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Ein Magazin für Beschäftigte, Mitarbeiter Heft 2/2012 Gut geführt Der Fortbildungstag bei Westfalenfleiß und Freunde

Ein Magazin für Beschäftigte, Mitarbeiter und Freunde Heft ... · Marquard (SPD) dann sogar eine Mini-sterin (für Wissenschaft und Innovati-onen) und ein frischgebackener Land-tagsabgeordneter

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Ein Magazin für Beschäftigte, Mitarbeiter Heft 2/2012

Gut geführt Der Fortbildungstag bei Westfalenfleiß

und Freunde

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Schützenhilfe erwünschtLiebe Leserinnen, liebe Leser!

In den vergangenen Monaten haben sich die Politiker bei Westfalenfleiß die Klinke in die Hand gegeben. Den Auftakt machten Münsters Sozialde-mokraten, die im neuen Westfalenfleiß-Speisesaal ihren Neujahrsempfang veranstalteten. Das hat ihnen so gut gefallen, dass sie kurz darauf noch einmal da waren, um an gleicher Stelle eine Vorstandssitzung abzuhalten. Dann kamen die beiden örtlichen CDU-Land-tagsabgeordneten Thomas Sternberg und Josef Rickfelder zu einen Besuch an den Kesslerweg. Und kurz darauf baten mit Svenja Schulze (SPD) und Thomas Marquard (SPD) dann sogar eine Mini-sterin (für Wissenschaft und Innovati-onen) und ein frischgebackener Land-tagsabgeordneter darum, ein Praktikum bei Westfalenfleiß machen zu können.

Über so viel Wertschätzung freuen wir uns bei Westfalenfleiß sehr, zeigt sie doch deutlich, dass die Politik die Men-schen mit Behinderung nicht vergessen hat. Insofern ist meine Hoffnung auf ein bisschen Unterstützung von Seiten der Politik vielleicht nicht ganz unbe-gründet. Wir könnten sie jedenfalls gut gebrauchen. Denn in Münster gibt es Pläne, die nichts Gutes für uns verhei-ßen. Zum Beispiel zum Hörsterplatz, auf dem wir im Moment noch 115 Parkplätze unterhalten. Aber Stadt und Investoren wollen das Gelände lieber bebauen. Heiß diskutiert wird auch die Neugestaltung des Schlossplatzes. Wie genau, ist noch nicht sicher, fest steht wohl nur: es wird ein Parkhaus geben. Und hinter vorgehaltener Hand soll auch über den Domplatz-Parkplatz

gesprochen werden. Nur worüber nicht gesprochen wird, sind die Arbeitsplätze, die verloren gehen, wenn diese Park-plätze wegfallen. Das muss sich drin-gend ändern. Die Frage, wie man sie ersetzten könnte, gehört unbedingt mit auf die Tagesordnung.

Schön wäre es darüber hinaus, wenn die Belange von Menschen mit Behin-derung auch bei den Planungen über die künftige Nutzung des britischen Kasernengeländes in Gremmendorf be-rücksichtigt würden. Der Westfalenfleiß-Wohnverbund sucht dringend nach bezahlbaren Flächen, um Wohnungen für behinderte Menschen zu bauen. Auf dem Kasernengelände wären die Bedin-gungen dafür optimal. Nur Grundstück-spreise wie sie in Münster gerade üblich sind, können wir schlicht nicht zahlen. Auch hier bräuchten wir daher dringend politische Schützenhilfe. Wir bei West-falenfleiß jedenfalls stehen für jedes Ge-spräch gerne zur Verfügung. Jederzeit.

In diesem Sinne, Ihr

Uwe Hildebrandt

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MitarbeiterfortbildungstagTypisch Westfalenfleiß?! Das Fundament einer neuen Unternehmenskommunikation ist gelegt Seite 4

FreiwilligenmanagementProjekt präsentiert Ergebnisse Seite 8

"Ein schöner Erfolg"Die Wohngruppe Meerwiese feiert ihr zehnjähriges Bestehen Seite 10

Zu Besuch beim BürgermeisterTelgtes Stadtoberhaupt lädt West- falenfleiß-Gruppe ins Rathaus ein Seite 11

Bilder & BerichteEin Banker im Grünen: Hermann- Josef Kranefoer macht Sozial- praktikum auf Gut Kinderhaus Seite 12Schrägstrichtheater präsentiert: IM TOTEN WINKEL Seite 12Wir mischen uns ein: Erfolgreiche Inklusionstagung am 5. Mai Seite 13

Tiefschwarz und ganz schön starkAuf ein Heißgetränk mit Heide Brüx Seite 14

Doping aus der Steckdose…… und eine Rechnung, die nicht aufgeht Seite 15

Bilder & BerichteHofkonzert auf Gut Kinderhaus Seite 16Integrativer Gottesdienst Seite 18Westfalenfleiß bildet aus Seite 19Jahreshauptversammlung Seite 20Werkstattrat-Schulung Seite 21Westfalenfleiß-Kalender 2013 Seite 2216 Absolventen des Berufsbildungs- bereichs wechseln in die Werkstatt Seite 23

Einblick in die Westfalenfleiß-ArbeitsweltNRW-Ministerin Svenja Schulze absolvierte Praktikum in der Werkstatt Seite 24Thomas Marquardt (SPD): Tages- praktikum auf Gut Kinderhaus Seite 25

Las Vegas Mitarbeiter Party am 31. August ab 19 Uhr auf Gut Kinderhaus Seite 25

Inklusion ernsthaft denkenJosef Rickfelder und Thomas Sternberg bei Westfalenfleiß Seite 26

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Wir mischen uns ein - erfolgreiche Inklusionstagung am 5. Mai. Seite 13

Aus dem Inhalt

Freiwilligenmanagement: Projekt präsentiert Ergebnisse. Seite 8-9

"Ein schöner Erfolg"Die Wohngruppe Meerwiese feiert ihr zehnjähriges Bestehen. Seite 10

Typisch Westfalenfleiß?! Mitarbeiterfortbildungstag: Das Fundament einer neuen Unternehmenskommunika-tion ist gelegt. Seite 4-7

ImpressumWestfalenfleiß-ECHO erscheint vierteljährlich für Mitglieder, Gesellschafter, Beschäftigte, Mitarbeiter und Förderer der Westfalen-fleiß GmbH Münster.

