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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliehe. 79 desto sehneller und wirksamer entf~rbt sie. Deshalb geh6rt zur Prfifung zun~ehst eine Siebanalyse und zur Vereinheitliehung der Bedingungen Festlegung auf eine bestimmte KorngrSBe (Vorsehlag: 200-Masehen-Sieb). Zur Charakterisierung einer Kohle gehSrt aul~erdem noch die Bestimmung der Feuehtigkeit (1 Std bei 115 ~ C), der fliichtigen Bestandteile (Glfihverlust bei 500--550 ~ C) und des Schfittgewichts. F. NEUMANN. Zur Wasserbestimmung yon Silagegut, Iteu und Getreide auf dem Felde haben A. I. MAGEE und W. KALBFLEISCJ~ 1 folgende Methoden vergleichsweise angewen- det: 1. Calcinmcarbidmethode; 2. PreBmethode; 3. drei Schnelltroeknungsmetho- den; 4. zwei Feuehtigkeitsbestimmungsmethoden. -- Bei der Calciumcarbidmethode werden 30 g der Probe mit 100 g Carbid in einer Bfichse unter Kfihlung solange ge- schfittelt, bis kein Gewichtsverlust mehr eintritt. In einer Tabelle, welche die Um- rechnung erspart, wird der prozentuale Wassergehalt der Probe abgelesen. Die Be- stimmung nimmt ungefi~hr ~ Std in Anspruch, eignet sich ffir Wassergehalte yon 20--75% und ist innerhalb dieser Grenzen mit 3O/ogenau. -- Die Pre[3methode eignet sich nur fiir Wassergehalte in den engen Grenzen yon 60--75~o. Die Abpressung des Wassers in einem Prel3zylinder dauert etwa ~ Std. -- Eine Schnelltrocknung wird dadurch erreicht, dal~ ein Meta]ll'ohr an den Auspuff eines Treckers angeschlossen und als Trockenofen benutzt wird. Die Temperatur yon etwa 140 ~ C wird durch die Tourenzahl des Motors geregelt. Die Waage, auf der sich die Probe befindet, wird alle 2 rain abgelesen. In 10~5 rain ist je nach Wassergehalt Gewichtskonstanz er- reicht. -- Eine andere Schne]]trocknung fiber einem Benzinerhitzer in einem Draht- geflechtkorb benStigt ffir 75% Wassergehalt der Probe nur 20 rain, w/~hrend die g]eicbe Trocknungsmethode fiber einem Kfichenofen 1/2--a/a Std dauert. -- Die 01- immersionsmethode arbeitet mit 100 g PflanzenmateriaI, welches mit PfianzenS1 in einem Beh~lter bedeckt wird. Bei 145 ~ C fill' Heu und 180 ~ C ffir Korn werden 15 bis 20 rain ffir die Trocknung bei 4- 3O/oFehlerbreite benStigL -- In der Arbeit werden noch weitere Verfahren geringerer Genauigkeit besehrieben, die zur raschen Feueh- tigkeitsbestimmung auf dem Felde dienen. W. GP~Tz. Eine diazometrische Bestimmung yon 1-Cyan-l~3-butadien in Gegenwart grol~er Mengen yon Acrylnitril wurde yon M. DE MALD~2 ausgearbeitet. Sie beruht anf der diazometrisehen Dienzahlermittlung nach A. P. TERENTJEW, E. V. VII~OGRADOWA und G. D. HAL~ERN a. ~Naehweisbar ist 1 mg Cyanbutadien, quantitativ bestimm- bar sind 4 rag. Man kann noch 0,5% Cyanbutadien in Acryinitril bestimmen. Acet- aldehyd, Cyanwasserstoffsaure, Divinylacetylen stSren nicht. Aus[i~hrung. O,O1 bis 0,15 g Cyanbutadien 15s~ man in Harnstoff and Natriumaeetat (siehe unten) ent- haltender Essigsaure und ffigt 5--80 ml DiazoniumehloridlSsung hinzu, iNaeh 15 min langem Steher, unter Lichtaussehlu~ titriert man den Diazoniumehloridfiberschui~ mit fl-RTaphtholl5sung zurfiek. 1 ml der 0,I n Diazoniumehloridl5sung entsprieht 7,905 mg 1-Cyan-l,3-butadien. Zur Herstellung des Diazoniumehlorids 15st man 3,8 g p-Nitranilin (techn. Reinheit) in 45 ml Essigsiiure und 65 ml konz. Salzs~ure in der K~lte und kfihlt auf 0 ~ C mittels K~ltemischung. In 40 ml kaltem Wasser werden 10 g Natriumnitrit (p. a.) gel5st nnd diese L5sung langsam der p-Nitranilin- 15sung unter st~indiger Kfihlung auf 0 ~ C zugesetzt. Diese L5sung fiillt man in einem Me~kolben auf 1000 m] mit Wasser yon 5 ~C auf. Naeh 3 stfindigem Stehen in der K~ilte unter Lichtabsehlu~ filtriert man raseh. Hierauf ti~riert man mit einer L5sung yon fi-Naphthol. Diese bereitet man dutch LSsen yon genau 14,41 g umkristallisiertem fl-Naphthol in Wasser, das 5 g l~atrinmhydroxyd und 5 g ~Natriumacetat enthMt, 1 Sei. Agrie. 32, 117--126 (1952). Central Experimental Farm, Ottawa (Canada). 2 Ann. Chimiea 42, 431--436 (1952). Ist. ,,G. Donegani", Novara (Italien). 3 C. R. Aead. Sei. UdSSI% 4, 267 (1935); vgl. diese Z. ll& 48 (1938/39).

