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Inhaltsverzeichnis
3 Vorwort des Vorstands
4 Historie
6 Strategie
10 Patienten
14 Mitarbeiter
18 Forschung und Lehre
22 Kooperations-Partner
25 Zahlen & Fakten
30 Übersicht der CharitéCentren
31 Organigramm
Herausgeber
Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Tel. +49 30 450-570400
www.charite.de
Redaktion und Gestaltung
Kohl PR & Partner, Berlin, www.kohl-pr.de
Fotos
Marion Schebesta, Berlin
Charité (Seite 3, 12, 20, 21, 22, 23, 24)
Shutterstock (Seite 8, 9)
3Lehre & Forschung
Ein Jahr der Weichenstellungen
Das Jahr 2009 war das erste Jahr, das vom Vorstand in seiner derzeitigen Besetzung
vollständig verantwortet wurde. Es war ein Jahr entscheidender Weichenstellungen
für die Zukunft der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Dank des Einsatzes der
Mit arbeiter innen und Mitarbeiter ist es gelungen, das an gestrebte Jahresergebnis
zu er reichen. Wesentliche Gründe für diesen Erfolg liegen in einer strikten Budget-
einhaltung im Bereich der Fakultät und einer positiven Leistungsentwicklung im
Bereich des Klinikums. Der Charité ist es in 2009 gelungen, das Ergebnis um rund
70 Millionen Euro gegenüber 2008 zu verbessern.
Ein Höhepunkt des Jahres war der erste World Health Summit an der Charité.
Unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des franzö sischen
Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy arbeiteten 700 prominente Meinungs bildnerinnen
und -bildner an konkreten Handlungsempfehlungen zur Vorbereitung auf künftige
Pandemien sowie effektiven Präventionsstrategien für eine Reihe schwerer Erkrank-
un gen. Während des World Health Summit wurde die M8 Alliance of Academic Health
Centers and Medical Universities gegründet. Dieses weltweit einzigartige Netzwerk
wird die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Lehre stärken.
Die Charité blickt nicht ohne Stolz auf ihre 300jährige Geschichte zurück. Gegrün det
als Pesthaus vor den Toren der Stadt, war die Charité von Beginn an einer dem Men-
schen dienenden Therapie und Diagnostik verpflichtet. Früh war daran die Verpflich-
tung geknüpft, eine zeit- und fachgerechte Lehre zu gewährleisten. Mit der Gründung
der Berliner Universität hielt an der Charité sukzessive auch eine ambitionierte aka-
demische Forschung Einzug. Dabei legen die Mitarbeiter innen und Mitarbeiter größten
Wert auf fachliche sowie wirtschaftliche Nachhaltigkeit, so dass sich die Merkmale
der Charité heute als fürsorglich, wissenschaftlich und unternehmerisch beschreiben
lassen. So gehen wir die Herausforderungen heute und in Zukunft entschlossen an
und zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bringen wir Spitzen-
forschung ans Krankenbett – für ein selbst bestimmtes Leben.
Prof. Dr. Karl Max Einhäupl
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
Matthias Scheller
Prof. Dr. Ulrich Frei
Prof. Dr. Karl Max EinhäuplVorstandsvorsitzender
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich Dekanin
Matthias Scheller Direktor des Klinikums
Prof. Dr. Ulrich Frei Ärztlicher Direktor
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300 Jahre Charité:Aus der Geschichte in die Zukunft
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin versteht sich
als europäischer Standort für medizinische Forschung
und Patientenversorgung auf höchstem Niveau. 1710 als
Pesthaus vor den Toren Berlins gegründet, ist die Ge -
schichte der Charité mit bahnbrechenden wissenschaft -
lichen, medizinischen und pflegerischen Leistungen
ebenso untrennbar verbunden wie mit den Namen he-
rausragender Ärzte. Zu ihnen gehören unter anderem
der Pathologe Rudolf Virchow, der Chirurg Ferdinand
Sauerbruch und der Begründer der modernen Bakte -
riologie, Robert Koch.
Die heutige Unternehmensstruktur der Charité ist das
Ergebnis einer tief greifenden Reorganisation der univer-
sitären Medizin Berlins nach der deutschen Wiedervereini-
gung. Dieser mehrstufige Prozess fand im Jahr 2003 mit
der Fusion der medizinischen Fakultäten der Freien Uni-
versität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin so -
wie der jeweiligen Klinika seinen Abschluss. Durch die Ver-
bindung der gesamten universitären Medizin im Osten und
Westen der Stadt ist die Charité heute eine der größten
Universitätskliniken Europas. In ihren Kliniken und Insti -
tuten, die in 17 sogenannten CharitéCentren organisiert
sind, sowie der Verwaltung und dem Drittmittelbereich
arbeiten insgesamt rund 13.200 Mitarbeiter. Sie alle sind
der Mission »Forschen, Lehren, Heilen, Helfen« verpflich -
tet, in der Krankenversorgung und Wissenschaft sowie in
der Ausbildung des ärztlichen und pflegerischen Nach-
wuchses.
Die vier Standorte Campus Benjamin Franklin, Campus
Berlin-Buch, Charité Campus Mitte und Campus Virchow-
Klinikum bilden eine organisatorische Einheit und machen
die Charité zu einem der größten Arbeitgeber Berlins. Sie
sieht sich als medizinischer Dienstleister und ge neriert
einen Jahresumsatz von gut einer Milliarde Euro. Pro Monat
werden durchschnittlich 7.000 Operationen so wie jährlich
700 Transplantationen und 5.400 Geburten an der Charité
durchgeführt. Da die Mehrzahl der Fälle überdurchschnitt-
lich komplex ist, sind eine hohe fachliche Kompetenz sowie
besondere Behandlungseinrichtungen nötig. Als Klinikum
der Maximalversorgung erfüllt die Charité diese Ansprüche.
Mit ihrem Leistungsspektrum ist die Charité ein bedeutender
Wirtschaftsfaktor für die Region. Gleichzeitig versteht sie sich
als Impulsgeber für medi zinische Innovation.
Mithilfe der wissenschaftlichen Forschung eröffnet sie neue
Möglichkeiten für Diagnose, Prävention und Therapie –
immer zum Nutzen der Patienten. Im Jahr 2009 haben die
Wissen schaftler und Ärzte der Charité 126,9 Millionen Euro
externe Forschungsgelder eingeworben – zusätzlich zu den
189,8 Millionen Euro, die das Land Berlin der Charité als
Zuschuss gewährt. Damit folgen sie dem erklärten Ziel, die
universitäre Forschung in Berlin zum Schrittmacher einer
modernen, ganzheitlichen Medizin zu machen, in der die
Ergebnisse der biomedizinischen Grundlagenforschung und
der klinischen Forschung sehr schnell in neue diagnostische
und therapeutische Methoden zum Wohle der Patientinnen
und Patienten umgesetzt werden können.
Die Charité engagiert sich in hohem Maß in der Lehre und
Ausbildung und sichert so die Zukunftsfähigkeit der For-
schung am Standort Berlin. Derzeit ist sie Ausbildungsstätte
rund 7.100 Studierender der Human- und Zahn medizin
sowie der Pflegewissenschaften und weiterer Studien gänge.
1999 startete an der Charité Deutschlands erster Reform-
studiengang Medizin. Er wird parallel zum Regelstudiengang
Medizin durchgeführt. Im Fokus steht problemorientiertes
und fächerübergreifendes Lernen. Ab 2010 werden die beiden
Studiengänge zu einem Modellstudiengang Medizin zusam-
5
mengeführt. Die Charité ist in zahlreiche internationale
Kooperationen eingebunden, die sich bis nach China, Japan
und in die USA erstrecken. Beispielsweise finden jedes Jahr
Summer Schools für Studierende aus aller Welt statt.
1710 Gründung als Pesthaus
vor den Toren Berlins
1818
Bau des Universitätsklinikums
Ziegelstraße
1946–1989
Charité wird Vorzeigeeinrichtung
der DDR
1727
Ausbau zum Militärlazarett
mit Ausbildungsstätte,
Friedrich Wilhelm I. nennt
das Haus »Charité«
1896–1917 Neubau des Charité Campus Mitte
in rotem Backstein
1997–1998 Fusion der Charité der Humboldt-
Universität mit dem Virchow-Klini-
kum der Freien Universität (FU)
1785–1797
Neubau der Charité
1933–1945 Vertreibung jüdischer
Forscherinnen und Forscher,
Zerstörung im Krieg
2003
Fusion mit dem Universitätsklinikum
Benjamin Franklin der FU zur
»Charité – Universitätsmedizin Berlin«
1810 Gründung der Berliner
Universität mit Medizinischer Fakultät
1945
Wiederaufbau der Charité
n 103 Kliniken und Institute, die in 17 CharitéCentren organisiert sind
n 4 Berliner Standorte mit einer Nutzfläche von 583.000 Quadratmetern
n 13.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 3.809 Wissenschaftler und Ärzte, 258 Universitäts-professorinnen und -professoren, 4.228 Schwestern und Pfleger sowie 771 Verwaltungsmitarbeiter
n 1,2 Milliarden Euro Jahresumsatz
n 3.213 Betten
n 133.100 stationäre Fälle jährlich
n 574.000 ambulante Fälle jährlich
n 189,8 Millionen Euro Landeszuschuss
n 126,9 Millionen Euro eingeworbene Drittmittel
n 16 Sonderforschungsbereiche (davon 10 mit Sprecherfunktion) n 2 Exzellenz-Cluster
n 2 Graduiertenschulen der Exzellenz-Initiative
n 5 Forschergruppen
n 7 klinische Forschergruppen
n 2 Kompetenznetze (BMBF) und ein integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum (BMBF)
n 4 Graduierten-Kollegs
Daten und Fakten im Überblick
6
Strategie
»Jeder Campus bleibt ein funktionstüchtiges Krankenhaus« Prof. Dr. Ulrich Frei
»Es ist eine echte Win-Win-Situation für beide Seiten« Dr. Wolfram von Pannwitz
7Strategie
Industrie-Kooperationen:Mit starken Partnern die Zukunft sichern
Der Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern der
Charité und der Industrie während des »World Health Sum-
mit«, des Medizin-Gipfels, der nach Vorbild des Davoser Welt-
wirtschaftsforums erstmals im Oktober 2009 von der Charité
ausgerichtet wurde, stellte die Weichen für eine neue strate-
gische Ausrichtung der Charité. Ziel soll es sein, die Synergien
zwischen einer der größten Universitäts-Kliniken Europas und
der Industrie auszubauen.
Bereits sieben Monate später wurde ein in Deutschland
bislang einzigartiges Kooperationsabkommen zwischen einer
Universitätsklinik und einem forschenden Pharmaunterneh-
men unterzeichnet. Der viertgrößte Pharma-Konzern der
Welt, sanofi-aventis, hat hierbei eine Vorreiterrolle gespielt.
»Wenn ein solches Projekt von oberster Ebene aus angedacht
und angestoßen wird, entwickelt es eine ungeheure Dynamik«,
sagt Dr. Wolfram von Pannwitz, Leiter des Geschäftsbereichs
Unternehmensentwicklung der Charité und damit auch zu-
ständig für alle Industrie-Kooperationen. Ziel der Zusammen-
arbeit mit dem französischen Konzern ist es, das gemeinsame
Potential und Know-how in Forschung und Entwicklung
zu nutzen, um den Patientinnen und Patienten neue Medika-
mente schneller zur Verfügung stellen zu können.
»Es ist eine echte Win-Win-Situation für beide Seiten«, sagt
Dr. von Pannwitz, »wir bieten alle Möglichkeiten der Grundlag-
en forschung sowie die Optionen der klinischen Forschung und
bekommen dafür zusätzliche Mittel. Das Pharma-Unternehmen
erwartet durch die Kooperation einen positiven Effekt auf
die Entwicklung neuer Präparate.« Grundsätzlich aber gilt für
sämtliche Industriekooperationen der Charité: Es gibt keine
Exklusiv-Partner, sondern gezielte Projektverträge.
Mit der Unterzeichnung des Rahmenvertrages bekräftigten
Charité und sanofi-aventis ihre Absicht, die jeweilige wissen-
schaftliche Expertise bereits in einer frühen Forschungspha-
se zu kombinieren – anders als bei klassischen Formen der
Zusammenarbeit, die sich in der Regel auf Auftragsforschung
beschränkte. Die Kooperation wird bereits im Labor beginnen.
Ein Leitmotiv ist dabei die Translationale Medizin, also die
Überführung von grundlagenwissenschaftlichen Forschungs-
ergebnissen in anwendungsorientierte klinische Entwicklung.
