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Wegelystraße 3, 10623 Berlin
30 Jahre Biersdorfer Krankenhausgespräche 2010 08. – 10. September 2010
Ein Jahr neue Bundesregierung – Neue Gesundheitspolitik?
Wohin geht der Weg?
10. September 2010
Dr. Rudolf Kösters, Präsident der
Dr. Rudolf Kösters 2
Neue Gesundheitspolitik? Ja …
Finanzierung der GKV Arbeitnehmer- beiträge
Einkommensun- abh. Zusatzbeitr.
Arbeitgeber- beiträge
Steuergelder
Dr. Rudolf Kösters 3
Beitragsimplosion statt Kostenexplosion
Neue Gesundheitspolitik? Ja …
Dr. Rudolf Kösters 4
… vom Kostentreiber zum Wachstumsmotor …
Neue Gesundheitspolitik? Ja …
%
Dr. Rudolf Kösters 5 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Status quo Szenario)
Dr. Rudolf Kösters 6
… und Stabilisierungsfaktor
Gesundheitswesen als Chance !
Dr. Rudolf Kösters 7
http://www.vinzenzgruppe.at/media/pressearchiv/Patientenorientierung.jpg
Jobmotor
Innovator
Stabilisator
Regierungsamtlich bescheinigt ist das Gesundheitswesen …
Rede von Angela Merkel beim Zukunftskongress Gesundheitswirtschaft des BMG am 29.04.2010 in Berlin
Dr. Rudolf Kösters 8
Neue Gesundheitspolitik? … und nein
Kostendämpfung
Anlass: auf Basis von GKV-Daten und zu Jahresbeginn 2010 geschätztes Defizit der GKV in Höhe von 11 Mrd. €
Aber: * Prognose basiert auf GKV-Daten * für 2012 kein GKV-Defizit prognostiziert
⇒ weitere Kostendämpfung in 2012 wirtschaftlich nicht erforderlich
⇒ Kostendämpfung auf Vorrat?
Dr. Rudolf Kösters 9
Neue Gesundheitspolitik? … und nein
Kostendämpfung in Krankenhäusern
Leistungen
Abschlag für vereinbarte Mehrleistungen 30% in 2011, vertraglich zu vereinbaren in 2012
⇒ Ziel Einsparungen: in 2011: 350 Mrd. € (gesetzlich fixiert) in 2012: 270 Mrd. € (Verhandlungsmodell)
⇒ Wirkungen auch auf Landesbasisfallwerte (doppelte Degression)
⇒ Im Folgejahr jeweils 100% Finanzierung der Mehrleistungen des vergangenen Jahres
=> Krankenhäuser tragen den weit überwiegenden Teil der Morbiditätslast
Dr. Rudolf Kösters 10
Kostendämpfung in Krankenhäusern
Preise
• Rückkehr zur Grundlohnrate, statt in KHRG versprochenem Kostenorientierungswert
• Halbierung der Grundlohnrate in 2011 und 2012
• Absenkungen wirken auf Dauer
=> Ziel Einsparungen: in 2011: 150 Mio. € in 2012: 300 Mio. € Zuwachs
Neue Gesundheitspolitik? … und nein
Dr. Rudolf Kösters 11
Kostendämpfung in Krankenhäusern
Fazit
• Krankenhäuser tragen in 2011 mit ca. 450 Mio. € und in 2010 mit ca. 500 Mio. € zur Senkung des Defizits der GKV bei
• Incl. Basiseffekten stehen den Krankenhäusern ca. 1,5 Mrd. € weniger zur Verfügung
• Verschiebung Kostenorientierungswert (> 2%) zugunsten halber Grundlohnrate (0,25%) führt zu weiterer Kostendämpfung in KH
Neue Gesundheitspolitik? … und nein
Dr. Rudolf Kösters 12
Alterung der Krankenhauspatienten
Quelle: Gesundheitsberichterstattung des Bundes, 2010
61 % älter als 50 Jahre 49 % älter als 60 Jahre
Dr. Rudolf Kösters 13
Prognose Krankenhausfälle nach Altersgruppen
bereits
Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder (Status quo Szenario)
> 62 % älter als 60 Jahre!
