 im Internet abrufbar.Die dort aufgeführten Praxisbei-spiele enthalten Angaben überdie Ausgangssituation und Ziel-setzung des Projekts, über dasProjektvorgehen und den Res-sourceneinsatz, die realisiertenErgebnisse und Erfahrungen undAngaben zu Referenzen und An-sprechpartnern. Auch in der EU-Datenbank für eGovernment undGood Practice finden sich wichti-ge Informationen zu deutschenProjekten. Darüber hinaus ist derBund mit seinen Best Practice-Beispielen auch auf der MesseModerner Staat vertreten.➤ www.wmsbundonline.de

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Die meisten eGovernment-Angebote wenden sichan den Bürger. Entspre-chend prägen – vor allem

im kommunalen Bereich – nachdem Lebenslagenprinzip sortierteAngebote, wie Umzug und Ummel-dung, Eheschließung oder dieRegistrierung des Nachwuchsesbeim Einwohnermeldeamt, das Bildder offerierten Dienstleistungen.

So richten sich nach Angaben derStudie Monitoring eGovernment2004 / 2005 des Fraunhofer eGov-ernment-Zentrums 46 Prozent derkommunalen eGovernment-Dienst-leistungen an diese Zielgruppe. Dievielleicht einseitige Fokussierungauf den Government-to-Citizien-Bereich nimmt jedoch – zugunsteneiner Neuorientierung auf den Be-reich des Government-to-Business– ab, glauben Experten.

Als Auslöser dieses Trends könnenvor allem zwei Faktoren gelten. Zum

einen macht sich die finanzielle Si-tuation der Kommunen bemerkbar.Die häufig prekäre Finanzlage führtdazu, dass eGovernment-Diensteeinem zunehmenden Rechtferti-gungsdruck unterliegen: Die Projek-te müssen sich rechnen! Da sich dieerhofften Einsparungen bei denProzesskosten aus vielerlei Gründennicht so schnell wie erhofft realisie-ren ließen, rücken Government-to-Business-Dienste verstärkt in denMittelpunkt des Interesses. Die Ver-waltungen gehen vermutlich zuRecht davon aus, dass für Unter-nehmensdienstleistungen eher Be-arbeitungsgebühren zu erhebensind, als für Bürgerdienste. Hinzukommt der Aspekt der Wirtschafts-förderung. Aufgeschreckt durch dieAbwanderung von Unternehmenins Ausland und wegbrechenderEinnahmen bei der Gewerbesteuererkennen Kommunen und Länderdie Notwendigkeit einer umfassen-

den Standortförderung. Gera-de eGovernment-Anwendun-gen bieten dazu viele Möglichkei-ten. Die denkbaren Anwendungenreichen dabei vom Bauantrag, überdas Abrufen von Informationen ausgeografischen Informationssyste-men, bis hin zum Stellen von Anträ-gen für Schwer- und Gefahrgut-transporte im Internet.

Ingolstadt & Audi

Dass diese Art von eGovernment-Dienstleistungen auch aktiv vonUnternehmen eingefordert wird,zeigt das Beispiel Ingolstadt. DerAutomobilhersteller Audi ist hierInitiator eines eGovernment-Pro-jekts zur Einführung einer digitalenBauplattform. Den Anstoß für dasProjekt gab das Unternehmen.Denn bei Audi war man sich sicher,dass – bei der Vielzahl von Um- undNeubauprojekten – eine elektroni-

scheAbwick-lung des ent-sprechenden Ge-nehmigungsver-fahrens ein beträcht-liches Einsparpotenzi-al an Zeit und Kostenfreisetzen könnte. Zu dieser Ein-schätzung trug bei Audi nicht zu-letzt auch die Möglichkeit der me-dienbruchfreien Dokumentationdes gesamten Antragsvorgangs bei.

Aber auch hier führte die knappeRessourcenlage dazu, neue Projekteund die dafür notwendigen Investi-tionen kritisch zu hinterfragen. Vor-aussetzung für die Umsetzung wardaher – sowohl vonseiten des Un-ternehmens, wie auch von städti-scher Seite – der Nachweis der Wirt-schaftlichkeit der elektronischenBauplattform. Zur Feststellung derWirtschaftlichkeit wurde deshalbein halbjähriger Pilotbetrieb verein-bart, innerhalb dessen auch erstepraktische Erfahrungen im Umgangmit der Plattform gesammelt wer-den konnten. Die Untersuchungprüfte, in welchem Umfang sichEinspareffekte bezüglich der Kostenbei einer elektronischen Abwicklungdes Bauantragsverfahrens realisie-ren ließen.

Wirtschaftsportal Berlin

Aber nicht nur in Ingolstadt, auchandernorts rückt der Bereich Gov-ernment-to-Business immer stärkerin den Mittelpunkt des Verwal-tungshandelns.

So hat etwa das Land Berlin imRahmen seiner Initiative „Projekt

Zukunft“ das Thema Wirtschaftsför-derung zum zentralen Handlungs-feld gemacht. Der Senator für Wirt-schaft, Arbeit und Frauen in Berlin,Harald Wolf, erklärt dazu: „Ziel dereGovernment-Initiative in unsererLandesinitiative Projekt Zukunft istes, die Verwaltung in unserer Stadtwirtschaftsfreundlicher zu ma-chen.“ Dazu gehörten, so Wolf, derAufbau von wirtschaftsorientiertenAngeboten, insbesondere für dieelektronische Vergabe und Beschaf-fung, die Gewerbeanmeldung unddie Wirtschaftsförderung.

Zur Realisierung erarbeite die Se-natsverwaltung für Wirtschaft, Ar-beit und Frauen dazu im Zusam-menwirken mit anderen Verwaltun-gen ein Umsetzungskonzept, dasauf der Grundlage einer Analysewirtschaftsbezogener Verwaltungs-dienste Bewertungskriterien für Pi-lotvorhaben definierte und eine Pri-oritätensetzung ermöglichte.

Aus den aufgeführten Maßnah-men und dem Masterplan eGovern-ment des Berliner Senats sollschließlich ein Wirtschaftsportalentstehen, über das ein möglichstvollständiges Angebot aller an dieWirtschaft gerichteten Dienstleis-tungen der Berliner Verwaltung on-line gebracht werden soll. Ebensowie in Ingolstadt steht auch bei denProjekten in Berlin der finanzielle

Nutzen für die Wirtschaft und dieVerwaltung im Mittelpunkt. So hatBerlin mit der Untersuchung „Wirt-schaftsorientierte Verwaltungsservi-ces“ in den Verwaltungen sowohldie Nachfrage als auch die mögli-chen Aufwendungen bei der Ab-wicklung entsprechender Anwen-dungen zusammengestellt, sodassdie Zeit- und Kostenpotenziale dernotwendigen Anpassungen der IT-Infrastruktur transparent werden.

Fazit

Diese zwei Beispiele – und mankönnte die Liste vergleichbarer Pro-jekte leicht erweitern – machendeutlich, wie sehr das Thema Wirt-schaftspolitik und Standortförde-rung bei eGovernment in den Mit-telpunkt der Aufmerksamkeit beiden Verwaltungen gerückt ist. Da-mit diese Projekte jedoch auch diein sie gesetzten Erwartungen erfül-len, sollte man die Maxime von Ru-dolf Büllesbach von der Rheinland-Pfälzischen Staatskanzlei beherzi-gen: „Verwaltungsprozesse, in diePartner aus der Wirtschaft einge-bunden sind, können nur dann er-folgreich sein, wenn diese Partnerbereits frühzeitig in die Projekte ein-gebunden sind und der konkreteNutzen eindeutig und transparentermittelt wurde“. mk

S C H W E R P U N K T KOMMUNE & STAAT4 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Einsparungen pro Bauantrag bei Audi (nach Abteilungen)

POTENZIAL. Die durch eGovernment für die Wirtschaft erzielbaren Einsparungen sind zum Teil beträchtlich

Quelle: Technische Universität München © EGOVERNMENT COMPUTING

Government-to-Business

Verwaltungen und Wirtschaftbrauchen konkreten NutzenStandortförderung. Elektronische Dienstleistungen für die Wirtschaftrücken bei den eGovernment-Verantwortlichen in Bund und Ländern zuse-hends in den Mittelpunkt. Das machte sich auch auf der eGovernment-Areader SYSTEMS bemerkbar. Government-to-Business war dort eines der be-herrschenden Themen. Wie aber lassen sich Projekte erfolgreich umsetzen?

Umwelt

Feuerwehr

Arbeitssicherheit

Abteilung 2

Abteilung 1

Audi gesamt 10 280

4 070

2 210

520

830

2 650

Angaben in €

0 2000 4000 6000 8000 10000

eGovcom: Herr Mentzinis, dieBundesregierung, aber auch diemeisten Landesregierungen, ent-wickeln beim eGovernment ver-mehrt Lösungen und Angebote fürdie Wirtschaft. Wie bewertet derBITKOM diese Bemühungen undworan mangelt es den verschiede-nen Initiativen?Mentzinis: Nehmen wir beispiel-haft die elektronische Beschaffungder Öffentlichen Hand. Die Bun-desregierung ist sich sicher, dassbis Ende 2005 die Vergabeverfah-ren des Bundes ausschließlich überein rein elektronisches Vergabesys-tem im Internet abgewickelt wer-den. Tatsächlich hat der Aufbau ei-ner elektronischen Beschaffungs-

infrastruktur des Bundes Fort-schritte gemacht. Dennoch sindbislang die praktischen Erfahrun-gen bei elektronischen Ausschrei-bungen des Bundes ernüchternd,denn nur die wenigsten Unterneh-men sind auch tatsächlich bereit,elektronisch zu bieten. Solange fürdie bietenden Unternehmen keinezusätzlichen Anreize entwickeltwerden, um auf vollelektronischeVerfahren zu wechseln, wird sichan dieser Zurückhaltung der Unter-nehmen wenig ändern. Denkbarsind etwa erweiterte Plausibilitäts-prüfungen, die Einbindung vonPräqualifikationsverfahren oderPush-Verfahren bei der Informati-on der registrierten Bieter.

eGovcom: Der Mittelstand gilt alsdas „Rückgrat“ der deutschenWirtschaft. Gerade für diesenWirtschaftsbereich gibt es jedochkaum eGovernment-Angebote.Welche Programme braucht derMittelstand in besonderem Maße?Mentzinis: Den Mittelstand errei-chen Sie am ehesten über die ex-ternen Dienstleister wie Rechtsan-wälte, Steuerberater, aber auch be-ratende Ingenieurbüros, also die sogenannten Intermediäre. Für dieserentieren sich die Investitionen infortschrittliche IT innerhalbkürzester Zeit. Dazu ein Beispiel:Wenn ein Rechtsanwalt einen Han-delsregisterauszug oder einen Aus-zug aus dem Grundbuch benötigt,

wird er ein elektronisches Angebotgerne nutzen, denn dadurch kön-nen er oder seine Mitarbeiter deut-lich Zeit sparen. Ähnlich sieht esaus für den beratenden Ingenieur,der froh ist, wenn er für einen Ge-nehmigungsantrag (etwafür eine Industrieanlage)auf elektronisch aufberei-tete Geodaten zugreifenund diese ohne Medien-bruch nutzen kann.

eGovcom: Das Programm Mcert –um nur eines zu nennen – zeigt,dass der Mittelstand sich bei derNutzung von Internettechnologi-en immer noch sehr zurückhält.Was muss getan werden, damit derMittelstand eGovernment-Pro-gramme und deren Möglichkeitenverstärkt nutzt? Mentzinis: Mcert ist ein Joint Ven-ture von BMI, BMWA, wichtigen

Unternehmen der IT-Branche undBITKOM. Mcert hilft dem Mittel-stand in Deutschland, um mit denzunehmenden Anforderungen anIT-Sicherheit besser zu Recht zukommen. Der Erfolg unserer Arbeithängt ganz wesentlich davon ab, obes gelingt, unseren Kunden, alsoden Mittelstand, anzusprechenund von unseren Lösungen zuüberzeugen. Hier spielen vor allemdie Industrie- und Handelskam-

mern als Multiplikatoren eine ganzwichtige Rolle.

eGovcom: Wie bewertet der BIT-KOM unter dem Aspekt der Wirt-schaftsförderung die InitiativenBundOnline 2005, Deutschland-Online und MEDIA@Komm-Transfer? Mentzinis: Wir sind mit allen Ini-tiativen in einem kritischen Dialog.Pauschale Aussagen zu den Pro-grammen sind recht schwierig. BeiDeutschland-Online sind dieDienstleistungsportfolios „Justizre-gister“, „Gewerberegister“, „Amtli-che Statistik“ und „Geodaten“ auchfür die Wirtschaft spannend. BeiBundOnline sind die elektronischeVergabe, aber auch die Arbeiten imBereich Statistik, für die Wirtschaftgrundsätzlich interessant. Dennochkann man bisher nicht sagen, dassdie eGovernment-Aktivitäten vonBund und Ländern sich besondersauf den „Kunden“ Wirtschaft kon-zentrieren.

Das Interview führte Manfred Klein

Annäherungsprozess. Der Bund, aber auch die Landesregierungen, unternehmengroße Anstrengungen, um die Wirtschaft an eGovernment heranzuführen.eGovernment Computing sprach mit Dr. Pablo Mentzinis vom Branchenverband BITKOM über die Probleme, die dabei auf beiden Seiten zu lösen sind.

Interview

Unternehmen brauchen Anreize

DR. PABLO MENTZINIS,Bereichsleiter Public Sector undGroßkunden beim IT-Branchen-verband BITKOM

VORBEDINGUNGEN

Die wichtigsten Voraussetzungenfür die erfolgreiche Umsetzungvon eGovernment-to-Business-Projekten lassen sich in folgen-den Punkten zusammenfassen: ■ Notwendig ist eine gemeinsa-

me Formulierung der von Wirt-schaft und Verwaltung verfolg-ten Ziele und eine Evaluationdes Erreichten,

■ die Einbettung der Projekte inein übergreifendes eGovern-ment-Konzept,

■ die Sicherstellung der Wirt-schaftlichkeit von eGovern-ment, da dieses die Vorausset-zung für eine Umsetzung vonServiceorientierung und Trans-parenz ist,

■ die Verwaltung müssen sich aufihre Kernkompetenzen konzen-trieren.

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D I S K U R S KOMMUNE & STAAT6 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

eGovernment für die Wirtschaft

Bürokratische Hürden aus dem Weg räumen

Unternehmen mausern sichzur primären Zielgruppeder eGovernment-Macher.

Die Ursachen dafür liegen auf derHand. Zu schlecht sind die Zahlender deutschen Wirtschaft. Die Ar-beitslosenzahlen stagnieren auf ei-nem weiterhin erschreckend ho-hen Niveau, und eine Besserungdes Investitionsklimas ist – zumin-dest vorläufig – nicht in Sicht.Gleichzeitig sehen sich Länder undKommunen einem immer härterwerdenden internationalen Wett-bewerb ausgesetzt, wenn es umdie Ansiedlung von neuen Unter-nehmen geht. Innovative Antwor-ten sind also gefragt.

Stellt sich die Frage, welche An-forderungen eGovernment imGovernment-to-Business-Bereicherfüllen muss, damit die erhofftenErwartungen eingelöst werdenkönnen. eGovernment Computing

lässt im VIP-Forum daher wiederExperten zu Wort kommen, die dasThema aus verschiedenen Blick-winkeln untersuchen.

Einig sind sich die Teilnehmer inihren Statements darin, dass etwasgeschehen muss. Neben einemweiteren Ausbau entsprechenderDienstleistungen fordern sie je-doch vor allem ein Umdenken der

Verwaltungen im Bereich der Ser-viceorientierung. Gerade hier wer-de deutlich, so einer der Autoren,dass die Verantwortlichen sichnoch immer zu häufig auf bloß öf-fentlichkeitswirksame Projektekonzentrierten, anstatt die Bedürf-nisse der Zielgruppe zu berück-sichtigen. Dass es auch andersgeht, zeigt das Beispiel der StadtBrandenburg an der Havel. mk

Mit der Einrichtung der Branden-burger Investoren-Service-

Stelle (BISS) hat die Stadt Branden-burg an der Havel eine Kontaktstellegeschaffen, die Investoren und Un-ternehmensgründern von Beginn ih-rer Planungen an eine umfassendeInformation und Hilfestellung im Sin-ne einer One Stop Agency bietet.Die BISS besteht aus einem Kern-team im Amt für Wirtschaftsförde-rung der Stadt Brandenburg an derHavel. Sie nimmt eine Lotsenfunktionfür Unternehmen und Investoren in-nerhalb der Verwaltung, aber auchgegenüber anderen im Verfahren be-teiligten Behörden wahr.Das Amt für Wirtschaftsförderungkonnte bisher durch eine konse-quente Ansiedlungsbegleitung, be-ziehungsweise die Begleitung von In-vestitionsvorhaben, zu einer weitüberdurchschnittlichen Belegung derkommunalen und anderer Industrie-und Gewerbegebiete einen erhebli-chen Beitrag leisten. So stellt dieEntwicklung des Stadtwerke-Bran-denburg-Gewerbeparkes ein hervor-ragendes Beispiel für die gelungeneZusammenarbeit innerhalb der Ver-waltung dar. Das Kernteam über-nimmt dabei die Koordination so-wohl innerhalb als auch außerhalbder Verwaltung als Dienstleister fürdie Investoren und Unternehmen.Der Ansiedlungsgruppe als integralerBestandteil der BISS kommt dabeieine zentrale Funktion besonders beiGenehmigungsverfahren zu. DieBISS verfolgt folgende Ziele:■ Sicherung eines ständigen Infor-

mationsaustausches,

■ Vermeidung von Reibungsverlus-ten bei Antragsbearbeitung,

■ kontinuierliche Begleitung vor derAntragstellung und während desVerfahrens,

■ Moderation bei auftretenden Kon-flikten,

■ Beschleunigung von Genehmi-gungsverfahren und die

■ ständige Koordinati-on zwischen denVerfahrensbeteiligten.

Derzeit wird vor allembei den zu bearbeiten-den Genehmigungs-verfahren eine großeZahl von Beratungenim Rahmen der An-siedlungsgruppedurchgeführt, um dieMenge der Informatio-nen zeitnah und ohneInhaltsverlust den be-arbeitenden Ämternund Bereichen zu-gänglich zu machen.Der weiter zunehmen-de Wettbewerb um Ansiedlungenund der Erhalt bestehender Unter-nehmen erfordert eine ständige Ver-besserung der Dienstleistungen ge-genüber der Wirtschaft, und hier ins-besondere gegenüber mittelständi-schen Unternehmen.Dazu entwickeln wir Wege und Mög-lichkeiten, den Informationsfluss undden Koordinationsaufwand effizien-ter zu gestalten. Besonderes Augen-merk legen wir darauf, die derzeitigePraxis der BISS so zu gestalten,dass eGovernment-Lösungen ange-boten werden können.

eGovernment bedeutet hierbei, dieAbwicklung der durch die BISS zubearbeitenden Verwaltungsvorgän-ge unter Einsatz von neuen IuK-Technologien zu optimieren. Diesdient unmittelbar überwiegend denA2A-Beziehungen (administration toadministration), soll aber mittelbardem externen Kunden (Unterneh-men) dienen. Auf Grund der Vielzahlvon Informationen und Informations-voraussetzungen, vor allem innerhalbder Verwaltung, soll mit eGovern-ment-Ansätzen modellhaft ein Lö-sungskonzept erarbeitet werden.

„Der weiter zunehmende Wettbewerb um Ansiedlungen bzw. der Erhalt bestehender Unternehmen erfordert eineständige Verbesserung derDienstleistungen gegenüber

der Wirtschaft, und hier insbesondere gegenüber

mittelständischenUnternehmen.“Dr. Dietlind Tiemann

Oberbürgermeisterin von Brandenburg an der Havel

Service aus einer Hand fürInvestoren und Existenzgründer

Fragestellung. Welchen Anforderungen muss eGovern-ment für die Wirtschaft genügen? Welche Rahmenbe-dingungen braucht es zum effektiven Einsatz solcherLösungen? Antworten versucht das VIP-Forum.

Seit einiger Zeit sind Unterneh-men die primäre Zielgruppe für

eGovernment. Etliche Kommunenentwickeln derzeit Gewerbeportaleund Anwendungen speziell für pro-fessionelle Kunden aus den ver-schiedensten Branchen. Eigentlich müsste dies auf Gegenlie-be bei den Unternehmen stoßen,entspricht es doch den Forderungennach mehr Flexibilität, schlankerenund schnelleren Prozessen, die vonUnternehmen und ihren Verbändenan die Verwaltung gerichtet werden.Doch die Realität sieht anders aus.Handwerker wehren sich gegenelektronische Ausschreibungsplatt-formen, da sie fürchten, dass ihreregionalen Märkte wegbrechen.Elektronische Baugenehmigungsver-fahren werden von Architekten nichtüberall genutzt. Autohändler greifenlieber auf Zulassungsdienste statt aufdas Internet zurück. eGovernmentim Tal der Tränen. Doch was sinddie Gründe? Die Verantwortung für dieses Phä-nomen liegt auf beiden Seiten. Politikund Verwaltung auf allen Ebenenkonzentrieren sich noch zu oft auföffentlichkeitswirksame Projekte, oh-ne sich Klarheit über die Bedürfnisseihrer Zielgruppen zu verschaffen.Projekte werden mit den besten Ab-sichten durchgeführt, basieren aberhäufig auf Mutmaßungen und gehenunter diesen Umständen am Adres-saten vorbei. Den Unternehmen undBetrieben als Kunden und Partnern

fällt es wiederum schwer, den eige-nen Bedarf präzise zu formulieren.Wenn die Verwaltung mit Angebo-ten in Vorleistung geht, sind die Part-ner und Kunden unter Umständentechnisch-organisatorisch gar nichtdarauf vorbereitet, medienbruchfreizu kommunizieren oderzu interagieren. Der wichtigste Grundfür das Dilemma ist ba-nal: Es mangelt anKommunikation. eGov-ernment mit der Wirt-schaft mit hohem bei-derseitigem Nutzensetzt voraus, dass bei-de Seiten sich an einenTisch setzen. Hier sindauch die Verbände undKammern gefordert,den Kommunikationsprozess inGang zu setzen und zu unterstützen.Das beginnt bei einem gemeinsa-men Verständnis von eGovernmentund schließt eine konkrete Bedarfs-ermittlung, Zielformulierung und Pro-jektplanung mit ein.Das Thema eGovernment für dieWirtschaft (G2B) ist für die Verwirkli-chung von eGovernment besonderswichtig, aber auch besonders kom-plex. Die Kommunen sind zwar inder Regel erste Ansprechpartner vorOrt, sie können aber nur einen Teilder Probleme alleine angehen. In vie-len Verfahren sind andere Verwal-tungsebenen beteiligt. Der Weg ausDeutschland-Online, Lösungen Ebe-

nen übergreifend zu entwickeln,muss daher insbesondere im Be-reich G2B konsequent weiter verfolgtwerden. Qualitativ hochwertige Dienstleistun-gen der Öffentlichen Verwaltungkönnen einen großen Beitrag zurStärkung der Wirtschaftskraft vonKommunen und Regionen leisten.Sie sind wegen der Bedeutung zahl-reicher Unternehmen als „Großkun-den“ der Öffentlichen Verwaltunggleichzeitig Erfolgsfaktor für den wirt-schaftlichen Erfolg von eGovern-ment. Entsprechende Vorhaben undProjekte müssen daher konsequentauf Praxisnähe und Bedarfsorientie-rung ausgerichtet sein.

„Qualitativ hochwertige Dienstleistungen der

Öffentlichen Verwaltung können einen großen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaftskraft von Kommunen und Regionen leisten.“

Michael Hokkeler

KGSt, Referent

eGovernment für die Wirtschaft –Top oder Flop?

Modernes eGovernment – dassind nicht nur neue Bürger-

dienste wie die elektronische Steue-rerklärung. Der Bereich Government-to-Business spielt eine zunehmendwichtige Rolle als Standortfaktor. DieAttraktivität der Verwaltungsangebo-te und der Grad der (Ent-) Bürokrati-sierung sind entscheidende Fakto-ren bei der Ansiedelung eines Un-ternehmens. Dabei stehen nicht nurKommunen und Länder untereinan-der in Konkurrenz – es geht auchum die Attraktivität und die Zukunftdes Standorts Deutschland im inter-nationalen Wettbewerb. WarumDeutschland zurzeit keine Spitzen-position einnimmt, verdeutlicht einBeispiel: In Deutschland dauert esdurchschnittlich 45 Tage, bis allebürokratischen Hürden zur Grün-dung eines Unternehmens überwun-den sind, in Australien nur zwei! Was angesichts der aktuellen De-batte um die Verlagerung von Ar-beitsplätzen ins Ausland auch deut-lich wird: Es geht nicht nur darum,neue Unternehmen anzusiedeln,sondern zunächst einmal darum, dieexistierenden Unternehmen durchoptimale Rahmenbedingungen vorOrt zu halten. Ein Punkt wird in derDiskussion um eGovernment dabeihäufig unterschätzt: Ämterleistungensind „staatliche Zwangsprodukte“.Anders als beim privaten Konsumerfolgt der Kontakt von Bürgern undUnternehmen mit ihren Verwaltun-gen im Normalfall nicht auf frei ver-handelbarer Basis, sondern aufgrundgesetzlicher Vorschriften. Dement-sprechend ist die Toleranzschwellefür ineffiziente Prozesse auf Kunden-

seite sehr gering. So stellt sich dieFrage nach den Erfolgsfaktoren füreGovernment. Eine Voraussetzungist die breite Akzeptanz und Nutzungder dazu notwendigen Technologi-en. Der Staat kann hier Anreizeschaffen, zum Beispiel durch die Ein-führung der digitalen Signatur undder elektronischenGesundheitskartebis hin zur Förde-rung des Einsatzesmoderner Informa-tionstechnologieim Mittelstand,zum Beispiel durchSteuervorteile wiein Skandinavien. Eine weitere Be-dingung für erfolg-reiches eGovern-ment ist die Förderung der Entwick-lung und des Einsatzes von offenenStandards. Denn nur so wird dernahtlose Informationsaustausch zwi-schen verschiedenen Behörden überheterogene IT-Infrastrukturen hinwegerst möglich. Dies kann nicht staat-lich verordnet werden, sondernmuss gemeinsam mit allen Beteilig-ten entwickelt werden.Auch in puncto Kundenorientierungkann sich die Öffentliche Verwaltungverbessern. eGovernment bietet dieChance, die Verwaltungsprozesseund -strukturen auf ihre Kundenori-entierung hin zu überprüfen, Büro-kratie abzubauen und so die Attrak-tivität des Standorts zu steigern. Ge-rade den Kommunen fehlen dazu je-doch häufig die notwendigen Res-sourcen. Hier muss die übergreifen-de Zusammenarbeit von Kommu-

nen, Ländern und Bund weiter vor-anschreiten, um die knappen Res-sourcen im Sinne des Bürgers oderUnternehmens, also des Kunden,optimal zu bündeln. Ein großes Potenzial für die Durch-setzung dieser Vision sehe ich auchin der partnerschaftlichen Zusam-menarbeit von Wirtschaft und Öf-fentlicher Verwaltung. GemeinsamePilotprojekte unterstützen den Know-how-Transfer und stellen sicher,dass eGovernment-Projekte an denRealitäten des Marktes ausgerichtetsind. Von einer solchen Zusammen-arbeit profitieren beide Seiten: dieVerwaltung durch einen Innovations-schub und die Wirtschaft durch ei-nen Wachstumsschub, den die Öf-fentliche Hand als Nachfrager er-zeugt – eine klassische Win-Win-Si-tuation also.

„In Deutschland dauert es durchschnittlich 45 Tage, bis alle bürokratischen Hürden

zur Gründung eines Unternehmens überwunden sind, in Australien nur zwei!“

Wolfgang Branoner

Direktor Public Sector, Microsoft Deutschland GmbH

Durch Zusammenarbeit zum Erfolg

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B U N D KOMMUNE & STAAT8 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Ludwig Thoma lässt in seinerSatire „Ein Münchner imHimmel“ die bayerischeStaatsregierung auf die

Übermittlung göttlicher Ratschlägewarten, da es sich der Sendbote derhimmlischen Weisheit, der verstor-bene Dienstmann Alois Hingerl, lie-ber im Hofbräuhaus gut sein lässt,als seine Botschaft – wie befohlen –im Landtag abzuliefern. Folgt mander Geschichte Thomas, dann kom-men die Boten der Vorsehung ihremhimmlischen Auftrag auch andern-orts mit einer eher laxen Dienstauf-fassung nach. Die Probleme bei derUmsetzung von Hartz IV, der Ge-sundheits- und Steuerreform, demDosenpfand und anderen Gesetzge-bungsverfahren scheinen denSchluss zumindest nahe zu legen.

Die Wissenschaftler des Fraunho-fer Fokus-Instituts und ProfessorHeinrich Reinermann von der Deut-schen Hochschule für Verwaltungs-wissenschaften in Speyer sehen dieUrsachen dafür jedoch in einem zu-nehmend komplexer werdendenProzess der Legislative und einerimmer schwieriger werdenden Ab-schätzung der Gesetzesfolgen. Pro-fessor Reinermann beschreibt dasProblem so: „Auf dem Weg von der,Observation der diversen Rege-lungsfelder’ bis zur ,Evaluierung derWirkung getroffener Maßnahmen’liegen zahlreiche Schritte, die bis-lang methodisch relativ schwachuntermauert sind.“

Reinermann verweist in diesemZusammenhang unter anderem aufdie wert- und politikkonforme Aus-

richtung von Maßnahmen, die Fest-legung von Rang und Regelungs-ebene, die Simulation von Normfol-gen, die konsistente Einfügung vonMaßnahmen in geltendes Recht,den Erlass von Ausführungsbestim-mungen zur Sicherung der inten-dierten Anwendung und die gleich-wohl erforderliche Offenhaltung derRegelungen für Anpassungen anKontextveränderungen. Das be-mängelte Fehlen einer methodolo-gischen Unterstützung in diesemProzess sollen nun so genannte Re-gel basierende Systeme beenden.

Konzentriertes Wissen

Diese Anwendungen, die auch un-ter dem englischen Namen LegalKnowledge Based Systems (LKBS)firmieren, sollen aber nicht nur Po-litiker im Gesetzgebungsverfahrenunterstützen, auch bei eGovern-ment-Anwendungen sollen sie zueiner erheblichen Erleichterung beider Bedienung und zu umfassende-ren Einsatzmöglichkeiten führen.Hier sollen sie etwa als Dialogsys-tem sowohl dem Sachbearbeiter wieauch dem Bürger die Möglichkeitbieten, den Weg eines Antragsschnell nachzuvollziehen. Gleich-zeitig werden auf der Seite des Sach-bearbeiters komplexe Entschei-dungsprozesse unterstützt, die um-fangreiches Detailwissen – etwa beider Bearbeitung von Sozialleistun-gen und Steuern – voraussetzen.Darüber hinaus ermöglichen dieseAnwendungen die saubere Tren-nung zwischen dem Modell eines

Rechtsgebiets und dem aufga-benspezifischen Problemlösungs-verfahren. Und sie erheben den An-spruch, die Aufrechterhaltung desnormalen Dienstbetriebs währendder Änderung von Gesetzen undVerordnungen zu erleichtern. DieVerfechter solcher Systeme verspre-chen sich davon eine Reduzierungder Entwicklungskosten und verrin-gerte Produkteinführungszeiten, dasheißt, die Zeit, die benötigt wird, umdas revidierte System einsatzfähigund den erneuerten Service für Bür-ger und Wirtschaft zugänglich zumachen. Außerdem hilft ein LKBSbei der Begründung von Anträgen.Liefert es doch Hilfestellung durchQuerverweise auf maßgeblicheRechtsquellen, Statuten und ver-gleichbare Fälle. Damit steigen dieTransparenz, Akzeptanz und Nach-vollziehbarkeit administrativer Ent-scheidungen. Verglichen mit kon-ventionellen Datenverarbeitungs-systemen bietet die Dialogkompo-nente eines LKBS eine sehr viel fle-xiblere Form der Interaktion mitdem Benutzer. Ausgehend von einerFrage des Benutzers stellt das Sys-tem nur die Rückfragen, die not-wendig sind, um die Ausgangsfragezu beantworten. Der Benutzerbehält zu jeder Zeit die Kontrolleüber den kompletten Dialog. Den-noch lassen sich vorangegangeneFragen modifizieren und der Benut-zer kann nachfragen, weshalb ihmeine bestimmte Frage gestellt wird.

Wissensbasierende Rechtsbera-tungssysteme bieten also umfang-reiche Möglichkeiten, die Korrekt-

heit, Konsistenz, Transparenz undEffizienz in der Bewertung von An-sprüchen zu erhöhen.

Einsatzfelder im Werden

Ein weiteres Einsatzszenario ergibtsich aus dem aktuellen Trend, dassÖffentliche Dienstleistungen an pri-vate Unternehmen ausgegliedertwerden, indem zum Beispiel öffent-lich-private Partnerschaften gebil-det werden. Die Verantwortung fürdie Festlegung von Ansprüchenoder anderer administrativer Ent-scheidungen, die ein tieferes Ver-ständnis komplexer Gesetze undVerordnungen erfordern, kann al-lerdings nur dann ausgegliedertwerden, wenn gewährleistet ist, dassdas Personal des privaten Unter-

nehmens die Gesetze korrekt an-wendet. Wissensbasierte Rechtsbe-ratungssysteme bieten die Möglich-keit, das zu erreichen. Die Behördenbehalten die Kontrolle darüber, wiedie Gesetze auszulegen sind, indemsie Verordnungen schaffen, die inder Struktur der LKBS hinterlegtwerden. Da wissensbasierte Rechts-beratungssysteme Begründungenerzeugen, kann die Behörde die Ent-scheidungen des privaten Partnersjederzeit kontrollieren.