In den vergangenen Monaten wurden in Arbeitsgruppen bei
Charité und sanofi-aventis die ersten drei konkreten Projekte
identifiziert: Das erste befasst sich mit Schlaganfallforschung
und dem Alterungsprozess. Zweiter Schwerpunkt ist der Be-
reich rheumatoide Arthritis. Und als drittes Projekt wird
»Top Talent« benannt, die Einrichtung eines Förderpro -
gramms für innovative Projekte junger Forscherinnen und
Forscher. In der täglichen Praxis soll es auch ein »Bench
to bench«-Arbeiten geben. »Es ist durchaus vorgesehen,
dass für Forscher von sanofi Arbeitsplätze bei uns an
der Charité eingerichtet werden oder vice versa«, erklärt
Dr. von Pannwitz.
Die Charité plant auch Kooperationen mit anderen Industrie-
partnern. So gibt es mit Bayer Schering Pharma konkrete Ge -
spräche über eine Zusammenarbeit bei der frühen klinischen
Forschung und auf dem Gebiet der Gynäkologie. Mit dem
Schweizer Novartis-Konzern ist unter anderem eine Koopera-
tion im Bereich der elektronischen Patientenakte im Gespräch.
Die Pharma-Partner haben mithilfe der Charité die Möglich-
keit, hoch selektierte Patientenkollektive zu nutzen – etwa für
klinische Studien zur Medikamentenentwicklung. Auch wird
es dank der breiten Aufstellung der Charité einfacher für sie,
Erfahrungen auf dem Gebiet sehr seltener Krankheiten zu
sammeln. »Aber nicht nur Pharma-Unternehmen sind für Ko-
operations-Projekte interessant«, sagt Dr. von Pannwitz, »mit
Microsoft zum Beispiel reden wir gerade über einen Austausch
im IT-Bereich, der für uns eminent wichtig ist.«
Zentraler Punkt für den Erfolg der Projekte sei der Abbau
von grundsätzlichen Vorbehalten und Befürchtungen gegen-
über Kooperationen mit der Industrie. »Wir befinden uns nicht
im luftleeren Raum, sondern müssen auf die sich verändern-
den Rahmenbedingungen reagieren«, meint Dr. von Pannwitz,
»das wird von immer mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
Stakeholdern und auch zuständigen Politikerinnen und
Politikern akzeptiert.« So sagte Berlins Wissenschaftssenator
Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner bei der Vorstellung des Vertrages
mit sanofi-aventis: »Neue Wege der Kooperation werden das
enorme wissenschaftliche Potential der Stadt Berlin weiter
stärken. Exzellente Forschung am Gesundheitsstandort Berlin
ist auf diesem Gebiet die Voraussetzung für wirtschaftliche
Entwicklung.«
»Die neue Kultur des Austauschs liegt im wechselseitigen
Interesse«, sagt Prof. Dr. Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsit-
zender der Charité, »strukturelle und finanzielle Herausforde-
rungen lassen sich mit vereinten Kräften besser überwinden.«
Besonders wichtig sei der Charité dabei aber die – im Falle
von sanofi-aventis im Rahmenvertrag fixierte – kontinuierliche
Evaluation aller Kooperationsprojekte: Sie dient der Sicher-
8
Schwerpunktbildung an der Charité: Mehr Transparenz, mehr Effizienz, mehr Kompetenz
stellung ethischer Standards, des geistigen Eigentums und
der Forschungsfreiheit. Neben einem »Steering Committee«
besetzt die Charité dafür eigens die Position eines ethischen
Beraters. Die durch Industriekooperationen neu erschlosse-
nen finanziellen Mittel sind für die Charité eine wichtige zu-
sätzliche Chance. »Die universitäre Medizin versteht sich
als signifikanter Motor für Innovation im Gesundheitssektor«,
betont Prof. Einhäupl, »die Kooperation zwischen universitärer
Forschung und der Industrie sorgt dafür, dass unsere Gesund-
heitssysteme auf die Anforderungen von morgen vorbereitet
sind. Die Charité hat den Anspruch, in diesem Prozess auch
künftig die Führungsposition einzunehmen.« Die Chancen da-
für stehen bestens: Seit der Bekanntgabe der Kooperation mit
sanofi-aventis gibt es in der Charité pro Woche mindestens
zwei Anrufe aus der Industrie mit dem Wunsch: »Wir wollen
auch dabei sein.«
Die Ziele der Zukunft sind in der Charité klar definiert:
1. Die Entwicklung der Krankenversorgung soll dazu führen,
durch Exzellenz regional und überregional erkennbar zu
sein und in besonderem Maße Patienten mit komplexen
Erkrankungen zu gewinnen.
2. Die Krankenversorgung an der Charité soll Basis für
eine an der Krankheitsentstehung orientierte Grundlagen-
forschung und eine an Prävention und Therapie orientierte
klinische Forschung sein.
3. Die Krankenversorgung der Charité soll ein integraler
Bestandteil des Konzepts einer Gesundheitsstadt und
-region sein.
»Wir brauchen deshalb erkennbare klinische Schwerpunk-
te«, sagt Prof. Dr. Ulrich Frei, Ärztlicher Direktor der Charité,
»damit muss eine wesentliche Konzentration des personellen,
sachlichen und investiven Aufwands einhergehen, um dauer-
haft die Leistungsfähigkeit zu sichern und ein wirtschaftlich
aus geglichenes Ergebnis zu erzielen.« Hintergrund der Um-
strukturierung ist die komplexe Genese der heutigen Charité –
sie entstand aus der Fusion von drei ehemals selbständigen
Universitätskliniken, die 2004 abgeschlossen wurde. Mit
der Einführung der CharitéCentren wurden die damals 128
eigenständigen Institute und Kliniken in 17 Centren gebündelt.
Während es in den Bereichen der dienstleistenden Institute,
beispielsweise der Labormedizin oder Radiologie, schnell zu
einer weitgehenden Zusammenführung und damit zu einer
Verminderung des Aufwands kam, gestalteten sich diese
Prozesse für die Kliniken schwieriger. An den drei Standorten
wurde immer noch »alles für alle angeboten«, erklärt Prof. Frei,
»lange gab es zwischen den Standorten keine Absprachen
über die Fächerverteilung.« Die Folge: Starke Eigeninteressen
sorgten dafür, dass die Abstimmung unter den Kliniken häufig
schon im Ansatz fehlschlug. Man machte sich darüber hinaus
oft gegenseitig Konkurrenz – auf Kosten der Wirtschaftlich-
9Strategie
keit. Hinzu kam ein personelles Problem, das noch heute
besteht: Bis zum Jahre 2015 werden rund 40 Professoren-
stellen aus Altersgründen frei – sie können aber angesichts
der Finanzlage nicht mehr in gleicher Stärke neu besetzt und
investiv ausgestattet werden. Nach intensiver Analyse dieser
Grundtendenzen entstand das Konzept der »komplementären
Schwerpunktbildung.« Es soll zur Steigerung der Effizienz
im Laufe der nächsten fünf bis zehn Jahre komplett umge-
setzt werden.
Zentrales Prinzip dieser Neu-Organisation der Charité: Die
Krankenversorgung wird zwischen den drei Standorten so
organisiert, dass die Angebote entsprechend den Hauptkrank-
heitsbildern in der Bevölkerung komplementär sind, das heißt
sich ergänzen. Diese wichtigsten Krankheitsbilder sind Herz-
Kreislauf-, Tumor- und Nervensystem-Erkrankungen sowie
degenerative und Alterskrankheiten. An den jeweiligen Stand-
orten wird, wo immer möglich, eine Kongruenz zwischen den
wissenschaftlichen und klinischen Schwerpunkten angestrebt.
Hochwertige Investitionen, zum Beispiel für High-End-Geräte,
werden in jedem Fach in erster Linie am Schwerpunkt-Campus
getätigt. Der Campus Mitte soll die neurowissenschaftlichen
Fächer, die Fächer der Sinnesorgane (Augen, HNO) und die
Fächer mit den Schwerpunkten Immunologie und Infektion
aufnehmen. Zudem sollen die orthopädische und neurochirur-
gische Kompetenz im Wirbelsäulenzentrum zusammengeführt
werden. Am Campus Virchow-Klinikum soll sich schwerpunkt-
mäßig die Tumormedizin zusammenfinden. Es entsteht ein
Verbund internistischer, chirurgischer und gynäkologischer
Onkologie, ergänzt durch die Strahlentherapie. Auch wird hier
langfristig das Comprehensive Cancer Center Charité (CCCC)
seinen Schwerpunkt haben. Strukturell bereits vorhanden
sind das Zentrum für Frauen-, Kinder-und Jugendmedizin.
Ebenfalls ausgebaut werden soll der Schwerpunkt in der Herz-
Kreislaufmedizin, im Verbund mit dem Deutschen Herzzen-
trum Berlin (DHZB). Dem Campus Benjamin Franklin ist als
Hauptschwerpunkt die Medizin der degenerativen Erkrankun-
gen und die Medizin der zweiten Lebenshälfte zugeordnet.
Vorgesehen sind operative Fächer wie zum Beispiel Allge-
mein-, Gefäß- und Adipositas-Chirurgie, ebenso die Urologie
des Alters. Dem Profil der Erkrankungen entsprechend findet
sich am Campus Benjamin Franklin die Psychiatrie mit den
degenerativen Hirnerkrankungen, den Demenzen und die
Gerontopsychiatrie. »Hier wollen wir Menschen beim Älter-
werden begleiten«, sagt Prof. Frei, »und dabei untersuchen,
wie und warum sich bestimmte Krankheiten in der zweiten Le-
benshälfte entwickeln.« Die Fächer Chirurgie, Unfallchirurgie,
Gastroenterologie und Kardiologie sollen – in verschiedenen
Ausprägungen und Ausstattungen – an allen drei Standor-
ten vorgehalten werden. »Jeder Campus«, betont Prof. Frei,
»bleibt ein funktionstüchtiges Krankenhaus.« Zur besseren
Steuerung wird die Charité veränderte Leitungsmodelle ein-
führen. Je nach klinischem Fach wird es eine Leitung geben,
die das Profil des jeweiligen Campus-Schwerpunkts umsetzt
und Campus-übergreifend das Fach koordiniert, indem die
Komplementarität in Krankenversorgung und Forschung
sichergestellt wird und in der Patientenversorgung Charité-
weite Standards gesetzt werden.
Bei einem so ambitionierten Projekt ist die Unterstützung
durch externe Partner hilfreich: Wo immer eine ökonomisch
sinnvolle und mit der akademischen Grundausrichtung der
Charité vereinbare Kooperation mit Partnern aus dem ge-
meinnützigen Bereich möglich ist, sollte sie auch eingegangen
werden. So ist beim Betrieb der Labore eine Kooperation mit
Vivantes sinnvoll, ebenso wie die weiterhin enge Kooperation
mit dem DHZB am Campus Virchow-Klinikum. Auf diese Weise
lassen sich Investitionskosten senken und Synergien schaffen
– wichtige Voraussetzungen, damit die Charité auch im nächs-
ten Jahrzehnt weiter führend in Deutschland sein kann.
10
Patienten
»Wir brauchen eine ganz neue Fehlerkultur« Privatdozentin Dr. Ortrud Vargas Hein
»Rund die Hälfte unserer Zeit verwenden wir für die Betreuung der Eltern« Prof. Dr. Christoph Bührer
» Die Erfolgsbasis der Charité ist unser interdisziplinäres Konzept« Prof. Dr. Wolfgang Henrich
11Patienten
Für den besten Start in ein gesundes Leben: Die Geburtsmedizin und Neonatologie
Jedes 15. Kind kommt als Frühgeborenes zur Welt. Sofern
es das Glück hat, dass die Eltern sich entschieden haben, ihr
Baby in der Charité auf die Welt zu bringen, sind die Chancen
bestens, unbeschadet und gut versorgt ins Leben zu treten.
Denn die Qualitätsberichte der Klinik für Geburtsmedizin und
der Klinik für Neonatologie weisen hervorragende Werte auf.
Um werdende Eltern und die Neugeborenen optimal zu be-
treuen, hat die Charité ein Perinatalzentrum eingerichtet –
es dient der Bereitstellung, Integration und Bündelung der
Versorgung innerhalb und außerhalb der Klinik zur Unterstüt-
zung von Familien sowohl mit gesunden Neugeborenen als
auch mit früh geborenen oder kranken Babys. Das Zentrum
stützt sich auf zwei Säulen: die Geburtsmedizin und die Neo-
natologie. Die Geburtsmedizin bietet werdenden Eltern Kurse,
Informationen, Beratungen und Hilfen rund um die Geburt an.
