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Sänger bei »Waldgeräusche mit Auszug« im Saal verteilten und mit urigen Instrumenten die Geräusche des Waldes nachahmten. Klarer, fein into- nierter Gesang und tolle Stim- men wurden bei der Zugabe mit Gershwins »Somebody lo- ves You« schön zur Geltung gebracht. Die Instrumentalbegleitung gestalteten Johannes Söllner am Klavier, Jan Schlemmer am Schlagzeug und Johanna Klöpping am Kontrabass mit viel Verve. versuche in Sachen Improvi- sation schrieb sich Michael Grüber ab 2001 auf die Fah- nen. Mit Lara Vivien Cieply und ihrer Dreigroschenoper in der Tiefgarage hatte man »bei Projekten, die ihresglei- chen suchen« tolle Erfolge ge- feiert. Die herzliche Art, die Markus Bitterer seit dem ver- gangenen Jahr zeige, über- zeugte vom ersten Tag an, so Henninger. Langen Beifall gab es für die Improvisation »Abschied vom Walde«, wobei sich die nämlich den Chorgesang, führte der Verbandschef aus. Er überreichte dem Lieder- kranz eine Ehrenurkunde des Deutschen Chorverbandes zum 175-jährigen Bestehen. Martin Henniger ließ die Vereinsgeschichte Revue pas- sieren. Gegründet als reiner Männerchor wurden erst ab 1954 Frauen aufgenommen, »um dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken«. Einen Wandel bei der Chorliteratur gab es ab 1994 unter Wolf- gang Meusel. Die ersten Geh- cettenreiches Repertoire, das von fröhlichen Stücken und melancholischen Balladen wie »Gabriellas Song« und »The Way old Friends do« bis hin zu den vom Chorleiter ei- gens arrangierten Liedern reichte. Rückblick auf die Vereinsgeschichte Stolz könne der Traditions- chor auf seine Geschichte und das, was er erreicht und erlebt habe, sein, sagte Bürgermeis- ter Christoph Enderle, der dem Liederkranz die Glück- wünsche des Gemeinderats überbrachte. Der Liederkranz habe es geschafft, sich trotz eines hohen Altersdurch- schnitts zu verjüngen. »Loßburg ist ein Leucht- turm bei den Chören«, erklär- te dann auch Hermann Fried- rich, Präsident des Chorver- bands Kniebis-Nagold. Wie viel in Loßburg und den Teil- orten gesungen werde, sei schon fast legendär. Durchhal- tevermögen, Mitmenschlich- keit und Gemeinschaft mün- deten in ein hohes Kulturgut, heißen, dass der Liederkranz heute Geburtstag feiert, und darauf darf jetzt angestoßen werden«, sagte Vorsitzender Martin Henninger den Besu- chern. Sie alle ließen sich vom ers- ten Takt an vom spritzigen Song »Music is Number One«, mit dem die Sänger auf die Bühne einzogen, mitreißen. Der Liederkranz präsentierte im Laufe des Abends sein fa- n Von Petra Haubold Loßburg. Ein Jubiläum der be- sonderen Art beging der Lie- derkranz Loßburg. 175 Jahre gibt es den Chor bereits. Kei- ne Mühen scheute der Lieder- kranz Loßburg am Samstag- abend im gut gefüllten Kinzig- haus. Der Perfektionismus vom liebevoll dekorierten Bühnen- bild mit roten und schwarzen Luftballons bis zu den feinen Leckereien, mit denen der Musikverein Loßburg die Gäs- te überraschte, war angemes- sen. Schließlich hieß das Pro- gramm »Auf uns«, und da lässt man sich gerne ein wenig ver- wöhnen. Zumal der Chor mit seinen derzeit 29 Aktiven seit 1844 besteht. Eigens für diesen Jubilä- umsabend wurde eine beacht- liche Bildergalerie aus vergan- genen Jahren präsentiert. So konnten die Besucher Eindrü- cke vom regen Vereinsleben der Sänger sammeln. Unter der