Etwas völlig Neues sind solcheComputermodelle jedoch nicht. Be-reits in den fünfziger Jahren bot IBMDatenverarbeitungsmaschinen zurBearbeitung von Steuererklärungenund Sozialanträgen an. In den Acht-zigern sorgten so genannte Exper-tensysteme für Furore. Allerdings

haben sich die technischen Voraus-setzungen für den Einsatz seit da-mals einschneidend verändert. Someint Professor Reinermann: „Heu-te herrschen ganz andere Verhält-nisse und Voraussetzungen. Soft-ware- und Hardwaretechnologienhaben große Fortschritte gemacht,die Informationstechnik-Ausstat-tung des Öffentlichen, aber auchprivatwirtschaftlichen und bürger-schaftlichen Sektors weist eine er-hebliche Dichte auf, die Kenntnisseim Umgang mit Informationstech-nik sind deutlich gewachsen.“ Nichtzuletzt sei aber das Bewusstsein fürdie Notwendigkeit von „Governan-ce“ – verstanden als die regelndeBetrachtung und Gestaltung vonGovernment, Wirtschaft und Zivil-gesellschaft – enorm gewachsen.

Einen Niederschlag hat dieser Be-wusstseinswandel bereits im erstendeutschen Projekt zur Einführungeines Regel basierenden Systems ge-funden. Der Landkreis Herford hateine Machbarkeitsstudie zum Ein-satz eines solchen Systems beim El-ternunterhaltsrecht gestartet. Zieldes Pilotprojektes ist es, die Poten-ziale und Möglichkeiten solcherSysteme für den Einsatz in Deutsch-land zu erkunden, verschiedeneSysteme zu prüfen und letztlich ei-nen „Demonstrator“ präsentierenzu können. mk

Dialogsystem. So genannte Legal Knowledge Based-Systeme, kurz LKBS, könnten es Behörden ermöglichen, schneller und präziser auf die Anforderungen der Bürger einzugehen. Gleichzeitig eröffnen sie die Möglichkeit, ihr eigenes Verwaltungshandelneffektiver zu begründen und Pannen – etwa in der Legislative – zu verhindern. Der Kreis Herford hat dazu nun ein erstes Pilotprojekt gestartet.

eGovcom: Herr Dr. Gordon, wasgenau ist ein wissensbasierendesRechtsberatungssystem (RBS oderLKBS) und wodurch unterscheidetes sich von klassischen Wissens-management-Systemen?Gordon: WissensbasierendeRechtsberatungssysteme sind In-formatiksysteme, die Bürger, Un-ternehmen und Behörden beimUmgang mit komplexen Gesetzenunterstützen. Solche Systeme kön-nen verschiedenartig realisiert wer-den, zum Beispiel auf der Basis vonregel- oder fallbasierenden Anwen-dungen. Die zugrunde liegendenTechniken sind in dem For-schungsgebiet der Künstlichen In-telligenz seit Beginn der 80er Jahreentwickelt worden und vereinzeltim Einsatz. Diese Rechtsberatungs-systeme könnte man als eine ArtWissensmanagementsystem ver-stehen. Zumeist aber werden Wis-sensmanagementsysteme andersverstanden, nämlich als Systeme,die eine Gruppe von Menschen da-

bei unterstützen, Texte, Formulareund Dokumente zu erstellen, kom-mentieren und zu teilen.

eGovcom: RBS sollen Antragstel-ler und Sachbearbeiter bei der Be-arbeitung komplexer Transaktio-nen unterstützen. Wie muss mansich diesen Vorgang in der Praxisvorstellen?Gordon: Im Gegensatz zu den übli-chen eGovernment-Lösungen, beidenen der Antragsteller ein Formu-lar herunterlädt, ausfüllt und dannzurückschickt, führt der Antragstel-ler mit einem RBS-System einenechten Dialog: Der Benutzer stellteine Frage an das System und dasSystem wendet ein Modell der zu-grunde liegenden Gesetze an, umdie Frage zu beantworten. Je nachBedarf werden wiederum relevanteFragen an den Antragsteller ge-stellt. Zum Schluss erklärt das Sys-tem das Ergebnis auf eine für denLaien verständliche und nachvoll-ziehbare Weise.

eGovcom: Wie werden die dazunotwendigen logischen Bedingun-gen und Verknüpfungen in dasSystem implementiert?Gordon: Es gibt eine Vielzahl vonTechniken und Methoden, zumeistaber werden Regel basierende Sys-teme eingesetzt, das heißt, das Wis-sen wird in Regeln modelliert unddargestellt. Für manche Arten vonjuristischem Wissen sind Regel ba-sierende Systeme weniger geeignet.Alternativen, wie etwa das so ge-nannte „fallbasierte Schließen“,können dort eingesetzt werden, woes keine klaren Regeln gibt. Neuer-dings wird Wissen über Begriffeund Konzepte als „Ontologie“ mo-delliert. Dazu gibt es bereits eineninternational anerkannten Stan-dard, Ontology Web Language(OWL), vom WWW-Konsortium.

eGovcom: Solche Systeme sollenauch bei komplexen Gesetzge-bungsverfahren eingesetzt wer-den. Wie können sie hier den ge-

setzgebenden Prozess unter-stützen?Gordon: Dadurch, dass man Geset-ze oder Gesetzesentwürfe mit for-malen Methoden modelliert, kannman eine ganze Reihe von konzep-tionellen und logischen Proble-men, wie etwa Unvollständigkeitoder Inkonsistenz, frühzeitig iden-tifizieren und auch ausräumen. Esgibt Techniken, mit denen mankomplexe Zusammenhänge in denGesetzen visualisieren und da-durch verständlicher machen kann.Auch Auswirkungen von Gesetzenkönnen anhand von Testfällen si-muliert werden. So hätten den Bür-

gern im Rahmen der Gesetzgebungzu Hartz IV die Auswirkungen desGesetzes verständlicher dargestelltwerden können, um so von Anfangan für mehr Akzeptanz zu sorgen.

eGovcom: Einige Staaten, wie Aus-tralien, die Niederlande, Großbri-tannien und die USA, setzen be-reits entsprechende Systeme ein.Welche Erfahrungen wurden da-bei gemacht?Gordon: In Australien etwa ist einwebbasierendes RBS im Einsatz,um Sozialämtern bei der Bearbei-

tung der Anträge von Kriegsvetera-nen zu unterstützen. Mit dem Re-sultat, dass die Entscheidungennachweislich konsistenter und kor-rekter ausfallen. Nebenbei ist dieEffizienz bei der Bearbeitung umetwa 80 Prozent gestiegen. In Groß-britannien ist das Finanzministeri-um dabei, ein webbasierendes RBSzu entwickeln und den Bürgern imRahmen seiner eGovernment-Ini-tiative zugänglich zu machen.

eGovcom: In Deutschland ist Her-ford der erste Kreis, der in einemPilotprojekt den Einsatz eines sol-chen Systems erproben wird. Wel-che Ergebnisse erhoffen Sie sichvon diesem Test?Bischoff: Der Kreis Herford erhofftsich eine nachhaltige Verbesserungder Entscheidungen bei den kos-tenträchtigen Fragen des Kindes-unterhalts im Hinblick auf Richtig-keit, Zweckmäßigkeit und Effizienz.Ein Messkriterium wäre etwa einedeutlich verkürzte Einarbeitungund damit frühe Effizienzsteige-rung von fachlich neuen Mitarbei-tern. Es sollen aber auch Erfahrun-gen im Hinblick auf die Übertrag-barkeit auf andere Bereiche gesam-melt werden, insbesondere auf Ar-beitsteilungen innerhalb der Mo-dellregion Ostwestfalen-Lippe.

Das Interview führte Manfred Klein

Modellcharakter. eGovernment Computing sprach mit dem Projektleiter des Herfor-der Pilotprojekts, Dr. Thomas Gordon, und dem ebenfalls an dem Piloten arbeitendenPaul Bischof, über die Hoffnungen und Erwartungen, die sich mit dem Einsatz solcherSysteme verbinden.

Interview

Effizienzsteigerung per Mausklick

OBEN. Paul Bischof, Bau- undOrdnungsdezernent der Kreisver-waltung HerfordLINKS. Dr. Thomas Gordon, istProjektleiter des LKBS-Projektesund wissenschaftlicher Mitarbei-ter von FOKUS

Legal Knowledge Based Systems

Wissensmanagement für Verwaltungen

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KOMMUNE & STAAT L A N D EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004 9

Vorreiterrolle für Bayern

eGovernment als Teil derjuristischen Ausbildung

Die deutsche Ausbildungfür den Dienst in Behör-den und Verwaltungengenießt internationale

Anerkennung. Bislang wurde dasThemenfeld eGovernment dabei je-doch nur stiefmütterlich behandelt.Interessierte konnten sich entspre-chendes Wissen meist nur über eineZusatzausbildung oder durch Eigen-initiative erwerben. Bayern will denveränderten Praxisanforderungennun gerecht werden, indem es alserstes Bundesland das ThemenfeldeGovernment als Teil der juristi-schen Ausbildung anbietet.

Der deutschlandweit erste Studi-enschwerpunkt zum „Informations-und Kommunikationsrecht in derVerwaltung“ startete mit Beginn desWintersemesters an der UniversitätPassau. Ziel des Ausbildungsgangsist die Spezialisierung zum „IT-Juris-ten“, der als Grenzgänger zwischenVerwaltung, Wirtschaft und Politiksein Unter- und Auskommen findensoll. Um den Anspruch einzulösen,orientiert sich die zweisemestrigeAusbildung besonders an den An-forderungen der Praxis: So werdenetwa die studienbegleitende Vor-tragsreihe „Internetrecht pur“ mitrenommierten IT-Rechtsexpertenaus dem In- und Ausland besetzt

sowie ein Planspiel gemeinsam mitPraxispartnern durchgeführt. Imkommenden Semester steht dabeidas geplante Justizkommunikati-onsgesetz im Mittelpunkt. Die an-gehenden „IT-Juristen“ sollen zu-dem den Umgang mit Online-Rechtsinformationssystemen pra-xisnah erlernen. Die dafür nötige In-frastruktur stellt der Kooperations-partner LexisNexis Deutschland zurVerfügung, der sein neues System„Recht“ dem wissenschaftlichenNachwuchs für das erste Studien-jahr zur Verfügung stellt.

Angebot und ...

Für den Initiator und Leiter des Stu-dienschwerpunkts, Prof. Dr. DirkHeckmann, der im Nebenamt auchMitglied des Bayerischen Verfas-sungsgerichtshofs ist, liegen die Vor-teile des Studienschwer-punkts auf der Hand: „Mitunserem neuen Studien-gang verknüpfen wir nichtnur Theorie und Praxis en-

ger als je zuvor, sondern wir schaf-fen erstmals in der Ausbildung dieVoraussetzungen, um eGovernmentin Deutschland endlich zum Durch-bruch zu verhelfen“. Heckmann, derauch Inhaber des Lehrstuhls für Öf-fentliches Recht an der UniversitätPassau ist (hier werden insbesonde-

re Fragen des Sicherheitsrechts unddes Internetrechts erforscht), dieForschungsstelle für Rechtsfragender Hochschul- und Verwaltungs-modernisierung leitet und dem In-novationszentrums Recht SicherheiteGovernment (InnRego e.V.) vor-steht, unterstreicht die Existenzbe-rechtigung des Studiengangs:„eGovernment birgt vor allem inZeiten leerer Öffentlicher Kassen einriesiges Potenzial. Und auch derBürger wird profitieren. Denken Sienur einmal an ein ständig erreich-bares, virtuelles Bürgerbüro oder aneine deutlich vereinfachte elektro-nische Steuererklärung“.

Diese Ansicht teilt auch Dr. PeterBräutigam, Leiter der IT PracticeGroup bei der internationalenRechtsanwaltskanzlei Noerr Stiefen-hofer Lutz, einem weiteren Partnerder Universität Passau: „Die kom-plexen Rechtsfragen rund um dieNutzung konventioneller und neuerMedien im Schnittbereich Verwal-tung und Wirtschaft bedürfen un-bedingt der wissenschaftlichen Auf-

bereitung. Hier ist das Passauer Mo-dell wegweisend.“

... Nachfrage

Tom J. Gensicke, Leiter Public Sec-tor für Zentral- und Osteuropa beider Unternehmensberatung Capge-mini Deutschland GmbH betont:„eGovernment in Deutschland stehtan der Schwelle von der elektroni-schen Bereitstellung von Informa-tionen zur elektronischen Interakti-on. Diese wird aber nicht seltendurch rechtliche Restriktionen oderjuristische Unsicherheiten im Be-reich der Datensicherheit, des Da-tenschutzes oder auch durchzu-führender Ausschreibungen behin-dert. Wir begrüßen daher sehr, dasses durch diese bundesweit einmali-ge Initiative künftig mehr Juristenmit einer zusätzlichen Ausbildungin eGovernment geben wird.“

Der Studienschwerpunkt wirdvon Prof. Heckmann gemeinsammit seinem Passauer Kollegen, demMedienrechtler Prof. Dr. Herbert

Bethge, angeboten. So kann dieUniversität Lehrveranstaltungen so-wohl zum allgemeinen Medien-und Informationsrecht – wie Rund-funk- und Presserecht, Daten-schutzrecht, Telekommunikations-recht –, als auch zu besonderenRechtsfragen des eCommerce undeGovernment anbieten. In den bei-den zuletzt genannten Bereichenbehandelt der Studiengang elektro-nische Verwaltungsverfahren, Inter-net- und Urheberrecht sowie dengewerblichen Rechtsschutz. Hinzukommen Veranstaltungen, in denendie Grundlagen der Informatik undWirtschaftsinformatik vermittelnwerden. Nach der Ausbildung sol-len die Absolventen in der Lagesein, kommunale Verwaltungen beiallen Rechtsfragen im Zusammen-hang mit dem Einsatz von IT-Syste-men zu beraten und die Einführungvon kommunalen Fachverfahrenund eGovernment-Anwendungenbegleiten zu können. mk➤ www.iuk-recht.de➤ www.jura.uni-passau.de

Bildungsreform. Der Freistaat Bayern hat zusammen mit der Universität Passau denStudienschwerpunkt „Informations- und Kommunikationsrecht in der Verwaltung“aus der Taufe gehoben. Mit dem Angebot sollen junge Juristen für die Anforderungenvon eGovernment und IT-gestützter Verwaltung fit gemacht werden.

VORFREUDE. Die Antrittsvorlesung fürden Studiengang stieß auf Interesse. DerHörsaal war fast vollständig besetzt

PROF. DR. DIRK HECKMANN,sieht in den künftigen „IT-Juristen“seiner Fakultät eine Garantie für denDurchbruch von eGovernment

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BRANCHE & INNOVATION EGOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 12-2004 11

OptimierungDie Migration auf OpenSource Software bietet eineChance zur Optimierung derIT-Infrastruktur. Ein Erfah-rungsbericht auf

Seite 12

Kein AlleingangHilfe bei der Suche nachdem Mittelweg zwischenOpen Source und proprie-tärer Welt leisten die großenSystemintegratoren.

Seite 14

Kaum AlternativenWerner Knobloch (Red Hat)im Interview über Statusquo und Perspektiven des OSS-Einsatzes in deutschen Behörden.

Seite 15

Mehr TransparenzWalter Seemayer, NationalTechnology Officer beiMicrosoft, zur Shared Source-Initiative der Soft-ware-Schmiede.

Seite 16

Business Process Outsourcing (BPO)

Dem Vorbild Produktion folgen

Eine aktuelle Studie derUnternehmensberatungMercer und der Fraunho-fer-Institute IPA und IMLgeht davon aus, dass bis

zum Jahr 2015 bis zu 80 Prozent ei-nes Automobils von Zulieferernstammen werden. Doch nicht nurin der Automobilbranche kommt eszu einer immer weiter reichendenArbeitsteilung – vergleichbare Bei-spiele sind in nahezu allen Wirt-schaftszweigen zu finden: Bei Anla-gen- und Maschinenbauern kommtein Großteil ihrer Produkte ausfremder Fertigung. PC-Herstellerbegnügen sich vielfach damit, dieKomponenten unterschiedlicherZulieferer zusammenzubauen undzu vermarkten. Und auch bei Han-dys sorgen Fremdfirmen für Laut-sprecher, Gehäuse, Chips, Tastatur,Display oder Antenne. Was sich inder Produktion seit langem be-währt, lässt sich auch in der Verwal-tung realisieren. Ähnlich wie derDruck zur schnelleren und billige-ren Produktion im letzten Jahrhun-dert auf der Fertigung lastete, habenheute alle Bereiche mit diesen An-forderungen zu kämpfen. Weitge-hend standardisierte Verwaltungs-und Stützabläufe sind zwar Grund-lage für einen funktionierenden Ge-schäftsbetrieb, doch müssen dieBehörden diese nicht zwangsläufigselbst erbringen. „Konzentration aufdie eigenen Kernprozesse“ lautetdas Ziel.

Die Zeit ist reif für BPO

„Business Process Outsourcing(BPO) ist das Delegieren eines odermehrerer IT-intensiver Geschäfts-prozesse an einen externen Service-provider, der die ausgewählten Pro-zesse verantwortet und verwaltetauf Basis von definierten und mess-baren Leistungsmaßstäben“, so de-finiert das Marktforschungsunter-nehmen Gartner diese Auslage-rungsvariante. Siemens BusinessServices sieht BPO als die wei-testreichende von vier Outsourcing-Stufen: So umfasst die erste Stufedas selektive Outsourcing, die Aus-lagerung einzelner Unternehmens-und Servicefunktionen an einen An-bieter, beispielsweise Helpdesk oderDesktop Management Services. DasFull IT Outsourcing – die zweite Stu-fe – bedeutet die komplette Über-nahme einer wirtschaftlichen Ein-heit, zum Beispiel eines Rechenzen-trums. Beim Transitional Outsour-cing werden IT-Dienstleistungs-funktionen ausgelagert, wobeigleichzeitig ein Technologiewechseldurchgeführt wird, etwa von SAPR / 2 auf SAP R / 3. Business ProcessOutsourcing schließlich beinhaltetdie Auslagerung kompletter Ge-schäftsprozesse, beispielsweise diegesamte Bearbeitung der Gehalts-abrechnung.

Skaleneffekte sind ein langfristigwirkendes ökonomisches Prinzip in

klassischen Märkten: Mit der Er-höhung der Produktionsmenge sin-ken die Stückkosten. Beispiel Perso-nalabteilung: Häufig ist es für dieÖffentlichen Institutionen kos-tengünstiger, wenn ein BPO-Dienst-leister die Gehaltsabrechnungenübernimmt – denn so kommt denBehörden die bereits vorhandeneInfrastruktur des Servicepartnerszugute. Zudem zahlt die Behördeden Aufwand für Betrieb, Pflege,Updates und User-Betreuung nuranteilsmäßig.

Einsparungen durchGrößenvorteile

Ein Beispiel aus der Praxis: SiemensBusiness Services betreibt eines dergrößten SAP HR-Systeme weltweit.Allein in Deutschland sind 90 Per-sonalabteilungen mit 25 Tarifgebie-ten an 41 Standorten der SiemensAG integriert. Siemens Personal Ser-vices erstellt zukünftig mit diesemSystem jährlich rund 2,4 Millionenaktive sowie 1,6 Millionen passiveGehaltsabrechnungen. Wenn weite-re Abrechnungen in das Systemübernommen werden, dann steigendie Kosten durch die oben beschrie-benen Skaleneffekte nur noch un-terproportional.

Durch diese Bündelung ergibtsich für die Kunden ein weitererVorteil. Sie profitieren von der Kom-petenz des Dienstleisters, für dendiese Aufgabe zum Kerngeschäftgehört. Der Zugriff auf umfangrei-che Erfahrungen und Spezialisten-wissen, das stets auf dem aktuellenStand gehalten wird, ist jederzeit ge-währleistet.

Vertrauen als Basis

Doch trotz der vielseitigen Vorteilevon BPO – oftmals stößt diese Out-sourcing-Variante bei den Verwal-tungen noch auf Skepsis. Angst vorAbhängigkeit von den externenDienstleistern, Verlust von Know-how und mangelnde Kontrolle derProzesse lassen viele noch zurück-schrecken – zu gewagt scheint die-ser Schritt. Ein wichtiger Erfolgsfak-tor bei BPO-Projekten ist daher eingegenseitiges Vertrauensverhältniszwischen Auftraggeber und Dienst-leister. Nicht nach dem scheinbargünstigsten Anbieter sollte gesuchtwerden, sondern nach einem, mitdem sich langfristig eine Gewinnbringende Partnerschaft aufbauenlässt. Grundvoraussetzung ist dabeidas notwendige Branchen-, Prozess-und IT-Know-how des Outsourcing-Dienstleisters. Dieser muss in derLage sein, die Bedürfnisse des Kun-den zu verstehen und komplette,

hochkom-plexe und zum Teil extrem bran-chen- oder unternehmensspezifi-sche Prozesse abzubilden.

Langfristig wirksame Kostenent-lastungen und kontinuierlich weiterentwickelte, an der Unternehmens-strategie ausgerichtete Geschäfts-prozesse lassen sich allerdings nurerreichen, wenn zwischen dem An-wender und dem Dienstleister einevertrauensvolle Zusammenarbeitentsteht. Vertrauen, Flexibilität und

ein gemeinsames Verständnis derZiele sind in einer Outsourcing-Partnerschaft unverzichtbar – undletztlich genauso wichtig wie dieBranchen- oder IT-Kompetenz.

Dem pflichtet auch Christian Cot-tone bei: „Die Zusammenarbeitwird intensiver und umfassender.An die Stelle von Auftragnehmer-Auftraggeber-Beziehungen tretenlangfristige Partnerschaften.“ DieAuswahl des Outsourcing-Partnersgewinnt damit zunehmend an Be-deutung: Dieser muss sowohl auf-grund seiner Kompetenz und Erfah-rung als auch von seiner Größe undfinanziellen Stärke Projekte pro-blemlos abwickeln können. „Hiersind wir als Siemens-Bereich mitlangjähriger Erfahrung in zahlrei-chen Projekten für den Wettbewerbbestens gerüstet“, so Christian Cot-tone. „Unser ausgeprägtes Bran-chen- und IT-Know-how kommtunseren Kunden ebenso zugute wiedie Skaleneffekte, die wir aufgrundder Übernahme gleicher Prozessevon mehreren Kunden erzielen.“

Entscheidend aufden Erfolg wirkt sich

die Auswahl derAufgaben aus,

die ausgelagertwerden sollen. Denn auch wenn Be-reiche nicht zu den Kernkompeten-zen zählen, bedeutet dies nicht au-tomatisch, dass eine externe Verga-be sinnvoll ist. Eine eingehendeAnalysephase im Vorfeld ist daherunumgänglich.

Christian Cottone bringt die we-sentlichen Grundlagen so auf denPunkt: „Eine genaue Prüfung der Ist-

Situation ist die Voraussetzung, umdie Anforderungen im Detail ken-nen zu lernen.“

Prozesse nicht isoliert betrachten

Nur so ist es möglich, ein für denKunden optimales und zugleich rea-listisches Konzept für die Auslage-rung zu erstellen. Zudem werdendabei alle Prozesse im Hinblick aufdie Gesamtstrategie auf den Prüf-stand gestellt. „Wir übernehmennicht einfach die bestehenden Ab-läufe, sondern setzen diese gegebe-nenfalls ganz neu auf“, erläutertChristian Cottone die Vorgehens-weise von Siemens Business Servi-ces. Diese Neukonzeption bildetdann auch die Grundlage für dieVertragsverhandlung.

Hierbei ist es wichtig, die auszu-lagernden Prozesse exakt zu defi-nieren und klare Vereinbarungenüber die BPO-Leistungen und Ser-vice Levels zu treffen. Cottone: „Da-zu arbeiten wir wie in der Analyse-

undKonzeptphase eng mit dem Kundenzusammen – sowohl mit der jeweili-gen Abteilung als auch mit derBehördenleitung. Nur so könnenwir sicher stellen, dass alle indivi-duellen Bedürfnisse des Kundenbestmöglich erfüllt werden.“

Ist der Vertrag abgeschlossen, be-ginnt die Umsetzung des Konzepts –in der Regel in einer Pilotphase. Da-bei ist eine ständige Kontrolle desBPO-Erfolgs notwendig, die auchdie Schnittstellenintegration in dasganze Unternehmen berücksichtigt.„Nur wenn die ausgelagerten Pro-

zesse nahtlos in die weiterhin imUnternehmen bearbeiteten Abläu-fe integriert sind, kann ein BPO-Pro-jekt erfolgreich sein“, erläutert Chri-stian Cottone. Durch eine perma-nente Kontrolle können eventuelleAbweichungen von den Zielverein-barungen früh entdeckt, analysiertund vor dem Produktivbetrieb nochnotwendige Änderungen vorge-nommen werden. Wichtig bei BPO-Projekten ist auch, das betrieblicheUmfeld nicht außer Acht zu lassenund die Auslagerung mit entspre-chenden Maßnahmen zu begleiten.Dazu zählt beispielsweise eine un-ternehmensinterne Kommunikati-onsstrategie über den aktuellen Sta-tus des Projektes zur Informationvon Mitarbeitern, Geschäftspart-nern und Kunden.

Beispiel BritischePassbehörde

Für die Auslagerung komplexer Auf-gaben entschieden sich die briti-schen Passbehörden: Diese haben

sämtliche Prozesse der Passvergabean Siemens Business Services aus-gelagert. Die Antragstellung samtder IT, die den Prozess unterstützt,wird vom IT-Dienstleister in engerZusammenarbeit mit den Beamtengemanagt. Mittlerweile läuft die Zu-sammenarbeit sehr erfolgreich. Dervereinbarte Zehn-Tage-Turnaround– die Zeit zwischen Antrag und Aus-stellung – wird eingehalten und istinzwischen im Schnitt sogar schonkürzer. Kevin Sheehan, Director ofOperations beim Passport Servicebestätigt: „Es gab zunächst Span-nungen, aber die beiden Seiten sindlängst Partner geworden.“

Und in der Tat: Der Erfolg ist derPartnerschaft nicht in den Schoßgefallen. Im Oktober 1998 hatte dieSiemens-Tochter ein neues Compu-tersystem geliefert, an die 35 Millio-nen Datensätze mussten übertragenwerden. Doch mit der Umstellungbegannen die Probleme.

Die Mitarbeiter mussten nichtnur mit neuen Strukturen und Ab-läufen zurechtkommen. Auch dasGesetz war plötzlich geändert wor-den. Kinder, die bislang bei den El-tern im Reisedokument standen,brauchten nun einen eigenen Pass.Also stieg die Zahl der Passanträgeschlagartig. Die Schlangen wuch-sen, Unzufriedenheit machte sichbreit und im Parlament wurden un-angenehme Fragen gestellt. Das warkein angenehmer Sommer für dieMitarbeiter des Passport Service.„Der Beginn unserer Beziehung wardramatisch“, bestätigt Bernard Her-dan, oberster Chef des britischenPassamtes.

Während sich die Technologiegrundsätzlich bewährte, gab esnoch Probleme mit „der Organisa-tion und dem Faktor Mensch.“ Aberheute sehen die Passamtsleiter dieanfänglichen Vernetzungsproblemeschon wieder ganz positiv. Dermissglückte Start habe sogar seinGutes gehabt, findet Sheehan: „Wirhaben aus dieser Krise jede MengeKraft geschöpft und gehen ehrlichund offen miteinander um.“ il

CHANCEN

VORTEILE EXTERNERDIENSTLEISTER:

■ Hohe Effektivität durch Fokus-sierung auf Generierung vonMehrwert

■ Kritische Masse an Fachperso-nal zu Spezialthemen

■ Hohe Effizienz aufgrund größe-rer Systeme

■ Degression der Fixkosten beisteigender Anwenderzahl

■ Einsatz optimierter Methodenund Tools

■ Lerneffekte: Aufbau von umfas-sendem Fachwissen, Know-how-Transfer

STRUKTURIERT. Voraussetzung für den Erfolg ist eine eingehende Analysephase. Beispiel HR-Konzept: SBSüberprüft im Rahmen eines HR Health Check und einer Due Diligence die Ist-Situation und Entwicklungsziele

BPO: So läuft’s ab

Projektphase

HR-Potenzial-bewertung /Benchmark

■ Kunden-HR-Experten

■ Berater

■ Kunden-HR-Experten

■ Berater

■ Kunden-HR-Experten

■ Berater

■ Kunden-HR-Experten

■ Berater

■ Kunden-HR-Experten

■ Kunden-Kaufleute

■ Berater

■ Kunden-HR-Experten

■ Kunden-Kommu-nikationsexperten

■ Berater

Erstellen HR-Soll-Konzept

Vertragund SLAs

Detailierte AufnahmeHR-Ist-Situation

■ Neugestaltete HR Organisation■ Kundenspezifischer Betrieb

Implementierung, Projektteam

Quelle: Siemens Business Services © EGOVERNMENT COMPUTING

Analysephase

HealthCheck Due Diligence Konzept & Vertrag Transition/Integration

Kommunikations-konzept

Identifizierte Handlungsfelder

Verbindliches Angebot, LOI

Vertrag

▲ ▲▲

Workshop Projekt-team

Vertrags-abschluss Übergang IntegrationProjektteam

Kernkompetenz. Das Outsourcing kompletter Geschäftsprozesse ist im Kommen – für kein anderes Segment der IT-Servicebranche sagen die Marktforscher in den nächsten Jahren größeres Wachstum voraus.Auch die Öffentliche Hand setzt auf dieses Modell: So haben beispielsweise die britischen Behörden die Passvergabe ausgelagert.

BRANCHE &INNOVATION

Verantwortlicher Redakteur:Gerald Viola

Tel. 0821 /2177-296, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

Implementierung, Projektteam

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S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION12 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Erfahrungsbericht zur Linux-Migration von Arbeitsplatzsystemen

Open Source alsOptimierungschance

Schon im Juni 2003 hatte dieGartner Group in ihrer Re-search-Note (COM 19-8811und COM 19-4567) zumThema Linux Desktop TCO

(Total Cost of Ownership) statuiert,dass das Desktop-BetriebssystemLinux nur zum geringen Teil Einwir-kung auf die TCO hat. Größere Nut-zeneffekte sollten in Management-Werkzeugen und in der Implemen-tierung neuer Prozesse gesucht wer-den, zumal Kosteneinsparungenvon Linux durch Aufwendungenvon Anwendungsmigrationen an-nähernd aufgebraucht werden. Be-trachtet man dazu die Aufsplittungder TCO-Arten, lassen sich zwar beieiner Linux- und Open Office-Mi-gration die repräsentativ betrachte-ten Softwarekosten um etwa 55 Pro-zent einsparen, diese Kostenartmacht aber nur etwa drei Prozentder gesamten TCO aus.

Sind also die Kostenoptimie-rungschancen vom Grundsatz herin Frage gestellt? Mitnichten: Nachden Erfahrungen der Autoren spieltdie Herangehensweise und die Be-trachtung der Personal- und Pro-zesskosten eine bedeutende Rolle,die über Erfolg oder Nicht-Erfolgentscheiden kann.

Vorgehensweise als Erfolgsgarant

In den meisten Fällen zeigen Über-legungen zur Linux-Migration deut-lich, dass es nicht nur um eine kos-tengünstige Bereitstellung von zu-verlässigen IT-Serviceleistungen imKommunalwesen geht, sondern umden nachhaltigen Wertbeitrag der ITfür die Geschäftsbereiche.

Vor diesem Hintergrund zeigendie Erfahrungen von IBM, dass sichnur durch ein programmatischesHerangehen tatsächlich die Wert-beiträge der IT für den Geschäftser-folg erschließen lassen. Program-matisches Herangehen manifestiertsich in der konkret umgesetztenProjektstruktur, in der strategischeÜberlegungen und Kennzahlen,technisches Synergie-Managementsowie Kommunikationsmanage-

ment ganz gezielt kombiniert wer-den. Daraus ergeben sich überge-ordnete Funktionen für ein organi-sationsweites Akzeptanz-Manage-ment, die operative Umsetzung derProgrammsteuerung und das Archi-tektur-Management für die Sicher-stellung der technischen Synergien.Unter dieser übergeordneten Struk-tur können sich die Teilprojekte Client-Konfiguration, Open Test-und Validierungs-Center, Schu-lungskonzept, Migrations- und Roll-out-Konzeption, zentrale Infra-struktur-Services sowie flankieren-de Projekte ansiedeln.

Professionelles Qualitätsmanagement

Im Bereich Client-Konfiguration istes beispielsweise zielführend, ob-jektive Auswahl- und Bewertungs-Methoden zu verwenden, um einesituationsgerechte Auswahl vonOpen Source-Softwarekomponen-ten nachvollziehbar durchzuführen.Bewährte Sicherheitskonzepte fürden Linux-Client, die den Rahmendes Grundschutzmoduls für UnixClients nach BSI ausfüllen, sowieDesktop Ergonomie-Studien undSoftwareverteilkonzepte ergänzendie Ergebnistypen.

Flankierend hat es sich bewährt,ein „Open Test- und Validierungs-center“ schon in der Konzeptphaseaufzubauen. Hier sind Know-howund langjährige Erfahrung bei Hard-ware-, Softwarezertifizierungen undTest-Management erforderlich, umsicherzustellen, dass die Kompo-nenten auf ausgewählten Plattfor-men robust und sicher lauffähigsind. Professionelle Test- und Ab-nahme-Prozeduren gehören dabeiebenso ins Repertoire wie Installati-onspakete zur automatischen Soft-wareverteilung.