In der Neonatologie finden Familien, deren Kinder nach der
Geburt stationär behandelt werden müssen, verschiedenste
Unterstützungs- und Beratungsangebote.
33.445 Geburten gab es im Jahre 2009 in Berlin – 5465
davon an der Charité. »Die Erfolgsbasis der Charité ist unser
interdisziplinäres Konzept, in dem alle wesentlichen Abtei-
lungen, die für eine gute Betreuung in der Schwangerschaft
und vor und nach einer Geburt wichtig sind, rechtzeitig
zusammengeschaltet werden«, sagt Prof. Wolfgang Henrich,
kommissarischer Leiter der Klinik für Geburtsmedizin. Und
das geschieht lange, bevor das Kind auf die Welt kommt. So
werden oft Monate vor dem Geburtstermin alle potenziellen
Risiken der jeweiligen Schwangerschaft besprochen. Wird zum
Beispiel schon im Mutterleib ein angeborener Herzfehler oder
ein Lücke in der Bauchwand des Kindes diagnostiziert, können
umgehend Spezialisten aus der Kinderkardiologe oder der
Kinderchirurgie hinzugezogen werden, um weitere Schritte
zu planen.
Die hohe Spezialisierung führt dazu, das auch die Zahl der
Hochrisiko-Patienten an der Charité weiter wächst: Die Zahl
der Neugeborenen mit angeborenen Fehlbildungen, die an
der Charité versorgt werden, hat zugenommen und auch in
der Betreuung von Mehrlingsgeburten ist die Charité führend
in Berlin. Besonders intensiv ist der Austausch zwischen Ge-
burtsklinik und Neonatologie. »Der neonatologische Spezialist
oder die Spezialistin sitzt nur wenige Meter entfernt vom
Kreißsaal, ist quasi bei jeder Geburt auf Stand-by und kann
dann unmittelbar die Erstversorgung übernehmen. Bei Gebur-
ten, bei denen besondere Risiken für das Kind bestehen, ist
er oder sie bereits automatisch im Kreißsaal anwesend«, sagt
Prof. Henrich. Vorangegangen ist eine lückenlose Kommunika-
tion der Abteilungen – beginnend mit dem ersten Besuch der
werdenden Mutter in der Charité. Alle Daten und Erkenntnisse
aus den vorgeburtlichen Gesprächen sind für alle beteiligten
Ärzte und das medizinische Personal hinterlegt, jeder hat je-
derzeit Zugriff. »Böse Überraschungen sind selten geworden«,
sagt Prof. Henrich, »auch ein erhöhtes Risiko einer Frühgeburt
ist uns oft lange vor der Geburt bekannt. Und so können wir
die Schwangere und uns optimal darauf einstellen.«
Es gibt insbesondere drei Alarmzeichen für eine drohen-
de Frühgeburt: Die Schwangere bekommt plötzlich Wehen,
die Fruchtblase springt vorzeitig oder es wird mithilfe des
Ultraschalls festgestellt, dass der Fötus unterversorgt ist und
per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden muss. »Eine
normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen«, sagt Prof. Dr.
Christoph Bührer, Leiter der Klinik für Neonatologie, »kommt
ein Kind schon nach weniger als 37 Wochen auf die Welt, gilt
es nach Definition der Weltgesundheitsorganisation als Früh-
geborenes. Das sind etwa sieben bis acht Prozent aller Kinder
weltweit.« Der Zeitpunkt der Geburt bestimmt auch den
Versorgungsumfang des Neugeborenen: Kommt es bis zu fünf
Wochen zu früh, kann es in der Geburtsklinik betreut werden.
Ist das Baby unter 35 Wochen alt, wird es auf die Neona-
tologie gebracht, kommt es nach weniger als 32 Wochen
Schwangerschaft auf die Welt, muss es auf der Intensivstation
versorgt werden. Selbst Kinder, die elf oder mehr Wochen zu
früh geboren werden, haben an der Charité hervorragende
Chancen – das Perinatalzentrum ist ein sogenanntes »Level
1-Zentrum« und damit ausgestattet für schwierigste Fälle.
Aber nicht nur die Frühgeborenen werden an der Charité
vorbildlich versorgt. »Rund die Hälfte unserer Zeit verwenden
wir für die Betreuung der Eltern«, sagt Prof. Bührer, »viele
sind auf die Situation nicht vorbereitet und brauchen Hilfe,
um diese schwierige Zeit durchzustehen.« Deshalb gibt es an
der Klinik für Neonatologie speziell geschulte Kinderkranken-
schwestern, die die Familien während des stationären Auf-
enthalts ihrer Kinder betreuen. Die Schwerpunkte der Arbeit
liegen in der Beratung, Information, Anleitung, Entlastung
und Begleitung. Im Jahre 2009 wurden auf diese Weise 626
Familien betreut. In diesem hochsensiblen Bereich spielt die
Qualitätssicherung eine besondere Rolle. Dazu werden intern
drei Werkzeuge eingesetzt: Es gibt interdisziplinäre Kolloquien
zur pränatalen Diagnostik und Therapie. Alle 14 Tage werden
Perinatalkonferenzen abgehalten, bei denen alle Frühgebur-
ten mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm erörtert werden.
12
Und einmal im Monat findet ein neonatologisch-neuropäd-
iatrisches Kolloquium statt, in dem es zum Austausch der
ärztlichen Kolleginnen und Kollegen aller Standorte mit den
Ärzten der Frühgeborenen-Nachsorge kommt. Diese Einrich-
tung der Charité steht den Kindern und ihren Familien noch
viele Jahre nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter-
hin mit Rat und Tat zur Seite. Auch wenn die Frühgeborenen
längst zu Hause bei ihren Familien sind, interessieren sich die
Geburtsmedizinerinnen und -mediziner der Charité weiter
für ihre Entwicklung: So wurden 103 im Jahre 2007 geborene
Frühchen nach zwei Jahren pädiatrisch-neurologisch und
entwicklungsneurologisch nachuntersucht – fast 60 Prozent
der Kinder zeigten eine normale Entwicklung.
»Wir sind stolz darauf, so gute Ergebnisse und eine so hoch
qualifizierte Versorgung zu erzielen«, sagen Prof. Henrich und
Prof. Bührer.
Sicherheit: Aus Fehlern lernen – Patienten schützen
»Fehler sind menschlich, möglich und lehrreich!« Auf den
ersten Blick eine riskante Aussage für ein Großklinikum mit
Tausenden Beschäftigten, Tausenden Patienten und da-
mit täglich Tausenden möglicher Fehlerquellen. Aber diese
scheinbar riskante Aussage stammt von einer Frau, zu deren
Hauptaufgaben gerade die Risikokontrolle in der Charité
gehört: Privatdozentin Dr. Ortrud Vargas Hein, Chefin des
Zentralen Qualitätsmanagements. »Wir brauchen eine ganz
neue Fehlerkultur«, sagt sie, »wir müssen endlich weg von
dem Reflex: Wer ist schuld? hin zu der Grundfrage: Was ist
eigentlich passiert?« Wichtigste Voraussetzung dafür ist die
Angstfreiheit der Mitarbeiter. Denn in einem Klima der Angst
– vor Bestrafung oder Ausgrenzung – könne eine solche neue
Fehlerkultur nicht entstehen. Und so wurden in der Charité
Instrumente und Projekte entwickelt, die das Ziel verfolgen,
Fehler nicht zu vertuschen, sondern offensiv mit ihnen umzu-
gehen und aus ihnen zu lernen. Das klinische Risikomanage-
ment der Charité baut im Wesentlichen auf drei Säulen auf.
Die erste Säule ist die vorbeugende »Sicherheitsberatung«.
Sie umfasst das Beschwerde-Management für Patienten und
Angehörige sowie eine Messung der Zufriedenheit stationärer
Patientinnen und Patienten. Sie werden gebeten, nach ihrem
Klinik-Aufenthalt einen Beurteilungs-Fragebogen auszufül-
len – die Rücklaufquote liegt bei 30 Prozent. So werden die
Beobachtungen und Erfahrungen der Patienten genutzt, um
die Prozesse in den Kliniken zu verbessern – quasi als kosten-
lose Betriebsberatung.
Die zweite Säule ist die »Sicherheit im Schadensfall«. Sollten
tatsächlich Patienten geschädigt worden sein, müssen die An-
sprechpartner in den Hierarchie-Ebenen klar vorgegeben und
benannt sein, ebenso das Verfahren und die Protokollführung
nach dem Ereignis. Beratungs- und Informationsangebote für
die Beschäftigten müssen bekannt sein; für die betroffenen
Patienten und die involvierten Ärztinnen und Ärzte sowie Pfle-
genden ist die richtige Gesprächsführung und Kommunikation
von großer Bedeutung. Damit die zweite Säule aber möglichst
nie zur Anwendung kommen muss, gibt es Säule drei: Die
»Sicherheits – und Fehlerkultur« der Charité. Sie setzt sich
aus den Projekten Risikomanagement Weblog, dem Fehler-
13Patienten
berichtssystem (CIRS) sowie den Morbiditäts- und Mortali-
tätskonferenzen zusammen. »Jedes dieser Systeme schafft
Wissen über Risiken, das andere Systeme nicht zur Verfügung
stellen«, sagt PD Dr. Vargas Hein. Das wichtigste Instrument
zur Erhöhung der Patientensicherheit ist das gemeinsame
und offene Lernen aus Fehlern. Deshalb wurde im Jahre
2008 im Intranet der Charité das Risikomanagement Weblog
eingerichtet. Hier werden ausgewählte Beinah-Zwischenfälle
dargestellt. Alle Beschäftigten haben Zugriff und die Möglich-
keit, das Geschehene mit eigenen Erfahrungen zu ergänzen
oder zu kommentieren – anonym oder unter Namensnen-
nung. Die einzelnen Berichte sind den klassischen Fehler-
Kategorien zugeordnet – wie Medikamente, Schnittstellen/
Kommunikation oder Geräte/Material. So kann im Blog gezielt
themenspezifisch gesucht, gelesen und gelernt werden. Im
Schnitt gibt es pro Monat 1600 einzelne Zugriffe auf das Blog.
Einer der meistgelesenen Beiträge ist die Rubrik »Der Fehler
des Monats«. Dieser ausgewählte Zwischenfall ist entweder
besonders häufig oder besonders relevant für den Klinikalltag.
»Am Anfang war die Rubrik durchaus umstritten«, sagt PD Dr.