Regie seines Leiters Mar- kus Bitterer legte der Chor einen vor Energie und Fröh- lichkeit nur so sprühenden Auftritt hin. »›Auf uns‹ soll Nummer 161 Montag, 15. Juli 2019 ALPIRSBACH · LOSSBURG Karin Beilharz hat das Leibgedinghaus ihres Bachbauernhofes zu neu- em Leben erweckt. Nun wurde das Gebäude mit einer Feier eingeweiht. n Von Annette Maria Rieger Alpirsbach-Ehlenbogen. Beil- harz macht damit Schätze des Waldes erfahrbar. Für Dajana Greger, Geschäftsführerin der Leader-Aktionsgruppe Nord- schwarzwald, stand außer Frage: »Das ist ein Vorzeige- modell für die Leader-Region Nordschwarzwald gewor- den.« Der Weg zum Leibge- dinghaus führt über Sand- steinplatten. Die Weißtannen für den Innenausbau wurden im eigenen Wald bei abneh- mendem Mond geschlagen. Rund 180 Jahre alt, sind die Holzbalken in dem Gebäude. Errichtet wurde es 1797. Künf- tig wird Karin Beilharz dort eine Praxis zur externen Mit- arbeiterberatung betreiben. Sie bietet Seminare zu Stressmanagement an und re- feriert über den »Wald als Quelle der Gesundheit«, um die hilfreiche Wirkung des Waldes beim Abbau von Stress und zur Stärkung des Herz-Kreislaufsystems zu ver- mitteln. Ergänzend dazu bie- tet die Cranio-Sakral-Thera- peutin Ruth Gräber Behand- lungen an; zwei weitere Mit- arbeiterinnen beraten bei Sucht und Trauerfällen. Kochplatte in alten Holzherd eingepasst Unter dem Dach des Leibge- dinghauses steht ein Seminar- raum zur Verfügung, der ge- mietet werden kann. Zahlrei- che Details bezeugen die Ver- bundenheit Karin Beilharz’ mit der Geschichte des Hofs und zugleich die Leiden- schaft, mit der sie ihre Unter- nehmensidee angeht. In der Küche wurde die Kochplatte in den alten Holzherd einge- passt. Auf der Toilette fügt sich ein antiker Handtuch- ständer der Großmutter ins modernisierte Ensemble. Die familieneigene Schappel und eine mit Bauernmalerei ver- zierte Eckbank wahren Erin- nerungen an die Altvorderen. Aus den Fenstern blickt man auf den Plenterwald im Ehlenboger Tal, der seit Gene- rationen im Besitz der Wald- bauernfamilie Beilharz ist. 1459 wurde der Bachbauern- hof erstmals als Lehensgut der Abtei im mittelalterlichen Al- pirsbach erwähnt. 1742 er- warb die Familie Beilharz das Gehöft, das damals noch di- rekt an der Kinzig stand. 1780 errichtete Christian Beilharz den Hof weiter oben am Hang neu, um ihn vor Hochwasser zu schützen. Zahlreiche Kinder kamen auf den Hof zur Welt; allein Andreas Beilharz Senior und seine zweite Frau Rosina hat- ten 22 Kinder, von denen neun das Erwachsenenalter erreichten. Als sein Sohn im Ersten Weltkrieg fiel, musste dessen Frau Friedericke den Schwager heiraten – und dann nach dessen krankheitsbe- dingtem Tod auch noch einen dritten Bruder. So blieb der Hof samt Wald durch Kriege und schwere Zeiten hinweg in Familienbesitz. Mit der Sanierung erfüllte Karin Beilharz das Verspre- chen an ihre Großmutter Mar- ta Beilharz (1920 bis 2016), deren Leibgedinghaus zu er- halten und dabei eigene Ideen zu verwirklichen. Zweiein- halb Jahre hat die 48-Jährige gemeinsam mit ihrem Mann Martin Engisch an dem Pro- jekt gearbeitet, rund 230 000 Euro und mit der ganzen Fa- milie viel Eigenleistung inves- tiert, um aus dem renovie- rungsbedürftigen Leibgeding- haus ein Schmuckstück im Kinzigtal zu machen. Ihren drei Kindern wolle sie damit weitergeben, wie sinn- stiftend es