Schulungs- und Migrations-Plattformen

Im Bereich Schulungs- und Ein-führungskonzept hat sich eine be-darfsorientierte Schulungskonzep-tion als hoch effizient erwiesen. Ef-

fizienz entsteht dabei durch die ab-gestimmte Know-how-Analyse derEndanwender auf ihre jeweilige Auf-gabe, wodurch Schulungsmoduleerheblich zielgerichteter entworfenwerden können. Darüber hinaus istdas Einbringen von Erfahrungen imeLearningbereich von hohem Nut-zen, sodass Linux-Schulungsunter-lagen aus einem Guss sowohl fürtraditionelle Klassenkurse als auchfür eLearningmodule entworfenwerden können.

Wenn der Bedarf einer eLearning-plattform nur aus den Open Source-Migrationsaktivitäten erwächst unddamit zu kostenträchtig wird, solltedie Infrastrukturbereitstellung dy-namisch nach Bedarf in Anspruchgenommen werden. Dabei zahlt derKunde nur für die tatsächlich in An-spruch genommenen Services. IBMkombiniert diese Dienstleistung imRahmen seiner „IBM on demandbusiness“-Lösung auch mit der Frei-schaltung temporärer Ressourcenwie Speicher und Server.

IT-Prozess- und Infrastruktur-Aufnahme

Im Bereich Migrationsplanung sindkombinierte Methoden zur IT-Pro-zess- und Infrastrukturaufnahmedie entscheidenden Erfolgsgaran-ten, die es ermöglichen, spezifischauf die Anwendungslandschaftenangepasste Migrationsanalysendurchzuführen. Dies ermöglichtauch, Kostenauswirkungen von Mi-grations- und Konsolidierungs-Al-ternativen konkret aufzuzeigen.

Beispielsweise können Kostenef-fizienzen durch Open Source-Speichermanagementdienste in derGesamt-Topologie schlüssig darge-stellt werden. Zur Aufnahme undNeuausrichtung der IT-Prozesse hatsich das offene Prozessmodell nachITIL (IT Infrastructure Library) be-währt. Die Notwendigkeit der Pro-zessbetrachtung ist schon durch dieunausweichliche Notwendigkeit ge-geben, während der Migrationszeitkoexistierende Plattformen zu be-treiben, die einen höheren Automa-tionsgrad und optimierte Prozesse

bei unveränderbarem Personalbe-stand verlangen.

Alternativen und Optionenin der Gesamtinfrastruktur

Im Bereich „Zentrale Infrastruktu-ren und Services“ werden die Ab-hängigkeiten der Linux-Clients zuzentralen Infrastrukturdienstenanalysiert. Im Zuge der ohnehinnotwendigen Umstellungen könnendamit auch serverseitige Strukturenüberdacht und mit „Best Practice“-Konzepten hinterlegt werden. Be-merkenswert dazu sind die mit derFortschreibung von Windows-Ver-sionen zunehmenden Muss-Abhän-gigkeiten von Serverdiensten, diemit offenen Standards aufgebro-chen werden können. Linux undOpen Source im Allgemeinen eröff-nen damit Alternativen und Optio-nen in der Gesamtinfrastruktur. Bei-spielsweise sind heute schon lastin-tensive Serverdienste unter 64-Bit-Linux mit Power-Prozessoren be-stückten Blade-Servern darstellbar,die sowohl die Komplexität von Ser-verfarmen als auch die entspre-chenden Administrationsdienste er-heblich verschlanken.

Operationale Effizienz

Was mit dieser umfassenden Be-trachtungsweise erreicht werdenkann, sind nicht nur festgelegteTCO-Modelle, sondern auch weit-reichende Infrastrukturübersichten,definierte Migrationsszenarien so-wie Migrationspläne mit Techno-logieänderungen, Zeitanga-ben und zugehörigenKosten im Detail.Die Erfahrun-gen, diedabeivon

den Verantwortlichen zahlreicherKundenprojekte gemacht wurden,sind vielfältig:

Zum einen ist Open Source nichtmit „kostenlos“ gleichzusetzen. Sup-port ist notwendig, da zum einendas Know-how für Linux-Umgebun-gen erst in den Verwaltungen oderAbteilungen aufgebaut werdenmuss, zum anderen müssen die sichrasch ändernden Softwarekompo-nenten aus der Open Source-Ge-meinde in ein geregeltes Release-und Change-Management-Verfah-ren überführt werden.

Außerdem bedeutet Linux nichtnur einen Wechsel des Betriebssys-tems. Es bedeutet die weitreichendeNutzung von offenen Standards –dies schließt eine Neuausrichtungvon Programmiermodellen, dyna-misierbare Infrastrukturen (bei-spielsweise Grid-Standards, WebServices) und Virtualisierungs-Tech-nologien ein. Dazu sind vorgegebe-ne Richtlinien und Prinzipien auseiner formulierten IT-Strategie undBehördenarchitektur vonnöten, die– wenn mit weitreichender Erfah-rung gepaart – den entsprechendenEntscheidungsprozess wesentlicherleichtern.

Zum anderen sollten Migrations-konzepte im Open Source-Bereichalle Komponenten in der IT einbe-ziehen. Optimierungen in der Infra-struktur können nur durch Abhän-gigkeitsbetrachtungen von Anwen-dungskomponenten und Infra-strukturkomponenten gehoben

werden.

Schließlich eröffnen Linux undOpen Source-Komponenten Alter-nativen – dies verlangt aber auchein strategisches Programm zurNeuordnung von IT-Diensten: DieChance auf neue Strukturen, Ver-fahren und eine Eindämmung desIT-Wildwuches sollten ergriffen wer-den, da so Ablauf- und Aufbauorga-nisationen der IT-Abteilungen eben-so auf den Prüfstand kommen wieeine mögliche Bereinigung der ge-samten Infrastruktur. Diese umfas-sende Betrachtung erst ermöglichteine doppelte Erfolgschance in deroperationalen Effizienz: technischwie organisatorisch. rb/um/kk

Pinguin-Ämter. Verwaltungen, Behörden oder privatwirtschaftliche Unternehmen entscheiden sich zunehmend strategisch gegen ein Windows-Update auf den Desktop-Systemen und für eine schrittweise Migration auf Open Source-Komponenten – so IBM. Reiner Back, Uwe Meyer-Gundelach und Klaus König von IBM Global Services, gehen der Frage nach, ob Open Source-Ansätze wirklich in operationale Effizienz gewandelt werden können.

Schwerpunktthemain dieser Ausgabe

Open Source

HILFESTELLUNGMigrieren – aber wie und was?Systemintegratoren bieten Un-terstützung an . . . . .Seite 14

MEHR TRANSPARENZ... verspricht Microsoft mit sei-ner Shared Source-Initiative. DieErfahrungen auf . . . .Seite 16

Teilprojekt(TP) Client-

Konfiguration

TP Open Test- und

Validierungs-zentrum

TP Schulungs-und

Einführungs-konzept

TP Migrations-

konzept

TP Zentrale Infrastrukturenund Services

Projektleitung

Projektbüro (PMO)

Architektur-management Office

(AMO)

Kommunikations-management

(KoM)

Bewährte Programmstruktur zur Linux-Migration

Themen-spezifische

Fachgruppen

Themen-spezifische

Fachgruppen

Themen-spezifische

Fachgruppen

Themen-spezifische

Fachgruppen

Themen-spezifische

Fachgruppen

Quelle: IBM © EGOVERNMENT COMPUTING

CHANCEN

FAKTOREN FÜR DIE OPTIMIERUNG VON LINUX

■ Migrationskonzepte mit OpenSource sollten umfassend aus-gelegt werden – Optimierungenin der Infrastruktur können nurdurch übergreifende Architek-turaufnahmen mit Abhängig-keitsbetrachtungen von Anwen-dungs- und Infrastruktur-Kom-ponenten gleichermaßen geho-ben werden.

■ Die Initialisierung des Migrati-onsvorhabens ist als strategi-sches Transformationspro-gramm nachhaltig und erfolg-reich, wenn flankierend zumübergeordneten Projekt-Mana-gement wichtige zentrale Ins-tanzen wie Kommunikations-,Akzeptanz- und Architektur-Managements dazukommen.

■ Die Beschäftigung mit OpenSource zwingt zur Neuordnungvon Wartungsfragen und eige-nen Kompetenzbereichen –übergreifende Dienste lassensich durch das offene „ITIL“Prozessmodell standardisierenund optimieren.

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Wirtschaftlichkeit ist oft der maßgebliche Faktor für strategische Plattformentschei-

dungen. Nachdem das Landratsamt Heidenheim im Zuge der Verwaltungsstruktur-

reform Baden-Württemberg 2003 eine Evaluierung von Linux als Alternative im

Serverbereich durchführte, fi el die Entscheidung doch zugunsten Windows Server

2003. Ausschlaggebend waren der deutlich niedrigere Administrationsaufwand, die

hohe Integrationsfähigkeit in die bestehende Infrastruktur, der Mehrwert durch

neue Funktionalitäten und vor allem die daraus resultierenden Kosteneinsparun-

gen gegenüber Linux.

Wie der Landkreis Heidenheim davon langfristig profi tiert und die abakus

SYSTEMHAUS AG die Migration durchführt, lesen Sie unter

www.microsoft.com/germany/diefakten

© 2004 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. Microsoft, das Windows Logo und Windows Server System sind registrierte Marken oder Marken der Microsoft Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Namen und Produkte anderer Firmen können einge-tragene Warenzeichen der jeweiligen Rechteinhaber sein.

VIELE DENKEN ÜBER LINUX NACH.

UND ENTSCHEIDEN SICH DANN DOCH FÜR DIE

KOSTENGÜNSTIGERE LÖSUNG.

„Windows Server 2003 bringt uns den entschei-denden Kostenvorteil gegenüber Linux.“

– Gerd Heideker, Leiter Fachbereich Informationstechnik, Landratsamt Heidenheim

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S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION14 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Open Source kommt in die Industrialisierungsphase

Offene Systeme alsAlternative für Behörden?

Die Öffentliche Verwal-tung befindet sich ineinem Umbruch. Vieleder gewählten Reprä-sentanten in der Poli-

tik traten mit dem Versprechen an,Bürokratie abzubauen und die Ver-waltung effizienter zu machen.Ganz sicher können moderne IT-Technologien bei der Modernisie-rung der Öffentlichen Verwaltungeine Menge helfen. Doch ein plan-mäßiges und überlegtes Vorgehenist unumgänglich – gerade, was denEinsatz von proprietären und offe-nen Systemen betrifft.

War die Welt der Open Source-Entwicklungsprojekte vor einigenJahren noch eine Angelegenheit fürinteressierte Entwickler, Computer-freaks und „Schrauber“, so kommeninzwischen Betreiber, Anwendungs-und Systemarchitekten nicht an die-sem Themenkomplex vorbei. OpenSource wird zunehmend auch aufder Entscheidungsebene diskutiert.

Seit mehr als zehn Jahren welt-weit im Einsatz und mit Zigtausen-den von Arbeitsstunden jährlichständig weiterentwickelt – das ist dieBilanz von Linux, dem berühmtes-ten Open Source-Vertreter. Durchständige Verbesserungen hat das of-fene Betriebssystem einen mit an-

deren Plattformen vergleichbarenReifegrad erreicht. Wegen seinerenormen Flexibilität findet sich Li-nux an nahezu allen klassischen IT-Einsatzorten. Auch in der Unter-nehmens-IT ist Linux längst nichtmehr nur auf File-, Print- oderWebservern zu finden.

Pinguine nicht nur aufAnwendungsserver-Ebene

In die Anwendungsserver-Ebene hatLinux auf Intel-Plattformen bereits

vor einigen Jahren Einzug gehalten.Mittlerweile wird das „Lintel“-Duoauch in anderen Bereichen einge-setzt, beispielsweise in Datenban-ken oder der Zentralinstanz beiERP-Umgebungen. Selbst in großenKonfigurationen machen Intel-Ser-verfarmen mit Terminalserver-Tech-nologie Intel & Linux zur universel-len Server-Ressource. Vor allem beider Harmonisierung und Standar-disierung ist die Open Source-Lö-sung eine attraktive Konsolidie-rungsplattform, um alte SystemeZug um Zug abzulösen. Denn Linuxbietet den Vorteil, dass es viele Le-gacy-Protokolle unterstützt.

Zudem kommt bei der Konsoli-dierung von Unix-Systemen oftmalseine Linux-Plattform zum Einsatz,weil wegen der engen Verwandt-schaft zu Unix das vorhandene Ba-siswissen auf Linux übertragbar ist.Der Kunde hat den Vorteil, dass eserheblich mehr Anbieter von Intel-basierenden Servern gibt, als bei-spielsweise von Solaris-Systemen.

Marktreife auch bei den Services

Dies schlägt sich auch im Vergleichder Hardwarekosten nieder. „EinPreisvorteil von Faktor zwei und

größer ist hier durchaus realistisch“,schätzt Dr. Peter Ruckmann, Com-petence Manager Open Source beiSiemens Business Services Deutsch-land, mögliche Einsparungen ein.

Auch die Hardware-Wartungskos-ten spielten eine große Rolle –schließlich machten diese durch-schnittlich zwischen 15 und 30 Pro-zent der gesamten IT-Kosten aus. Jeuniverseller die Serverplattform,desto günstiger seien die Ersatzteileund desto besser sei die Auslastung.Intel & Linux haben hier – so Dr.

Ruckmann –die Nasevorn.

Ein weitererPunkt, in demLinux gegen-über pro-prietären Syste-men aufgeholtund gleichgezo-gen habe, sei derSupport.

Das war nichtimmer so: Noch inden 90-er Jahrenwar es durchausüblich, dass sich dieAnwender notwendigePatches in Foren undCommunities selbst zu-sammensuchten. Aufgrunddes hohen Zeitaufwands undder hohen Testkosten war diesein wesentlicher Kostenfaktor beizugleich hohem Risiko, der dieKunden damals häufig abschreckte.

Zwar gibt es die Foren und Com-munities heute noch immer, undauf viele offene Fragen wird der An-wender dort Antworten finden. Zu-gleich liefern aber auch Distributo-ren wie SuSe (Novell) oder Red HatSupport und Bugfixes – auch für äl-tere Versionen. Selbst Unterstützung

geschäftskritischer Anwendungenmit Service Level Agreements aufhöchstem Niveau ist verfügbar. Glo-bal agierende IT-Dienstleister wieSBS können sich dabei durch einenumfassenden Service und eine per-fekte Integration der Open Source-Produkte in die unternehmensweiteIT-Infrastruktur von Produktherstel-lern differenzieren. Die Siemens-Tochter hat weitreichende Partner-abkommen mit den Distributions-anbietern abgeschlossen und si-chert sich so den direkten Zugriff

aufdas notwen-

dige Entwickler-Know-how.Für den Anwender bedeutet dies:Er erhält auch für Open Sourceseinen kompletten Support aus ei-

ner Hand. Auch für Anwendun-

gen auf der Client-Ebe-ne gibt es bereits einvielfältiges Angebot anOpen Source-Software.Zwar läuft noch auf über90 Prozent aller weltweitinstallierten PCs die Of-fice-Software von Micro-soft. Aber auch hier hal-ten zunehmend OpenSource-Produkte Ein-zug. So ist beispielsweiselizenzfreie Office-Soft-ware unter KDE undGnome vom Benutzerintuitiv zu bedienen undorientiert sich im Lookand Feel weitgehend anden Microsoft-Offerten.Eine umfassende Büro-anwendung mit Textver-arbeitung, Tabellenkal-kulation, Präsentatio-nen, Web-Browser oderDatenbank bietet OpenOffice, die Open Source-Version von StarOffice,die von Sun als kom-merzielle Software miterweitertem Leistungs-

umfang angeboten wird.

Proprietäre Festung:Client-Software

Und mit Programmen wie beispiels-weise dem eMail- und Workgroup-Client Evolution oder dem Mozilla-Browser gibt es auch für Web- undeMail-Anwendungen vollwertigeOpen Source-Lösungen.

Die Entscheidung wird den An-wendern also bei der Auswahl derrichtigen Applikation auf der Client-

Seitenicht

leicht ge-macht – bil-

den doch vieleOpen Source-Lö-

sungen bereits heu-te eine leistungsstarke

Alternative. Eine generelle Beurtei-

lung, wann der Einsatz vonOpen Source oder proprietärer

Software Sinn macht, ist dabei nurschwer möglich. Der Mehrwert dereinen oder anderen Variante mussprojektspezifisch herausgearbeitetwerden. Dabei ist vor allem die Ab-hängigkeit von detaillierten Leis-tungsmerkmalen, beispielsweise dieVerfügbarkeit und Kompatibilitätvon Fonts oder Prozessschnittstel-len, zu beachten.

Einsparpotenzialeausschöpfen

So breit das Spektrum möglicherAnforderungen ist, so groß ist auchdie Vielfalt an Migrationspfaden inRichtung Open Source. Detailliertausgearbeitete Verfahren existierenheute beispielsweise im ERP-Um-feld, um bestehende ERP-Installa-tionen in Richtung Linux zu migrie-ren. Auch Erfahrungen bei der Mi-gration von auf BEA basierendenJ2EE-Anwendungen in RichtungJBOSS legen nahe, dass in diesemSegment in vielen Fällen Migratio-nen ohne größere Probleme mög-lich sind. Dies hängt jedoch davonab, inwieweit Spezifika der Applica-tion Server von den Anwendungenausgenutzt wurden.

Hilfe bei der Migration und derSuche nach dem richtigen Mittel-weg zwischen Open Source undproprietärer Welt leisten die großenSystemintegratoren. „Open Sourcehat das Potenzial, die Verhältnisseder IT-Kostenstruktur in einer zu-nehmenden Anzahl von Anwen-dungen deutlich zu verschieben“,erklärt Peter Möllers, Leiter SystemEngineering & Multivendor Integra-tion bei Siemens Business ServicesDeutschland. Die Kosten einer IT-

Lösung lassen sich dabei grob invier Blöcke einteilen:■ Hardware ■ Middleware-Lizenzen ■ Integrationsdienstleistungen ■ Anwendung / Lösung

Im Bereich der Anwendungen hatsich Open Source noch nicht durch-gesetzt – dieser kann als fixer Kos-tenblock angesehen werden. „Dasgrößte Sparpotenzial durch den Ein-satz von Open Source-Software er-gibt sich derzeit im Hardwarebe-reich. Häufig ermöglicht der Wech-sel von Unix auf Intel-Linux-Serverdeutliche Einsparungen“, so PeterMöllers weiter. Im Bereich Middle-ware seien die Unternehmen in derLage, durch geringere Lizenzkostenihre Ausgaben zu senken. In Koope-ration mit einem Dienstleisterkönnten die Unternehmen so Kos-ten senken, auch wenn dabei – auf-grund der Komplexität der OpenSource-Lösungen – die Ausgabenfür Services im Budget zunächststärker zu Buche schlagen würden.

Sparpotenzial ist also vorhanden.Aber in erster Linie nicht – wie oftgeglaubt wird – durch kostenloseSoftware oder Einsparungen bei denLizenzen, sondern durch niedrige-re Kosten für Hardware-Anschaf-fung und -Wartung. Lediglich ingroßen Rollouts, im Embedded-Be-reich und bei der Middleware spiel-ten Lizenzeinsparungen eine Rolle– so der Experte – zumal keineÜberwachung und Einkaufs- oderMeldeprozesse nötig seien.

Open Source scheint allgegen-wärtig – aber die freie Software hatauch ihre Grenzen. „Open Source-Standardsoftware für fachliche An-wendungen sind noch sehr rar, bei-spielsweise Shopsysteme, Banking-Module oder ERP-Systeme. Auf die-sen Gebieten ist auch langfristig kei-ne ernsthafte Konkurrenz im OpenSource-Umfeld zu erkennen“, zeigtMöllers die Grenzen auf. Zudem ge-be es keinen Open Security Server,und auch bei den Branchenlösun-gen herrschten noch Lücken, dieaber durch Independent SoftwareVendors (ISV) immer stärker abge-deckt würden. vio

Der Pinguin kommt durch die Hintertür

SALAMITAKTIK. Auf nahezu allen Architekturebenen hat Open Source-Software bereits Einzug gehalten

Quelle: Siemens Business Services © EGOVERNMENT COMPUTING

FAZIT

Eine kritische Reflexion der aktu-ellen Ausbaumöglichkeiten der ITmit Open Source lohnt auf jedenFall. Zudem sollten die Entschei-der in den Organisationen amBall bleiben und beobachten, in-wieweit sich über die Zeit dienoch bestehenden Lücken überneue Open Source-Produkteoder eben durch mehr Standard-konformität auf Herstellerseiteschließen werden. Letztlich vereinfacht das OpenSource-Angebot die Architektur-entscheidungen in Verwaltungen.Viele „Commodity Products“können heute dem Open Sour-

ce-Angebot entnommen wer-den. Am Ende verringertsich durch den Rückgriffauf Open Source die Aus-wahl auf wenige – meistgroße – strategische Anbie-ter aus dem kommerziellenSektor. Deshalb sind großeAnbieter wie beispielsweiseMicrosoft und Oracle als inte-grale Bestandteile von Ge-samtlösungen kaum wegzu-

denken. Natürlich müssenauch diese ihre Integrations-fähigkeit zu Open Source-Lö-sungen – beispielsweise durchNutzung von Standards – per-manent unter Beweis stellen.„Egal ob proprietäre oder OpenSource-Software – Kunden gutaufgestellter, herstellerunabhän-giger Dienstleister mit umfassen-dem Know-how sind immer dieGewinner“, resümiert PeterRuckmann. „Denn Sie erhaltendie besten Lösungen beider Wel-ten auf ihre individuellen Anfor-derungen zugeschnitten.“

Jein. Open Source-Software (OSS) hat sich schon seit geraumer Zeit zu einer tragfähigenPlattformtechnologie entwickelt. Bereits heute setzen Behörden immer häufiger offene Systeme ein. Doch wann und in welchen Bereichen ist der Einsatz von OSS sinnvoll, und wie werden die Anwendungenam Besten in die vorhandene IT-Landschaft integriert? Wo ist proprietärer Software der Vorzug zu geben? Herstellerunabhängige Systemintegratoren wie Siemens Business Services (SBS) kombinieren im Sinne der Anwender das Beste aus beiden Welten.

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S C H W E R P U N K TBRANCHE & INNOVATION EGOVERNMENT COMPUTING 12-2003 15

Öffnung und Engagementgroßer IT-Anbieter ge-genüber Linux und OpenSource werde dieser Ent-

wicklung auch im Öffentlichen Sek-tor zusätzliche Dynamik verleihen,so das Beratungsunternehmen. Zu-mal sich die beiden DistributorenNovell / Suse und Red Hat ihrerseitssehr stark in die Supportverpflich-tungen der Hardware-Anbieter ein-klinken würden.

Dennoch ist die Entscheidung proOpen Source Software (OSS) in derÖffentlichen Verwaltung noch nichtselbstverständlich. Die bestehendeIT-Landschaft sowie laufende Soft-wareverträge können den Wechselzur Freien Software zumindest inder Übergangsphase erschwerenund Extrakosten verursachen. eGov-ernment Computing hat sich mitWerner Knoblich, Director EMEA,Sales and Marketing bei Red Hat,über Status quo und Perspektivendes OSS-Einsatzes in deutschenBehörden unterhalten.

eGovcom: Sind Sie mit der bisheri-gen OSS-Entwicklung in deutschenBehörden zufrieden?Knoblich: Durchaus, unabhängigvon den weiterhin kontrovers ge-führten Diskussionen ist die FreieSoftware hier mittlerweile zu einerstrategischen Größe geworden. Dasbestätigen sowohl IDC als auch Me-ta Group. Dabei spielt der Trend zuzentralen Behördenrechenzentrenund die damit einhergehende Ser-ver-Konsolidierung eindeutig Linuxund der darauf laufenden Softwarein die Hände. Insbesondere dann,wenn bisher Unix im Einsatz war.

eGovcom: Sie meinen damit dieKostenvorteile?Knoblich: Ja, und zwar gravierende.Durch den Wechsel auf Linux unddie Freie Software winken denBehörden kräftige Einsparungen:angefangen bei der Serverhardware,bedingt durch ein breites Herstel-lerangebot, über den Serverbetriebund den Supportkosten bis hin zuEinsparungen bei den darauf lau-fenden Anwendungen. Sie könnensumma summarum mehr als 60Prozent gegenüber zuvor betragen.Und dies alles, ohne dafür Perfor-mance-Einbußen gegenüber Unix-basierenden Systemen hinnehmenzu müssen. Solche Einsparungs-

botschaften kommen natürlich inden Verwaltungen bei ohnehin fastleeren Kassen gut an.

eGovcom: Wie sieht die Ausgangs-situation gegenüber Windows alsServer-Plattform aus?Knoblich: Auch gegenüber Win-dows-Server-Installationen könnenVerwaltungen mit Linux-basieren-den Servern erhebliche Einsparun-gen einfahren. Allerdings kann es indieser Konstellation in Einzelfällenkurzzeitig zu Mehrkosten kommen,so durch noch laufende Supportver-träge und zusätzliche Integrations-aufwände, um die Freie mit derproprietären Software unter ei-nen Hut zu bringen.Deshalb nicht zu Linux und OSSauf den Servern zu migrieren,hieße aber, genau diese Herstel-lerabhängigkeit mit allen Konse-quenzen – höhere Kosten, be-grenzte Produktauswahl, Upda-te-Zwang, aufwendiges Lizenz-management, kein Einblick inden Quellcode – auf Dauer fest-zuschreiben. Für die Behörden,die ohnehin unter vehementemKostendruck stehen, dürfte daslangfristig gesehen kaum eine Al-ternative sein. Zudem ist Linuxgegenüber Windows eindeutigdas sicherere Serverbetriebssys-tem, um die oftmals hochsensi-blen Behördendaten besser ab-zuschirmen.

eGovcom: Können Sie das auchbelegen?Knoblich: Viele betriebssystem-nahe Sicherheitsfunktionen, diefür Windows-Server extra zuge-legt und konfiguriert werdenmüssen, sind bei Linux voreinge-stellt. Zudem rankt sich um Linuxherum mittlerweile ein breitesAngebot an Freier, professionel-ler Sicherheitssoftware. Im Hin-tergrund arbeitet eine globaleEntwicklungsgemeinschaft per-manent daran, Linux und die Se-curity-Software und dadurch dieauf den Servern laufenden Pro-gramme noch sicherer zu ma-chen. Eine herstellerzentrischeProgrammierung hingegen wirdmit dieser Entwicklungs- und In-novationsgeschwindigkeit nieSchritt halten können.Das Beispiel „Web-Server“ ver-deutlicht diesen Unterschied

beim Sicherheitsniveau. 60 Prozentaller rund um den Globus einge-setzten Web-Server sind Apache-Server unter Linux. Dennoch sindsie, im Gegensatz zu Windows-Ser-vern, kaum von Attacken aus demInternet betroffen. Damit empfiehltsich Linux natürlich auch als siche-rere Plattform für den Internetauf-tritt der Behörden. Nicht von unge-fähr stellt Meta Group das Internetals einer der Einsatzschwerpunktevon OSS heraus.

eGovcom: Auf den Verwaltungs-PCs scheint sich dennoch OSS bis-

her eher schwer zu tun. Wo sehenSie die Ursachen?Knoblich: In eine Domäne, die zu95 Prozent von nur einem Herstellerbeherrscht wird, ist es immerschwierig, vorzudringen. Auchwenn mittlerweile Open Office anden Bildschirmen nahezu gleich wieMicrosofts Office daherkommt. Im-merhin sieht Gartner den Anteil vonLinux auf den Clients sich Jahr fürJahr verdoppeln. Und Butler Groupprophezeit für Linux, dass es in denkommenden zwei Jahren zu einerernsthaften Alternative zu Windowsauf den Arbeitsplatzrechnern avan-cieren wird. Die Begründung desbritischen Marktforschungsunter-nehmens: Unternehmen undBehörden werden sich schon ausKostengründen für eine durchge-hende Betriebssystemplattform von

den Servern bis zu den Desktopsentscheiden müssen. Denn die Ver-waltung verschiedener Betriebssys-teme sei auf Dauer einfach zu kost-spielig. OSS auf den Behördenser-vern wird also letztlich OSS auch aufden Behördenclients den Weg berei-ten, schon mit Blick auf die darübererreichbaren Kosteneinsparungenund die mögliche Entkopplung ausder strikten Herstellerbindung. Dieerste Welle ist bereits abzusehen. Sobeabsichtigt die deutsche Regie-rung, die Freie Software auf Polizei-PCs zu laden. Rund 11 000 Clientsin Niedersachsen sollen hier denAnfang machen.

eGovcom: Ist OSS derzeit schon inder Lage, das komplette Manage-ment von Servern und Desktops zuübernehmen?

Knoblich: Red Hat, beispielsweise,hat das Arsenal an Werkzeugen zurVerwaltung der kompletten Infra-struktur konsequent ausgebaut. Un-ser Angebot reicht von der Cluste-ring- und Load-Balancing-Softwarebis hin zu Tools für eine automati-sierte Installation, zur Basisinventa-risierung, zum Software- und Konfi-gurationsmanagement, auch für Li-nux-Desktops. Dazu kommt eineLösung zur zentralen Benutzerver-waltung. Meta Group spricht in sei-ner neuen Multiklientelstudie zumOSS-Markt vom „Linux-Manage-ment mittels Systemmanagement-Tools als wichtigen Bereich in einemreifenden OSS-Markt“. Was damitgemeint ist, ist, dass eine Vielzahl anSystemmanagement-Anbietern die-sen Markt für sich entdeckt habenund den Werkzeugkasten weiter fül-len und um zahlreiche Alternativenergänzen.Den Behörden kann das nur rechtsein: Für sie kristallisiert sich eineOSS-Komplettlösung über Serverund Desktops heraus. Sie versetztsie dazu in die Lage, sich aus derProduktbindung und dem Preisdik-tat weniger Hersteller zu verab-schieden, um sich statt dessen überOSS das volle Produkt- und Dienst-leistungspotenzial eines freienMarktes zu erschließen.

Das Interview führte Hadi Stiel

Alternativen. Linux und Open Source sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil innerhalb der IT-Landschaften in deutschen Behörden geworden, attestiert Meta Group. Hier würden die Rechenzentren die Migration zu und die Erweiterung auf Linux spürbar beschleunigen.

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WERNER KNOBLICH. Für die Öffentliche Verwaltung führt nachseiner Meinung kein Weg an OSS vorbei

Interview

Trend zur Freien Software in Behörden unverkennbar

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S C H W E R P U N K T BRANCHE & INNOVATION16 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Durch all diese Aspektezieht sich einheitlichdie Thematik des Zu-gangs zum Source-code. Oberflächlich

betrachtet ist der Sourcecode aus-schließlich für den Entwickler be-stimmt. Dennoch stellt sich nebenrein technischen Fragen der Gene-rierung und Modifizierung desSourcecodes die grundlegende Fra-ge nach der Zukunft von Software-Innovationen.

Die Schwelle für das Verstehenkomplexen Sourcecodes ist extremhoch. Zwar gibt es weltweit Millio-nen von Software-Entwicklern,doch machen diese im Vergleich zuallen Anwendern von Computernnur einen Bruchteil aus. Ferner sinddie Programmierkenntnisse dieserEntwickler sehr unterschiedlich, so-dass die Entwickler-Community, diehochgradig komplexe Codes hand-haben kann, insgesamt noch klei-ner ist. Die meisten Unternehmenoder Einzelpersonen haben garnicht vor, in die Tiefen des Betriebs-systems vorzudringen und denSourcecode zu verändern.

Für viele Unternehmen ist dasVerhältnis von Kosten und Nutzenbei der Beschäftigung hochgradigqualifizierter Entwickler aber auchnicht tragbar. Dennoch befürwor-ten einige Unternehmen und Regie-rungsbehörden die Option eines zu-gänglichen Sourcecodes für mehrTransparenz.

Seit drei Jahren gibt es die SharedSource-Initiative von Microsoft. ImRahmen dieser Initiative stelltMicrosoft verschiedene Arten vonMicrosoft-Sourcecode an Kunden,Regierungsbehörden, Partner undMitbewerber in der ganzen Welt be-reit. Ein Teil des Sourcecodes – wieder von Windows oder Office – wirdnur zur Einsichtnahme verfügbargemacht, während andere Program-me, die Technologien wie WindowsCE.NET betreffen, die Änderungund den Weitervertrieb des Source-codes erlauben. Shared Source istdabei nicht gleichbedeutend mitOpen Source; vielmehr ist es für Un-ternehmen, die Software direkt ver-markten, ein Mittel, Sourcecode be-reitzustellen, ohne dabei ihre Al-leinstellungsmerkmale und ihr Ge-schäftsmodell zu schwächen.

Kommerzielle und nicht-kommerzielle Software

Open Source Software (OSS) ist alsSoftwarekategorie in kommerzielleund nichtkommerzielle Sektorenunterteilt. Ein genauer Blick auf diekommerzielle Software-Communi-ty zeigt, dass sich die Sourcecode-Lizenzierung bei den wichtigstenAnbietern durchgesetzt hat. Aufdem heutigen Markt bilden Soft-ware-Entwicklung, Lizenzierungund Geschäftsstrategien eine Mi-schung aus Community-basieren-den und kommerziellen Modellen.Nur wenige Software-Unternehmenkönnen sich heute noch ausschließ-lich als OSS-orientiert (im Sinne derOSS als durch die Community ent-wickelte und nicht gewinnorientier-te Software) oder rein kommerziellbezeichnen.