Herausgeber:Westfalenfleiß GmbHArbeiten und WohnenKesslerweg 38-4248155 MünsterTelefon: (0251) 61800-0Fax: (0251) 61800-55e-mail:[email protected]:www.westfalenfleiss.dewww.mds-muenster.de

Sparkasse Münsterland OstKto. 300517 BLZ 40050150Bank für Sozialwirtschaft GmbH Köln Kto. 6019400 BLZ 3702500

Verantwortlich für den Inhalt:GeschäftsführungWestfalenfleiß GmbH

Redaktion:Jens Könning Margret Topp

Titelfoto:Westfalenfleiß GmbH

Fotos: Westfalenfleiß GmbH Titelgestaltung:Peter Schladoth, Frankfurt

Anzeigen:Westfalenfleiß GmbH

Die veröffentlichten Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung des Herausgebers wieder.

Für unverlangt eingesandteManuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Anzeigenschluss ist jeweils vier Wochen vor Quartals ende; zur Zeit ist Anzeigen-preisliste Nr. 3 gültig.

Auflage: 5.000 Einzelpreis: 0,45 Euro

Druck:Griebsch & Rochol Druck GmbH & Co. KG Gabelsbergerstraße 1 59069 Hamm

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Der Anspruch an den Mit-arbeiterfortbildungstag bei Westfalenfleiß war in die-sem Jahr besonders hoch. Die Veranstaltung sollte nicht weniger als eine Zeitenwende einläuten. Das hochgesteckte Ziel: die Einführung einer neuen, modernen Führungs- und Kommunikationskultur in Werkstatt und Verwaltung.

„Natürlich ist mir klar, dass sich ein solches Projekt nicht über Nacht umsetzen lässt“, sagt Westfalenfleiß-Geschäftsführer Martin Becker. „Deshalb ist das

Vorhaben auch als mehr-stufiger, langfristiger Pro-zess angelegt. Der Mitar-beiterfortbildungstag war nur der Auftakt.“ Trotzdem oder gerade deswegen kommt ihm eine besonde-re Bedeutung zu. Er bildet die Basis. Denn „um besser zu werden, müssen wir zunächst wissen, wo der Schuh drückt und was eben nicht so läuft wie es laufen sollte“, erklärt ♥Becker.

Abgesehen davon sei ihm bewusst, dass sich eine neue Unternehmenskultur nicht einfach von oben

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nach unten verordnen lasse. „Wenn wir damit Erfolg haben wollen und ein Ergebnis, das für alle eine spürbare Verbesse-rung darstellt, müssen wir natürlich alle Beteiligten einbeziehen.“ Folgerichtig lautete die zentrale Fra-ge des Fortbildungstages sinngemäß denn auch „Welche Qualitäten werden bei Westfalenfleiß von einer Führungskraft erwartet – und welchen Anforderun-gen muss sie genügen?“.

Erste Antworten hierauf waren schnell gefunden.

„Verbindlichkeit“ lautete eine, andere Schlagworte waren „Motivation“, „Team-work“ und „Mitwirkung“. In die Top Ten wählten die rund 160 Westfalenfleiß-Mitarbeiter aus Werkstatt und Verwaltung außerdem „Der Blick fürs Ganze“, „Ideen entwickeln“, „Klar-heit/Klare Ziele“, „Mit gutem Beispiel voran“, „Potenziale heben“ und „Transparenz“.

Aber damit nicht genug. Aufgeteilt in Gruppen diskutierten die Teilnehmer des Fortbildungstags an-

Typisch Westfalenfleiß?!Mitarbeiterfortbildungstag: Das Fundament einer neuen Unternehmenskommunikation ist gelegt

Fotos: jek

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schließend ausgiebig, was genau sie unter den ein-zelnen Begriffen verstehen und wie die betreffenden Eigenschaften bei West-falenfleiß zum Ausdruck kommen sollten.

Damit dies nicht zu einer allzu trockenen Angelegen-heit geriet, hatte die Bera-tungsgesellschaft, die den Fortbildungstag organisiert und konzipiert hatte, auch spielerische Elemente eingebaut. So sollten die Gruppen beispielsweise aus bereitgestellten Mate-

rialien eine Figur bauen, die ihre Vorstellungen einer guten Führungskraft wider-spiegelt.

„Die Ergebnisse dieses Tages“, sagt Geschäfts-bereichsleiter Michael Kempf , „werden in keiner Schublade verschwinden. Im Gegenteil. Sie bilden das Fundament, auf dem hoffentlich schon bald die neue Westfalenfleiß-Unter-nehmenskommunikation stehen wird. Insofern ist versprochen: Fortsetzung folgt!“ jek

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Der weitere FahrplanEinen ganzen Tag hat ein Team um Geschäftsführer Martin Becker und die beiden Geschäftsbereichsleiter Michael Dreiucker und Michael Kempf Anfang Mai damit verbracht, die Kernaussagen aus den Ergebnissen des Mitarbeiterfortbildungstags herauszuarbeiten und in Worte zu fassen. Bis zum 29. August sollen diese Kernaus-sagen nun optisch und gestalterisch aufgearbeitet, gedruckt und an alle Mitarbeiter aus Werkstatt und Verwaltung verteilt werden. „Anhand dieser Leitlinien kann dann jeder schwarz auf weiß nach-lesen, was bei Westfalenfleiß von Führungskräften erwartet wird. Damit haben wir die erste Etappe des Weges hinter uns gebracht“, freut sich Becker. Das Projekt allerdings geht weiter. Noch das ganze kommende Jahr über wird es Workshops und Seminare zum Thema Führung geben. „Ich gehe davon aus, dass die ange-strebten Verbesserungen dann spätestens 2014 voll zum Tragen kommen.“ „Und darauf“, so Becker, „freue ich mich schon heute.“

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Fotos: jek

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Ein gutes FundamentProjekt präsentiert Ergebnisse - Westfalenfleiß befragte mehr als 500 Menschen mit Behinderung - nun werden freiwillig Engagierte zum Mitmachen gesucht

Was sich Menschen mit Behinderungen in ihrer Freizeit wünschen, haben jetzt Mitarbeiterinnen von Westfalenfleiß ermittelt. Mehr als 500 Menschen mit Behinderung wurden im Rahmen des Projektes “Westfalenfleiß Freiwilligen-management“ persönlich nach ihren Wünschen und Ansprüchen an die Freiwil-ligenarbeit befragt. Über die

Ergebnisse dieser Befragung und die sich daraus erge-benden Schlussfolgerungen informierte Westfalenfleiß nun in einem Pressege-spräch.