sein kann, sich auf die eigenen Ressourcen zu be- sinnen, Altes zu bewahren und daraus Neues zu gestal- ten, sagte sie. Zur Einweihung des Leibgedinghauses kamen Architekt Alex Zeyher, Hand- werker, Geschäftspartner, Bür- germeister Michael Pfaff, Ortsvorsteher Peter Günther, Freunde und Familie sowie Landrat Klaus Michael Rück- ert und Dajana Greger von der Leader-Aktionsgruppe. »Das Geheimnis Ihres Erfolgs, den Sie hier sicher haben wer- den, ist Ihre Authentizität«, sagte Rückert. Regionales Baumaterial überzeugt Die Heimatverbundenheit der Bauherrin als Älteste von drei »Stammhalterinnen«, die Ge- schichte des Gebäudes und die Verwendung von Weiß- tanne als regionalem Bauma- terial hätten ihn als stellvertre- tenden Vorsitzenden der Lea- der-Aktionsgruppe Nord- schwarzwald auf Anhieb überzeugt. Knapp 155 000 Euro Fördermittel wurden so bewilligt. »Als Waldeigentü- merin aus Überzeugung ma- chen Sie uns hier vor, was man aus Weißtanne machen kann«, sagte Rückert. Für die handwerkliche Umsetzung ihrer Ideen dankte die Bau- herrin allen beteiligten Hand- werkern. Ein Stück Geschichte in neuem Glanz Förderprogramm | Leibgedinghaus auf Bachbauernhof eingeweiht / Seminare und Therapien im Angebot Bei der Einweihung: Karin Beilharz (Dritte von links), die beteiligten Handwerker und Bürgermeister Michael Pfaff (links). Foto: Rieger »Leuchtturm unter den Chören« Jubiläum | Liederkranz Loßburg feiert 175-jähriges Bestehen Unter Leitung von Markus Bitterer bot der Liederkranz einen Rückblick aus 175 Jahren Vereinsle- ben, eingebettet in modernes und traditionelles Liedgut. Fotos: Hermann Friedrich (rechts) überreichte Martin Hen- ninger die Ehrenurkunde des Chorverbands. Mittwochswanderer auf Auerhahnweg Alpirsbach. Die Alpirsbacher Mittwochswanderer sind am 17. Juli auf dem Auerhahnweg in Tennenbronn unterwegs. Los geht es um 9.45 Uhr am Wanderparkplatz. Der Weg führt vorbei an einsamen Ge- höften. Beim Auerhahn-Balz- platz gibt es neben Informa- tionen zur Auerhahn-Balz auf Knopfdruck sogar den Balz- Gesang zu hören. Die Länge der Strecke beträgt elf Kilome- ter bei 282 Höhenmetern. Wanderstöcke und Rucksack- vesper werden empfohlen. Eine Einkehr am Schluss ist vorgesehen. Am Haus des Gastes werden um 9 Uhr Fahr- gemeinschaften. Weitere In- formationen unter Telefon 07444/91 64 64. Vortrag über Leben ohne Müll Alpirsbach. Die Bloggerin Shia Su und ihr Mann Hanno geben am Mittwoch, 17. Juli, ab 19 Uhr im Subiaco-Kino im Alpirsbacher Kloster Einbli- cke in ihren Alltag. Die bei- den leben annähernd müll- frei. Shia Su hat darüber auch ein Buch geschrieben. Davor und danach werden regionale Initiativen über Wege aufklä- ren, selbst Müll zu vermeiden. n Bücherei im Kinzighaus: heute, Montag, 9 bis 10 und 15.30 bis 18 Uhr geöffnet. n Reha-Sport findet heute von 10 bis 10.45 Uhr und von 11 bis 11.45 Uhr im Kinzig- haus statt. n Ein Hatha-Vinyasa-Yoga- Kurs ist heute, Montag, von 17.45 bis 18.45 Uhr im Kinzig- haus. n Im Landhotel Hohenrodt findet heute ab 19.30 Uhr DRK-Wassergymnastik statt. BETZWEILER n DRK Tanzen »Tanz mit – bleib fit« findet montags von 16.45 bis 18 Uhr in der Heim- bachhalle statt. LOMBACH n Die DRK-Gymnastikgruppe trifft sich heute von 14 bis 15 Uhr im Bürgerhaus. WITTENDORF n DRK-Gymnastik »Mach mit – bleib fit« beginnt heute um 14 Uhr in der Laiberghalle. n Loßburg