Die Konzepte der kommerziellenund nichtkommerziellen Softwarebeziehen sich nicht auf die Zugäng-lichkeit des Sourcecodes. Wenn derlangjährige Anbieter einer kommer-ziellen Software den Sourcecode ei-nes bestimmten Produkts bekanntgibt, ändert das nichts an dem kom-merziellen Ursprung der Software.Gleichzeitig kann ein kommerziellauftretendes Unternehmen eine ge-meinschaftliche, nichtkommerzielleSoftware nutzen, ohne dass dieseSoftware dadurch ihren Status alsnichtkommerzielle Software ein-büßt. Das hinter dem Zugriff aufSourcecode stehende Konzept hatdaher mit der Unterscheidung, obeine Software kommerziell ist odernicht, nichts zu tun. Der Zugriff aufden Sourcecode ist sowohl im kom-merziellen als auch nichtkommer-ziellen Umfeld von Bedeutung.

Das Software-Ökosystem

Grundlage vieler Software-Entwick-lungen ist die Interaktion zwischenRegierungsbehörden, akademi-schen Institutionen und den vonprivaten Stellen betriebenen For-schungseinrichtungen. Diese Bezie-hungen stellen ein verknüpftes,natürliches Ökosystem dar und sindder Motor für fortwährende Innova-tionen, die den Bereich der Infor-mationstechnik zu einer der dyna-mischsten Wirtschaftsbranchen ge-macht haben.

Grundlagenforschung wird vonRegierungsstellen und Universitä-ten erbracht. Einiges wird wieder-um im privaten Sektor aufgegriffen,um neue kommerzielle Produkte zuentwickeln und gleichzeitig die Ar-beit von Standardisierungsgremienzu unterstützen. Die Erfolge im pri-vaten Sektor führen zu mehr Be-schäftigung und mehr Steuerauf-kommen sowie zu einer zusätzli-chen Finanzierung akademischerForschungsprojekte.

Neben den Vorteilen, die ein ge-meinsam genutzter Sourcecode ha-ben kann, stellt er auch eine Her-ausforderung für die gängigen Kon-zepte der Vermarktung von Softwareund ihrer Abgrenzung im Wettbe-werb dar. Die übliche Vorgehens-weise bestand bislang in einemstrikten Schutz der geistigen Eigen-tumsrechte an ihren Softwarepro-dukten, um deren Alleinstellungs-merkmale und Wettbewerbsfähig-keit am Markt zu schützen. Die Ge-setze in Bezug auf Geschäftsge-heimnisse, die viele Aspekte derSoftware abdecken, die durch dieKompilierung verborgen sind, spie-len eine zentrale Rolle bei der Stra-tegie zum Schutz geistigen Eigen-tums der meisten kommerziellenSoftware-Unternehmen. Früherwurde dieser Schutz entwederdurch den Vertrieb reiner Binärver-sionen oder eine Sourcecode-Wei-tergabe im Rahmen von Geheim-haltungsvereinbarungen sicherge-stellt. Heute müssen Unternehmenjedoch aufgrund von OSS und an-derer Source-Sharing-Modelle einausgewogenes Verhältnis zwischendem Schutz der geistigen Eigen-tumsrechte und dem Nutzen desKunden oder Partners finden.

Die Shared-Source-Initiative

Microsoft hat für Kunden, Partnerund Regierungsbehörden Source-code-Programme auf den Markt ge-bracht, die weit über 100 MillionenZeilen Sourcecode liefern. DieShared-Source-Initiative entwickel-te sich aus dem Versuch, sowohl aufdie Forderungen von Kunden undPartnern nach mehr Sourcecode-Zugriff einzugehen als auch die Vor-und Nachteile des OSS- und Free-Software-Ansatzes sorgfältig zu eva-luieren. Shared Source ist ein Fra-mework und keine Lizenz. Jedeskommerzielle Software-Unterneh-men muss das Zusammenspiel ausEntwicklungsmodellen, Lizenzie-rung und Geschäftsmodellen aus-werten, um eine erfolgreiche Stra-tegie aufstellen zu können, bei derSourcecode gemeinsam genutztoder veröffentlicht werden kann.Dabei werden sowohl die Vorteilefür die Kunden als auch die Wah-rung der Wettbewerbsfähigkeit desUnternehmens berücksichtigt. DasLizenzierungskonzept von Micro-soft reicht daher von Rechten zurreinen Einsichtnahme bis hin zuweit reichenden Rechten, die demLizenznehmer die Prüfung und Än-derung sowie den Weitervertriebund Verkauf abgeleiteter Program-me ohne Lizenzgebühren an Micro-soft erlauben.

Inzwischen besitzen Hunderttau-sende von Entwicklern Sourcecodevon Microsoft. Shared-Source-Pro-gramme bieten nun Sourcecode fürWindows, Office, Windows CE.NET,Visual Studio.NET, C#/CLI, ASP.NETund Passport-Technologien.

Shared Source umfasst vier zentrale Konzepte

■ Support für bestehende Kunden:Bestehenden Kunden wird einSourcecode-Zugriff gewährt, umden Produkt-Support, die Imple-mentierung, Sicherheitstests undkundenspezifische Anwendungs-entwicklungen zu erleichtern.

■ Entwicklung neuer Programme:Anhand von Beispielen und Kern-komponenten wird Sourcecode zuÜbungszwecken bereitgestellt, umneue Entwicklungsprojekte voran-zutreiben.

■ Förderung von Lehre und For-schung: Sourcecode und Doku-mentation werden für Schulungenund Lehrmaterial sowie als Grund-lage weiterführender Forschungbereitgestellt.

■ Förderung neuer Geschäftsmög-lichkeiten: Lizenzstrukturen undSourcecode werden an Partner be-reitgestellt, um für beide Parteienvorteilhafte neue Geschäftsmög-lichkeiten zu fördern.

Alle aktuellen Sourcecode-Program-me werden von Microsoft kostenloszur Verfügung gestellt. Für die Ein-führung der verschiedenen SharedSource-Programme hat Microsofterhebliche Ressourcen aufge-wendet. Die Bekanntgabe jedes ein-zelnen Sourcecodes basiert auf Ent-scheidungen, die ein ausgewogenesVerhältnis zwischen Kunden- undGeschäftsvorteilen zum Ziel haben.Zusätzlich wurde in technische Res-sourcen investiert, um erweiterteTools und Dokumentation zu lie-fern, die den Nutzen des Sourceco-de-Zugriffs steigern. Für eine durch-dacht konzipierte Bereitstellung von

Sourcecode, gilt es eine Reiheprimärer Zielsetzungen zu erfüllen:■ Es muss ein anschaulicher Ein-

blick in das offen gelegte Produktoder Projekt gegeben werden. EinWert entsteht häufig schon alleindurch die Zugänglichkeit und Ana-lyse des Codes, ohne diesen zuverändern.

■ Es müssen entsprechende Tools,Dokumentationen und Support-Leistungen bereitgestellt werden,um den Wert für die mit dem Codearbeitenden Einzelpersonen zu er-höhen, insbesondere bei Program-men mit Rechten für abgeleiteteEntwicklungen.

■ Es müssen Methoden für die Ver-arbeitung von Feedback festgelegtwerden, um so Verbesserungender Code-Basis zu erleichtern.

■ Es muss diejenige Community be-stimmt werden, die von dem Zu-griff auf den Sourcecode den größ-ten Vorteil hat.

■ Es müssen Rechte festgelegt wer-den, die den Urheber des Source-codes sowie alle an ihm arbeiten-den Beteiligten schützen.

Erfahrungen und Prognosen

Die wichtigste Erkenntnis, dieMicrosoft aus dem Shared-Source-Prozess gewonnen hat, ist die Tat-sache, dass der Sourcecode eineProdukteigenschaft darstellt. DieseEigenschaft wird zwar von vielenAnwendern nie genutzt werden,doch bedeutet allein schon dieMöglichkeit ihrer Nutzung einenMehrwert. Kunden und Partner, dieüber den Sourcecode verfügen unddiesen aktiv nutzen, berichten, dasser einen unschätzbaren Mehrwertbei der Verwendung der Produktedarstelle. Bisher stellt diese Gruppeallerdings im Vergleich zu allen Ein-zel- und Unternehmensanwendernvon Microsoft-Produkten einen ver-schwindend kleinen Anteil dar. DieShared-Source-Initiative besteht

nun seit drei Jahren, wobei Micro-soft jedoch bereits seit mehr als 13Jahren Sourcecode an akademischeInstitutionen und OEMs (OriginalEquipment Manufacturer) liefert.

Vor 2001 lief der Austausch vonSourcecode nur mit einem begrenz-ten Teilnehmerkreis und wenigerformell als heute ab. Microsoft hataus dem Dialog mit den Kunden so-wie aus OSS-Modellen gelernt, dasses bei dieser Initiative vor allem umdas richtige Verhältnis geht. Der Er-folg der bisherigen Programme hatdennoch gezeigt, wie wichtig eineAusweitung dieser Initiative auchfür anderen Code ist.

Die Lizenzierung von Sourcecodewird auch weiterhin ein wichtigesThema in der Branche darstellen.Grundlegende Fragen zur Rolle desgeistigen Eigentums für zukünftigeInnovationen sind zu stellen. ImZentrum der Shared-Source-Initia-tive steht die Annahme, dass dasgeistige Eigentum und dessenSchutz die Grundlage für den Erfolgeines fortwährenden Innovations-kreislaufs sind. Die Offenlegung vonSourcecode hat zwar sehr viele Vor-teile, sie darf aber nicht zum Aus-schluss einer erfolgreichen Soft-ware-Branche führen. Es werdendaher auch weiterhin verschiedeneModelle nebeneinander existieren.

Standpunkt. In der aktuell herrschenden Diskussion um Open Source geht es um einbreites Spektrum an Themen wie Nutzungsflexibilität, Preis- / Leistungsverhältnis,wirtschaftliche Aspekte, geistige Eigentumsrechte für Software, Industriestandards,Sicherheit, Datenschutz oder Geschäfts- und Lizenzmodelle.

DER AUTOR

WALTER SEEMAYER,

National Technology Officer,Microsoft Deutschland GmbH

KATEGORIEN

NICHTKOMMERZIELLESOFTWARE:

■ Forschung: Regierungsbehörden und aka-demische Wissenschaftler ent-wickeln Technologien, die denallgemeinen Entwicklungsstandvorantreiben sollen.

■ Lehre: Professoren, Studenten und Au-todidakten arbeiten und lernenmit kostenloser Software, wobeiihre Resultate nicht zum Zweckder kommerziellen Vermarktungdienen.

■ Entwicklung innerhalb derEntwickler-Community: Freizeitprogrammierer oder pro-fessionelle Entwickler erstellenSoftware ohne kommerzielle Ab-sichten, so zum Beispiel Soft-ware, die bestehende kommer-zielle Programme ersetzt oderProbleme behebt, die vom Her-steller nicht berücksichtigt wur-den.

KOMMERZIELLE SOFTWARE :

■ Direkte Vermarktung: Von der Entwickler-Communityund / oder von Unternehmenentwickelte Produkte werden zurGenerierung direkter Einnahmenverwendet.

■ Indirekte Vermarktung: Von der Entwickler-Communityund / oder von Unternehmenentwickelte Produkte werden fürdie Gewinn bringende Vermark-tung anderer Produkte oderDienstleistungen eingesetzt.

Das Shared Source-Programm von Microsoft

Transparenz schafft Vertrauen

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PRAXIS & LÖSUNGEN EGOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 12-2004 17

BestattungsdienstDie Mannheimer Friedhofs-verwaltung hat ihre bisheri-ge Branchenlösung durchdas Modul „Gräberverwal-tung“ ersetzt.

eProcurementÜber die Beschaffung perWeb kann die Stadt Kölngünstigere Konditionenund kürzere Bearbeitungs-zeiten erzielen.

Seite 24Seite 18

DatenautobahnDer Berliner Landesbetriebfür Informationstechnik (LIT)ist für Aufbau und Bertriebdes Hochgeschwindigkeits-netzes verantwortlich.

Seite 20

Platz schaffenDie Kommunalen Wasser-werke Leipzig haben110 000 Kundenakten vomDienstleister Scanpoint digitalisieren lassen.

Seite 23

Reibungsloser Faxbetrieb

IuK-Dienstleister fürden hohen Norden

Die genannten Mailing-services umfassen ne-ben eMail- auch Fax-funktionen. Damit alle

angebotenen Dienste den 30 000Usern jederzeit zur Verfügung ste-hen, stellt der zuständige Fachbe-reich bei Dataport hohe Qualitäts-anforderungen an sich und an diebeteiligten Lieferanten. Denn nurso ist gewährleistet, dass Pflege,Wartung und damit letztlich derBetrieb reibungsfrei laufen.

Mit rund 1 200 Mitarbeitern anden beiden Standorten Altenholz(Kreis Rendsburg-Eckernförde)und Hamburg bietet Dataport imBereich der IuK-Dienstleistungeneine effiziente Unterstützung derstaatlichen und kommunalenBehörden in Hamburg und Schles-wig-Holstein. Dabei leistet das Un-ternehmen regelmäßig einen Bei-trag zur Realisierung von Synergi-en, um auf diesem Wege die IuK-Budgets der Öffentlichen Haushal-te nachhaltig zu entlasten. Dabeizählt es zu den Prinzipien des IuK-Dienstleisters, kosteneffiziente Ser-vices mit höchster Qualität und Zu-verlässigkeit anzubieten. Die sichdaraus ableitenden Anforderungenstellt Dataport nicht nur an sichselbst, sondern auch an alle Part-ner, mit denen das Unternehmenzusammenarbeitet.

Flexible Faxdienste

Dataport vereint die Kompetenzenund das Wissen des ehemaligen IT-Dienstleisters DatenzentraleSchleswig-Holstein (DZ-SH), derIuK-Abteilung des Senatsamtes fürBezirksangelegenheiten (SfB-IuK)und des Landesamtes für Informa-tionstechnik Hamburg (LIT). ImZuge des Zusammenwachsens derdrei Organisationen zur Dataportwurde das erfolgreiche Geschäfts-feld des LIT fortgeführt, den Kun-den Faxdienste über die Faxserver-Lösung RightFax anzubieten. Ne-ben der Skalierbarkeit des Systems,die Voraussetzung für die Erbrin-gung solcher Dienstleistungen fürrund 30 000 Anwender in den Ver-waltungen und Behörden war,sprach auch die tiefe Integration indie bestehende Anwendungsland-schaft sowie die Eignung dieserSoftware als so genannte Produk-

tionsfaxlösung für den weiterenEinsatz des Systems.

Behörden und Ämter nutzen dieDienste in verschiedener Weise. Sowerden die tief in die Kommuni-kationsinfrastruktur integriertenFaxdienste häufig als standardi-siertes Kommunikationsmittel mitUnternehmen und auch zwischenden Ämtern genutzt. Dabei sen-den Anwender täglich Faxe direktaus Anwendungen heraus undempfangen diese direkt in der In-box des Mailsystems. Von dort auskönnen sie unmittelbar bearbeitetund auch verwaltet werden. Aberauch bei Spezialanwendungen,wie etwa der Sammlungbestimmter Unterlagenbei Ausschreibungen vonBauämtern, wird auf dieZuverlässigkeit der von Dataportangebotenen Dienste vertraut.Steht bei solchen Anwendungenetwa der Faxdienst längere Zeitnicht zur Verfügung, könntendurch verspätete oder verscholle-ne Faxeingänge Fristen versäumtund somit unter Umständen auchdie Korrektheit des Verfahrensnachträglich in Frage gestellt wer-den. Aber auch serviceorientierteDienstleistungen, wie der Versandvon Presseinformationen über diePressestellen, werden über denleistungsfähigen Faxdienst reali-siert. Dabei ist es möglich, durcheine Bündelung der Faxkanäle In-formationen an alle Journalistenzeitgleich zu versenden.

Qualität und Service

Aus dem Anspruch des IT-Dienst-leisters, IuK-Dienste mit hoher Zu-verlässigkeit und Servicelevel an-zubieten, erwuchs der Bedarf einenneuen Partner für die Betreuungder Faxserver-Lösung zu suchen.Im Rahmen der Partnersuche prä-sentierte sich das Erkrather Soft-ware- und Beratungshaus egsSoftGmbH kompetent und serviceori-entiert. Zudem konnte das Soft-warehaus über eine jahrelange Er-fahrung bei der Einführung undBetreuung großer RightFax-Instal-lationen verweisen, etwa bei L'TurReisen, Reynolds Tobacco oderAOL. Ein gemeinsames, praxisori-entiertes Testprojekt wurde verein-bart. In diesem ging es, neben derinhaltlichen Kompetenz zu Imple-mentierungs- und Konfigurations-fragen zur existierenden RightFax-Installation, insbesondere auch umdie Servicebereitschaft des Soft-warehauses, das seinen Hauptsitzimmerhin rund 500 Kilometer ent-fernt hat. Schnell fanden alle Betei-ligten in dem Projekt eine „gemein-

same Sprache“. Das an der Praxisorientierte Denken und Handeln,das grundlegende Serviceverständ-nis des Softwarehauses und auchdie Qualifizierung des Telefonsup-ports, der bei egsSoft maßgeblichdazu beiträgt, in Deutschland,Österreich und der Schweiz schnellauf Kundenanfragen zu reagieren,überzeugten prompt, sodass dasTestprojekt insgesamt sehr erfolg-reich beendet wurde.

Nach dem Testprojekt wurde ei-ne Zusammenarbeit bei der Instal-lation eines neuen Softwarerelea-ses von RightFax vereinbart. Dabeiwurde – nicht zuletzt aufgrund derErfahrung des Softwarehauses – ei-ne neue Hardware-Architektur ein-geführt. In der so genannten Hot-Standby-Architektur werden zweiidentisch konfigurierte Server par-allel betrieben. Diese sind via LANmiteinander verbunden. Der alsBackup dienende Server wirdgleichzeitig als Überlaufsystem desHauptservers genutzt, sodass ge-plante und auch ungeplante Last-spitzen zu jeder Zeit abgefangenwerden können. Darüber hinaus istsichergestellt, dass jede eingehen-de Nachricht als Kopie auf demBackup-Server abgelegt und somitredundant gesichert ist.

Das ErkratherSoftwarehaus istinzwischen derPartner für alleFragen rund umdas Faxserver-system. Der zu-ständige Fach-bereich hat durch den Wartungs-vertrag die Sicherheit, die Fax-dienstleistungen für die rund30 000 Anwender zu jeder Zeit qua-litätsgesichert erbringen zu kön-nen. Darüber hinaus können dieIT-Experten von Dataport im Be-darfsfall zu jeder Zeit Know-how

und Manpower anfordern. Undzwar von Fachleuten, mit denendie Chemie stimmt und die sofortim Bilde sind, um Aufgaben zielge-richtet zu lösen. Anja Ruppin

PRAXIS &LÖSUNGEN

Verantwortlicher Redakteur:Gerald Viola

Tel. 0821 /2177-291, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

DATAPORT

Dataport ist der Dienstleister derÖffentlichen Verwaltung in Ham-burg und Schleswig-Holstein fürmoderne Informations- undKommunikationstechnik. Dasam 1. 1. 2004 gegründete Un-ternehmen bietet seinen staatli-chen und kommunalen Kundeneine breite Palette an Produktenund Dienstleistungen. Hierzuzählen Netzdienste für Sprach-und Datenübertragung, Anwen-dungen für Verwaltungsaufga-ben, Datenschutz- und Daten-sicherheitskonzepte, Fortbildun-gen und Schulungen.Für überregionale eGovernment-Lösungen schafft Dataport dieeinheitliche Infrastruktur. Außer-dem stellt das IuK-Unternehmenseinen Kunden alle Arten desServer- und Verfahrensbetriebsin seinem Rechenzentrum zurVerfügung.Die Anstalt des öffentlichenRechts hat ihren Unterneh-

menssitz in Altenholz bei Kielund betreibt Niederlassungen inHamburg. Mit 1 200 Mitarbeitern wirdDataport dieses Jahr voraus-sichtlich rund 170 Millionen Euroerwirtschaften.

SERVICE. Dataport (im Bild die Niederlassung Hamburg) ist der Kommuni-kationsdienstleister für Behörden in Hamburg und Schleswig-Holstein

Kommunikation. Als Dienstleister für die IuK-Technologien betreibt Dataport für die Öffentliche Verwaltung in den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein eine komplexe IT- und Telekommunikationsinfrastruktur. Bestandteildes Dienstleistungsangebotes ist dabei auch die zentrale Bereitstellung erweiter-ter elektronischer Mailing-Dienste auf Basis von Microsoft Exchange.

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FOKUS. Über die zentrale Plattform koeln.de wird die Domstadt künf-tig ihren Bedarf decken. So sollen Kosteneinsparungen erzielt werden

Für Öffentliche Einrichtun-gen lohnt sich für den Ein-kauf der Einsatz webbasie-render Lösungen. „Der

Bund wird in den nächsten vier Jah-ren 376 Dienstleistungen über dasInternet anbieten. Der Umsetzungs-plan hat einen Finanzbedarf von1,65 Milliarden Euro ermittelt,“ er-klärte Bundesinnenminister Schily.

Das wichtigste Thema beim elek-tronischen Einkauf sind im Momentdie so genannten B- und C-Güter,zu denen etwa Büromittel gehören.Durch den direkten Vergleich vonverschiedenen Anbietern auf einerInternet-Plattform lassen sich dieBearbeitungszeiten enorm verkür-zen und bessere Konditionen ver-handeln. Seit Mitte 2002 kauft auchdas Bundesinnenministerium in-klusive der 26 nachgeordnetenBehörden – wie etwa dem Bundes-grenzschutz, dem Bundesverwal-tungsamt oder dem Bundesamt fürVerfassungsschutz – über die Inter-netplattform „Öffentlicher Eink@ufOnline“ des Beschaffungsamtes ein.Das Ziel dieses Projektes war dieSchaffung von wirtschaftlichen Vor-teilen durch den Aufbau eines zen-tralen Online-Einkaufssystems fürdie Öffentliche Hand. Es unterstütztjetzt alle Mitarbeiter bei der Nut-zung von Rahmenverträgen.

Einkaufen lassen statt selber beschaffen!

Die Vorteile des elektronischen Ein-kaufs von Büromaterial und Ver-brauchsgütern sind einfach reali-sierbar und liegen auf der Hand.Um die Mitarbeiter von administra-tiven Tätigkeiten zu entlasten, wer-den hier im Moment die meisten In-vestitionen getätigt. Die Analystenvon Berlecon Research haben im Ju-li dieses Jahres eine Studie veröf-fentlicht, die den Einsatz von Infor-mationstechnologie im Supply Ma-nagement untersucht. Die Expertenprognostizieren aus ihren Ge-

sprächen mit 248 Einkaufsverant-wortlichen aus zehn Branchen, dassinsbesondere Global Sourcing undLead Buyer-Konzepte auf den Sie-gerpodesten der Unternehmens-wünsche stehen. Lieferantenkonso-lidierung und -controlling gehört al-so zu den obersten Prioritäten. Zielist eine Erhöhung der Ausgaben-transparenz und ein Überblick überdie entstehenden Kosten – der To-

tal Cost of Ownership. Das strategi-sche Beschaffungsmanagement –also die zielgerichtete Planung, Or-ganisation, Durchführung und Kon-trolle der Einkaufsaktivitäten – ent-wickelt sich laut den Experten vonBerlecon Research in Zukunft zu ei-ner Selbstverständlichkeit für Un-ternehmen aller Größen. Von denBefragten setzen bereits 202 Unter-nehmen auf IT-Lösungen in der Be-

schaffung oder haben konkrete Plä-ne zum Aufbau derartiger Angebote.

Von der Quelle zum Empfang

eProcurement-Software umfasst imWesentlichen drei Komponenten:die Bedarfsermittlung (Sourcing),das Management der Prozesse unddie operative Beschaffung. Alle an-

deren Technologien, wie Portalma-nagement, Lieferanteneinbindung,Data Warehouse und Kataloginte-gration, liegen durchgehend unterdiesen Abläufen. Die Auswahl desrichtigen Lieferanten, dessen Be-wertung und das Aushandeln der je-weiligen Konditionen, sind Kern-prozesse des elektronischen Ein-kaufs. Auch wenn die Beschaffungvon C-Gütern nicht zu den strategi-schen Aufgaben in Behörden undUnternehmen gehören, sind Kos-teneinsparungen zusätzliche „Ein-nahmequellen“ ohne Qualitätsver-lust. Durch die Globalisierung ist esinzwischen eine Selbstverständlich-keit, mit einer Vielzahl von Ge-schäftspartnern in allen Teilen derWelt eine Lieferantenbeziehungeinzugehen. Auch hier macht sichdas Internet als Kommunikations-plattform schnell bezahlt.

Automatisierte Bestellung

Ein webbasierendes DesktopPurchasing System (DPS) ermög-licht es allen Mitarbeitern, Produkteund Dienstleistungen direkt vomArbeitsplatz aus einzukaufen. Weni-ger komplexe C-Güter werden da-durch weitestgehend automatisiertbestellt. Durch vorgegebene Geneh-migungsprozesse können aber auchhochwertige Artikel in das „freieNetz“ gestellt werden. Ziel der ePro-curement-Lösung ist es, über einAngebot alle relevanten Partner ein-zubeziehen egal, welche Katalogeoder Datenbanken sie verwenden.Dazu müssen kompatible Schnitt-stellen genutzt werden. Zur weite-ren Optimierung kann das Procure-ment-System auch an die internenBuchhaltungs- und Lagersystemewie SAP R / 3 angebunden werden.

Software für genau diese Prozessegibt es zwar nicht „wie Sand amMeer“, dennoch fällt die Auswahlnicht leicht.

Waren es anfangs Spezialanbieter,die elektronische Bestellsysteme

feilboten, haben mittlerweile vieleHersteller von betriebswirtschaftli-cher Standardsoftware (beispiels-weise SAP, Baan, Oracle und People-soft) solche Tools im Programm. An-bieter wie etwa Ariba, CommerceOne und Iplanet wenden sich vor al-lem an große Firmen. IntershopCommunications bietet seit derCeBIT 2004 das neue Release 6 derEnfinity Suite an, das einen Procu-rement Channel und SupplierChannel beinhaltet. nl

S C H W E R P U N K T PRAXIS & LÖSUNGEN18 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Koeln.de – das Angebotsportal für Unternehmen

Per Web Einkaufen und dabei sparen

Handel. Beschaffung ist eine Dienstleistung im klassischen Sinne, die in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird. Im Gegensatz zum privaten Einkauf

wird hier all das organisiert, was Behörden und Unternehmen für den laufenden Betrieb benötigen. Bisher dominierte die Bestellung via Post, Telefon oder Fax, dochseitdem immer mehr internetbasierende Lösungen an den Start gehen, ist von einer

Revolution der Beschaffung die Rede. Viel Wirbel entstand aber nicht nur wegen der Kostenvorteile auf Einkäuferseite, sondern auch wegen der technischen

Herausforderungen für die Lieferanten.

Schwerpunktthemain dieser Ausgabe

Best Practice

DIGITALISIERTBaden-Baden hat im Finanzwe-sen auf die elektronische Erfas-sung und Archivierung von Belegen umgestellt. .Seite 19

DATENAUTOBAHNDas Berliner Landesnetz dientder sicheren Übertragung vonDaten und Telefongesprächender Verwaltung. . . . .Seite 20

eGovcom: Wie kam es zu demneuen Projekt für den Einkauf derStadt Köln?Männlein: Bereits seit drei Jahrenkonnten sich Kölner Unternehmenmit einer individuellen BusinessPage auf dem Internetportal koeln.de präsentieren. Allerdingsfehlte hier die Möglichkeit zur In-teraktion – also zur sofortigen Be-stellung durch die Behörde. Dafür

wurden dann wieder die tradi-tionellen Wege wie Fax

und Telefon ge-wählt. Mit

dem

Startschuss des neuen Projektesgemeinsam mit NetCologne kön-nen ab Dezember 2004 die Ange-bote digital angeboten und Bestel-lungen direkt abgewickelt werden.Die Stadt Köln ist der erste Groß-besteller, andere Gemeinden ausdem Umkreis werden folgen.

eGovcom: Welche Unternehmensind die Zielgruppe für diesenMarktplatz? Sind denn nicht wie-der „die Großen“ die Gewinner,die bereits Erfahrungen mit ePro-curement sammeln konnten?Männlein: Im Gegenteil. Das Por-tal wurde bewusst so gestaltet, dass

sich mittelständische Unter-nehmen möglichst ein-

fach dem ThemaeCommerce

nähern können. Das Zentrum fürinteraktive Medien – ZIM e.V. – hatzusätzlich ein so genanntes Clea-ringkonzept erarbeitet, das alle Be-teiligten beim Umgang mit der di-gitalen Geschäftswelt un-terstützt. Die Waren wer-den wie gewohnt über dieBusinessPage eingestellt.Ein entscheidender Vorteilist zum Beispiel, dass ne-ben den kurzfristigen Angebotenzusätzliche Informationen – wieServices und Lieferzeiten – ständigverfügbar sind.

eGovcom: Wie hoch ist der erwar-tete Produktumfang?Männlein: Der Angebotskatalogwird am Anfang über 500 000 Arti-kel umfassen. Das ist für die Öf-fentlichen Einrichtungen im Köl-ner Wirtschaftsraum notwendig,

die an diese eProcurement-Lösungangebunden sein werden. Für die Zukunft erwarten wir einAuftragsvolumen von 8 000 bis10 000 Bestellungen pro Monat.Diese Zahl wird, nach der Ein-schätzung der Stadt Köln, bis 2006auf etwa 20 000 Bestellungen imMonat steigen.

Das Interview führteNico Litzel

Einkaufszettel. eGovernment Computing sprach mit Ralf Männlein, VorstandVertrieb und Marketing bei Intershop Communications, über Koeln.de – das neueAngebotsportal der Stadt für Unternehmen aus dem regionalen Umfeld. Auf Basisder Enfinity Software ist eine zentrale Infrastruktur für den Einkauf entstanden,über die die Stadt Köln in Zukunft ihren gesamten Bedarf decken wird.

Interview

Köln bietet Chancen für den Mittelstand

RALF MÄNNLEIN, Vorstand Ver-trieb und Marketing bei IntershopCommunications, zu koeln.de –dem regionalen Angebotsportal

Achtung!

PROZESSE ...

... BEI EPROCUREMENT-PROJEKTEN

■ Automatisierte Steuerung von• Bedarfsanfragen• Bestellungen• Angeboten

■ Ausgabenkontrolle• Ausgabelimits pro Anwender• Budget- und Kostenstellen-

verwaltung• Genehmigungsregeln

■ Katalogverwaltung• Normalisierung von Produkt-daten• Klassifizierung• Anschluss externer Katalog-

systeme

■ Bestellabwicklung• Bestellverfolgung• Versand• Wareneingang

■ Supplier Relationship Management• Lieferantenbewertung• Self Service• Produktdatenpflege• Vertragsverwaltung

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PRAXIS & LÖSUNGEN S C H W E R P U N K T EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004 19

e-komm Kassenarchiv

Baden-Baden digitalisiert das Finanzwesen

Baden-Baden ist mit rund53 000 Einwohnern eineder mittelgroßen StädteDeutschlands. Die inter-nationale Kur-, Urlaubs-

und Kongressstadt am Fuße desSchwarzwaldes ist auf der ganzenWelt für ihre Thermalbäder, ihr Ca-sino, ihre Pferderennen und ihrneues Festspielhaus bekannt. Undnicht zuletzt setzt Baden-Baden alsKulturstadt immer wieder neue Ak-zente – etwa durch die Eröffnungder Sammlung Frieder Burda imOktober. Aber auch weltweit be-kannte Firmen wie Juvena, L'Turoder Sans Soucis haben ihren Sitzin Baden-Baden. Außerdem gilt diekreisfreie Stadt durch die Ansied-lung zahlreicher Verlage, Druckerei-en sowie nicht zuletzt des Süd-westrundfunks SWR als wichtigerMedienstandort der Region.

Mit 900 Mitarbeitern ist die Stadt-verwaltung von Baden-Baden einerder größten Arbeitgeber der Stadt.Auch im kommunalen Bereich heißtes heute wie in der freien Wirtschaft:Effiziente und schnelle Prozessesind gefordert, um sowohl Kostenzu senken als auch den Service amBürger kontinuierlich zu verbessern.Papier basierende Archive gehörender Vergangenheit an. Das trifft zu-mindest seit März dieses Jahres fürdie Stadtverwaltung Baden-Badenzu. Diese hatte sich zum Ziel ge-setzt, durch eine IT-gestützte Lö-sung zur Erfassung und Archivie-rung von Belegen im Finanzwesen,die Arbeit der Sachbearbeiter er-heblich zu vereinfachen und derenRecherche- und Auskunftsfähigkeitzu optimieren: Die zeitaufwendigeSuche nach den Kassenanordnun-gen und Rechnungen in diversenAktenordnern sollte durch eineblitzschnelle Recherche per Maus-klick im digitalen Archiv abgelöst

werden. Von der elektronischen Da-tenerfassung und Archivierung ver-sprach sich die Stadt eine beträcht-liche Zeitersparnis bei der Suchenach gescannten und archiviertenDokumenten. In das Auswahlver-fahren einbezogen waren bei derStadtverwaltung der EDV-LeiterWolfgang Kohler, die Mitarbeiterinim Referat der OberbürgermeisterinAbteilung EDV Andrea Haitz sowieBrigitte Braun, AbteilungsleiterinFachbereich Finanzen, und ihre Kol-legin Theresia Jung, Sachgebietslei-terin Fachbereich Finanzen. Beson-deren Wert legte das Auswahlkomi-tee und die Beschäftigten auch dar-auf, dass die Recherche unabhängigvom Standort, von jedem beliebigenLotus-Notes-Client aus, vorgenom-men werden konnte. Das Projekt „e-komm Kassenarchiv“ war damit insLeben gerufen.