Vargas Hein, »aber inzwischen ist dieser offene, aktive und
eben hilfreiche Umgang mit Mängeln voll akzeptiert.«
Das Weblog enthält einen direkten Link zum »Critical Inci-
dent Reporting System« (CIRS) der Charité. CIRS basiert auf
einer hauseigenen Softwareentwicklung. Von jedem Rechner
aus ist das anonyme Fehlermelde-System zu erreichen. »Alle
Beschäftigten können hier Fehler, kritische Ereignisse oder
Beinah-Unfälle in einem Formular melden – und zwar absolut
anonym«, sagt PD Dr. Vargas Hein, »niemand muss sich also
sorgen, plötzlich für den gemeldeten Fehler verantwortlich
gemacht zu werden.« Derzeit verfügt das CIRS über 25 Mel-
dekreise, an die alle Hochrisikobereiche – Intensivstationen,
Geburtshilfe, Rettungsstationen – angeschlossen sind. Jeweils
zwei CIRS-Moderatoren – ein Arzt oder eine Ärztin und eine
Pflegekraft – beurteilen die eingehenden Meldungen und lei-
ten Konsequenzen ein. PD Dr. Vargas Hein: »Zunächst geht es
ja darum, ob es nur eine Einzelmeldung oder ein systemisches
Problem ist.« Das war zum Beispiel bei den Fehlermeldun-
gen zu bestimmten Handbeatmungsbeuteln der Fall – es gab
verschiedene Fabrikate, so dass es vorkam, dass Teile ver-
tauscht wurden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt: Jetzt haben
die Beutel ein einheitliches Aussehen. Nach gut drei Jahren
CIRS stehen rund 650 Fehlerberichte im System, die meisten
betreffen Geräte-Fehler. Wichtige Erkenntnis: Die Meldenden
bewerten 70,8 Prozent aller eingegangenen kritischen Ereig-
nisse als vermeidbar. Seit Oktober 2009 können auch andere
Berliner Krankenhäuser von den Erfahrungen der Charité
profitieren: Auf der Internetseite www.cirs-berlin.de sind an-
onymisierte Zwischenfälle aus 20 Berliner Kliniken, darunter
auch exemplarische aus der Charité, zu finden. Neben den
Präventionsmaßnahmen zur Fehlervermeidung gibt es an der
Charité auch das Instrument der Nacharbeit, die sogenannten
Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (M&M Konferen-
zen). In diesen Veranstaltungen setzen die Beschäftigten sich
interdisziplinär und interprofessionell mit konkreten Pflege-
und Behandlungsverläufen auseinander. Im Jahr 2009 gab
es in den Intensiv – und Intensivüberwachungsbereichen der
Charité insgesamt 121 dieser Konferenzen. Im Schnitt nahmen
jeweils 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teil, fünf aus dem
ärztlichen, acht aus dem Pflegebereich. Die Konferenzen
dauerten in der Regel 60 Minuten, es wurden jeweils zwei
Fälle behandelt. Zentrales Ergebnis: In fast jedem zweiten Fall
wurde Verbesserungspotential im »zeitnahen, zielführenden
und leitliniengerechten Pflege- und Behandlungsprozess«
erkannt. »Mit diesen Projekten ist es gelungen, entscheidende
Fortschritte auf dem Weg zu einer offenen, fairen und lernen-
den Sicherheitskultur zu initiieren«, sagt PD Dr. Vargas Hein,
»der offene Austausch und das gemeinsame Lernen sind der
Schlüssel zu gelebter Patientensicherheit.«
14
Mitarbeiter
»Wer den Fast Close sehr früh hinbekommt, belegt damit, dass seine betriebswirtschaftliche Prozesskette funktioniert.« Dr. Alexander Hewer
»Das wesentliche Ziel ist ja, den Patienten zu bewegen« Maria-Anna Bah
Maria-Anna Bah
Bodo Dörksen
Thomas Skiba
Cornelia Heinze
Marita Petrak
15Mitarbeiter
Das Lagerungs- und Therapiesysteme Team (LuT): Wash and Walk – Helfen durch Bewegen
Sabine Kuhn, Marita Petrak und Thomas Skiba arbeiteten
bereits mehrere Jahre als Pflegekräfte auf Intensivstationen
der Charité, bevor sie von Maria-Anna Bah aus der Pfle-
gedirektion 2007 als Pflegeberaterinnen und -berater des
LuT-Teams ausgewählt wurden. Gemeinsam sollten sie ein
Projekt der Pflegedirektorin für die Charité umsetzen. Ziel:
Die Pflegekräfte der Charité zu unterstützen und in neuen
Pflegemethoden zu schulen.
Im Mittelpunkt des Programms steht die konzeptionelle Arbeit
der bundesweit anerkannten Pflegeexpertin Heidi Bauder-
Mißbach, die Pflegende so schult, dass sie ihre Patienten im
Erhalt, aber auch im Wiedererlangen ihrer Bewegungsfähig-
keit fördernd unterstützen können. Dafür entwickelte sie das
»VIV-Arte Lernmodell für kinästhetische Mobilisation«, in dem
auch die drei Charité-Beschäftigten geschult wurden. Zentra-
ler Baustein dieser Methodik: Natürliche Gewichtsverlagerun-
gen werden in alle Pflegehandlungen einbezogen. Für jeden
Patienten wird erst eine Bewegungsdiagnostik erstellt, aus der
die Maßnahmen zur Bewegungsförderung resultieren. Diese
Förderung erfolgt während der täglichen Pflege. Das Lern-
modell kennt drei Phasen der Mobilisation: Phase 1 Warm Up
– das Körperbewusstsein wird geweckt, Ressourcen erfasst,
der Körper aufgewärmt. Phase 2 Funktionstraining – neue
Bewegungsmuster werden gelernt, Bewegungsabläufe geübt,
Koordination trainiert. Phase 3 Cool–Down – Ankommen am
neuen Ort, Position bequem einrichten und Gewicht vertei-
len plus Entspannen. Ergänzt wird diese Methodik durch den
Austausch mit Physiotherapeuten, Sportwissenschaftlern und
anderen Expertinnen und Experten in der Charité. Mit ihrem
Fachwissen und den bereits erfolgreich abgeschlossenen
Fachweiterbildungen dürfen die Mitarbeiter des Charité-Teams
inzwischen selber als Bewegungslehrer arbeiten.
Wer die drei Bewegungsexperten bei der Arbeit beobach-
tet, sieht den Unterschied: Ihre Bewegungen wirken leicht,
unangestrengt, fließend und symbiotisch verbunden mit dem
Patienten oder der Patientin, mit der sie arbeiten. Untypisch
geräuscharm kommen Patienten bei ihnen zum Sitzen an
die Bettkante, in den Stand und in die Bewegung. Es fehlen
laute Kommandos wie »eins, zwei, drei«, mit denen Pflege-
kräfte ihre Anstrengung oft in einem Rhythmus und einer
Aktion bündeln wollen, um mit vereinten Kräften Patienten
nach oben zu ziehen oder auch zu heben. Denn diese veral-
tete Praxis ist gefährlich: Pflegende, Röntgen-MTRA, Ärzte
und andere Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter können sich
selbst verletzen und sich sogar chronische Erkrankungen am
Skelettsystem zuziehen. »Heben steht ohnehin nicht auf dem
Programm der drei Pflegekräfte – ihr wesentliches Ziel ist es
ja, den Patienten zu bewegen«, sagt Maria-Anna Bah, »dabei
werden die Ressourcen des Patienten genutzt und gezielt
gefördert.« Damit möglichst viele Erkrankte in der Charité in
den Genuss dieser besonderen Technik kommen, bieten die
drei Pflegekräfte aufeinander aufbauende Modulschulungen
an. In den letzten vier Jahren nahmen 415 Pflegende und
Physio therapeuten der Charité am ersten Modul der Schulung
teil, 230 besuchten das Folgemodul 2. Das Modul 3 konnten
bereits 93 Kolleginnen und Kollegen abschließen. 48 absol-
vierten das Modul 4. Alle vier Module werden in insgesamt
40 Unterrichtsstunden absolviert. Unter dem Titel »Wash and
Walk« wurde ein Lehrfilm gedreht, der anschaulich zeigt, wie
Ganzkörperpflege und bewegungsfördernde Pflegehandlun-
gen miteinander verknüpft werden können. Der Film »Wash
and Walk« kann unter der Mailadresse: [email protected]
kostenfrei angefordert werden.
Herzstück der Arbeit ist darüber hinaus immer wieder, die auf
den Stationen Pflegenden im Handling direkt am Patienten zu
unterstützen und deren Fertigkeiten zu vertiefen und aus-
zubauen. Im Bedarfsfall hilft Krankenpfleger Bodo Dörksen,
Mitarbeiter der Station 1i, dem Team. Darüber hinaus berät
das Pflegeteam die Kolleginnen und Kollegen bei der Aus-
wahl von geeigneten Lagerungs-Hilfsmitteln (Matratzen und
Spezialbetten), um Dekubitus gefährdete Patienten optimal
zu versorgen. Denn deren Anzahl nimmt ständig zu. Um diese
Entwicklung kontinuierlich darzustellen, werden Patienten im
Auftrag des Qualitätsmanagements der Charité regelmäßig
untersucht, ob und wie stark sie gefährdet sind und welche
Maßnahmen im interprofessionellen Team ergriffen werden,
um trotz der bestehenden Risiken Dekubiti zu vermeiden
Über wiegend wird die körperliche Untersuchung von Thomas
Skiba durchgeführt, der im Jahr 2009 in diesem Kontext
486 Patienten be- und untersuchte, die in die Auditierung
einbezogen wurden. Hautinspektionen führte er bei insgesamt
675 Patienten durch. Die Bearbeitung und Aufbereitung der
Daten hilft den Pflegenden sowie den Ärztinnen und Ärzten,
ihre Arbeit zu reflektieren und sich über verbesserte Ergeb-
nisse bei ihren Patienten zu freuen, aber auch nötige Anpas-
sungen gezielter vorzunehmen.
Unverzichtbar für das Team ist Krankenschwester Cornelia
Heinze, die sich auf bariatrische Hilfsmittel spezialisiert hat –
16
denn in der Charité werden häufig Patientinnen und Patienten
behandelt, deren Körpergewicht über 200 Kilogramm liegt.
Cornelia Heinze kümmert sich zum Beispiel um die Beschaf-
fung von Spezialbetten und die Bereitstellung nötiger Thera-
piesysteme. Als Teamleitung des Projektes ist Maria-Anna Bah
dafür zuständig, gemeinsam mit allen die Überwachung und
Einhaltung des Budgets von 1,1 Millionen Euro zu sichern, das
von der Unternehmensleitung für alle Bereiche in den drei
Campi bewilligt worden ist. Dass das Pflegeteam ausgezeich-
nete Arbeit leistet, bekam es 2009 sogar schriftlich: Es wurde
mit dem Theodor-Fliedner-Preis geehrt, der in Berlin jedes
Jahr vergeben wird – für innovative Konzepte von Pflegenden
in der Charité, die sich bereits in der Umsetzung befinden.
Fast close: Schneller zahlen – früher abschließen
Eine lieb gewordene Gewohnheit in Deutschlands Geschäfts-
leben ist es, Rechnungen möglichst spät, oft erst nach der
zweiten Mahnung, zu begleichen. So lag der Zahlungsverzug
laut D&B Datenbank bundesweit im ersten Quartal 2010 im
Schnitt zwischen acht und elf Tagen. Bei der Charité wird seit
Kurzem mit der genau umgekehrten Einstellung Geld verdient:
Rechnungen werden blitzschnell beglichen – und dadurch fast
immer unter Abzug von Skonto, also einem Rabatt des Liefe-
ranten für vorzeitige Bezahlung. Das schnelle Zahlen stärkt
also die Finanzen des Klinikums und leistete damit einen
großen Beitrag zu einem weiteren, wichtigen Zusatzeffekt:
Der Jahresabschluss 2009 der Charité konnte so früh wie nie
zuvor fertig gestellt und vorgelegt werden.
Möglich gemacht wurden diese Rekordleistungen unter ande-
rem durch die Einführung der sogenannten »Elektronischen
Rechnungsbearbeitung«. Dr. Alexander Hewer, Leiter des
Geschäftsbereichs Finanzen: »Als ich 2008 anfing, waren die
Prozesse in der Kreditorenbuchhaltung langwierig und schwer-
fällig.« Das lag allerdings nicht an den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern, die von jeher fleißig waren. Das Problem war
vielmehr die schiere Menge der Rechnungen, die das größte
deutsche Universitätsklinikum zu bearbeiten hat.
An jedem Werktag erreichen den Zentralen Rechnungsein-
gang der Charité am Campus Benjamin Franklin zwischen
800 und 1.000 Zahlungsaufforderungen – nach Adam Riese
sind das bis zu 250.000 Rechnungen pro Jahr. Diese Flut
muss kanalisiert werden: Die randvollen, postgelben Plastik-
kisten mit den Rechnungssendungen kommen per Rollwa-
gen in die Büros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dann
begann – bis zur Umstellung – ein mühsames, aber für die
Vollständigkeit der Buchführung unerlässliches Prozedere:
Von jeder einzelnen Rechnung wurden die zentralen Rech-
nungsinformationen abgelesen und manuell ins SAP-System
eingepflegt: vom Namen des Lieferanten, dem Zahlungsziel,
der Warenmenge, dem Besteller bis hin zum Gesamtbetrag.
Danach wurde das Dokument in Papierform per Bote durch
die gesamte Stadt zu der zuständigen Abteilung geschickt,
deren Kostenstellen-Verantwortlicher die Rechnung abzeich-
nen musste. Sobald dieser Vorgang – je nach Arbeitsanfall,
Urlaub, Krankheit – so zügig wie möglich erledigt war, kam die
Rechnung zur Freigabe zurück in den Zentralen Rechnungs-
eingang. Und wurde dann endlich auch bezahlt.
17Mitarbeiter
»Das hat damals dann bis zu sechs Wochen gedauert, in
Einzelfällen sogar länger«, sagt Dr. Hewer, »nicht akzeptabel
und überhaupt keine Basis für eine zeitnahe Information des
Managements.« Gemeinsam mit Spezialisten suchte er nach
Verbesserungsmöglichkeiten. Und stieß dabei auf das Ange-
bot einer norddeutschen Firma, die eine Software-Lösung
installierte, mit der die Rechnungsabwicklung der Charité
innerhalb eines knappen Jahres auf gefühlte Lichtgeschwin-
digkeit katapultiert wurde.