Ein Stück Geschichte in neuem Glanz Mittwochswanderer

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Sänger bei »Waldgeräuschemit Auszug« im Saal verteiltenund mit urigen Instrumentendie Geräusche des Waldesnachahmten. Klarer, fein into-nierter Gesang und tolle Stim-men wurden bei der Zugabemit Gershwins »Somebody lo-ves You« schön zur Geltunggebracht.

Die Instrumentalbegleitunggestalteten Johannes Söllneram Klavier, Jan Schlemmeram Schlagzeug und JohannaKlöpping am Kontrabass mitviel Verve.

versuche in Sachen Improvi-sation schrieb sich MichaelGrüber ab 2001 auf die Fah-nen. Mit Lara Vivien Cieplyund ihrer Dreigroschenoperin der Tiefgarage hatte man»bei Projekten, die ihresglei-chen suchen« tolle Erfolge ge-feiert. Die herzliche Art, dieMarkus Bitterer seit dem ver-gangenen Jahr zeige, über-zeugte vom ersten Tag an, soHenninger.

Langen Beifall gab es fürdie Improvisation »Abschiedvom Walde«, wobei sich die

nämlich den Chorgesang,führte der Verbandschef aus.Er überreichte dem Lieder-kranz eine Ehrenurkunde desDeutschen Chorverbandeszum 175-jährigen Bestehen.

Martin Henniger ließ dieVereinsgeschichte Revue pas-sieren. Gegründet als reinerMännerchor wurden erst ab1954 Frauen aufgenommen,»um dem Mitgliederschwundentgegenzuwirken«. EinenWandel bei der Chorliteraturgab es ab 1994 unter Wolf-gang Meusel. Die ersten Geh-

cettenreiches Repertoire, dasvon fröhlichen Stücken undmelancholischen Balladenwie »Gabriellas Song« und»The Way old Friends do« bishin zu den vom Chorleiter ei-gens arrangierten Liedernreichte.

Rückblick auf die Vereinsgeschichte

Stolz könne der Traditions-chor auf seine Geschichte unddas, was er erreicht und erlebthabe, sein, sagte Bürgermeis-ter Christoph Enderle, derdem Liederkranz die Glück-wünsche des Gemeinderatsüberbrachte. Der Liederkranzhabe es geschafft, sich trotzeines hohen Altersdurch-schnitts zu verjüngen.

»Loßburg ist ein Leucht-turm bei den Chören«, erklär-te dann auch Hermann Fried-rich, Präsident des Chorver-bands Kniebis-Nagold. Wieviel in Loßburg und den Teil-orten gesungen werde, seischon fast legendär. Durchhal-tevermögen, Mitmenschlich-keit und Gemeinschaft mün-deten in ein hohes Kulturgut,

heißen, dass der Liederkranzheute Geburtstag feiert, unddarauf darf jetzt angestoßenwerden«, sagte VorsitzenderMartin Henninger den Besu-chern.

Sie alle ließen sich vom ers-ten Takt an vom spritzigenSong »Music is Number One«,mit dem die Sänger auf dieBühne einzogen, mitreißen.Der Liederkranz präsentierteim Laufe des Abends sein fa-

n Von Petra Haubold

Loßburg. Ein Jubiläum der be-sonderen Art beging der Lie-derkranz Loßburg. 175 Jahregibt es den Chor bereits. Kei-ne Mühen scheute der Lieder-kranz Loßburg am Samstag-abend im gut gefüllten Kinzig-haus.

Der Perfektionismus vomliebevoll dekorierten Bühnen-bild mit roten und schwarzenLuftballons bis zu den feinenLeckereien, mit denen derMusikverein Loßburg die Gäs-te überraschte, war angemes-sen. Schließlich hieß das Pro-gramm »Auf uns«, und da lässtman sich gerne ein wenig ver-wöhnen. Zumal der Chor mitseinen derzeit 29 Aktiven seit1844 besteht.

