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592 PETER D~R und It. K~ffr~L: Ein erbliches Blutgruppensystem beim Kaninehen. Kliaische , Wo~henschrift Tabelle 3. Sero[ogische Prii]ung yon 9 Hiisinnen aus Hydrops.Stamm. 8erol. Priifung Lfd. Nr. N : Hy Hy-% Serum: Bemerkungen I i I a 'dorl ah'dorl O Mr. Ph~uotypus datum gr61~e ? 5184 ? 5417 ? 5438 ? 5439 ? 5714 ? 6138 ~ 6374 6812 ? 6960 Russe Albin( Zusse R~sse Schec] l~Rsge Albin( Albin( Russe 23.6.38 7.4.39 15.4.39 15.4.39 :e 15.5. 40 18.4.41 24.4.42 ]8.3.43 20.7.43 17 10 ll t I 6 78 36 52 27 26 20 26 17 19 4,59 3,6 4,73 5,4 3,25 4 3,25 3,4 4,75 75:3 31:5 40 : 12 24:3 23: 3 20: 0 24:2 17: 0 17: 2 3,85 +q-q- q-q-+ 13,89 -- -- 23,08 -- -- 11,11 -- -- 11,54 (+) (+) -- ÷++ +++ 7,69 -t-q- q--~ 10,53 q-+-t- +++ Trotz sehr hoher Wm'fzahl (17 !) sehr geringer tIydrops- Prozentsatz 4.5.46 geschlachtet I-ISchster tIydrops-Prozent- satz. Ende April 1945 um- gekommen. 5.12.44 Ende April 45 umgekommen. In 5 Wiirfen mit 20 Jungen kein l~ydrolas. 28.12.44 ge- schlachtet In 5 Wtirfen mit 17 Jungen kein Hydrops reagierenden $ 5438" betr/~gt er fiber 23 %, bei dem positiv reagierenden $ 5184 aber nur 3,85 %, Unter- sehiede, die bei der groBen Wurfzahl beider H~isinnen nieht zufallsm~gig bedingt sein kSnnen. Es scheint, dab die negativ (oder ganz schwaeh positiv) reagieren- den H~sinnen einen hSheren Pcozentsatz an ]-Iydrops- Kindern liefern als die positiv reagierenden. Der Rammler mit dem hSehsten Prozentsatz (fast 20%) an ttydrops-Kindern, 3 5982 **, ste]lte sich bei der Prfifung als homozygot-positiv heraus. * ~ 5438, die H/~sin mit dem hSchsten Prozentsatz an Hydrops-Nach- kommen, wurde fiir die Serumgewinnung benutzt (vgl. die M:itteilung yon DAHI~ and K~-ffPPE~). ** c~ 5982 diente DA~IR und KN~PPI~ ~tlr Prfifung~ Von ihm stammen die 14 in der obersten Reihe der Tabelle 2 aufgeffihrten Kinder. Alle geprfiften 14 Kinder reagierten positiv, obwohl viele ihrer Matter negativ waren. Sind aueh, umes zu wiederholen, die bier mit- geteilten ~esultate noch nieht als endgiiltig zu be- traehten, so spreehen sie doch dafiir, dab dem beirn Kaninchen nachgewiesenen erbliehen Blutgruppen- system bei der Entstehnng der fetalen Erythroblastose eine ~hnliehe Bedeutung zukommt wie dem Allelen- paar Rh-rh beim Mensehen. Ein eingehenderer Ver- gleich der Verh~ltnisse bei Mensch und Tier sowie die ErSrterung einiger spezieller ]~ragen bleibt sp/~terer Ver6ffentlichung vorbehalten. EIN ERBLICHES BLUTGRUPPENSYSTEM BEIM KANINCHEN MIT WAHRSCHEINLICHEN BEZIEHUNGEN ZUM KANINCHENHYDROPS. Von PETER DAttR lind HEDWIG KNOPPEL. Aus dem Laboratorium fiir Blutgruppenforschung (Dozent Dr. reed. habil. PETER DAHR) im Hygiene-Institut der Universitiit GSttingell (Direktor: Prof. Dr. Tm J.B~RGE~S). 1940 wurde yon LANDSTEINER und WIENER eine neue Bhltgruppeneigenschaft beim Menschen entdeekt., die naehweisbar ist mit einem Immunserum, das man beim Meerschweinchen dm'eh intraperitoneale Ein- spritzung yon BlutkSrperchen veto Rhesusaffen (Ma- cacus rhesus) gewonnen hat. Diese agglutinable Blut- k6rpereheneigensehaft ist bei der weiBen BevSlkerung Nordamerikas und Europas in etwa 85 % vorhanden, w/~hrend sie in 15 % fehlt. Das Vorhandensein w-arde yon uns mit ,,I~h", das Fehlen mit ,,rh" bezeichnet. 1941/42 durehgeftihrte Untersuchungen an Zwil- lingen und 100 kinderreiehen Familien dureh DA~R und seine Mitarbeiter LEINEWEBER und MEISTER tieBen annehmen, da~ d~s Merlcmal Rh erblich ist mit ein/ach dominantem Erbgang, wobei zwei Gene anzunehmen sind, n/~mlieh ,,Rh", das dominante Gen far das Vorh~ndensein, und ,,rh", das rezessive Gen far d~s Fehlen der gh-Eigensehaft. Den bei Annahme dieser Vererbu~gsweise m6gliehen drei Erbbildern entsprechen dann nur Zwei Siehtbil4er: Erbbil~d .Sichtbild ah/t~h/ ~hyrh J ' " .... ~h rh/rh ........ rh Im gleiehen Sinne spraehen Ergebnisse von gleich- zeitig in Nordamerika durehgeffihrten Untersuchungen an 60 Familien dureh LA~DSTEINER und ~7IENER. Das Blutk5rperchenmerkmal Rh besitzt, abge- sehen yon einer etwaigen Verwendung zur Kli~rung strittiger Abstammung in Vaterschaftsprozessen und dergl, eine wiehtige nnd vielseitige Bedeutung ffir die k]inisehe Medizin. So spielt es eine grebe Rolle bei dem Zustandekommen yon St6rungen nach Trans- /usion gruppengleichen Blutes; dieserhalb sei auf eine umfassende Darstellung yon DAHR und WOLFF hin- gewiesen. Besonderes Interesse beanspruchen jedoeh die Beziehungen des Blutgruppensystems I~h/rh zu den ]etalen Erythroblastenerkranlcungen, zu denen der Icterus neonatorum gravis f&miliaris, die Anaemia neonatorum und des Hydrops universalis eongenitus gereehnet werden, und zu habituellen Tot- und Fehl- geburten, Bei Familien mit derartigen Erkrankungen finden sieh fast regelmgBig folgende bemerkenswerte Befunde: Die Mtitter sind Rh:negativ (rh), Wghrend bei den kranken Kindern bzw. Feten and den zu- gehSrigen V/~tern das Merkmal vorhandeu ist (Rh).