Archivierung von Belegen

Im Sommer 2003 zog die Stadt Ba-den-Baden daher die n-kommGmbH, Karlsruhe, zurate und be-auftragte sie mit der Entwicklung ei-ner entsprechenden Softwarelösungzur Erfassung und Archivierung derDokumente. n-komm, seit vielenJahren im Markt erfolgreich eta-blierter Anbieter von Kommunika-tions- und Groupware-Lösungen fürÖffentliche Verwaltungen, hatte sichbereits in der Vergangenheit bei derEinführung der ArchivierungslösungIBM Content Manager OnDemandals Business Partner von IBM be-währt und beschäftigt heute inKarlsruhe und den NiederlassungenDresden und Hamburg insgesamt26 Mitarbeiter.

Zunächst ging es darum, einFachkonzept zu erstellen, das nichtnur die erstmalige Anforderungzum batchgesteuerten Scannen ab-

deckte. Auch die Vorgaben derStadtverwaltung – wie die Einbin-dung in die vorhandene Client-Plattform Lotus Notes, ein rei-bungsloses Zusammenspiel mitdem IBM Content Manager OnDe-mand, die Barcode-Erkennung so-wie die Ergänzung mit SAP-Daten –waren zu erfüllen. „Im Rahmen die-ses Konzeptes wurden das zu verar-beitende Beleggut, die Schnittstel-len, Datenfluss und Berechtigungendefiniert. In Bezug auf das Designorientierten wir uns an den beste-henden Produkten unserer e-komm- Suite“, erläutert Ralph Rost,Projektleiter der n-komm GmbH.Als Plattform für die Dokumenten-erfassung wählte n-komm aufgrundfrüherer guter Erfahrungen die Soft-ware InputAccel Express 5.1 (IAX)von Captiva Software, einem Anbie-ter von Input-Management-Lösun-gen. Ausschlaggebend für diese Ent-scheidung waren insbesondere diehohe Flexibilität derSoftware, mit der sichdie Belege scannen, in-dizieren und exportie-ren lassen, aber auch deren erprob-tes Zusammenspiel mit der Archi-vierungslösung IBM Content Mana-ger OnDemand iSeries V5.2 sowieIBM CommonStore für Lotus Domi-no 8.2, die bei der Stadtverwaltungbereits seit 2003 im Einsatz ist.

Zügiger Fortschritt

Die Implementierung von CaptivaIAX startete im Januar 2004 und warbereits nach acht Wochen abge-schlossen – inklusive Test- und Pi-lotinstallation, Feinkonfigurationsowie der Inbetriebnahme und An-bindung an den IBM Content Ma-nager OnDemand. Bewährt hattesich die Vorgehensweise, ein Pro-jektteam aus dem Fachbereich Fi-

nanzen, der EDV-Abteilung sowiedem IT-Partner n-komm zu bilden.Probleme gab es zunächst mit derBarcodeerkennung beim Scannen.Diese konnten jedoch mithilfe derCaptiva-Spezialisten und des Distri-butorsupports gelöst werden. NachAustausch der Scannertreiber, di-versen Tests auf vom Distributor zurVerfügung gestellten Scannern so-wie einem optimierten Scanner-handling, liegt die Barcodeerken-nung nun bei nahezu 100 Prozent.

Im täglichen Einsatz

Die eingehenden Belege werden beider Stadtverwaltung an zentralerStelle von den Sachbearbeitern ein-gescannt. Dabei erkennt CaptivaInputAccel Express die unterschied-lichen Formulare und Drittbelegeautomatisch. Die Dokumentener-fassungslösung erzeugt daraufhinautomatisch Images der Belege, diegemeinsam mit den Index- undVolltextindex-Informationen in dase-komm Kassenarchiv importiertwerden. Außerdem lassen sich dieBuchungsdaten aus SAP importie-ren und die Belegdaten mit diesenInformationen ergänzen. Der Sach-bearbeiter profitiert also von um-fangreichen Recherchemöglichkei-ten – sowohl über den Volltext derLieferantenrechnungen als auchüber die SAP-Buchungsdaten. In dieAnwendung ist eine Berechtigungs-verwaltung integriert, sodass derSachbearbeiter nur Zugriff auf Be-lege „seiner“ bewirtschaftendenStelle erhält. Die Archivierung derdigitalisierten Belege erfolgt auto-matisiert zu festgelegten Zeitpunk-ten und anhand entsprechenderKriterien in ein optisches Archivsys-tem. Die revisionssichere Langzeit-archivierung der eingescannten Do-kumente übernimmt der IBM Con-tent Manager OnDemand im Zu-sammenspiel mit einer angeschlos-senen Jukebox.

Seitdem die Lösung im März 2004„live“ ging, wurden bereits 75 000Seiten erfasst und archiviert. Vier

Sachbearbeiter erhielten eine Capti-va IAX-Basis-Schulung und bedie-nen das System seither. Zudem wur-de eine EDV-Administratorin inten-siver geschult.

Einfache Bedienung

40 Mitarbeiter nutzen das Gesamt-system zur Recherche. Insbesonderedie Schnelligkeit und Zuverlässig-keit der Lösung begeistert die An-wender, die ausschließlich überihren Lotus Notes Client recherchie-ren. „Gefallen hat uns bei CaptivaIAX, dass der Schulungsaufwand re-lativ gering war – nach nur drei bisvier Tagen waren die vier Mitarbei-ter, die bei uns mit der Software ar-beiten, fit in deren Bedienung. Dieintuitive Oberfläche war hierbeisehr hilfreich“, erinnert sich AndreaHaitz, die bei der StadtverwaltungBaden-Baden das Projekt e-kommKassenarchiv und dessen Ein-führung seit Beginn der Testphasebetreute. Die Resonanz der Mitar-beiter spiegelt diese Einschätzungebenfalls wider: „Endlich mal eineEDV-Anwendung, die auch wirklichweiter hilft“!

„Eine der Herausforderungen beidiesem Projekt waren sicherlich diekomplexen Berechtigungsstruktu-ren sowie die Schnittstellen für denImport der Daten“, führt Ralph Rostweiter aus. Der Datenimport spielteine gewichtige Rolle bei der Ge-samtlösung. Neben den einge-scannten Dokumenten, wie Kassen-anordnungen und Lieferantenrech-nungen, wird auch ein Volltext-In-dex aller Belege importiert, der imRahmen des Scan- und Indiziervor-gangs zuvor von Captiva IAX erstelltwurde. Um den Sachbearbeiternwirklich ausgefeilte Recherchemög-lichkeiten zu bieten, wurde darüberhinaus eine Schnittstelle zum Im-port der Buchungssätze aus demSAP-System heraus implementiert.„Auf dieser Basis hat der Mitarbeiterinnerhalb von Lotus Notes Zugriffauf alle relevanten Belegdaten undkann sich die archivierten Belege

per Mausklick anzeigen lassen“, re-sümiert Wolfgang Kohler, der ge-meinsam mit Ralph Rost für dasFachkonzept verantwortlich war.

Technisches Umfeld

Für die Archivierungslösung kom-men der IBM Content Manager On-Demand iSeries V5.2 sowie der IBMCommonStore für Lotus Domino8.2 auf einer IBM xSeries zum Ein-satz. Für die Langzeitarchivierungder Belege ist an der iSeries Modell800 eine IBM 3995 Optical Jukeboxangeschlossen. Die Langzeitarchi-vierung erfolgt derzeit noch aufWORM-Datenträgern mit einer Ka-pazität von 5,2 GB je Datenträger.Ein Umstieg auf die neue UDO-Technologie ist bei stetig anwach-sendem Datenvolumen angedacht.Als weitere Hardware wird einKodak i250-Scanner genutzt.

Das Gesamtsystem wird darüberhinaus mit dem bei der Stadtver-waltung installierten SAP-Systemverbunden, sodass direkt aus SAPauf die archivierten Belege zugegrif-fen werden kann.

Fazit

Das Projektergebnis entspricht vollund ganz den Erwartungen derStadtverwaltung in Bezug auf Be-dienerfreundlichkeit, Zuverlässig-keit und Schnelligkeit der SoftwareInputAccel Express. Eine Nachbear-beitung der erfassten Daten ist innur etwa 10 Prozent der Fälle erfor-derlich, zum Beispiel wenn hand-schriftliche Notizen gelesen werdenmüssen oder die Belege zerknittertsind. „Die Mitarbeiter profitiereninsbesondere von effektiveren Pro-zessen. Sie sparen sich den Gang insArchiv zur Recherche in den Akten-ordnern. Ein Mausklick ermöglichtihnen nun den Zugriff auf diebenötigten Daten“, so Haitz. sme

eGovcom: Warum haben Sie sichfür diese Lösung entschieden? Haitz: Wir waren davon überzeugt,dass eine IT-gestützte Lösung zurErfassung und Archivierung vonBelegen im Finanzwesen die Ar-beit unserer Sachbearbeiter er-heblich vereinfachen und derenRecherche- und Auskunftsfähig-keit optimieren würde. Wir woll-ten die zeitaufwendige Suche nachKassenanordnungen in den ver-schiedensten Aktenordnern been-den und durch eine Recherche perMausklick im digitalen Archiv ab-lösen. Wichtig war uns zudem eineStandort übergreifende Recher-chemöglichkeit. All das versprach,nach Aussagen unseres Systemin-tegrators, die gewählte Lösung.

eGovcom: Warum haben Sie sichfür n-komm entschieden?

Haitz: Wir wählten mit der n-komm GmbH aus Karlsruheeinen Partner, der uns bereits beider Einführung unseres Archivie-rungs- und Dokumentenmanage-mentsystems kompetent beratenhatte. Daher waren wir zuversicht-lich, dass uns n-komm dank derlangjährigen Erfahrungmit geeigneten Drittanbie-tern, wie Captiva Software,die für uns optimale Lö-sung liefern würde.

eGovcom: Ist die erhoffte Ef-fizienzsteigerung eingetreten?Sprich: Sind Sie mit der Lösungzufrieden? Haitz: Unsere Erwartungen habensich voll und ganz erfüllt. Wir sindsehr zufrieden mit dem Projekter-gebnis. Das System gewährleistetdie digitale Langzeitarchivierung

gemäß den Vorgaben des Gesetz-gebers. Außerdem gehört für unsder Gang ins Papierarchiv der Ver-gangenheit an, denn alle Datenlassen sich nun direkt am PC re-cherchieren.

Das Interview führte Sabina Merk

Nachgefragt. eGovernment Computing sprach mit Andrea Haitz, Referat der Oberbürgermeisterin,Abteilung EDV, über die neue Archivierungslösung.

Interview

Unsere Erwartungen wurden erfüllt

ANDREA HAITZ. Referat der Ober-bürgermeisterin, Abteilung EDV, beider Stadt Baden-Baden, ist zufrie-den mit der neuen Archivlösung

PROZESSOPTIMIERUNG. In der Stadtverwaltung Baden-Baden ist die Zeit derPapierakten zu Ende gegangen. Nun lassen sich Unterlagen am PC einsehen

Ungebunden. Die Stadtverwaltung Baden-Baden hat mit dem Projekt „e-komm Kassenarchiv“ seit März 2004 die elektronische Erfassung und Archivierung von Belegen im Finanzwesen eingeführt.Hauptzielsetzung war es dabei, eine Standort übergreifende Recherchemöglichkeit von Finanzbelegen zu schaffen. Darüber hinaus sollte das bis dato Papier basierende Archiv digital vorgehalten und geführt werden – und so der Gang ins Archiv durch einen Mausklick ersetzt werden.

IN KÜRZE

DAS PROJEKT:

■ Kunde: Stadtverwaltung Baden-Baden

■ Aufgabenstellung: Digitalisierung der Belege sollteeine Standort übergreifende Re-cherchemöglichkeit bieten.

■ Lösung:Einführung der Dokumentenerfas-sungslösung InputAccel Express(IAX) von Captiva zur automati-sierten Erfassung, Erkennung undVerarbeitung der Belege – inklu-sive Weiterleitung an das vorhan-dene Archivierungssystem.

■ Dienstleister: n-komm GmbH, Karlsruhe

EINGESETZTES EQUIPMENT:

■ Hardware: IBM iSeries (war bereits in derVerwaltung vorhanden) IBM xSeries (war ebenfalls be-reits vorhanden)1 Scanner des Typs Kodak i250 IBM 3995 Optical Jukebox

■ Software: InputAccel Express (IAX)IBM Content Manager OnDe-mand iSeries V5.2 IBM CommonStore für LotusDomino 8.2 Lotus Domino (war bereits vor-handen)

■ Implementierungsdauer: Acht Wochen (Anfang 2004)

■ Kostenumfang des Projekts: IAX rund 3 000 EuroDienstleistung etwa 14000 Euro.Wartungskosten sind durch ei-nen Wartungsvertrag abgedeckt

■ Schulungsaufwand: 0,75 bis 1 Tag pro Mitarbeiter

Page 20: EGOV 12 01Titel · mangelt im Web an interaktiven Kom-munikationsmedien wie Live Chats oder virtuellen Beratern. So bieten nur 13 Prozent der Ämter Live Chats mit kompetenten Sachbearbeitern

S C H W E R P U N K T PRAXIS & LÖSUNGEN20 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Das so genannte Berli-ner Landesnetz (BeLa)dient der sicheren undschnellen Übertragungder Daten und Telefon-

gespräche der Kunden des LIT, diezu gut 90 Prozent aus Verwaltungs-einrichtungen und anderen Öffent-lichen Institutionen bestehen. Sozählt auch die Berliner Oberfinanz-direktion (OFD) mit den 23 BerlinerFinanzämtern zu den Kunden desLIT. Für die Datenkommunikationund den Anschluss an das landes-eigene Hochsicherheits-Rechenzen-trum sind diese bereits seit Jahrenan das Landesnetz angeschlossen.Im Bereich der Sprachkommunika-tion der gut 8 000 Mitarbeiter wurdejedoch weiter das Netz der Deut-schen Telekom zu den Bedingungeneines vom LIT abgeschlossenenRahmenvertrages genutzt.

Bereits Ende 2003 hatte der LITdie Modernisierung des Telekom-munikationsteilnetzes der BerlinerFinanzämter begonnen und im Mai2004 abgeschlossen. Dabei wurdennahezu alle Telekommunikations-anlagen erneuert. Nun sollten durchdie Anschaltung an eine zentraleAuskunft und Vermittlung weitereVorteile der LIT-Dienstleistungengenutzt werden, vor allem eine wei-tere Senkung der Betriebskosten.Denn das Einsparpotenzial ist er-heblich: Insbesondere bei denGrundgebühren, aber auch bei denMinutentarifen, können gegenüberdem bisherigen Kostenmodell Ein-

sparungen von durchschnittlich gut25 Prozent erzielt werden.

Seit dem 1. Januar 2004 wurdendie Anschlüsse der Berliner Finanz-ämter auf die zentrale Nummer derBerliner Verwaltung umgestellt(9024-XXXX) und die Vermittlungzentral beim LIT angesiedelt. Inzwi-schen wurde das Projekt erfolgreichabgeschlossen. Jetzt werden alle Te-lefonate der Mitarbeiter der OFDund der Finanzämter über zwei sogenannte Transitzentralen des Ber-liner Landesnetzes in das Netz ei-nes externen Carriers geleitet, wennsie mit Teilnehmern außerhalb desBerliner Landesnetzes kommuni-zieren. Dadurch kommen nun auchdie Finanzämter in den Genuss dergünstigen Tarife, die der LIT seinenKunden anbietet. „In kurzer Zeit istes gelungen, leistungsfähige, be-darfsorientierte Technik zur Verbes-serung der Erreichbarkeit für dieBürger einzusetzen und wesentlicheGrundlagen für den Aufbau einesCall Centers für die Stadt Berlin zuschaffen“, so Konrad Kandziora, derals Geschäftsbereichsleiter beim LITfür das Berliner Landesnetz verant-wortlich zeichnet.

Sprachkommunikation im Landesnetz

Die Basis für die Telefondienstleis-tungen des LIT bildet das Telefon-netz im Berliner Landesnetz. Gut800 Telekommunikationsanlagen(TKA) mit rund 130 000 Nebenstel-

len werden in der Berliner Verwal-tung einschließlich der Universitä-ten betrieben. Der LIT hat für dieBerliner Verwaltung seit 1999 eineneinheitlichen Rufnummernkreis(90-000000 bis 399999) eingerichtet,ein einheitliches Telefonnetz aufge-baut und große Teile der Verwaltungdarin integriert. Parallel dazu wur-den in den einzelnen Verwaltungeneine Vielzahl von kleinen Telefon-vermittlungen, die mit zwei bis dreiMitarbeitern besetzt waren, durchein zentrales Vermittlungs- und Aus-kunftscenter abgelöst. Neben derErhöhung der Verfügbarkeit konn-ten im Personalbereich wesentlicheEinsparpotenziale erzielt werden.

Die Telekommunikationsanlagenund Endgeräte der Kunden werden

vom LIT unter Einbezie-hung des Berliner Mittelstandeszentral gewartet. Die Arbeitsplätzeim Störungs- und Netzmanage-mentcenter des LIT sind über dasGlasfasernetz mit den einzelnen An-

lagen in der Stadt verbunden. Aufdiesem Weg können Störungsbesei-tigungen und Änderungen von Leis-tungsmerkmalen der TK-Anlagenoder Berechtigungen für die gut60 000 Telefonendgeräte kurzfristigvorgenommen werden.

Redundante Glasfaserringe

Technische Basis für die Übertra-gung auf dem landeseigenen Glas-fasernetz bildet die so genannteSDH-Technik (Synchrone digitaleHierarchie). Die Infrastruktur fürden Sprachverkehr setzt auf denbeiden redundanten Glasfaser-ringen im Ost- und im Westteil derStadt auf, über deren jeweilige Ver-mittlungsstellen alle verwaltungs-internen Gespräche geleitet werden.An einem zentralen Übergabepunktwird die Verbindung zum öffentli-chen Telefonnetz bereitgestellt. Andieser Transitzentrale übernimmtein externer Carrier den gesamtennach außen gerichteten Telefonver-kehr. Seit Januar 2003 ist dies derBerliner City Carrier BerliKomm,mit dem der LIT einen Carrier-Rah-menvertrag abgeschlossen hat. Von

den insgesamt gut 130 000Teilnehmern, die innerhalbder Verwaltungen über dasBerliner Landesnetz telefo-nieren, haben derzeit rund

60 000 diese Möglichkeit, vor allemdie Berliner Hauptverwaltung sowieeinige Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wil-mersdorf und Hellersdorf-Marzahn.Die übrigen Teilnehmer telefonie-ren weiterhin zu den Konditionen,die der LIT im Rahmenvertrag mitder Deutschen Telekom ausgehan-delt hat. Insgesamt konnten in demProjekt zur Rationalisierung derSprach- und Datennetze bisherEinsparungen in Höhe von 25 Mil-lionen Euro realisiert werden.

Der Rahmenvertrag mit Berli-Komm sieht auch vor, dass kleinereStandorte, deren direkter Anschlussan das Glasfasernetz des LIT nichtwirtschaftlich ist, zu günstigen Kon-ditionen an das BerliKomm-Netzangeschlossen werden, das nachdem der Deutschen Telekom daszweitgrößte Telekommunikations-netz in Berlin ist. Inzwischen ist dieZusammenarbeit um die Bereitstel-lung von breitbandigen DSL-An-schlüssen an diesen Standorten er-weitert worden.

Ausblick

Durch den Einsatz neuester Kom-munikationstechnik modernisiertder Landesbetrieb für Informations-technik das interne Fernsprechnetzder Berliner Verwaltung weiterhinso, dass die Qualität des Netzes zumVorteil der Gesprächspartner we-sentlich verbessert wird und Ein-sparungen an Wartungskosten, Te-lefongebühren sowie im Personal-bereich in Millionenhöhe erzieltwerden. Mit den steigenden Teil-nehmerzahlen und der damit ver-bundenen Zunahme des Verkehrs-aufkommens wird das Netz entspre-chend weiter ausgebaut, und zu-sätzliche Leistungsmerkmale wer-den verfügbar gemacht. Damit sindauch die technischen Voraussetzun-gen zur Verbesserung des Vermitt-lungs- und Auskunftsdienstes fürden Bürger (eine einheitliche Tele-fonnummer) und für die Verwaltung(nur eine Vermittlung) geschaffenworden. Mit der zentralen Telefon-vermittlung mit gut 50 Mitarbeiternist die Grundlage für das so genann-te Berlin-Telefon gelegt, mit demzukünftig 40 bis 50 Prozent allerBürgeranfragen abschließend bear-beitet werden sollen.

Der LIT betreibt heute zwei leis-tungsfähige Netze, ein Datennetzauf Basis von Gigabit-Ethernet / FD-DI mit einer Kapazität von bis zu 8Gbit / s sowie ein Sprachnetz auf der

Basis der Übertragungstechnik SDH(Synchrone digitale Hierarchie).Derzeit wird eine Projektstudie zumThema Internettelefonie (Voice overIP, VoIP) durchgeführt. Ziel ist es, diegetrennten Netze für Sprache undDaten zusammenzuführen und sozu einer weiteren Verbesserung derWirtschaftlichkeit des landeseige-nen Netzes zu kommen.

Da die Nutzung von Mobilfunk-geräten steigt, hat der LIT derzeit ei-nen Rahmenvertrag für Mobilfunkabgeschlossen. Damit soll erreichtwerden, dass die Berliner Verwal-tung nur noch über ein Mobilfunk-netz telefoniert, wodurch alleine ei-ne Kostensenkung von 20 Prozentrealisiert werden kann. Vorgesehenist auch hier die Bildung eines eige-nen Rufnummernblocks für die Ber-liner Verwaltung. Neben günstigenGroßabnehmertarifen soll auch dieMöglichkeit zur Einrichtung vonNutzergruppen genutzt werden. jlh

DIENSTLEISTER. Der Berliner Landesbetrieb für Informationstechnik (LIT) stelltfür die Verwaltungen der Bundeshauptstadt ein modernes Netz bereit

Landesbetrieb für Informationstechnik schließt weiteren Großkunden an

Berliner Finanzämtertelefonieren über Landesnetz Datenautobahn. Moderne, leistungsfähige Telekommunikationsdienste gehören heute bei Behörden und Verwaltungen zu den unverzichtbaren Grundlagen für die Bewältigung ihrer Aufgaben.Bei der Auswahl der Dienstleister und der eingesetzten Technologien spielen Aspekte wie Kosten,Sicherheit, Verfügbarkeit und Schnelligkeit ebenso eine Rolle wie bürgerfreundliche Erreichbarkeit und die flexible Bereitstellung von Dienstleistungen. In Berlin ist der Landesbetrieb für Informations-technik (LIT) für Aufbau und Betrieb des landeseigenen Hochgeschwindigkeitsnetzes(Metropolitan Area Network, MAN) verantwortlich.

PROFIL

Der Berliner Landesbetrieb für In-formationstechnik (LIT) wurde1998 als IT-Dienstleister desLandes Berlin gegründet. AlsDienstleistungszentrum für dieVerwaltung der Stadt Berlin hatder LIT in erster Linie den Auf-trag, die Anwender bei der Pla-nung, Gestaltung und beim Ein-satz moderner Informationstech-nologie (IT) zu unterstützen. Zu den wesentlichen Aufgabender Mitarbeiter des LIT gehörtdaher der Betrieb von Netzinfra-strukturen. Mit dem Berliner Lan-desnetz betreibt der LIT ein städ-tisches Gigabit-Hochgeschwin-digkeitsnetz (Metropolitan AreaNetwork, MAN) für die Sprach-und Datenkommunikation. Andas Datennetz sind derzeit rund500 Verwaltungsstandorte ange-schlossen, darunter alle Haupt-standorte der Senats- und Be-zirksverwaltungen. Sie realisierenüber die LIT-Infrastruktur den ge-samten eMail-Verkehr unterein-ander, aber auch den Zugriff aufInhalte des Intranets.Darüber hinaus zählen Dienstleis-tungen für IT-Beschaffungen, wiezum Beispiel der Abschluss vonRahmen-, Service- und War-tungsverträgen, ebenso zu denAufgaben des LIT, wie Consul-ting-Leistungen und Projektie-rungsarbeiten.➤ www.lit.berlin.de

SCHNITTSTELLE. In den Transitzentralen des LITwerden die Telefongespräche vom Berliner

Landesnetz in das Netz eines Carriersweitergeleitet

Übernächste Seite

DAS BERLINER LANDESNETZ BELA

Das Berliner Landesnetz (BeLa)setzt sich aus zwei Ringen zusam-men, einem westlichen und einemöstlichen Innenring mit einer ge-meinsamen Teilstrecke und Ab-zweigleitungen – so genannten Sti-chen. Der Kernbereich des städti-schen Netzes (Metropolitan AreaNetwork, MAN) wird mit der GigabitEthernet-Technologie (GE) betrie-ben. Diese bietet neben den hohenverfügbaren Bandbreiten den Vor-teil, dass eine durchgängige Tech-nologie vom MAN bis zu lokalenNetzwerken (LAN) bereitgestelltwird, die dem Netzbetreiber Flexibi-lität, leichte Administrierbarkeit undeine schnelle Reaktion auf Kunden-wünsche ermöglicht. Die Technik bietet zudem die Mög-lichkeit zur Klassifizierung und Prio-

risierung von Datenströmen. Da-durch sind die Voraussetzungenverwirklicht, um künftig auch be-stimmte Dienstequalitäten (Qualityof Service, QoS) für MAN-Dienste,wie Internettelefonie (Voice over IP,VoIP), oder andere zeitkritische An-wendungen gewährleisten zu kön-nen. Hier stehen Übertragungs-bandbreiten von bis zu 8 Gbit / s zurVerfügung. Die Grundstruktur des Übertra-gungsnetzes im MAN besteht auseinem sechs Standorte im Westringumfassenden Gigabit Ethernet-Kernnetz mit vermaschter Struktur.Der GE-Kern ist dabei Sternpunktfür ein Gigabit Ethernet-Verteilnetz,das die übrigen Hauptstandortedes MAN mit redundanter Abstüt-zung zum Kern führt.

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C A S E - S T U D Y PRAXIS & LÖSUNGEN22 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

Umfassende IT-Konsolidierung

Stadt Norden legt Grundstein für eGovernment

Wie in vielen Unterneh-men und ÖffentlichenEinrichtungen führteder wachsende Bedarf

an EDV-Systemen zu heterogenenServer- und Storage-Landschaften,sowie zum Einsatz einer Vielzahlunterschiedlicher PC-Systeme vonführenden IT-Herstellern oderOEM-Anbietern. Über die Jahre hin-weg entwickelte sich in der StadtNorden im Nordwesten Deutsch-lands eine Serverumgebung mit un-terschiedlichen Applikationen undTechnologien. Die Anwendungender verschiedenen Ämter wurdenbislang mit Serversystemen ausdem Hause IBM, der xSerie, sowiemit Fujitsu Siemens Computers Pri-mergy-Servern und den PowerEdge-Systemen von Dell Computer reali-siert. Man erkannte in der hetero-genen IT-Landschaft die Notwen-digkeit einer Konsolidierung derServer- und Speichertechnologie,um die anwachsenden Datenmen-gen sicher zu bearbeiten und able-gen zu können.

Die größte Herausforderung fürdas Team von Helmut Kramer, demverantwortlichen IT-Leiter der ost-friesischen Stadt, bestand dabei inder Datenhaltung und im Manage-ment der unterschiedlichen Infor-mationen der angeschlossenen Äm-ter. So wurden die Bewegungsdatenund Informationen zu diesem Zeit-punkt systemnah auf den lokalenStorage-Einheiten der Applikations-server gespeichert und verwaltet.Die Anwendungssoftware umfasstApplikationen zur Verwaltung derverschiedenen Ämter wie das Fi-nanz- und das Personalwesen. Nichtzu vernachlässigen ist auch das je-

weilige Datenvolumen einzelnerAbteilungen wie der Gebührenkas-se, des Gewerberegisters und der Er-fassung der Ordnungswidrigkeiten.

Die Zielsetzung

Zur Verbesserung und zur Stabilisie-rung der Server- und Storage-Um-gebungen wurde daher eine Konso-lidierung angestrebt. Helmut Kra-mer erwartete durch den Lösungs-ansatz der zentralen Datenhaltungeine höhere Systemperformance in-nerhalb des Rathauses in Norden.Zudem wurde eine erweiterte sys-temtechnische Verfügbarkeit vor-ausgesetzt, und die Gesamtflexibi-lität der IT-Umgebung sollte sichsignifikant vergrößern.

„Durch die Umsetzung umfassen-der Server- und Storage-Konsolidie-rungen können wir unseren Kundenund Partnern einen zukunftsorien-tierten Migrationspfad aufzeigen“,erklärt Stefan Schäfer, Vorstand derSector Nord AG aus Westerstede, imRahmen des Projektes.

Die Ziele innerhalb der IT-Abtei-lungen lassen sich umfassend dar-stellen. So sollen neben einer Ver-einfachung und Modularisierungauch die Standardisierung inner-halb einer IT-Konsolidierung er-reicht und somit die Gesamtkostendeutlich reduziert werden. Weiterewichtige Aspekte sind die Erweite-rung der Service Levels und die Er-höhung der Flexibilität der Gesamt-umgebung.

Zum Ausbau eines modernen Ver-waltungsmanagementsystems istdie Entwicklung eines leistungsfähi-gen Server- und Storage-BackbonesGrundvoraussetzung, um aus dieser

Basis heraus auch alle zukunftswei-senden eGovernment-Aktivitätengestalten zu können. Eine Heraus-forderung, die Kramer und seinTeam bei den allgemein geringenIT-Budgets der Öffentlichen Handgerne angenommen haben, um da-mit einen verbesserten Service imRathaus von Norden anzubieten.

Die Anforderung

Die neue technologische Basis bil-det ein Netzwerk aus vier neu ange-schafften IBM-Servern der x345-Se-rie. Die Projektaufgabe des ammer-ländischen Systemhauses, der Sec-tor Nord AG, bestand in der Integra-tion eines Storage Area Networks(SAN) in die vorhandene Server-

landschaft des Rathauses Norden.Die Zielgrößen wurden mit der Ver-besserung der Systemperformancefür die I / O-Transaktionen sowiemit der Erhöhung der Verfügbarkeitund einer letztlich größeren Flexi-bilität der Gesamtumgebung durchden IT-Leiter der Stadt vorgegeben.

Wichtig für die Realisierung wardaher eine umfassende Analyse deraufkommenden Speicher- und Da-tenabruftransaktionen im täglichenVerwaltungsbetrieb in Norden.

„Bei unserem Storage-Designachten wir im Vorfeld darauf, dasswir für unseren Kunden eine ska-lierbare Lösung erarbeiten, welchesich mit wachsenden IT-Anforde-rungen weiterentwickeln lässt. So-mit können wir eine optimale Bud-getierung sicherstellen“, verdeut-licht Michael Soltau, TechnischerLeiter und Projektmanager der Sec-tor Nord AG, die Vorgehensweise in-nerhalb der Analyse.

Die technische Basis

Die innovative SAN-Lösung derStadt Norden wurde durch die Er-

gebnisse der Storage-Analyse mitden Produkten des Storage-Herstel-lers EMC Deutschland GmbH reali-siert. Hintergrund dieser zukunfts-weisenden Entscheidung ist die fle-xible Erweiterungsmöglichkeit, dieeinen umfassenden Investitions-schutz für die Stadt Norden bietet.Des Weiteren bietet die EMC-Lö-sung aktuellste Technologie an underweist sich erwartungsgemäß alsdas benötigte, stabile System inner-halb der IT-Landschaft.

Das technische Herzstück derSAN-Lösung bildet nun eine EMCCLARiiON CX300 mit zehn 146-GB-Fibrechannel-Disks. Das Systemwurde aufgrund seiner flexiblen Er-weiterungsmöglichkeiten gewählt,um auch den zukünftigen Bedürf-nissen der Stadt Norden gerechtwerden zu können.

Die Kommunikation mit denIBM-Servern innerhalb des Netz-werkes, und damit die Basis derschnellen Zugriffstransaktionen, bil-den zwei EMC-Switches. Die EMCConnetrix DS-24M2-Switches sindmit je acht Fibrechannel-Ports aus-gerüstet und verfügen über zusätzli-

che Slots, mit denen jeder Switchauf bis zu 24 Fibrechannel-Ports er-weitert werden kann. Zur Steuerungund zum Management der Zugriffs-systematik des SAN-Systems wirdauf den IBM-Servern das Powerpathfür Windows aus dem Hause EMCeingesetzt. Powerpath sorgt für einautomatisiertes Datenpfad- und Vo-lumen-Management in heteroge-nen Speicherumgebungen. Eineweitere Funktion ist die Datenmo-bilität. Der Volume Manager verein-facht die Konfiguration und Steue-rung von Speicherplatz ohne dieFlexibilität oder den Datenzugriffinnerhalb des Storage Area Net-works (SAN) zu beeinträchtigen. Ne-ben den neuen Funktionen umfasstder Volume Manager auch alle gän-gigen Dienste wie Striping, Mir-roring und Slicing von Datenträ-gern. Über das EMC ControlCenterkann die Lösung zentral gesteuertwerden, was die Administration in-nerhalb der IT-Abteilung deutlichvereinfacht.

Installation und Projekt

Um den Rechenzentrumsbetriebder Stadt Norden wenig zu beein-flussen, geht die Sector Nord AGneue Wege. So werden alle Kompo-nenten zuerst in dem StorageLABdes ammerländischen Systemhau-ses angeliefert und dort einer Qua-litätssicherheitsüberprüfung unter-

zogen. „Bei sehr komplexen Sto-rage-Systemen liegt die Entwick-lungsarbeit oft in der optimalen Ab-stimmung der unterschiedlichenKomponenten“, erklärt Soltau vonSector Nord.

