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2602 Zur Analyse wurde die rnit rtwas Salzsiiilre versetzte wassrige Losung der Substanz bis zur eben beginnenden Krystallisation eingedampft, und dann vie1 conc. Salzsaure zugegeben. Nach einigern Stehem krystallisirte das salzsaure Hydraeomethyltriazol in schiinen secbs- eckigen Saulen aus, die rnit Alkohol und Aether gewaschen und iiber Natronkalk und Schwefelstiure getrocknet wurden. Analyse: Ber. fur CsHloNs .2 HCI. Procente: C 26.97, H 4.49, N 41.95, Cl 26.59. Gef. x 27.03, )) 4.59, )) 41.54, >) 26,42. Salzsaures Hydrazometbyltriazol ist rnit stark saurer Reaction leicht lijslicb in Wasser, schwerer in conc. Salzslure, unloslich in Alkohol und Aether. Schmelzpunkt gegen 150°, unter Zersetzung. In Losung oxydirt sich das Salz leicht unter Abscheidung der AZO- verbindnng, augenblicklich erfolgt die Oxydation durch Eisenchlorid oder durch alkalische SilberlBsung. Weit bestiindiger ist das Salz bei Gegenwart von Salzsaure. In sehr stark saurer Losung wird es von Eisenchlorid nicht oxydiit. Mit F e hlin g'scher Losung fiillt kein Kupferoxydul, sondern ein sebr charakteristisches schwarzes Kupfer- salz, dieselbe, oder eine abnliche Verbiudung fiillt auch durch Kupfer- acetat. Ich beabsichtige vorstehende Untersuchung in Gemeiiischafk rnit Ilrn. Mancbot fortzusetzen und auch auf Homologe des Amido- methj ltriazols auszudehnen ,* bitte daher die Facbgenossen, mir dies Gebiet fiir eimige Zeit zu reserriren. 496. W. Loss e n : Ein vermeintliches Missverstandniss. (Eingegangen am 16. October.) In ihrer Entgegnung') auf rneine letzte Mittheilung*) schieben A. Hantzsch und A. W e r n e r rnir ein Missverstandniss in die Scbuhe, zu welchern ich rnich nicbt bekennen kann. Die ron Hantzsch abgegebenen, von rnir citirten Erklarungeo solleii sich einerseits nur auf einen ganz beschrankten Theil rneines Arbeitsgebietes beziehen, aiidererseits einen rollig freiwilligen Verzieht auf die Betretung desselbcn bedeuten. Weder das eine, noch das andere ist richtig. Die ~011 Hantzscb gegebenen Erkliirungen sind (diese Berichte 26, 18 19) wortlich abge- druckt. Ich iiberlasse es jedem Leser, sich selbst davon zu iiber- zeugen, dass der Wortlaut derselben irn Widerspruch steht rnit der beschrgnkenden Deutung, welche Hantzsch und Werner in ihrer Entgeguiing vertreten. 1) Diese Berichte 26, 2069. 2, Diese Berichte 26, 181s.

Ein vermeintliches Missverständniss

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Page 1: Ein vermeintliches Missverständniss

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Zur Analyse wurde die rnit rtwas Salzsiiilre versetzte wassrige Losung der Substanz bis zur eben beginnenden Krystallisation eingedampft, und dann vie1 conc. Salzsaure zugegeben. Nach einigern Stehem krystallisirte das salzsaure Hydraeomethyltriazol in schiinen secbs- eckigen Saulen aus, die rnit Alkohol und Aether gewaschen und iiber Natronkalk und Schwefelstiure getrocknet wurden.

Analyse: Ber. fur CsHloNs . 2 HCI. Procente: C 26.97, H 4.49, N 41.95, Cl 26.59.

Gef. x 27.03, )) 4.59, )) 41.54, >) 26,42. Salzsaures Hydrazometbyltriazol ist rnit stark saurer Reaction

leicht lijslicb i n Wasser, schwerer in conc. Salzslure, unloslich i n Alkohol und Aether. Schmelzpunkt gegen 150°, unter Zersetzung. In Losung oxydirt sich das Salz leicht unter Abscheidung der AZO- verbindnng, augenblicklich erfolgt die Oxydation durch Eisenchlorid oder durch alkalische SilberlBsung. Weit bestiindiger ist das Salz bei Gegenwart von Salzsaure. In sehr stark saurer Losung wird e s von Eisenchlorid nicht oxydiit. Mit F e h l i n g'scher Losung fiillt kein Kupferoxydul, sondern ein sebr charakteristisches schwarzes Kupfer- salz, dieselbe, oder eine abnliche Verbiudung fiillt auch durch Kupfer- acetat.