Ein erbliches Blutgruppensystem beim Kaninchen mit wahrscheinlichen Beziehungen zum Kaninchenhydrops

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Page 1: Ein erbliches Blutgruppensystem beim Kaninchen mit wahrscheinlichen Beziehungen zum Kaninchenhydrops

592 PETER D ~ R und It. K~ffr~L: Ein erbliches Blutgruppensystem beim Kaninehen. Kliaische , Wo~henschrift

Tabelle 3. Sero[ogische Prii]ung yon 9 Hiisinnen aus Hydrops.Stamm. 8erol. Priifung

Lfd. Nr. N : Hy Hy-% Serum: Bemerkungen I i I a 'dorl ah'dorl O Mr. Ph~uotypus da tum gr61~e

? 5184

? 5417

? 5438

? 5439 ? 5714 ? 6138

~ 6374 6812

? 6960

Russe

Albin( Z u s s e

R ~ s s e

Schec] l~Rsge

Albin( Albin(

Russe

23.6.38

7.4.39 15.4.39

15.4.39 :e 15.5. 40

18.4.41

24.4.42 ]8.3.43

20.7.43

17

10 l l

t I 6

78

36 52

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7 5 : 3

3 1 : 5 40 : 12

2 4 : 3 23: 3 20: 0

2 4 : 2 17: 0

17: 2

3,85 +q-q- q-q-+

13,89 - - - - 23,08 - - - -

11,11 - - - -

11,54 (+) (+) - - ÷ + + + + +

7,69 -t-q- q--~

10,53 q-+-t- + + +

Trotz sehr hoher Wm'fzahl (17 !) sehr geringer tIydrops- Prozentsatz 4.5.46 geschlachtet I-ISchster tIydrops-Prozent- satz. Ende April 1945 um- gekommen.