Das Geheimnis der »Elektronischen Rechnungsbearbeitung«
ist ein Barcode, mit dem jede Rechnung nach Eingang ver-
sehen wird. Mit diesem individuellen Strichmuster wird die
Rechnung dann eingescannt – die High-Tech-Scanner können
bis zu 50 Seiten pro Minute erfassen. Ein gezielter Luftstrahl
verhindert, dass zwei oder drei Seiten zusammenkleben
und einzelne Seiten damit nicht gescannt werden. Hat ein
Lieferant bereits einen eigenen Barcode in seine Rechnung
integriert, wird dieser unkenntlich gemacht, um das Charité-
System nicht zu irritieren. Vom entstandenen PDF-Dokument
werden alle relevanten Rechnungsinformationen automatisch
ausgelesen und in SAP eingespeist. Diese Datei wird dann zum
Freizeichnen elektronisch verschickt, danach archiviert. Der
Papier-Einsatz wurde auf ein Minimum reduziert, die Bearbei-
tungszeit auf durchschnittlich sieben Werktage gesenkt.
»So können wir inzwischen den allergrößten Teil unserer
Rech nungen unter Abzug von Skonto bezahlen«, sagt Dr.
Hewer, »vorher waren es gerade mal zehn Prozent.« Ergebnis:
Ein sechsstelliger Kostensenkungseffekt im Jahr. Durch das
elektronische Archivieren sinken zudem Kosten für Lager-
haltung und ein eventueller späterer Zugriff geht wesentlich
schneller. Da auch die ausgehenden Rechnungen der Charité
im SAP-System automatisch generiert werden, brachte die
neue elektronische Rechnungsbearbeitung einen weiteren,
wichtigen Effekt: Die Monatsabschlüsse werden erheblich
schneller und präziser erfasst: »Früher konnte man nur grob
schätzen, belastbare Abschlussberichte kamen oft Wochen
später«, sagt Dr. Hewer. Dieser Zahlenstau kulminierte dann
regelmäßig am Jahresende, zahlreiche Umbuchungen waren
notwendig. Mit der Folge, dass der Jahresabschluss, das
wichtigste Informationsmedium für den externen Stakeholder,
erst im Herbst fertig gestellt werden konnte. Diese Informa-
tionen betreffen vor allem Transparenz, Risikominimierung
und Nachvollziehbarkeit. Hinzu kommt ein rechtliches Erfor-
dernis: Nach dem Berliner Universitätsmedizingesetz muss
der Abschluss bis zum 30. April des Folgejahres vorliegen.
Inzwischen haben auch Kliniken erkannt, wie wichtig der so-
genannte »Fast Close«, also der zeitnahe Jahresabschluss für
das Gesamtbild des Unternehmens ist. »Wer diesen sehr früh
hinbekommt, belegt damit, dass seine betriebswirtschaftliche
Prozesskette funktioniert«, sagt der Leiter des Finanzberei-
ches. Und deshalb ist ein gelungener »Fast Close« »die wich-
tigste Kenngröße für funktionierende Verwaltungsprozesse.«
Ein schnell und zuverlässig verlaufender Jahresabschluss-
prozess ist viel mehr als lediglich ein Wert an sich. Der »Fast
Close« 2009 war ein echter »Very Fast Close«: Gegenüber
dem Jahre 2007 wurden sechs Monate eingespart. Der Jah-
resabschluss 2009 der Charité war bereits am 1. März 2010
fertig gestellt und konnte dem Aufsichtsrat vorgelegt werden.
Dies wurde sowohl durch harte Projektarbeit wie auch durch
ein integriertes Management und Controlling erreicht. Die
damit gewonnenen Optimierungen betreffen alle Unterneh-
mensteile und dienen der verbesserten Steuerung durch die
beteiligten Organe. Dabei darf eine zügige Informationsver-
mittlung nicht gleichzeitig dazu führen, dass ungenaue oder
minderwertige Angaben veröffentlicht werden. Dies wird
durch die Prüfung verhindert. »Wir waren 2010 das erste Klini-
kum in Deutschland, das den testierten Jahresabschluss 2009
vorlegen konnte«, sagt Dr. Hewer. Wieder einmal ein Spitzen-
platz für die Berliner Charité.
18
Forschung & Lehre
»Telemedizinische Verfahren sind für die Therapie von Herzschwäche besonders gut geeignet.« Dr. Friedrich Köhler
»Die innovative Struktur des Curriculums ist eine wegweisende Neuausrichtung des Medizinstudiums.« Prof. Dr. Manfred Gross
»Wir wollen den Studierenden gezielt mehr Zeit und Freiräume für nachhaltigeres, selbst organisiertes Lernen geben.« Prof. Dr. Harm Peters
19Forschung & Lehre
Modellstudiengang:Lehren und Lernen für die Medizin von morgen
Für das Studium der Humanmedizin an der Charité beginnt
im Wintersemester 2010/2011 eine neue Ära: Mit einer festli-
chen Eröffnung startet an der Charité der Modellstudiengang
Medizin. Er bietet den rund 320 Erstsemestern einen völlig
neuen, in Deutschland bislang einmaligen Zugang zu ihrem
Traumberuf. Der Hauptunterschied zum traditionellen Regel-
studiengang: Der Lehrstoff wird nicht mehr getrennt nach
Fächern aufgeteilt, sondern – inhaltlich und zeitlich aufeinan-
der abgestimmt – nach fächerübergreifenden Themengebie-
ten, die in vierwöchigen Modulen gelehrt und gelernt werden.
Schon in der zweiten Woche ihres Studiums sehen die Stu-
dierenden eine Klinik von innen und haben Patientenkontakt.
So lernen sie im Modellstudiengang bereits zu Beginn ihres
Studiums ganz praxisnah Krankheiten kennen – geordnet
nach Organsystemen, Entstehungsmechanismen und Lebens-
abschnitten, in denen sie auftreten. Das gesamte Studium
gliedert sich in Kompetenz- und Inhaltsbereiche.
»Bisher bekamen die Medizinstudierenden in den ersten
Semestern viele Puzzlesteine in die Hand, die sie zusammen-
setzen mussten, oft mehr oder weniger auf sich gestellt, ohne
zu wissen, wie das entstehende Bild aussehen soll«, sagt
Prof. Dr. Manfred Gross, Prodekan für Studium und Lehre an
der Charité, »im Modellstudiengang ist das Curriculum klar
geordnet und transparent formuliert, so wissen die Studieren-
den vom ersten Tag an, wie das Bild aussieht.« Der Modell-
studiengang zeichnet sich durch eine strukturierte Lernspi-
rale aus, in die das ständig wachsende Wissens-Reservoir auf
allen Gebieten der Medizin eingehen wird. »Die innovative
Struktur des Curriculums ist eine wegweisende Neuausrich-
tung des Medizinstudiums«, erklärt Prof. Gross, »wir vermit-
teln von Anfang an klinische Inhalte, während Grundlagenfä-
cher wie Anatomie und Physiologie die Studierenden bis zum
letzten Semester begleiten.« An der Entwicklung des Modell-
studiengangs war die gesamte Fakultät der Charité beteiligt,
die Studierenden agierten als aktive Mitgestalter der Reform.
Verwertet wurden die Erfahrungen des Reformstudiengangs,
der 1999 eingeführt worden war und den bislang 63 Studie-
rende pro Jahr besuchen konnten.
Bewusst wurde die Dauer des Semesters von 14 auf 16 Wo-
chen verlängert, die Pflichtstundenzahl aber auf 23 Stunden
pro Woche gesenkt. »Wir wollen den Studierenden gezielt
mehr Zeit und Freiräume für nachhaltigeres, selbst organi-
siertes Lernen geben«, sagt Prof. Dr. Harm Peters, Leiter der
Projektsteuerung. Gut ein Siebtel der veranschlagten Pflicht-
stunden sollen Studierende künftig mit der »Arbeit am Patien-
ten« verbringen – das sind rund 500 Stunden Training für den
ärztlichen Alltag. Aber nicht nur der frühe Patientenkontakt
und die damit verbundene Einübung von sozialen und kom-
munikativen Kompetenzen stehen beim Modellstudiengang im
Vordergrund. Die Studierenden werden gleichzeitig in einer
so hohen Intensität an Wissenschaft und Forschung herange-
führt, wie dies bislang an keiner anderen Fakultät der Fall war:
Schon ab dem zweiten Semester werden Wissenschaftsmo-
dule und Forschungspraktika angeboten. »Ob das persönliche
Ziel ein Berufsleben als Ärztin oder Arzt im Krankenhaus, in
einer Praxis auf dem Land oder an einem Forschungsinstitut
ist; im Modellstudiengang lernen die Studierenden, Literatur
zu recherchieren, Publikationen kritisch zu beurteilen, Experi-
mente und klinische Studien selbst zu konzipieren ebenso
wie eigene wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen«, sagt
Prof. Gross. Besonders wichtig ist für ihn, dass der Modell-
studiengang bei den angehenden Ärztinnen und Ärzten eine
ethische Grundeinstellung prägt: »Wir wollen, dass die von
uns ausgebildeten Mediziner später auch eine klare und gut
begründete Haltung zu schwierigen Themen wie Sterbehilfe
oder prädiktive Diagnostik einnehmen können.«
Ein weiterer zentraler Baustein für die Gestaltung einer neuen
Studien- und Lehrkultur an der Charité und darüber hinaus
ist die Gründung des Dieter Scheffner-Fachzentrums für medi-
zinische Hochschullehre und evidenzbasierte Ausbildungs-
forschung (DSFZ). Benannt nach dem Spiritus Rector des Re-
formstudiengangs und langjährigen Dekan der Fakultät, Prof.
Dr. Dieter Scheffner († 2009), bündelt das Zentrum bereits
gegenwärtig zehn ausbildungsrelevante Bereiche unter einem
Dach. Wichtigstes Anliegen des Angebots, das sich sowohl
an Lehrende wie an Lernende richtet: »Die Lehre muss
professionalisiert werden«, sagt Prof. Gross, »und zwar in
drei zentralen Handlungsfeldern: Ausbildungsforschung,
Curriculums-Entwicklung und Lehrtätigkeit.« Das Spektrum
des Angebots am DSFZ umfasst unter anderem die Bereiche
Curriculums-Entwicklung, Planung und Koordination, Assess-
ment, eLearning, Evaluation, Simulationspatienten-Programm,
wissenschaftliches Arbeiten, den Bereich Kommunikation,
Interaktion und Teamfähigkeit und das Trainingszentrum für
ärztliche Fähigkeiten: Dort wird zum Beispiel mit dem »Prob-
lemorientierten Lernen« (POL) eine Basis für den modernen
Wissenserwerb gelegt – gelernt wird in Kleingruppen mit
maximal acht Teilnehmern. Insgesamt stehen mehr als 300
POL-Dozierende zur Verfügung. Nach dem Motto »Arzt sein ist
ein sprechender Beruf« (Linus S. Geisler) werden in Interakti-
onsgruppen kommunikative Kompetenzen geübt –
20
mit simulierten Patientengesprächen und Video-dokumentier-
ten Rollenspielen. Im Trainingszentrum für Ärztliche Fähigkei-
ten haben Studierende die Chance, an Modellen und Simulato-
ren ihr praktisches Wissen zu vertiefen – jeden Monat kommt
diese Lehr- und Lerninfrastruktur in bis zu 3.000 Veranstal-
tungen zum Einsatz. Ein weiteres Thema: Lehrevaluation.
An der Charité wird jede Unterrichtseinheit im Studiengang
Humanmedizin durch Studierende beurteilt – pro Jahr sind
das mehr als 70.000 Unterrichtsstunden. Auch die bisherigen
Medizinstudiengänge und der Studiengang Zahnmedizin stel-
len sich der Feedback-Bewertung durch die Studierenden. Ab
dem Wintersemester 2010/11 werden alle Lehrveranstaltungen
elektronisch evaluiert. Das Konzept des DSFZ hatte sich
beim nationalen Wettbewerb im Rahmen der Initiative von
»Bologna – Zukunft der Lehre« gegen 180 Konkurrenten
durchgesetzt und wird zunächst drei Jahre lang von der
Stiftung Mercator und der VolkswagenStiftung unterstützt.
Derzeit sind rund 30 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter beim DSFZ beschäftigt. Das Fachzentrum soll
sukzessive zu einem nationalen Referenzzentrum für die
Ausbildung in der Medizin ausgebaut werden. »Von dieser
innovativen Einrichtung und der umfangreichen Expertise an
der Charité sollen alle Medizinischen Fakultäten in Deutsch-
land profitieren können«, sagt Prof. Gross.
