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(Aus der Abteihmg ffir Hals-, Nasen-, Ohrenleiden des Elisabeth-Hospitals Boehum [Leiter Dr. Goerdt].) Ein Fall yon Gumma im Kiirper des Epistropheus. Von Dr. Holzmann. Mit 2 Texf, abbildungen. (Ei~gegangeu am 15. Juli 1931.) Am 8.6.31. kaal Frau Anna R. in unsere Behandlung. Sie gab an 45 Jahre alt za sein and berichtete folgendes : in der Jugend sei sie nie ernstlich krank gewesen. 1915/16 habe sie an entzfindlichen Hautsehwellungen (Abszessen?) der rech~en Gesichtsh/~lfte gelitten. Davon riihre noch die Narbe an der rechten Sehl/ife her. 1924 habe sie eine Fehlgeburt darehgelnaeht. Von 6 Kindertt seien 4 gestorben ill tier Haaptsache an k6rperlicher Sehw~che. Die beiden lebenden Kinder seien gesund. Seit April 1931 babe sie fiber Sehmerzen im Nacken beim I-Ials- drehen zu klagen. Sie habe ein steifes Geffihl in der Naekenmuskulatar empfunden. Be/und: Kr/~ftige Frau in gutem Ern/~hrungszustand. Am reehten 5mfteren Augenwinkel auf die Sehl/~fe fibergreifend eine pfennigstfiek- grol3e flaehe, leieht strahlige Narbe. An der reehten Wange und den reehten seifliehen Halspartien eine Anzahl weil31ieher Fleeken. Leiehte Sehwellung der Weiehteile der linken Naeken- und Sehul~er- gegend, medial bis zur Wirbels/~ule and naeh aafws his zum Okziput reiehend. Die Beriihrung dieser Weiehteilsehwellungen ist sehmerzhaft. Die Frau h~lt den Kopf naeh links geneigt. Selbst leiehte Dreh-, Streek- and Beugebewegungen des Kopfes k6nnen wegen Sehmerz- empfindung nieht ausgef/ihrt, werden. Nase, l%aehen un(t Kehlkopf ohne wesentliehen Befund, ebenso Ohren. Die auf der R6ntgenabteilurLg des Elisabe~hhospitals (Prof. Dr. Reich) angefertigte I%6ntgenaufnahme der Halswirbels/~ule ergab ,,ira Korpus des Epistropheus eine erbsengroge Aufhellung, die seharf begrenzt ist" (s. Abb. 1 and 2). Die Blut- untersuehung naeh Wassermann ergab positive Reaktion. Patientin wird spezifiseh behandelt. Eine Besserung ist bereits eingetreten. Weder anamnestiseh, noeh naeh dem Untersaehungsbefund ergaben sieh Verdaehtsmomente fiir tuberkulSse Atiologie.

Ein Fall von Gumma im Körper des Epistropheus

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Page 1: Ein Fall von Gumma im Körper des Epistropheus

(Aus der Abteihmg ffir Hals-, Nasen-, Ohrenleiden des Elisabeth-Hospitals Boehum [Leiter Dr. Goerdt].)

Ein Fall yon Gumma im Kiirper des Epistropheus.

Von

Dr. H o l z m a n n .

Mit 2 Texf, abbildungen.

(Ei~gegangeu am 15. Juli 1931.)

Am 8.6.31. kaal Frau Anna R. in unsere Behandlung. Sie gab an 45 Jahre alt za sein and berichtete folgendes : in der Jugend

sei sie nie ernstlich krank gewesen. 1915/16 habe sie an entzfindlichen Hautsehwellungen (Abszessen?) der rech~en Gesichtsh/~lfte gelitten. Davon riihre noch die Narbe an der rechten Sehl/ife her. 1924 habe sie eine Fehlgeburt darehgelnaeht. Von 6 Kindertt seien 4 gestorben ill tier Haaptsache an k6rperlicher Sehw~che. Die beiden lebenden Kinder seien gesund. Seit April 1931 babe sie fiber Sehmerzen im Nacken beim I-Ials- drehen zu klagen. Sie habe ein steifes Geffihl in der Naekenmuskulatar empfunden.

Be/und: Kr/~ftige Frau in gutem Ern/~hrungszustand. Am reehten 5mfteren Augenwinkel auf die Sehl/~fe fibergreifend eine pfennigstfiek- grol3e flaehe, leieht strahlige Narbe. An der reehten Wange und den reehten seifliehen Halspartien eine Anzahl weil31ieher Fleeken.

Leiehte Sehwellung der Weiehteile der linken Naeken- und Sehul~er- gegend, medial bis zur Wirbels/~ule and naeh aafws his zum Okziput reiehend. Die Beriihrung dieser Weiehteilsehwellungen ist sehmerzhaft.

Die Frau h~lt den Kopf naeh links geneigt. Selbst leiehte Dreh-, Streek- and Beugebewegungen des Kopfes k6nnen wegen Sehmerz- empfindung nieht ausgef/ihrt, werden. Nase, l%aehen un(t Kehlkopf ohne wesentliehen Befund, ebenso Ohren. Die auf der R6ntgenabteilurLg des Elisabe~hhospitals (Prof. Dr. Reich) angefertigte I%6ntgenaufnahme der Halswirbels/~ule ergab ,,ira Korpus des Epistropheus eine erbsengroge Aufhellung, die seharf begrenzt ist" (s. Abb. 1 and 2). Die Blut- untersuehung naeh Wassermann ergab positive Reaktion. Patientin wird spezifiseh behandelt. Eine Besserung ist bereits eingetreten.

Weder anamnestiseh, noeh naeh dem Untersaehungsbefund ergaben sieh Verdaehtsmomente fiir tuberkulSse Atiologie.

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