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„Ein Leib, viele Glieder“ Über das Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander in der Kirche Matthias Zeindler

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„Ein Leib, viele Glieder“

Über das Miteinander, Nebeneinander und Gegeneinander in der Kirche

Matthias Zeindler

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1. Wie sind wir zusammen unterwegs?

Formen der Koexistenz:- Nebeneinander- Gegeneinander- Miteinander

… und alle haben ihre Stärken und Schwächen

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Nebeneinander:

Schwäche- Wir sind einander gleichgültig- Wir kennen einander nicht- Wir brauchen einander nicht

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Stärke- Wir behindern einander nicht- Wir lassen einander leben- Wir respektieren einander

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Gegeneinander:

Schwäche- Wir bekämpfen einander- Wir behindern einander- Wir verlieren beide

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Stärke- Wir sind im Kontakt- Wir sagen einander die Wahrheit- Wir entdecken unsere Schwachpunkte

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Miteinander:

Schwächen- Wir leben in falscher Harmonie- Wir unterschlagen die Wahrheit- Wir kommen nicht weiter

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Stärken- Wir ergänzen einander- Wir stärken einander- Wir kommen gemeinsam vorwärts

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• „Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl es viele sind, einen Leib bilden, so auch Christus. Denn durch einen Geist wurden wir ja alle in einen Leib hineingetauft.“ (1. Kor. 12,12-13)

• Weg zur Einheit: die unterschiedlichen Geistesgaben (Charismen) am einen Leib Christi entdecken.

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Leitfrage auf dem gemeinsamen Weg:

Was fehlt uns ohne die andere Kirche/Gemeinschaft?

(ökumenischer Ernstfall)

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2. Das Modell Freundschaft

2.1 Modelle von Ökumene

Modell Familie:

„Wer den Willen meines Vaters im Himmel tut, der ist mir Bruder und Schwester und Mutter.“

(Matth. 12,50)

→ Gemeinde als Familie

→ Kirchen-Familie (z.B. protestantische „Schwesterkirche“)

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Modell Freundschaft:

„Ihr seid meine Freunde.“ (Joh. 15,14)

→ Gemeinde als Gemeinschaft von Freunden

→ Ökumene als Gemeinschaft von Freunden

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2.2 Was ist Freundschaft?

„Suchen wir aber verständige Menschen, deren Hauptgrundsätze und Gefühle mit den unsrigen übereinstimmen, kleine unmerkliche Ver-schiedenheiten abgerechnet; Menschen, die Freude finden an dem, was uns freut; die uns lieben, ohne von uns bezaubert, das Gute in uns schätzen, ohne blind gegen unsre Schwächen zu sein; die uns im Unglücke nicht verlassen, uns in guten und redlichen Dingen treu und standhaft beistehen, uns trösten, aufrichten, tragen helfen, [...] uns die Wahrheit nicht verhehlen, uns aufmerksam auf unsre Mängel machen, ohne uns vorsätzlich zu beleidigen.“

Adolph Freiherr von Knigge, Über den Umgang mit Menschen (1790)

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2.2 Was ist Freundschaft?

„Suchen wir aber verständige Menschen, deren Hauptgrundsätze und Gefühle mit den unsrigen übereinstimmen, kleine unmerkliche Ver-schiedenheiten abgerechnet; Menschen, die Freude finden an dem, was uns freut; die uns lieben, ohne von uns bezaubert, das Gute in uns schätzen, ohne blind gegen unsre Schwächen zu sein; die uns im Unglücke nicht verlassen, uns in guten und redlichen Dingen treu und standhaft beistehen, uns trösten, aufrichten, tragen helfen, [...] uns die Wahrheit nicht verhehlen, uns aufmerksam auf unsre Mängel machen, ohne uns vorsätzlich zu beleidigen.“

Adolph Freiherr von Knigge, Über den Umgang mit Menschen (1790)

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Freiwillige Gemeinschaft

Grosse Nähe

Ausreichende Distanz

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Auch hier:

Was würde mir fehlen ohne meine Freunde / Freundinnen?

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3. Freundschaft zwischen (Landes-)Kirche und Gemeinschaften

Beispiel „Unterwegs zum gemeinsamen Zeugnis – evangelisch-reformierte Landeskirche und evangelische Gemeinschaften“

Nähe: „Was uns eint“

Distanz: „Wo wir uns reiben“

Gemeinsamer Weg: „Wozu wir uns verpflichten“

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Was wir nicht wollen:

- schlechtes Nebeneinander: Gleichgültigkeit- schlechtes Gegeneinander: Streit und Blockade- schlechtes Miteinander: falsche Harmonie, „fauler Friede“

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Was wir wollen:

- gutes Nebeneinander: einander respektieren- gutes Gegeneinander: konstruktive Kritik- gutes Miteinander: Interesse aneinander

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4. Konkrete Hilfe für die Landeskirche

2015: Diskussion um Verhältnis Kirche - Staat

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Dezember 2014: Bericht zum Verhältnis Kirche – Staat

September 2015: Debatte im Grossen Rat

→ dazwischen öffentliche Diskussion nötig

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Was die Landeskirche nicht will:

- Bewahrung des status quo (Chr. Neuhaus: „Geng wi geng“)- Privilegien retten- Macht erhalten

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Was die Landeskirche will:

- Weiterhin für die Gesellschaft da sein- Die frohe Botschaft „allem Volk“ verkünden (Art. 2 Kirchenverfassung)- Keine Lösung ohne Kenntnis der Fakten

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Wo brauchen wir Unterstützung:

- Information wo immer möglich- Kampf gegen Unkenntnis- Überwindung von Vorurteilen und Ressentiments

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Interesse der Gemeinschaften:

- Abbau bei Landeskirche schädigt auch Gemeinschaften- Gemeinsames Zeugnis hilft Gemeinschaften und Kirchen- Gelegenheit, Präsenz des Christlichen in Gesellschaft bewusst zu machen