Michaela Grewe, Bewoh-nerin der Westfalenfleiß-Wohngemeinschaft am Zwi-Schulmann-Weg in Gremmendorf, ist bei der Pressekonferenz dabei und

weiß genau, was sie will. „Ich würde gerne mal öfter schwimmen gehen, einen Ausflug in den Zoo machen oder mir auch mal gern ein Fußballspiel von Preußen Münster ansehen“, sagt sie und weiß, dass die Haupt-amtlichen dafür nicht so oft Zeit haben. „Da“, so Micha-ela Grewe, “wünsche ich mir Ehrenamtliche, die für uns Zeit haben, um mehr solche

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Freizeitaktivitäten zu unter-nehmen!“ Michaela Grewe ist eine von den mehr als 500 Menschen mit Behinde-rung, die an der Befragung zu ihren Wünschen und Ansprüchen an die Freiwilli-genarbeit bei Westfalenfleiß teilgenommen haben.

„Angefangen vom Ge-schichten vorlesen über Gesellschaftsspiele, Kochen, Basteln, Cafébesuche, im Internet surfen, in den Zoo gehen bis hin zum Besuch eines Theaterstücks - für all das wünschen sich Men-schen mit Behinderungen in Münster und Telgte Begleitung“, fasst Marija Olbrich, Projektleiterin des “Westfalenfleiß Freiwilli-genmanagement“ die Er-gebnisse zusammen. „Nun wissen wir genau, was die Beschäftigten und Bewohner wollen“, so Marija Olbrich, „und können - gemeinsam mit den Koordinatorinnen des Projektes, Birgit Honsel-Ackerman und Margret Topp - freiwillig Engagierte und Menschen mit Behinde-rungen ganz individuell und passgenau zusammenbrin-gen!“

Dass so eine Datenbank ein „gutes Fundament“ für die Freiwilligenarbeit ist, betonen auch der Sprecher der Geschäftsführung Uwe Hildebrandt und Geschäfts-führerin Gerda Fockenbrock. Sie ist verantwortlich für das dreijährige mit 76.756 Euro von der Aktion Mensch geförderte Projekt, das West-

Pressegespräch bei Westfalenfleiß (v.l.): Gerda Fockenbrock, Margarethe Bohn, Marija Olbrich, Margret Topp, Birgit Honsel-Ackermann, Michaela Grewe und Uwe Hildebrandt.

falenfleiß am 1. Januar 2011 ins Leben gerufen hat.

Dass sich freiwilliges En-gagement lohnt, berichtet Margarethe Bohn, die seit elf Jahren in der Wohnstätte Gut Kinderhaus alle 14 Tage an einem Mittwochmorgen mit Bewohnern mal ein Eis essen geht oder einen Ein-kaufsbummel macht. „Es ist schön“, so Margarete Bohn, „dabei immer wieder neue und bereichernde Erfah-

rungen zu machen und diese Tür aufzustoßen!“ Dass Frei-willige wie Margarethe Bohn dabei nicht alleine gelassen werden, versteht sich von selbst. Westfalenfleiß bietet ihnen sowohl eine fachliche Begleitung als auch eine hin-reichende Qualifizierung.

Wer Interesse an einer freiwilli-gen Tätigkeit bei Westfalenfleiß hat, kann sich melden bei: Marija Olbrich ([email protected]), Tel.: 02504/9302-12

Freiwilligenmanagement

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"Ein schöner Erfolg"Die Wohngruppe Meerwiese feiert ihr zehnjähriges Bestehen

Beinahe wäre er zu spät gekommen, weil er par-tout das Haus nicht finden wollte. „Als ich vor zehn Jahren das bisher erste und letzte Mal hier war, war das rund herum noch grüne Wiese“, sagt Michael Kaven.

Inzwischen hat sich das ehemalige Baugebiet „Meer-wiese“ in Coerde zu einer dicht bebauten Siedlung gemausert, das Westfalen-fleiß-Haus mittendrin. Dass er so lange nicht dort war, befindet der Westfalenfleiß-Aufsichtsratsvorsitzende dann, sei ja irgendwie auch ein gutes Zeichen. „Es zeigt, dass hier alles gut läuft und es keine Probleme gibt, bei denen der Aufsichtsratsvor-sitzende gefragt wäre.“ Inso-fern könne er Westfalenfleiß

im Allgemeinen und dem Wohnverbund im Speziellen zu diesem schönen Erfolg – zehn Jahre Wohngruppe Meerwiese – nur herzlich gratulieren.

Dass es so kommen sollte, war 2002 allerdings nicht unbedingt abzusehen. Die Wohngruppe in Coerde war die erste ihrer Art im Westfa-lenfleiß-Wohnverbund. Heu-te hat sich das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe, nach dem in dem gemütlichen Coerder Doppelhaus regel-mäßig zehn Menschen mit Behinderung leben, längst bewährt. Dabei ist die Wohn-gruppe Meerwiese für viele Bewohner die erste Adresse nach dem Auszug aus dem Elternhaus. Hier lernen sie, für sich selbst zu sorgen, zu

kochen, einen Haushalt zu organisieren, Kompromisse zu schließen, kurzum: ein normales, selbstbestimm-tes Leben zu führen, erklärt Westfalenfleiß-Geschäfts-führerin Gerda Fockenbrock.

