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237 4287 238 auch noch darauf hinzuweisen, daD die optische Kraft des Instruments in Bayswater wegen der geringeren Objektivoffnung (68 mm gegentiber 108 mm) derjenigen des Instruments in Oncativo nicht unwesentlich nachsteht. Kombination VIII, IX IX , x x ' XI XI , XI1 XI, I I , I1 I1 , 111 111 , IV IV , v v ' VI Epoche 1906.43 *51 -59 -61 -16 .84 *9' .9 I 1907.06 .16 Polhohen -Mittel -31~55' 11Y706 -725 -753 -130 .764 -157 .I84 .789 *I11 *I 78 Abweichung +0:052 +0.005 +0.028 - 0.006 -0.026 -0.031 -0.019 4-0.033 + 0.00 I -0.020 Sieht man aus Anlafl dessen vorliufig von einer weiteren Verwertung des Materials nach 1908.0 ab, so erhilt man ftir das Mittel der reduzierten Polh6hen beider Stationen die nachstehende obersicht : Kombination VI , VII VII ,VIII VIII, IX IX , x XI ' XI1 XII, I I , I1 11 , I11 I11 IV Epoche 1907.26 -3 5 *44 -5' *67 -1 5 -84 -9' -98 Polhahen - Mittel -31~55' 11Y746 -735 -159 -765 .78r -718 -758 .761 -31~55' 117.158 -754 Abweichung +o:o12 +0.023 - 0.007 -0.023 - 0.001 -0.020 0.000 - 0.003 +0.004 aus der hervorgeht, da8 mr die in Betracht kommende Zeit der Verlauf der Polhiihe auf dem Stidparallel im Mittel beider Stationen durch die vom Nordparallel entnommenen Reduktionsgroflen innerhalb der Grenzen von durchschnittlich f OYOZ dargestellt wird. An den beztiglichen Rechnungen haben auoer mir die Herren Prof. Wanach und Dr. von FIotow titigen Anteil genommen.. Potsdam, 1908 Okt. 31. Th. Albrechf. Ein merkwurdiges Meteor vom 23. Oktober 1908. Ein in der Nacht vom 23. Oktober hier beobachtetes Meteor ist ,dadurch zu einer besonders auffallenden Er- scheinung geworden, daB seine Spur lingere Zeit am Himmel sichtbar blieb und Gestalt und Ort stark verinderte. Das Meteor wurde von mir selbst nicht wahrgenommen. Herr Lorenz sah es im Groflen Biiren ziemlich genau senk- techt herniedergehen, etwa 2O ostlich von a Ursae maj. und parallel der Verbindungslinie zwischen a und y. Das Meteor fie1 I zh 55'fo M. 2. Ktinigstuhl. Die Helligkeit Qbertraf die der Venus, die Farbe war gelblichweih Die Spur blieb etwa von 32 Ursae maj. bis in die H6he von 42 Ursae maj. sicht- bar; das Meteor flog noch weiter gegen den Horizont und verschwand hinter den Tannen. Als ich die Spur zuerst sah - etwa 12~55mz - war sie vtillig gerade, schmal, nur wenig schwicher als die be- nachbarten Sterne des Grogen B%ren und von sch6n gold- gelber Farbe. Mit dern Feldstecher konnte sie in zahllose, feine Lichtptinktchen aufgelost werden. Nach wenigen Se- kunden begannen zitternde Bewegungen, zuerst rasch, dann langsamer werdend. Die Spur fing an, sich schlangenartig zu winden. 1) Der untere Teil bog nach Westen aus und schlang sich um a Ursae maj., der obere Teil senkte sich, wie von leichtem Winde getrieben, herab. 13~3" lag die Spur nahezu horizontal in der Ver- bindungslinie der Sterne a und v Ursae maj., der westliche Teil bildete einen grofien Bogen, der Qber a gegen 42 Ursae maj. hinzog. Sie hatte sich inzwischen bandartig verbreitert, ihr Licht war zart, kometenschweifartig und von gelblicher Farbe. 13~8~ war das Band noch weiter herabgesunken und ging etwa durch 42 Ursae maj. Die Schleife im Westen schien zu einer einzigen Wolke verschmolzen. Der tistliche Teil war an der Grenze der Sichtbarkeit mit bloflem Auge angekommen. 13~12~ zog die Spur der vorigen Lage parallel durch 36 Ursae rnaj. 13~ 19" hat die westliche Wolke fl Ursae maj. erreicht, auch sie ist mit bloflem Auge kaum noch zu sehen. Sie bleibt dort lingere Zeit stehen, wahrend der tistliche Teil sich weiter senkt und I 3h 2 im die Richtung gegeo 3 I Ursae maj. hin hat. Die Erscheinung nimmt nun rasch an Helligkeit ab. 13~25~ ist our noch die westliche Wolke bei 44 Ursae maj. mit dem Feldstecher deutlich zu erkennen. Wenige Minuten darnach war rnit Sicherheit nichts mehr wahrzunehmen. Astrophysikalisches Institut Konigstuhl-Heidelberg, I 908 Okt. 2 6. A. K@fl l) Eine ganz ahnliche Erscheinung wurde von Prof. Wolf am 10. Oktober 1891 beobachtet (Astr. Nachr. 129 Nr. 3075). Changements d'aspect de la comete Morehouse (1908 c) d'aprbs des photographies prises par M. 7. Piha A l'observatoire de Genhve. A ce numtro est jointe une planche contenant la reproduction de quatre des photographies que j'ai sommairement dtcrites dans ma note du 22 octobre, instrte au no. 4278 des Astr. Nachr., Vol. 179, p. 97. Ramz Gaurier.