Ich beabsichtige vorstehende Untersuchung in Gemeiiischafk rnit Ilrn. M a n c b o t fortzusetzen und auch auf Homologe des Amido- methj ltriazols auszudehnen ,* bitte daher die Facbgenossen, mir dies Gebiet fiir eimige Zeit zu reserriren.

496. W. Loss e n : Ein vermeintliches Missverstandniss . (Eingegangen am 16. October.)

I n ihrer Entgegnung') auf rneine letzte Mittheilung*) schieben A. H a n t z s c h und A. W e r n e r rnir ein Missverstandniss in die Scbuhe, zu welchern ich rnich nicbt bekennen kann.

Die ron H a n t z s c h abgegebenen, von rnir citirten Erklarungeo solleii sich einerseits n u r auf einen ganz beschrankten Theil rneines Arbeitsgebietes beziehen, aiidererseits einen rollig freiwilligen Verzieht auf die Betretung desselbcn bedeuten.

Weder das eine, noch das andere ist richtig. Die ~ 0 1 1 H a n t z s c b gegebenen Erkliirungen sind (diese Berichte 26, 18 19) wortlich abge- druckt. Ich iiberlasse es jedem Leser, sich selbst davon zu iiber- zeugen, dass der Wortlaut derselben irn Widerspruch steht rnit der beschrgnkenden Deutung, welche H a n t z s c h u n d W e r n e r in ihrer Entgeguiing vertreten.

1) Diese Berichte 26, 2069. 2, Diese Berichte 26, 181s.

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Wollten H a n t z s c h und W e r n e r etwa behaupten, der Zusammen- bang, in welcbem H a n t z s c h ’ s Worte gebraucht sind, gebe denselben eiiren anderen als den ihrem Wortlaut entsprechenden Sinn, so kiinnte ich darauf nur erwidern, dass es ihre Sache ist, den Beweis fur diem Behauptung zu erbringen.

K i i n i g s b e r g , den 14. October 1893.

497. M a x Bodens te in : U e b e r die Zerse tzung waeeerstoffgeses in der Hitze.

[I I. Mi t t he i I ung.] (Eingegangen am 28. October.)

Die Arbeit iiber die Zersetzung des Jodwasserstoffs .ran welcher V i c t o r M e y e r und ich vor etwa einem

des Jod-

in der Hitze, halben J a h r e

.&nen vorlandgen Rericbt publicirt haben’), ist nunrnehr so gut wie Tollstandig zurn Abschluss gelangt. Hr. Geh. -Rath V i c t o r M e p e r hat, durch andere Arbeiten sehr in Anspruch genornmen, die Vollen- dung der Untersuchung und deren Veriiffentlichung mir allein iiber- lassen, wie das bereits in unserer ersten Mittheilung erwahnt war. Die vorliegende Abhnndlung sol1 nun iiber die inzwischen erhaltenen Resultate referiren. Dieselben wurden nach den im ersten Bericht dar- gelegten Methoden gewonnen, rind hebe ich insbesondere hervor, dass z u den Versuchen nur der in der friiher beschriebenen Ar t dargestellte und in die Versuchsgefasse gefillte Joclwasserstoff benutzt wurdc, dass derselbe also d i e d e n k b a r s t e R e i n h e i t b e s a s s .

U n t e r e Tern p e r a t 11 r g r e n z e d c r b e g i n n e n d e n 2 e r se t z u n g. Wit. schon im vorigen Bericht erwahnt, batten wir uns rnit der

Frage nach der niedrigsten Temperatur der begionenden Zersetzung unseres Gases beschaftigt und warrn dabei zu dern Resultat gekomrnen, dass eine solche gar nicht bestirnmt fixirt werden kiinne, dass vielmehr, wenn man die Zeit des Versuchs geniigend ausdehne, bei jeder Tern- prratur Zersetzung zu beobachten sein miisse. Urn diese Ansicht durch den Versuch zu stiitzen, schloss ich einige mit Jodwssaerstoff ge- fiillte Kugelri in Glasriihren durch Einschrnelzen, diese wieder in Eisenrohre durch Aufliithen eines Deckels ein and erhitzte die so votl Einwirkung des heissen Wassers geschiitzten Objekte irn Wasserdampf, also bei ririer Temperatur, die weit unter derjenigen liegt, welche die Lehrbirher als Ternperatur der beginnenden Zersetzung (1 80°) be- meichneti. Die Erhitzung wurde in einern Wasserbad rnit constantem Niveau, auf das ein mit Asbestpappe urnkleideter Darnpfdom von Ei-

I) Dieso Berichte 2 6 , 1146 (1S33).