5.12.44 Ende April 45 umgekommen. In 5 Wiirfen mit 20 Jungen kein l~ydrolas. 28.12.44 ge- schlachtet

In 5 Wtirfen mit 17 Jungen kein Hydrops

reagierenden $ 5438" betr/~gt er fiber 23 %, bei dem positiv reagierenden $ 5184 aber nur 3,85 %, Unter- sehiede, die bei der groBen Wurfzahl beider H~isinnen nieht zufallsm~gig bedingt sein kSnnen. Es scheint, dab die negativ (oder ganz schwaeh positiv) reagieren- den H~sinnen einen hSheren Pcozentsatz an ]-Iydrops- Kindern liefern als die positiv reagierenden.

Der Rammler mit dem hSehsten Prozentsatz (fast 20%) an t tydrops-Kindern, 3 5982 **, ste]lte sich bei der Prfifung als homozygot-positiv heraus.

* ~ 5438, die H/~sin mit dem hSchsten Prozentsatz an Hydrops-Nach- kommen, wurde fiir die Serumgewinnung benutzt (vgl. die M:itteilung yon DAHI~ and K~-ffPPE~). ** c~ 5982 diente DA~IR und KN~PPI~ ~tlr Prfifung~

Von ihm stammen die 14 in der obersten Reihe der Tabelle 2 aufgeffihrten Kinder. Alle geprfiften 14 Kinder reagierten positiv, obwohl viele ihrer Matter negativ waren.

Sind aueh, u m e s zu wiederholen, die bier mit- geteilten ~esul ta te noch nieht als endgiiltig zu be- traehten, so spreehen sie doch dafiir, dab dem beirn Kaninchen nachgewiesenen erbliehen Blutgruppen- system bei der Entstehnng der fetalen Erythroblastose eine ~hnliehe Bedeutung zukommt wie dem Allelen- paar Rh-rh beim Mensehen. Ein eingehenderer Ver- gleich der Verh~ltnisse bei Mensch und Tier sowie die ErSrterung einiger spezieller ]~ragen bleibt sp/~terer Ver6ffentlichung vorbehalten.

E I N E R B L I C H E S B L U T G R U P P E N S Y S T E M B E I M K A N I N C H E N

M I T W A H R S C H E I N L I C H E N B E Z I E H U N G E N Z U M K A N I N C H E N H Y D R O P S .

V o n

PETER DAttR lind HEDWIG KNOPPEL. Aus dem Laboratorium fiir Blutgruppenforschung (Dozent Dr. reed. habil. PETER DAHR) im Hygiene-Insti tut der Universitiit GSttingell

(Direktor: Prof. Dr. Tm J.B~RGE~S).

1940 wurde yon L A N D S T E I N E R u n d W I E N E R eine neue Bhltgruppeneigenschaft beim Menschen entdeekt., die naehweisbar ist mi t einem Immunserum, das man beim Meerschweinchen dm'eh intraperitoneale Ein- spritzung yon BlutkSrperchen veto Rhesusaffen (Ma- cacus rhesus) gewonnen hat. Diese agglutinable Blut- k6rpereheneigensehaft ist bei der weiBen BevSlkerung Nordamerikas und Europas in etwa 85 % vorhanden, w/~hrend sie in 15 % fehlt. Das Vorhandensein w-arde yon uns mit ,,I~h", das Fehlen mit ,,rh" bezeichnet.

1941/42 durehgeftihrte Untersuchungen an Zwil- lingen und 100 kinderreiehen Familien dureh DA~R und seine Mitarbeiter LEINEWEBER und MEISTER tieBen annehmen, da~ d~s Merlcmal Rh erblich ist mit ein/ach dominantem Erbgang, wobei zwei Gene anzunehmen sind, n/~mlieh ,,Rh", das dominante Gen far das Vorh~ndensein, und ,,rh", das rezessive Gen far d~s Fehlen der gh-Eigensehaft . Den bei Annahme dieser Vererbu~gsweise m6gliehen drei Erbbildern entsprechen dann nur Zwei Siehtbil4er:

Erbbil~d .Sichtbild a h / t ~ h / ~ h y r h J ' " . . . . ~ h rh/rh . . . . . . . . rh

I m gleiehen Sinne spraehen Ergebnisse von gleich- zeitig in Nordamerika durehgeffihrten Untersuchungen an 60 Familien dureh LA~DSTEINER und ~7IENER.