Ein merkwürdiges Meteor vom 23. Oktober 1908

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auch noch darauf hinzuweisen, daD die optische Kraft des Instruments in Bayswater wegen der geringeren Objektivoffnung (68 mm gegentiber 108 mm) derjenigen des Instruments in Oncativo nicht unwesentlich nachsteht.

Kombination V I I I , IX IX , x x ' XI XI , XI1 X I , I I , I1 I1 , 111 111 , I V I V , v v ' V I

Epoche

1906.43 * 5 1 -59 -61 -16 .84 *9' .9 I

1907.06 .16

Polhohen -Mittel -31~55' 11Y706

-725 -753 -130 .764 - 1 5 7 .I84 .789 * I 1 1 * I 78

Abweichung +0:052

+0.005

+0.028 - 0.006

-0.026 -0.031 -0.019

4-0.033

+ 0.00 I

-0.020

Sieht man aus Anlafl dessen vorliufig von einer weiteren Verwertung des Materials nach 1908.0 ab, so erhilt man ftir das Mittel der reduzierten Polh6hen beider Stationen die nachstehende obersicht :

Kombination VI , VII

VII ,VIII VIII, IX IX , x XI ' XI1 X I I , I I , I1 11 , I11 I11 I V

Epoche 1907.26

-3 5 *44 -5' *67 -1 5 -84 -9' -98

Polhahen - Mittel -31~55' 11Y746

-735 -159 -765 .78r -718 -758 .761

-31~55' 117.158 -754

Abweichung +o:o12 +0.023

- 0.007 -0.023

- 0.001

- 0 . 0 2 0

0.000

- 0.003 +0.004

aus der hervorgeht, da8 mr die in Betracht kommende Zeit der Verlauf der Polhiihe auf dem Stidparallel im Mittel beider Stationen durch die vom Nordparallel entnommenen Reduktionsgroflen innerhalb der Grenzen von durchschnittlich f O Y O Z dargestellt wird.

An den beztiglichen Rechnungen haben auoer mir die Herren Prof. Wanach und Dr. von FIotow titigen Anteil genommen..