55 % älter als
60 Jahre!
Dr. Rudolf Kösters 14
Patienten: mehr, verändertes Krankheitsspektrum (Multimorbidität, Chroniker)
Ärzte und Pflege: weniger, zunehmend älter
Demographische Entwicklungen …
Kostendämpfung
… werden durch Kosten- dämpfung weiter verstärkt.
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Dr. Rudolf Kösters 15
Belastung der Krankenhäuser über Einspa- rungen hinaus durch Kostensteigerungen
Sparmassnahmen des Gesetzgebers Kostenlasten der Krankenhäuser
Dr. Rudolf Kösters 16
Belastung der Krankenhäuser über Einspa- rungen hinaus durch Kostensteigerungen
Personalkosten • Tariflohnsteigerungen
• Übertarifliche Aufwendungen (Ärztemangel)
• Erhöhung Beitragssatz Arbeitslosenversicherung • Erhöhung Arbeitgeberanteil Krankenversicherung • Höherer Personalbedarf durch Kürzung Zivildienst
• deutliche Ausweitung der Dokumentationspflichten
Tarifbedingte Steigerungen der Personalkosten um ca. 1,5 Mrd. € können bei maximalem Vergütungszuwachs der Krankenhäuser in Höhe von 150 Mio. € nicht ansatzweise gedeckt werden
Sachkosten • Preiserhöhung Zytostatika • höhere Einkaufspreise Arzneimittel (16%iger Rabatt zugunsten GKV) • Sachkosten / Energieversorgung
Dr. Rudolf Kösters 17
Zuwachsspareffekt
• Prognostizierter Ausgabenzuwachs im Krankenhaussektor in 2011: 2 Mrd. €
• Im KHRG versprochener Orientierungswert läge bei mind. 2 %
• Im GKV-FinG vorgesehene halbe Grundlohnrate beträgt 0,25 %
=> Weitaus größerer Spareffekte bei den Krankenhäusern als kommuniziert
Dr. Rudolf Kösters 18
Ordnungspolitische Konsistenz (?) Preisverhandlungen zu Mehrleistungen ab 2012
• Drohender Rückfall in Selbstkostenbudgets
• Hausärzte: Vergütung auf Kollektivvertragsniveau
• keine Preissenkungsoptionen der Kostenträger gegenüber den Ärzten
• Ausnahme: sollen Krankenhäuser sein !
=> Mit der Wucht ihrer Marktmacht sollen Krankenkassen die Krankenhäuser „gemeinsam und einheitlich“ in die Zange nehmen können.
Dr. Rudolf Kösters 19
• nur für ein Jahr Sparbeitrag Beschränkung auf 2011
• Zugrundelegung des Kostenorientierungswertes
• Hilfsweise Durchbrechung des Deckels durch Öffnungsklausel für Tarifsteigerungen
• Wegfall doppelte Degression
Forderungen der Krankenhäuser
Dr. Rudolf Kösters 20
… wohin geht der Weg?
Rückfall in die reine Kostendämpfung?!
http://fressnet.de/pics/nme/Christo_Weg_1978.JPG
Strukturreform Kosten senken durch strukturelle
Veränderungen (z.B. Überwindung der Sektorengrenzen)
Dr. Rudolf Kösters 21
… wohin geht der Weg?
Strukturreform Kosten senken durch strukturelle
Veränderungen (z.B. Überwindung der Sektorengrenzen)
http://fressnet.de/pics/nme/Christo_Weg_1978.JPG
Im Sinne einer patientenorientierten, qualitativ hochwertigen Versorgung bleibt der Weg nach vorne !
Dr. Rudolf Kösters 22
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Dr. Rudolf Kösters 23
Neue Gesundheitspolitik? Ja …