Das Blutk5rperchenmerkmal Rh besitzt, abge- sehen yon einer etwaigen Verwendung zur Kli~rung strittiger Abstammung in Vaterschaftsprozessen und dergl, eine wiehtige nnd vielseitige Bedeutung ffir die k]inisehe Medizin. So spielt es eine grebe Rolle bei dem Zustandekommen yon St6rungen nach Trans- /usion gruppengleichen Blutes; dieserhalb sei auf eine umfassende Darstellung yon DAHR und WOLFF hin- gewiesen.

Besonderes Interesse beanspruchen jedoeh die Beziehungen des Blutgruppensystems I~h/rh zu den ]etalen Erythroblastenerkranlcungen, zu denen der Icterus neonatorum gravis f&miliaris, die Anaemia neonatorum und des Hydrops universalis eongenitus gereehnet werden, und zu habituellen Tot- und Fehl- geburten, Bei Familien mit derartigen Erkrankungen finden sieh fast regelmgBig folgende bemerkenswerte Befunde: Die Mtit ter sind Rh:negativ (rh), Wghrend bei den kranken Kindern bzw. Feten and den zu- gehSrigen V/~tern das Merkmal vorhandeu ist (Rh).

Page 2: Ein erbliches Blutgruppensystem beim Kaninchen mit wahrscheinlichen Beziehungen zum Kaninchenhydrops

Jg.24/25, Heft37/3s GEo~ Se~C'~¢~ : Uber den Ei~Iul~ des Nebermierenrindenhormons. 593 1.5]11i 1947

Welter finden sieh bei den Mfittern w/ihrend der Sehwangersehaft und unter der Geburt bzw. aueh noeh naehher Rh-Antik6rper. Diese Befunde haben LEw~cE zu der Theorie veranlagt, dab die Schwanger- schaftsstSrungen bzw. die Erkrankungen dadurch zustande kommen, dab der t~h-positive Fetus die eigene 1Vfutter immunisiert. Die gebildeten l~h-Anti- kSrper treten auf eine bisher nieht gekliirte Weise auf den Fetus fiber und bedingen eine zum Absterben der Frueht ffihrende SchMigung bzw. eine Hi~molyse, die den Ausgangspunkt darstellt fiir die den Komplex der ,,h/~molytischen l~etosen '' kennzeietmenden Sym- ptome, ttinsichtlich von ]~inzelheiten sei im deutschen Schrifttum auf die zusammenfassende Darstellung yon :B/)tm]~s und Dang verwiesen. In dieser Arbeit ~4rd auch auf noeh manehe ungekI/~rte Frage bei den Beziehungen z~dschen gh-System und hSmo- lytiseher Fetose hingewiesen.

Es war deshalb ffir uns besonders reizvoll, auf Anregung yon tI. NACgTS,mM an einer yon ihm gehMtenen Kaninehenzueht, bei der es bei bestimmten Paarungen zum Wurf hydropiseher Jnngen karn, seroloffische U~ersuchunffen durchzuffihren mit dem Ziel, festzustellen, ob bei den Kaninchen vielleieht ebenso wie beim Mensehen bei dem Zustandekomruen des ttydrops ein bestimmtes :Blutgruppensystem ur- s/~ehlieh yon Bedeutung sei.

Es war naheliegend, zun~ehst Untersuchungen mit Anti.Rh.Seren durehzuffihren, die s/imtlieh neffativ ausfielen.

Es wurde daher das Existieren eines anderen Blut- gruppensystems einfaeh angenommen, undes wurde versueht, Seren zum Naehweis dieser Blutgruppen. eigensehait zu gewinnen.

Wenn bei dem Zustandekommen des Kaninchen- hydrops ein Blutgruppensystem mitsloielte , /thnlieh dem l~h/rh-System bei der mensehliehen Erythro- blastose, damn mfil~te bei den Kaninehenviitern der tiydropsjungen die in Frage kommende Eigensehaft vor]tanden sein, w/ihrend sie bei den ~iiittern der Hydropsjungen ]ehlen miiBte.