Telemedizin: Mit Fontane ins Herz Brandenburgs
Am 1. September 2009, fast auf den Tag genau 111 Jahre nach
dem Tod Theodor Fontanes, wurde ein Forschungsprojekt
der Charité gestartet, für das der große Dichter vermutlich
viel Verständnis gehabt hätte – schließlich war er gelernter
Apotheker. Aber nicht nur deshalb trägt das Großprojekt des
Fachbereichs Telemedizin den Namen »Fontane«. »Fontane
ist die symbolische Verbindung von Berlin und Brandenburg«,
sagt Oberarzt und Projektleiter Dr. Friedrich Köhler. Mit dem
Projekt »Fontane« soll die ambulante Versorgung von Herz-
Kreislauf-Patienten in Nordbrandenburg mithilfe modernster
Technik und einem neuen Betreuungsmodell verbessert
werden. Das von Dr. Köhler initiierte Projekt hatte sich im Mai
2009 beim bundesweiten Wettbewerb »Gesundheitsregionen
der Zukunft« des Bundesministeriums für Bildung und For-
schung durchgesetzt und wird vier Jahre lang mit 20 Millio-
nen Euro Fördergeldern – einen Teil stellt das Land Branden-
burg, den anderen Teil der Bund zur Verfügung – unterstützt.
»Im Moment sind wir in der Produktentwicklungsphase«, sagt
Dr. Köhler, »ab 2011 beginnt dann die Studienphase.« Herz-
stück des Zukunftsprojekts für Herzkranke ist das 2008 in
der Charité eingerichtete Zentrum für kardiovaskuläre Tele-
medizin. 29 Projektpartner, die meisten aus Brandenburg,
sind eingebunden.
Mit Hilfe der Telemedizin kann die räumliche Distanz zwischen
Patienten und Therapeuten oder Ärzten überwunden werden.
Es gibt zwei Arten von Telemedizin: Bei der »doc2doc-Tele-
medizin« werden Patientendaten zum Einholen von Zweit-
meinungen oder zum Wissensaustausch zwischen ärztlichen
Fachkolleginnen und –kollegen übermittelt. Sie wird in der
medizinischen Weiterbildung, bei besonders komplizierten
Fällen oder in geographisch entlegenen Gebieten eingesetzt.
Bei der »doc2patient-Telemedizin« werden vor allem aktuelle
Gesundheitswerte zum Zweck der Überwachung vom Patien-
21Forschung & Lehre
ten zu Arzt oder Ärztin übertragen, so dass im Bedarfsfall
schnell Therapien eingeleitet werden können. Die Patientin-
nen und Patienten werden dazu mit speziellen Messgeräten
ausgerüstet: Einem EKG, einem Blutdruckmessgerät, einem
Aktivitätssensor, einer Waage und einem »Mobilen Medizini-
schen Assistenten« (MMA, ein »intelligentes« Mobiltelefon),
der täglich die gesundheitliche Selbsteinschätzung und alle
Messewerte des Patienten per Funk an das Telemedizinische
Zentrum sendet. Das Zentrum ist 24 Stunden mit mindestens
einem Arzt oder Ärztin und einer Pflegekraft besetzt. Die
eingehenden Daten werden in einer elektronischen Patienten-
akte gespeichert. In der elektronischen Patientenakte sind alle
medizinischen Informationen zu den Patienten zu finden, vom
Namen des Hausarztes oder der Hausärztin bis zur nächsten
Rettungsstelle im Wohnumfeld. Aus den einlaufenden Daten
wird jeden Tag ein Gesamtbefund zu jedem Patienten erstellt.
Ergibt sich nach dem Datentransfer Handlungsbedarf durch
einen akuten Befund, können sich die Medizinerinnen und
Mediziner direkt mit dem Patienten in Verbindung setzen und
Therapiemaßnahmen einleiten, den zuständigen Hausarzt
kontaktieren oder im Ernstfall auch einen Notarzt alarmieren.
»Telemedizinische Verfahren sind für die Therapie von Herz-
schwäche besonders gut geeignet«, sagt Dr. Köhler. Dafür gibt
es zwei Hauptgründe: Erstens merken Herz-Patienten eine
Verschlechterung ihres Zustands oft erst mit Verzögerung.
Dabei kann die Verschlechterung bereits in einem frühen
Stadium diagnostiziert und behandelt werden – lange bevor
der Patient sie wahrnimmt. Zweitens werden die Menschen
in Deutschland immer älter und damit steigt auch die Zahl
chronischer Erkrankungen wie Herzschwäche. Derzeit leiden
etwa 1,5 Millionen Deutsche an Herzschwäche. Diese Diagnose
ist der häufigste Aufnahmegrund in Kliniken. Die Behandlung
der Herzschwäche ist für rund zwei Prozent der gesamten
deutschen Gesundheitsausgaben verantwortlich. Hier könnte
die Telemedizin deutlich zu einer Kostensenkung beitragen.
Deshalb steht diese Technologie auch im Mittelpunkt des
Forschungs- und Entwicklungsprojektes »Partnership for the
Heart«, das zur Gründung des Zentrums für kardiovaskuläre
Telemedizin an der Charité führte.
Hauptnutznießer des Zentrums und des »Fontane-Projekts«
sind künftig Herzpatientinnen und –patienten in den struktur-
schwachen ländlichen Gebieten Brandenburgs – ausgewählt
wurden die Landkreise Prignitz, Ostprignitz-Ruppin, Ucker-
mark sowie das nördliche Oberhavel. Das hat seinen Grund:
Die Sterblichkeitsrate bei Herzinfarkten ist in dieser Region
fast sieben Mal höher als in Berlin. Laut dem jährlichen Be-
richt über die kardiologische Versorgung in Deutschland wur-
den 2006 in der Uckermark 134 Todesfälle wegen Herzinfarkts
auf 100.000 Einwohner registriert, im Landesdurchschnitt
von Brandenburg waren es 106 und in Berlin lediglich 23. Nach
Schätzungen des statistischen Landesamtes Berlin-Branden-
burg wird die Einwohnerzahl in Nordbrandenburg bis 2030
um 22 Prozent sinken, während das Durchschnittsalter von
derzeit 45 Jahren auf 53 Jahre steigt. »Das Fontane-Projekt
soll helfen, die Betreuungs-Qualität für Herz-Kreislauf-
Erkrankte in diesem strukturschwachen ländlichem Raum zu
verbessern«, sagt Dr. Köhler. Aber er betont: »Es geht keines-
falls darum, Hausärztinnen und -ärzte zu ersetzen – sie bleiben
das A und O in der Versorgung.« Sobald das Projekt in die
Studienphase eintritt, will Dr. Köhler 1.000 bis 1.500 Patienten
für »Fontane« rekrutieren. Hat das »Fontane-Projekt« Erfolg,
so könnte sich der Einsatz von Telemedizin auch bei anderen
Erkrankungen, zum Beispiel Diabetes, oder in weiteren struk-
turschwachen Gebieten als sinnvoll erweisen. Denkbar wäre
dann auch die Integration von telemedizinischen Systemen in
Anlagen für betreutes Wohnen oder öffentlichen Verkehrsmit-
teln. Zunächst geht es aber um die Herzen der Brandenbur-
ger. Wie der berühmte Sohn des Landes, Theodor Fontane,
so richtig feststellte: »Wenn das Herz gesund ist, ist der Kopf
nie ganz schlecht.«
22
Kooperations-Partner
Medtronic
Schmerzen lindern, Gesundheit wieder herstellen und Le ben
verlängern: Dieser Leitsatz steht im Zentrum der Unter neh-
mensphilosophie von Medtronic, einem weltweit führenden
Entwickler und Hersteller von Medizintechnik. Gegründet
wurde Medtronic 1949 in Minneapolis (USA) als Reparatur-
service für medizinische Geräte. Der Durchbruch für das
Un ter nehmen kam 1957, als die Universitätsklinik Minnesota
nach einem Stromausfall Alternativen zu einem netzabhän-
gigen externen Herzschrittmacher suchte. Earl Bakken, einer
der Gründer von Medtronic, entwickelte innerhalb von vier
Wochen einen tragbaren, batteriebetriebenen Herzschritt-
macher. Ein Meilenstein für die moderne Medizin.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte Medtronic eines
der breitesten medizintechnischen Portfolios auf dem Markt.
Heute bietet das Unternehmen rund 37.000 Produkte an –
für Rhythmologie und Elektrophysiologie, Gefäßintervention
und Herzchirurgie, Diabetes, Neuromodulation, Wirbelsäulen-
chirurgie, HNO-Heilkunde und Neurochirurgie sowie für Na-
vigation und Bildgebung. Alle vier Sekunden wird das Leben
eines Menschen durch eine Therapie oder ein Produkt von
Medtronic gerettet oder wesentlich verbessert.
Medtronic ist in 120 Ländern vertreten und beschäftigt
weltweit ca. 38.000 Mitarbeiter. An der Spitze der Organi-
sation steht die Zentrale in Minneapolis. Die europäischen
Aktivitäten werden von Tolochenaz (Schweiz) aus koordiniert,
wo auch Anwender und Mitarbeiter in einem hochmodernen
Trainingszentrum zu Medtronic Produkten geschult werden
können. In Deutschland repräsentiert die Medtronic GmbH
das Unternehmen: In der Zentrale in Meerbusch (Niederrhein),
im Außendienst und am Produktionsstandort Deggendorf sind
täglich über 800 Mitarbeiter für Kunden und Patienten im
Einsatz.
Ecclesia Gruppe
Die Gestaltung des Versicherungswesens für Einrichtungsträ-
ger der Universitätsmedizin in der Komplexität einer Charité
mit allen ihren Standorten, Rechtsbeziehungen und ständigen
Weiterentwicklungsprozessen ist unser Geschäft – in Berlin
und in ganz Deutschland.
Es geht um den Schutz der Patienten, der Mitarbeiter
und des Trägers – auf gleicher Augenhöhe. Es ist für alle
Beteiligten vorteilhaft, wenn unsere Arbeit im Hintergrund
bleiben kann und Schadenfälle keine öffentliche Dimension
bekommen.
Als Interessenvertreter der Charité gegenüber der Versiche-
rungswirtschaft und möglichen Anspruchstellern gestalten
wir Versicherungsverträge z.B. für Sach-, Betriebsunter-
brechungs- und Haftungsrisiken. Die größte Arzthaftungs-
schaden-Datenbank mit mehr als 100.000 lehrbar gemachten
Schadenfällen wird in unserem Haus gepflegt und ausgebaut.
Bei der Entwicklung von Präventionskonzepten arbeiten wir
mit unseren Mandanten, wie der Charité, eng zusammen.
Rund 1.300 Krankenhäuser in Deutschland, Österreich und
der Schweiz werden von uns betreut.
Wir müssten es nicht schreiben, aber wir haben volles
Vertrauen in die Arbeit der Charité.
23Kooperations-Partner
Roche
Roche ist ein global führendes, forschungsorientiertes
Healthcare-Unternehmen mit den Bereichen Pharma und
Diagnostik. Von der Früherkennung, Prävention und Diagnose
bis hin zur Therapie und Überwachung von Krankheiten
erbringt Roche umfassende Gesundheitsleistungen. Die Kom-
bination pharmazeutischen und diagnostischen Know-hows
sowie die gemeinsame Nutzung des Fachwissens auf dem
Gebiet der Molekularbiologie ermöglicht es Roche, Spitzen-
forschung in wirksame, differenzierte Therapien umzusetzen.
So tragen mehr als 80.000 Mitarbeiter in über 150 Ländern
dazu bei, die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen
zu verbessern.
Nachdem lange die Entwicklung und Vermarktung möglichst
breit einsetzbarer Medikamente im Vordergrund stand, legt
Roche heute den Schwerpunkt auf die Personalisierte Medi-
zin. Der Ansatz basiert auf der Erkenntnis, dass verschiedene
Patienten mit der gleichen klinischen Diagnose unterschied-
lich auf dieselbe Behandlung ansprechen können. Das Ziel
der Personalisierten Medizin ist es, mithilfe einer spezifischen
Diagnostik die Patienten zu identifizieren, die von einer indi-
viduell zugeschnittenen Therapie profitieren.
Erste wichtige Erfolge wurden bereits in der Onkologie,
der Rheumatologie und der Virologie erzielt. Ein Beispiel ist
die Biomarker-basierte Diagnostik und zielgerichtete biologi-
sche Therapie bei HER-2 positivem Brust- bzw. Magenkrebs.
Durch die Bestimmung der Menge des Proteins HER-2 in
Brust- bzw. Magenkrebszellen mit speziellen Tests können
zuverlässig die Patienten identifiziert werden, die auf ein
Medikament ansprechen, das spezifisch gegen das Protein
HER-2 gerichtet ist.