Potsdam, 1908 Okt. 31. Th. Albrechf.

Ein merkwurdiges Meteor vom 23. Oktober 1908. Ein in der Nacht vom 23. Oktober hier beobachtetes

Meteor ist ,dadurch zu einer besonders auffallenden Er- scheinung geworden, daB seine Spur lingere Zeit am Himmel sichtbar blieb und Gestalt und Ort stark verinderte.

Das Meteor wurde von mir selbst nicht wahrgenommen. Herr Lorenz sah es im Groflen Biiren ziemlich genau senk- techt herniedergehen, etwa 2 O ostlich von a Ursae maj. und parallel der Verbindungslinie zwischen a und y. Das Meteor fie1 I zh 55'fo M. 2. Ktinigstuhl. Die Helligkeit Qbertraf die der Venus, die Farbe war gelblichweih Die Spur blieb etwa von 32 Ursae maj. bis in die H6he von 42 Ursae maj. sicht- bar; das Meteor flog noch weiter gegen den Horizont und verschwand hinter den Tannen.

Als ich die Spur zuerst sah - etwa 1 2 ~ 5 5 m z - war sie vtillig gerade, schmal, nur wenig schwicher als die be- nachbarten Sterne des Grogen B%ren und von sch6n gold- gelber Farbe. Mit dern Feldstecher konnte sie in zahllose, feine Lichtptinktchen aufgelost werden. Nach wenigen Se- kunden begannen zitternde Bewegungen, zuerst rasch, dann langsamer werdend. Die Spur fing an, sich schlangenartig zu winden. 1) Der untere Teil bog nach Westen aus und schlang sich um a Ursae maj., der obere Teil senkte sich, wie von leichtem Winde getrieben, herab.

13~3" lag die Spur nahezu horizontal in der Ver- bindungslinie der Sterne a und v Ursae maj., der westliche Teil bildete einen grofien Bogen, der Qber a gegen 42 Ursae maj. hinzog. Sie hatte sich inzwischen bandartig verbreitert, ihr Licht war zart, kometenschweifartig und von gelblicher Farbe.

1 3 ~ 8 ~ war das Band noch weiter herabgesunken und ging etwa durch 42 Ursae maj. Die Schleife im Westen schien zu einer einzigen Wolke verschmolzen. Der tistliche Teil war an der Grenze der Sichtbarkeit mit bloflem Auge angekommen.

1 3 ~ 1 2 ~ zog die Spur der vorigen Lage parallel durch 36 Ursae rnaj.

1 3 ~ 19" hat die westliche Wolke fl Ursae maj. erreicht, auch sie ist mit bloflem Auge kaum noch zu sehen. Sie bleibt dort lingere Zeit stehen, wahrend der tistliche Teil sich weiter senkt und I 3h 2 i m die Richtung gegeo 3 I Ursae maj. hin hat.

Die Erscheinung nimmt nun rasch an Helligkeit ab. 1 3 ~ 2 5 ~ ist our noch die westliche Wolke bei 44 Ursae maj. mit dem Feldstecher deutlich zu erkennen. Wenige Minuten darnach war rnit Sicherheit nichts mehr wahrzunehmen.

Astrophysikalisches Institut Konigstuhl-Heidelberg, I 908 Okt. 2 6. A. K@fl

l) Eine ganz ahnliche Erscheinung wurde von Prof. Wolf am 10. Oktober 1891 beobachtet (Astr. Nachr. 129 Nr. 3075).

Changements d'aspect de la comete Morehouse (1908 c) d 'aprbs d e s photographies pr i ses par M. 7. P i h a A l ' obse rva to i r e d e Genhve.

A ce numtro est jointe une planche contenant la reproduction de quatre des photographies que j'ai sommairement dtcrites dans ma note du 22 octobre, instrte au no. 4278 des Astr. Nachr., Vol. 179, p. 97. Ramz Gaurier.