Hintergrund dieser Vorgehens-weise ist die Simulierung unter-schiedlicher Anwendungsumge-bungen, die bei Kunden nicht mög-lich sind. Zudem sind I / O- Funk-tionalitäten, automatisches LoadBalancing und Path Failover sowiedynamisches Recovery in den Test-szenarien der Storage-Experten ent-halten. Entscheidend ist zudem,dass durch die Vorinstallation desSAN-Systems im StorageLAB dieGesamtintegration zeitlich mini-miert wird und so Aufwendungenfür den Kunden reduziert werden.

„Die umfassenden Tests und be-gleitenden Schulungsmaßnahmenhaben eine optimale Projektlaufzeit

garantiert und schnell den er-wünschten Erfolg herbeigeführt“,freut sich IT-Leiter Helmut Kramer.Die Installation innerhalb des Sto-rageLAB wurde mit begleitendenSchulungsmaßnahmen der Mitar-beiter vor Ort kombiniert, die durchdie hohen Erfahrungswerte der Sec-tor Nord AG mit ihrer langjährigenProjektexpertise souverän vorberei-tet und durchgeführt wurden.

Die Zukunftsperspektiven

Die Erweiterung der IT-Infrastruk-tur der Stadt Norden liegt weiterhinim Bereich der Konsolidierung. Sowird die Integration einer Backup-Lösung in die SAN-Umgebung einerder nächsten Erweiterungspunktesein. Auch der optimale Ausbau unddie weitere Zusammenführung derServer-Landschaft mit dem LANwerden Zukunftsaufgaben sein.

Auf der Applikationsseite wird dieEntwicklung im Umfeld von eGov-ernment fortschreiten, um vermehrtinteraktiv mit den Bürgern der Stadtin Kontakt zu treten. Als Grundlagefür die Zukunft sieht Kramer dietechnologische Basis der Server-und Storage-Umgebung, zumal sichdie Technik rasant weiterentwickelnwird. Die Stadt Norden betrachtetdie Sector Nord AG als einen kom-petenten und zuverlässigen Partnerfür die Umsetzung der zukünftigenIT-Strategie. nl

Vorausschau. Um den wachsenden Anforderungen der städtischen und kommunalen Aufgaben gerecht zu werden, bedarf es einer stabilen IT-Landschaft in den Rathäusernund Verwaltungsabteilungen. Wie eine Basis für ein funktionierendes eGovernmententwickelt werden kann, erklärt der EDV-Verantwortliche der Stadt Norden in Zusammenarbeit mit dem Systemhaus Sector Nord AG aus Westerstede.

IN KÜRZE

EINGESETZTE KOMPONENTEN

■ Hardware:1 x EMC CX300, 10 x 146-GB-FibreChannel-Disk2 x EMC Connectrix DS-24M2(je 8 FC-Ports)

■ Software:4 x EMC Powerpathfür Windows

■ Installationsdauer:3 Tage vor Ort

■ Schulungsaufwand:1 Tag vor Ort

eGovcom: Warum haben Sie sichfür eine Storageserver-Konsoli-dierung Ihrer IT-Landschaft ent-schieden?Kramer: Die Stadt Norden verfügtebisher über eine über Jahre ge-wachsene heterogene Serverland-schaft. Zum Einsatz kamen Syste-me vom einfachen Server bis zumClustersystem mit gespiegeltenSystemplatten und Raid 5-Platten-schrank. Dabei entsprachen alleSysteme nicht mehr dem Stand deraktuellen Technik. Um zukünftigenAnforderungen gewachsen zu sein,

mussten wir in diesem Bereichinvestieren. Wir haben

die Chance ge-nutzt und

eine

grundlegende Neuausrichtung vor-genommen. Mit dem Konsolidie-rungsprojekt haben wir nun eineeinheitliche Serverbasis mit durch-gängiger Sicherheit implementiert.

eGovcom: Welche Erfahrungenhaben Sie bislang mit der imple-mentierten SAN-Lösunggemacht? Welche Vorteilebietet Ihnen die Neuaus-richtung? Kramer: Unsere Erfahrun-gen sind durchweg positiv.Bereits nach der Übernahme derBenutzer – einschließlich ihrer Da-ten – auf die neue Lösung hat sichdie Performance unserer Installa-tion wesentlich verbessert. Daswurde uns auch von unseren An-wendern bestätigt. Die nächste

Steigerung wird sich durch dieÜbernahme der Daten-

banken auf dieIBM-Server

erge-

ben. Mit der Neuausrichtung kön-nen wir auf zukünftige Anforde-rungen an Speicherressourcen undPerformance schnell reagieren. Einvariabler Ausbau nach oben istjederzeit möglich. Zudem ergebensich durch die strukturierte Instal-lation bereits jetzt Erleichterungenfür uns bei der Administration derInstallation.

eGovcom: Wie wurde die Projek-tierung mit Ihrem IT-Dienstleister

organisiert? Welche Erfahrungenhaben Sie bei der Zusammenar-beit gemacht?Kramer: Mit dem IT-Dienstleisterwurde in mehreren Gesprächendie optimale Lösung ermittelt undprojektiert. Berücksichtig werdenmussten dabei die von uns gege-ben Vorgaben und Anforderungenan die zukünftige Lösung. DasKnow-how des Dienstleisters undunser eigenes haben sich in diesenGesprächen optimal ergänzt. Auchhier sind unsere Erfahrungendurchweg positiv.

eGovcom: Welche weitere IT-Organisationsstrategie und tech-nologischen Entwicklungen pla-nen Sie im Umfeld von eGovern-ment für die Zukunft?Kramer: Mit der neuen Installationbieten sich uns in Zukunft natür-lich vielfältige Möglichkeiten. Nachdem Abschluss der Umstellungsar-beiten wird sich ein erstes Projektim Bereich Sitzungsmanagementanschließen.

Das Interview führteNico Litzel

Dialog. eGovernment Computing sprach mit HelmutKramer, IT-Projektleiter der Stadt Norden, über dasKonsolidierungsprojekt.

Interview

Variabler Ausbau ist jederzeit möglich

HELMUT KRAMER, IT-Leiter beider Stadt Norden, kann nach derKonsolidierung flexibel auf künftigeAnforderungen reagieren

Rechts halten!

MANNSCHAFT. Das IT-Team der Stadt Norden (von links) Siebold Fischer, Hans-Günther Rühaakund Helmut Kramer hat die Weichen für die Zukunft gestellt

SECTOR NORD AG

Bereits seit 1999 arbeitet dasTeam der heutigen Sector NordAG erfolgreich zusammen, wo-bei der Schwerpunkt auf der Ent-wicklung, Realisierung und demBetrieb umfangreicher Applikati-ons- und Systemlandschaftenliegt. Die Sector Nord AG aus Westerstede bietet ■ jahrelange Erfahrung mit kom-

plexen IT-Projekten ■ intensive Zusammenarbeit mit

den strategischen Partnern ■ Netzwerk von Service- und Lö-

sungspartnern ■ „Best-in-class“-ProdukteDie Sector Nord AG arbeitet imEMC-Umfeld mit dem DistributorADIVA ComputertechnologieGmbH aus Bad Homburg zu-sammen.

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PRAXIS & LÖSUNGEN C A S E - S T U D Y EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004 23

Der Unternehmensbe-reich „Markt“ ist dieSchnittstelle der Kom-munalen WasserwerkeLeipzig GmbH zu ihren

Kunden. Vertrieb, Kundenbetreu-ung, Abrechnung, Forderungsma-nagement, die Planung von Er-schließungen und das Hausan-schlusswesen, gehören unter ande-rem dazu. Was hier an Formularen,Briefen und Plänen anfällt, wurdebis vor kurzem noch in einer klas-sischen Papierablage aufbewahrtund verwaltet.

Neustrukturierung

Im Zuge einer Neustrukturierungbeschloss der Wasserversorger, diebisher räumlich voneinander ge-trennten Abteilungen des Unter-nehmensbereiches zusammenzule-gen. Bei dieser Gelegenheit solltedas Gebäude gründlich saniert undumgebaut werden. Für die Dauerder Arbeiten mussten die Mitarbei-ter in ein anderes Gebäude umzie-hen – und mit ihnen die gesamteAblage. Doch die Unmengen an Ak-ten mit Anträgen, Formularen,Rechnungen und Plänen fanden indem Interimsgebäude keinen Platz.„Das war der Auslöser“, erzählt Pro-jektleiter Sven Golz, „wir begannen,ernsthaft über eine groß angelegteDigitalisierung unserer Papierablagenachzudenken.“ Auf der Hausmessevom Scanpoint Leipzig nahmen dieWasserwerke Kontakt zum Scan-Dienstleister auf. Seit zwei Jahren istdie AVH Systemhaus GmbH ein sogenannter Scanpoint. Scanpointssind selbstständige Franchise-Un-ternehmen, die als Outsourcer diePapierberge ihrer Kunden abbauen.Das Angebot reicht vom Scannender Dokumente über das Klassifi-zieren und Indizieren der Belege bis

hin zum Extrahieren von Daten ausRechnungen. Die Scanpoints setzendafür Eigenentwicklungen des Mut-terhauses Scanpoint Europe ein.Mittlerweile gibt es 14 Scanpoints inDeutschland.

Die Kontaktaufnahme auf derMesse war nur der erste Schritt. Da-nach musste sich der Scanpoint Lei-pzig unter insgesamt fünf Anbieternbehaupten. „Das Scanpoint-Kon-zept hat uns bald überzeugt“, erin-nert sich Thomas Recknagel, Leiterdes Unternehmensbereichs Markt.„Natürlich spielte der Standort Leip-zig eine Rolle, doch entscheidendwar die Durchgängigkeit desKonzepts. In allen Ar-beitsschritten warenzudem Verfahren zurQualitätssicherungvorgesehen.“

Ebenso wichtig warfür den Wasserversor-ger aber auch die Erfah-rung mit dem IXOS-Archivsystem, das dieKommunalen Wasser-werke Leipzig bereits imEinsatz haben. Ver-gleichbare Referenzpro-jekte im Raum Leipzigund ein „konkurrenzfähi-ger“ Preis haben, so SvenGolz, ein Übriges getan.

Zunächst analysierten dieScanpoint-Mitarbeiter um Ge-schäftsführer Henrik Schlott denAblagebestand. In der anschließen-den Consulting-Phase des Projektserarbeitete das Scanpoint-Team einKonzept zur Digitalisierung der Pa-pierablage und zur Strukturierungdes neuen elektronischen Ar-chivs. Schon in dieser Phasedeckten Schlott und seinTeam über den Platzfaktorhinaus weitere Einsparpoten-ziale auf und sicherten damit

einen schnellen Return on Invest-ment der Umstellung.

Im Februar 2004 begann derScanpoint mit der Umsetzung desProjektes. Entsprechend demdurchgängigen Workflow, den alleScanpoints anbieten, übernahm derScanpoint Leipzig die gesamte Lo-gistik für Transport und Lagerungder Akten bis hin zur datenschutz-gerechten Vernichtung nach der Di-gitalisierung. „Alle Dokumente –auch unternehmenskritische – sindbei uns absolut in guten Händen.Da geht kein Beleg verloren“, versi-chert Schlott. Und mit Unterlagen,

die dem Bundes- oder Lan-

desdatenschutzgesetz unterliegen,dürfen nur diejenigen Mitarbeiterumgehen, die auf das Datenge-heimnis verpflichtet worden sind.

Nachdem die Akten in großenKartons beim Scanpoint eingetrof-

fen waren, wurde jede einzelneUnterlage zunächst registriertund vorindexiert. Anschließend ginges ins erste Zwischenlager, und daseigentliche Projekt konnte begin-nen. An ihren Arbeitsplätzen sepa-rierten die Mitarbeiter die Doku-mente in den einzelnen Akten undbereiten sie zum Scannen vor. Er-fasst wurden nicht nur A4-Belege,sondern auch A3- und sogar nochgrößere Dokumente, zum Beispieldie Pläne für neue Wasseranschlüs-se aus dem Erschließungsteam. AlleBelege wurden mit einem zuvor er-stellten Barcode versehen, damit siespäter eindeutig identifizierbar undrecherchierbar sind. Nach dem Di-gitalisieren wurden die Papierbelegewieder in die Akten und die Akten

in die Kartons verpackt.Dann kamen sie ins zwei-te Zwischenlager. Dieelektronischen Doku-mente wurden von Scan-

point verifiziert, struktu-riert und auf Datenträger ge-schrieben. Erst danach wan-derten die Kartons ins Endla-

ger. Dort warteten sie auf ih-re datenschutzgerechte

Vernichtung durch denReißwolf. Die elektroni-schen Dokumente aufden Datenträgern je-doch wurden zum Was-serversorger gebracht,

für den Import ins IXOS-Archiv auf-bereitet und zu guter Letzt in dasSystem importiert.

Durch die strikte Einhaltung die-ser Abläufe wusste das Scanpoint-Personal zu jedem Zeitpunkt ganz

genau, welche Akte sich gerade anwelchem Ort befand. So waren auchwährend der Laufzeit des ProjektesRückgriffe auf die Unterlagengrundsätzlich möglich. „Bis die je-weils mehrere tausend Blätter um-fassenden Unterlagen gescannt wa-ren, vergingen oft mehrere Tage“,erklärt Schlott. „Doch auch in die-ser Zeit müssen Dienstleister, wiedie Kommunalen Wasserwerke Lei-pzig, auf ihre Kundenbelege zugrei-fen können.“ Kein Problem für dieScanpoint-Mitarbeiter, die richtigenAkten auf Wunsch herauszusuchenund im Original oder digital undverschlüsselt zuzusenden, denn dasgehört zum Servicekonzept derScanpoints.

Einsparpotenzial

Ende Juni 2004 waren alle Doku-mente aus den rund 110 000 Aktendigitalisiert und etwa 3,5 MillionenImages erstellt. Darunter rund12 000 Farbimages. Allein 17 000 derelektronischen Belege gingen ausPapierdokumenten hervor, diegrößer als DIN A3 waren. Die elek-tronischen Dokumente können seit-dem von den Mitarbeitern über diehauseigene SAP-Anwendung re-cherchiert und aus dem IXOS-Sys-tem am Bildschirm aufgerufen wer-den. Somit sind bei den Kommuna-len Wasserwerken Leipzig die Zei-ten endgültig vorbei, in denen sichAktenberge in den Fluren und Ar-beitszimmern stapelten. Doch an-gesichts der vielen Vorteile, die das

neue System mit sich brachte, wur-de die Platzfrage fast zur Nebensa-che. Der Scanpoint Leipzig hat dieAblagestruktur optimal an die Ar-beitsabläufe angepasst. Interne Ge-schäftsprozesse wurden um einVielfaches beschleunigt: Die Aktensind jetzt durchschnittlich achtmalschneller verfügbar als vorher undKundenanfragen können nun drei-mal so schnell beantwortet werdenwie ehedem. Das Ablagevolumenwurde um 20 Prozent gesenkt, daMehrfachablagen im elektronischenSystem nicht vorkommen. Aufgrundder übersichtlichen Struktur findensich neue Mitarbeiter schneller inden Akten zurecht. Ein ähnlicher Ef-fekt tritt bei der Urlaubs- undKrankheitsvertretung ein. Ähnlicheinfach ist auch der Zugriff auf In-formationen aus anderen Abteilun-gen – sofern man die Zugriffsrechtebesitzt, denn Zugriffsmanagementist auch ein Vorteil der elektroni-schen Ablage. Kein Wunder, dassRecknagel zufrieden ist: „Wenn wiralle Verbesserungen zusammen-rechnen, ergeben sich erheblicheZeit- und Kosteneinsparungen. Unddas digitale System ist einfach ver-lässlicher als die alte Papierdoku-mentation; da kann nichts so leichtverloren gehen.“

Für das Scanpoint-Team ist dieZusammenarbeit mit den Wasser-werken aller Wahrscheinlichkeitnach noch nicht beendet. Über wei-tere gemeinsame Projekte in ande-ren Unternehmensbereichen wirdbereits nachgedacht. nk

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KONFETTI. Nach der digitalen Erfassung werdendie Originale gesetzeskonform vernichtet

Papierberge.„Wasser zum Leben“. So lautet der Wahlspruch der Kommunalen Wasserwerke Leipzig GmbH. Was hinterdiesem so einfach klingenden Motto steht, ist eine hochkomplexe Organisation. Rund 600 000 Menschen beliefert das Unternehmen mit Trinkwasser und entsorgt gleichzeitig das Abwasser. Für den Unternehmensbereich „Markt“ bedeutet das, mehrere Millionen Kundendokumente aller Art zu verwalten und zu archivieren. Bis vor einigen Monaten reihten sich Unmengen an Hängeregistern und Ordnern in den Arbeitszimmern, Fluren und im Archivraumaneinander. Der Scanpoint Leipzig hat hier Abhilfe geschaffen und in weniger als einem halben Jahr die Aktenberge in rund dreieinhalb Millionen Images verwandelt, die einfach und schnell am Bildschirm recherchierbar sind.

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Bestatterlösung bei der Friedhofs- und Gräberverwaltung in Mannheim

Über allen Gräbern wacht die Software von GDI

Die Friedhofsverwaltungder Stadt Mannheimnutzte das Buchhal-tungsmodul der „GDI-Line“ und war sowohl

mit dem Programm als auch mitdem Support durch das Systemhausim 100 Kilometer entfernten Illin-gen sehr zufrieden. Weniger zufrie-den waren die Mannheimer dage-gen mit ihrer bisherigen Branchen-lösung zur Gräberverwaltung. Auchdie selbst gestrickten Access-Lösun-gen, die der städtische Bestattungs-dienst nutzte, genügten schon seitlängerem nicht mehr den gestiege-nen Anforderungen. In dieser Situa-tion konnte Uwe Hirschmann vomSystemhaus Hirschmann ein gutesAngebot machen: „Wir boten so-wohl der städtischen Friedhofsver-waltung als auch dem privatrecht-lich geführten städtischen Bestat-tungsdienst eine GDI-Friedhofsver-waltung und ein GDI-Bestattermo-dul an.“ Beide Anwender sind in derRechtsform „Eigenbetrieb FriedhöfeMannheim“ zusammengefasst. Fürdas Systemhaus, das bereits seit1995 mit dem Pfälzer Spezialistenfür kaufmännische Software zusam-menarbeitet, war die Plattform derGDILine der ideale Ausgangspunktfür beide neuen Branchenlösungen.

Service bei Bestattungen

Die Friedhöfe Mannheim sind füralle entsprechenden Stätten derStadt Mannheim verantwortlich.Durchschnittlich finden zehn bis 15Bestattungen pro Tag statt. Jede Be-stattung löst eine Reihe von Vorgän-gen aus. Dies beginnt mit der ge-wünschten Bestattungsart (z. B. Erd-oder Feuerbestattung, Urne), derReservierung von Abschiedsräu-men, Trauerhallen und Grabstätten,der Prüfung von Nutzungsrechtenund Ruhezeiten, die Informationder verschiedenen Einrichtungenmit jeweils eigenen Formularen fürVerwaltung, Krematorium oder dielokale Zeitung, der Erstellung vonGebührenbescheiden und endet da-mit, dass für jeden Verstorbenen,den Nutzungsberechtigten und je-de Grabstelle eine umfangreicheHistorie mit Angaben zumRuhezeitende und zum Ablauf desNutzungsrechtes angelegt wird.

Auf Basis dieser Angaben infor-miert das Programm automatisch,wenn das Nutzungsrecht abläuftund „mahnt“ den Nutzungsberech-tigten, wenn keine Reaktion erfolgt.

Uwe Hirschmann: „An diesem Vor-gang wird besonders deutlich, wiewir die Basisprozesse der GDI-Mo-dule umgesetzt haben. Das Schrei-ben über den bevorstehenden Ab-lauf der Nutzungsberechtigungnutzt die eigens hierfür erstellte OP-Verwaltung und das Erinnerungs-schreiben das neue integrierteMahnwesen.“ Schließlich doku-mentiert das Friedhofsmodul nochalle Vorgänge um die Prüfung derStandsicherheit des Grabsteins undden Zustand des Grabs. Dazugehören Prüflisten, Schreiben anden Nutzungsberechtigten und einebildliche Dokumentation des Grabs.Mit einem optionalen Zusatzmodulkönnen diese Daten per MDE-Gerätim- und exportiert werden.

Umfangreiche Aufgaben

Der Bestattungsdienst der StadtMannheim ist als Gewerbebetriebtätig. Er wird meist nach einem Ster-befall von den Angehörigen angeru-fen und organisiert dann alles vomVerkauf des Sarges und des Grab-schmucks über die Terminierungder Trauerfeier bis zu den nötigenFormularen und Benachrichtigun-

gen. Daneben ist die Bestattungs-vorsorge ein wichtiger Bereich.Schon vor dem Sterbefall werdendamit Finanzierung und Form derBestattung geregelt. Die Softwaremuss diese Daten verwalten und beiÄnderungen von Gebühren oderZuschüssen den Kunden automa-tisch benachrichtigen. Schließlichist der Datenaustausch mit derFriedhofsverwaltung ein wichtigerPunkt. Ein optionales Online-Zu-satzmodul macht das auch über dasInternet möglich.

Unterschiedliche Wünsche

Aus dem Kontakt mit beiden städti-schen Einrichtungen warbekannt, dass der Marktfür beide Branchen keinezufrieden stellenden Lö-sungen bietet. Für dieVerwaltung der gesamtenFriedhofsvorgänge undGrabstellen kam lediglichdas bereits in Mannheimeingesetzte Programm inFrage. Die angebotenenBranchenlösungen fürBestattungsdienstleisterwaren alle funktional zusehr eingeschränkt. Aufder anderen Seite standein modernes Datenmo-dell für eine Warenwirt-schaft und Fakturierung,deren Abläufe sich gut andie Anforderungen bei-der Branchen anpassenließen. Ein weiterer we-sentlicher Vorteil: Die GDI-Pro-gramme benötigen keinen (teueren)Microsoft SQL-Server, sondern ar-beiten mit der lizenzfreien Firebird-Datenbank. „Wir haben etwa 150Manntage benötigt, um auf Basisdes GDI-Standards die kompletteFriedhofsverwaltung zu erstellen.Für das Bestattermodul waren etwa50 Manntage nötig.“ Trotzdem wa-ren beide Lösungen für die Friedhö-fe Mannheim das beste Angebot.„Wir haben uns vor der Entschei-dung auf Fachmessen informiert,mehrere angebotene Lösungen ge-

prüft und ein ausführliches Pflich-tenheft erstellt. Nach unserer Mei-nung sind die Programme auf derGDI-Basis die beste und gleichzei-tig preiswerteste Lösung auf dem

Markt“, so die einhellige Aussagevon Wolfgang Schwöbel, Leiter derFriedhöfe Mannheim und UweMöser, zuständiger Abteilungsleiterder EDV-Abteilung der FriedhöfeMannheim.

Softwareanpassung

Uwe Hirschmann präzisiert die Ar-beitsschritte: „Wir konnten die Da-tenbankstruktur der GDI-Waren-wirtschaft übernehmen, haben sieallerdings um ungefähr 60 weitereTabellen und etliche Triggerpro-

gramme ergänzen müssen. Darüberhinaus mussten nahezu alle Einga-bemasken und Formulare geändertwerden. Da GDI für seine Partnersehr mächtige Designtools bereit-stellt, war dies jedoch effizient mög-lich.“ Selbst ein Gantt-Kalender, deralle Ressourcen der einzelnen Fried-höfe grafisch aufbereitet, wurde rea-lisiert. Das Friedhofsverwaltungs-programm hat den Vorgänger imOktober abgelöst und verwaltet nunalle Abläufe rund um die 200 000Grabstellen in 65 000 Gräbern aufden elf Friedhöfen der Stadt. DasBestattungsmodul wickelt bereitsseit Anfang 2003 jährlich 17 000Sterbefälle ab und hält die Angabenzu 6 000 Vorsorgefällen vor. In bei-den Fällen übernehmen die neuenBranchenlösungen die Daten ausihren Vorgängersystemen. Diese Da-tenübernahme ist auch aus allenanderen bekannten Systemen mög-lich, so Uwe Hirschmann.

Herausforderungen

Beide Lösungen sind hoch komplex.Dennoch war die Entwicklung aufBasis der Datenbankstruktur undder sehr gut dokumentierten grund-legenden Prozesse in der GDI-Wa-renwirtschaft für das Systemhausgut kalkulierbar. Die Entwicklung istnoch nicht abgeschlossen: Zum ei-nen wird noch das Grafische Infor-mationssystem (GIS) der FriedhöfeMannheim integriert. Damit siehtder Sachbearbeiter den gesamten

Friedhof grafisch auf dem Bild-schirm und wählt die einzelneGrabstelle direkt aus. Zum anderenwird ein weiteres Modul für dasFriedhofscontrolling erstellt. Diesesinformiert dann für jeden einzelnenTeilfriedhof im Detail, etwa über dieGrabbelegung nach Bestattungsartund über Gebührenumsätze. „Wirmüssen unsere Friedhöfe heute wieeinen Wirtschaftsbetrieb führen.Nur so lassen sich die Gebühren inder Zukunft genau kalkulieren“, soWolfgang Schwöbel. „Dazu ist einpräzises Controlling wichtig.“

Für Uwe Hirschmann öffnen diebeiden erfolgreichen Projekte einenvöllig neuen Markt. Aus seiner Sichtund aus der Erfahrung von Wolf-gang Schwöbel, der auch stellvertre-tender Leiter des ArbeitskreisesKommunale Friedhöfe in Baden-Württemberg und der Fachkommis-sion Friedhöfe im Deutschen Städ-tetag ist, besteht sowohl für dieFriedhofsverwaltung als auch fürdas Bestattermodul bundesweit einsehr großer Markt. Ein eigener bun-desweiter Vertrieb ist in Illingenebenso im Aufbau wie ein mehrstu-figes, längerfristiges Marketingkon-zept. Zentraler Bestandteil sind ge-zielte Mailingaktionen an größereKommunen. „Wir bieten zwei Ver-sionen der Friedhofsverwaltung an,die sich an der Größe des Friedhofsorientieren.“ ab

GANTT-DIAGRAMM

Bei einem Gantt-Diagramm wird je-der Vorgang als Balken dargestellt.Alle Vorgänge, die auf den jeweili-gen Friedhöfen Ressourcen bele-gen, werden in diesem Gantt-Kalender sofort dargestellt. Somithat der Friedhofssachbearbeiteroder die Personen, die Auskünfteerteilen müssen, den gesamtenFriedhof im Überblick.

Das Besondere an dieser Kalen-derart ist die Darstellung: Wennman mit der Maus auf die farbiggekennzeichneten Zellen fährt, er-hält man Informationen über denVorgang, beispielsweise ob denHinterbliebenen Auskunft erteiltwerden darf, ob aufgebahrt wirdoder ob die Bestattung mit oderohne Orgelspiel stattfindet.

IN KÜRZE

■ Kunde und ProblemStadt Mannheim; Friedhofsver-waltung und Bestattungsdienst;Ablösung einer alten Branchen-lösung und individueller Access-Programmierungen

■ LösungModule Gräberverwaltung undBestattungsdienst auf der Basisvon GDILine. Die FriedhöfeMannheim werden ab Ende No-vember 2004 mit dem neuenFriedhofsprogramm arbeiten,zurzeit wird das Programm aufHerz und Nieren getestet. DasBestatterprogramm ist seit An-fang 2003 im Einsatz.

■ DienstleisterSystemhaus Hirschmann

■ Kostenumfang des Projektesca. 200 Manntage für beide Lösungen

■ Schulungsaufwandca. fünf Tage

■ Implementierungsdauerca. zwei Tage für die Installationund Anpassung an den einzel-nen Arbeitsplätzen

■ zusätzlich benötigtes EquipmentEs wurde ein neuer Windows2000-Server angeschafft, dersowieso getauscht werden soll-te. Für die Arbeitsplätze keineÄnderungen (normale Windows2000 Workstations)

■ Kosten für die GDI-Basis-SoftwareModul Fibu: von 495 Euro biscirca 3 990 Euro für dieEinzelplatzlizenz; Netzwerklizen-zen pro zusätzlichen User 350Euro. Modul Warenwirtschaft:von rund 400 Euro bis 10 000Euro für die Einzelplatzlizenz;Netzwerklizenzen pro zusätzli-chen User ab 350 Euro.

KLARHEIT. Einen aufgeräumten Eindruck vermittelt bereits dasPortal zum Friedhof der Stadt Mannheim

SERVICE. Täglich finden zehn bis 15 Bestattungen statt

Lebendig. Eine Installation mit der Finanzbuchhaltung des Landauer Software-entwicklers GDI war für das Systemhaus Hirschmann der Auslöser, um gleich zwei Lösungen für den „Eigenbetrieb Friedhöfe Mannheim“ erfolgreich zu entwickeln.

HAUPTWEG. Der FriedhofMannheim bietet die unter-schiedlichsten Bestattungs-möglichkeiten

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Quelle: wp-research, Informationsverhalten von IT-Verantwortlichen in Behörden, Juli 2001

Bezugsquellen für IT im Public Sector (Mittelwerte)

Geplante Änderungen der IT-Strategie für Städte und Gemeinden

IT-Markt in der öffentlichen Verwaltung Bund nach Hardware, Software und Services 2003 und 2007 (in Mio. Euro)

Direkt beim Hersteller

Händler/Systemhaus

Andere Quellen

60

64

10

Quelle: Mummert + Partner, Kommunale Vorhaben der Verwaltungsreform, 6/2000

Netzwerk-Systeme 56,8

Hardware-Systeme

Betriebssysteme

Internet

55,4

54,1

36,5

28,4

25,7

Bürgerservice

Fachanwendungen

Media

eGovernment-Einstieg

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu)präsentiert den Online-Ratgeber „Kom-munales eGovernment“. Dieser gibt denaktuellen Stand zum Thema „VirtuellesRathaus“ wider und soll Kommunen diepraktische Arbeit erleichtern.

Manfred KleinRessort Kommune & StaatTel. 0821/2177-133

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Kommunikationstechnik ist bei den Sicherheitsdiensten das A und O, aberauch anderen Bereichen der ÖffentlichenHand eine Grundlage für eGovernment.Mehr zu VoIP, BOS und CTI in der nächsten Ausgabe.

Gerald ViolaRessort Branche & InnovationTel. 0821/2177-296

Bürgerservices ...

... beschränken sich meist noch auf dasAngebot, Formulare aus dem Web her-unterzuladen. Doch damit ist es nichtgetan. eGovernment Computing zeigt inder kommenden Ausgabe weitere Mög-lichkeiten, den Service zu optimieren.

Nico LitzelRessort Praxis & LösungenTel. 0821/2177-291

Themenvorschau Ausgabe 1-2005

KOMMUNE & STAAT

BRANCHE & INNOVATION

PRAXIS & LÖSUNGEN

I T - M A R K E T I N G I M P U B L I C S E C T O R

0

200

400

600

800

1000

1200

1400 Gesamt 2003: 2,3 Mrd. €

Gesamt 2007: 2,9 Mrd. €

Services

Investitionen in Mio. €

2003

Software Hardware

2007 (Prognose)1075

1289

451

623

751

1013

Quelle: IDC, 2003

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RECHT & SERVICE EGOVERNMENT COMPUTING ■ AUSGABE 12-2004 27

RECHT &SERVICE

Verantwortlicher Redakteur:Manfred Klein

Tel. 0821 /2177-291, Fax 0821 /2177-223eMail: [email protected]

Digitale Signatur als Voraussetzung für die elektronische Verwaltung

Von der Amtsstube zum One-Stop-Behördenshop

Doch im internationalenVergleich gibt es nochviel zu tun. Um eGov-ernment schneller inden Behörden zu ver-

ankern, fordern Experten die Ein-führung der digitalen Signatur. Nurso wird die elektronische Verwal-tung zum One-Stop-Ämtershop.

Studien von Marktforschungs-instituten sprechen eine eindeutigeSprache: Deutschland ist bei eGov-ernment nur Mittelmaß. Das Fraun-hofer eGovernment Zentrum unddie Wegweiser GmbH bescheinigtenim April dieses Jahres, dass jedesdritte Amt bei eGovernment-Lösun-gen hinterher hinkt. In fast der Hälf-te aller Verwaltungen verzögert sichdie Bereitstellung von Internetange-boten – vor allem aufgrund der stra-pazierten Öffentlichen Haushalte.Dabei könnte eGovernment geradehelfen, Kosten zu sparen: So habenUntersuchungen in den USA ge-zeigt, dass die Bearbeitung einesOnline-Dokuments 75 Prozent bil-liger ist als der herkömmlicheDienstweg.

Medienbrüche ade

Ein weiterer Grund, weshalbDeutschland in puncto eGovern-ment lahmt, ist der Stufenplan, mitdem die meisten Behörden onlinegehen wollen. Das heißt, zuerst stel-len die Verwaltungen nur Informa-tionen im Internet bereit, und erstnach und nach können Anträge di-gital angenommen und elektronischbearbeitet werden. Dabei liegt ge-nau hier der Schlüssel zu mehr Effi-zienz: Sobald der Bürger seinen An-trag online stellt, führt er ihn direktelektronisch in die Verwaltung ein.Dieser muss nun nicht mehr auf Pa-pier ausgedruckt werden, sondernwird sofort medienbruchfrei vonden Beamten bearbeitet.

Allerdings sind in Europa digitaleDokumente nur rechtsverbindlich,wenn sie elektronisch signiert sind.Peter Blaschke, Leiter des interna-tionalen Behördengeschäfts bei Sie-mens Business Services (SBS), meintdaher: „Für Bürger und Unterneh-men ist die digitale Signatur derSchlüssel zu mehr Service.“ Dieelektronische Signatur ist auf ei-ner Chipkarte gespeichert, dieeiner EC-Karte ähnelt: Sie funk-tioniert mit einer PIN-Nummerund es bedarf eines Lesegeräts,um ihre Daten verwerten zukönnen. Technisch gesehen, be-ruht die digitale Unterschrift aufeinem System zweier Schlüssel-codes, die per Computer hin- undhergeschickt werden. Einer davonist der private, der andere der öf-fentliche Schlüssel.