Durch die Personalisierte Medizin können die Patienten iden-
tifiziert werden, die am wahrscheinlichsten von einer Therapie
profitieren. Unwirksame Behandlungen, unnötiger Zeitverlust
und Nebenwirkungen werden vermie den. Für Patienten
verbessern sich so nicht nur die Erfolgs aussichten, sondern
es erhöht sich auch die Behandlungs sicherheit. Ärzten wird
die Indikationsstellung und Therapieauswahl erleichtert. Der
große Vorteil für Kosten träger: Die Budgets im Gesundheits-
bereich können wesentlich effizienter ein gesetzt werden.
Siemens Healthcare
Der Siemens-Sektor Healthcare ist weltweit einer der größten
Anbieter im Gesundheitswesen und führend in der medizini-
schen Bildgebung, Labordiagnostik, Krankenhaus-Informati-
onstechnologie und bei Hörgeräten. Siemens bietet Lösungen
für die gesamte Patientenversorgung unter einem Dach – von
der Prävention und Früherkennung über die Diagnose bis zur
Therapie und Nachsorge. Durch eine Optimierung der klini-
schen Arbeitsabläufe, die sich an den wichtigsten Krankheits-
bildern orientiert, sorgt Siemens zusätzlich dafür, dass das
Gesundheitswesen schneller, besser und gleichzeitig kosten-
günstiger wird.
Siemens Healthcare initiiert und fördert Synergien von me-
dizinischer Praxis und innovativen Technologien bei klinisch
orientierter Forschung und Ausbildung. Folgende Beispiele
zeigen eindrucksvoll das erfolgreiche Zusammenwirken von
24
Charité und Siemens Healthcare:
Im ISI-Zentrum (Imaging Science Institute) bündelt Siemens
Healthcare Forschungsaktivitäten, optimiert diagnostische
und therapeutische Prozesse und akquiriert Drittmittel. Radio-
logie, Nuklearmedizin, Pharmaindustrie und weitere Partner
setzen neue Maßstäbe in Diagnostik und Therapie. Im Bereich
Teaching/Produkt-Demonstration bringt das ISI Nutzen und
Vorteile der bildgebenden Systeme und der IT von Siemens
Healthcare Anwendern und Opinion Leadern näher.
Neben der Kooperation auf dem Gebiet der Schlaganfall-
forschung arbeiten Charité und Siemens Healthcare mit
dem Centrum für Schlaganfallforschung Berlin und im
Projekt Neurocure (Neurologie) mit mehreren 3Tesla-MRTs
zur Erforschung der Hirnmorphologie und -funktionalität
zusammen. Beachtlich sind auf diesem Gebiet der Forschung
die zunehmende Bedeutung der Bildqualität und die Möglich-
keiten, Gewebe, Organe und Gefäße nicht nur in ihrer Anato-
mie, sondern auch in ihrer Funktion und ihres Stoffwechsels
darzustellen. Bei der Diagnostik neurologischer Krankheiten
wie z. B. Demenz oder Hirninfarkt sind diese Erkenntnisse
unersetzlich, um Potenziale einer nachhaltigen Verbesserung
in der Gesundheitsversorgung zu erschließen.
R+V Versicherung
Die R+V Versicherung zählt zu den führenden deutschen
Versicherern. Seit vielen Jahren wächst sie stärker als die
Branche und zeichnet sich durch hohe Risikotragfähigkeit aus.
Rund sieben Millionen Kunden in Deutschland mit rund 20 Mil-
lionen Versicherungsverträgen vertrauen den Leistungen der
Wiesbadener Versicherung. Unabhängige Ratingagenturen
bestätigen immer wieder die guten Serviceleistungen und
die hohe Finanzkraft des Unternehmens sowie die Qualität
seiner Produkte.
Als genossenschaftlicher Versicherer bietet die R+V ihren
Kunden maßgeschneiderte, innovative Versicherungslösun-
gen. Die Produktpalette der R+V umfasst alle bekannten
Ver sicherungen für Privatkunden – sowohl Standard produkte
als auch individuelle Vorsorgemöglichkeiten, von der Kfz-
Haftpflichtversicherung bis zum persönlichen Altersvorsorge-
Konzept. Im Firmenkundengeschäft entwickeln die R+V-
Spezialisten branchenspezifische Absicherungslösungen –
so auch für die Charité.
Gemeinsam mit ihrem Partner, der BVUK Beratungs- und
Servicegesellschaft, verfügt die R+V Versicherung dabei über
ein großes Expertenteam mit einem speziellen Know-how.
Für alle Fragen rund um die private und betriebliche Alters-
versorgung stehen den Charité-Mitarbeitern daher geschulte
Ansprechpartner zur Verfügung. Bereits heute vertrauen
über 2.000 Beschäftigte der Charité auf die Altersvorsorge-
Konzepte der R+V.
Weitere Informationen zur betrieblichen Altersversorgung
gibt es unter der Charité-Hotline 030 / 450 570 610. Infos zur
R+V Versicherung finden Sie im Internet unter www.ruv.de.
25
21000
40 000250 000 000
46000
Zahlen und Fakten
Das Geschäftsjahr 2009 im Überblick
2008 2009 in T€ in T€
Umsatzerlöse* 654.340 693.762
andere aktivierte Eigenleistungen 0 0
Bestandsveränderungen 1 3 1 -2.662
Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 204.147 1 9 1 . 1 53
sonstige betriebliche Erträge 266.032 280.377
1.124.650 1.162.630
Personalaufwand 664.444 674.558
Materialaufwand 325.186 321 .024
Zwischenergebnis 135.020 167.048
Ergebnis aus den krankenhausspezifischen
Positionen des Fördermittelbereiches 80.894 92 . 162
Abschreibungen auf immaterielle
Vermögensgegenstände und Sachanlagen 67.512 71. 233
Sonstige betriebliche Aufwendungen 208.969 207.806
Zwischenergebnis -60.567 -19.829
Finanzergebnis 7.379 4.088
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -53.188 -15 .741
Steuern 3.425 3.506
JAHRESERGEbniS -56.613 -19.247
GEwinn- UnD VERLUStRECHnUnG
* Umsatzerlöse umfassen Erlöse
aus Krankenhausleistungen, aus
Wahlleistungen, aus ambulanten
Leistungen sowie Nutzungsentgelte
der Ärzte.
26
Ertragslage
Die Charité – Universitätsmedizin Berlin umfasst knapp
300 Jahre nach ihrer Gründung 103 Kliniken und Institute,
die auf die vier Standorte in Berlin verteilt sind und insgesamt
13.200 Mitarbeiter in Krankenversorgung, Forschung, Service,
Verwaltung und Drittmittelbereich beschäftigen. Als einer
der größten Arbeitgeber der Hauptstadt erzielt die Charité
mit jährlich rund 133.000 stationären und 574.000 ambulan-
ten Fällen Gesamteinnahmen von mehr als 1,2 Milliarden Euro.
Die Erlöse im stationären Bereich summierten sich im Jahr
2009 auf 622,6 Millionen Euro. Hinzu kamen 44,0 Millionen
Euro für ambulante Leistungen. Zudem trugen Erlöse aus
Wahlleistungen und Nutzungsentgelten der Ärzte mit 27,2 Mil-
lionen Euro zum Umsatzerlös von insgesamt 693,8 Millionen
Euro bei. Für Forschung und Lehre stellte das Land Berlin
der Charité im Jahr 2009 konsumtive Mittel in Höhe von
189,8 Millionen Euro zur Verfügung, zuzüglich 1,3 Millionen
Euro Erstattungen der öffentlichen Hand. Die sonstigen be-
trieblichen Erträge betrugen 280,4 Millionen Euro.
Die größte Aufwandsposition ist der Personalaufwand mit
674,5 Millionen Euro (im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg
um 10,1 Millionen Euro). Dieser Position stehen 28,3 Millionen
Euro Erlös für das an die CFM gestellte Personal gegenüber.
Der Materialaufwand sank im Jahr 2009 um 4,2 Millionen Euro
auf insgesamt 321,0 Millionen Euro. Die sonstigen betriebli-
chen Aufwendungen betrugen 207,8 Millionen Euro, darunter
64,9 Millionen für Instandhaltung. Insgesamt erbrachte das
Jahr 2009 einen Verlust in Höhe von 19,2 Millionen Euro.
Die Ergebnisverbesserung gegenüber 2008 folgt vor allem
aus gestiegenen Erlösen, welche die Kostensteigerung im
Personalbereich besser als in 2008 kompensieren konnten.
investitionen
Die Charité hat im Laufe des Geschäftsjahres 2009 Investi-
tionen in das Sachanlagevermögen und immaterielle Ver mö-
gensgegenstände im Gesamtwert von rund 84,8 Millionen
Euro getätigt. 33,3 Millionen Euro davon flossen in Maß -
nah men gemäß Finanzplan 2009 der Charité, die durch Zu-
schüsse vom Land Berlin für die Krankenversorgung und für
Forschung und Lehre finanziert worden sind. Davon entfielen
15,9 Millionen Euro auf aktivierungspflichtige Neu- und Um-
baumaßnahmen, 3,8 Millionen Euro auf Großgeräte mit einem
Einzelwert von über 100.000 Euro und 13,6 Millionen Euro auf
Geräte und Ausstattungen mit einem Einzelwert von unter
100.000 Euro.
Im Jahr 2009 konnten neben den regulären investiven Zu-
schüssen zusätzliche Maßnahmen aus dem A2-Programm in
Höhe von 11,0 Millionen Euro und aus dem Konjunktur paket II
in Höhe von 13,6 Millionen Euro durchgeführt werden.
Des Weiteren wurden 10,9 Millionen Euro aus Drittmitteln
ausschließlich im Bereich Forschung und Lehre investiert.
Aus Eigenmitteln wurden 13,8 Millionen Euro finanziert.
Personalsituation
Die Charité hat auch im Geschäftsjahr 2009 eine weitere
Re du zierung der aktiven Vollkräfte realisiert. Im Durchschnitt
des Jahres 2009 waren 10.175 aktive Vollkräfte (ohne Dritt-
mittel) beschäftigt, davon waren durchschnittlich 9.471 aktive
Vollkräfte und 704 durchschnittliche Vollkräfte in Personal-
gestellungen (CFM u. a.). Gegenüber 2008 wurde der Per so-
nalbestand um 122 durchschnittliche Vollkräfte kosten wirksam
reduziert.
8 0003
7600
1000
4000
20100 000
250 000 000
40 000250 000 000
250 000 000
46000
27Zahlen und Fakten
2008 2009AKtiVA in T€ in T€
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 3.260 4.505
II. Sachanlagen 1.206.972 1 . 1 9 1 . 676
III. Finanzanlagen 3.757 1 .392
1.213.989 1 .197.573
b. Umlaufvermögen
I. Vorräte 42 . 312 39.604
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2 1 1 .246 221 .037
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens 0 0
IV. Kassenbestand, Landeszentralbank, 187.46 1 1 1 9.7 1 5
Guthaben bei Kreditinstituten
441.019 380.356
C. Rechnungsabgrenzungsposten 5.893 3.039
1.660.901 1.580.968
PASSiVA
A. Kapital
1. Kapital 183.970 176.598
2. Verlustvortrag -95.802 - 152.4 1 5
3. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag -56.61 3 -19.247
31.555 4.936
b. Sonderposten zur Finanzierung des Anlagevermögens 1.008.648 990.436
C. Rückstellungen 238.181 263.938
D. Verbindlichkeiten 378.149 318.585
E. Rechnungsabgrenzungsposten 4.368 3.073
1.660.901 1.580.968
biLAnZ
8 000 2300
70300 000 000250 000 000
28
Dezember Dezember 2008 2009
Anzahl Studiengänge 14 16
Jährliche Studienanfänger insgesamt 1.454 1.444
davon:
Medizin 645 618
Zahnheilkunde 98 91
Medizinpädagogik/Pflegepädagogik 74 97
Andere 637 638
Studierende insgesamt 7.265 7. 1 12
Absolventen insgesamt 835 868
darunter:
Medizin 662 624
Zahnheilkunde 49 1 55
Medizinpädagogik/Pflegepädagogik 55 58
2008 2009
gesamt gesamt
Ordnungsbehördlich genehmigte Betten 3.213 3.213
Belegbare Betten 3.213 3.213
Nutzungsgrad bezogen auf durchschnittlich 84,44 % 84,66 %
belegbare Betten
Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 7,4 7,1
Belegungstage 973.789 941.023
Stationäre Fälle 130.453 133 . 1 17
Ambulante Fälle 530.238 573.966
ALLGEMEinE GESCHÄFtSEntwiCKLUnG
7250 000 000250 000 000
250 0001 000 000
29Zahlen und Fakten
VK VK Vollkräfte- 2008 2009 entwicklung
Aktive Vollkräfte insgesamt 10.292,0 10.175,1 -116,9
davon:
Ärztlicher Dienst 2.184,0 2. 1 1 4 , 1 -69,9
Krankenpflegedienst 2.521 ,0 2.519,2 -1 ,8
Medizinisch-Technischer Dienst 2.834,0 2.788,6 -45,4
Funktionsdienst 1 .176 ,0 1 .1 6 1,2 -14,8
Wirtschafts- und Versorgungsdienst 397,0 375,7 -21 , 3
Technischer Dienst 264,0 248,1 -15,9
Verwaltungsdienst 783,0 835,2 52,2
Sonderdienste 80,0 78,0 -2,0
Personal-Ausbildungsstelle 53,0 55,1 2 , 1
Inaktive Vollkräfte 943,0 1.096,9 153,9
Aktive Vollkräfte 1 .411,0 1.538,5 127,5
Mitarbeiter gesamt 12.637,0 12.810,6 173,6
Schüler 298,0 294,2 -3,8
Hebammen-Schüler 25,0 24,7 -0,3
Auszubildende 1 0 1 ,0 1 0 1 , 1 0 ,1
EntwiCKLUnG DES PERSOnALbEStAnDES
8 0007200
20 250 000 000800 000 000+
%250 000 000250 000 000
250 0001 000 000
30
Übersicht der CharitéCentren
Position Name Campus Telefon E-Mail
Wiss. Leitung Prof. Stefan Willich CCM 030 450-529 002 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. phil. Sabine Damm CCM 030 450-529 181 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Wiss. Leitung Prof. Peter-M. Kloetzel CCM 030 450-528 071 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Verw. W. Peter Kipp CCM 030 450-528 068 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Wiss. Leitung Prof. Paul-Georg Jost-Brinkmann CBF 030 450-562 522 [email protected]
Kaufm. Leitung Manfred Datta CBF 030 450-562 002 / 1 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da nur wenige Betten
Wiss. Leitung N.N.