Eine diazometrische Bestimmung von 1-Cyan-1,3-butadien

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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtsehaft bezfigliehe. 79

desto sehneller und wirksamer entf~rbt sie. Deshalb geh6rt zur Prfifung zun~ehst eine Siebanalyse und zur Vereinheitliehung der Bedingungen Festlegung auf eine bestimmte KorngrSBe (Vorsehlag: 200-Masehen-Sieb). Zur Charakterisierung einer Kohle gehSrt aul~erdem noch die Bestimmung der Feuehtigkeit (1 Std bei 115 ~ C), der fliichtigen Bestandteile (Glfihverlust bei 500--550 ~ C) und des Schfittgewichts.

F. NEUMANN.

Zur Wasserbestimmung yon Silagegut, Iteu und Getreide auf dem Felde haben A. I. MAGEE und W. KALBFLEISCJ~ 1 folgende Methoden vergleichsweise angewen- det: 1. Calcinmcarbidmethode; 2. PreBmethode; 3. drei Schnelltroeknungsmetho- den; 4. zwei Feuehtigkeitsbestimmungsmethoden. - - Bei der Calciumcarbidmethode werden 30 g der Probe mit 100 g Carbid in einer Bfichse unter Kfihlung solange ge- schfittelt, bis kein Gewichtsverlust mehr eintritt. In einer Tabelle, welche die Um- rechnung erspart, wird der prozentuale Wassergehalt der Probe abgelesen. Die Be- stimmung nimmt ungefi~hr ~ Std in Anspruch, eignet sich ffir Wassergehalte yon 20--75% und ist innerhalb dieser Grenzen mit 3O/o genau. - - Die Pre[3methode eignet sich nur fiir Wassergehalte in den engen Grenzen yon 60--75~o. Die Abpressung des Wassers in einem Prel3zylinder dauert etwa ~ Std. - - Eine Schnelltrocknung wird dadurch erreicht, dal~ ein Meta]ll'ohr an den Auspuff eines Treckers angeschlossen und als Trockenofen benutzt wird. Die Temperatur yon etwa 140 ~ C wird durch die Tourenzahl des Motors geregelt. Die Waage, auf der sich die Probe befindet, wird alle 2 rain abgelesen. In 1 0 ~ 5 rain ist je nach Wassergehalt Gewichtskonstanz er- reicht. - - Eine andere Schne]]trocknung fiber einem Benzinerhitzer in einem Draht- geflechtkorb benStigt ffir 75% Wassergehalt der Probe nur 20 rain, w/~hrend die g]eicbe Trocknungsmethode fiber einem Kfichenofen 1/2--a/a Std dauert. - - Die 01- immersionsmethode arbeitet mit 100 g PflanzenmateriaI, welches mit PfianzenS1 in einem Beh~lter bedeckt wird. Bei 145 ~ C fill' Heu und 180 ~ C ffir Korn werden 15 bis 20 rain ffir die Trocknung bei 4- 3O/o Fehlerbreite benStigL - - In der Arbeit werden noch weitere Verfahren geringerer Genauigkeit besehrieben, die zur raschen Feueh- tigkeitsbestimmung auf dem Felde dienen. W. GP~Tz.