Bislang kann erst vereinzelt elek-tronisch unterschrieben werden.Laut einer Studie von MummertConsulting von 2003 setzt nur eineMinderheit der Kommunen dieelektronische Unterschrift ein.

Gründe dafür sind laut der Unter-suchung die mangelnde Interope-rabilität der existierenden Systemesowie ein unausgewogenes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Als weitere Ur-sachen nennen die Befragten die ge-ringe Akzeptanz bei den Bürgern,was auf die begrenzten Einsatzmög-lichkeiten zurückzuführen sei.

Das US-Marktforschungsunter-nehmen Gartner verdeutlicht dieEntwicklung einer klassischenBehörde hin zu einer eGovernment-Verwaltung anhand eines Vier-Stu-fen-Modells. Die erste Stufe umfasstdas Bereitstellen von Informationendurch die Ämter, wie dies heute beirund 1 300 Portalen in Deutschlandder Fall ist. Auf der zweiten Ebene

kommt es zu einer Interaktion zwi-schen Bürger und Behörde – aller-dings nur in eine Richtung. Dabeilädt sich der Antragsteller ein For-mular herunter, muss dieses jedochausdrucken und per Post an das zu-ständige Amt schicken.

Die dritte Phase ermöglicht be-reits eine zweiseitige Transaktion.Das heißt, der Bürger oder das Un-

ternehmen können Formulare her-unterladen, ausfüllen und mittelsdigitaler Signatur kennzeichnen.

Die ausgefülltenund unter-schriebenenFormulare wer-den danachelektronischverschickt und

gehen direkt in den elektronischenWorkflow der Behörde ein.

Die letzte Stufe des Gartner-Mo-dells ergibt sich zwangsläufig ausdem vorhergehenden Schritt: DieTransaktionen bewirken eine Trans-formation der Ämter hin zumDienstleistungsunternehmen, beidem sich Prozesse, Arbeitsweisenund Aufgaben der Mitarbeiter

grundlegend verändern. So müssendie Beamten beispielsweise wenigerZeit für das Bearbeiten von Stan-dardvorgängen aufwenden, da dieseweitgehend automatisiert ablaufen.Statt dessen können sich die Mitar-beiter verstärkt komplexeren Aufga-ben im Kunden-Service widmen.„Dominierten bisher Informations-services, stehen nun die Transakti-onsdienste an – und damit einewichtige Herausforderung auf demWeg zur eGovernment-Behörde“,kommentiert Peter Blaschke den ak-tuellen Entwicklungsstand inDeutschland.

Rechtsdschungel

Sowohl im Rechtsverkehr zwischenUnternehmen wie auch im Dialogmit dem Bürger schreiben die Ge-setzgeber eine Unterschrift vor. Mitder EU-Signaturrichtlinie von 1999und dem neuen deutschen Signa-turgesetz von 2001 wurden dierechtlichen Rahmenbedingungengeschaffen, um die digitale Signaturals Ersatz für die handschriftlicheUnterschrift für elektronischeRechtsgeschäfte zuzulassen.

Gemäß dem deutschen Signatur-gesetz sind für den Einsatz elektro-nischer Signaturen folgende Varian-ten zu unterscheiden: die einfache,die fortgeschrittene und die quali-fizierte Signatur. Bei der einfachenSignatur handelt es sich um eineelektronische Unterschrift, die an-deren elektronischen Daten beige-

fügt wird und die zur Identifizierungdes Absenders dient, etwa die Auto-signatur in Microsoft Outlook. Danachträgliche Änderungen am In-halt der eMail beziehungsweise amDokument nicht mehr feststellbarsind, eignet sich die einfache Signa-tur nur dann, wenn eine mündlicheoder telefonische Übermittlung derNachricht ausreichend wäre.

Deutlich mehr Sicherheit im ex-ternen und internen Schriftverkehrbietet die fortgeschrittene Signatur,die auf einem Nutzer-individuellenZertifikat mit einem kryptografi-schen Schlüssel zur persönlichenIdentifikation sowie entsprechen-den Software-Tools basiert. Die fort-geschrittene Signatur kann zur Un-terzeichnung von eMails oder Do-kumenten eingesetzt werden. DieeMail-Signatur hat aber den Nach-teil, dass eine Mehrfach-Signierungund die Formatierung der elektro-nischen Nachricht – gemäß demunternehmensspezifischen Corpo-rate Design – nicht möglich ist.

Die qualifizierte Signatur ist im-mer dann erforderlich, wenn dasGesetz die Schriftform verlangt wiezum Beispiel bei Verträgen mit Öf-fentlichen Einrichtungen. Hier sindSchlüssel (Zertifikate) von speziel-len Trustcentern sowie zusätzlichentsprechende Smartcards und Le-segeräte erforderlich. Ein Trustcen-ter erzeugt für die Zertifikate einSchlüsselpaar mit einem Public Keyund einem Private Key. Diese bildendie Basis eines asymmetrischen Ko-dierungsverfahrens: Der Besitzerdes Zertifikats kann mit seinem Pri-vate Key, der nur ihm bekannt ist,Informationen entschlüsseln, dieder Absender mit dem Public Key,der allgemein bekannt gemachtwird, verschlüsselt hat.

Von der Entwicklung zur Komplettlösung

Während an den politischen undrechtlichen Rahmenbedingungenfür den Einsatz der digitalen Signa-tur noch gefeilt wird, sind die tech-nischen Lösungen längst vorhan-den. So entwickelt SBS mit FujtsuSiemens Computers und dem Sie-mens-Bereich Communication inseinem eGoverment-Labor in Ber-lin entsprechende Lösungen. Bei-spielsweise richten die Siemens-Ex-perten so genannte Trustcenter ein.

Vergleichbar etwa mit einemPassamt, ist ein Trustcenter für dieAusstellung der digitalen Identitätzuständig. Bei der Registrierung er-halten die Zertifizierungsstellen diepersönlichen Daten des Antragstel-lers. Sie generieren die elektroni-

schen Schlüssel und speichern denprivaten Schlüssel sowie ein Zertifi-kat mit dem öffentlichen Schlüsselauf einer Smartcard. Das Zertifikatordnet der digitalen Identität be-stimmte Eigenschaften wie eMail-Adresse, Name oder Anschrift zuund beglaubigt den öffentlichenSchlüssel. SBS betreibt das Siemens-Trustcenter, das zu den größten derWelt zählt.

Bisher dauerte es mehrere Tage,eine solche Karte durch ein Trust-center ausstellen zu lassen. „Umden Zeitaufwand zu reduzieren, ha-ben wir eine Lösung entwickelt, mitder Behörden die Signaturkarten fürihre Mitarbeiter dezentral in ihrenDienststellen in nur 15 Minutenproduzieren können“, erklärt Man-fred Reichherzer, Leiter des eGover-nment-Labors bei SBS Deutschland.Bevor es allerdings so weit ist, erar-beitet das Labor zunächst ein aufdie Behörde abgestimmtes Sicher-heitskonzept, auf dem das Organi-sations- und Betriebskonzept auf-baut. Anschließend werden alleKomponenten im Labor getestet.Entschließt sich eine Behörde, einedigitale Signatur einzuführen, über-nimmt der Münchner IT-Dienstleis-ter die Installation und Inbetrieb-nahme des Komplettsystems. Erstkürzlich haben die Bundesversiche-rungsanstalt für Angestellte und dieLandesversicherungsanstalt Rhein-provinz den Münchner IT-Dienst-leister mit dem Aufbau eines Trust-center beauftragt. Siemens stattetdie Behörden mit rund 60 000 Chip-karten aus, mit denen sich die Mit-arbeiter identifizieren, eMails ver-schlüsseln und Dokumente signie-ren können.

Licht am Ende des Tunnels

Der Weg zur eGovernment-Behördeist lang und steinig. Doch ein Lichtam Ende des Tunnels ist sichtbar:Die Bundesregierung hat mit ihrerInitiative „BundOnline 2005“ einehrgeiziges Ziel gesetzt: Über 100Bundesbehörden sind verpflichtet,bis 2005 mehr als 350 Dienstleistun-gen ganz oder teilweise über das In-ternet abzuwickeln. Ziel ist es, lang-fristig die digitale Signatur in Perso-nalausweis, Kredit- oder EC-Kartezu integrieren. Mit der Verbindungvon Signaturchip und Bezahlfunk-tion soll der Durchbruch im Daten-netz der Öffentlichen Verwaltung er-folgen. Janet Franke

Aufholjagd. Kfz-Zulassung, Hundesteueranmeldung und BAföG-Rückzahlung sind nur einige Amtsgeschäfte, die hierzulande schon online erledigt werden können.Bereits heute hat jeder zweite Internet-Nutzer in Europa eGovernment-Dienste der Behörden ausprobiert, so eine Studie der Europäischen Kommission. Auch Deutschland ist in Sachen eGovernment deutlich vorangekommen.

In vier Phasen zur eGovernment-Behörde

DIENSTLEISTUNGSBEHÖRDEN. Das Modell von Gartner: Schritt für Schritt zum eGovernment

Presence Trigger

PublicApproval

Existing

StreamlineProcesses

Web SiteMarkup

CompetitionConfidentiality /PrivacyFee for TransactioneAuthentication

Self-ServicesSkill Set ChangesStreamline ProcessesPortfolio Mgmt.SourcingInc BusinessStaff

BPRRelationship Mgmt.Online InterfacesChannel Mgmt.

Legacy Sys. LinksSecurityInformation AccessSourcing

Funding Stream AllocationAgency IdentityBig Browser

Job StructuresRelocation / TelecommutingOrganisationPerformance AccountabilityMultiple-Programms SkillsPrivacy Reduces

Integrated ServicesChanges Value ChainNew Processes / Services

Changed Relationships(G2G, G2B, G2C, G2E)

New ApplicationsNew Data Structures

Searchable DatabasePublic Response/eMail

Content Mgmt.Increased Support StaffGovernance

KnowledgeMgmt.eMail Best Pract.MetadataData Synch.

Search EngineeMail

Interaction

Transaction

Transformation

Quelle: Gartner Research © EGOVERNMENT COMPUTING

Co

st /

Co

mp

lexi

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TimeConstituency Value

Strategy / Policy

People

Process

Technology

„Für Bürger und Unternehmen ist die digitale Signatur der Schlüssel zu mehr Service.“

Peter BlaschkeGlobal Segment Manager Government,

Siemens Business Services

„Um den Zeitaufwand zu reduzieren, haben wir eine Lösung entwickelt, mit

der Behörden die Signaturkarten für ihreMitarbeiter dezentral in ihren Dienststellen

in nur 15 Minuten produzieren können.“

Manfred Reichherzer

Leiter eGovernment Labor, Siemens Business Services

Messen und Kongresse„Innovationen für den PublicSector“ – unter diesem Mottosteht die Kongressmesse „Moderner Staat“ auf dem Berliner Messegelände.Seite 29

XMeld-EtappensiegDas Projekt „Moin – Melde-wesen Online“ wurde imeGovernment-Wettbewerbausgezeichnet. Ein Projektstellt sich vor.Seite 28

Aktuelle ProjekteNeue IT-Ausschreibungen aus den

Bereichen der Öffentlichen Verwaltung– ausgewählt und zusammenge-

stellt von unserem Kooperations-partner subreport.

Seite 30

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Einen großen Schritt inRichtung Vereinfachungdes Meldewesens gingendie Gewinner des eGov-ernment-Wettbewerbs

2004 in der Kategorie Wirtschafts-und Bürgerdienste mit dem ProjektMoin – Meldewesen Online. Im De-zember wird der Pilotbetrieb inzehn Gemeinden Niedersachsensstarten. „Vorerst beschleunigen wirmit der Vernetzung des Meldewe-sens vor allem die internen Abläufezwischen den Behörden und vonden Behörden zum Kunden, wieRechtsanwälten, Banken oder Ver-sandhäusern“, so Thorsten Buller-diek, Leiter des Projektes. „Wir er-höhen die Qualität und Schnellig-keit der Arbeit, das Personal kannandere Aufgaben übernehmen undwir sparen damit Steuern.“

„Moin – Meldewesen Online“ istdas Leitprojekt der kommunalenSpitzenverbände Niedersachsensmit den kommunalen Datenzentra-len Niedersachsens. In diesem Pro-jekt wird am Beispiel des Meldewe-sens eine eGovernment-Plattformentwickelt und realisiert, die per-spektivisch bei allen niedersächsi-schen Kommunen und Datenzen-tralen eingesetzt werden kann. Da-bei lassen sich die Datenübermitt-lung zwischen Meldebehörden undanderen Verwaltungseinheiten, An-und Ummeldungen, Melderegister-auskünfte und Widerspruchsverfah-ren komplett online abwickeln.

IT und Gesetze angleichen

„2005 startet das Roll-Out in denKommunen, bis 2006 soll das Pro-jekt abgeschlossen sein“, so Buller-diek. Bis dahin sind noch einigeHürden zu nehmen. So müssen dieIT-Verfahren der Meldeämter ver-netzt, aber auch die Meldegesetzeangeglichen werden. Die erste Hür-de bestand allerdings darin, die un-

terschiedlichen Abläufe miteinan-der zu vernetzen. „In über 8 000Meldebehörden sind bundesweitrund 20 verschiedene Fachverfah-ren im Einsatz“, erklärt der Projekt-leiter. Momentan gibt es noch keineVernetzung dieser Verfahren. Zieldes Projekts ist die sichere und da-tenschutzgerechte Vernetzung die-ser auf der Basis von OSCI (OnlineService Computer Interface) undXMeld basierenden Lösung, diebundesweit Standards für die elek-tronische Datenübermittlung imMeldewesen sind. Folgende Anwen-dungen werden im Projekt „Moin –Meldewesen online“ realisiert:■ Datenübermittlung zwischen Mel-

debehörden (Fortschreibung desMelderegisters, Rückmeldung undReaktion auf Rückmeldung),

■ Datenübermittlung zwischen Mel-de- und anderen Behörden,

■ einfache Melderegisterauskunft(Einzelauskunft und Sammlungvon Einzelauskünften),

■ Anmeldung / Ummeldung,■ Widerspruch gegen die Datenwei-

tergabe und Auskunftssperre,■ Gesamtauskunft an die Betroffe-

nen.Durch die Schaffung einer landes-weit einheitlichen Plattform soll

eGovernment im Meldewesen rea-lisiert, die Wartezeiten für Bürger inMeldeämtern verkürzt, Mehrwertfür weitere Nutzer und Kommunengeneriert und Einsparpotenzial fürKommunen geschaffen werden. Dieelektronische Abwicklung der Auf-gaben wird nicht nur das Meldewe-sen erheblich modernisieren, son-dern wirkt sich auf zahlreiche weite-re Prozesse in der Öffentlichen Ver-waltung aus, die Melderegisteraus-künfte benötigen.

Signaturkarte erforderlich

Anja Riekenberg, DatenzentraleHannoversche Informationstechno-logien (HannIT): „Für den Bürgerwird die Nutzung der Online-Diens-te erst in einigen Jahren relevant,wenn mehrere Services verfügbarsind. Für die Meldebehörden istaber eine hohe Kostenreduktionschon kurzfristig zu erwarten.“ Nut-zer müssen eine Signaturkarte er-werben. Ist die angeschafft, wird al-les sehr einfach. Bezahlt wird perKreditkarte oder Lastschrifteinzug.Doch schon im nächsten Jahr kön-nen die Einwohner des Landes ersteErgebnisse spüren: Wer umzieht,hat nicht mehr wie bisher zwei Gän-

ge zur Behörde, um sich ab- und an-zumelden, sondern meldet sich nurnoch einmal an.

Das Projekt

Die vielen Bereiche des elektroni-schen Meldewesens sowie die lan-des- und bundesweiten Auswirkun-gen erfordern gemeinschaftlichesHandeln. Ebenso ist die Finanzie-rung eines umfassenden Verfahrensim Bereich des elektronischen Mel-dewesens für keine Kommune alleinzu bewältigen, sodass die Kommu-nalen Spitzenverbände Niedersach-sens gemeinsam mit den nieder-sächsischen Datenzentralen diesesProjekt durchführen. Die Feder-führung hat der NiedersächsischeStädte- und Gemeindebund(NSGB). Mit der Projektleitung wur-de die Kommunale Wirtschafts- undLeistungsgesellschaft (KWL), eine100-prozentige Tochtergesellschaftdes NSGB beauftragt.

An die Plattform werden folgen-de Anforderungen gestellt:■ Verwendung des eGovernment-

Protokollstandards OSCI,■ Verwendung offener Schnittstellen

zu den im Meldewesen eingesetz-ten Fachverfahren,

■ Einbindung der elektronischenSignatur,

■ Übertragbarkeit der verwendetenTechnologie und der Systemarchi-tektur.Das Projekt basiert auf der Soft-

ware Governikus, um rechtssichereseGovernment zu gewährleisten. Da-mit Sicherheitsziele wie Authenti-zität, Integrität und Vertraulichkeitgewährleistet sind, nutzt Governi-kus ein Übermittlungsprotokoll mitSicherheitsfunktionen, die speziellauf die Anforderungen der Öffentli-chen Verwaltung zugeschnitten sind(OSCI-Transport).

Durch das Projekt soll ermöglichtwerden, dass „Software zur Verwal-tung von Einwohnermeldedaten“(EWO-Fachverfahren) von verschie-denen Herstellern miteinander Da-ten austauschen können. Der Adap-ter wandelt das spezifische Daten-format des EWO-Fachverfahrens indas Format gemäß Meldewesen-Übermittlungsprotokoll um undumgekehrt. Dadurch können Her-steller von EWO-Fachverfahren ih-re Systeme schnell und preiswertXMeld-fähig machen.

Verzeichnisdienst

Der Verzeichnisdienst liefert allenötigen Verbindungsparameter, umdie Kommunikation zwischen ver-schiedenen EWO-Fachverfahren zuermöglichen. Für die Geschäftspro-zesse „Melderegisterauskunft“,„Um- / Abmeldung“ und „Einrich-ten von Datenübermittlungssper-ren“ stellt Moin Online-Formularezur Verfügung, die alle Komponen-ten und die Infrastruktur nutzen.

„Moin – Meldewesen online“ istein innovatives Projekt mit großerReichweite, da zahlreiche Arten von

Aufgaben betroffen sind. XMeld giltals Basis für weitere fachspezifischeLösungen (XJustiz, XBau, XKfZ ...).So sind weitere Zielgruppen die Po-lizei, Kfz-Zulassungsstellen, Kreis-wehrersatzämter, Schulen, aberauch die Wirtschaft und natürlichdie Bürger.

Motor von eGovernment

Kernstück des aktuellen Projekts istdie Integration verschiedenster der-zeit in den Meldeämtern genutzterIT-Verfahren. Hervorzuheben ist dieNutzung des auch vom Bund emp-fohlenen Standards OSCI und derEinsatz von Governikus zur siche-ren rechtsverbindlichen Kommuni-kation. Die im Rahmen von Me-dia@Komm von der Bremen OnlineServices GmbH & Co. KG entwickel-te eGovernment-Anwendung Go-vernikus ist Grundlage der vonBundOnline 2005 entwickelten Ba-siskomponente Datensicherheit(virtuelle Poststelle). Darüber hin-aus führt „Moin – Meldewesen onli-ne“ zu einer Verkürzung der Bear-beitungszeiten – eine herkömmli-che Melderegisterauskunft bean-sprucht etwa 10 bis 15 Tage – undqualitativen Verbesserungen. kh

E G O V E R N M E N T - W E T T B E W E R B RECHT & SERVICE28 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

DER WETTBEWERB

Fünf Behörden aus Bund, Län-dern und Kommunen sind dieGewinner des diesjährigen eGov-ernment-Wettbewerbs, der ge-meinsam von der internationalenBeratungsgesellschaft Bearing-Point und Cisco Systems veran-staltet wird. Ziel dieses Wettbewerbs – ersteht unter der Schirmherrschaftdes Bundesministeriums des In-nern – ist es, die Anwendung vonInternettechnologien sowie dieEntwicklung von eGovernment imRahmen der Modernisierung vonBundes-, Landes- und Kommu-nalverwaltungen zu stärken undvoranzutreiben.

WEITERE INFORMATIONEN

Kerstin Heyn:[email protected] des eGovernment-Wettbewerbs: ➤ www.egovernment-

wettbewerb.de

eGovcom: Herr Bullerdiek, waszeichnet Moin gegenüber anderenLösungen aus?Bullerdiek: Moin verbindet die amMarkt vorhandenen Verfahren fürdas Meldewesen auf bundesein-heitlichen Standards wie OSCI undXMeld, sodass die Kommunen mitihren Fachverfahren über das In-ternet Daten sicher austauschenkönnen. Das Ziel von Moin ist dieVernetzung der Meldeämter. Inüber 8 000 Meldebehörden sindbundesweit rund 20 verschiedeneFachverfahren im Einsatz. Eine Ver-netzung dieser Fachverfahren gibtes bisher nicht. Im Rahmen desProjektes Moin erfolgt die sichereund datenschutzgerechte Vernet-zung dieser Verfahren auf der Basis

von OSCI und XMeld, die bundes-weit Standard für die elektronischeDatenübermittlung im Meldewe-sen sind. Dadurch werden erhebli-che Synergieeffekte geschaffen, dieden Meldeämtern eine wirtschaftli-chere Arbeitsweise und bessereServiceangebote für Wirtschaft undBürger ermöglichen. Der große Vor-teil von Moin ist, dass die Mel-deämter ihre bisherige Softwareweiter benutzen können.

eGovcom: Welche weiteren Vortei-le bietet Moin?Bullerdiek: Es gibt bundesweit ver-schiedene Fachverfahren im Mel-dewesen, die zurzeit nicht in derLage sind, Daten untereinanderrechtssicher austauschen zu kön-

nen. Moin ermöglicht diesen Da-tenaustausch sicher über die bun-deseinheitlichen Standards OSCIund XMeld. Hinzu kommt: JedesEinwohner-Fachverfahren „sprichtseine eigene Sprache“. Moin setztdeshalb auf ein Übermittlungspro-tokoll, das speziell für die fachli-chen Inhalte des Meldewesenskonzipiert worden ist (OSCI-XMeld). Dieses Protokoll dient als„Übersetzer“ für die „unterschied-lichen Sprachen“ der verschiede-nen Einwohner-Fachverfahren. Inder ersten Version von „Moin“ wur-den bereits die Einwohner-Fach-verfahren MESO, UVN-EIWO undOK.EWO vernetzt. Weitere werdenfolgen. Darüber hinaus verbindetdie im Rahmen von Moin neu ge-

schaffene BasiskomponenteXMeld-Bibliothek die Einwohner-Fachverfahren der verschiedenenHersteller, um miteinander Datenauszutauschen. Und die XMeld-Bi-bliothek kann von allen Projektenim Meldewesen bundesweit ge-nutzt werden. Das spartZeit und Geld bei der Um-setzung entsprechenderProjekte im Meldewesen.Ein Beispiel für die Mehr-werte von Moin: derGeschäftsvorfall „Einfache Melde-registerauskunft“ bietet im ProjektMoin Dienstleistungen an, die weitüber die üblichen Lösungen hin-ausgehen. So können datenschutz-gerecht fachverfahrensübergrei-fend Sammelauskünfte eingeholtund verschiedenste Kommunenadressiert werden.

eGovcom: Inwieweit ist Moin aufdie Bedürfnisse von anderen Län-

dern, aber auch Kommunen,übertragbar? Bullerdiek: Im Rahmen von Moinhaben wir schon sehr viele Vorar-beiten geleistet, die von anderenLändern übernommen werdenkönnen. Hierdurch werden unnöti-ge Kosten und Doppelarbeiten ver-mieden. Davon profitieren letzt-endlich alle Bundesländer und alleKommunen. Dies wird am Beispielder von uns entwickelten OSCI-

XMeld-Bibliothek deutlich, die einwichtiges Bindeglied zwischen denStandards OSCI und XMeld ist undüberall eingesetzt werden kann.Möglich wäre zum Beispiel, dassder Kooperationsausschuss Bund-Länder (KoopA) oder die InitiativeDeutschland-Online diese Biblio-thek übernimmt und bereithält.Auch weitere Moin-Komponenten,wie Melderegisterauskunft, Rück-meldung, Anmeldung, Ummel-dung oder die Fortschreibung desMelderegisters sind denkbar.

eGovcom: Welche Rolle spieltMoin in der eGovernment-Strate-gie des Landes Niedersachsen?Bullerdiek: Moin ist das kommu-nale Leitprojekt der eGovernment-Strategie des Landes Niedersach-sen für die nächsten Jahre, da Moinnicht bei der Entwicklung der ers-ten Komponenten aufhört. Schonjetzt plant zum Beispiel die Behör-denauskunft, weitere Verfahren aufder Moin-Basis zu entwickeln.

Das Interview führte Manfred Klein

Durchbruch. Das Projekt Moin – Meldewesen Online ist nicht nur für das niedersäch-sische eGovernment von zentraler Bedeutung. Auch auf Bundesebene soll das Projektdas Meldewesen revolutionieren. Thorsten Bullerdiek vom niedersächsischen Städte-und Gemeindebund zu den Vorteilen des Projektes.

Interview

Leitprojekt für eGovernment in Niedersachsen

THORSTEN BULLERDIEK,verantwortet beim Niedersächsi-schen Städte- und Gemeinebund(NSGB) die Umsetzung von Moin!

4. eGovernment-Wettbewerb

Moin –Meldewesen onlineModernisierung. Mit dem Projekt Moin soll das Meldewesen grundlegend reformiertund beschleunigt werden, ohne dass die Kommunen auf ihre bisherige Meldesoftwareverzichten müssten. Moin wurde deshalb beim 4.von BearingPoint und Cisco SystemsDeutschland ausgerichteten eGovernment-Wettbewerb ausgezeichnet.

KONTAKT

ANSPRECHPARTNERFÜR DAS PROJEKT:

... ist Thorsten Bullerdiek: [email protected]

BEITRAG ZUR VERWALTUNGSMODERNISIERUNG HOCH MITTEL GERING

Kostenvorteile ■

Zeitvorteile ■

Verbesserung der gesetzlichen /politischen Aufgabenerfüllung ■

Steigerung der Qualität der Dienstleistung ■

Bessere Zusammenarbeit in der eigenen Behörde und mit anderen Behörden ■

Erhöhung der Lernfähigkeit der Organisation ■

Verbesserung der Außendarstellung ■

Stärkung des Wirtschaftsstandortes ■

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RECHT & SERVICE T E R M I N E 29

EXPONET

16. - 18. Novemberin KölnGebühr: Messe kosten-frei bei Vorregistrierungbis 31. OktoberexponetWorking-Ticket: 360 €

Infodc congress gesellschaft mbHPostfach 115182301 StarnbergTel. 08151/36160Fax 08151/[email protected]

Ausblick auf innovative Trends

Ziel der exponet Cologne 2004 ist es, demtechnischen und kaufmännischen Entschei-der kurz vor Jahresende einen aktuellenÜberblick über die IT-Lösungen zu geben,die in den nächsten zwölf Monaten für ihnrelevant werden. Dabei fokussiert sich dieexponet weniger auf kurzfristig boomendeIT-Themen, sondern will kritisch hinterfra-gen, welche innovativen Trends das Poten-zial haben, in bestehende, in der Praxiserprobten IT-Gesamtstrukturen integriert zuwerden. Das Themenspektrum umfasstdeshalb auch die komplette Informations-und Kommunikationstechnologie von derreinen IT-Infrastruktur über Hardware, be-triebswirtschaftliche Standardsoftware undBranchensoftwarelösungen bis hin zur IT-Dienstleistung und Beratung.

INFORMATIONSVERANSTALTUNG

7. Dezemberin DüsseldorfGebühr: kostenlos

InfoCISS TDI GmbHBarbarossastr. 3653489 SinzigTel. 02642/9780-0Fax: 02642/9780-10eMail: [email protected]

Geodaten für die gesamte Verwaltung

Zunehmend wird die Bedeutung der Geoin-formation und deren Integration in eineVielzahl von Anwendungen erkannt. Geradein den Verwaltungen lassen sich entschei-dende Mehrwerte generieren, wenn bishervoneinander losgelöste Prozesse verzahntwerden können. Neue Geschäftsmodellelassen sich aus der Vermarktung eigenerDaten ableiten. Das meint sowohl die haus-interne Bereitstellung als auch die kommer-zielle Abgabe an Drittnutzer. Wie Geoinfor-mation ohne Schranken fach- und techno-logieübergreifend sowie überregional ge-nutzt werden kann und wie Geodaten po-tenziellen Nutzern zur Verfügung gestelltwerden können, wird bei der Veranstaltungan dem konkreten Projekt „Aufbau eineszentralen Geodatenmanagements bei derKommunalen Datenzentrale Westfalen-Süd(KDZ-WS) in Siegen“ dargestellt.

WORKSHOP

7. Dezemberin BerlinGebühr: kostenlos

InformationenFraunhofer FOKUSDirk ArendtTel. 030/[email protected]/events/eGov-Lab

eGovernment-Laborwird eröffnet

Im Rahmen eines eintägigen Workshopspräsentiert das Fraunhofer-Institut für OffeneKommunikationssysteme FOKUS seinenKunden aus Wirtschaft, Verwaltung undPolitik die Möglichkeiten, im FOKUS-LaboreGovernment hautnah zu erleben. Das FOKUS eGovernment-Labor steht zuZwecken der gemeinsamen Entwicklung,Systemintegration, zu Tests und Demons-trationen sowie zur kundenorientierten Prä-sentation von Lösungen und zur Durch-führung von Schulungen zur Verfügung.

ONLINE EDUCA BERLIN

1. - 3. Dezemberin BerlinGebühren: 750 €

InformationenICWE GmbHLeibnizstraße 3210625 BerlinTel. 030/3276140Fax 030/[email protected]/de

Best Practice in derWelt des eLearning

Die 10. ONLINE EDUCA BERLIN, nachVeranstalterangaben Europas größte Konfe-renz für technologisch gestützte Aus- undWeiterbildung mit internationaler Beteili-gung, findet vom 1. bis 3. Dezember inBerlin statt. Die Veranstalter erwarten wiederTeilnehmer aus über 70 Ländern. Die jährlich stattfindende Konferenz ziehtEntscheidungsträger aus Bildung,Wirtschaft und Öffentlichen Institutionen an– die drei Hauptgebiete, in denen eLearningangewandt und weiterentwickelt wird. Dies macht die Veranstaltung zum wichtigs-ten Networking-Ereignis für Spezialisten,Praktizierende und Neueinsteiger aus aller Welt. Diese interessante Mischungermöglicht es den Teilnehmern, multi-nationale und Branchen übergreifende Kontakte zu knüpfen und Partnerschaftenaufzubauen sowie ihre Fachkenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern. Die Konferenzsprache der Online EducaBerlin ist Englisch.

Erfahren Sie u.a. auf diesem Praxisforum:

• Welche rechtlichen Rahmenbedingen Sie bei dem Einsatz der elektronischen Signatur in der öffentlichen Verwaltung beachten müssen

• Wie sie signierte Dokumente optimal archivieren

• Welche Bedeutung die virtuelle Poststelle für die elektronische Siognatur hat und welche praktischen Erfahrungen mit der Nutzung der virtuellen Poststelle bereits gemacht wurden

Sonderpreis E 495,- für die öffentliche Verwaltung

www.cfw-aktuell.de

ElektronischeSignatur

Praxisforum: 26. und 27. Januar 2004, Köln

Praktische Anwendung in deröffentlichen Verwaltung

Der schnellste Weg:

fotokopieren und faxen an:

06196/585-363Veranstalter:CfWPostfach 1050, 65836 Sulzbach/Ts.Andrea Adam, Marketing ManagerinTelefon: 06196/585-458oder E-Mail: [email protected]

❑ Bitte senden Sie mir das Konferenzprogramm zu!

❑ Bitte senden Sie mir Informationen zu Ausstellungs- und Sponsoringmöglichkeiten

Name: ____________________________________________

Vorname:__________________________________________

Position: __________________________________________

Abteilung: _________________________________________

Firma: ____________________________________________

Straße/Postfach: ____________________________________

PLZ/Ort:___________________________________________

Telefon/Telefax: _____________________________________

E-Mail: ____________________________________________

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52R

-01

Moderner Staat

Impulsgeber für den Public Sector

Der moderne, leistungs-und reformfähige Staatkann nur in gemeinsamer

Anstrengung von Bund, Ländernund Kommunen vorangebrachtwerden. Die Messe „ModernerStaat“ stellt daher ein maßgebli-ches Informationsforum für alledar, die an Modernisierungspro-zessen arbeiten und weitere Ideenfür die Gestaltung der Zukunft ge-nerieren“, sagt der Schirmherr derVeranstaltung, Bundesinnenmi-nister Otto Schily.

Die 8. Fachmesse und der Kon-gress stehen in diesem Jahr unterdem Motto „Innovationen für denPublic Sector“. Die Veranstaltungauf dem Messegelände in Berlin(23. und 24. November) sieht sichin der Rolle des „Impulsgebers fürden Public Sector“.