Wie gut das funktioniert, zeigt auch die Einbindung des Hauses und seiner Bewohner in die Nach-barschaft. Nicht nur, dass zahlreiche Nachbarn zu der kleinen Jubiläumsfeier gekommen waren, selbst die Musikklasse der Hauptschu-le Coerde hatte es sich nicht nehmen lassen, ein kleines Ständchen zu spielen.

Es sieht also so aus, als müsste Michael Kaven wohl erst in zehn Jahren wieder-kommen. jek

Fotos: jek

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Zu Besuch beim BürgermeisterTelgtes Stadtoberhaupt lädt Westfalenfleiß-Gruppe ins Rathaus ein

Wolfgang Piepers Arbeits-tage fangen in der Regel früh an und enden spät. Meistens hetzt der Bür-germeister von Telgte von einem Termin zum andern. Für den Besuch von West-falenfleiß nahm sich Pieper trotzdem viel Zeit.

Geschäftsführerin Gerda Fockenbrock und Wohnbe-reichsleiterin Marija Olbrich waren mit Bewohnern des Telgter Westfalenfleiß-Hauses und Schülern der Clemens-Hauptschule ins Rathaus gekommen, um dem Bürgermeister von dem Projekt „Gemeinsam miteinander“ zu berichten. Ein Konzept, das auf den „Sozialführerschein“ auf-baut. Mit knappen Worten beschrieben geht es darum, Menschen mit Behinde-rung und Schüler aus dem Ort zwecks gemeinsamer Freizeitgestaltung zusam-menzubringen. „Dabei

handelt es sich um ein sehr niederschwelliges Ange-bot“, erklärt Marija Olbrich. Im Weiteren nutzten die Westfalenfleiß-Besucher die Gelegenheit, Bürgermeister Pieper viele Fragen zu stellen und ihm von ihren Sorgen und Nöten zu berichten. Zum Beispiel davon, dass die verkehrliche Situation im Nahfeld des Westfalenfleiß-Hauses an einigen Stellen nicht ganz ungefährlich ist.

„Gemeinsam miteinander“ heißt das Projekt der Wohnstätte Telgte und Schülern der Clemens-Hauptschule. Fotos: jek

Für den Besuch von Westfalenfleiß nahm sich Bürgermeister Pieper (stehend) viel Zeit.

„Auf der Von-Siemens-Straße wird sehr schnell gefahren“, berichtete Dagmar Koch und wollte von Pieper wissen, „warum gibt es in Höhe der Wohnstätte keine Tempo-30-Zone?“. Wolfgang Pieper hörte nicht nur geduldig zu, sondern versprach seinen Gästen, ihren Hinweisen nachzugehen. Dann musste er aber dringend zurück an die Arbeit, der nächste Ter-min wartete schon.

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Noch Plätze freiSchrägstrichtheater präsentiert: IM TOTEN WINKELDas Schrägstrichtheater der Lebenshilfe Münster steht für die Verbindung von schräg und gerade, Behinde-rung und Nichtbehinderung, Kunst und Pädagogik. Schauspieler mit unterschiedlichsten Handicaps entwi-ckelten gemeinsam ein Stück über ihre Welt, die oftmals im „toten Winkel“ der Gesellschaft liegt. Sie leben zwar nicht im Verborgenen, werden aber trotzdem nicht ge-sehen. In dieser neuesten Insze-nierung des Regie-Duos Annette Knuf und Manfred Kerklau wird der Zuschauer eingeladen, den Schul-terblick zu wagen.

Am Freitag 6.7.; Samstag 7.7. und Sonntag 8.7.2012 jeweils um 20.00 Uhr sind im Theater im Pumpenhaus noch Plätze frei. Vorbestellung: 0251 233443; Preise: 13,- Euro / ermäßigt 7,- Euro.

Bilder & Berichte

Ein Banker im GrünenHermann-Josef Kranefoer absolvierte Sozialpraktikum auf Gut Kinderhaus

Dass Mitarbeiter der Sparkasse Münsterland Ost in Kooperation mit der Freiwilligenagentur Mün-ster ein "Sozialpraktikum" in der Wohnstätte Gut Kinderhaus absolvieren, ist für die Wohn-bereichsleiterin Petra Schlingmann nicht neu. Denn bereits im Jahr zuvor war eine Sparkas-senmitarbeiterin eine Woche lang ein gerngese-hener Gast in der Wohnstätte.

Am 11. Juni begann Hermann-Josef Kranefoer von der Sparkasse Münsterland Ost ein fünftä-giges Sozialpraktikum in der Wohnstätte Gut Kinderhaus und angesichts der anstehenden Erd-beerernte wurde der Einsatzplan der ersten zwei Tage spontan geändert: Gemeinsam mit dem Be-reichsleiter der Obstplantage Andreas Beyerlin und den Beschäftigten von Gut Kinderhaus begann der erste Arbeitseinsatz von Hermann-Josef Kranefoer direkt auf dem Erdbeerfeld. Westfalenfleiß-Geschäftsführer Martin Becker und der Fachbereichsleiter des Gutes, Bernhard Witte, nutzten die Gelegenheit, den "Banker im Grünen" direkt auf dem Feld zu besuchen.

Im Bild (v.l.): Hermann-Josef Kranefoer, Petra Schlingmann, Martin Becker, Andreas Beyerlin und Bernhard Witte. Foto: mt

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Wir mischen uns ein

Erfolgreiche Inklusionstagung am 5. Mai

Was ist Politik und wie können Menschen mit Behinderung sich engagieren? Um diese Fragen ging es beim diesjährigen Inklusions-fachtag am 5. Mai 2012 im Stadtweinhaus.