Eigens für diesen Jubilä-umsabend wurde eine beacht-liche Bildergalerie aus vergan-genen Jahren präsentiert. Sokonnten die Besucher Eindrü-cke vom regen Vereinslebender Sänger sammeln. Unterder Regie seines Leiters Mar-kus Bitterer legte der Choreinen vor Energie und Fröh-lichkeit nur so sprühendenAuftritt hin. »›Auf uns‹ soll

Nummer 161 Montag, 15. Juli 2019ALPIRSBACH · LOSSBURG

Karin Beilharz hat das Leibgedinghaus ihres Bachbauernhofes zu neu-em Leben erweckt. Nun wurde das Gebäude mit einer Feier eingeweiht.n Von Annette Maria Rieger

Alpirsbach-Ehlenbogen. Beil-harz macht damit Schätze desWaldes erfahrbar. Für DajanaGreger, Geschäftsführerin derLeader-Aktionsgruppe Nord-schwarzwald, stand außerFrage: »Das ist ein Vorzeige-modell für die Leader-RegionNordschwarzwald gewor-den.« Der Weg zum Leibge-dinghaus führt über Sand-steinplatten. Die Weißtannenfür den Innenausbau wurdenim eigenen Wald bei abneh-mendem Mond geschlagen.Rund 180 Jahre alt, sind dieHolzbalken in dem Gebäude.Errichtet wurde es 1797. Künf-tig wird Karin Beilharz dorteine Praxis zur externen Mit-arbeiterberatung betreiben.

Sie bietet Seminare zuStressmanagement an und re-feriert über den »Wald alsQuelle der Gesundheit«, um

die hilfreiche Wirkung desWaldes beim Abbau vonStress und zur Stärkung desHerz-Kreislaufsystems zu ver-mitteln. Ergänzend dazu bie-tet die Cranio-Sakral-Thera-peutin Ruth Gräber Behand-lungen an; zwei weitere Mit-arbeiterinnen beraten beiSucht und Trauerfällen.

Kochplatte in alten Holzherd eingepasst

Unter dem Dach des Leibge-dinghauses steht ein Seminar-raum zur Verfügung, der ge-mietet werden kann. Zahlrei-che Details bezeugen die Ver-bundenheit Karin Beilharz’mit der Geschichte des Hofsund zugleich die Leiden-schaft, mit der sie ihre Unter-nehmensidee angeht. In derKüche wurde die Kochplattein den alten Holzherd einge-passt. Auf der Toilette fügtsich ein antiker Handtuch-ständer der Großmutter insmodernisierte Ensemble. Diefamilieneigene Schappel undeine mit Bauernmalerei ver-zierte Eckbank wahren Erin-nerungen an die Altvorderen.

Aus den Fenstern blicktman auf den Plenterwald imEhlenboger Tal, der seit Gene-rationen im Besitz der Wald-bauernfamilie Beilharz ist.1459 wurde der Bachbauern-hof erstmals als Lehensgut derAbtei im mittelalterlichen Al-pirsbach erwähnt. 1742 er-warb die Familie Beilharz dasGehöft, das damals noch di-rekt an der Kinzig stand. 1780errichtete Christian Beilharzden Hof weiter oben am Hangneu, um ihn vor Hochwasserzu schützen.

Zahlreiche Kinder kamenauf den Hof zur Welt; alleinAndreas Beilharz Senior undseine zweite Frau Rosina hat-

ten 22 Kinder, von denenneun das Erwachsenenaltererreichten. Als sein Sohn imErsten Weltkrieg fiel, musstedessen Frau Friedericke den

Schwager heiraten – und dannnach dessen krankheitsbe-dingtem Tod auch noch einendritten Bruder. So blieb derHof samt Wald durch Kriegeund schwere Zeiten hinweg inFamilienbesitz.

Mit der Sanierung erfüllteKarin Beilharz das Verspre-chen an ihre Großmutter Mar-ta Beilharz (1920 bis 2016),deren Leibgedinghaus zu er-halten und dabei eigene Ideenzu verwirklichen. Zweiein-halb Jahre hat die 48-Jährigegemeinsam mit ihrem MannMartin Engisch an dem Pro-jekt gearbeitet, rund 230 000Euro und mit der ganzen Fa-milie viel Eigenleistung inves-tiert, um aus dem renovie-rungsbedürftigen Leibgeding-haus ein Schmuckstück imKinzigtal zu machen.