Eine diazometrische Bestimmung yon 1-Cyan-l~3-butadien in Gegenwart grol~er Mengen yon Acrylnitril wurde yon M. DE MALD~ 2 ausgearbeitet. Sie beruht anf der diazometrisehen Dienzahlermittlung nach A. P. TERENTJEW, E. V. VII~OGRADOWA und G. D. HAL~ERN a. ~Naehweisbar ist 1 mg Cyanbutadien, quantitativ bestimm- bar sind 4 rag. Man kann noch 0,5% Cyanbutadien in Acryinitril bestimmen. Acet- aldehyd, Cyanwasserstoffsaure, Divinylacetylen stSren nicht. Aus[i~hrung. O,O1 bis 0,15 g Cyanbutadien 15s~ man in Harnstoff and Natriumaeetat (siehe unten) ent- haltender Essigsaure und ffigt 5--80 ml DiazoniumehloridlSsung hinzu, iNaeh 15 min langem Steher, unter Lichtaussehlu~ titriert man den Diazoniumehloridfiberschui~ mit fl-RTaphtholl5sung zurfiek. 1 ml der 0,I n Diazoniumehloridl5sung entsprieht 7,905 mg 1-Cyan-l,3-butadien. Zur Herstellung des Diazoniumehlorids 15st man 3,8 g p-Nitranilin (techn. Reinheit) in 45 ml Essigsiiure und 65 ml konz. Salzs~ure in der K~lte und kfihlt auf 0 ~ C mittels K~ltemischung. In 40 ml kaltem Wasser werden 10 g Natriumnitri t (p. a.) gel5st nnd diese L5sung langsam der p-Nitranilin- 15sung unter st~indiger Kfihlung auf 0 ~ C zugesetzt. Diese L5sung fiillt man in einem Me~kolben auf 1000 m] mit Wasser yon 5 ~ C auf. Naeh 3 stfindigem Stehen in der K~ilte unter Lichtabsehlu~ filtriert man raseh. Hierauf ti~riert man mit einer L5sung yon fi-Naphthol. Diese bereitet man dutch LSsen yon genau 14,41 g umkristallisiertem fl-Naphthol in Wasser, das 5 g l~atrinmhydroxyd und 5 g ~Natriumacetat enthMt,

1 Sei. Agrie. 32, 117--126 (1952). Central Experimental Farm, Ottawa (Canada). 2 Ann. Chimiea 42, 431--436 (1952). Ist. ,,G. Donegani", Novara (Italien). 3 C. R. Aead. Sei. UdSSI% 4, 267 (1935); vgl. diese Z. l l & 48 (1938/39).

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und ffillt auf 1000 ml auf. Die Blindprobe fiihrt man mit 10 ml der obigen Di- azoniuraohloridlSsung aus, die man zu 20 ml einer L6sung mit 5~o Natriumacetat und 5~o Harnstoff fiigt. Dann versetzt man tropfenweise mit der fi-~aphthollSsung. Es entsteht ein lebhaft rot gef~rbter Niedersehlag. Den Titrationsendpunkt stellt man in bekannter Weise dutch Tiipfeln der L5sung auf Filtrierpapier fest.