Der 5. Mai ist von der „Aktion Mensch“ seit fast 20 Jahren zum „Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung“ deklariert worden. In vielen Städten finden jährlich an diesem Tag Aktionen statt, die dazu beitragen, die im Grundgesetz Artikel 3, Absatz 3 und in der UN-Behindertenrechtskonvention geforderte Inklusion - die Gleichstellung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung weiter umzusetzen und zu verbes-sern. Das von der Aktion Mensch ausgerufenen Motto des diesjährigen Protesttages ist „Jede Barriere ist eine zuviel“.

In Münster fand in diesem Jahr ein Fachtag in leichter Sprache zum Thema „Politische Teilha-be von Menschen mit Behinderung“ mit dem Titel: „Wir mischen uns ein! – Mitbestimmen in der Politik und in verschiedenen Gruppen in Münster“ statt. Ausgerichtet wurde diese Veranstaltung von der „Regionalkonferenz zur Weiterentwicklung der Lebenswelten von Men-schen mit geistiger Behinderung in Münster“ und der Selbstvertretungsgruppe „Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten in Münster“ (WIM) in Kooperation mit der Stadt Münster. Unterstützt wurde der Fachtag von der Aktion Mensch.

130 Teilnehmer mit und ohne Behinderung kamen, um zu erfahren, wie Politik in Münster funktioniert, Informationen zu bereits beste-henden politischen Gruppen und Gremien zu bekommen, um Anregungen zu erhalten, selber aktiv zu werden und an Beispielen zu lernen, wie man einen Wunsch oder eine Idee in Mün-ster Wirklichkeit werden lassen kann.

In vielen Workshops und auf dem Markt der Möglichkeiten wurden Beispiele für ein Engage-ment in verschiedenen Bereichen (z.B. Arbeit, Wohnen, Gesundheit) aufgezeigt. Außerdem hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, mit Politikern aus allen Ratsfraktionen der Stadt Münster ins Gespräch zu kommen. „Jetzt weiß ich ein wenig mehr, was Politik ist. Und ich traue mich in Zukunft noch mehr, mich auf den Weg zu machen, wenn mir etwas nicht passt“ fasst Michaela Grewe, Bewohnerin des Wohnver-bundes der Westfalenfleiß GmbH, das Ergebnis des Fachtages zusammen. Mit Musik des Duos „Up to the River“ klang die Fachtagung aus.

Birgit Honsel-Ackermann

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Serie: Auf eine Tasse Tee mit ...

Tiefschwarz und ganz schön stark Auf ein Heißgetränk mit Heide Brüx

Aus der Tasse Tee wird heute nichts. Echo ist zu Gast bei einer Frau, die Kaffee den Vorzug gibt. Also dann - bitte mit Milch und Zucker.

Uhi, uhi, ganz schön schwarz. Und - uhii - ganz schön stark. „Ja, ich hab´ den Deckel nicht richtig drauf-gehabt; ist ein bisschen was daneben gelaufen“, zuckt unsere Gastgeberin etwas entschuldigend die Schul-tern und lässt heißes Wasser

ihren Kaffee verdünnen. „Jetzt müsste es gehen.“

Soviel steht fest: dieser Kaffee bleibt Echo in Erinne-rung. Nicht des Geschmacks wegen. Da hat Echo schon andere Erfahrungen ge-macht. Nein, Heide Brüx, unsere heutige Gastgeberin, geht in Rente. Es ist also die letzte Tasse Kaffee mit ihr als Kollegin. Exakt 20 Jahre stand sie auf der Westfalen-fleiß-Lohnliste. Die Erkennt-

nis, dass das Geschichte ist und das Leben ab sofort eine Aneinanderreihung von Wochenenden sein könnte, steht zu diesem Zeitpunkt noch aus. „Im Grunde fühle ich mich zu jung, um auf-zuhören. Und die Kollegen werden mir auch fehlen“, sagt Heide Brüx. Darum hat sie beschlossen: „Ich bleibe Euch auf jeden Fall erhal-ten.“ Am Westfalenfleiß-Stand auf dem Weihnachts-markt beispielsweise will sie auch in diesem Jahr stehen - als Ehrenamtliche. Gut vor-stellen könne sie sich auch, Ferienfreizeiten zu begleiten. Und dann habe sie ja auch noch ihre Hobbies, Buch-bindearbeiten zum Beispiel. „Nein, langweilig wird mir sicher nicht“, sagt Heide Brüx.

Sozusagen zur sanften Ein-gewöhnung in das arbeits-freie Leben geht´s aber nun erst mal in den Urlaub, nach Irland, eine Rundreise über die grüne Insel. Der Mann, der sie dabei begleitet, ist übrigens auch original West-falenfleiß. Auch insofern ste-hen die Chancen ganz gut, Heide Brüx wiederzusehen. Schön. Vielleicht können wir das mit dem Kaffee ja dann wiederholen?

Könnte ich jetzt bitte, bitte noch etwas Zucker haben?

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Foto: jek

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Doping aus der Steckdose…… und eine Rechnung, die nicht aufgeht

„Kann ich auch noch mit-fahren?“ „Sehr gerne. Wür-de mich freuen“, habe ich gesagt. Ein Nein wäre zwar die unfreundlichere, trotz-dem aber bessere Antwort gewesen. Es hätte mir fraglos viele Mühen erspart.