Britta Wirtz, Director Messe Ber-lin Reed, erinnert an den Beginnder Veranstaltungsreihe unter demNamen „Schlanker Staat“, dieheute ein „Laboratorium Zukunft“

für die Modernisierung in Bund,Ländern und Kommunen sei:

„Tempo und Dichte der Innova-tionen haben dabei ebenso zuge-nommen wie das Maß an aktuel-len Herausforderungen, die sichdurch die angespannte Finanzsi-tuation und die qualitativ gestie-genen Anforderungen an die Er-bringung administrativer Leistun-gen ergeben. Mit 170 ausstellen-den Unternehmen und Institutio-nen sowie einem Kongresspro-gramm, das in mehr als 50 Stun-den Vortragszeit aktuelle Lösungs-wege und -ansätze vorstellt, prä-sentiert sich ,Moderner Staat’ er-neut als das zentrale Gipfeltreffendes Public Sector. Im Mittelpunktdes von der KGSt, dem BMI understmalig auch der DHV Speyergestalteten Programms stehen derqualifizierte Einblick in aktuelleEntwicklungen, das Setzen neuerBenchmarks und – speziell in un-seren föderalen Strukturen – dasLernen voneinander.“ vio

Neue Themen

Steuerungsmanagement und Ländernachmittag

Moderner Staat will nichtnur auf eGovernment,

eLearning und IT-Sicherheit set-zen, sondern fokussiert auchThemenkreise, die von zentralerBedeutung für die konzeptionel-le, organisatorische und funktio-nale Erneuerung sind. Dazuzählen Themen wie das Finanz-und Steuerungsmanagementebenso wie die Diskussion der„Public Private Partnerships“,dem außer einem KGSt-Forumauch die Podiumsdiskussion un-ter Leitung von WISO-ChefMichael Opoczynski (ZDF) amzweiten Tag gewidmet ist.

Auf dem Podium sitzen Dr.Göttrik Wewer, Staatssekretär imBundesinnenministerium; Dr.Thilo Sarrazin, FinanzsenatorBerlin; Professor Hans-JoachimHilbertz, Vorstand KGSt; Dr. Hei-ko Stiepelmann, stellvertreten-der Hauptgeschäftsführer Deut-

sche Bauindustrie e.V.; PeterWalter, Landrat des LandkreisesOffenbach; Dr. Marcus Dahmen,Leiter Öffentlicher SektorDeutschland, Deutsche Bank.

Neu ist auch – ebenfalls amzweiten Tag – der Ländernach-mittag, in dem es um zwei The-men geht: „Verwaltungsebenenübergreifende Portale aus Län-dersicht – Potenziale, Erfahrun-gen und Anmerkungen“ und„Länderhaushalte vor dem Kol-laps?“ Am ersten Veranstaltungs-tag findet bereits ein Sonderfo-rum Public Private Partnershipsstatt: „Vom Outsourcing zur In-novationspartnerschaft“, Rein-hard Pranke, Deutsche Post AG,und „Public Private Partnership– Realistische Innovationspart-nerschaften“, Christoph Baron,Accenture. Die Moderation wirdHans-Jörg Frick von der KGStübernehmen. vio

SONDERFORUM. Public Pri-vate Partnerships werden auf

dem „Modernen Staat“ gründ-lich unter die Lupe genommen

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A U S S C H R E I B U N G E N RECHT & SERVICE30 EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004

1 BERLINPC-Austausch

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Aktenzeichen beim öffentlichen Auftraggeber: Ausschreibung PC-Tausch 2005 , Bereich 1115

Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: PC-Tausch 2005

- Lieferung und Installation von 14 000 PCs (ohne Monitor, Tastaturund Maus) in Verbund mit der Übernahme der auszutauschendenAltgeräte in gleicher Anzahl

- Als gesondertes Los wird ein sog. Installationsbüro ausgeschrieben,das sämtliche Koordinierungs- und Planungsaufgaben übernehmensoll, die mit dem Geräteaustausch in Zusammenhang stehen

Gesamtmenge bzw. -umfang:

- Lieferung und Installation der neuen Hardware, Austausch undÜbernahme der Altgeräte, Dokumentationen, Instandhaltungslei-stungen und Installationsbüro (siehe Verdingungsunterlagen)

- CPV: Hauptteil - Hauptgegenstand: 30213000-5

- Ergänzende Gegenstände: 50961100-0

Information über Lose

Los Nr. 1, kurze Beschreibung

- Lieferung und Installation von 14 000 PCs (ohne Monitor, Tastaturund Maus) in Verbund mit der Übernahme der auszutauschendenAltgeräte in gleicher Anzahl

Ausführungsbeginn 11/04/2005

- CPV: Hauptteil - Hauptgegenstand: 30213000-5

Los Nr. 2, kurze Beschreibung

- Installationsbüro, das sämtliche Koordinierungs- und Planungsauf-gaben übernehmen soll, die mit dem Geräteaustausch in Zusam-menhang stehen

Ausführungsbeginn 17/03/2005

- CPV: Hauptteil - Hauptgegenstand: 50961100-0

Ausführungsfrist Beginn: 17.03.2005, Ende: 31.12.2005

Anforderung: bis 03.12.2004

Rechtslage - Geforderte Nachweise:

- Nachweis über die Eintragung im Berufs- und Handelsregister

Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit -

Geforderte Nachweise:

a) aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zurZahlung der gesetzlichen Sozialbeiträge

b) aktuelle Bescheinigung über die Erfüllung der Verpflichtung zurZahlung von Steuern

Subreport Nr. 594074596

2 HAMBURGNetzwerkkomponenten

Vergabeverfahren(§ 3 VOL/A): Öffentliche Ausschreibung nach den für die BundesrepublikDeutschland geltenden Vergabevorschriften für Leistungenin der jeweils geltenden Fassung

Umfang Lieferung von aktiven Netzwerkkomponenten für das DV-Netz

- Lieferung, Montage, Inbetriebnahme und Konfiguration von Netz-werksystemen für das Netzwerk des Auftraggebers

Ausführungsfrist Inbetriebnahme des Systems voraussichtlich bis zum 31. Januar2005

Anforderung: bis 18.11.2004

Nachweise Mit dem Angebot sind die in dem übersandten Anschreiben (§ 17 Nr.3 VOL/A) sowie die in den Verdingungsunterlagen geforderten Nach-weise, Formulare und Unterlagen vorzulegen

Subreport Nr. 324174218

3 STUTTGARTLinuxcluster

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Linuxcluster mit 60 - 65 Dual-Opteron-Knoten

- CPV: 30213400

Anforderung: bis 03.12.2004

Nachweise Angaben zur Situation des Bauunternehmers/des Lieferanten/desDienstleisters sowie Angaben und Formalitäten, die zur Beurteilungder Frage erforderlich sind, ob dieser die wirtschaftlichen und techni-schen Mindestanforderungen erfüllt:

- Erklärung des Bieters, dass auf sein Unternehmen keiner der in § 7Ziffer 5 VOL/A (2. Abschnitt) genannten Gründe zutrifft, nach denender Bieter von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeschlossen wer-den kann (gemäß Vordruck in den Vergabeunterlagen)

- Vollständige Kopie des aktuellen Handels- oder Berufsregisteraus-zuges (je nach den nationalen Vorschriften)

- Erklärung zum Gesamtumsatz des Unternehmens sowie des Um-satzes bezüglich der Leistung, die Gegenstand der Vergabe ist, je-weils für die letzten 3 Geschäftsjahre

- Angabe des Gesellschaftskapitals

- Unternehmensdarstellung / Firmenprofil des Unternehmens des Bie-ters einschließlich Darstellung des Kundendienstes des Bieters

- Bescheinigung / Nachweis über eine bestehende Betriebshaft-pflichtversicherung einschließlich Angabe der Deckungssummen

- - Referenzliste des Bieters über vergleichbare Aufträge der letzten dreiJahre mit Ansprechpartnern und Telefonnummer bei diesen Refe-renzunternehmen

- Nachweis der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9000 ff.

Rechtslage - Geforderte Nachweise: - Siehe oben

Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit -

Geforderte Nachweise: - Siehe oben

Technische Leistungsfähigkeit - Geforderte Nachweise: - Siehe oben

Subreport Nr. 594074726

4 KIELProjektmanagement

Vergabeverfahren Öffentliche Ausschreibung VOL/A

Umfang Projektmanagement eines Kooperationsprojektes des Auftragge-bers (Lead Partner) mit 16 internationalen Partnern aus dem Ostsee-raum im Bereich eHealth im Rahmen des Programms BSR Interreg III B.

- Das externe Projektmanagement unterstützt die Projektleitung beider Zielerreichung und Abwicklung des Projektes

- Es wird das laufende Projektmanagement beauftragt, das vom 08.Dezember 2004 bis zum 07. Juni 2007 durchgeführt werden muss

- Der Auftragswert liegt bei maximal EUR 190.000,00 zzgl. MwSt.

Ausführungsfrist Unmittelbar nach Zuschlagserteilung, spätestens 08. Dezember 2004

Anforderung: bis 17.11.2004

Geforderte Eignungsnachweise:

Der Bewerbung sind Angaben beizufügen, aus denen sich die Lei-stungsfähigkeit, die Zuverlässigkeit und die Fachkunde. Nähere Infor-mationen sind den Verdingungsunterlagen zu entnehmen

Geforderte Nachweise:

Der Bewerbung sind geforderte Nachweise über die wirtschaftlicheund finanzielle Leistungsfähigkeit beizufügen. Nähere Informationensind den Verdingungsunterlagen zu entnehmen

Subreport Nr. 594074849

5 KOBLENZKommunikationsinfrastruktur

Vergabeverfahren Nicht offenes Verfahren

Umfang Aktenzeichen beim öffentlichen Auftraggeber: Q/IB2Q/4A400/4B274

Verlegefähige Access-Netze für Eingreifkräfte der Luftwaffe im Rah-men von NATO Response Force

Hauptaufgabe:

- Das Projekt Verlegefähige Access-Netze für Eingreifkräfte der Luft-waffe im Rahmen von NATO Response Force stellt dem Kontingent-führer der Eingreifkräfte der Luftwaffe Kommunikationsinfrastrukturim Einsatzgebiet bereit

- Access-Netze ermöglichen den Aufbau einer vollständigen, räumlichbegrenzten Netzwerkinfrastruktur innerhalb kürzester Zeit

Nebenaufgabe:

- Die Komponenten der Access-Netze können in Ergänzung zu vor-handenen nationalen Gefechtsständen (GefStd) oder zum An-schluss an bestehende Netze genutzt werden. Die drei gefordertenAccess-Netze müssen

- mit minimalem technischen, materiellen und personellen Aufwandeingerichtet, betrieben sowie unterhalten werden können

- verlege- und transportfähig sein

- autark einsetzbar und betrieben werden können (einschl. Energie-versorgung)

- als räumlich begrenztes (lokales), IP-basiertes Netzwerk ausgelegtsein

- hinsichtlich eingesetzter Routingprotokolle IPv4 und IPv6 zulassen

- QoS-Mechanismen ermöglichen

- eigenständig konfigurier- und managebar sein

- eine Integration aller Dienste (Data, Voice, Video) ermöglichen

- die Anbindung an ein übergeordnetes IP-Kernnetz an einem zentra-len Übergabepunkt sicherstellen

- durch eine Aufteilung in bis zu drei Teilnetzelemente mit jeweils bis zu100 Teilnehmern die Dislozierung von Kräften ermöglichen

- eine Entfernung von bis zu 200 m zwischen zwei aktiven Komponen-ten innerhalb eines Teilnetzes ermöglichen

- Verbindungen zwischen den Teilnetzen mit leistungsfähigen Über-tragungsmitteln über eine Entfernung von bis zu 5.000 m ermögli-chen

- skalierbar sein, so dass ein Aufwuchs für mehr Endteilnehmer mög-lich ist

- eine Verfügbarkeit nach den für COTS-Produkte geltenden Stan-dards aufweisen

- in der Lage sein, Informationen bis zum Geheimhaltsgrad VS-NfD zuübertragen

- entsprechend den Einsatz- und Bereitschaftsforderungen an NRF-Kräfte in schnell verlegbaren, für den Luft-, See- und Landtransportgeeigneten Transport- und Lagerbehältern (TULB) gelagert und be-trieben werden können. Diese müssen den Schutz (gemäß MIL-STD-810E) vor Beschädigungen durch Erschütterung und Umwelt-bedingungen (Temperaturbereich (außen): -30 Grad C bis 44 Grad Cund einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 % bei 44 Grad C) sowie vorhoher Staubentwicklung im Betrieb und während des Transportsgewährleisten. Die Lieferung des ersten Systems muss innerhalbvon 4 Monaten nach Vertragsabschluss erfolgen

Gesamtmenge bzw. -umfang:

- Es sollen drei identische Systeme beschafft werden

- CPV: 32412000

Ausführungsfrist Ende: 30.06.2006

Bewerbung: bis 07.12.2004

Rechtslage - Geforderte Nachweise:

- Erklärung des Unternehmens, dass es sich nicht in einem Konkurs-oder Vergleichsverfahren befindet und keine Umstände vorliegen,welche seine Zuverlässigkeit in Frage stellen können

Technische Leistungsfähigkeit - Geforderte Nachweise:

- Geeignete Nachweise über die technische Leistungsfähigkeit desUnternehmens, insbesondere Vorlage einer Liste der wesentlichenin den letzten Jahren erbrachten, technisch vergleichbaren Leistun-gen mit Angabe des Rechnungswertes, der Leistungszeit sowie deröffentlichen oder privaten Auftraggeber gemäß VOL/A § 7 a, Ziffer 2,Absatz (2) Buchstabe a)

Subreport Nr. 324174987

6 KARLSRUHEFaxserversoftware

Vergabeverfahren Öffentliche Ausschreibung nach § 3 Nr. 1 Abs. 1 VOL/A

Umfang Aktenzeichen: 1500s - H 6e

Lieferung und Installation einer Faxserversoftware für ca. 300 Nutzerund Schulung des IT-Personals

a) Lieferung und Installation einer Faxserversoftware für ca. 300 Nut-zer

b) Schulung des IT-Personals

Ausführungsfrist Lieferung schnellstmöglich nach Zuschlag frei Haus

Anforderung: bis 22.11.2004

Nachweise Mit dem Angebot vorzulegende Unterlagen:

- u.a. Erklärung über Zahlung von Steuern, Abgaben und Beiträgenzur gesetzlichen Sozialversicherung

Subreport Nr. 594074650

7 STENDALRöntgeninformationssystem

Vergabeverfahren Offenes Verfahren

Umfang Vergabe-Nr. 2004/09-2

Lieferung, Installation und Einführung von RIS und PACS (Hardware,Software, Dienstleistungen)

- Röntgeninformationssystem, Digitale Bildarchivierung (PACS), An-bindung von 7 Modalitäten liefern, einrichten, schulen

- CPV: 72260000, 72263000, 50961110, 30211200, 30213000

Ausführungsfrist 6 Monate ab Auftragserteilung

Anforderung: bis 19.11.2004

Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit - Geforderte Nachweise:

- VOL/A § 7a Nr. 2 Abs. 1

Technische Leistungsfähigkeit - Geforderte Nachweise:

- VOL/A § 7a Nr. 2 Abs. 2

Subreport Nr. 594074714

Aufträge. Von täglich mehr als 650 Ausschreibungen finden Sie in jeder Ausgabe der eGovernment Computing eine Auswahl interessanter Ausschreibungen von IT-Leistungenmit Fristen, Nachweisen und Umfängen. Bis zu insgesamt fünf der vollständigen Bekannt-machungstexte sendet Ihnen der Government-Computing-Kooperationspartner subreport auf Anfrage unter Angabe von Adresse und subreport-Nr. kostenfrei zu.Weitere aktuelle Ausschreibungen finden Sie auch im Internet unter www.eGovCom.de.

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IT-Ausschreibungen der Öffentlichen Hand

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I N D E XRECHT & SERVICE EGOVERNMENT COMPUTING 12-2004 31

R E D A K T I O N E L L E R W Ä H N T E U N T E R N E H M E NCaptiva Software GmbH Theresienhöhe 12, 80339 München Tel. 089/189516-0, Fax 089/189516-45 http://www.captiva.de 19

Dataport Anstalt des Altenholzer Straße 10-14, 24161 Altenholz Tel. 0431/3295-0, Fax 0431/3295-410 www.dataport.de 17öffentlichen Rechts

egsSoft GmbH Neuenhausplatz 73, 40699 Erkrath Tel. 0211/209965-0, Fax 0211/209965-65 www.egssoft.de 17

EMC Deutschland GmbH Am Kronberger Hang 2a, Tel. 06196/4728-0, Fax 06196/4728-139 http://germany.emc.com 2265824 Schwalbach/Taunus

GDI Gesellschaft für Datentechnik Klaus-von-Klitzing-Straße 1, Tel. 06341/9550-0, Fax 06341/9550-10 www.gdi.de 24und Informationssysteme mbH 76829 Landau i.d.Pfalz

Hirschmann-Systemhaus Luigstraße 36, 75428 Illingen Tel. 07042/911370, Fax 07042/911375 www.hirschmann-systemhaus.de 24

IBM Deutschland GmbH Pascalstraße 100, 70569 Stuttgart Tel. 0711/785-0, Fax 0711/785-3998 www.ibm.de 12

Intershop Communications AG Intershop Tower, 07740 Jena Tel. 03641/50-0, Fax 03641/50-1002 www.intershop.de 18

Landesbetrieb für Informations- Berliner Straße 112- 115, 10713 Berlin Tel. 030/9012-0, Fax 030/9012-3112 www.lit.berlin.de 20technik (LIT) Berlin

LexisNexis Deutschland GmbH Feldstiege 100, 48161 Münster Tel. 02533/9300-0, Fax 02533/9300-50 www.lexisnexis.de 9

Microsoft Deutschland GmbH Konrad-Zuse-Straße 1, Tel. 089/31760 www.microsoft.de 685716 Unterschleißheim

n-komm GmbH Waldhornstraße 49, 76131 Karlsruhe Tel. 0721/35460-0, Fax 0721/35460-60 www.n-komm.de 19

Red Hat GmbH Hauptstätterstraße 58, 70178 Stuttgart Tel. 0711/96437-0, Fax 0711/96437-111 www.redhat.de 14, 15

Scanpoint Zentrale, Im Ermilsgrund 28, 76337 Waldbronn Tel. 07243/56 99-26, Fax 07243/56 99-33 www.scanpoint.de 23Mikromatic GmbH

SECTOR NORD AG Wilhelm-Geiler-Straße 9, 26655 Westerstede Tel. 04488/5262-0, Fax 04488/5262-800 www.sectornord.de 22

Siemens Business Services Otto-Hahn-Ring 6, 81739 München Tel. 089/636-02 www.sbs.de 11, 14, 27GmbH & Co. OHG

Sun Microsystems GmbH Sonnenallee 1, 85551 Kirchheim-Heimstetten Tel. 089/46008-0, Fax 089/46008-222 www.sun.de 14

SUSE LINUX AG Maxfeldstraße 5, 90409 Nürnberg Tel. 0911/740530, Fax 0911/7417755 www.suse.de 14

I N S E R E N T E N V E R Z E I C H N I S

I M P R E S S U MEGOVERNMENT COMPUTINGVogel IT-Medien GmbHGutermannstr. 25, 86154 AugsburgTel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-223eMail [email protected] Kommune & StaatLtg. Manfred Klein /mk (verantwortlich, -133)Ressort Branche & InnovationLtg. Gerald Viola /vio (verantwortlich, -296)Ressort Praxis & LösungenLtg. Gerald Viola /vio (verantwortlich, -296),Nico Litzel /nl (-291)Ressort Recht & ServiceLtg. Manfred Klein /mk (verantwortlich, -133)Chef vom DienstGerald Viola /vio (-296)RedaktionsassistenzAlexandra Breuer (-140)Weitere Mitarbeiter dieser AusgabeNicole Körber (nk), Johannes Lenz-Hawliczek (jlh), JanetFranke, Irmgard Luible (il), Daniela Schilling (ds), Reiner Back(rb), Uwe Meyer-Gundelach (um), Klaus König (kk), HadiStiel, Walter Seemayer, Kerstin Heyn, Anja Ruppin, SabinaMerk (sme), Dr. Andreas Bergler (ab) AnzeigenleitungHarald Czelnai (-212), (verantwortlich für den Anzeigenteil)[email protected] 0821/2177-152MediaberatungMarkus Späth (-192)AnzeigendispositionMihaela Mikolic (-204)Grafik & LayoutMichael BüchnerEBVAnngelina KönigAnzeigen-LayoutAlbert PetrichVertriebskoordinationSabine Seider (-194, Fax -228) eMail [email protected] Hecht, DataM-Services GmbH,97130 Würzburg, Tel. 0931/4170-429, (Fax -497),eMail [email protected]änderungenAlexander Zöller DataM-Services GmbH,97130 Würzburg, Tel. 0931/4170- 488 (Fax -479)eMail [email protected]äftsführer/ PublisherWerner NieberleRedaktionsbeiratJon Abele, BearingPoint Jochen Baier, Mummert ConsultingHermann Behrens, DINPeter Blaschke, Siemens Business ServicesJohannes Bleker, RechtsanwaltWerner Büdel, Fujitsu Siemens ComputersProf. Dr. Friedhelm Gehrmann,Steinbeis University Berlin, Institute for GovernmentProf. Dr. Walter Gora, Vorstand Valora AGFranz-Reinhard Habbel,Deutscher Städte- und GemeindebundDr. Friedrich Ludwig Hausmann,Freshfields Bruckhaus DeringerProf. Dr. Dirk Heckmann,Ordinarius für Internet- und Sicherheitsrecht, PassauUtz Helmuth, Cosinex GmbHJens-Uwe Leppert, KDVZ SauerlandPetra Manefeld, Hewlett PackardRüdiger Meyer, MicrosoftEdda Peters, subreportThomas Schild, SAPHenrik Tesch, Cisco SystemsMarkus Tofote, IBMDr. Michael Tschichholz,Fraunhofer eGoverment ZentrumBerthold Weghaus, TÜVITHolger Wosnitza, MaternaErscheinungsweisemonatlichAbonnementPreis des Jahresabonnements: 60,– € zzgl. MwSt.DruckSüddeutsche Societäts-Druckerei GmbH,Lise-Meitner-Straße 7, 82216 MaisachHaftungFür den Fall, dass Beiträge oder Informationen unzutreffendoder fehlerhaft sind, haftet der Verlag nur beim Nachweisgrober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekenn-zeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich.Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftungübernommen. Sie können nur zurückgesandt werden, wenn Rückporto beiliegt.CopyrightVogel IT-Medien GmbHAlle Rechte vorbehalten. Nachdruck, digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigungder Redaktion. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn auf jedes Blatteine Wertmarke der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wis-senschaft, in 80336 München, Goethestraße 49, nach dem jeweils geltenden Tarif aufgeklebt wird.Nachdruck und elektronische NutzungWenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffent-lichung wie Sonderdrucke, Websites, sonstige elektronischeMedien oder Kundenzeitschriften nutzen möchten, erhaltenSie Information sowie die erforderlichen Rechte über:http://www.mycontentfactory.de, Tel. (0931) 418-2786.UrheberrechtUnsere Zeitschrift „eGovernment Computing“ steht nicht inVerbindung mit der gleichnamigen englischsprachigen Zeit-schrift, die von Kable Ltd., London, herausgegeben wird. Fürnähere Informationen besuchen Sie die Website von KableLtd. unter www.kablenet.com.Verbreitete Auflage22 885 Exemplare, (IVW III/2004)Die Artikel dieser Publikation sind in elektronischer Form überdas Datenbankangebot der GBI zu beziehen: www.gbi.deMitgliedschaft

Vogel IT-Medien ist eine hundertprozentige Tochtergesell-schaft der Vogel Medien Holding, Würzburg. Zur Vogel MedienGruppe gehören 40 nationale und internationale Unternehmenund Beteiligungen in mehr als 20 Ländern. In Deutschlandentwickeln und produzieren über 1 000 Mitarbeiter 50 Fach-medienobjekte mit einer jährlichen Gesamtauflage von über20 Millionen Exemplaren.

Bei Vogel IT-Medien erscheint außerdem:

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eGovernment Computingbremen online services Am Fallturm 9, 28359 Bremen Tel. 0421/20495-0, Fax 0421/20495-11 www.bos.bremen.de 32GmbH & Co. KG

Cherry GmbH Cherrystraße, 91275 Auerbach Tel. 09643/18-0, Fax 09643/18-295 www.cherry.de 7

Cisco Systems GmbH Industriestraße 3, 65760 Eschborn Tel. 06196/7739-000, Fax 06196/7739-700 www.cisco.de 2

com.cultur gmbh Tergernseer Landstraße 243c, 81549 München Tel. 089/954115-35, Fax 089/954115-40 www.com.cultur.cc 32

DATEV eG Paumgärtner Straße 6-14, 90329 Nürnberg Tel. 0911/276-0, Fax 0911/276-3196 www.datev.de 3

Deutsche Post AG Charles-de-Gaulle-Straße 20, 53113 Bonn Tel. 0228/182-0, Fax 02281/182-7099 www.deutschepost.de 15

Deutsche Telekom Friedrich-Ebert-Allee 140, 53113 Bonn Tel. 0228/181-0, Fax 02281/181-71915 www.dtag.de 9Vivento AG

Hans Held GmbH Schilfweg 11, 70599 Stuttgart Tel. 0711/45882-0, Fax 0711/45882-44 www.hans-held.de 32Büroorganisation

IIR Deutschland GmbH Otto-Volger-Straße 21, 65843 Sulzbach Tel. 06196/585-0, Fax 06196/585-485 www.iir.de 29

Infoma Software Hörvelsinger Weg 17, 89081 Ulm Tel. 0731/1551-0, Fax 0731/1551-555 www.infoma.de 17Consulting GmbH

IT-Consult Halle GmbH Bornknechtstraße 5, 06108 Halle (Saale) Tel. 0345/581-2330, Fax 0345/581-1737 www.itc-halle.de 32

MACH AG Wielandstraße 14, 23558 Lübeck Tel. 0451/706470, Fax 0451/70647300 www.mach.de 18, 20, 22, 23, 32

Microsoft Deutschland GmbH Konrad-Zuse-Straße 1, 85716 Unterschleißheim Tel. 089/3176-0, Fax 089/3176-5400 www.microsoft.com 5, 13, Beilage

schubert textservice Augustastraße 28, 12203 Berlin Tel. 030/83220-958, Fax 030/83220-959 [email protected] 32

Tandberg Data GmbH Feldstraße 81, 44141 Dortmund Tel. 0231/5436-246, Fax 0231/5436-111 www.tandberg.com 32

Vogel IT-Medien GmbH Gutermannstraße 25, 86154 Augsburg Tel. 0821/2177-0, Fax 0821/2177-150 www.govcom.de 10, 21, 25, 26, 32

eGovernment Computing SourcesAssmann Electronic GmbH Auf dem Schüffel 3, 58513 Lüdenscheid Tel. 02351/554-0, Fax 02351/554-145 www.assmann.com 34

bhs binkert hard-und Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 12, 79725 Laufenburg Tel. 07763/928-0, Fax 07763/928-399 www.bhsbinkert.de 33software gmbh

J. Kupfrian - MSS Media Lösenbacher Landstraße 57, 58515 Lüdenscheid Tel. 023151/79635, Fax 02351/786149 www.mss-media.com 37

Mindfactory AG Preußenstraße 14a, 26388 Wilhelmshaven Tel. 04421/9131-0, Fax 04421/9131-250 www.mindfactory.de 38

PH Druckerzubehör Im Geisbaum 17, 63329 Egelsbach Tel. 06103/42019-10, Fax 06103/45203 www.ink-brush.de 36

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Die nächste Ausgabe erscheint am Montag, 13.12.2004

Druckunterlagenschluss am 29.11.2004

Anzeigenhotline 0821/2177-212

Lesertelefon 0821/2177-296

© Partner für Berlin/FTB-Werbefotografie

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Ansprechpartner:Kai HinkeTegernseer Landstraße 243cD-81549 MünchenTel. 089/954115-35Fax 089/954115-40k.hinke@com.cultur.ccwww.com.cultur.ccwww.helpdesk-systeme.de

Die com.cultur gmbh ist seit 1999 als Lösungsanbieter fürdie öffentliche Hand tätig. Geschäftsführer Kai Hinke warzuvor Leiter im technischen Kundensupport der HypoVer-einsbank. Seit 2001 vertreibt und implementiert com.culturim Rahmen der Partnerschaft mit ConSol* die Workflow-Management-Systeme CM/Help und CM/Express zur konsequenten Abbildung interner Arbeitsabläufe.

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Die verständliche Vermittlung schwieriger Sachverhalte istentscheidend für die Innen- und Außenwirkung von Orga-nisationen. Deshalb biete ich meinen Kunden hochwertigenService im Bereich Textkonzeption und -redaktion:·

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Ansprechpartner:Heiko BerendsWielandstraße 14,23558 LübeckTel. 0451/706470 Fax 0415/70647300 [email protected]

Die MACH AG ist in Deutschland für den öffentlichen Be-reich einer der führenden Anbieter von Software und Bera-tung für Verwaltungsmanagement. Als Full-Service-Anbie-ter offeriert MACH neben seiner Software ein umfassendesLeistungsspektrum, wie z. B. IT-Beratung, IT-Administration,Projektbegleitung, Rechenzentrums-Dienstleistungen so-wie Schulung und Entwicklung.

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Die IT-Consult Halle GmbH, ein Tochterunternehmen derStadtwerke Halle, ist ein Komplettdienstleister für Kom-munen und kommunale Unternehmen. Schwerpunkte sind:• GIS-Anwendungen / e-solutions• SAP R/3 Beratung und Betrieb• System- und Netzwerkmanagement• Kommunale Anwendungen

K O M P L E T T - D I E N S T L E I S T E R

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Ausgabe 12/0415. 11. 2004

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Alle dargestellten Marken- und Produktnamen sind eingetragene Warenzeichen der jeweiligen Herstellerfirma.Die aufgeführten Herstellerbezeichnungen dienen nur zur Kenntlichmachung der Kompatibilität unserer Produkte. Preise verstehen sich zzgl. MwSt.

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HP645tn HP Tinte DeskJet 700 800 900 8,50615tn HP Tinte DeskJet 1816 845 910 920 940 9,88626tn HP Tinte DeskJet 400 420c 500 schwarz 11,40 10,50629tn HP Tinte DeskJet 600 660c 670c schwarz 12,10 10,50614tnt HP Tinte DeskJet 610C 640C Fax925xi 12,85578tn HP Tinte DeskJet 900er 1220c 51 ml 17,65578tnt HP Tinte DeskJet 900Serie 1220P 39 ml 13,50625tnt HP Tinte DeskJet 840c No17 color 39 ml 15,45649tnt HP Tinte DeskJet 350C 600Serie OJ500 15,95823tnt HP Tinte DeskJet 700Serie 810 815 1120 14,20274tn HP LJ 4L 4P 4MP EPP 24,60 19,60275tnr HP EPL LJ IIP IIP+ IIIP 20,90291tnr HP EPN LJ IIISI 4SI MX 32,50295tnr HP EPS LJII IID III IIID 18,45298tn HP LJ 4 4+4M 4M+ EPE 24,95 19,65298tnhc HP LJ 4 4+ 4M 4M+EPE 33,85 30,90900tnr HP EPB LJ 4V 4MV 39,35903tn HP LJ 5P 5MP 6P EPV 23,50 19,95

906tn HP LJ 5L 6L 3100 EPA 06A 24,10 18,65909tnt HP LJ 5SI 8000 EPW 09A 53,10 49,15092tn HP LJ 1100 3200 EP22 24,95 20,65096tn HP LJ 2100M 2200D 96A EP32 37,25 31,40127xtn HP LJ 4000N 4050 EP52 27X HC 44,75 34,65129xtnt HP LJ 5000N 5100GN EP62 29X 55,56 48,35182xtnr HP EP72 LJ 8100 8100N 8100DN 60,45115xtn HP LJ 1000 1200 1220N 15X HC 34,60 32,50061xtn HP LJ 4100N TN EP65 61X HC 44,75 43,25624atnt HP LJ 1150 schwarz 24A 33,35 36,80613xtn HP LJ 1300 13X HC schwarz 50,50 40,30610atn HP LJ 2300 10A schwarz 61,40 47,85338atnt HP LJ 4200 38A 76,55543xtnr HP LJ 9000 L N DN MFP 146,95191gc HP LJ 4500 4550 schwarz 38,99192gc HP LJ 4500 4550 N DN blau 49,99193gc HP LJ 4500 4550 N DN rot 49,99194gc HP LJ 4500 4550 N DN gelb 49,99195tnr HP EP83 Druckwalzenkit LJ 4500 56,70

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NEC178gc NEC S50 S60P S62P Silent Write 59,40

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QMS175gc QMS Magicolor 2300BK schwarz 57,90176gc QMS Magicolor 2300y gelb HC 57,90177gc QMS Magicolor 2300m rot HC 57,905178gc QMS Magicolor 2300c blau HC 57,90711tnr QMS Magicolor 2200 2210 schwarz 48,90712tnr QMS Magicolor 2200 2100y gelb 85,75713tnr QMS Magicolor 2200 2210m rot 85,75714tnr QMS Magicolor 2200 2210c blau 85,75881gc QMS Magicolor II gelb TN01y Tally 8004 57,90882gc QMS Magicolor II rot TN01m Tally 8004 57,90883gc QMS Magicolor II blau TN01C Tally 8004 57,90884gc QMS Magicolor II schwarz TN01BK Tally 8004 51,85221gc QMS Magicolor 330 schwarz 78,80222gc QMS Magicolor 330 blau 94,35223gc QMS Magicolor 330 gelb 94,35224gc QMS Magicolor 330 rot 94,35621gc QMS Magicolor 6100 6110 schwarz 90,15622gc QMS Magicolor 6100 6110 blau 122,75623gc QMS Magicolor 6100 6110 rot 122,75624gc QMS Magicolor 6100 6110 gelb 122,75

Ricoh1435gc Ricoh Fax 1800L 1900L Typ1435 38,55481gc Ricoh Typ150 2700L 3700L 4700L 35,45

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