H. FREVTAO.

Mit der Wertbestimmung yon Polyvinylpyrrolidonpr~iparaten als Plasmaersatz besch~ftigen sieh G. B. L~vY, I. C~LDAS jr. und D. FE~G~YS 1. Die meisten bei Heil- mitteln iiblichen Priifungen nach der ,,Pharmacopeia of the United States of America" (USP XIV) wie z. B. die auf Giftigkeit, pyrogene Wirkung, Schwer- metalle, Arsen und p~, sind ohne weiteres auch auf Polyvinylpyrrolidon anwend- bar. Die Bestimmung der Feuchtigkeit, des merklieh giftigen monomeren Vinyl- pyrrolidons und der Molekulargewichtsverteilung hingegen wurden noch besonders untersueht..Feuchtiglceit. Bei pulverfSrmigen Pr~paraten eignet sich am besten die IC~L-FIsc~ER-Methode, die abet dann nicht anwendbar ist, wenn noch organisehe LSsungsmittelreste anwesend sind, falls z. B. aus w~13riger LSsung mit Aeeton ge- fs worden war. Dann bleibt nur das Troeknen im Trockenschrank bei 105 ~ C. - - Restliches monomeres Vinylpyrrolidon. Da das Monomere eine C=C-Doppelbindung besitzt, kann man die Jodaddition zu seiner Bestimmung benutzen. Die Verf. ziehen jedoch die Hydratisierung mit verdiinnter Sehwefels~ure zu Aeetaldehyd und dessen bekannte Umsetzung mit Hydroxylaminhydrochlorid vor. - - Aus/i~hrung. Zu 30 g Polyvinylpyrrolidon gibt man 100 ml Wasser und 20 ml 25~oige Schwefels~ure und koeht 30 rain unter ]~iickflu~. Um dabei Aldehydverluste zu vermeiden, ist der Rfiekflul~kiihler dampfdicht mit einem absteigenden Kiihler verbunden und dieser taueht in eine Vorlage mit 25 ml etwa n HydroxylaminlSsung ein. lkTaeh Beendigung der Reaktion enffernt man das Wasser aus dem Rfieldtu~kiihler, destilliert den Acetaldehyd mit 60 ml Wasser in die Vorlage hiniiber und titriert die aus dem Hydroxylaminhydroehlorid dureh Umsetzung mit dem Aldehyd freigewordene Salzs~ure mit 0,1 n Natronlauge und Bromphenolblau als Indicator (daneben Blindbestimmung mit reiner HydroxylaminhydrochloridlSsung). - - Um infusions- fertige PolyvinylpyrrolidonlSsungen flit besondere Untersuehungen ffei yon ~n- organischen Bestandteilen zu erhalten, behandelt man sie nacheinander mit einem Kationen- und einem Anionenaustauscher. - - ])as Durchschnittsmolekulargewicht bzw. den Durchschnittspolymerisationsgrad der im allgemeinen nicht sehr hochpoly- meren Handelspr~parate kann m~n nach bekannten Methoden bestimmen, z. B. dutch Messung des osmotischen Druckes, der Lichtstreuung oder der Viseosit~t. Als apparativ am einfaehsten und am schnellsten dareh~hrbar bevorzugen die Verf. Viscosit~tsmessungen an w~Brigen LSsungen mit 1,5--2,0 g Substanz in 100 ml. Will man die Molekulargewichtsverteilung kennenlernen, so f~llt man fraktioniert aus etwa 3,5~oiger LSsung in Wasser, indem man portionsweise Aceton hinzufiigt. Besser eignet sieh Aceton, das 10~o Isopropylalkohol enth~lt, weil damit die aus- gef~llten Substanzmengen sich gleichm~l~iger fiber einen gr6geren Bereieh des F~llungsmittelzusatzes verteilen. Meistens genfigt es, den niedermoleknlaren und den hochmolekularen Anteil nach MeRge und Viscosit~t zu bestimmen. Im ersten Falle vermiseht man die wa~rige LSsung mit dem 6~achen Volumen Aeeton, lai~t yore Ausgef~llten absitzen und gewinnt dureh Eflldampfen eines Teiles der klaren LSsung die gel6st gebliebenen niedermolekularen Bestandteile. Umgekehrt erh~lt man die hoehmolekularen Anteile, wenn man die w~Brige LSsung mit dem 3,5 faehen Volumen Aeeton ( + 10% Isopropylalkohol) vermiseht und das Ausgef~llte isoliert.

F. NEUMANl~.

1 Analyt. Chemistry 24, 1799--1803 (1952). Schenley Lab., Inc., Lawrence- burg, Ind. (USA).