So standen nun fünf Na-men auf meiner Liste für die Tagestour mit den neuen Westfalenfleiß-Elektrorä-dern. Fünf Freunde und ich, macht sechs. Sechs Fahrer auf fünf E-Bikes zu verteilen, wie man es auch dreht und wendet, diese Rechnung geht nicht auf. Also musste

einer an diesem Tag auf die freundliche Unterstützung eines hilfsbereiten Elektro-motors verzichten. Richtig, ich. Ich durfte auf der eige-nen Leeze in die Pedale tre-ten. Und das nicht zu knapp, sonst hätte ich meine elektri-fizierten Freunde schon nach wenigen Kilometern allen-falls noch als kleine Punkte vor der nächsten Biegung ausmachen können. Es war eine wahre Freude. Die 50 Kilometer lange Strecke - ein Klacks, klopften sich meine lieben Freunde anschließend gegenseitig die Schultern. Dabei stehen sie ansonsten

allesamt eher nicht im Ver-dacht besonderer Sportlich-keit. „Aber hey, wir haben es einfach drauf“, trällerten sie jetzt in der üblichen Abwe-senheit jeder Bescheiden-heit. Von dem Doping aus der Steckdose natürlich kein Wort. Derweil genoss ich, wie sich mein Puls langsam wie-der beruhigte. Meine Ober-schenkel brannten. Aber es war nicht umsonst, hat es mir doch eine Erkenntnis gebracht: Lade niemals fünf Freunde zu einer Rundfahrt mit E-Bikes ein, wenn es davon nur fünf gibt und du selber mitfahren willst. jek

Durfte fürs Foto dann auch mal aufs E-Bike: Westfalenfleiß-Mitarbeiter Jens Könning. Foto: M. Bok

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Sommerliches HofkonzertBuntes Potpourri auf Gut Kinderhaus

Die musikalische Besetzung beim Hofkon-zert auf Gut Kinderhaus am 17. Juni ist perfekt. Die sommerlichen Temperaturen heben die Laune und das Publikum in der Hofscheune ist begeistert vom Westfalen-fleiß-Gospelchor und den Joyful Singers mit Chorleiter Leo Michalke, dem Trompeter Thomas Stählker und Tim Weesemann am Schlagzeug. Auch Dieter Kunath freut sich. Denn alle machen mit und singen zum Ab-schluss "Heaven is a wonderful place".

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Hofkonzert am 17. Juni

auf Gut Kinderhaus

Fotos: mt

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In Deinen Händen ist mein Leben

15. integrativer Gottesdienst in der Erlöserkirche am 17. März

Über 300 Menschen mit und ohne Behinderung feierten wieder zusammen einen schönen und feierlichen Gottesdienst in der Ev. Erlöserkirche.

Der Gospelchor von Westfalenfleiß unter der Leitung von Leo Michalke sang in großer Besetzung zu Her-zen gehende Lieder, zum Teil sogar mehrstimmig. Wir, der Gesprächs-kreis „Über Gott und die Welt“ der Ev. Fabi Münster hatten uns zusammen mit Pfarrer Witt und Jeannette Thier viele Gedanken zu dem Thema „In Deinen Händen ist mein Leben“ gemacht. Wir zeigten mit Hilfe von vielen bunten Postkarten, was wir persönlich in Gottes Hände legen möchten. Aus der Gemeinde kamen auch spon-tane Antworten zu diesem Thema.

Beim anschließendem Kaffeetrin-ken war das Paul-Gerhardt-Haus wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Wir bedanken uns bei Herrn Kunath für seine großartige Unterstützung und bei Westfalen-fleiß für die tolle Zusammenarbeit.

Dieser Bericht wurde eingereicht von dem Gesprächskreis

„Über Gott und die Welt!“ der Evangelischen

Familienbildungsstätte

Integrativer Gottesdienst

Mit Herz und Stimme dabei: Der Westfalenfleiß-Gospelchor gestaltete den musikalischen Teil des Gottesdienstes in der Erlöserkirche.

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beiterwohlfahrt des Bezirks Westliches Westfalen.

Schon im Herbst dieses Jahres geht es los. Acht Teilnehmerinnen können sich in Münster und Telgte zu diesem Termin auf die Ausbildungsstellen in den vier Wohnstätten Gut Kin-derhaus, Haus Wolbeck, Haus Gremmendorf und der Wohnstätte Telgte bei der Westfalenfleiß GmbH bewer-ben.

Mit sieben weiteren Teilneh-mern des Lucy-Romberg-Hauses startet dann der Ausbildungskurs mit insge-samt 15 Teilnehmern. Die Ausbildung dauert drei Jahre und umfasst 4600 Unter-richtsstunden, von denen 2100 Stunden für theore-tischen und praktischen Unterricht vorgesehen sind und und 2500 Stunden für die praktische Ausbildung. „Das Besondere dabei ist“,

Westfalenfleiß sagt dem Fachkräftemangel den Kampf an: Ab Herbst 2012 bietet der Wohnverbund acht Ausbildungsplätze zur "Staatlich geprüften Alten-pflegerin" an.

„Schon lange haben wir ei-nen Kooperationspartner ge-sucht, um im Wohnverbund bei Westfalen-fleiß staat-lich geprüfte Altenpflege-rinnen aus-bilden zu können“, so die Wohn-bereichs-leiterin und Leiterin des Pflegezirkels im Westfalen-fleiß-Wohnverbund Petra Schlingmann. Der Koopera-tionspartner ist nun gefun-den: Die in Marl ansässige Pflegefachschule des Lucy-Romberg-Hauses der Ar-

Westfalenfleiß bildet ausWohnverbund bietet Ausbildungsstellen für "Examinierte Altenpflegerinnen" an

so Petra Schlingmann, „dass wir neben den klassischen Inhalten besonderen Wert auf die Pflege von Menschen mit Behinderung im Rah-men der Eingliederungshilfe legen und damit die prak-tische Ausbildung um einen Schwerpunkt erweitern.“

Bewerbungen nimmt die Perso-nalabteilung der Westfalenfleiß GmbH gerne entgegen.

Petra Schlingmann

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Jahreshauptversamm-lung des WerkstattratesVolles Haus bei Westfalenfleiß am Kesslerweg: Zur Jahreshauptversammlung des Werkstattrates am 16. März hatte der Vorsitzende Frank Szypior die Geschäfts-bereichsleiter Michael Kempf und Michael Dreiucker eingeladen, die im Januar ihren Dienst aufgenommen haben. Sie stellten sich den Beschäftigten vor und erläu-terten Veränderungen und Umstrukturie-rungen, die seit Anfang des neuen Jahres im Werkstattalltag umgesetzt werden.