Von dieser Voraussetzung ausgehend, immuni- sierten wir Meersehweinehen zweimal im A bstand yon 5 Tagen mit je 1 cem einer 50 %igen Aufschwem- mung yon BlutkSrperchen eines Kaninehenboekes mit I~yda-ops-Naehkommen. Am 6. Tage naeh der letzten (intraperitonealen) Einspritzung wurden die Meersehweinehen entblutet und die Seren gewonnen. Wenn die Immunisierung erfo|greieh war, dann muBte im Serum ein Immunantik6rper entstanden

sein, der die vermutete agglutinable BlutkSrperchen. eigensehaft bei deln Kaninehenboek sowie bei allen anderen Kaninehen, die diese Bluteigensehaft be- sitzen, nachweisen lieg. Da nun bei der Immunisie- rung der Meerschwein.ehen mit dem Kaninehenblut aueh mit der ]3itdung von artspezi]isehen, 0~lso gegen- fiber Kaninehenblut schleehthin wirksamen, Anti- kSrpern zu rechnen war, mugten diese artspezifisehen Antik5rper vor dem Ausprobieren der Seren entfernt werden. Dazn war nur ein Kaninehenblut verwendbar, das die vermutete agglutinabte Eigensehaft nicht besitzen konnte; es kam hierfiir nut in Frage das Blur einer Kaninchenmutter mit tIydrops-Nachkommen.

Die Abs£ttigung der Immunseren erfolgte in der Verdfinnung 1 : 10 mit 1/1 Volumen dieht zentri- fugierten Blu~kSrperehensediments 1 Stunde lung bei Zimmerw~rme.

Die naeh der Absorption vorgenommene Prfifung ergab, dab manche Meerschweinchenseren, die zur immunisierung benutzten KaninchenblutkSrperchen noeh agglutinierten, die zur Absgttigung benutzten ]edoch nicht mehr. In die, sen Seren war also ein gegeniiber den miiunliche~. Kani~c/~en mit Hydrops wirl~samer AntikSrper entstanden.

In der naehstehenden Mitteilung yon NACttTS- HEIM ist angegeben, we]che Befunde bei den Unter- suehungen auf eine etwaige Vererbung und Ver- erbungsweise des gefundenen Blutgruppensystems beim Kaninehen erzielt wurden und inwiefern man naeh den bisherigen Un~ersuchungen eine Analogie zu dem mensehliehen Blutgruppensystem gh/rh hin- siehtlich eines Zusammenhanges mit dem famili£ren Kaninehenhydrops annehmen kann.

Das Zutreffen dieser Annahme eines urs/~ehliehen Znsammenhanges w~Lre yon erhebgcher Bedeutung ]iir die weitere Er/orschung der menschlichen Erythro- blastose. Infolge der MSglictlkeit einer willkfirlichen Paarung, der MSglichkeit einer IJntersuehung der tragenden Tiere und der Feten zu den verschiedenen Zeiten der Gravidit/~t best/~nde bei der sehnel~len Generationsfolge tier Versuchstiere die Aussieht, im Sinne yon Modellversuehen gewisse Fragen au/zu- klgren, die bei der menschlichen Erythroblastose noah ungel6st sind; wie z. B. das Ubertreten des fetalen Antigens auf die Mutter, der iJbergang der Anti- kSrper auf den Fetus, die Frage nach der neben dem Btutgruppensystem l~h/rh zus/~tzlieh noeh wirkenden Ursaehe usw. Die Untersuehungen wurden Ende 194¢ dnrehgeffihrt.

Literatur. BO~GEas u. DAI~: Dtsch. reed. Wschr. 1946, 296. -- D ~ u. WOL~T: I)tsch. reed. Wschr. im (Druck).

~BER DEN EINFLUSS DES NEBENNIERENRINDENHORMONS AUF DIE ERMI)DBARKEIT UND DEN MUSKELSTOFFWECHSEL DES HERZENS*.

V o n

GEOgG SCH~I~GE1L Aus tier Medizinisehen Universit~tsklinik Halle a. d. Saale (Direktor: t'rof. Dr. I~Vl)O~" COBb:r).

Das Nebennierenrindenhormon spiett im Energie- stoffweehseI der Muskulatur eine wiehtig'e golle. Wenn das Nebennierenrindenhormon fehlt, so treten vet ahem im Kohlehydratstoffweehsel sehwere St5- rungen auf (Literatur vgl. VE~Z~R 1, SCmYMA~2t).

* Die Arbeit erfolgte auf Anregung des l~errn Dr. reed. habil. H. S(~t~U- ~IANN, Halle a. d. Saale.

Klinlsehe Woehensehrift, 24./25. ffahrg.

ttiervon wird der Kerzmuskel in gleictmr Weise betroHen wie der Skeletmuskel (SctIv~Asr~a). Als l~olge der StoffweehselstSrungen kommt es zu einer erheblieh vermehrten Ermfidbarkeit der Muskulatur. Dureh Zufuhr yon Desoxycortieosteron kSnnen so- wohl die St6rungen im StoffweehseI als auch die er- hShte Ermiidbarkeit vollkommen beseitigt werden.

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