Kaufm. Leitung Elmar Laufkötter CCM 030 450-525 051 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Ärztliche Leitung Prof. Rudolf Tauber CVK 030 450-569 001 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Virginie Schubert CCM 030 450-669 391 [email protected]
Ltd. MTA Sigrid Kersten CVK 030 450-525 189 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Bernd Hamm CVK 030 450-527 031 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Virginie Schubert CCM 030 450-669 391 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Ärztliche Leitung Prof. Claudia Spies CVK 030 450-551 001 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Klaus Steinmeyer-Bauer CVK 030 450-551 1 2 1 [email protected]
Pflegeleitung Evelyn Starkiewicz CVK 030 450-577 048 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Peter Neuhaus CVK 030 450-552 002 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Felicitas Kuntz CVK 030 450-522 001 [email protected]
Pflegeleitung Annett Leifert CVK 030 450-577 081 / -677 081 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Norbert Haas CVK 030 450-552 012 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak CVK 030 450-552 728 [email protected]
Pflegeleitung Stefanie Bieberstein CVK 030 450-577 051 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Martin Zeitz CBF 030 8445-2347 [email protected]
Kaufm. Leitung Marco Doering CBF 030 8445-3003 [email protected]
Pflegeleitung Barbara Jung CBF 030 8445-3007 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Heinz-Peter Schultheiß CBF 030 8445-2343 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak CBF 030 8445-3230 / 450-552 728 [email protected]
Pflegeleitung Stefanie Bieberstein CBF 030 8445-3231 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Gerd-Rüdiger Burmester CCM 030 450-513 061 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Rico Schlösser, Dipl.-Kfm. CCM 030 450-513 201 [email protected]
Pflegeleitung Andrea Schmidt-Rumposch* CCM 030 450-677 026 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Gert Baumann CCM 030 450-513 072 / -513 092 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Werner Wyrwich CCM 030 450-513 1 8 1 / -613 1 8 1 [email protected]
Pflegeleitung Dagmar Hildebrand CCM 030 450-577 368 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Bernd Dörken CVK 030 450-553 1 1 1 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Felix Mehrhof CCM 030 450-513 274 [email protected]
Pflegeleitung Judith Heepe CVK 030 450-577 098 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Dr. Matthias Endres CCM 030 450-560 101 [email protected]
Kaufm. Leitung PD Dr. Uwe Reuter CCM 030 450-560 274 [email protected]
Pflegeleitung Manuela Fiene CCM 030 450-577 035 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Manfred Gross CBF 030 8445 - 6812 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Florian Wende CCM 030 450-555 141 / -142 [email protected]
Pflegeleitung Diane Jetschmann CBF 030 8445 - 1 263 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Ulrike Lehmkuhl CVK 030 450-566 202 [email protected]
Kaufm. Leitung Gisela Grinnus CVK 030 450-566 341 [email protected]
Pflegeleitung Thomas Böttcher CVK 030 450-577 168 [email protected]
Stand: September 2010
CharitéCentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften — CC1
CharitéCentrum für Grundlagenmedizin(1. Studienabschnitt) — CC2
CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde — CC3
CharitéCentrum für therapieforschung — CC4
CharitéCentrum für diagnostische und präventive Labormedizin — CC5
CharitéCentrum für diagnostische und interventionelle Radiologie undnuklearmedizin — CC6
CharitéCentrum für Anästhesiologie, OP-Management und intensivmedizin — CC7
CharitéCentrum für Chirurgische Medizin — CC8
CharitéCentrum für Unfall- und wiederherstellungschirurgie — CC9
CharitéCentrum für Magen-, Darm-,nieren- und Stoffwechselmedizin CC10
CharitéCentrum für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin – CC11
CharitéCentrum für innere Medizin und Dermatologie – CC12
CharitéCentrum für innere Medizin mit Kardiologie, Gastroenterologie,nephrologie – CC13
CharitéCentrum für tumormedizin – CC14
CharitéCentrum für neurologie,neurochirurgie und Psychiatrie – CC15
CharitéCentrum für Audiologie / Phoniatrie,Augen- und HnO-Heilkunde – CC16
CharitéCentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik – CC17
CbF: Charité Campus Benjamin Franklin
CCM: Charité Campus Mitte
CVK: Charité Campus Virchow-Klinikum
* kommissarisch
Position Name Campus Telefon E-Mail
Wiss. Leitung Prof. Stefan Willich CCM 030 450-529 002 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. phil. Sabine Damm CCM 030 450-529 181 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Wiss. Leitung Prof. Peter-M. Kloetzel CCM 030 450-528 071 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Verw. W. Peter Kipp CCM 030 450-528 068 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Wiss. Leitung Prof. Paul-Georg Jost-Brinkmann CBF 030 450-562 522 [email protected]
Kaufm. Leitung Manfred Datta CBF 030 450-562 002 / 1 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da nur wenige Betten
Wiss. Leitung N.N.
Kaufm. Leitung Elmar Laufkötter CCM 030 450-525 051 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Ärztliche Leitung Prof. Rudolf Tauber CVK 030 450-569 001 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Virginie Schubert CCM 030 450-669 391 [email protected]
Ltd. MTA Sigrid Kersten CVK 030 450-525 189 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Bernd Hamm CVK 030 450-527 031 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Virginie Schubert CCM 030 450-669 391 [email protected]
Pflegeleitung keine vorgesehen, da kein bettenführendes Centrum
Ärztliche Leitung Prof. Claudia Spies CVK 030 450-551 001 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Klaus Steinmeyer-Bauer CVK 030 450-551 1 2 1 [email protected]
Pflegeleitung Evelyn Starkiewicz CVK 030 450-577 048 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Peter Neuhaus CVK 030 450-552 002 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Felicitas Kuntz CVK 030 450-522 001 [email protected]
Pflegeleitung Annett Leifert CVK 030 450-577 081 / -677 081 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Norbert Haas CVK 030 450-552 012 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak CVK 030 450-552 728 [email protected]
Pflegeleitung Stefanie Bieberstein CVK 030 450-577 051 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Martin Zeitz CBF 030 8445-2347 [email protected]
Kaufm. Leitung Marco Doering CBF 030 8445-3003 [email protected]
Pflegeleitung Barbara Jung CBF 030 8445-3007 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Heinz-Peter Schultheiß CBF 030 8445-2343 [email protected]
Kaufm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak CBF 030 8445-3230 / 450-552 728 [email protected]
Pflegeleitung Stefanie Bieberstein CBF 030 8445-3231 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Gerd-Rüdiger Burmester CCM 030 450-513 061 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Rico Schlösser, Dipl.-Kfm. CCM 030 450-513 201 [email protected]
Pflegeleitung Andrea Schmidt-Rumposch* CCM 030 450-677 026 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Gert Baumann CCM 030 450-513 072 / -513 092 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Werner Wyrwich CCM 030 450-513 1 8 1 / -613 1 8 1 [email protected]
Pflegeleitung Dagmar Hildebrand CCM 030 450-577 368 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Bernd Dörken CVK 030 450-553 1 1 1 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Felix Mehrhof CCM 030 450-513 274 [email protected]
Pflegeleitung Judith Heepe CVK 030 450-577 098 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Dr. Matthias Endres CCM 030 450-560 101 [email protected]
Kaufm. Leitung PD Dr. Uwe Reuter CCM 030 450-560 274 [email protected]
Pflegeleitung Manuela Fiene CCM 030 450-577 035 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Manfred Gross CBF 030 8445 - 6812 [email protected]
Kaufm. Leitung Dr. Florian Wende CCM 030 450-555 141 / -142 [email protected]
Pflegeleitung Diane Jetschmann CBF 030 8445 - 1 263 [email protected]
Ärztliche Leitung Prof. Ulrike Lehmkuhl CVK 030 450-566 202 [email protected]
Kaufm. Leitung Gisela Grinnus CVK 030 450-566 341 [email protected]
Pflegeleitung Thomas Böttcher CVK 030 450-577 168 [email protected]
Organisationsstruktur
VORStAnD
Stand: September 2010
Aufsichtsrat Vorsitz: Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner
Geschäftsstelle Aufsichtsrat Dr. Jan Steffen Jürgensen
VorstandsvorsitzenderProf. Dr. Karl Max Einhäupl
Direktor des KlinikumsMatthias Scheller
CharitéCentren
Geschäftsbereiche
Ausgründungen und Beteiligungen
Geschäftsstelle Vorstand
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Ulrich Frei
Dekanin Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
Medizinsenat Vorsitz: Prof. Dr. Peter-André Alt Prof Dr. Christoph Markschies
Geschäftsstelle Dr. Gerda Fabert
Fakultätsrat Vorsitz: Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
Geschäftsstelle Heike Stein
CC1 CC2 CC3 CC4 CC5 CC6 CC7 CC8 CC9 CC10 CC11 CC12 CC13 CC14 CC15 CC16 CC17
Technik/Betriebe
ToralfGiebe
Apotheke
Dr. Susan Bischoff
Einkauf/Disposition
Claus B. Burdach
Charité CFM Facility Management GmbH
CRO Charité Research Organisation GmbH
GDL Gesundheitsdienstleistungsgesellschaft mbH
Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH
Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité Campus Benjamin Franklin GmbH
Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité Campus Mitte GmbH
Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité Campus Virchow-Klinikum GmbH
Bau-, Anlagen-,Flächenmanag.
Christian Kilz
Akademie
Dr. Marianne RabeDr. Florian Wende
Finanzen
Dr. AlexanderHewer
IT
Helmut Greger
Unternehmens-controlling
ChristianRilz
Unternehmens-kommunikation
Stefanie Winde
Strat. Unter-nehmensentw.
Dr. Wolframvon Pannwitz
Rechtsabteilung
Christof Schmitt
Personal Service & Manag. Agentur (PSMA)
Manuela Pötter
Innenrevision
Karl-Michael Müller
Stabsstelle Kassenverhand-lungen
Carsta Prütz
Personal
Christof Schmitt
Forschung
Dr. Günter Bodin
Studienange-legenheiten
Burkhard Danz
Zentrale akad.Angelegenheiten& Internationales
Dr. Mathias John
Wirtschaftund Haushalt
Evelyne Kratz
Matthias Scheller (Direktor des Klinikums),Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor), Hedwig Francois-Kettner (Pflegedirektorin),Dr. Helmar Wauer (Kaufmännischer Leiter des Klinikums)
Klinikumsleitung
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich (Dekanin), Prof. Dr. Rudolf Tauber (Prodekan für Forschung),Prof. Dr. Manfred Gross (Prodekan für Lehre),Dr. Gerrit Fleige (Kaufmännischer Leiter der Fakultät)
Fakultätsleitung