Werkstattrat

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Werkstattrat-Schulung in Altastenberg: Vom 2. bis 4. Mai trafen sich die Werkstatträte der AWO-Werkstätten des Westlichen Westfalen e.V. in Altastenberg zur gemeinsamen Schulung mit dem Thema "Mitwirkung und Mitentscheidung der Werkstatträte". Foto: ms

Mitwirkung und Mitent- scheidungWerkstatträte tagten in Altastenberg

Mittlerweile sind die gewählten Werkstatträte der AWO-Werkstätten in Siegen, Dortmund, Gevelsberg und Münster fast drei Jahre im Amt und auch die Vertreter in der Landesarbeitsge-meinschaft sind mittler-weile zwei Jahre in dem neuen Gremium aktiv.

Jedem Mitglied des Werkstattrates ist be-wusst, welch anspruchs-voller, vielseitiger und verantwortungsvoller Aufgabenbereich mit diesem Amt auf den un-terschiedlichen Ebenen verbunden ist.

In der dreitägigen Fort-bildungsveranstaltung in Altastenberg im Mai wurden den Werkstat-tratsmitgliedern die allgemeinen Aufgaben, Rechte und Pflichten noch einmal näher ge-bracht und vorhandenes Wissen vertieft. Aufga-ben, Rechte und Pflich-ten wurden in Klein-gruppenarbeit dargelegt und ein Praxistransfer durchgeführt.

Zusätzlich berichte-ten die Vertreter der AWO in der Landesar-beitsgemeinschaft der Werkstatträte NRW über ihre Arbeit in diesem Gremium.

Ebenfalls auf dem Tagungsprogramm standen der informelle Austausch und gemein-same Exkursionen nach Winterberg und zum Kahlen Asten. js

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Casting für den neuen Westfalenfleiß-Kalender 2013: Bereits zum dritten Mal wird Westfalenfleiß einen Kalender mit Fotos von Menschen mit Behinderung produzieren. Die Vorbereitungen für den großformatigen Fotokalender zum Thema "Arbeit" laufen derzeit auf Hochtouren. Bereits Anfang März begann die Fotogra-fin Dania Frönd (li. im Bild) mit der Vorauswahl und suchte mit Kamera und geschultem Auge beim eigens angesetzten "Casting" nach neuen Gesichtern. Foto: jek

Westfalenfleiß-Kalender 2013

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Viel Lob und Beifall16 Absolventen des Berufsbildungsbereichs wechseln in die Werkstatt

Und am Ende gab´s Urkun-den und Applaus. Mit großem Erfolg haben 16 junge Men-schen mit Behinderung jetzt ihre Ausbildung im Berufsbil-dungsbereich von Westfalen-fleiß abgeschlossen.

„Sie können alle stolz auf sich sein und auf das, was Sie heute erreicht haben“, empfing denn auch Ge-schäftsbereichsleiter Micha-el Dreiucker die frischgeba-ckenen Absolventen zum

feierlichen Abschlussfrüh-stück im Café Klatsch.

Viele lobende Worte hörten die jungen Leute anschlie-ßend auch von Anne Brock von der Agentur für Arbeit Münster, die es sich nicht hatte nehmen lassen, bei diesem Termin dabei zu sein. Und zu guter Letzt gab´s für die Absolventen dann noch eine gute Nachricht oben-drein: sie werden allesamt in die verschiedenen Arbeits-bereiche der Westfalenfleiß-Werkstatt übernommen.

Die zweijährige Berufsbil-dungsmaßnahme absolviert haben namentlich Lukas Böckmann, Carolin Burmei-ster, Jonathan Collins, Shirin Khayyamian, Tobias Lölfer, Natascha Sondermann, Freya Gehrcke, Ayhan Genc, Jasin Tazi, Mandy Brown, Insa und Jörgen Töberich, Laura Walden, Ivan Djordje-vic, Andreas Gemballa und Ariane Ciempka.

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Einblick in die Westfalenfleiß-ArbeitsweltNRW-Ministerin Svenja Schulze absolvierte Tagespraktikum in der Werkstatt

Menschen, die sich freiwillig engagieren, sind bei Westfa-lenfleiß immer gern gese-hen. Da macht auch Svenja Schulze keine Ausnahme.

Als sich die nordrhein-west-fälische Wissenschafts- und Innovationsministerin an einem Mittwoch im Mai pünktlich um 7.45 Uhr zum Dienst meldet, ist sogar Westfalenfleiß-Geschäfts-

Stadt kommt. Und dies war der Tag, an dem Kraft nach Münster kam.

Sei´s drum, der Gedanke zählt. Aber warum aus-gerechnet Westfalenfleiß, wollte Echo von der wahl-kämpfenden Ministerin aus Münster wissen. „Ich habe schon in vielen Betrieben und Unternehmen Prakti-ka gemacht und wollte das

Pünktlich um 7.45 Uhr meldete sich die NRW-Ministerin Svenja Schulze am 9. Mai in der Westfalenfleiß-Gärtnerei zum Dienst. Dort stand Pikieren auf dem Dienstplan, eine Arbeit, bei der man sich nebenher gut unterhalten kann. Foto: jek

kums. Dort stand Pikieren auf dem Dienstplan, eine Arbeit, bei der man sich nebenher gut unterhalten kann, was Schulze ausgiebig tat: mit den Beschäftigten, mit Gruppenleitern und mit Frank Szypior, dem Vorsit-zenden des Werkstattrats. „Mich interessiert die Sicht-weise der Menschen hier“, sagte sie.

Nach dem Mittagessen mit der Geschäftsführung im neuen Speisesaal und einer Führung durch die Haupt-werkstatt am Kesslerweg setzte Svenja Schulze ihr Praktikum dann in der Westfalenfleiß-Abteilung am Höltenweg 118 fort.

Welchen Eindruck sie ge-wonnen hat, wollte Echo dann natürlich wissen. „Mir gefällt sehr, wie respektvoll die Menschen bei Westfalen-fleiß miteinander umgehen“, resümierte die Ministerin. „Und man kann fühlen, dass die Arbeit für viele Beschäf-tigte auch Wertschätzung und Bestätigung ist.“ Darü-ber hinaus habe sie das Prak-tikum in ihrer Auffassung bestärkt, dass man auch für Menschen mit Behin-derung eine größtmögliche Selbständigkeit anstreben müsse. Dabei dürfe man allerdings „den Blick für die tatsächlichen Verhältnisse nicht verlieren“.