Ihren drei Kindern wolle siedamit weitergeben, wie sinn-stiftend es sein kann, sich aufdie eigenen Ressourcen zu be-sinnen, Altes zu bewahrenund daraus Neues zu gestal-ten, sagte sie. Zur Einweihungdes Leibgedinghauses kamenArchitekt Alex Zeyher, Hand-werker, Geschäftspartner, Bür-germeister Michael Pfaff,

Ortsvorsteher Peter Günther,Freunde und Familie sowieLandrat Klaus Michael Rück-ert und Dajana Greger vonder Leader-Aktionsgruppe.»Das Geheimnis Ihres Erfolgs,den Sie hier sicher haben wer-den, ist Ihre Authentizität«,sagte Rückert.

Regionales Baumaterial überzeugt

Die Heimatverbundenheit derBauherrin als Älteste von drei»Stammhalterinnen«, die Ge-schichte des Gebäudes unddie Verwendung von Weiß-tanne als regionalem Bauma-terial hätten ihn als stellvertre-tenden Vorsitzenden der Lea-der-Aktionsgruppe Nord-schwarzwald auf Anhiebüberzeugt. Knapp 155 000Euro Fördermittel wurden sobewilligt. »Als Waldeigentü-merin aus Überzeugung ma-chen Sie uns hier vor, wasman aus Weißtanne machenkann«, sagte Rückert. Für diehandwerkliche Umsetzungihrer Ideen dankte die Bau-herrin allen beteiligten Hand-werkern.

Ein Stück Geschichte in neuem GlanzFörderprogramm | Leibgedinghaus auf Bachbauernhof eingeweiht / Seminare und Therapien im Angebot

Bei der Einweihung: Karin Beilharz (Dritte von links), die beteiligten Handwerker und Bürgermeister Michael Pfaff (links). Foto: Rieger

»Leuchtturm unter den Chören«Jubiläum | Liederkranz Loßburg feiert 175-jähriges Bestehen

Unter Leitung von Markus Bitterer bot der Liederkranz einen Rückblick aus 175 Jahren Vereinsle-ben, eingebettet in modernes und traditionelles Liedgut. Fotos:

Hermann Friedrich (rechts)überreichte Martin Hen-ninger die Ehrenurkundedes Chorverbands.

Mittwochswanderer auf AuerhahnwegAlpirsbach. Die AlpirsbacherMittwochswanderer sind am17. Juli auf dem Auerhahnwegin Tennenbronn unterwegs.Los geht es um 9.45 Uhr amWanderparkplatz. Der Wegführt vorbei an einsamen Ge-höften. Beim Auerhahn-Balz-platz gibt es neben Informa-tionen zur Auerhahn-Balz aufKnopfdruck sogar den Balz-Gesang zu hören. Die Längeder Strecke beträgt elf Kilome-ter bei 282 Höhenmetern.Wanderstöcke und Rucksack-vesper werden empfohlen.Eine Einkehr am Schluss istvorgesehen. Am Haus desGastes werden um 9 Uhr Fahr-gemeinschaften. Weitere In-formationen unter Telefon07444/91 64 64.

Vortrag über Leben ohne MüllAlpirsbach. Die BloggerinShia Su und ihr Mann Hannogeben am Mittwoch, 17. Juli,ab 19 Uhr im Subiaco-Kino imAlpirsbacher Kloster Einbli-cke in ihren Alltag. Die bei-den leben annähernd müll-frei. Shia Su hat darüber auchein Buch geschrieben. Davorund danach werden regionaleInitiativen über Wege aufklä-ren, selbst Müll zu vermeiden.

nBücherei im Kinzighaus: heute, Montag, 9 bis 10 und 15.30 bis 18 Uhr geöffnet.nReha-Sport findet heute von 10 bis 10.45 Uhr und von 11 bis 11.45 Uhr im Kinzig-haus statt. nEin Hatha-Vinyasa-Yoga-Kurs ist heute, Montag, von 17.45 bis 18.45 Uhr im Kinzig-haus. n Im Landhotel Hohenrodt findet heute ab 19.30 Uhr DRK-Wassergymnastik statt.

BETZWEILERnDRK Tanzen »Tanz mit – bleib fit« findet montags von 16.45 bis 18 Uhr in der Heim-bachhalle statt.

LOMBACHnDie DRK-Gymnastikgruppe trifft sich heute von 14 bis 15 Uhr im Bürgerhaus.

WITTENDORFnDRK-Gymnastik »Mach mit – bleib fit« beginnt heute um 14 Uhr in der Laiberghalle.

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