Dann hatte die Ministerin es eilig, Hannelore Kraft war-tete.

jek

führer Martin Becker zur Stelle, um sie herzlich zu be-grüßen – auch, wenn Schul-zes Engagement nur diesen einen Tag dauern sollte und letztlich so ganz freiwillig nicht war. Denn Hannelore Kraft, NRWs wiedergewählte Ministerpräsidentin, hatte allen Wahlkämpfern der SPD auferlegt, ein Tagesprakti-kum zu absolvieren, wenn sie zum Wahlkampf in die

schon immer mal auch in einer sozialen Einrichtung machen“, antwortete Schul-ze. „Außerdem interessiert mich, wie der Arbeitsalltag für Menschen mit Behinde-rung aussieht.“

Einen Einblick in die West-falenfleiß-Arbeitswelt nahm die Politikerin dann zu-nächst in der Gärtnerei, der ersten Station ihres Prakti-

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Ein Tag auf dem GutshofThomas Marquardt (SPD) absolviert Tagespraktikum auf Gut Kinderhaus

Dass es das Praktikum bei Westfalenfleiß war, das ihn am Ende in den Landtag gebracht hat, ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt. Zugegeben. Aber fest steht nun mal: es war ein Baustein in Thomas Marquardts (SPD) Wahlkampf, mit dem er letztlich CDU-Kandidat Josef Rickfelder auf die Plätze verwies und sich das Direktmandat in Mün-ster Nord sicherte. Marquardt hatte sich ausdrücklich gewünscht, das Praktikum, das Hannelore Kraft allen sozialdemo-kratischen Wahlkämpfern vor der Landtagswahl im Mai auferlegt hatte, auf Gut Kinderhaus zu absol-vieren. Für seine Arbeit als Abgeordneter - davon darf man wohl ausgehen - wird es jedenfalls nur von Vorteil sein zu wissen, wie es um die Belange von Menschen mit Behinderung bestellt ist. Der Tag auf dem Gutshof, sagte Thomas Marquardt später, habe ihn sehr beeindruckt. „Die vielen persönlichen Begegnungen mit Menschen, die hier täglich ihrer Beschäftigung nachgehen, waren für mich sehr wichtig.“

jekEin Tag auf dem Gutshof: Der SPD-Landtagsabgeordnete Thomas Marquardt absolvierte ein Tagespraktikum auf Gut Kinderhaus. Foto: jek

Las Vegas Mitarbeiter

Party31. August ab 19 Uhr

auf Gut Kinderhaus

LAS VEGASMitarbeiter

Party 2012

DIE KULTFEIER NO. 1

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Inklusion ernsthaft denkenJosef Rickfelder und Thomas Sternberg zu Besuch bei Westfalenfleiß

„Uns geht es einzig und allei-ne um die Arbeitsplätze, die an dem Parkplatz hängen. Wenn unsere Beschäftigten dort in Zukunft ein Parkhaus betreiben könnten – herzlich gerne“, sagte Westfalen-fleiß-Geschäftsführer Uwe Hildebrandt.

Ebenfalls auf der Agenda stand an diesem Vormittag das Thema neuer Wohnraum für Menschen mit Behinde-rung. Wegen der hohen Prei-se sei es gerade in Münster schwierig, geeignete Grund-stücke zu finden, beschrieb Gerda Fockenbrock, Ge-schäftsführerin des Westfa-lenfleiß-Wohnverbundes, das Problem. „Darum würde

ich mich sehr freuen, wenn das bei den Planungen zur Umgestaltung des Kasernen-geländes in Gremmendorf berücksichtigen würde“, so Fockenbrock.

Am Ende des Besuchs mach-ten die Politiker dann noch eine ganz besondere Erfah-rung: Im Bistro der Westfa-lenfleiß-Tochter MDS gab es frischen Spargel. „Für mich der Erste in 2012. Daran werde ich mich das ganze Jahr erinnern“, stellte Stern-berg fest. „Und damit an die Menschen mit Behinderung, die ihn zubereitet haben“, freute sich Westfalenfleiß-Geschäftsführer Martin Becker.

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Inklusion – besonders in Wahlkampfzeiten wird dieses Schlagwort oft und gerne bemüht. Dass ihnen tatsächlich viel an dem Thema liegt, haben Josef Rickfelder und Thomas Sternberg bei einem Besuch der Westfalenfleiß GmbH unter Beweis gestellt.

Mehr als drei Stunden hat-ten sich die beiden CDU-Landtagsabgeordneten genommen, um mit der Geschäftsführung von Mün-sters größtem Arbeitgeber für Menschen mit Behinde-rung über die Anliegen und Probleme in Werkstatt und Wohnverbund zu sprechen. „Aber die Zeit ist gut inve-stiert“, resümierte Thomas Sternberg anschließend. „Denn die Auseinander-setzung mit denen, die mit behinderten Menschen arbeiten, ist unumgänglich, wenn wir Inklusion ernsthaft denken und angehen wol-len.“ Auch Rickfelder nahm nach Werkstattrundgang und Fachgespräch „manche Anregung für meine poli-tische Arbeit mit“.

Zum Beispiel, dass man bei Westfalenfleiß keinesfalls der Bremsklotz sein will, wenn es um die Neu- und Umge-staltung des Schlossplatzes geht, auf dem das Unterneh-men seit vielen Jahren einen großen Parkplatz betreibt.

Was Menschen mit Behinderung leisten können, davon mach-ten sich die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Sternberg (l.) und Josef Rickfelder (M.) bei einem Besuch der Westfalenfleiß GmbH selbst ein Bild. Bei ihrem Rundgang durch die Werkstatt wurden sie unter anderem begleitet von Westfalenfleiß-Geschäftsführerin Gerda Fockenbrock (r.). Foto: jek

Besucher

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